Jahres- und Qualitätsbericht Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Vivantes Klinikum Neukölln

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1 Jahres- und Qualitätsbericht 2016 Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Vivantes Klinikum Neukölln

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3 Jahres- und Qualitätsbericht 2016 Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Vivantes Klinikum Neukölln 1

4 Inhalt 1 Vorwort Struktur und Selbstverständnis der Klinik Patientinnen- und Patientendaten Fall-, Patientinnen- und Patientendaten Zuweisung und Zugangswege Aufenthaltsdauer Diagnosen Geschlecht und Alter Sozialdaten Migration, Staatsangehörigkeit und Sprache Psychiatrische Institutsambulanz Schwerpunktthema: Das Krankenhaus lernt laufen Erste Schritte im Modellprojekt Leistungen des psychiatrischen Not- und Bereitschaftsdienstes in der Rettungsstelle und auf den Stationen der Klinik Leistungen des psychiatrischen Konsil- und Liaisondienstes für die somatischen Stationen im Klinikum Neukölln Besondere Vorkommnisse Tätliche Angriffe und erhebliche Drohungen Selbstverletzungen, Suizidversuche und Suizide Brände Fehler bei der Medikamentenvergabe Zwangsmaßnahmen Unterbringungen Fixierungen Medikamentöse Zwangsbehandlungen Entweichungen Besondere Tätigkeiten Mutter-Kind-Behandlungen

5 Jahres- und Qualitätsbericht Angehörigenvisite und Angehörigengruppe Trialog in Neukölln Genesungsbegleiter/innen Patientenbrief Systemische und Netzwerk-orientierte Methoden Delir-Projekt im Vivantes Klinikum Neukölln Klinikübergreifendes Kooperationsprojekt zum Thema Demenz Gedächtnissprechstunde Psycho-kardiologische Gruppe Gruppe für junge Erwachsene/Transitionspsychiatrie Arbeitsgruppe Migration Sprechstunde für Geflüchtete in seelischen Krisen Jahrestagung der deutsch-polnischen Gesellschaft für seelische Gesundheit WOHNEN plus Neuköllner Kooperationsprojekt Tiergestützte Therapie: Jacco Selbsthilfegruppen Patientenclub und Disco Feste Gäste Gremienarbeit Qualitätssicherung Basisdokumentation Ereignisbezogene Dokumentationen Fort- und Weiterbildung Externe Supervision Zusammenarbeit mit niedergelassenen Psychiater/innen und Psychotherapeut/innen Arzneimittelsicherheit in der Psychiatrie (AMSP) Arbeitsgruppe Deeskalation Komplikationskonferenzen Veranstaltungen Vorträge und Publikationen

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7 Jahres- und Qualitätsbericht Vorwort Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren, 2016 ist vorbei. Es könnte als ein Jahr in die Psychiatrie-Geschichte eingehen, in dem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf eine besondere Art und Weise verschränkt haben. Dies verdichtet sich einerseits im Rückblick auf die mittlerweile 40 Jahre alte Psychiatrie-Enquete, andererseits in der Verabschiedung des neuen Gesetzes zur Weiterentwicklung der Versorgung und der Vergütung für psychiatrische und psychosomatische Leistungen. Schon der Titel des Gesetzes ist ein kleiner Erfolg: Das ursprünglich geplante Gesetz sah eine DRG-ähnliche Abrechnung (PEPP-System) in der Psychiatrie mit Konvergenzphase vor mit den Folgen einer minutiösen Leistungsabrechnung, die gerade die Aufwände bei akuten Erkrankungen überhaupt nicht realitätsgerecht abbilden kann. Durch vereinte Kräfte von letztendlich 19 Fachverbänden gelang es, nicht nur die Vergütung, sondern auch die Versorgung auf die Tagesordnung zu nehmen. Mit dazu bei trug Bundesgesundheitsminister Gröhe, der erfreulicherweise ein offenes Ohr für die Belange der Psychiatrie hatte. Zudem wurde seit Juni 2016 in monatlichen Demonstrationen vor dem Bundesgesundheitsministerium lautstark die Forderung nach einer Verbesserung der Strukturqualität der psychiatrischen Versorgung artikuliert, insbesondere nach einer ausreichenden Personalbemessung auf Grundlage der Psychiatrie-Personalverordnung (PsychPV), nach stärkerer Berücksichtigung von Versorgungsaspekten sowie nach Abschaffung der DRG-ähnlichen Leistungserfassungs- und Abrechnungs-Codes ( Weg mit PEPP! ). Die Politik musste zur Kenntnis nehmen, dass mit PEPP in der damals geplanten Form einfach keine Ruhe in der psychiatrischen Szene eintreten würde. Durch ein konstruktives Ineinandergreifen von Verbändearbeit und politischen Aktionen gelang es, das Ruder zwar nicht herumzureißen, immerhin aber die Richtung etwas zu korrigieren: es bleibt allerdings bei der Abrechnung nach PEPP und der umfangreichen Dokumentation mit den konsekutiven, aufwändigen MDK-Prüfungen. Die Kopplung der Budgets an die PEPPs ist gelockert, aber nicht aufgehoben. Es wird aber keine Konvergenzphase geben, d. h. die tagesgleichen Pflegesätze werden nicht zu einem landesweiten Basisentgeltwert konvergieren, sondern die Budgetermittlung bleibt in der Hand der örtlichen Verhandler und wird unter Berücksichtigung von regionalen Besonderheiten vorgenommen. 5

8 Ein besonderer Lichtblick im Gesetz, oder besser gesagt: ein Schimmer am Horizont ist der 117b, der die stationsäquivalente Behandlung im häuslichen Umfeld als neu zu etablierende Versorgungsform in der Regelbehandlung vorsieht. Allerdings ist Freude verfrüht: wie und ob die Selbstverwaltung der Krankenhausträger und Krankenkassen die Umsetzung gestalten werden, ist offen. Hier kann sich unsere Klinik mit einem Modellprojekt nach 64b SGB V als Vorreiter zeigen: bereits seit dem können wir stationsäquivalente Behandlungen mit Home Treatment mit einem flexiblen Team erbringen (s. Schwerpunktthema dieses Heftes). Und wir konnten noch ein Modellprojekt realisieren: ein sektorübergreifendes Projekt von Klinik, Eingliederungshilfe und Obdachloseneinrichtung in der Teupitzer Straße ( Teupe ), das bundesweit einmalig ist. Aufgrund der wie immer sorgfältigen und fundierten Dokumentation des Sozialarbeiterinnenteams sowie aufgrund von Stichtagserhebungen konnten wir nachweisen, dass der Anteil obdachloser Patientinnen und Patienten, insbesondere auch von Patientinnen und Patienten, die in bestehenden Obdächern Hausverbot haben und/oder von der Eingliederungshilfe bisher nicht versorgt werden konnten, auf über 15 % zugenommen hat. Mit Unterstützung von Herrn Falko Liecke, Bezirksstadtrat für Jugend und Gesundheit, wurden fünf Plätze in der Teupe mit niedrigschwelligem Zugang zur Eingliederungshilfe für die unmittelbare Belegung durch die Klinik etabliert. Obdachloseneinrichtung und Klinik verpflichten sich wechselseitig zu Kooperation und engen Absprachen bei diesem schwierig zu versorgenden Klientel. Das Modell hat sich bereits sehr bewährt. Die Klinik stellt sich der Aufgabe der Versorgung geflüchteter Menschen durch Mitarbeiterschulungen, Erarbeitung von fremdsprachigen Materialien, Übernahme der Dolmetscherkosten (für die es nach wie vor keine Finanzierung durch die Kostenträger gibt) und durch Kooperation und Vernetzung mit Institutionen und Einrichtungen, die in diesem Bereich engagiert sind. Dies erscheint umso dringlicher, als einige psychosoziale Träger und Kliniken durch die Schaffung von Sondereinrichtungen das Konzept der Senatsverwaltung zu unterlaufen drohen, das eine bezirksbezogene Versorgung der Flüchtlinge in bestehenden Einrichtungen vorsieht. Es bleibt Aufgabe der Klinik, sich flexibel auf die Bedarfe dieser Patientengruppe einzustellen, wie wir uns in den letzten Jahrzehnten auch auf die Behandlung und Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Migrationshintergrund eingestellt haben. Inklusion kann nur gelingen, wenn die medizinische und damit auch psychiatrische Versorgung sowie die Eingliederungshilfe Geflüchtete innerhalb durchaus zu modifizierender Versorgungsangebote zu integrieren sucht. 6

9 Jahres- und Qualitätsbericht 2016 In enger Kooperation mit dem MED POINT des Klinikums Neukölln in der größten Flüchtlingseinrichtung des Bezirks in der Karl-Marx-Straße bietet die Psychiatrische Institutsambulanz in der Emser Straße eine Flüchtlingssprechstunde an. Die Koordinationsfäden vernetzen sich in der Arbeitsgruppe Migration der Klinik. Die enge Kooperation zwischen den psychiatrischen und somatischen Kliniken des Hauses zeigt sich, außer in der Durchführung von ca Konsilen jährlich, im Neustart der psychokardiologischen Gruppe (s. Kapitel 9.10), die von Herrn Dr. Binner aus der Kardiologischen Klinik und Frau Kretschmann, Psychologin in der Psychiatrischen Institutsambulanz, geleitet wird. Im Bereich von Demenz- und Delirbehandlung konnte eine enge Abstimmung zwischen neurologischer und psychiatrischer Klinik erreicht werden. Hier war Herr Dr. Windeck, Oberarzt der Klinik, sehr konstruktiv tätig. Das neu entwickelte 3-tägige Diagnostik-Modul kommt den Bedürfnissen von Patientinnen und Patienten und Angehörigen entgegen, die diagnostische Gewissheit haben wollen. Das Angebot konnte durch eine neue etablierte Gedächtnissprechstunde im Rahmen der Psychiatrischen Institutsambulanz ergänzt werden. Zudem wurde ein Manual zur Delir-Früherkennung, insbesondere auch zum Gebrauch in der Somatik, entwickelt, das mittlerweile in ganz Vivantes Anwendung findet. Die 2015 begonnene Instandhaltung der Klinik durch Verlegung neuer Fußböden in den Patientenzimmern und das Fliesen der sanitären Einrichtungen wurde 2016 auf den Stationen 85, 86 und 29 fortgesetzt. Das ändert nichts an der Tatsache, dass die stationäre Behandlung weiter unter beengten räumlichen Verhältnissen in teilweise 4-Bett-Zimmern und mit zu wenig Rückzugsräumen stattfindet, was in Kombination mit der Überbelegung der Stationen das Risiko von Patientenübergriffen, sowohl auf Mitpatientinnen und Mitpatienten als auch auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, erhöht. Dies wird sich durch den Umbau des Klinikums Neukölln ändern. Der in den letzten Jahren zunehmenden Zahl von Übergriffen wurde durch zwei Workshops der ärztlichen und pflegerischen Leitungen Rechnung getragen, die sich intensiv mit dem Thema Gewaltprävention und Milieutherapie beschäftigten und neue Vorschläge und Ideen für die Teams entwickelten. Stationsbezogen wurden Maßnahmen festgelegt, die z. B. die Anwendung der sog. Neuköllner Checkliste zur Gewaltprävention, täglich zu erneuernde Behandlungsvereinbarungen oder zusätzliche Visiten bei gewaltbereiten Patientinnen und Patienten. Immerhin konnte ein Rückgang der Übergriffe verzeichnet werden (s. Kapitel 7.1). Ob es sich um eine Trendwende handelt, wird sich zeigen. 7

10 Gute psychiatrische Behandlung beruht auf einem Ineinandergreifen von qualitätsgerechten strukturellen Voraussetzungen, wie z. B. der Personalbemessung, der Organisation und der Vernetzung des Versorgungssystems und den weichen Faktoren psychiatrischer Behandlung, insbesondere einer wertschätzenden, freundlichen, offenen und fördernden Haltung. Ich bin froh und dankbar, dass ich mich auf so viele hochmotivierte und hervorragend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Bereichen der Klinik verlassen kann, die die therapeutische Arbeit mit den Patientinnen und Patienten und im Team jeden Tag aufs Neue mit Leben füllen. Ich hoffe, dass Sie beim Blättern und Lesen unseres Jahresberichtes auf viele Themen treffen, die Sie interessieren und freue mich über Ihre Rückmeldungen. Dr. Ingrid Munk 8

11 Jahres- und Qualitätsbericht Struktur und Selbstverständnis der Klinik Die Klinik versteht sich als ein Knotenpunkt im Netzwerk der gemeindepsychiatrischen Versorgung des Bezirks Neukölln. Sie bietet ambulante, teilstationäre, vollstationäre und seit dem Jahr 2016 auch stationsäquivalente Behandlungsmöglichkeiten inklusive Home Treatment. Wir arbeiten eng vernetzt mit den bezirklichen Gremien, dem Sozialpsychiatrischen Dienst, der kommunalen Eingliederungshilfe sowie den niedergelassenen Nervenärzten und Psychotherapeuten. Die Klinik begreift sich als Offene Psychiatrie: nach innen setzt sie das Konzept der offenen Türen um, nach außen arbeitet sie in engem Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern und den Institutionen des Bezirks. Sie bezieht die Nutzerinnen und Nutzer, also die Patientinnen und Patienten und die Angehörigen, eng in ihre Arbeit ein. Besondere Berücksichtigung findet die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention mit dem Ziel der Inklusion und der Menschen- und Bürgerrechte für alle psychisch Kranken. Die Psychiatrische Klinik versteht sich als Teil der medizinischen Versorgung, die durch das Klinikum Neukölln gewährleistet wird. Sie kooperiert eng mit den somatischen Kliniken, was die psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung somatisch Erkrankter, die somatische Versorgung psychisch Kranker sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Psychosomatik, vor allem in Psychoonkologie und Psychokardiologie, angeht. Wir betreiben eine internationale und interkulturelle Psychiatrie: ein Drittel der Patienten hat Migrationshintergrund. Wir legen großen Wert auf die interkulturelle Kompetenz der Mitarbeiter. In der Klinik arbeiten Beschäftigte mit 19 verschiedenen Muttersprachen. In unserer generationenübergreifenden Psychiatrie werden Adoleszente, Erwachsene, Ältere und Hochbetagte behandelt. Die Kinder psychisch Kranker finden besondere Berücksichtigung. Den Kern der Behandlung im ambulanten, teilstationären und vollstationären Bereich bildet die multiprofessionelle Komplexbehandlung, die patientenzentriert und flexibel zum Einsatz kommt. Die Klinik arbeitet mit Fachärztinnen und Fachärzten, Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung, Krankenschwestern und Krankenpflegern (inklusive Fachkrankenschwestern und Fachkrankenpflegern 9

12 Psychiatrie), Psychologinnen und Psychologen, Psychologinnen und Psychologen in Ausbildung, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern, Ergo-, Kunst-, Gestaltungs-, Musik-, Tanz- und Physiotherapeutinnen und -therapeuten. Die therapeutische Beziehung bildet die Basis der Behandlung; die Wahrung der Behandlungskontinuität ist ein wichtiges Prinzip. Die Psycho- und Soziotherapie baut auf den Stärken, Fähigkeiten und Möglichkeiten (= Ressourcen) der Patientinnen und Patienten auf und ist auf die Förderung von Hoffnung und Selbstvertrauen orientiert (Recovery- Orientierung). Die Klinik verfügt über 170 vollstationäre Betten (6 Stationen mit 26/28 Betten und eine Kriseninterventionsstation mit 12 Betten), drei Tageskliniken sowie eine Psychiatrische Institutsambulanz. Die 62 tagesklinischen Plätze verteilen sich in eine Akut-Tagesklinik mit 22 Plätzen auf dem Gelände des Haupthauses, sowie auf je 20 Plätze in den dezentralen Tageskliniken in der Riesestraße 1 in Britz und in der Emser Straße 31 in Nord-Neukölln. Wir arbeiten: mit intensiver Einbeziehung der Angehörigen (Angehörigenvisite, Angehörigengruppe, Informationsveranstaltungen für Angehörige) in enger Kooperation mit allen an der psychosozialen Versorgung im Bezirk beteiligten Einrichtungen (Gremienarbeit, Helferkonferenzen) mit der Umsetzung in Skandinavien entwickelter Therapieformen wie Open Dialogue und bedürfnisangepasster Behandlung mit Reflecting Team, Behandlungskonferenzen und Netzwerkgesprächen unter besonderer Berücksichtigung der Milieutherapie mit weitgehend offenen Stationstüren und nach Alter und Diagnosen gemischten Stationen in Beziehungskontinuität und mit dem Heimatstationsprinzip ((jede Patientin und jeder Patient bleibt für den gesamten Behandlungszeitraum auf seiner Station und wird auch bei einem erneuten Aufenthalt wieder auf der gleichen Station behandelt) mit integrierter ambulanter Behandlung (stationäre und ambulante Behandlung erfolgen durch dasselbe Team) Mit jeder Patientin und jedem Patienten wird ein individueller, auf ihre/seine Person zugeschnittener Therapieplan erarbeitet. Einzel- und Gruppenpsychotherapie, Musiktherapie, Ergotherapie, Soziotherapie und psychiatrische Fachpflege sowie medikamentöse Therapie werden auf die jeweils konkrete Situation abgestimmt. Hierzu stehen verschiedene Therapieangebote für Patientinnen und Patienten mit schizophrenen Psychosen, Depressionen, Angsterkrankungen, Borderline-Störungen, Demenzerkrankungen und Abhängigkeitserkrankungen zur Verfügung. Auch 10

13 Jahres- und Qualitätsbericht 2016 traumatisierte Menschen finden schnelle und umfangreiche Hilfe je nach individuellem Bedarf im vollstationären, teilstationären oder ambulanten Rahmen. Die Qualität der Kooperation im multiprofessionellen Team bestimmt das therapeutische Milieu der Station und wird durch regelmäßige externe Supervision unterstützt. Innerhalb der Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH ist die Klinik am fachlichen Austausch und der Konzeptentwicklung im Medical Board Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik beteiligt; die Leiterin der Klinik ist gleichzeitig die Sprecherin des Medical Board. Die Weiterbildung zur Fachärztin bzw. zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie kann inklusive der Möglichkeit der Neurologie-Rotation komplett im Haus absolviert werden. Anmerkung: Wir haben uns bemüht, möglichst durchgängig weibliche und männliche Sprachformen zu verwenden. Nur an einzelnen Stellen sind wir aufgrund der besseren Lesbarkeit bzw. aus Gründen der Formatierung von dieser Maxime abgewichen. 11

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15 Jahres- und Qualitätsbericht Patientinnen- und Patientendaten 3.1 Fall-, Patientinnen- und Patientendaten Wir behandelten im Laufe des Jahres 2016 insgesamt Patientinnen und Patienten voll- bzw. teilstationär. Da diese Patientinnen und Patienten, wie in den vorangegangenen Jahren, im Jahresverlauf durchschnittlich 1,8 Mal aufgenommen werden mussten, kam es zu insgesamt Aufnahmen in unsere Klinik. Fall-, Patientinnen- und Patientenzahlen im Verlauf der letzten Jahre Aufnahmen Patient/innen Aufnahmen Patient/innen

16 Fallzahlen der verschiedenen Stationsbereiche Fälle Häufigkeit % Kriseninterventionsstation (Station 29) 437 9,1 Allgemeinpsychiatrie (Stationen 81 86) ,4 Station ,2 Station ,3 Station ,3 Station ,4 Station 85 (Schwerpkt. Abhängigkeitserkrankungen) ,1 Station ,2 tagesklinisch ,5 TK Emser Straße 164 3,4 TK Riesestraße 126 2,6 TK Rudower Straße 229 4,8 auf Station 77 1,6 Gesamt ,0 14

17 Jahres- und Qualitätsbericht Zuweisung und Zugangswege Wie schon in den Vorjahren kam gut die Hälfte der Patientinnen und Patienten ohne Einweisung ins Krankenhaus und wurde als Notfall aufgenommen. Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte veranlassten die Einweisung von weniger als einem Viertel der Patientinnen und Patienten. Zuweisung (Einweisung, Verlegung bzw. Weiterleitung) Häufigkeit % Rettungsstellenvorstellung ohne Einweisung ,9 Niedergelassene/r Ärztin/Arzt (nicht psychiatrisch/psychotherapeutisch) ,0 Niedergelassene/r Nervenärztin/arzt / Psychotherapeut/in 322 6,7 Eigene Institutsambulanz 261 5,5 Andere psychiatrische Kliniken 157 3,3 Nicht-psychiatrische Klinik (ohne Klinikum Neukölln) 118 2,5 Interne Verlegung von einer Station bzw. aus einer Tagesklinik 111 2,3 Andere Klinik des Klinikums Neukölln 98 2,0 348 der Patientinnen und Patienten (7,3 %) wurden zur Aufnahme von Polizeibeamt/innen in die Rettungsstelle gebracht bzw. begleitet. 15

18 3.3 Aufenthaltsdauer Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug im vollstationären Bereich 15,1 und im teilstationären Bereich 39,2 Tage. Deutlich unterhalb dieses Durchschnitts lagen die Behandlungsdauern auf der Kriseninterventionsstation mit 7,4 Tagen und der Schwerpunktstation für Abhängigkeitserkrankungen mit 10,1 Tagen. Durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Verlauf der letzten Jahre Aufenthaltsdauer Tage 17,1 17,8 17,8 17,2 15,8 16,1 14,6 17,1 15,9 15,9 17,1 15, Tage Anteil der Lang- bzw. Kurzlieger im Verlauf der letzten Jahre Aufenthaltsdauer > 59 Tage (%) 6,8 7,6 7,5 5,4 4,9 4,3 4,0 5,5 4,6 7,1 5,9 6,9 < 8 Tage (%) 40,4 40,3 26,7 37, ,7 19,7 42,7 44,2 26,1 28,0 25,5 1 Tag (%) 13,7 15,3 13,6 11,4 13,9 10,8 10,5 9,7 10,6 16,0 16,7 16,2 16

19 Jahres- und Qualitätsbericht Diagnosen Insgesamt blieb die Verteilung der psychiatrischen Hauptdiagnosen im Verlauf der letzten Jahre sehr konstant. Eine Tendenz zeigte sich lediglich hin zu organischen (F0) und zu substanzbezogenen Störungen (F1). Psychiatrische Hauptdiagnose (Hauptgruppen nach ICD-10) Häufigkeit % Häufigkeit % Häufigkeit % F , , ,9 F , , ,9 F , , ,2 F , , ,2 F , , ,6 F5 5 0,1 6 0,1 3 0,1 F , , ,7 F7 9 0,2 16 0,3 15 0,3 3.5 Alter und Geschlecht Das Durchschnittsalter der Patientinnen und Patienten betrug wie im Vorjahr 45 Jahre. 536 Patientinnen und Patienten (11,2 %) waren 65 Jahre alt und älter, davon waren 25 (0,5 %) über 90 Jahre alt. Bei einem insgesamt leichten Männerüberhang bei den 2016 behandelten Patientinnen und Patienten (55,8 %) zeigten sich für die Geschlechterverteilung deutliche Unterschiede abhängig von den Diagnosegruppen bzw. Behandlungsbereichen. So überwogen auf der Schwerpunktstation für Abhängigkeitserkrankungen männliche Patienten deutlich mit 73,0 %. Im Kriseninterventionszentrum und in den Tageskliniken dagegen stellten Patientinnen mit 69,3 % bzw. 58,1 % die Mehrheit. Diese Verteilungsmerkmale sind über die Jahre bis auf wenige Prozentpunkte konstant. 17

20 3.6 Sozialdaten Als sozialpsychiatrisch orientierte Klinik mit Versorgungsverpflichtung für den Bezirk Neukölln behandelten wir im zurückliegenden Jahr zu 85,9 % Patientinnen und Patienten, deren Wohnsitz in Neukölln lag. Wohnort Häufigkeit % Versorgungsregion ,9 Berlin (außer Neukölln) ,6 Deutschland (außerhalb Berlins) 148 3,1 Ausland 19 0,4 In 16,4 % der Behandlungsfälle kamen die aufgenommenen Patientinnen und Patienten aus einer Wohneinrichtung der Eingliederungshilfe. 16 % der Patientinnen und Patienten hatten keinen festen Wohnsitz oder lebten in einer Obdachloseneinrichtung (6 % wohnungslos und 10 % obdachlos). Dieser besorgniserregende Trend spiegelt sicherlich gesamtgesellschaftliche aber auch bezirksspezifische Entwicklungen. Anteil der obdach- oder wohnungslosen Patientinnen und Patienten Obdach- oder wohnungslos (%) 5,4 8,6 9,5 16,0 Die besondere Sozialstruktur in zumindest Teilen des Bezirks bzw. die sozialen Bedingungen, unter denen Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen leben, spiegeln sich auch darin wider, dass nur ca. 18 % der Patientinnen und Patienten des Jahres 2016 von einem eigenen Erwerbseinkommen lebten. 18

21 Jahres- und Qualitätsbericht 2016 Einkünfte Häufigkeit % Arbeitslosengeld II ,7 Unbekannt ,7 eigenes Erwerbseinkommen ,4 Rente/Pension ,4 Sozialhilfe/Grundsicherungsamt 185 4,2 Anderes (z. B. Krankengeld) 144 3,6 Arbeitslosengeld I 126 3,3 Partner/Familie/Freunde 159 2,8 3.7 Migration, Staatsangehörigkeit und Sprache Von Migrationshintergrund spricht man, wenn eine Person in der Bundesrepublik lebt und nach 1950 eingewandert ist oder ganz oder teilweise von diesen Einwanderern abstammt. Fast ein Drittel unserer Patientinnen und Patienten (32 %) hatte einen solchen Migrationshintergrund. Dabei stammten an einem Stichtag Patientinnen und Patienten aus 25 Herkunftsländern, wobei die meisten davon (bzw. deren Vorfahren) aus der Türkei und Polen kamen. Gleichzeitig hatte nur knapp ein Fünftel (19 %) unserer Patientinnen und Patienten keine deutsche Staatsangehörigkeit. Bei einem guten Viertel (28 %) war Deutsch nicht die Muttersprache und bei ca. jedem Vierten davon (7 % aller Patienten) war es deshalb nicht möglich, ein therapeutisches Gespräch auf Deutsch zu führen. 19

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23 Jahres- und Qualitätsbericht Psychiatrische Institutsambulanz In der psychiatrischen Institutsambulanz werden Patientinnen und Patienten behandelt, die auf Grund der Art, Schwere und Dauer ihrer psychischen Erkrankung auf eine verschiedene Elemente umfassende, komplexe ambulante Behandlung angewiesen sind. Ein Teil der Behandlungen erfolgt nach vorherigem stationären oder teilstationären Aufenthalt durch die schon bekannten Behandlerinnen und Behandler auf den Stationen, um die vertrauten therapeutischen Beziehungen nutzen zu können. Die Mehrzahl unserer Ambulanzpatienten wird durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Psychiatrischen Institutsambulanz auf dem Campus Rudower Straße und der Ambulanz unseres Behandlungszentrums Emser Straße behandelt. Letzteres, mitten im Nord-Neuköllner Kiez gelegen und organisatorisch eng mit der Tagesklinik Emser Straße verbunden, bietet auch eine türkischsprachige Sprechstunde an. Zudem ist dort unsere Sprechstunde für Geflüchtete in seelischen Krisen angesiedelt. Inzwischen werden pro Quartal (mit steigender Tendenz) insgesamt über Patientinnen und Patienten an unseren PIA-Standorten behandelt. Das therapeutische Angebot richtet sich nicht nur an Menschen mit primär seelischen Erkrankungen, sondern auch an diejenigen, die in Zusammenhang mit einer schweren körperlichen Erkrankung länger anhaltend ihr seelisches Gleichgewicht verloren haben (Psychokardiologie, Psychoonkologie). Für diese Patientinnen und Patienten ist die enge Zusammenarbeit mit den kardiologischen und onkologischen Abteilungen im Klinikum Neukölln von großem Vorteil. Ähnliches gilt auch für den Bereich der psychosomatischen Erkrankungen im engeren Sinn. In Zusammenarbeit mit der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendaltes am Standort Neukölln, wie auch mit dem Verein Kindergesundheitshaus e. V., gibt es ein Angebot für Eltern, die angesichts der seelischen Erkrankung ihres Kindes selbst in eine seelische Krise geraten sind. Für die Patientinnen und Patienten steht ein vielfältiges Behandlungsangebot zur Verfügung, das ärztliche, krankenpflegerisch und psychologische Einzelgespräche, ggf. auch fremdsprachig (u. a. türkisch, englisch, spanisch), psychotherapeutische Gesprächsgruppen (Angstbewältigungsgruppe, Depressions- und Psychosegruppen, Metakognitives Training), Ergotherapie, Musiktherapie, Bewegungstherapie, Qi-Gong, Entspannungstraining und Tanztherapie umfasst. Besonders hervorzuheben sind die von einer Psychologin und einer Ergotherapeutin geleitete DBT-Gruppe für Patientinnen und Patienten mit Borderline-Störung und die gemeinsam mit einem Kardiologen angebotene Gruppentherapie für herzkranke Patientinnen und Patienten, die mit Angstzuständen und Depressionen zu kämpfen haben (siehe auch Kapitel 9.10). 21

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25 Jahres- und Qualitätsbericht 2016 Schwerpunktthema: Das Krankenhaus lernt laufen Erste Schritte im Modellprojekt 23

26 Zum trat der Modellprojekt-Vertrag nach 64b SGB V zwischen dem Vivantes Netzwerk für Gesundheit und der DAK (Deutsche Angestellten Krankenkasse) in Kraft. Im Medical Board Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, dem die Leiter aller Psychiatrischen Kliniken von Vivantes angehören, war einstimmig entschieden worden, dass zwei Kliniken das Klinikum Neukölln und das Klinikum Am Urban das Modell als Pilotprojekt realisieren und nach zwei Jahren über die weitere Umsetzung in allen Kliniken entschieden wird. Modellprojekte nach 64b SGB V haben das Ziel, neue Formen der Versorgung, insbesondere Home Treatment (= Akutbehandlung im häuslichen Umfeld), zu etablieren und die Bedingungen für deren Umsetzung zu erproben. Der Vertrag mit der DAK sieht vor, dass, bei gleichbleibendem Budget, die voll- und teilstationären Leistungen nach Ort, Zeit, Umfang und Intensität entsprechend den individuellen Bedürfnissen der Patientin bzw. des Patienten flexibilisiert werden können. Ziel ist, Patientinnen und Patienten eine bessere Krisenbewältigung zu ermöglichen und Übergänge an Schnittstellen, wie z. B. zwischen stationärer und ambulanter Behandlung, verbindlicher zu gestalten. Wir begreifen das Vorhaben als ein Projekt der gesamten Klinik, das auf unseren grundlegenden Behandlungsprinzipien wie Offenheit bei gleichzeitiger Behandlungskontinuität, stationsintegrierter PIA-Behandlung und dem Behandlungsfokus auf der sozialen Realität der Patientin bzw. des Patienten außerhalb der Klinik im gewohnten Umfeld fußt. Zur Vorbereitung wurden in den letzten 7 Jahren bereits 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch drei 2-jährige Kurse in Netzwerkarbeit Open Dialogue Bedürfnisangepasster Behandlung geschult. Zum konnte dann das sogen. Flexible Team seine Arbeit aufnehmen, das zurzeit aus einem Facharzt, einer Psychologin, einer Ergotherapeutin und einer Genesungsbegleiterin, jeweils mit Stellenanteilen, besteht. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des flexiblen Teams nehmen nach Rücksprache mit den stationären Behandlern Kontakt mit den Patientinnen und Patienten schon auf Station auf und überlegen gemeinsam, welche Vorbereitungen für die Entlassung in diesem konkreten Fall getroffen werden müssen und welche Hindernisse dem entgegenstehen. Die Patientin bzw. der Patient kann an allen Behandlungsangeboten übergreifend, d. h. auf Station und von Zuhause aus, teilnehmen. Das flexible Team bietet Home Treatment, intensive Gesprächskontakte, ein Krisentelefon, -Kontakte, eine tägliche ärztliche Notfallsprechstunde, eine Recovery-Gruppe und Netzwerkgespräche an. Wichtiges Element ist die Entwicklung eines Krisenplans gemeinsam mit der Patientin bzw. dem Patienten, um aus den bisherigen Erfahrungen heraus stationäre Aufnahmen 24

27 Jahres- und Qualitätsbericht 2016 in Zukunft verhindern oder verkürzen zu können. Auf der Station können Patientinnen und Patienten nachtklinisch, tagesklinisch oder auch nur stundenweise behandelt werden; fraktionierte Behandlungen, also stationäre Aufenthalte z. B. nur an zwei oder drei Tagen in der Woche und Intervallbehandlungen sind ebenfalls möglich. Die Erfahrungen im ersten Jahr, oder, präziser: in den ersten 9 Monaten, sind ermutigend. Viele Patientinnen und Patienten können aus der vollstationären in die stationsäquivalente Behandlung übernommen werden, einige werden in akuten Krisen aus der Psychiatrischen Institutsambulanz und aus den Tageskliniken, einige von der Rettungsstelle und aus dem Konsildienst übernommen. Auch ambulante Pflegedienste und der Sozialpsychiatrische Dienst vermitteln Patientinnen und Patienten an das flexible Team. Knapp ein Drittel aller vollstationären DAK-Patient/ innen konnte in die stationsäquivalente Behandlung übernommen werden, davon wiederum wurde fast die Hälfte mit Home Treatment behandelt. Die häufigsten Diagnosen waren psychotische oder depressive Störungen sowie Abhängigkeitserkrankungen, häufig auch in Komorbidität mit einer zweiten seelischen Erkrankung. Durch die diversen Angebote der stationsäquivalenten Behandlung, incl. Home Treatment, konnte eine deutliche Erweiterung der Behandlungsoptionen, gerade auch für schwerkranke Patientinnen und Patienten, erzielt werden; dies gilt insbesondere auch für Patientinnen und Patienten, die bei stationärer Behandlungsindikation nicht auf eine Station wollen oder können, wie z. B. Mütter mit kleinen Kindern, oder für die eine psychiatrische Station mit ihren Mehrbettzimmern, der Einschränkung der Privatsphäre sowie der Forderung, Regeln einzuhalten, eine Überforderung darstellt und die das therapeutische Milieu auf Station nicht für sich als förderlich erleben. Das Modellprojekt wird zweifach evaluiert: einmal über eine bundesweit angelegte Forschung der Krankenkassen und zusätzlich über eine Evaluation durch das Netzwerk der Modellprojekte, der sich 10 Kliniken bundesweit angeschlossen haben. Unser Ziel ist, das Modellprojekt auf andere Krankenkassen auszuweiten, damit möglichst viele Patientinnen und Patienten von den neuen Behandlungsmöglichkeiten profitieren können. Dem steht die mangelnde Innovationsbereitschaft und Flexibilität der meisten Krankenkassen im Weg, die es offensichtlich vorziehen, zusätzliche vollstationäre Betten zu finanzieren. Die Politik hat allerdings die längst überfälligen Zeichen der Zeit erkannt: im neuen PsychVVG (= Gesetz zur Weiterentwicklung der Versorgung und der Vergütung für psychiatrische und psychosomatische Leistungen) ist im 115 d ausgeführt, dass psychiatrische Kliniken bei 25

28 Vorliegen einer stationären psychiatrischen Behandlungsindikation, in akuten Krankheitsphasen anstelle einer vollstationären Behandlung eine stationsäquivalente psychiatrische Behandlung im häuslichen Umfeld erbringen können. Stationsäquivalente Behandlung wird als fünfte Säule der Krankenhausbehandlung, neben vollstationär, teilstationär, vor- und nachstationär sowie ambulant etabliert. Die Selbstverwaltung ist beauftragt, eine Vereinbarung über Dokumentation sowie Qualitäts- und Leistungserfassung der stationsäquivalenten psychiatrischen Behandlung zu erarbeiten. Ob es gelingt, das neue Versorgungsmodell in die Regelversorgung zu überführen, wird das Jahr 2017 zeigen. Es bleibt spannend. Neue Räume schaffen Das Flexible Team im Gespräch Teilnehmende: Frau M. Flügel (Genesungsbegleiterin) Fr. I. Pohlig (Ergotherapeutin) Frau P. Ramirez Cervera (Diplom-Psychologin) Herr S. Rout (Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie) Moderation: Dr. O. Hardt (Leitender Oberarzt) Herr Rout, was waren bzw. sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen bei der Etablierung des Modellprojektes in der Klinik? Hr. Rout: Die Klink versteht sich als gemeindenahe sozialpsychiatrische Versorgungsklinik. Viele unserer Besonderheiten wie die nur fakultativ geschlossenen Türen, die Angehörigenangebote, die enge Zusammenarbeit mit den ambulanten psychosozialen Einrichtungen und den niedergelassenen Behandlern, aber auch die berufsgruppenübergreifende Open Dialogue-Schulung zeugen schon von der Offenheit und der Haltung unserer Klinik. Durch diese Elemente war die Etablierung des Modellprojektes inhaltlich eher leicht, und ich habe den Eindruck, dass die Mitarbeiter sich schon recht gut mit dem Modellprojekt identifizieren können. Angesichts der hohen Alltagsbelastung auf den Stationen ist es natürlich nicht einfach, die Neuerungen auch praktisch zu etablieren. Die umfangreichen Dokumentationsaufgaben stellen sowohl für die Mitarbeiter des Flexiblen Teams als auch für die Kollegen auf den Stationen eine besondere Herausforderung dar. Ich selbst empfinde das Modellprojekt als logischen weiteren Schritt, wenn man auf die Tradition der Klinik zurückblickt. 26

29 Jahres- und Qualitätsbericht 2016 Zum Modellprojekt gehört die Möglichkeit, Patienten auch stationsäquivalent zu behandeln. Was unterscheidet die Behandlung im stationsäquivalenten Modus von einer Behandlung im vollstationären, teilstationären oder ambulanten Setting? Hr. Rout: Ein Unterschied ist sicherlich der sehr individuelle Behandlungsplan. Die Anpassungsphase an das stationäre Setting entfällt, und wir haben die Möglichkeit von Anfang an eine real life -Behandlung durchzuführen. Darüber hinaus gelingt es im stationsäquivalenten Modus von Beginn an viel selbstverständlicher, das Netzwerk des Patienten stärker einzubeziehen. Auch eine nicht-direktive Behandlung/Haltung im Sinne des Open Dialogues lässt sich in diesem Behandlungsmodus leichter verwirklichen. Dabei versuchen wir insbesondere Netzwerkgespräche immer mehr als Standardbehandlungskomponente zu etablieren. Der Behandlungsplan lässt sich jederzeit entsprechend den Bedürfnissen des Patienten variieren. Zu den Bausteinen der stationsäquivalenten Behandlung gehören ein hochfrequentes gesprächstherapeutisches Angebot in der Klinik, eine umfassende psychiatrisch-medizinische Versorgung, die Teilnahme am therapeutischen Gruppenangebot der Klinik, ein Notfalltelefon, eine Notfallsprechzeit und auch das Home Treatment, also eine aufsuchende Behandlung. Dieses umfassende Angebot ermöglicht es im Einzelfall, psychiatrische Akutbehandlungen von der Belegung eines Krankenhausbettes zu entkoppeln. Wie muss man sich denn einen typischen Home Treatment-Besuch vorstellen? Fr. Pohlig: Den gibt es natürlich so nicht, obwohl wir natürlich Erfahrungen sammeln und gewisse Abläufe sich einspielen. Aber das betrifft mehr die Organisation und Absprachen darum. Wir sind meist mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, suchen sowohl allein als auch zu zweit zu Hause auf grundsätzlich nur nach vorheriger Anmeldung und wenn der Patient einverstanden ist. Denn ein Behandlungsteam in die eigene Wohnung zu lassen, ist ein enormer Vertrauensbeweis! Und nicht jedem gefällt die Vorstellung, die Psychiatrie bei sich zu Hause haben. Wir nehmen uns möglichst viel Zeit für Gespräche, Spaziergänge, praktische Hilfestellungen und für alles, was sonst gerade anliegt. Was macht das Home Treatment aus Ihrer Sicht zu einen sinnvollen Erweiterung des Behandlungsangebots? Hr. Rout: Der Eindruck beim Besuch der Wohnung eines Patienten ist sehr wertvoll, um ein besseres Bild von ihm und seiner Lebenssituation zu gewinnen. Nicht selten ergeben sich auch Hinweise auf mögliche Auslöser der aktuellen Krise. Auch der Rollenwechsel (Wir sind ja zu Gast!) ist interessant, und es findet ein weniger defizitorientierter Kontakt statt. Im Krankenhaus bleiben viele verbliebene 27

30 Alltagsressourcen ungesehen, die bei den Hausbesuchen, bei denen der Patient ja auch als Gastgeber fungiert, trotz der Krise zum Vorschein kommen. Da das Flexible Team im Gegensatz zur vollstationären Behandlung ja nicht rund um die Uhr vor Ort sein kann, müssen wir nicht nur eine besondere Verbindlichkeit mit dem Patienten herstellen sondern auch mehr Unsicherheiten aushalten lernen. Nach unseren bisherigen Erfahrungen gelingt dies in der Regel erstaunlich gut. Frau Ramirez Cevera, Sie kennen Home Treatment bereits aus der Tätigkeit im Rahmen eines IV-Vertrages. Wie unterscheidet sich die Arbeit im Modellprojekt? Fr. Ramirez Cervera: Obwohl beide Vertragsformen eine Flexibilisierung und Ambulantisierung der psychiatrischen Behandlung zum Ziel haben, gibt es aus meiner Sicht tatsächlich Unterschiede. Das betrifft zum Beispiel die Frage, wer überhaupt im Modell behandelt werden bzw. davon profitieren kann. In dem IV-Projekt, in dem ich früher gearbeitet habe, wurden die Klienten von den Krankenkassen vorselektiert und kontaktiert. Sie mussten sich auch erst einschreiben. Hier in der Klinik findet keine Vorauswahl statt. DAK-Patienten werden überwiegend direkt auf der Station kontaktiert. Dadurch haben wir auch die Möglichkeit, den Menschen bereits in seiner akuten Krankheitsphase kennen zu lernen. Wir als Professionelle haben also die Chance, die akute Krise mitzuerleben, mitzubezeugen. Das halte ich für sehr hilfreich, weil die spätere Behandlung in situ eine andere Wirkung haben kann, wenn man schon in der akuten Krise eine Beziehung zum Patienten aufbauen konnte. Der Zeitpunkt, zu dem man einem Menschen in seinem Leiden begegnet, ist also sehr wichtig, selbst für die Diagnostik. Zu den Neuerungen, die mit dem Modellprojekt Einzug in die Klinik gehalten haben, gehört auch, dass Sie, Frau Flügel, als Genesungsbegleiterin festes Team-Mitglied sind. Wie würden Sie jemandem, der damit noch nicht vertraut ist, beschreiben, was Genesungsbegleitung eigentlich ist? Fr. Flügel: Genesungsbegleitung bedeutet, persönliche Erfahrung mit Krisen bzw. psychischer Krankheit zu haben und diese Erfahrung zu nutzen, um sich in andere Betroffene auf einer emotionalen und direkten Ebene einzufühlen. Dabei ist es wichtig, Distanz zur eigenen Erfahrung zu gewinnen. Durch zum Teil ähnliche Erfahrungen können eine Verbindung und Vertrauen zwischen Patienten und Genesungsbegleitern entstehen. Zentral ist die Vermittlung von Hoffnung, gerade dann, wenn Menschen diese in Krisen nicht sehen. Mir ist wichtig, mich an den Ressourcen und Stärken der Patienten zu orientieren und Mut für den individuellen Genesungsweg zu machen. Die berufliche Grundlage eines Genesungsbegleiters ist die Ex-In-Ausbildung, wobei ich persönlich auch Berufspraxis als Ergotherapeutin habe. 28

31 Jahres- und Qualitätsbericht 2016 Ich möchte betonen, dass Genesungsbegleitung nicht besser ist oder erfahrenes Fachpersonal ersetzt. Genesungsbegleitung soll verbinden, übersetzen und neue Wege und Chancen ermöglichen. Genesungsbegleitung enthält immer auch ein Element von Selbstauskunft. Wie gehen Sie damit um? Fr. Flügel: Ich achte sehr auf mein Bauchgefühl und gebe nur Erfahrungen von mir preis, wenn ich das Gefühl habe, dass es dem Patienten helfen könnte und er sich dadurch verstanden fühlt. Ich öffne mich dosiert, um Patienten nicht mit meiner Erfahrung zu belasten. Dabei achte ich darauf, ob ich in dem Moment wirklich etwas Persönliches von mir mitteilen möchte und in welchem Ausmaß oder ob ich mich in manchen Situationen lieber abgrenzen also auch schützen muss. Dann setze ich freundlich, aber bestimmt Grenzen. Ebenso möchte ich die Patienten dabei unterstützen, ein Gespür dafür bekommen, ob und wie intensiv sie sich anderen mitteilen wollen. Ich finde, es ist ein wechselseitiger Prozess, sich zu öffnen und zugleich eigene Grenzen wahrzunehmen, diese zu akzeptieren und sie anderen Menschen zu zeigen. Das zu lernen, betrifft wohl uns alle. Allerdings finde ich besonders für Menschen mit einer psychischen Erkrankung und erhöhter Verletzbarkeit wichtig, sich solcher inneren Prozesse bewusst zu werden. Welche konkreten Angebote machen Sie den Patienten? Fr. Flügel: Unter anderem leite ich seit Jahresbeginn im Kollegentandem mit Frau Pohlig die Recovery-Gruppe, die wöchentlich stattfindet. Es kommen Patienten aus sehr unterschiedlichen Lebenszusammenhängen, aber auch aus aktuell unterschiedlichen Behandlungssituationen: stationär, ambulant, stationsäquivalent... Diese unterschiedlichen Ausgangssituationen sowie die individuellen Biographien machen den Austausch miteinander sehr fruchtbar und interessant. In dieser Gruppe geht es um Austausch auf Augenhöhe, gegenseitige Unterstützung und Wertschätzung, respektvollen Umgang miteinander und Vertrauen auf die Verschwiegenheit innerhalb der Gruppe. Die Unterschiedlichkeit der Teilnehmer mündet in ein gemeinsames Ziel: alle wollen genesen. Meine Aufgabe sehe ich darin, die Patienten zu begleiten, ihren persönlichen Weg zu finden. Ich kann niemandem versprechen, keine Krisen mehr zu haben. Aber ich kann dabei unterstützen, mit Krisen besser umzugehen. 29

32 Wie ist die Idee, eine Recovery-Gruppe anzubieten, entstanden, Frau Pohlig? Fr. Pohlig: In der Recovery-Gruppe möchten wir die Patienten vor allem miteinander ins Gespräch bringen. Erfahrungsberichte von psychiatrischen Patienten zeigen ja, dass viele im Laufe ihrer Behandlung gerade auch den Austausch mit anderen Betroffenen als große Hilfe erleben und dadurch wichtige Erkenntnisse gewinnen können. Das gilt für gruppentherapeutische Angebote genauso wie für den informellen Austausch auf der Station. Dieser Austausch findet bei einer stationsäquivalent durchgeführten Behandlung natürlich erst einmal nicht so selbstverständlich statt. Daher entstand schnell die Idee, zumindest ein zusätzliches Gesprächs- und Kontaktangebot zu schaffen, das den Austausch der Patienten in den Vordergrund stellt. Die Gruppe hat sich rasch bewährt hat und wird gerne genutzt. Gibt es eigentlich berufsgruppenspezifische zum Beispiel ergotherapeutische Aufgaben im Rahmen des Modellprojekts? Fr. Pohlig: Das nicht direkt, wir arbeiten in unserem vierköpfigen Team alle vorrangig auf der Gesprächsebene. Aber natürlich bin ich durch meine Ausbildung und Erfahrung als Ergotherapeutin geprägt und bringe daher vermutlich einen besonders lebenspraktischen Blick auf die Dinge mit. In der Ergotherapie geht es ja darum, sich als handelnd tätiger Mensch zu erleben bei Aktivitäten des täglichen Lebens genauso wie im freien schöpferischen Tun. Und das bestimmt meinen Zugang zu den Patienten und bestimmt auch meine Aufgaben in unserem Team mit. Wenn wir also jetzt auch zu Hause aufsuchen, dann bekomme ich eine eindrückliche Vorstellung von der Lebenswelt der Person, die bei einer Begegnung in der Klinik ja außen vor bleibt. Ein mehr ganzheitliches Panorama könnte man es nennen. Wie lebt derjenige? Wie gestaltet er seinen Alltag? Was ist ihm wichtig, was vielleicht gerade auch nicht? Womit fühlt er sich verbunden? Was ist das Überfordernde im Moment, aber auch: welche Ressourcen sind da? Das alles wird sehr greifbar Und die Vorstellung, welche Art von Unterstützung jetzt und hier Sinn macht damit auch. Wie erleben Sie persönlich die ärztliche Arbeit im flexiblen Team, Herr Rout? Hr. Rout: Ich arbeite seit 2009 in unserer Klinik. Vor der Tätigkeit im Modellprojekt habe ich fast sechs Jahre auf allgemeinpsychiatrischen Stationen gearbeitet. Ein entscheidender Unterschied zur Stationsarbeit ist vor allem die intensive Auseinandersetzung mit dem sozialen Netz des Patienten und dessen Einbeziehung in die Behandlung von Beginn an. Auch in der praktischen Herangehensweise gibt es Unterschiede. So benötigt es auf der Station oftmals viel Geduld und Energie sowohl vom Patienten als auch vom Personal, sich an das stationäre Setting zu gewöhnen und auch ein Miteinander zu schaffen, das im besten Falle eine gemeinsame Zielformulierung erlaubt. Oftmals ist es erst in einem zweiten Schritt 30

33 Jahres- und Qualitätsbericht 2016 möglich, den Blick nach draußen zu richten. Für mich persönlich stellt die Tätigkeit als ärztlicher Koordinator im Modellprojekt eine attraktive Tätigkeit dar. Wie unterscheidet sich Ihre Arbeit im Flexiblen Team von der auf der Station bzw. in der Tagesklinik, Frau Pohlig? Fr. Pohlig: Nun ja, die Arbeit im flexiblen Team verlangt viel Flexibilität. Kein Tag ist wie der andere - was mir persönlich zum Glück auch Spaß macht. Andererseits ist das aber auch eine ständige Herausforderung. Es lastet auch deutlich mehr Verantwortung auf mir, wie auf jedem einzelnen von uns, da wir so eine kleines Team sind. Alles muss immer gut kommuniziert und dokumentiert werden, auch wenn sich die Ereignisse überschlagen Und manchmal fällt es mir schwer, zwischen den verschiedenen Anforderungen umzuschalten. Ich arbeite ja auch noch klassisch ergotherapeutisch. Eben ein Angehörigengespräch moderieren und im nächsten Moment jemandem einen Zweierzuschlag-Korbrand demonstrieren Mehrfach war vom Open Dialogue die Rede. Verwenden Sie typische Techniken des Open Dialogue in Ihrer Arbeit? Fr. Ramirez Cervera: Absolut! Wir arbeiten durchgängig mit der Grundhaltung des Open Dialogues. Wir sind noch - ein kleines Team und gleichzeitig Teil eines großen Netzwerks im Rahmen der Klinik. Wir kommunizieren, kooperieren und tauschen uns mit unseren Kollegen auf den Stationen aus. Durch die Verzahnung bzw. Einbettung des stationsäquivalenten Settings im Krankenhaus sind wir kontinuierlich gemeinsam mit dem Patienten und den Kollegen um eine konsequente Bedürfnisorientierung der Behandlung bemüht. Das bedeutet eine ständige Reflektion, ein In-Frage-stellen von bisherigen Behandlungsentscheidungen, aber auch einen Umgang mit dem Patienten aber auch den Kollegen außerhalb des Flexiblen Teams auf Augenhöhe. Das ist aber nur ein Teil unserer Arbeit. Ein anderer ist die Vernetzung und Miteinbeziehung des sozialen Netzwerks und des ambulantes Helfersystems des Patienten. Der Open Dialoge ist dabei ein wesentliches Werkzeug, unsere Haltung, die uns befähigt, flexibel zu bleiben (nicht nur räumlich!), stets mit Wertschätzung und Neugier dem Patienten und seinem Umfeld zu begegnen. Das ist in der stationsäquivalenten Behandlung unerlässlich. Konkret wenden wir zum Beispiel moderierte Netzwerkgespräche mit Reflecting Teams oder zirkuläre Fragen an. Über allen steht für mich aber auch ein besonderes Verständnis von Krankheit und Krisen und unserem Auftrag als Behandler: unsere Aufgabe ist es nicht, Leiden oberflächlich oder kurzfristig beseitigen zu helfen, sondern gemeinsam zu forschen, für was die Krankheit ein Lösungsversuch ist, und Impulse zu geben für neue Perspektiven, um neue Räume zu schaffen. 31

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35 Jahres- und Qualitätsbericht Leistungen des psychiatrischen Not- und Bereitschaftsdienstes in der Rettungsstelle und auf den Stationen der Klinik Die Rettungsstelle des Klinikums Neukölln ist mit ca Patientenkontakten jährlich ein zentraler Anlaufpunkt für die Notfallversorgung im Berliner Südosten. Sie ermöglicht Patientinnen und Patienten, die Unterstützung in einer psychischen Krise benötigen, eine niedrigschwellige Kontaktaufnahme rund um die Uhr. Die Anzahl der Patientinnen und Patienten, die primär zur psychiatrischen Notfallbehandlung kamen, bewegte sich weiterhin auf sehr hohem Niveau. Darüber hinaus wurden die Psychiater und Psychiaterinnen in der Rettungsstelle häufig beratend von den Kolleginnen und Kollegen anderer Fachrichtungen hinzugezogen. Auch die telefonischen Kontakte mit Ratsuchenden in den Notdiensten am Wochenende sowie im alltäglichen Betrieb der Rettungsstelle haben eine unverändert große Rolle gespielt. Hinzu kommt noch die reguläre Versorgung auf den psychiatrischen Stationen in den nächtlichen Bereitschaftsdiensten und am gesamten Wochenende. Die nachfolgend tabellarisch zusammengefassten Zahlen zeigen eindrucksvoll die hohe Arbeitsbelastung im ärztlichen Not- und Bereitschaftsdienst. Leistungen des psychiatrischen Not- und Bereitschaftsdienstes 2016 Anzahl psychiatrische Patientenkontakte in der Rettungsstelle insgesamt davon Konsile für Patienten anderer Fachrichtungen 927 Hinzu kamen u. a. weit mehr als telefonische Beratungen und annähernd Einsätze auf den psychiatrischen Stationen. 33

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37 Jahres- und Qualitätsbericht Leistungen des psychiatrischen Konsil- und Liaisondienstes Die Zahl der Konsile für andere Fachabteilungen des Klinikums lag 2016 mit von uns über das Klinikdokumentationssystem ORBIS erfassten Leistungen weiterhin auf hohem Niveau und spiegelt die enge Kooperation unserer Klinik mit nahezu allen anderen Disziplinen in unserem Krankenhaus der Maximalversorgung wider. Der psychiatrische Liaisondienst auf der internistischen und der anästhesiologischen Intensivstation (inklusive Chest Pain Unit und INKA) konnte auch in 2016 durch einen erfahrenen Arzt der Abteilung aufrechterhalten werden. Seine Inanspruchnahme befindet sich ebenfalls auf dem Niveau des Vorjahres. Neben einer hohen Zahl von Patientinnen und Patienten mit Suizidversuchen, Intoxikationen und schweren deliranten Syndromen ging es inhaltlich in diesen konsiliarischen Beratungen besonders häufig um die Behandlung von Unruhe- und Erregungszuständen, die Klärung der Einwilligungsfähigkeit und die Vorbereitung der Einrichtung einer gesetzlichen Betreuung. 35

38 Leistungen des psychiatrischen Konsil- und Liaisondienstes 2016 Abteilung Anzahl konsiliarischer Untersuchungen Intensiv Innere/Chest Pain Unit/Kardiologie 542 Gefäßchirurgie 33 Thoraxchirurgie 40 Allgemeinchirurgie 47 Hämatologie/Onkologie 59 Pneumologie/Infektiologie 118 Gastroenterologie 160 Intensiv Chirurgie/Anästhesiologie 86 Unfallchirurgie 85 Dermatologie 96 Neurologie/Stroke Unit 239 Neurochirurgie 96 HNO 49 Augenheilkunde 8 Gynäkologie/Geburtshilfe 10 Komfortstation 19 INKA 24 Palliativstation 12 Summe

39 Jahres- und Qualitätsbericht Besondere Vorkommnisse Im Rahmen der Qualitätssicherung gilt unser besonderes Augenmerk der Dokumentation und Analyse besonderer Vorkommnisse. Im Folgenden wird hier speziell auf tätliche Übergriffe auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Mitpatientinnen und Mitpatienten sowie auf erhebliche Drohungen eingegangen (7.1). Zusätzlich werden Selbstverletzungen, Suizidversuche und Suizide (7.2.), Brände (7.3) sowie Fehler bei der Medikamentenvergabe (7.4) dargestellt. 7.1 Tätliche Angriffe und erhebliche Drohungen Da es uns sehr wichtig ist, Tätlichkeiten gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Mitpatientinnen und Mitpatienten aufmerksam zu verfolgen, dokumentieren wir seit vielen Jahren sehr genau alle Übergriffe. Im Jahre 2016 kam es zu 481 dokumentierten Angriffen auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Zusätzlich wurden in 282 Fällen Patientinnen und Patienten von Mitpatientinnen und Mitpatienten körperlich attackiert. Insgesamt kam es zu 723 protokollierten tätlichen Angriffen. (In 40 Fällen wurden zeitgleich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Mitpatientinnen und Mitpatienten angegriffen). Zusätzlich zu den tätlichen Übergriffen zeigten in 402 Fällen Patientinnen und Patienten erhebliches bedrohliches verbales oder nonverbales Verhalten. Die 2007 von uns eingeführte gesonderte Dokumentation von Bedrohungen dient dazu, unsere Aufmerksamkeit gegenüber dieser solchen Form von Gewalt zu schärfen. Opfer und Täter werden als solche wahrgenommen und diese Gewalt offenes Thema für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Patientinnen und Patienten. Strategien zur Deeskalation werden geschult. 37

40 Angriffe auf Mitpatienten Angriffe auf Mitarbeiter Erhebl. Bedrohung Eine genauere Betrachtung der Einzelfälle zeigte dabei, dass diese hohe Zahl von Taten von insgesamt 197 Patientinnen und Patienten ausging. Von diesen wiederum verübten 19 (d. h. 9,6 Prozent der Patientinnen und Patienten mit Übergriffen bzw. weniger als ein Prozent aller unserer Patientinnen und Patienten) 255 und damit 43 Prozent der Übergriffe. Gewalt in psychiatrischen Kliniken bleibt eine ständige Herausforderung. Wir versuchen weiter, durch konsequente Analyse einzelner Situationen und allgemeiner Faktoren wirksame Strategien zur Deeskalation und Verhinderung gewalttätiger Übergriffe zu entwickeln. Mehrere von uns im Rahmen von zwei Workshops erarbeitete Maßnahmen scheinen dabei in der Summe einen Abwärtstrend der Gewaltzahlen seit 2015 zu bewirken. Deutlicher wird dieser Trend, wenn man die gleichzeitig steigenden Patientinnen- und Patientenzahlen (vgl. Kapitel 3.1) beachtet. Aufgrund der hohen Zahl von Wiederholungstäter/innen spielt dabei die Prävention von Wiederholungstaten eine besonders wichtige Rolle. 38

41 Jahres- und Qualitätsbericht 2016 Tätliche Angriffe im Verlauf der vergangenen Jahre Tätliche Angriffe Angriffe auf Mitpatient/innen Angriffe auf Mitarbeiter/innen Erhebliche Bedrohung Selbstverletzungen, Suizidversuche und Suizide Selbstverletzungen Selbstverletzungen während der stationären Behandlung stellen unsere Behandlungsteams immer wieder vor große Herausforderungen. Im Laufe des Jahres 2016 wurden 67 Fälle von selbstverletzendem Verhalten dokumentiert. Im Detail verletzten sich 17 Patientinnen und 16 Patienten selbst. Bei einer Patientin kam es zu 14, bei einer anderen zu 10 Selbstverletzungen. Damit verursachten diese beiden mehr als ein Drittel aller entsprechenden Vorfälle. Selbstverletzungen im Verlauf der vergangenen Jahre Selbstverletzungen Suizidversuche und Suizide Die Anzahl der dokumentierten Suizidversuche von stationär behandelten Patientinnen und Patienten variierte in den letzten Jahren erheblich wurden 40 solcher Versuche, sich das Leben zu nehmen, erfasst. Die Zahl der Suizide schwankte in den letzten Jahren zwischen 0 und 4 pro Jahr suizidierten sich 4 Patientinnen und Patienten während der stationären Behandlung. 39

42 Jeder einzelne Suizid ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angesichts des großen Einsatzes, mit dem wir uns bemühen, unseren Patientinnen und Patienten hilfreich zur Seite zu stehen, ein Tiefpunkt. Gleichzeitig sei darauf hingewiesen, dass die Suizidrate in unserer Klinik seit Jahren niedriger ausfällt als sie in Anbetracht der Größe der Klinik und der Patientenzusammensetzung zu erwarten wäre. Jeder Einzelfall wird auf der Leitungsebene, in Teamsitzungen und auch in einer Komplikationskonferenz speziell im Hinblick auf die Einschätzung der Suizidalität und die getroffenen suizidpräventiven Maßnahmen detailliert besprochen. 7.3 Brände 20 Mal wurde 2016 die Entstehung eines Brandes gemeldet. Dabei handelte es sich glücklicherweise meist nur um kleine, selbstlimitierende Herde, wie z. B. Mülleimerbrände (7malig). Erneut wurden dort, wo inzwischen wieder selbstlöschende Mülleimer fehlten, diese eigentlich flächendeckend eingesetzten Eimer aufgestellt. Wiederholt wurde Papier in Brand gesetzt. Hervorzuheben ist die Tatsache, dass mindestens ein Drittel dieser Brände von Patientinnen oder Patienten explizit gezielt entfacht worden waren. Besorgniserregend ist die Tatsache, dass auch eine Matratze und zwei Decken in Brand gerieten. In der Situation, in der die Matratze brannte, kam es zu einem Einsatz von Feuerwehr und Polizei. Im Rahmen unseres Qualitätsmanagements werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mindestens einmal im Jahr zum Thema Brandschutz geschult. Hier haben sich insbesondere die praktischen Übungen mit den Feuerlöschgeräten bewährt. So wurden alle Brandherde schon ohne Feuerwehr bzw. vor Eintreffen der Feuerwehr gelöscht. 40

43 Jahres- und Qualitätsbericht Fehler bei der Medikamentenvergabe Ein wichtiger Teil unserer Qualitätssicherung besteht in der Dokumentation von Fehlern in der Medikamentenvergabe. Im Jahr 2016 gab es 29 solcher dokumentierter Ereignisse. Häufigster Fehler war dabei eine falsche Wahl des Präparates. Insbesondere wiederholte sich dabei (12malig) eine Verwechslung von Diazepam und Distraneurin einerseits und Methadon und Polamidon andererseits in der Entzugsbehandlung. Dreimal erhielt ein/e Patient/in die für eine/n andere/n Patienten/in gedachte Medikamente. Auch Dosierungsfehler traten auf. Eine offene Fehlerkultur und die fortlaufende Analyse der betroffenen Arbeitsabläufe soll die Sicherheit bei der Medikamentenausgabe optimieren, um so die Anzahl weiterer solcher Zwischenfälle minimieren zu können. Allen dokumentierten Fehlern wird deswegen nachgegangen und mit den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern überlegt, wie in der konkreten Situation der Fehler hätte vermieden werden können. 41

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45 Jahres- und Qualitätsbericht Zwangsmaßnahmen 8.1 Unterbringungen Im Juni 2016 trat das neue Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Krankheiten (PsychKG) in Kraft. Trotz zahlreicher Veränderungen und Präzisierungen in anderen Bereichen sind die formalen Voraussetzungen für die vorläufige behördliche Unterbringung im Wesentlichen identisch geblieben. Sie sind allerdings jetzt im 23 (und nicht mehr im 26) formuliert. Für unsere Statistik unterschieden wir wie in den Vorjahren drei Arten der Unterbringungen: Erstens Unterbringungen durch einen Betreuer (nach Bürgerlichem Gesetzbuch BGB, in der Regel mit Genehmigung des Gerichtes), zweitens Unterbringungen durch das Bezirksamt in Form des Sozialpsychiatrischen Dienstes ( 26.1, ab Juli PsychKG) sowie durch dessen Vertretung in Form des diensthabenden Arztes der Klinik ( 26.2, ab Juli PsychKG), die eine vorläufige Unterbringung längstens bis zum Ablauf des auf die Anordnung folgenden Tages anordnen können und bei denen das Gericht nicht hinzugezogen werden musste, und drittens Unterbringungen nach PsychKG, für die ein Beschluss des Amtsgerichts vorlag. In 460 Fällen wurden Patientinnen und Patienten gegen ihren Willen in der Klinik untergebracht. Bei 73 davon erfolgte dies nach dem Betreuungsrecht (BGB), bei 387 nach dem Gesetz für Psychisch Kranke (PsychKG). Da es sich bei 236 Patientinnen und Patienten dabei um kurzzeitige vorläufige Unterbringungen bis zum Ablauf des folgenden Tages durch den Sozialpsychiatrischen Dienst ( 26.1 PsychKG) oder den vertretenden diensthabenden Psychiater ( 26.2 PsychKG) handelte, wurde nur in 151 Fällen eine weitere Unterbringung nach PsychKG durch die Richterin oder den Richter ausgesprochen. 43

46 Anteil der Unterbringungen an den behandelten Fällen im Verlauf der vergangenen Jahre BGB 26 bzw. 23 PsychKG Richterl. PsychKG Summe Unterbringungen n % n % n % n % n % n % n %* BGB 121 2, , ,9 63 1, ,1 73 1,7 26 o. 23 PsychKG 176 4, , , , , , ,6 Richterl. PsychKG 58 1,4 60 1,5 89 2, , , , ,6 Summe 355 8, , , , * Anteil an Behandlungsfällen 44

47 Jahres- und Qualitätsbericht Fixierungen Auch das neue Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Krankheiten (PsychKG) beschreibt besondere Sicherungsmaßnahmen wie die Einschränkung der Bewegungsfreiheit durch mechanische Vorrichtungen (Fixierung). Es führt dazu aus: Besteht die gegenwärtige Gefahr, dass die untergebrachte Person sich selbst tötet, ihre eigene Gesundheit oder bedeutende Rechtsgüter Dritter erheblich schädigt oder die Einrichtung ohne Erlaubnis verlassen will, können besondere Sicherungsmaßnahmen angeordnet werden, wenn und solange dieser Gefahr nicht durch weniger eingreifende Maßnahmen begegnet werden kann. Im Jahre 2016 erfolgte eine Fixierung 706 Mal. Betroffen davon waren 224 Patienten, von denen 92 Patienten wiederholt fixiert wurden. Fixierungen im Verlauf der vergangenen Jahre Fixierungen 500 Betroffene Patient/innen Fixierungen Betroffene Patient/innen

48 8.3 Medikamentöse Zwangsbehandlungen Mit Inkrafttreten des neuen Gesetzes über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Krankheiten (PsychKG) am 29. Juni 2016 änderte sich die rechtliche Grundlage der medikamentösen Zwangsbehandlungen wesentlich. Die Gesamtzahlen des Jahres 2016 beinhalten daher auch Zwangsbehandlungen auf Grundlage des neuen Gesetzes, das erst in der zweiten Jahreshälfte galt. Die medikamentöse Zwangsbehandlung nach 28 (6) PsychKG setzt einen Unterbringungsbeschluss voraus, ist gleichzeitig aber gebunden an ein davon unabhängiges juristisches Verfahren, das eine Begutachtung durch einen externen Gutachter sowie einen weiteren richterlichen Beschluss bedarf. Im Gesetzestext heißt es: Kann eine untergebrachte Person aufgrund ihrer krankheitsbedingten Einwilligungsunfähigkeit die mit einer Behandlung gegebene Chance einer Heilung nicht erkennen oder nicht ergreifen, ist ausnahmsweise eine ihrem natürlichen Willen widersprechende, insbesondere medikamentöse Zwangsbehandlung der Anlasserkrankung zulässig, wenn diese ausschließlich mit dem Ziel vorgenommen wird, die Einwilligungsfähigkeit überhaupt erst zu schaffen oder wiederherzustellen. Dabei erfolgt also, anders als bei Zwangsbehandlungen nach BGB, nicht eine Einwilligung durch eine/n Vertreter/in der/des Patientin/en, sondern die Einwilligungsfähigkeit selbst wird vom Gesetzesgeber zum Ziel der Behandlung erklärt. Dass bei Gefahr im Verzug, Lebensgefahr oder gegenwärtiger erheblicher Gefahr für die Gesundheit der Patientin bzw. des Patienten (nach 28 (7) PsychKG) ebenfalls eine Zwangsbehandlung durchgeführt werden darf, schafft aus ärztlicher Sicht mehr Rechtssicherheit, beriefen sich doch Behandler in ähnlichen Situationen bislang auf einen rechtfertigenden Notstand ( 34 des Strafgesetzbuches). Eine dritte, durch das neue PsychKG in besonderen Fällen gestattete Form der Zwangsbehandlung ist die medikamentöse Sedierung während einer Fixierung als besondere Sicherungsmaßnahme nach 39 (2). Rechtliche Grundlage Art der Zwangsbehandlung Patient/innen 1906 (3) BGB Richterlich genehmigte Zwangsbehandlung nach Beantragung durch den Betreuer (6) PsychKG Richterlich genehmigte Zwangsbehandlung zur Wiederherstellung der Einwilligungsfähigkeit 3 28 (7) PsychKG Gefahr im Verzug 8 39 (2) PsychKG Fixierung und Sedierung als besondere Sicherungsmaßnahme StGB Rechtfertigender Notstand 71 46

49 Jahres- und Qualitätsbericht 2016 Insgesamt wurde 2016 bei 86 Patientinnen und Patienten eine medikamentöse Zwangsbehandlung durchgeführt. (Anm.: Da einige Patientinnen und Patienten aufgrund verschiedener rechtlicher Grundlagen medikamentös behandelt wurden, ist die Anzahl der betroffenen Patientinnen und Patienten kleiner als Summe der Patientinnen und Patienten, die von einer einzelnen Form der Zwangsbehandlung betroffen waren.) Trotz der neuen Gesetzeslage erfolgten diese zum überwiegenden Teil aufgrund von akuten Notfallsituationen mit unmittelbar drohender Eigen- oder Fremdgefährdung, die durch weniger eingreifende Maßnahmen nicht abgewendet werden konnten. Von medikamentöser Zwangsbehandlung betroffene Patient/innen Betroffene Patient/innen Entweichungen 2016 wurden 119 Entweichungen dokumentiert, d. h., Patientinnen und Patienten, die nach dem PsychKG oder betreuungsrechtlich untergebracht waren, entfernten sich unabgesprochen aus der Klinik. Entweichungen im Verlauf der letzten Jahre Entweichungen

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51 Jahres- und Qualitätsbericht Besondere Tätigkeiten 9.1 Mutter-Kind-Behandlungen Seit 1995 bieten wir in unserer Klinik eine spezielle Form der Angehörigenarbeit an (vgl. Psych. Prax. 2001, 28, ), nämlich das Rooming-in von Säuglingen und ihren erkrankten Müttern in Situationen, in denen neben der stationären Behandlung der Mütter die Aufrechterhaltung der Mutter-Kind-Beziehung gewünscht bzw. deren unterstützende Modifikation angestrebt wird. Angesichts personeller Engpässe und sehr hoher Belegung der allgemeinpsychiatrischen Stationen haben wir dieses Angebot auch im vergangenen Jahr leider wieder nur in einer geringen Zahl von an uns gerichteten Anfragen zur Verfügung stellen können. Auf der Kriseninterventionsstation (Station 29) wurden im Berichtsjahr immerhin fünf Mutter-Kind-Behandlungen durchgeführt. Auch das teilstationäre Therapieangebot unserer Intensiv-Tagesklinik konnte einer weiteren Wöchnerin und ihrem Säugling weiterhelfen. 41 Anfragen an unsere Klinik nicht nur aus Neukölln und anderen Berliner Bezirken, sondern auch aus Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern dokumentieren erneut das anhaltend sehr große Interesse an einem derartigen Behandlungsangebot, das leider nur in einem geringen Teil der Fälle realisiert werden konnte. Eine angemessene Finanzierung durch die Krankenkassen wäre Voraussetzung für eine qualifizierte Erweiterung entsprechender Behandlungsangebote. 9.2 Angehörigenvisite und Angehörigengruppe Seit 1999 haben die Angehörigenvisiten als verbindliches, niedrigschwelliges Angebot einen festen Platz im Wochenplan der fünf allgemeinpsychiatrischen Stationen. Alle 14 Tage stehen regelmäßig Mitglieder der multiprofessionellen Teams für gemeinsame Gespräche mit den Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen zur Verfügung. Für die bis zu 6 10 Termine pro Veranstaltung, die im Rhythmus von min erfolgen, tragen sich Interessierte im auf den Stationen aushängenden Reservierungsplan ein. Üblicherweise nehmen neben den Patientinnen und Patienten, ihren Familien oder professionellen Helfern die ärztliche Behandlerin oder der ärztliche Behandler, die zuständige Oberärztin oder der zuständige Oberarzt, die Bezugspflegekraft, die Sozialarbeiterin, die Stationspsychologin oder der Stationspsychologe manchmal auch ergo- oder musiktherapeutische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an dem Gespräch teil. Häufiges Anliegen 49

52 der Patientinnen und Patienten ist der Wunsch, Unterstützung und Verständnis bei ihren Angehörigen zu finden. Häufige Themen der Angehörigen sind Aufklärung über Art und Prognose der Erkrankung, Behandlungsmöglichkeiten insb. Informationen über Medikamente, mögliche Hilfen durch die Familie oder auch die Sorgen, etwas falsch gemacht zu haben. Im Berichtsjahr nahmen 694 Patientinnen und Patienten (einschl. Wiederholer) mit ihren Angehörigen (insgesamt Personen) das Angebot der Angehörigenvisite wahr, was einer deutlichen häufigeren Inanspruchnahme dieses Gesprächsangebots im Vergleich zum Vorjahr entspricht Väter Mütter Partner Kinder Wohnbetreuer/innen Gesetzliche Betreuer/innen Andere 2016 Teilnehmende Angehörige (n = 241) am Beispiel einer allgemeinen psychiatrischen Station Zusätzlich erfolgte bei 251 Patientinnen und Patienten eine intensive individuelle Beratung von Angehörigen durch die jeweilige Sozialarbeiterin. Diese umfasste in den meisten Fällen mehrere Gesprächstermine. Inhalte der Beratung waren Informationen zu Versorgungsmöglichkeiten, rechtlichen und finanziellen Angelegenheiten, zur sozialen Wiedereingliederung bis hin zu kontinuierlichen entlastenden Gesprächen für die Angehörigen. Zu den Angehörigen zählen auch die Kinder, die besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung brauchen, wenn ein Elternteil wegen einer psychischen Erkrankung in stationärer Behandlung ist. Die Sozialarbeiterinnen beraten die Eltern und vermitteln wenn erforderlich den Kontakt zu weiteren Hilfsangeboten. Bei 25 Patientinnen und Patienten wurden spezielle familienunterstützende Maßnahmen eingeleitet. 50

53 Jahres- und Qualitätsbericht 2016 Alle Angehörigen werden regelmäßig zur Angehörigengruppe eingeladen, die von 4 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus verschiedenen Berufsgruppen geleitet wird. Der Informations- und Gedankenaustausch mit anderen Betroffenen erweist sich oft als große Hilfe, um mit den Schwierigkeiten, denen sich Familien mit einem psychisch kranken Familienmitglied gegenübersehen, besser zurechtzukommen fanden 22 Gruppensitzungen statt, an denen insgesamt 96 Besucherinnen und Besucher teilnahmen. Wie in den Vorjahren nahmen insbesondere Mütter von Patientinnen und Patienten besonders häufig an den Angehörigengruppen teil. Darüber hinaus wurden zwei themenspezifische Sonderveranstaltungen angeboten, die bei den Teilnehmern auf reges Interesse stießen. Zu weiteren familienorientierten Angeboten, s. auch Kap. 9.6 (Systemische und Netzwerk-orientierte Methoden). 9.3 Trialog in Neukölln Die als Trialog in Neukölln bekannte Initiative und regelmäßige Veranstaltungsreihe im organisatorischen Rahmen der Otto-Suhr-Volkshochschule (zertifiziert als Fortbildungsveranstaltung der Psychotherapeutenkammer) ermöglicht nunmehr seit neun Jahren einen konstruktiven Austausch zwischen den drei psychiatrischen Erfahrungsrichtungen von Seiten der Psychiatrie-Erfahrenen, Angehörigen und Professionellen. An den zehn Gesprächsterminen in 2016 traten die durchschnittlich dreiundzwanzig Teilnehmenden im Puschkin-Zimmer des Rathauses Neukölln erneut in den offenen Dialog im Spiegel der Anderen. Die Thematisierungen (u. a. von Verrat am Selbst, UN-Behindertenrecht, Verständigung in der Psychotherapie, Denken und Glauben, Gewalt und Gegengewalt, Ortsverlust und Wohnungslosigkeit, Phantasiebewusstsein, gesprächslose Psychiatrie und Euthanasie ) brachten die gemeinsame Sache und die biographisch sinnhaften Bedeutungen zwischen den Teilnehmenden jedes Mal vielstimmig zum Ausdruck. Darüber hinaus wurde in den Gesprächen von neuem deutlich, wie durch den besonderen Charakter der trialogischen Öffentlichkeit eine kritische Sicht auf die gängige Praxis der Institution erlaubt wird und die Teilnehmenden in der Hoffnung bestärkt werden, dass ein rücksichtsvolles Sprechen und Reden gemeinsam erreicht werden kann (gesichert durch die Methode der Reflektion: siehe Seminarplan und Info-Text unter der Netzadresse Die Psychiatrie kann als Institution einer offenen Gesellschaft mit der Trialog-Perspektive in den Kliniken und im psychiatrischen Hilfesystem eine realistische Wende von der individuellen zur sozialen Perspektive schaffen. 51

54 9.4 Genesungsbegleiter/innen Das Erfahrungswissen von Menschen, die selbst seelische Krisen durchlebt haben, ist eine wertvolle Kompetenz, die es gilt, ebenbürtig dem Fachwissen professionell ausgebildeter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Seite zu stellen. In anderen europäischen Ländern, insbesondere in Großbritannien, ist die Beteiligung von Experten aus Erfahrung idealer Weise qualifiziert durch eine EX-IN-Ausbildung schon länger eine Selbstverständlichkeit. Deutschland hinkt dieser Entwicklung hinterher. Wir sind deshalb sehr froh (und auch ein bisschen stolz), dass es uns 2016 gelungen ist, erstmals eine Genesungsbegleiterin als reguläre Mitarbeiterin in unserer Klinik einzustellen. Vorausgegangen war ein längerer Vorbereitungs- und Klärungsprozess, zu dem auch eine Vivantes weit erstmalige Stellenbewertung durch den kommunalen Arbeitgeberverband KAV Berlin gehörte. Damit wurde eine wichtige Grundlage für die Beschäftigung von Genesungsbegleitern in allen Vivantes Kliniken geschaffen. Wir freuen uns, dass Frau Maike Flügel seit Oktober 2016 als Genesungsbegleiterin in unserem Flexiblen Team im Rahmen des DAK-Modellprojektes arbeitet. Mehr Informationen über die Arbeit von Frau Flügel finden sich unter unserem diesjährigen Schwerpunktthema zum Modellprojekt. 9.5 Patientenbrief Der Patientenbrief ist in den Tageskliniken Emser Straße und Riesestraße inzwischen fest etabliert. Er ersetzt den üblichen Arztbrief. Niedergelassene ärztliche oder psychotherapeutische Weiterbehandlerinnen und Weiterbehandler erhalten das Einverständnis der Patientin oder des Patienten vorausgesetzt eine Kopie des Patientenbriefs. Der Patientenbrief ist das Ergebnis einer ganzen Reihe wechselseitiger Verständigungsschritte. Dazu gehören der schriftliche Aufnahmebefund, der von der Patientin bzw. vom Patienten kritisch gegengelesen und gemeinsam überarbeitet wird, die Vorstellung der Patientin bzw. des Patienten im Behandlerteam, an der sie bzw. er selbstverständlich teilnimmt und seine eigene Sichtweise einbringt, und die regelmäßigen Behandlungskonferenzen, in denen die therapeutischen Ziele gemeinsam überprüft, diskutiert und präzisiert werden. 52

55 Jahres- und Qualitätsbericht 2016 Bereits vor der Entlassung wird im Idealfall die Rohfassung des Patientenbriefs, der alle üblichen Bestandteile einer psychiatrischen Epikrise enthält, mit der Patientin bzw. dem Patienten besprochen. Das gilt insbesondere für die diagnostische Einschätzung, den psychischen Befund, die Zusammenfassung des Behandlungsverlaufs, die Bewertung von Erfolgen und Schwierigkeiten sowie die weiteren Therapieempfehlungen. Die Rückmeldungen der Patientinnen und Patienten zu den an sie persönlich adressierten Abschlussberichten waren in den letzten Jahren durchweg positiv. Auch von ambulanten Behandlern gab es Unterstützung für das Projekt Patientenbrief. Insgesamt erleben wir den Patientenbrief als wichtige Innovation: Patientinnen und Patienten werden aktiver in ihre Behandlung einbezogen. Die Behandlung wird transparenter. Das therapeutische Bündnis wird gefestigt. Den Behandlern wird immer wieder abverlangt, sich verständlich auszudrücken und dabei insbesondere kritische und schwierige Themen einfühlsam und angemessen zur Sprache zu bringen. 9.6 Systemische und Netzwerk-orientierte Methoden Zentrales Element der Behandlungskonferenzen und Netzwerkgespräche ist die Kommunikationsstruktur des Reflektierenden Teams. Dabei hören typischerweise zwei bis drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einem Gespräch zwischen der Patientin bzw. dem Patienten und einem Mitglied des Behandlungsteams (sog. Behandlungskonferenz) bzw. zwischen dem Patienten, verschiedenen Angehörigen und einem Teammitglied (sog. Netzwerkgespräch) aufmerksam zu und geben in einer geplanten Gesprächspause eine offene Rückmeldung zu den Gedanken und Eindrücken, die das bisherige Gespräch bei ihnen hervorgerufen hat. Wesentlich sind die Vielstimmigkeit dieser Rückmeldungen und ihr von Wohlwollen gekennzeichneter Angebots-Charakter. Alle Stimmen werden gehört lautet ein zentrales Merkmal der Netzwerkgespräche, das sich nicht nur auf eine hierarchiefreie Begegnung der Teilnehmenden bezieht, sondern auch innere Stimmen bzw. die unter Umständen vielfältigen sozialen Rollen einer jeden Person würdigt. Netzwerkgespräche zeichnen sich in typischer Weise auch dadurch aus, dass die Behandelnden (und oft auch die übrigen Teilnehmenden) ein erhebliches Maß an Unsicherheit zu ertragen haben, da das Netzwerkgespräch im Vertrauen auf den sich entwickelnden konstruktiven Prozess des Gesprächs ergebnisoffen geführt wird. 53

56 In allen drei Tageskliniken waren Behandlungskonferenzen im Jahr 2016 fester Bestandteil des Behandlungsangebotes. Während sie in den Tageskliniken Riesestraße und Rudower Straße durchgängig im 14-Tages-Rhythmus für alle Patientinnen und Patienten stattfanden, haben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tagesklinik Emser Straße dazu entschieden, Behandlungskonferenzen vor allem als Bilanz-Instrument in der Mitte und am Ende der Behandlung zu nutzen. Außerdem werden sie erfolgreich in schwierigen Behandlungssituationen eingesetzt. Auf den allgemeinpsychiatrischen Stationen, einschließlich der Schwerpunkt-Station für Abhängigkeitskranke, aber auch in der psychiatrischen Institutsambulanz sind Netzwerkgespräche in unterschiedlichem Ausmaß fester Bestandteil des Behandlungsangebots. Trotz des hohen organisatorischen Aufwands (immerhin muss ein 90minütiger Termin gefunden werden, der den zahlreichen teilnehmenden Personen passt) gelang es im Berichtsjahr 34-mal, ein solches Netzwerktreffen zu realisieren. Die im Vergleich zum Vorjahr um 10 höhere Zahl ist wohl als Hinweis darauf zu verstehen, dass sich dieses wertvolle Behandlungselement zunehmend zu etablieren begonnen hat. Die Vielzahl neuer Gesprächsformen ist ganz wesentlich durch die Open Dialogue- Fortbildung inspiriert, die unsere Haltung als Professionelle und die Art, wie wir mit Patientinnen und Patienten, Angehörigen und auch untereinander sprechen, erheblich flexibilisiert hat. Nach Abschluss des dritten Curriculums befinden wir uns in der Vorbereitung des ab Juli 2017 startenden vierten Durchgangs. Die Entscheidung, wie bereits in der zweiten Trainingssequenz auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem sog. komplementären Bereich und dem Sozialpsychiatrischen Dienst einzuladen, trägt in erfreulicher Weise zum Informationsgewinn und zur Verbesserung der sektoren-überschreitenden Kommunikation bei. Zur Aufrechterhaltung einer sowohl kritischen als auch ermutigenden Reflektion der neuen Kommunikationselemente wurde im Berichtsjahr eine Arbeitsgruppe Forum Offener Dialog gegründet, die sich einmal pro Quartal offen für alle Interessierten trifft. Diese Kommunikationsplattform soll auch im nächsten Jahr fortbestehen. 9.7 Delir-Projekt im Vivantes Klinikum Neukölln Gemeinsam mit den Kliniken für Neurologie und Anästhesiologie engagieren wir uns in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung in einem Delir-Projekt am Standort Neukölln. 54

57 Jahres- und Qualitätsbericht 2016 Ein Delir, als schwere Verlaufsform eines akuten Verwirrtheitszustands, ist ein unabhängiger Prädiktor für eine höhere Mortalität und eine schlechtere Prognose eines Patienten. Zudem führt es zu häufigeren Entlassungen in ein Pflegeheim. Die Häufigkeit liegt nach Studien bei geriatrischen internistischen Patientinnen und Patienten zwischen 3 und 31 %, bei chirurgischen Patientinnen und Patienten im höheren Lebensalter um die % und bei Demenzpatienten mit krankenhausbedürftiger Erkrankung bei ca. 50 %. Ziel unserer Zusammenarbeit ist eine erhöhte Sensibilität des Krankenhauspersonals für die Gefahr einer Delir-Entwicklung. Präventive Maßnahmen sollen optimiert, die Früherkennung durch die Einführung eines strukturierten Screenings verbessert und eine strukturierte qualitätsgesicherte Delir-Therapie eingeführt werden. Hierfür wurde eine Delir-Broschüre entwickelt, die im Vivantes Intranet unter intranet.zdv.vivantes.de/cms/16917.php für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einsehbar ist. Für das Jahr 2017 ist für die Intensivstation 3o sowie eine periphere Station ein Pilotprojekt geplant. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Stationen werden besonders intensiv geschult, es soll ein tägliches Screening durchgeführt werden, dessen Ergebnisse evaluiert werden sollen. 9.8 Klinikübergreifendes Kooperationsprojekt zum Thema Demenz Die Anzahl der Menschen mit Demenzerkrankungen im Krankenhaus nimmt stetig zu. Als psychiatrische Klinik stehen wir in einer engen Kooperation mit der neurologischen Klinik des Klinikums Neukölln sowie der Geriatrie des Ida-Wolf-Krankenhauses. Wir sehen zum einen in unseren Kliniken zahlreiche Betroffene mit kognitiven Störungen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Diagnostik und Differentialdiagnostik demenzieller Erkrankungen. Andererseits befinden sich viele demenziell Erkrankte aufgrund anderer gesundheitlicher Probleme in stationärer Behandlung. In Zusammenhang mit akuten Erkrankungen, dem Wechsel der gewohnten Umgebung und zahlreichen anderen Faktoren kann es zu einer Verstärkung der kognitiven Störungen kommen. Wir betrachten das Krankheitsbild Demenz als interdisziplinäre Aufgabe und widmen uns den Patientinnen und Patienten mit der Schwerpunktsetzung Diagnostik und Behandlung, Prävention von Komplikationen sowie Schulung und poststationäre Versorgung. In diesem Rahmen sind wir als psychiatrische Klinik mit der Optimierung unserer elektiven Aufnahmen zur Demenzabklärung befasst. Wir stehen gemeinsam mit den neurologischen und geriatrischen Kolleginnen und Kollegen auch niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen als Ansprechpartner für sämtliche Fragen zu demenziell Erkrankten zur Verfügung. 55

58 Zusammenfassend sehen wir einen Schwerpunkt unseres Engagements in der Optimierung von Prozessen und Abläufen innerhalb des Krankenhauses im Sinne einer zukünftig demenzfreundlichen Versorgung. 9.9 Gedächtnissprechstunde Im Rahmen unserer psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) konnten wir eine Gedächtnissprechstunde etablieren. Das Angebot umfasst ärztliche und psychotherapeutische Gespräche, klinische wie neuropsychologische Testungen und Untersuchungen, Beratungsgespräche der Betroffenen und deren Angehörigen. Unsere Sozialarbeiterin kann Empfehlungen zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten geben und bei Bedarf Kontakte zu anderen Trägern und sozialen Einrichtungen herstellen. Wir können somit Diagnostik, Therapie und Beratung sektorübergreifend im (teil-) stationären und ambulanten Rahmen an die jeweiligen Bedürfnisse der Patienten anpassen. Die Einbeziehung von Angehörigen spielt für uns dabei eine wichtige Rolle Psycho-kardiologische Gruppe Seit 2011 gibt es in Kooperation mit der Kardiologischen Abteilung im Hause eine spezifische Gruppentherapie für Menschen mit einer Herzerkrankung und psychischer Belastung. Nach einer Unterbrechung konnte dieses Angebot im November 2016 wieder etabliert werden. In einer 14-tägig stattfindenden Gesprächsgruppe können Betroffene sich über den Zusammenhang von Herz und Seele austauschen. Die ambulante Gruppentherapie bietet Platz für bis zu 12 Personen und wird von einem Assistenzarzt in fortgeschrittener Weiterbildung aus der Abteilung für Kardiologie und einer psychologischen Psychotherapeutin geleitet. Der Zusammenhang zwischen kardiologischer und psychischer Erkrankung ist bidirektional: Einerseits konnte nachgewiesen werden, dass eine depressive Erkrankung einen eigenständigen Risikofaktor für die Entwicklung einer Herzerkrankung darstellt (vgl. DGK-Positionspapier, 2013). Andererseits gibt es nach Herzerkrankungen eine hohe Prävalenz für psychische Störungen. Vor allem Ängste und depressive Verstimmungen, aber auch Posttraumatische Belastungssymptome treten häufig auf und führen zu einem ungünstigeren Verlauf der kardialen Erkrankung. Die interdisziplinäre Gruppenleitung nehmen viele Patientinnen und Patienten als bereichernd wahr. Beschwerden können so aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. Zu erleben, dass auch andere Teilnehmende durch die Herzerkrankung psychisch belastet sind, erleichtert die Auseinandersetzung mit psychosomatischen Zusammenhängen. 56

59 Jahres- und Qualitätsbericht Gruppe für junge Erwachsene/Transitionspsychiatrie Die Adoleszenz bezeichnet die Lebensphase im Übergang zwischen Kindheit und Erwachsenenalter. Sie geht mit erheblichen biologischen und psychosozialen Veränderungen einher und birgt ein erhöhtes Risiko für das Auftreten psychischer Erkrankungen. Da eine psychische Störung während der Adoleszenz oftmals zu einer Beeinträchtigung wesentlicher Entwicklungsschritte führt, sind negative Auswirkungen auf den weiteren Lebens- und Krankheitsverlauf sehr häufig. In der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland des Robert Koch Instituts (Jacobi et al., 2014) zeigte sich, dass 30 % der jungen erwachsenen Männer im Alter von die Kriterien einer psychischen Störung erfüllen. In den Altersgruppen Jahre und Jahre sind es jeweils noch 21 % bzw. 22 %. Ähnlich verhält es sich beim weiblichen Geschlecht. Demgegenüber beträgt aktuell die Behandlungsrate in dieser Altersgruppe lediglich 15 %, was ein Hinweis auf fehlende attraktive Behandlungsangebote für diese Altersgruppe sein könnte. Neukölln ist der Berliner Bezirk mit dem niedrigsten Bildungsstand, der stärksten Abhängigkeit von Sozialleistungen und der größten Armutsgefährdung. Neukölln ist mit einem Altersdurchschnitt von 41,33 Jahren aber auch einer der jüngsten Berliner Bezirke. Das liegt vor allem an dem überdurchschnittlich hohen Anteil von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. So sind 18,6 % aller Neuköllnerinnen und Neuköllner jünger als 21 Jahre und 43,5 % jünger als 35 Jahre. (Sozialbericht 2016). Diese Zusammenhänge machen deutlich, wie wichtig die Entwicklung und Etablierung spezifischer Therapieangebote für junge Erwachsene ist. Unsere bereits seit 2014 bestehende, tiefenpsychologisch fundierte Gruppe für junge Erwachsene ist ein wichtiger psychotherapeutischer Baustein für die Patientinnen und Patienten dieser Altersgruppe in unserer Abteilung. Die halboffene Gruppe setzt sich aus bis zu 12 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von Jahren zusammen und wird von einer Assistenzärztin in fortgeschrittener psychotherapeutischer Weiterbildung und einem Facharzt unter Supervision von Frau Dr. Munk angeleitet. Die Gruppe findet 1x pro Woche in den Räumen der Akut-Tagesklinik Rudower Straße statt und versteht sich als ambulante psychotherapeutische Behandlungsoption für junge erwachsene Patientinnen und Patienten. In einem gesprächstherapeutischen Setting und unter Nutzung der von Yalom herausgearbeiteten gruppentherapeutischen Wirkfaktoren liegt der Gesprächsfokus der Gruppe weniger auf den Diagnosen als vielmehr auf den bestehenden Herausforderungen eben jener Entwicklungsphase. 57

60 Über die Gruppe für junge Erwachsene und verschiedene Kooperationsprojekte mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (Klinikum im Friedrichshain/Klinikum Neukölln) hinaus ist eine gemeinsame Arbeitsgruppe Transitionspsychiatrie in Vorbereitung, die sich u. a. mit einer Optimierung des Übergangs (Transition) von einer kindes- und jugendzentrierten hin zu einer erwachsenenorientierten Versorgung befassen soll Arbeitsgruppe Migration Der Bezirk Neukölln ist für seine kulturelle Vielfalt bekannt. Mehr als 40 % der Einwohnerinnen und Einwohner haben einen Migrationshintergrund. In unserer Klinik arbeiten zunehmend mehr Therapeutinnen und Therapeuten und Pflegepersonal aus anderen Kulturkreisen und mit verschiedenen muttersprachlichen Kenntnissen. Bei fehlenden internen Sprachmittlerinnen und Sprachmittlern wird häufig der Gemeindedolmetscherdienst in die Behandlung involviert. Die Arbeitsgruppe Migration besteht seit 2008 und setzt sich aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedener Nationalitäten zusammen. Ziel der AG ist u. a., eine kultursensible Behandlung zu gewährleisten, indem die verschiedenen Bedürfnisse der Patienten aus anderen Kulturkreisen berücksichtigt werden; die Erweiterung der interkulturellen Kompetenzen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; sowie die Vernetzung der psychiatrischen Abteilung des Vivantes Klinikum Neukölln mit Migrant/innen-Verbänden des Bezirkes Neukölln. Vorrangiges Thema in der AG war 2016 die psychiatrische und psychosoziale Versorgung von Geflüchteten aus den Not- und Gemeinschaftsunterkünften und der Einrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Neukölln. Die Senatsvorgabe, Geflüchtete in die vorhandenen klinischen und gemeindepsychiatrischen Strukturen zu integrieren und Parallelstrukturen zu verhindern, wurde in Zusammenarbeit mit der Koordinatorin für Flüchtlingsfragen, Frau Krause und Vertreterinnen und Vertreter des Gesundheitsamtes Neukölln in konkreten Vorgehensweisen festgelegt. Leider musste immer wieder der Notstand bei den Sprachmittlern Thema werden. Es wurden Informationszettel mit Handlungsanweisungen bei psychischen Notlagen an die Betreiber und Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in den Not- und Gemeinschaftsunterkünften verteilt, Informationszettel in diversen Sprachen in der Rettungsstelle ausgehängt. 58

61 Jahres- und Qualitätsbericht Sprechstunde für Geflüchtete in seelischen Krisen Im Jahr 2016 war auch unsere Klinik vermehrt mit der Behandlung von geflüchteten Menschen befasst. Dies gilt sowohl für die Rettungsstelle als auch für Akutbehandlungen auf den Stationen vor allem aber für Anfragen wegen ambulanter Behandlungsangebote. Wegen der besonderen organisatorischen Herausforderungen (u. a. Erarbeitung von Informationsmaterial in verschiedenen Sprachen, Gewährleistung einer Sprachmittlung) haben wir uns entschieden, die ambulanten Behandlungen Geflüchteter zeitlich und örtlich zu bündeln. Die Sprechstunde für Geflüchtete in seelischen Krisen wurde in der Zweigstelle unserer Institutsambulanz in der Emser Straße 31 eingerichtet und ist damit insbesondere von den beiden großen Notunterkünften in der Karl-Marx- bzw. der Haarlemer Straße aus gut erreichbar. Die Sprechstunde wird von einem in der Behandlung von Migranten sehr erfahrenen Arzt unserer Abteilung angeboten. Eine psychologische Mitarbeiterin des Ambulanzstützpunkts verfügt über besondere psychotraumatologische Kompetenzen. Schon bei der Anmeldung zur Sprechstunde wird geklärt, ob eine Sprachmittlung notwendig ist und ob ggf. ein Dolmetscher zum Termin mitgebracht werden kann. Andernfalls wird durch die Klinik ein Dolmetscher organisiert in der Regel über den Gemeindedolmetscherdienst. Unbefriedigend ist, dass Dolmetscherkosten bislang nicht gesondert von den Kostenträgern übernommen werden. Wie alle anderen mit der Versorgung Geflüchteter befassten Kliniken wünschen wir uns hier dringend eine Verbesserung der Situation. Im nächsten Jahr werden wir uns u. a. damit befassen müssen, wie eine gute psychiatrische Versorgung der neuen Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in der Gerlinger Straße erfolgen kann und wie die verschiedenen Akteure der psychosozialen Hilfe für Geflüchtete im Bezirk Neukölln besser vernetzt werden können Jahrestagung der deutsch-polnischen Gesellschaft für seelische Gesundheit Vom bis zum fand im Vivantes Klinikum Neukölln die 27. Jahrestagung der deutsch-polnischen Gesellschaft für seelische Gesundheit statt, der viele gespannt entgegengesehen hatten. Den Rahmen bildete der Festsaal des Klinikums Neukölln. Die Organisation der Tagung lag in den Händen der Mitarbeiterinnen 59

62 und Mitarbeiter der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik unter Leitung der Klinikdirektorin Frau Dr. Ingrid Munk. Unter dem Titel Was trennt uns? Was verbindet uns? DPGSG im Zeitalter der Polarisierung fanden sich ca. 100 Mitglieder, fast paritätisch aus beiden Ländern, zu der kompromissartig gewählten Begegnung im Format einer Mitgliederversammlung ein, nachdem sich im Vorjahr auf dem Höhepunkt der sog. Flüchtlingskrise in Europa während der Tagung in Danzig gezeigt hatte, dass Wortwahl und Haltung zu den unterschiedlichen Bewältigungsstilen der Krise so verschieden waren, dass Befürchtungen aufkamen, ob die Gemeinsamkeiten innerhalb der Gesellschaft aufgebraucht sein könnten und damit ihre Auflösung nicht mehr undenkbar wäre. Im gewählten Rahmen einer Mitgliederversammlung, der sich von den sonst üblichen öffentlichen Tagungen unterschied, sollten die verbleibenden Gemeinsamkeiten eruiert bzw. darüber gesprochen werden, ob sich der Zweck der Gesellschaft bereits erfüllt habe und damit einer Auflösung nichts mehr im Wege stünde. Zum Glück kam es doch anders: Die einleitenden Worte von Frau Munk sowie die Grußworte der Berliner Staatssekretärin für Gesundheit, Emine Demirbüken-Wegner, sowie des Neuköllner Bezirksstadtrates für Jugend und Gesundheit, Falko Liecke, spannten einen größeren und einen regionalen Bogen, der den Zuhörenden die Besonderheiten der gesundheitlichen und sozialen Situation, speziell auch die Belange der vielen Migrantinnen und Migranten in Berlin und speziell in Neukölln, aus den unterschiedlichen Blickwinkeln nahebrachte. Die Vorsitzenden Łukacz Cichotski und Elmar Spancken fassten die Ereignisse des letzten Jahres zusammen und brachten damit die Mitglieder auf den aktuellen Stand der Diskussion. Nils Pörksen und Maria Załuska hatten es übernommen, jeder für sich die Geschichte der Gesellschaft, die Besonderheiten der persönlichen Begegnungen, die gute Zusammenarbeit in gemeinsamen Projekten, aber auch die zunehmenden Veränderungen und die Verwerfungen des letzten Jahres zu würdigen. Der Abend klang mit einem Imbiss im Zelt aus. Dort gab es Gelegenheit all die persönlichen Dinge zu besprechen, die sich im letzten Jahr zugetragen hatten, aber auch die aktuellen Themen füllten die Zeltkuppel zur Genüge. Am nächsten Morgen übernahmen es Daniela Brandtner und Łukacz Cichotski, als Exponenten unterschiedlicher Sichtweisen, die Hintergründe und die Entwicklung der letzten Zeit seit Danzig zu beschreiben. Nachdem das aktuelle Konfliktfeld von beiden umrissen worden war, folgte die Arbeit in kleineren Gruppen zu den Themen: Geflüchtete, Zusammenleben, Islam, Europa und Demokratie. Hier wurden in sehr persönlicher Weise Erfahrungen ausgetauscht und Fragen gestellt, auf die es 60

63 Jahres- und Qualitätsbericht 2016 keineswegs immer befriedigende Antworten gab. In der folgenden Plenumssitzung stellte sich heraus, dass wenig Trennendes übriggeblieben war, und man vielmehr das Sprechen über die Sichtweisen aus persönlicher Perspektive als sehr bereichernd erlebt hatte. Der lebhafte und beschwingte Gesellschaftsabend trug das Seinige dazu bei, die Atmosphäre weiter zu beruhigen. Am nächsten Morgen folgten Vorträge geladener Referenten und der Gastgeberin, die unterschiedliche Bögen zu den angesprochenen Themen schlugen und Horizonte öffneten: Mario Erdheim beschäftigte sich mit dem Thema des Verhältnisses des Eigenen zu dem Fremden. Er begann mit der Frage, wie wir in der Fremde der Einsamkeit begegnen und uns mit dem Alleinsein vertraut machen müssen, um Unsicherheit zu ertragen, weil das Eigene keine sichere Festung sei, und verwies darauf, wie es schnell zur Abwertung des Fremden und vermeintlich Feindseligen kommen kann. Schließlich betonte er die Bedeutung der Kompromissfähigkeit für ein Überleben beider Seiten als wirksamstes politisches Instrument. Ingrid Munk illustrierte nach dieser Einstimmung die praktischen Aspekte des Zusammenlebens in Vielfältigkeit anhand einer Beschreibung der Verhältnisse im Bezirk Neukölln und deren Auswirkungen auf den Alltag der psychiatrischen Arbeit auf den Stationen. Neben den Einwohnern, von denen 42 % einen Migrationshintergrund hätten, lebe man mit geschätzten sog. Illegalen in einem schillernden Miteinander. Sie griff eine Liedzeile von den Doors auf, die es auf den Punkt bringt: People are strange when you are a stranger und zitierte Ralf Seidel, der vom Psychiater als Alienisten spricht. Schließlich führte Klaus Dörner aus, wie sehr unsere Zeit durch Tempo geprägt sei, so dass dabei Unterschiede unterzugehen drohten. Er warnte, die je eigenen Entwicklungsmöglichkeiten der Nationen zu vergessen. Mit mehr Zeit könne jedes Land seine Nationalität genießen, was auch zu mehr Sicherheit in Krisen führe. Ein Blick in die Psychiatriegeschichte lehre uns weiter, dass diese junge Disziplin erst im 19. Jahrhundert ins Reich der Wissenschaften eingegliedert wurde, zeitgleich mit der Industrialisierung und einem Fortschrittsglauben an eine leidensfreie Gesellschaft. Dabei sei es zu Geburtsfehlern gekommen, wie der Ausgrenzung der psychisch Kranken in Massenasylen. Zudem sei im Medizinstudium über die Abschaffung philosophischer Unterrichtung das Physikum eingeführt worden. Die Kranken wurden zum Objekt, die Krankheiten zu etwas, das es zu besiegen galt, notfalls mit militärischen Mitteln. Damit habe sich das Menschenbild gewandelt ( Ballastexistenzen ), mit den entsprechenden furchtbaren Folgen. Er riet, von den Engländern zu lernen, die von einer Postpsychiatrie sprächen, in der diese Geburtsfehler korrigiert werden könnten. Er zitierte Emmanuel Levinas: vorrangig gehe es darum, dem Menschen seine Würde zu belassen. 61

64 Die nun wieder mögliche Perspektive einer nächsten Tagung (im Babinski-Hospital in Krakau) wird sich aufgrund der aktuellen Diskussion dieses Themas in Polen mit Fragen der Deinstitutionalisierung befassen WOHNEN plus Neuköllner Kooperationsprojekt In den letzten Jahren hat die Zahl obdach- bzw. wohnungsloser Patienten in unserer Klinik in erschreckender Weise zugenommen (s. auch Kapitel 3). Zudem sind zahlreiche Patientinnen und Patienten durch drohende Wohnungslosigkeit belastet. Wohnungslosigkeit und psychische Erkrankungen stehen in einer engen wechselseitigen Beziehung. Mehr als zwei Drittel aller wohnungslosen Menschen leiden unter psychischen Erkrankungen. Von Seiten unserer Klinik wurde das immer häufiger auftretende Problem, dass nach Beendigung der psychiatrischen Akutbehandlung keine dem weiteren Genesungsprozess adäquate Anschlusshilfe realisiert werden kann, da die betroffenen Menschen wohnungslos sind, an das Bezirksamt herangetragen. Der Psychiatriebeirat des Bezirks Neukölln hat sich unter Einbeziehung der bezirkliche Wohnungsnotfallhilfe und unserer Klinik konstruktiv dieses Problems angenommen. Im Ergebnis wurde eine Kombination aus einer Einrichtung zur ordnungsrechtliche Unterbringung (Erstaufnahmeheim Die Teupe ) und ambulanten Leistungen der Eingliederungshilfe (GEBEWO Soziale Dienste Berlin) in Form eines therapeutisch betreuten Einzelwohnens installiert, um insbesondere wohnungslosen Suchtkranken bzw. suchtkranken Wohnungslosen eine lückenlose und zeitnahe Anschlussversorgung zu ermöglichen. Die entsprechenden Wohn- und Betreuungsplätze können nach enger Abstimmung mit den übrigen Beteiligten direkt durch die Klinik belegt werden. Dieses Neuköllner Kooperationsprojekt hat weit über Berlin hinaus Beachtung gefunden. Im Jahr 2016 wurden die ersten fünf Plätze des niederschwellige Wohn- und Betreuungsprojekts zur Nutzung freigegeben. Eine Erweiterung um entsprechende Plätze für psychisch kranke Wohnungslose wird von allen Teilnehmern angestrebt. Die Möglichkeiten sollen noch im laufenden Jahr geprüft werden. 62

65 Jahres- und Qualitätsbericht Tiergestützte Therapie: Jacco Seit Januar 2010 gehört der Groß-Elo Jacco (rechts im Bild) zum Team der allgemeinpsychiatrischen Station 82. Der Rüde kam als elf Wochen junges Tier ins Team und begleitet seither täglich die Sozialarbeiterin zur Arbeit. Er ist inzwischen eine feste und vertraute Größe auf der Station. Nach Weggang seines zeitweiligen Kollegen Eddi (links im Bild), der sein Tätigkeitsgebiet 2015 nach Süddeutschland verlagert hat, ist Jacco der einzige verbliebene Vertreter der Berufsgruppe der Therapiehunde in unserer Klinik. Er trägt diese Bürde mit großer Gelassenheit. Ein Hund kann Kontakt zu Patientinnen und Patienten mit einer kaum zu übertreffenden Einfachheit, Klarheit, Bedingungslosigkeit und Wertfreiheit knüpfen völlig unabhängig von Alter, Sozialstatus, Krankheiten und Behinderungen des Gegenübers. Die nonverbale Kommunikation mit dem Hund ist für manche eine erste Möglichkeit, wieder etwas Kontakt aufzubauen. Jacco sorgt durch seine Anwesenheit für Ruhe und Entspannung, ist aber auch immer Gesprächsstoff und Anlass für Aktivitäten. Jacco begrüßt jeden Tag die Patientinnen und Patienten seiner Station freudig, so wie er immer freudig begrüßt wird, wenn er auf die Station kommt. Er vermittelt jedem Einzelnen Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Vor einiger Zeit sagte ein Patient zu Jacco: Wenn ich Dich sehe, kann ich wenigstens einmal am Tag lächeln. Jacco begleitet die Patientinnen und Patienten regelmäßig bei Spaziergängen. Hier können Patientinnen und Patienten Verantwortung übernehmen und den Hund an der Leine führen. Es ist schön zu sehen, wie manchmal das Selbstbewusstsein mit jedem Schritt wächst Selbsthilfegruppen Die Schwerpunktstation für Abhängigkeitserkrankungen (Station 85) pflegt eine regelmäßige Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen für alkohol-, medikamentenund drogenabhängige Patientinnen und Patienten. An beinahe jedem Tag der Woche stellt sich abends eine Gruppe auf der Station vor. Dabei sind insgesamt 10 verschiedene Organisationen vertreten (Lichtblick, Guttempler, Klärwerk, Alternative 63

66 Freizeit, AA, AKB, WHU, CSO, Drogenstop, Narcotics Anonymous). Des Weiteren findet eine Kooperation mit dem Selbsthilfeprojekt Lotsennetzwerk Berlin statt. In regelmäßigen Abständen stellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lotsennetzwerks ihr Projekt vor. Sobald der körperliche Zustand es erlaubt, besuchen unsere abhängigkeitskranken Patienten Selbsthilfegruppen außerhalb des Krankenhauses. Sie haben dadurch die Möglichkeit, ein breites Spektrum unterschiedlicher Gruppen kennen zu lernen und die Chancen der Selbsthilfebewegung bei der Bewältigung ihrer Abhängigkeit für sich zu entdecken Patientenclub und Disco Über viele Jahre hat der Patientenclub ein Freizeitangebot für Patientinnen und Patienten mit häufigen oder langen Krankenhausbehandlungen sowie Patientinnen und Patienten der psychiatrischen Institutsambulanz geboten. Nicht Therapie im engeren Sinn sondern Abwechslung, gemeinsamer Spaß und positive Erlebnisse standen dabei im Vordergrund. In den letzten Jahren war die Inanspruchnahme der Angebote des Patientenclubs stetig rückläufig. Das hat vermutlich verschiedene Gründe. Einer könnte sein, dass es mittlerweile an mehreren Stellen im Bezirk, z. B. in den Kontakt- und Begegnungsstätten, ähnliche Angebote gibt. Nach längerem Ringen und einer intensiven abteilungsinternen Diskussion haben wir uns schließlich entschieden, den Patientenclub im Jahr 2016 einzustellen. Weiterhin gibt es jeden Monat auf der Station 81 einen Disco-Abend. Zwei musikbegeisterte Krankenschwestern haben sich der Organisation der Disco-Abende angenommen. Der Aufenthaltsraum wird mit Discolichtern geschmückt, eine alkoholfreie Bowle wird bereitet und Knabberzeug eingekauft. Das Musikrepertoire ist breit gefächert, reicht von den 60er Jahren bis zur aktuellen Hitparade. Die Patientinnen und Patienten kommen aus der ganzen Abteilung. Die Organisatorinnen tanzen mit und animieren die Patientinnen und Patienten zum Tanzen oder Mitklatschen. Der Disco-Abend endet traditionell mit dem Lied Time to say goodbye. An solch einem Abend entsteht immer eine fröhliche Stimmung, und alle genießen die Gemeinschaft. 64

67 Jahres- und Qualitätsbericht 2016 Damit alle interessierten Patientinnen und Patienten teilnehmen können, erhalten Patientenclub und Disco eine finanzielle Förderung durch den Verein zur Förderung der Belange psychisch Kranker in Neukölln e. V Feste Das große alljährige Sommerfest für alle ambulanten und stationären Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen, für alle Ehemaligen und nicht zuletzt auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses fand in diesem Jahr Mitte Juni statt. Die aufwändige Organisation des Festes lag wieder einmal in den Händen der Ergotherapeutinnen. Unter ihrer Anleitung wurden dafür vorher in der Ergotherapie Dekorationen von den Patientinnen und Patienten hergestellt. Mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter boten Aktivitäten an; besonders beliebt waren wieder die Torwand und die Schokokusswurfmaschine. Der Auftritt des Mitarbeiterchors sowie zahlreiche musikalische Beiträge aus dem Kreis der Patientinnen und Patienten sorgten für gute Unterhaltung. Das Gegenstück zum Sommerfest bilden die Weihnachtsfeiern, die wie in jedem Jahr in den Häusern P1, P2 und P3 und in den drei Tageskliniken stattfanden. Von den Patientinnen und Patienten vorher selbst gebackene Plätzchen und verschiedene Darbietungen gehörten zum bewährten Programm. Der Mitarbeiterchor brachte alte und neue Weihnachtslieder zu Gehör und lud alle zum gemeinsamen Singen ein. Zahlreiche Patientinnen und Patienten bereicherten die Weihnachtsfeiern durch eigene, v. a. musikalische, Beiträge. Ein besonderer Dank geht an den Verein zur Förderung der Belange psychisch Kranker in Neukölln e. V., ohne dessen finanzielle Unterstützung diese Feste nicht durchzuführen gewesen wären. Außerdem bedankten sich die Teilnehmenden des Sommerfestes mit Spenden bei den Veranstaltern Gäste Auch in diesem Jahr hatten wir wieder zahlreiche Gäste, die bei einem Besuch, einem Praktikum oder einer Hospitation unsere Klinik und das Arbeitsfeld Psychiatrie und Psychotherapie kennenlernen wollten. 65

68 Drei Medizinstudentinnen und Medizinstudenten kamen für ein Tertial des praktischen Jahres und weitere fünf für Famulaturen und längeren Praktika. Bemerkenswerter Weise waren darunter auch junge Kolleginnen und Kollegen aus Österreich, Slowenien und Georgien. Mehrere erfahrene ärztliche Kolleginnen hospitierten im Rahmen des Erwerbs der Zusatzqualifikation Suchtmedizinische Grundversorgung. Sechs Diplom-Psychologinnen machten hier das klinisch-psychiatrische Praktikum im Rahmen ihrer Weiterbildung zur psychologischen Psychotherapeutin und mehrere Studentinnen und Studenten der Psychologie absolvierten ein mehrwöchiges studienbegleitendes Praktikum. Auch in den Bereichen Ergotherapie, Musiktherapie und Sozialarbeit hatten wir eine große Zahl von Praktikantinnen und Praktikanten und Hospitantinnen und Hospitanten zu Gast. Zahlreiche Auszubildende der Gesundheits- und Krankenpflege absolvierten ihre psychiatrischen Praktikumseinsätze auf unseren Stationen. Im Februar 2016 besuchten drei Studierende der FHS Potsdam die Klinik und führten mit mehreren Mitarbeiterinnen Interviews zum Thema Home Treatment. Im April 2016 hospitierten zweimal zwei Mitarbeiterinnen des Alexianer Krankenhauses St. Joseph in Weißensee auf der Station 81, um die dort etablierten Behandlungskonferenzen kennenzulernen. Eine Ethnologin hospitierte im Rahmen einer Forschungsarbeit zur Einführung des Home Treatments regelmäßig in unserem Flexiblen Team. Wir freuen uns sehr über die vielen Gäste, die nicht nur praktische Unterstützung sondern vor allem neue Impulse und einen unbelasteten Blick auf die Klinik als Ganzes und tradierte Abläufe mitbringen Gremienarbeit Unser Selbstverständnis als gemeindenaher Psychiatrie bedeutet auch, dass sich die Klinik nach außen hin öffnen und die Zusammenarbeit mit allen anderen an der psychosozialen Versorgung des Bezirks beteiligten Einrichtungen suchen muss. Das Berliner Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Krankheiten (PsychKG) sieht diese Mitarbeit in den Gremien der psychosozialen Versorgung (z. B. PSAG Neukölln) sogar ausdrücklich vor. 66

69 Jahres- und Qualitätsbericht 2016 Nachfolgend eine Liste der verschiedenen Tätigkeiten: Frau Adamietz Sozialarbeiterin Frau Kiko Sozialarbeiterin Frau Knapp Sozialarbeiterin Frau Dr. Munk Chefärztin Frau Spalding Sozialarbeiterin Steuerungsgremium Allgemeinpsychiatrie des Bezirks Neukölln Geriatrisch-Gerontopsychiatrischer Verbund Neukölln AG Willkommen Vertreterin der Klinik in der PSAG Neukölln FG Psychiatrie der PSAG Steuerungsgremium Allgemeinpsychiatrie des Bezirks Neukölln Sprecherin des Medical Board Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH Psychiatriebeirat Neukölln Leiterin des bundesweiten Kommende-Arbeitskreises pflichtversorgender psychiatrischer Abteilungen im Rahmen des Arbeitskreises psychiatrischer Chefärzte an Allgemein-Krankenhäusern in Deutschland (ACKPA) Mitglied des Netzwerks Steuerungs- und Anreizsysteme für eine moderne psychiatrische Versorgung Mitglied des Psychiatriebeirates des Bezirks Neukölln FG Arbeit und Reha der PSAG Frau Stober-Wilcke FG Sucht der PSAG Sozialarbeiterin Frau Schenck Sozialarbeiterin Frau Strothteicher Sozialarbeiterin Steuerungsgremium Sucht des Bezirks Neukölln Vertreterin der Klinik in der PSAG Neukölln FG Psychiatrie der PSAG 67

70 68

71 Jahres- und Qualitätsbericht Qualitätssicherung 10.1 Basisdokumentation Zu jedem Behandlungsfall wird von der verantwortlichen Stationsärztin bzw. vom verantwortlichen Stationsarzt ein anonymisierter Dokumentationsbogen ausgefüllt. Dies geschieht inzwischen einheitlich in allen psychiatrischen Kliniken der Vivantes GmbH. Die Daten geben wertvolle Hinweise zu den psychiatrischen wie somatischen Diagnosen, wichtigen Behandlungsmodalitäten (z. B. gesetzliche Unterbringungen), zur sozialen Lage sowie der vor- und nachgeschalteten Behandlung. Die Auswertung der Datensätze bildet eine der wichtigsten Grundlagen für den Jahresbericht der Klinik Ereignisbezogene Dokumentationen Auf gesonderten Dokumentationsbögen werden besondere Vorkommnisse (z. B. Suizidversuche, Bedrohungen, Gewaltanwendungen, Entweichungen), Zwangsbehandlungen, Fixierungen und Türschließungen erfasst. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik sind hieran beteiligt und achten auf eine möglichst vollständige Erfassung und Beschreibung des Sachverhaltes. Einer der Oberärzte wertet die Bögen aus und stellt Ergebnisse in der Leitungsrunde und in der monatlichen Abteilungskonferenz, an der alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilnehmen, vor. Die detaillierten Ergebnisse aus 2016 finden sich in den entsprechenden Kapiteln des Jahresberichts Fort- und Weiterbildung Die ärztlichen und psychologischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestalten 3x pro Monat eine eigene Weiterbildungsveranstaltung. Als Grundlage dient der Weiterbildungskatalog der Ärztekammer Berlin für die Weiterbildung zum Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie, aber auch andere wichtige und aktuelle Themen kommen auf die Tagesordnung. Die Veranstaltung ist für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter offen und wird von der Ärztekammer Berlin zertifiziert endete ein dritter Ausbildungskurs Open Dialogue und netzwerkorientierte Behandlungen unter der Leitung von Dr. Volkmar Aderhold in unserer Klinik. Damit wurden nun seit 2011 über 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Berufsgruppen in den theoretischen Grundlagen, vor allem aber der Praxis des Open Dialogues geschult. 69

72 Zusätzlich erhielten zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Berufsgruppen Dienstbefreiungen für die Teilnahme an inner- wie außerbetrieblichen Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen oder besuchten Fortbildungsveranstaltungen außerhalb ihrer Arbeitszeit Externe Supervision Die gemeinsame Reflexion und der Austausch über die häufig emotional sehr belastenden Interaktionserfahrungen mit Patientinnen und Patienten ist inzwischen ein anerkannter Qualitätsstandard in der Psychiatrie und Psychotherapie. Alle Stationsteams haben eine fortlaufende externe Supervision, an der alle Teammitglieder teilnehmen. Die Teilnahme ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kostenfrei Zusammenarbeit mit niedergelassenen Psychiater/innen und Psychotherapeut/innen Die bewährte Neuköllner Tradition eines regelmäßigen Austausches mit niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen und Ärztinnen und Ärzten des sozialpsychiatrischen Dienstes im Rahmen von gemeinsamen Treffen in einer großen fachärztlichen Praxis in Neukölln wurde fortgeführt. Die Termine trafen wieder auf regen Zuspruch, und die Diskussionen über gemeinsam interessierende, aber auch unterschiedlich gesehene Themen, trugen erheblich zu einer guten Zusammenarbeit bei. Zusätzlich wurden drei psychiatrisch-psychotherapeutische Fallkonferenzen veranstaltet. Eingeladen waren im Bezirk Neukölln tätige Psychiaterinnen und Psychiater und Nervenärztinnen und Nervenärzte, sowie ärztliche und psychologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, um mit uns als stationär arbeitenden Psychiaterinnen und Psychiater und Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten konkrete Behandlungsfälle zu besprechen. Diese Treffen sind immer wieder eine wertvolle Möglichkeit, die verschiedenen Perspektiven ambulanter und stationärer Behandlerinnen und Behandler wahrzunehmen, die Arbeit anderer, an der Behandlung des gleichen Patientinnen und Patienten beteiligter Professioneller wertzuschätzen und die eigene Arbeit in einen langfristigen Zeithorizont einzuordnen. 70

73 Jahres- und Qualitätsbericht Arzneimittelsicherheit in der Psychiatrie (AMSP) Ziel des bundesweiten AMSP-Projekts ist die Verbesserung der Arzneimittelsicherheit bei der Behandlung psychiatrischer Patientinnen und Patienten. In den teilnehmenden Kliniken werden fortlaufend schwere unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) unter Psychopharmaka erfasst. Zweimal jährlich werden an bestimmten Stichtagen alle verordneten Psychopharmaka für jede Patientin und jeden Patienten aufgelistet. Die gemeldeten UAW können so auf durchschnittliche Verordnungshäufigkeiten bezogen werden. Durch Dokumentation und Diskussion der erfassten UAW-Fälle in regionalen und bundesweiten Fallkonferenzen unter besonderer Berücksichtigung möglicher Risikofaktoren wird das Wissen über unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei den behandelnden Ärztinnen und Ärzten verbessert konnten aus unserer Klinik 8 Fälle von schwerwiegenden UAW an die Zentrale in München und Hannover gemeldet und zur Diskussion gestellt werden AG Deeskalation Die klinikinterne berufsgruppenübergreifende Arbeitsgruppe Deeskalation hat sich im Jahr 2016 neunmal getroffen. Alltagsnah wurden Themen und Probleme im Zusammenhang mit Gewalt, Zwang, Patienten- und Mitarbeitersicherheit besprochen und nach Verbesserungen und Lösungen gesucht. Die Notfallpieper der Klinik wurden erneuert. Als Beitrag zur Gewaltprävention wurden zwei Fortbildungen zum Thema verbale Deeskalation durchgeführt. Zwei zusätzliche Deeskalationstrainer/innen konnten ausgebildet werden. Zur Verbesserung der Zusammenarbeit haben zwei Treffen mit der Polizei stattgefunden. Die Neuerungen des im Sommer verabschiedeten neuen Berliner PsychKG haben die Klinik das ganze Jahr über begleitet. Die Klinik legt großen Wert auf eine möglichst optimale Unterstützung und Begleitung von traumatisierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und arbeitet an einer ständigen Verbesserung. Eine Checkliste zur Gewaltprävention wurde eingeführt und evaluiert. 71

74 Es finden weiterhin zweimal im Monat praktische Schulungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter statt. Die Deeskalationstrainer/innen üben mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Zugriffs-, Halte und Abwehrtechniken. Eine Fixierung wird im Rollenspiel realitätsnah durchgeführt. Sicherheitsaspekte wie die Beachtung von Grundsicherheitsregeln und die Blickschulung für Gefahrenquellen spielen dabei eine große Rolle. Eine dreitägige berufsübergreifende Basis-Schulung für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik wurde mehrfach angeboten. Zwei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik nehmen am überregionalen Arbeitskreis Gewalt und Zwang in der Psychiatrie teil. Die Arbeitsgruppe tagt zweimal pro Jahr Komplikationskonferenzen Die Komplikationskonferenzen der Klinik haben sich in den letzten Jahren insbesondere aufgrund des berufsgruppen- und teamübergreifenden Aspektes bewährt. Im Jahr 2016 standen in den vier Komplikationskonferenzen die Themen Gewalt und Zwang im Zentrum: zwei Mal wurde die Indikation zu einer Fixierung besprochen; in einem Fall ging es um die interdisziplinäre Kooperation zwischen der Ärztin vom Dienst und den anwesenden Pflegenden, im zweiten Fall um die Klärung von Abläufen. Die dritte vorgestellte Komplikation beinhaltete den körperlichen Übergriff eines Patienten auf eine Mitarbeiterin, Inhalt der vierten Komplikationskonferenz war die Erschöpfung eines Teams durch multiple Bedrohungen und körperliche Übergriffe eines Patienten. Die Komplikationskonferenzen haben sich zunehmend als ein Mittel zur Qualitätssicherung in der Klinik bewährt, die sehr vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit gibt, die Komplikationen mit zu betrachten, die Abläufe zu durchleuchten und Vorschläge einzubringen. 72

75 Jahres- und Qualitätsbericht

76 74

77 Jahres- und Qualitätsbericht Veranstaltungen Vortragsreihe: 40 Jahre Psychiatrie-Reform, 30 Jahre Psychiatrische Abteilung in Neukölln: Wie sieht die Zukunft aus? Prof. Dr. V. Holthoff-Detto, Krankenhaus Hedwigshöhe, Berlin Behandlung der Demenz: Soziale und psychologische Aspekte Vortragsreihe: 40 Jahre Psychiatrie-Reform, 30 Jahre Psychiatrische Abteilung in Neukölln: Wie sieht die Zukunft aus? P. Di Tolla, Unionhilfswerk Neukölln, Berlin Wie kann Inklusion gelingen? Das Inklusionsnetzwerk Neukölln Dr. M. Bister und Dr. M. Klausner, Humboldt-Universität Berlin Choreographien psychiatrischer Praxis Vortragsreihe: 40 Jahre Psychiatrie-Reform, 30 Jahre Psychiatrische Abteilung in Neukölln: Wie sieht die Zukunft aus? Prof. Dr. T. Becker, Universität Ulm/Bezirkskrankenhaus Günzburg Die Psychiatrie-Enquete als europäisches Projekt Psychiatriereform in Europa M. Deck, Die Teupe, Berlin Das Neuköllner Kooperationsprojekt mit dem Erstaufnahmeheim Die Teupe Dr. T. Götz, Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales des Landes Berlin Der Landesbeauftragte für Psychiatrie Vorstellung und Erläuterung des Aufgabengebietes E. Heidenreich, Patientenfürsprecherin, Vivantes Klinikum Neukölln Patientenbeschwerden aus dem Jahresbericht Prof. Dr. T. Wetterling, Vivantes Klinikum Kaulsdorf Suizid, Suizidalität und Suizidprävention bei alkoholabhängigen Patienten 75

78 76

79 Jahres- und Qualitätsbericht Vorträge und Publikationen Cords, K. und Schötschel, U. Hardt, O. Komanek-Prinz, V. Munk, I. Munk, I. Munk, I. Munk, I. Munk, I. und Hümbs, N. Tanztherapie in der Behandlung psychosomatischer Erkrankungen Workshop im Rahmen der 10. Berliner Woche der Seelischen Gesundheit , Vivantes Klinikum Neukölln Verhaltenstherapie affektiver Störungen , und , Institut für Verhaltenstherapie Berlin Wenn der Schlaf nicht kommen will. Patientenmagazin gesund! Leben in Berlin, Psychiatrie: Entwicklung und Perspektiven im DRG(=PEPP)- System Wintertagung der Chefärztinnen und Chefärzte des Klinikums Neukölln 08./ , Schwielowsee/Potsdam Einführung in Konzept und Arbeitsweise der Klinik Einführungsveranstaltung für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter , Vivantes Klinikum Neukölln Die Therapie seelischer Erkrankungen Vortrag im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung des Vereins für Psychiatrie und seelische Gesundheit e. V. und der Islamischen Gemeinde , Sehitlik-Moschee, Berlin-Neukölln Der chronische Unterbauchschmerz aus psychosomatischer Sicht Symposium Praxis trifft Klinik, , Schmelzwerk Sarotti-Höfe, Berlin Trialogisches kasuistisches Seminar Überregionales Berliner Symposium für Psychosenpsychotherapie 23./ , Charité, Berlin 77

80 Munk, I. Chronizität im Alltag der psychiatrischen Versorgung et al eine Forschungskooperation zwischen Sozialpsychiatrie und Europäischer Ethnologie Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie (2016), 64 (1), 7 18 Munk, I. Munk, I Munk, I. Munk, I. und Hümbs, N Munk, I Munk, I Grußwort Eröffnungssymposium des Modellprojektes: FlexiTeam Intensivierte ambulante Behandlung und Home Treatment , Vivantes Klinikum Am Urban, Berlin Ärzte und Pflegende: Kooperation, Konkurrenz oder Konfrontation? Moderation Fishbowl, Kommende-Tagung in Zusammenhang mit ACKPA-Mitgliederversammlung , Charité, Berlin Leben mit dem Anders-Sein Vortrag, XXVII. Deutsch-Polnisches Symposium: Was trennt uns? Was verbindet uns? Die deutsch-polnische Gesellschaft für seelische Gesundheit im Zeitalter der Polarisierung , Festsaal, Vivantes Klinikum Neukölln Trialogisches kasuistisches Seminar Jahrestagung deutschsprachiger Psychosenpsychotherapeuten (DDPP) , Charité, Berlin Stationsäquivalente Behandlung: Was ist das und was brauchen wir dazu? Tagung des Netzwerks Steuerungs- und Anreizsysteme für eine moderne psychiatrische Versorgung , Berlin-Wannsee Die Bedeutung der therapeutischen Beziehung in Psychiatrie und Psychotherapie Vortrag, Fortbildungsveranstaltung der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Vivantes Klinikum Kaulsdorf , Vivantes Klinikum Kaulsdorf, Berlin 78

81 Jahres- und Qualitätsbericht 2016 Rout, S. Schwedler, J. Psychcast: Wenn der Psychiater mit der U-Bahn kommt Trialog in Neukölln Fortbildungsveranstaltung der Psychotherapeutenkammer in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Neukölln Moderation und wissenschaftliche Leitung 10 Termine Trendelenburg, M. Abstinenz, Rückfall, (un)kontrollierter Konsum Krankheitsverlauf und Behandlungsplanung Curriculum Suchtmedizinische Grundversorgung Teil A: Allgemeine Grundlagen Arbeitskreis Drogen und Sucht der Ärztekammer Berlin in Zusammenarbeit mit der Suchtakademie Berlin-Brandenburg Trendelenburg, M. Konsum illegaler Suchtmittel sowie Sedativa und Hypnotika Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit Klinische Fortbildung für Ärzte aus den Agenturen für Arbeit , Kaiserin-Friedrich-Akademie, Berlin Trendelenburg, M. Doppeldiagnose: Sucht und psychische Erkrankung Fortbildung des Fachbereiches der Eingliederungshilfe , Diakonie-Werk Simeon GmbH, Berlin Trendelenburg, M. Sucht im Alter Vortrag im Rahmen der Kooperation mit dem Selbsthilfe- und Stadtteilzentrum Neukölln-Süd , Berlin Windeck, M. Der ältere Patient in der Psychiatrie Vortrag für Angehörige im Rahmen der 10. Berliner Woche der seelischen Gesundheit , Vivantes Klinikum Neukölln 79

82 80

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