Lerntherapie mit Kindern und Jugendlichen bei Lern-Leistungsstörungen

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1 Lerntherapie mit Kindern und Jugendlichen bei Lern-Leistungsstörungen Zielsetzung und Zielgruppe der Fortbildung Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen, SchulsozialpädagogInnen und Mitarbeiter- Innen in der Jugendhilfe treffen lern-leistungsgestörte Kinder und Jugendliche häufig als erste. Ein gutes Grundlagenwissen über den therapeutischen Bereich hinaus ist notwendig, um eine fachgerechte Diagnose und Behandlung der betroffenen Kinder und Jugendlichen zu gewährleisten. Nicht selten werden aus Unkenntnis lediglich Sekundärsymptome therapeutisch behandelt oder eher fragwürdige Übungsbehandlungen empfohlen. Therapeutinnen und Therapeuten sollen in der Weiterbildung geeignete diagnostische und therapeutische Maßnahmen bei verschiedenen Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten kennen lernen. Ziel ist die Befähigung zur selbstständigen Durchführung von Förderung insbesondere bei Kindern mit schulischen und psychischen Störungen sowie die Vermittlung und Begleitung angemessener Fördermaßnahmen. Die Vernetzung verschiedener Berufsgruppen ist ein wichtiges Ziel der Weiterbildung. Im Rahmen der Seminare soll das Berufsbild der integrativen Lerntherapie vorgestellt werden, wie es vom Fachverband für integrative Lerntherapie gefördert wird. Bei Wunsch und Eignung können die TeilnehmerInnen in den Beratungsprozess zum Erwerb des Titels Integrative(r) Lerntherapeut(in) FiL eintreten. Ein Antrag an die Landespsychotherapeutenkammer ist gestellt. In der Regel beträgt die Anzahl der Fortbildungspunkte mindestens die Anzahl der Unterrichtseinheiten. Die TeilnehmerInnen sollen ergänzend zu ihrem Vorwissen die spezielle Diagnostik von schulischen Fertigkeiten erlernen. Die Diagnostik der Lernstruktur der betroffenen Kinder und Jugendlichen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Auf der Grundlage des Teufelskreismodells und eines bewältigungsorientierten Ansatzes von Lerntherapie erlernen die TeilnehmerInnen lerntherapeutische Basiskompetenzen. Grundlagenwissen zu Lern- und Sprachpsychologie sowie Didaktik von Lesen, Schreiben und Rechnen sowie medizinisch notwendiger Diagnostik werden ebenfalls entwickelt. Die Weiterbildung richtet sich an therapeutisch tätige Fachkräfte, die im beruflichen Alltag mit lern-leistungsgestörten Kindern in Kontakt sind bzw. dies in nächster Zeit planen. Außerdem ist eine akademische Ausbildung in den Bereichen Psychologie, Pädagogik, oder Sozialarbeit/-pädagogik sowie eine therapeutische oder beraterische Zusatzaus-/weiterbildung als Eingangsvoraussetzung notwendig. Über Einzelfälle, bei denen etwa lange Berufserfahrung mit vielfältiger Fortbildung eine Voraussetzung erfüllt, entscheiden die Referenten bei Anmeldung.

2 Zertifikat Die TeilnehmerInnen erhalten von der DGVT das Zertifikat "LerntherapeutIn DGVT", wenn sie die 10 Theorieseminare besucht haben, ein kurzes Kolloqium (20 Minuten) ablegen und an einem Fallseminar teilgenommen haben. Beim Fallseminar werden von jeder Teilnehmer- In zwei Fälle, vorzugsweise aus den Bereichen Lesen/Schreiben und Mathematik, vorgestellt, die zuvor schriftlich als Kurzberichte eingereicht wurden. Die TeilnehmerInnen können die Bescheinigungen über die jeweiligen Bausteine für den Erwerb des Titels "Integrativer Lerntherapeut/ Integrative Lerntherapeutin FiL" einreichen. Fortbildungsinhalte und Methoden Arbeitsformen: Unterricht, Fallseminare, Kleingruppenarbeit, Literaturstudium Inhalte sind: Themenbereich Psychologie: - Ergänzende förderdiagnostische Zugänge bei Lern- Leistungsstörungen - Erstellung von Behandlungsplänen und hierarchien Themenbereich Deutsch: - fachliche und fachdidaktische Grundlagen - Linguistik - Modelle des Schriftspracherwerbs - Entwicklungsstörungen von Sprache und Schriftsprache Themenbereich Mathematik - fachliche und fachdidaktische Grundlagen - normale Entwicklung des rechnerischen Denkens - Lernschwierigkeiten beim rechnerischen Denken Themenbereich medizinische Nachbardisziplinen - Ergotherapeutische Diagnostik und Interventionen - Grundlagen der Lautsprachentwicklung und logopädische Interventionen - Augenheilkunde - Pädaudiologie Themenbereich Praxisführung: - Evaluation von Fördermaßnahmen - Rechtliche Rahmenbedingungen von Lerntherapie

3 Planung Lehrgang 2016 Block 1 Grundkurs Einführung Psychologie: (Test-) Diagnostik, spezielle Diagnostik für LT, Förderdiagnostik, Therapieplanung und -anpassung Block 2 Aufbaukurs Deutsch I, fachliche, methodische, didaktische Grundlagen (Grundschule) Block 3 Aufbaukurs Deutsch II, fachliche, methodische, didaktische Grundlagen (Haupt-, Realschule, Gymnasium) Block 4 Grundkurs Lernschwierigkeiten Deutsch: Störungen im Schriftspracherwerb (Legasthenie) Block 5 Aufbaukurs Mathe I: fachliche, methodische, didaktische Grundlagen (Grundschule) Block 6 Aufbaukurs Mathe II: fachliche, methodische, didaktische Grundlagen (Haupt-, Realschule, Gymnasium) Block 7 Grundkurs Lernschwierigkeiten Mathe: Störungen in der Entwicklung des rechnerischen Denkens (Dyskalkulie) Block 8 Aufbaukurs Nachbardisziplinen Block 9 Aufbaukurs Fallseminar Block 10 Aufbaukurs Praxisaspekte, Prüfungswochenende Fallberichte: Es sollen 2 Fallberichte, möglichst aus den Bereichen Lesen/Schreiben und Rechnen erstellt werden. Die Fallberichte werden schriftlich eingereicht und auf dem Fallseminar vorgestellt. Kolloquium: Es handelt sich um je 20-minütige Prüfungsgespräche mit den TeilnehmerInnen. Nach Bedarf können wir neben den Theorieseminaren weitere für den Titelerwerb notwendige Bausteine anbieten (s. u.). Praktika Wir gehen davon aus, dass die meisten TeilnehmerInnen im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit mit lern-leistungsgestörten Kindern in Kontakt sind. Praktische Erfahrungen werden deshalb als gegeben vorausgesetzt. Auch die Möglichkeit, Diagnostik und Intervention im beruflichen Alltag einzusetzen wird als Voraussetzung betrachtet. Bei Bedarf und Interesse sind in beschränktem Umfang Hospitationen bei den Referenten möglich. Supervision Im Verlauf der anderthalbjährigen Ausbildung erfolgen Besprechung und Supervision im Kontext der Themenseminare.

4 Qualitätssicherungsmaßnahmen Die Weiterbildung findet unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT) e.v. Fort- und Weiterbildung, Institut Bottrop, statt. Der Verband hat langjährige Erfahrung in der Organisation und Evaluation von Aus-, Fort- und Weiterbildung für Berufsgruppen in verschiedenen psychosozialen Arbeitsfeldern. Die DGVT stellt Materialien zur Evaluation der einzelnen Themenseminare und des Gesamtverlaufs der Weiterbildung zur Verfügung. Die Auswertung der Daten erfolgt an Hand bewährter Vorgaben der Qualitätssicherung. Zu den Themenseminaren ist stets eine/r der LehrgangsleiterInnen als Ansprechpartner für zwischenzeitlich aufgetretene Probleme zugegen. Die gemeinsame Reflexion der praktischen Arbeit und Entwicklung von Behandlungsansätzen ist integrativer Teil der Themenseminare. Die Weiterbildung ist nicht als vollständige Weiterbildung zur Erlangung des Titels Integrative(r) Lerntherapeut(in) FiL konzipiert. Bei Bedarf und nach Wunsch können jedoch weitere Anteile der Weiterbildungsordnung wie das Selbststudium und die Arbeit in Kleingruppen angeboten werden. Für die Beratung bzgl. des Zertifizierungsprozesses und die ausführliche Supervision der Prüfungsfälle möchten wir gerne auf die Fachgruppe Supervision und Beratung des FiL verweisen. Kurzfristig möglich sind Seminare in den Bereichen Psychologie und Linguistik für ordentliche Mitglieder des FiL ohne Hochschulabschluss in Form eines Bausteins wissenschaftliche Grundqualifikation Einzel- und Gruppensupervision bei den Referenten ist nach Absprache möglich. Die Prüfung besteht aus den Fallberichten, der Fallvorstellung und einem Kolloquium von 20 Minuten (s. o.). Änderungen bezüglich der Inhalte, Termine und ReferentInnen vorbehalten.

5 Die Fortbildung in der Übersicht Träger der Fortbildung: Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT) e.v. Fortbildungsleitung ReferentInnen u.a.: Claudia Ruff, Bottrop; Silvia Schmidt, Dortmund In Zusammenarbeit mit weiteren ReferentInnen Veranstaltungsort: Institut Bottrop, Möddericher Straße 58, Bottrop Teilnahmegebühren: Gesamtpreis: 2.950,- Euro (DGVT-Mitglieder) Frühbucherpreis bis : 2.850,- Euro 3.280,- Euro (Nicht-Mitglieder) Frühbucherpreis bis : 2.995,- Euro Veranstaltungstermine Block 1 und weitere Bausteine: Block 2 Block 3 Block 4 Block 5 Block 6 Block 7 Block 8 Block 9 Block 10 Zeit: Samstags: Sonntags: Jan Einführung, Psychologie (Grundkurs) Mrz Deutsch I Apr Deutsch II Mai 2016 Lernschwierigkeiten Deutsch (Grundkurs) Juni 2016 Mathe I Sep Mathe II Okt Lernschwierigkeiten Mathe (Grundkurs) Nov Nachbardisziplinen Jan Fallseminar Feb Praxisaspekte, Prüfungswochenende Uhr Uhr (18 UE) TeilnehmerInnen: Begrenzung auf 25 TeilnehmerInnen Umfang der Fortbildung: Jedes Seminar umfasst 18 Unterrichtseinheiten. Akkreditierung/ Fortbildungspunkte: Ein Antrag an die Landespsychotherapeutenkammer wird gestellt. In der Regel beträgt die Anzahl der Fortbildungspunkte mindestens die Anzahl der Unterrichtseinheiten. Im Lehrgang 2012 gab es 22 Punkte pro Block. Stichwort: Lerntherapie Bottrop 16 Kursnummer: Anmeldung: Online: Dem Curriculum ist ein Anmeldeformular beigefügt, mit dem Sie sich zur Fortbildung anmelden. Ihre Anmeldung gilt als verbindlich, wenn uns neben dem ausgefüllten Anmeldeformular auch die unterzeichnete und ausgefüllte Einzugsermächtigung vorliegt. Mit der Anmeldung erkennen Sie die genannten Teilnahmebedingungen an. Rücktritt: In schriftlicher Form oder per Fax bis zu 4 Wochen vor Kursbeginn unter Einzug einer Bearbeitungsgebühr von 25,-. Bei späterem Rücktritt wird die gesamte Gebühr einbehalten. Zahlungsmodalitäten: Die Bezahlung erfolgt zeitnah mit den Veranstaltungsterminen über Einzugsermächtigung. AGBs: Die allgemeinen Geschäftsbedingungen sind einsehbar unter: