Was brauchen die Großen!
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- Barbara Baumhauer
- vor 6 Jahren
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1 Übergangskonzept Kindergarten - Grundschule vom katholischen Kindergarten St. Michael Grenzach-Wyhlen
2 Kindergarten Kath. Kindergarten St. Michael Baslerstr Grenzach-Wyhlen Tel.: 07624/5408 Fax: 07624/ Web: Kindergartenleiterin: Anette Becker Träger Röm.- kath. Kirchengemeinde Grenzach-Wyhlen Baslerstr. 43a Grenzach-Wyhlen Tel.: 07624/5011 Fax: 07624/ Web: Pfarrer: Uwe Schrempp Übergangskonzept Kindergarten-Grundschule/ Erarbeitet im Oktober
3 Inhaltsverzeichnis Seite 1. Inhaltsverzeichnis 3 2. Einleitung 4 3. Definition 5 4. Pädagogische Ziele 5 5. Gestaltung der Übergangszeit im Kindergarten 6 6. Beobachtung und Dokumentation 7 7. Zusammenarbeit mit Eltern 7 8. Kooperation mit der Grundschule 8 9. Kriterien für einen gelungenen Übergang Auswertung des Übergangs Besondere Aspekte Fachliteratur Quellenverzeichnis 10 3
4 2. Einleitung Der Bildungsprozess des Menschen beginnt mit der Geburt. Bildung wird verstanden als Entwicklungsvorgang eines Individuums, als Entwicklung der Persönlichkeit in der Auseinandersetzung mit der sozialen, kulturellen und dinglichen Umwelt. Kinder sind in ihren Entwicklungsprozessen auf Erwachsene angewiesen. Sie werden bei ihren Lernerfahrungen gestärkt, wenn sie eine frühzeitige und nachhaltige Begleitung erfahren, die ihre natürliche Lernbegeisterung aufgreift und unterstützt. Bei Eintritt in eine Kindertageseinrichtung sind die pädagogischen Fachkräfte für Betreuung, Bildung und Erziehung mit verantwortlich. Eltern und Erzieher/ innen gehen eine Erziehungspartnerschaft ein, d.h. sie beobachten gemeinsam die Entwicklung des Kindes, tauschen sich aus und geben Impulse. In dieser Zeit ändert sich mit zunehmendem Alter das Interesse der Kinder. Diese Veränderungen werden die pädagogischen Fachkräfte beobachten, wahrnehmen, analysieren und dokumentieren. Sie richten ihr pädagogisches Handeln (individuelle Impulse, Angebote) danach aus. Das Konzept der pädagogischen Begleitung der Kinder während des Übergangs vom Kindergarten zur Grundschule, gibt Eltern, Kooperationslehrer/innen/n und anderen Interessierten Einblick in die pädagogische Arbeit in dieser Übergangszeit. Für die Fachkräfte in der Einrichtung ist es eine verbindliche und zielorientierte Begleitung dieses Übergangsprozesses. In der Geschichte der Einschulungsdiagnostik stellen die Begriffe Schulreife und Schulfähigkeit Meilensteine dar, die weit auseinanderliegen. Während man bei der Verwendung des Begriffs Schulreife lange Zeit davon ausging, dass man nur innere Reifungsprozesse des Kindes abwarten müsse, berücksichtigt der Begriff Schulfähigkeit die Unterschiedlichkeit von Kindern gleichen Alters bei gleichem Förderungsangebot und geht davon aus, dass Kinder je nach Ausgangslage und Lebensbedingungen auf Anreize, Hilfen und Unterstützung unterschiedlich reagieren und daher zu unterschiedlichen Zeiten mehr oder weniger schulfähig sind. Für das Kind ist das Ziel, die Schulfähigkeit zu erreichen, eine zentrale Entwicklungsaufgabe. Dabei wird es unterstützt durch seine Familie, die Mitarbeiter/innen der Tageseinrichtung und der Grundschule. Aus diesem Grund muss sich auch die Schule die Frage stellen, ob sie mit ihren Anforderungen und Methoden reif ist für die ankommenden Kinder. 4
5 3. Definition Die Vorbereitung auf die Schule beginnt mit der Aufnahme des Kindes in den Kindergarten und endet mit dem Eintritt in die Grundschule. Im letzten Kindergartenjahr beginnt die besondere Phase des Übergangs vom Kindergarten in die Grundschule, die eine besondere Bedeutung hat. (vgl. dazu Orientierungsplan Bildung und Erziehung für Kindertageseinrichtungen in Baden-Württemberg) In diesem Übergang verdichten sich Anforderungen und Erwartungen und rücken stärker ins Bewusstsein. Gleichzeitig muss die Anpassung an die neue Situation (System Grundschule) in relativ kurzer Zeit geleistet werden. Die grundlegende Vorbereitung auf die Schule betrifft sowohl die Kann-Kinder (tatsächlicher Wechsel noch offen) als auch die zukünftigen Schulanfänger (Wechsel steht fest). An der letzten Phase vor dem Übergang nehmen nur die zukünftigen Schulanfänger teil. Dabei geht es darum, sich als Gleichaltrigengruppe zu erleben und die wichtigsten Abläufe, Regeln, Personen und Räume der Grundschule kennen zu lernen. 4. Pädagogische Ziele Die Entwicklungs- und Bildungsbiografie des einzelnen Kindes stehen im Zentrum. Individuelle Fähig- und Fertigkeiten eines jeden Kindes werden berücksichtigt und weiterentwickelt (Selbst-, Sach-, Methoden- und Sozialkompetenzen). Die natürliche Neugierde eines jeden Kindes wird erhalten und die Lern- und Leistungsbereitschaft werden weiterentwickelt. Der Übergang zur Grundschule wird gemeinsam mit den Eltern vorbereitet. Die Zusammenarbeit mit der Kooperationslehrerin ist sichergestellt. Die Kinder kennen wichtige Ansprechpartner und die Räumlichkeiten in der Schule. Die Kinder freuen sich auf die bevorstehende Einschulung. 5
6 5. Gestaltung der Übergangszeit im Kindergarten Im letzten Kindergartenjahr finden einmal wöchentlich gesonderte Angebote zu den verschiedenen Bildungsbereichen des Orientierungsplanes von Baden-Württemberg (Körper, Denken, Sprache, Sinne, Gefühl und Mitgefühl, Sinn, Werte und Religion) statt. Diese werden konstant von unseren Erzieherinnen, welche für die Vorschulkinder zuständig sind, vorbereitet und durchgeführt. Die Inhalte ermöglichen den Kindern, sich mit ihrer neuen Rolle auseinander zu setzen, aber auch um wesentliche Erfahrungen in einer altershomogenen Gruppe zu sammeln und sich als Teil dieser zu sehen. Die erste Aktion im letzten Kindergartenjahr ist das Nähen eines Mäppchens für ihre Schreibutensilien, die sie für die Arbeiten mit der Kooperationslehrerin der Grundschule und für die Angebote der Erzieherinnen brauchen. Für das selbständige Arbeiten an der Werkbank machen die Vorschulkinder einen Werkbankführerschein, der sie berechtigt dort zu arbeiten. Dem wachsenden Interesse an verschiedenen Techniken im Handarbeiten (weben, stricken, sticken, nähen) kommen wir mit dem Bereitstellen entsprechender Materialien nach und unterstützen dabei die Entwicklung der Feinmotorik. In diesem letzten Kindergartenjahr bieten wir eine Reihe von Exkursionen explizit für die Vorschulkinder an, zu denen sie sich nach ihren Interessen und Neigungen entscheiden können teilzunehmen. Im Laufe des Kindergartenjahres besuchen wir das Umwelttheater in Lörrach, die freiwillige Feuerwehr, die Polizei, den örtlichen Werkhof, den Ponyhof im Nachbarort, eine Schreinerei im Dorf, die Bäckerei, die Gemeindebücherei, das Krankenhaus in Lörrach, auch Kerzenziehen ist beliebt und der Verkehrspolizist besucht die Kinder in unserer Einrichtung. Die Ausflüge variieren jährlich. Im Herbst gestalten die Großen ihre Laterne nach eigenen Vorstellungen, entwickeln ein Muster und basteln diese, ohne eine vorgefertigte Schablone zu benutzen. Das Basteln der Schultüten gehört zum Ende der Kindergartenzeit ins Angebot. Im Portfolio ist eine Rubrik eigens für das letzte Kindergartenjahr vorgesehen. Die Großen übernehmen Patenschaften für die Jüngeren und erfüllen Aufgaben, welche ihre Sozialkompetenz, wie auch die Selbständigkeit und ihr Selbstvertrauen stärken. Für die Gruppe der einzuschulenden Kinder findet zum Ende der Kindergartenzeit ein Abschiedsfest statt. 6
7 6. Beobachtung und Dokumentation Die systematische Beobachtung und Dokumentation der Entwicklung eines jeden Kindes sind Ausgangspunkte für die weitere pädagogische Planung. Sie sind unerlässlich für die kollegiale Beratung, bei Entwicklungsgesprächen mit den Eltern und für den Austausch mit dem/ der Kooperationslehrer/in. Diese verlässlichen Beobachtungs- und Dokumentationsinstrumente verwenden wir: Ravensburger Entwicklungsbogen 1x jährlich strukturierte Beobachtungen im Alltag Auswertungen, auch in kollegialer Beratung Beobachtungen zu verschiedenen Themen (Freunde, Themen der Kinder, Schulfähigkeit, freie Beobachtung) bei Bedarf SELDAK oder SISMIK (Spracherhebungstests für deutschsprachige Kinder oder für Kinder mit Migrationshintergrund) im Portfolio werden die Entwicklungsschritte festgehalten Entwicklungsgespräche mit Eltern werden protokolliert Die Kooperationslehrerin trägt ihre Beobachtungen der Kompetenzen eines jeden Vorschulkindes in den Tiengener Bogen ein. 7. Zusammenarbeit mit Eltern Unsere Formen der Zusammenarbeit sind: Kooperationsbrief und das Vorstellen des Übergangkonzeptes vom Kindergarten in die Grundschule Tür- und Angelgespräche Entwicklungsgespräch im Hinblick auf die Einschulung mit der Erzieherin Gespräch mit der Kooperationslehrerin im Hinblick auf die Kompetenzen für die Einschulung Bei Bedarf die Einberufung eines Runden Tisches mit Eltern, Erzieherin, Kooperationslehrer/in und Therapeuten Bei Bedarf Beratungsgespräche mit Frühförderstellen 7
8 8. Kooperation mit der Grundschule Um den Kindern einen guten Schulstart zu ermöglichen, arbeiten wir eng mit der Bärenfelsgrundschule zusammen. Zu Beginn eines jeden Kindergartenjahres treffen sich die Kooperationslehrer/innen, der Rektor der Grundschule und die Leiterinnen der örtlichen Einrichtungen, um den Fahrplan der Kooperation für das laufende Jahr zu besprechen. Dabei verfolgen wir folgende Ziele: Durch eine frühzeitige Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Schule intensiviert sich eine am Bedarf des Kindes orientierte Entwicklungsförderung, die bis in die Schulzeit hineinreicht. Eine gute Zusammenarbeit mit der Kooperationslehrerin ermöglicht Kindern und Eltern Ängste und Unsicherheiten abzubauen. So wird eine Brücke für einen positiven Übergang in die Schule geschaffen. Die Kooperation orientiert sich inhaltlich und organisatorisch am individuellen Bedarf der Tageseinrichtung. Die Kinder lernen im Rahmen der Kooperation die wichtigsten Ansprechpartner und Räumlichkeiten der Schule kennen. Die Kinder nehmen an verschiedenen Unterrichtsstunden teil und können sich so auf die Lernstrukturen vorbereiten. Über die wöchentlich stattfinden Kooperationsstunden mit einer Lehrkraft kann diese die Kompetenzen der Kinder beobachten und mit den Erzieherinnen und den Eltern erörtern, ggf. zusätzliche häusliche oder therapeutische Fördermaßnahmen anregen. 9. Kriterien für einen gelungenen Übergang Das Kind freut sich auf die Schule und ist stolz darauf, ein Schulkind zu sein. Das Kind kennt den Weg zur Schule. Das Kind kennt sein/e Ansprechpartner/in in der Schule, den Tagesablauf und die Räume und bewegt sich sicher auf dem Schulgelände. Das Kind ist motiviert am Unterricht teilzunehmen. 8
9 10. Auswertung des Übergangs Zeitnah zum Schulbeginn wird anhand festgelegter Kriterien zwischen Grundschule und Kindergarten ein Reflexionsgespräch über den Verlauf der Kooperation geführt. Notwendige Veränderungen fließen in die nächste Planung mit ein. 11. Besondere Aspekte Bei Kindern mit besonderem Förderbedarf findet eine Zusammenarbeit mit anderen Fachdiensten zur diagnostischen Klärung, therapeutischen Unterstützung und zur frühzeitigen Prüfung, welche Schule für das Kind geeignet ist, statt. Für Kinder mit Migrationshintergrund arbeiten wir mit anderen Fachdiensten zusammen. Eine frühzeitige Sprachstandserhebung (siehe SELDAK oder SISMIK Spracherhebungsbögen / ESU) und die Sprachförderung über das Projekt Singen-Bewegen-Sprechen (SBS) unterstützen neben den täglichen Bemühungen der Erzieherinnen im Kindergarten den Spracherwerb und die Sprachunterstützung in unserer Einrichtung (siehe unser Sprachförderkonzept). 9
10 12. Fachliteratur Für Erzieherinnen - Das letzte Jahr im Kindergarten, Bröder Helmich, Herder Verlag - Kooperation zwischen Tageseinrichtungen für Kinder und Grundschulen Kooperationsordner des Kultusministeriums in Baden Württemberg Für Kinder - Der Ernst des Lebens, Jörg/ Kollner, Thienemann Verlag - Ich will auch in die Schule gehen, Oetinger Verlag - Wenn die Ziege schwimmen lernt Nele Most, Mann Verlag 13. Quellenverzeichnis - Strukturhilfe für die Erarbeitung eines einrichtungsspezifischen Konzeptes für die pädagogische Begleitung von Kindern beim Übergang vom Kindergarten zur Grundschule vom Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg e.v. - Konzept Übergang vom Kindergarten in die Grundschule vom Kindergarten St. Elisabeth, Sulz Dieses Übergangskonzept haben folgende Mitarbeiterinnen erarbeitet: Anette Becker Elfi Galow Christina Goretzki Olga Kleister Stefanie Kovacic-Gassenschmidt Claudia Oertlin-Breineder Karoline Schwab Tanja Tröndle Kristina Zjelko Allen vielen Dank. Grenzach-Wyhlen, im Oktober
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