Zu Beginn: Ich möchte uns Frauen als Verbraucherinnen/Konsumentinnen/Christinnen. Aufmerksam machen einen Impuls geben

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1 Zu Beginn: Ich möchte uns Frauen als Verbraucherinnen/Konsumentinnen/Christinnen Aufmerksam machen einen Impuls geben damit wir uns informieren, um entsprechend handeln können und bewusste Entscheidungen treffen.

2 Das geht unter die Haut Gesundheitliche Auswirkungen hormonell wirksamer Chemikalien in Kunststoffen Silvana Bertolini-Knapp Sprecherin des Ständigen Ausschusses Hauswirtschaft und Verbraucherthemen

3 Überblick allgemeine Infos zu dem vielfältigen Thema: Plastik/Kunststoffen Geschichte, Herstellung und Einsatzgebiete Vorteile-Nachteile, ein paar Fakten/Zahlen Einführung Hormone - Umwelthormone Problematische Substanzen/Zusatzstoffe in Kunststoffen EU-Regelungen/Verordnungen/Gesetze Was tun bzw. wie sich schützen? Kleiner Praktischer Teil mit der ToxFox-App

4 Fragen an Alle: bei Ja = sitzen, Nein = aufstehen Wissen Sie wann das Rote Gummiboot auf den Markt kam? Befinden sich Zusatzstoffe, in Kunststoffen? Haben Sie schon den Begriff Mikroplastik gehört? Umwelthormone, wissen Sie welche das sind? Kennen Sie sich mit Recyclingcods aus? Haben Sie schon mal eine Giftanfrage gestellt? Ist REACH eine Abkürzung? Stimmt es, dass die Haut unser größtes Organ ist? Kennen Sie verschiedene Arten von Haut? Fallen Ihnen Ausdrücke zur Haut ein, die auf bestimmte Gemütszustände hinweisen?

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7 Was genau ist Plastik? Wie würden Sie Plastik definieren bzw. beschreiben? Wie kann Plastik krank machen?

8 Definition für Plastik Plastik ist der umgangssprachliche Ausdruck für Kunststoffe aller Art. Das Wort Plastik stammt aus dem Griechischen und bedeutet ursprünglich die geformte/formende Kunst. Als Kunststoff wird ein Material bezeichnet, das künstlich, sprich synthetisch, erzeugt wurde. Kunststoff ist unzerstörbar durch die Natur

9 Ein paar wenige Fakten/Daten/Zahlen Kunststoffproduktion weltweit: Im Jahr Millionen Tonnen Im Jahr 2000 waren es 200 Millionen Tonnen Heute werden etwa 300 Millionen Tonnen hergestellt 40% der Kunststoffproduktion wird für die Verpackungsindustrie verwendet. 1 Million Menschen verdienen ihr Geld in Europa mit Plastik. Silvana Bertolini

10 Plastikflasche Windel Wollsocken Sperrholz Pappkarton Baumwollshirt Plastiktüte Tageszeitung Zigarettenkippe Papiertaschentuch 450 Jahre 450 Jahren 1-5 Jahre 1-3 Jahre 2 Monate 2-5 Monate Jahre 6 Wochen 1-5 Jahren 2-4 Wochen

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13 Hochgefährliche Stoffe, (CMRs) Kennzeichen diese Stoffe. Sie sind Krebserregend Erbgutschädigten Fortpflanzungsschädigend Schwer abbaubaubar Reicheren sich in lebenden Organismen an (bioakkumlierbar) Besonders besorgniserregende Stoffe, SVHC sind Stoffe, die ernste ähnliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und Umwelt haben, wie die hochgefährlichen Stoffe Dazu gehören: Endokrine Disputoren, Stoffe mit schädigender Wirkung auf das Hormonsystem

14 Gesundheitsrisiken WHO 2013: Endocrine Disruptoren sind eine globale Bedrohung Weltweit: Anstieg von Brustkrebsraten, verfrühte Pubertät Rückgang der Spermienqualität, Anstieg von Prostata-und Hodenkrebs, Missbildungen der Geschlechtsorgane : Anstieg Fettleibigkeit, Diabetes, Störungen der Gehirnentwicklung, Verhaltensstörungen, Asthma, Allergien

15 Wissen Sie was eine Konservendose eine Luftmatratze eine Körpercreme Gemeinsam haben?

16 Umwelthormone Was sind Hormone - Umwelthormone? Wie wirken die Umwelthormone? Was sind hormonell wirksame Substanzen?

17 Hormonell wirksame Chemikalien Werden endokrine Disruptoren (EDS)genannt Synthetische Substanzen, Chemikalien, die ähnlich wirken wie natürliche Hormone (z.b. wie Sexualhormone oder Schilddrüsenhormone) Beeinträchtigen den Stoffwechsel /Hormonhaushalt durch: Blockierung bzw. Ausschaltung der natürlichen Hormone Imitation der natürlichen, körpereigenen Hormone, zu viel dann im Körper für die Fötusentwicklung besonders gefährlich, da die körperliche und geistige Entwicklung gestört werden kann in zahlreichen Alltagsprodukten vorkommen

18 Hormonelle wirksame Chemikalien Wie kommen diese in unseren Körper? Atem/Atemwege Nahrung Mund Kosmetika Verdauungstrakt Haut Tabletten

19 Über 300 Chemikalien können im menschlichen Körper nachgewiesen werden im Fettgewebe, im Blut oder in der Muttermilch.

20 Besonderheiten hormonell wirksamer Chemikalien Können in extrem niedrigen Konzentrationen schädlicher wirken als in hohen Konzentrationen Dosis macht das Gift Die Zeitpunkt der Belastung entscheidend - sensible Zeitfenster der Entwicklung Meist nicht akut giftig, Schädigungen treten viel später auf Weisen Kombinationseffekte auf Werden mit Krankheiten in Verbindung gebracht, die in den letzten Jahrzehnten weltweit auf dem Vormarsch sind

21 Zusammenfassend die Gesundheitsrisiken

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23 Welches sind problematischen Kunststoffe? Polyvinylchlorid (PVC) Polycarbonat (PC) Diese enthalten chemische Zusatzstoffe, die sich auf unser Hormonsystem auswirken können: Phthalate Bisphenol A Parabene Zusatzstoff in Kosmetikartikel

24 Phthalat-Weichmacher Machen Kunststoff weich, sind in Produkten aus Weich-PVC typischerweise in hohen Konzentrationen enthalten (10 50%) Kennzeichen: Speckig-glatte Oberfläche enthalten in: z.b. Kinderspielzeug, Kosmetik, Duschvorhängen, Böden, Plastikdecken, Freizeitund Sportartikeln,Infusionsschlauch Aufnahme im Körper durch: Nahrung und Gasen mit der Zeit aus Produkten kommen so in die Umwelt

25 Hormoneller Schadstoffe Phthalat- Weichmacher und gesundheitliche Folgen: Weichmacher von der EU als besonders gefährlich klassifiziert: DEHP;DBP;BBP Grundsätzlich verboten bei Spielzeug/Babyartikel DINP,DIDP,DNOP erst für Artikel ab 3 Jahren erlaubt DEHP,DIBP;BBP;DBP;DIPP in der EU als zulassungspflichtig eingestuft. wirken giftig auf Fortpflanzungsorgane schädigen Hoden verringern Spermienqualität beeinträchtigen Sexualfunktion und/oder Fruchtbarkeit und Entwicklung deshalb besonders Kinder und Jugendliche bis zur Pubertät, Schwangere und stillende Mütter davor beschützen!

26 Bisphenol A Grundstoff zur Herstellung von Polykarbonat-Kunststoffen und Kunstharzen Enthalten in: Autoteilen, CDs und Hüllen, Zahnfüllungen, Lebensmittelverpackungen, Sonnenbrillen, Alubehältern, Konservendosen, Getränkedosen

27 Hormoneller Schadstoff Bisphenol A und gesundheitliche Folgen Schon geringe Mengen können auf unseren Hormonhaushalt sich auswirken. Sie wirken direkt auf Hormonrezeptoren. Dabei ist eine geringe Konzentration schädlicher als größere Mengen. Zeitpunkt der Belastung entscheidend. Erwachsene reagieren auf gleich Dosis unempfindlicher als Kinder und Föten Besitzt östrogene Wirkung Frühreife Reduzierte Spermienzahl Verhaltensstörungen Brustkrebs, Auswirkung auf Brustdrüsen Unfruchtbarkeit Leber und Nieren schädigend Diabetes

28 Der BUND engagiert sich gegen den Einsatz von Bisphenol-A in Babyfläschchen. Mit der täglichen Milch kann ein Säugling bedenkliche Mengen der hormonähnlichen Substanz zu sich nehmen EU weites Verbot für Schnuller

29 Kunststoffe, die als gesundheitlich unbedenklich gelten, weil sie keine Weichmacher und kein Bisphenol A enthalten, sind: Polyethylen und Polypropylen Aber beachten: Auch die Herstellung und Entsorgung von Polymerverbindungen sind weiterhin problematisch

30 Parabene Konservierungsstoff in Kosmetikartikeln Enthalten in: Lotion, Make-up, Lippenstift, Shampoo, Bade- und Haarprodukte Sind auch hormonell wirksame Chemikalien, die in den Körper als Umwelthormone einwirken können. Diese Substanz wird, nach WHO, ebenfalls als globale Bedrohung bezeichnet.

31 Hormoneller Schadstoff Parabene und gesundheitliche Folgen Föten im Mutterleib, Kleinkinder und Pubertierende reagieren besonderes empfindlich auf hormonelle Schadstoffe. Struktur von Parabenen ist dem weiblichen Sexualhormon Östrogen sehr ähnlich. Über die Gebärmutter erreichen diese Substanzen die Föten, auch nachgewiesen im Blut von Neugeborenen und in der Muttermilch. Verfrühte Pubertät Erkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane Brustkrebs Schilddrüsenkrebs Störungen der Nervenentwicklung

32 Fragen zum Einkauf von Kosmetik und Hygieneartikeln Nach welchen Kriterien kaufen Sie Hygieneartikel und Kosmetika ein? Auf was achten Sie besonders? Geruch, Farbe, Konsistenz, Verpackung, Werbeversprechen Kontrollieren Sie die Inhaltsstoffe beim Einkauf? Wie viel Inhaltsstoffe sind aufgelistet? Gibt es Inhaltsstoffe, die Ihnen bekannt sind? Gibt es Inhaltsstoffe, die immer wieder vorkommen? Können Sie verstehen, um welche Inhaltsstoffe es sich handelt? SilvaBertolini

33 Liste Die häufigsten Kunststoffe in Kosmetika und ihre Abkürzungen Prüfen Sie welche Inhaltsstoffe sich in ihren Produkten befinden Es handelt sich bei diesen Stoffen um Mikroplastik. Diese Kunststoffe werden eingesetzt um ein besseres Nutzungsergebniss zu erhalten, wie z.b.: glänzende Lippen, seidige, glatte Haut, schimmernes Haare, besonders volle Wimper Silvana Bertolini

34 MIKROPLASTIK Unsichtbare Gefahr

35 Mikroplastik - die unsichtbare Gefahr Mikropartikel in Kosmetik Wird verwendet als Schleifmittel, Bindemittel, Füllmittel, Filmbinder. In Peelings zum Glätten oder Abtragen von Hautschichten Schleifmittel in Zahnpasta Kunststoff auch oft in Shampoo und Badeprodukten. Verteilt sich fein im flüssigen Medium. Teste Duschgel und filtere es mit Wasser durch einen Kaffeefilter. Achtung: nicht in den Abfluss, wenn Mikroplastik Teilchen da sind, sondern in den Hausmüll. Meide Kosmetik mit Mikroplastik, wie Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) Liste der Produkte mit Mikroplastik:

36 Ein Duschgel alleine macht noch nicht krank, aber

37 Wie werden die Verbraucher geschützt? Was können wir tun? Gibt es Gesetzte/Verordnungen/Regulierungen? Es gibt eine Kennzeichnungspflicht aber wer liest und versteht schon das Kleingedruckte? Silvana Bertolini

38 Europäische Chemikalienverordnung REACH Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals = Harmonisierung EU - weit Seit 2008 können Verbraucher bei Hersteller nachfragen, ob Artikel gefährliche chemische Substanzen enthält. Unternehmer sind verpflichtet innerhalt 45 Tagen Auskunft zu geben Giftanfrage stellen über Anfrage Generator von BUND:

39 Phthalate werden als Weichmacher in vielen PVC- Produkten eingesetzt. Weil sie Leber, Nieren und Fortpflanzung schädigen können, wurde ihre Verwendung in Babyspielzeig 1995 europaweit verboten. In anderen Produkten dürfen die Weichmacher weiterhin enthalten sein. Mit der neuen EU- Chemikalienpolitik haben wir jetzt die Chance, gefährliche Stoffe durch bessere Alternativen zu ersetzen.

40 Kennzeichnung von Produkten Recyclingcode ist freiwillig Zusatzstoffe werden nicht angegeben, da es meist Betriebsgeheimnisse sind Keine Auskunftspflicht jenseits von REACH und Sicherheitsdatenblatt Freiwillige Angabe (wie z.b BPA-frei) Viele weitere Produktsiegel

41 Ziel: Verbrauchersensibilisierung Riesige Presseresonanz Menschen nutzen die App und treffen bewusste Kaufentscheidungen >10 Mio. Kosmetika bisher gecheckt > Protestmails an die Hersteller belasteter Produkte über die App gesendet

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44 Vor vielen Giftstoffen können wir uns wenig schützen, einfach weil sie überall zu finden sind. Entgehen kann man Giftstoffen/Weichmachern nicht, aber man kann die tägliche Dosis reduzieren, die man aufnimmt. Ideen zur Reduzierung der Aufnahme von Giftstoffen von Kindern und Erwachsenen in unserm Leben: Sie sind gefragt. Welche Tipps und Ideen fallen uns zur Reduzierung der täglichen Giftdosis ein?

45 Was kann ich tun? Was können wir tun? Informieren über Presseund Medienmitteilungen Persönliche Beratung in Beratungsstellen (Verbraucherberatung) Mit allen Sinnen einkaufen Nachhaltige Beschaffung

46 Was kann ich tun? Was können wir tun? Reach-Formular des BUND nutzen Fragen an Hersteller senden Politiker bearbeiten Im Laden nach Alternativen fragen Rückmeldung an NGOs geben Toxfox anwenden

47 Es gibt viel zu tun im Beriech Umwelt-und Verbraucherschutz. Wir als kfd Frauen sind Verbraucherinnen, die entscheiden: Was kommt in die Tüte/ in den Einkaufskorb? Als einzelne können wir Rückmeldungen geben im Laden, per App, Hersteller. Wir können verbandspolitisch mit Frauen mit starker Stimme Einfluss nehmen und Politiker bearbeiten

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49 Zum Schluss eine kurze Blitzlicht-/Feedbackrunde zu folgenden Fragen: Jetzt am Ende nehme ich mit Für mich waren einige Information ganz neu, wie zum Beispiel Ich wusste schon einiges zu dem Thema, fand es für mich deshalb Werde ich mein Verhalten verändern, Ja, welche Nein, warum nicht Der Vortrag war Ich finde dieses Thema eine gut Möglichkeit für die kfd, um damit Frauen verschiedenen Alters anzusprechen, weil Wenn Sie noch Fragen, Ideen, Anregungen haben, sprechen Sie mich bitte an. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Silvana Bertolini-Knapp Sprecherin des stä. Ausschuss Hauswirtschaft- und Verbraucherthemen