MONATSBERICHT ÜBER DIE WASSERWIRTSCHAFTLICHEN VERHÄLTNISSE IN HESSEN SEPTEMBER 2006
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- Eduard Gerstle
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1 Wiesbaden Az.: W3-79c2.1a MONATSBERICHT ÜBER DIE WASSERWIRTSCHAFTLICHEN VERHÄLTNISSE IN HESSEN SEPTEMBER Witterung viel zu warm und erheblich zu trocken Der Gebietsniederschlag in Hessen lag im September weit unterhalb des langjährigen Mittelwertes. Die Monatssummen des Niederschlages an den hessischen Stationen reichten von 4 mm bis fast 17 mm. Die hohen Monatssummen traten im Dill- und Perfgebiet auf und wurden durch ein Niederschlagsereignis am 17. September bedingt. An diesem Tag griff ein Gewittertief auf den Westen Deutschland über. Dabei bildete sich eine Schauer- und Gewitterlinie, die auf eine Achse vom Südwesten Deutschlands durch das Dill- und Perfgebiet bis ins Sauerland zog. Da diese Störungslinie sehr ortsstabil war und die Niederschläge durch den Herantransport feuchtwarmer Luftmassen aus der Umgebung weiterhin genährt wurden, traten lokal sehr hohe Niederschlagsmengen (Haiger: 161 mm, Angelburg-Frechenhausen: 151 mm) auf. Die Lufttemperatur lag 3,5 Grad über dem vieljährigen Mittel. Damit war der September sogar 1,6 Grad wärmer als der August. An der DWD-Station Frankfurt Main Flughafen wurde am 13. eine maximale Temperatur von etwas über 28 Grad C gemessen. 4 Wetterstation: Frankfurt/Main-Flughafen 3 2 LT [C] 1-1 Luft-Temperatur Tageswerte Luft-Temperatur gleitende 5-Tagesmittel 1951/8 Luft-Temperatur Extremwerte
2 3 Wetterstation: Frankfurt/Main-Flughafen 25 2 N [mm] N-Höhe Tagessummen 15 Wetterstation: Frankfurt/Main-Flughafen N [mm] Niederschlagshöhe Monatssummen Niederschlagshöhe mittl. Monatssumme 1961/9 2
3 2. Grundwasser sinkende und gleich bleibende Grundwasserstände, abnehmende Quellschüttungen Das Grundwasser stand auf einem für die Jahreszeit mittleren bis unterdurchschnittlichen Niveau. In den meisten Messstellen sanken die Wasserstände, und in wenigen blieben sie unverändert. Die Quellschüttungen gingen weiterhin zurück, teilweise blieben sie konstant. Grundwassermessstelle: Bracht 26 GwStand [NN+m] Grundwasserstand Grundwasserstand Grundwasserstand Wochenmessung 26 Wochenmessung 1988 Wochenmessung
4 Grundwassermessstelle: Bauschheim 87,5 GwStand [NN+m] 87, 86,5 86, 85,5 Grundwasserstand Grundwasserstand Grundwasserstand Wochenmessung 26 Wochenmessung 1982 Wochenmessung 1976 Grundwassermessstelle: Lampertheim 88 GwStand [NN+m] Grundwasserstand Grundwasserstand Grundwasserstand Wochenmessung 26 Wochenmessung 1983 Wochenmessung
5 3. Oberirdische Gewässer geringe Abflüsse Die mittlere Wasserführung der hessischen Fließgewässer an ausgewählten Pegeln verringerte sich gegenüber dem Vormonat um ca. 25 %. Trotz der insgesamt niedrigen Abflüsse kam es zu einem lokalen Hochwasserereignis im Dill- und Perfgebiet auf Grund eines Extremniederschlages. Dabei wurden innerhalb kurzer Zeit Hochwassermeldestufen überschritten. Die (höchste) Meldestufe III wurde an den Pegeln Breidenbach/Perf, Etzelmühle/Salzböde, Dillenburg 1/Dill, Aßlar/Dill und Herbornseelbach/Aar erreicht oder überschritten. Am Pegel Dillenburg 2/Dietzhölze wurde die Meldestufe II überschritten, an der Lahn unterhalb der Einmündung der Dill wurde am Pegel Leun die Meldestufe I überschritten. An den übrigen Pegeln im Lahngebiet und insbesondere am Pegel Haiger/Dill waren keine nennenswerten Abflüsse zu verzeichnen. Die höchsten Scheitelabflüsse wurden am Dilloberlauf gegen 21 Uhr (MEZ), am Dillunterlauf und an der Salzböde in den frühen Morgenstunden des gegen 4:45 Uhr erreicht. Am Pegel Herbornseelbach/Aar und Breidenbach/Perf traten die Scheitelwerte gegen 1 Uhr auf. Aus den Hochwasserscheitelabflüssen an den Pegeln lassen sich dem Ereignis Jährlichkeiten zw. 1 und 1 Jahren zuordnen. Im weiteren Verlauf der Dill wird am Pegel Aßlar noch ein 15 jährliches Ereignis verzeichnet. Insgesamt unterschritten die Monatsmittel der Abflüsse die Reihenwerte im Berichtsmonat um nahezu ein Drittel. Pegel: Hanau / Kinzig 5 4 MNQ = 2,32 m³/s MQ = 1,1 m³/s MHQ = 72,6 m³/s Q [m3/s] Tagesmittel Monatsmittel 1956/99 5
6 Pegel: Marburg / Lahn MNQ = 3,41 m³/s MQ = 16,8 m³/s MHQ = 167 m³/s Q [m3/s] Tagesmittel Monatsmittel 1956/99 4. Talsperren Edertalsperre sinkende Inhalte Der Inhalt der Edertalsperre fiel kontinuierlich von ca. 13 Mio. m³ (65 %) bis zum Monatsende auf 83 Mio. m³ (42 %) ab. Die mittlere Beckenfüllung von ca. 11 Mio. m³ (55 %) überstieg die Werte der Jahresreihe 1966/95 von 92 Mio. m³ (46 %). Edertalsperre 2 15 V [Mio m³] 1 5 AEo = 1442,7 km² Fassungsraum = 199,3Mio m³ Uhr Tageswerte Monatsmittel 1966/95 6
7 Diemeltalsperre Der Inhalt der Diemeltalsperre sank im Berichtsmonat von 15,6 Mio. m³ (78 %) auf 11,1 Mio. m³ (78 %) ab. Die durchschnittliche Füllung betrug ca. 13,9 Mio. m³ (7 %), mehr als in den Abflussjahren 1966/95 mit 1,7 Mio. m³ (54 %). Diemeltalsperre 2 V [Mio m³] AEo = 12,2 km² Fassungsraum = 19,93 Mio m³ Uhr Tageswerte Monatsmittel 1966/95 7
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