Strom Zahlen und Fakten. Aktuelle Informationen über die schweizerische Stromversorgung
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- Leon Glöckner
- vor 8 Jahren
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1 Strom Zahlen und Fakten Aktuelle Informationen über die schweizerische Stromversorgung
2 Impressum Herausgeber : Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) Hintere Bahnhofstrasse 1 Postfach, 51 Aarau Tel , Fax info@strom.ch Projektleitung und Redaktion: VSE, Nicolas Geinoz, nicolas.geinoz@electricite.ch Layout : Sigelwerbung, Druck und Auflage: Vögeli AG, Langnau i. E., 1 Exemplare insgesamt (Deutsch, Französisch, Italienisch) Wichtigste Quellen: Bundesamt für Energie, Bundesamt für Statistik, Stromzukunft Schweiz, British Petroleum Verkaufspreis (CHF)*: VSE-Mitglieder Nichtmitglieder bis 2 Ex ab 21 Ex * zuzügl. MwSt. und Porto VSE 212, alle Vervielfältigungsrechte vorbehalten.
3 Strom : Zahlen und Fakten Inhaltsverzeichnis Energieverbrauch 4 Stromverbrauch 6 Stromtransport 8 Stromaustausch und Stromhandel 1 Stromproduktion 12 Erneuerbare Energien 14 Karte der Kraftwerke in der Schweiz 16 Förderung erneuerbarer Energiequellen 2 Thermische Kraftwerke 21 Energieeffizienz 23 Energietechniken 25 Wege in die neue Stromzukunft 27 Nützliche Links 3 3
4 Stromverbrauch in der Schweiz Stabil auf hohem Niveau Seit 196 hat sich der Landesverbrauch von Strom (Endverbrauch und Verluste) in der Schweiz um den Faktor 2.5 erhöht. 211 lag er bei 63 Milliarden kwh. Im Vergleich zum Vorjahr ist der inländische Verbrauch somit um 2% gesunken. Dieser vorübergehende Rückgang ist hauptsächlich auf die deutlich höheren Temperaturen zurückzuführen. Gemäss Meteo Schweiz war 211 das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen im Jahr Die Strommenge, die jede Schweizerin und jeder Schweizer insgesamt (direkt oder indirekt) verbraucht, nimmt leicht zu. Gleichzeitig steigt auch die Be völkerungszahl in unserem Land. 199 zählte die Schweiz 6.7 Millionen Einwohner, 212 sind es 8 Millionen (+19%). Im gleichen Zeitraum erhöhte sich der Schweizer Stromverbrauch von 5 Terawattstunden (TWh) auf 63 TWh (+25%). Strom wird unser Leben künftig noch mehr prägen. Denn er macht nicht nur effiziente und umweltschonende Anwendungen möglich, sondern erlaubt überhaupt erst, dass erneuerbare Energieformen wie Erdwärme, Wind und Sonne in grösserem Ausmass genutzt werden können. Landesverbrauch* pro Kopf kwh * = Endverbrauch + Verluste 6
5 Stromverbrauch in der Schweiz Verbraucherkategorien Das Bundesamt für Energie unterteilt die Stromverbraucher in fünf Gruppen. Die grösste Verbraucherkategorie «Industrie und verarbeitendes Gewerbe» benötigte 211 einen Drittel des verkauften Stroms in der Schweiz. Im Vergleich zu 199 hat der Bedarf dieses Wirtschaftssektors um 12% zugenommen. Industrie / Gewerbe 32.8% Darauf folgen die Haushalte: Die zu Hause Haushalte 3.6% und bei unseren Freizeitbeschäftigungen Dienstleistungen 26.8% verwendeten Geräte werden immer zahlreicher und leistungsstärker. So steigt der Landwirtschaft 1.7% Verkehr 8.1% Energieverbrauch, selbst wenn die Geräte weniger Energie verbrauchen. 211 wurden 3% des Stroms für den Hausgebrauch verwendet. Dies ist ein Drittel mehr als vor 2 Jahren. Der Dienstleistungssektor ist der drittgrösste Stromverbraucher (26.8%) in der Schweiz. Mit einer Zunahme von 4% war er zudem in den letzten 2 Jahren der Sektor mit der am meisten wachsenden Nachfrage. Auf die Transportbranche entfallen 8% des schweizerischen Stromverbrauchs, was verglichen mit 199 einem Zuwachs von 2% entspricht. Die Zunahme des Eisenbahnverkehrs und in etwas geringerem Ausmass die Entwicklung der elektrischen Mobilität dürften den Bedarf dieser Branche weiter ansteigen lassen. Die Landwirtschaft verbraucht zwar nur 1.7% des Stroms in der Schweiz, was aber trotzdem 12% mehr sind als noch vor 2 Jahren. 25 GWh Industrie/ Gewerbe Haushalte Landwirtschaft Dienstleistungen Verkehr
6 Stromproduktion Der Schweizer Strommix Die schweizerischen Kraftwerke produzierten Milliarden kwh, das sind 5% weniger als im Vorjahr. Es handelt sich dabei um den tiefsten Wert der letzten fünf Jahre. Zurückzuführen ist dieses Ergebnis hauptsächlich auf die Trockenheit, weshalb den Wasserkraftwerken weniger Wasser zur Verfügung stand. Letztere produzierten 1% weniger Strom als 21. Die Produktion der Laufwasserkraftwerke sank um 8%, diejenige der Speicherkraftwerke um 11%. Die Stromerzeugung der Kernkraftwerke stieg um 1.4%. Laufkraftwerke 23.4% Speicherkraftwerke 3.3% Weitere erneuerbare Energien 2.7% Kernkraftwerke 4.7% Konventionell-thermische und andere Kraftwerke 2.9% Stromproduktion der Schweizer Kraftwerke (28-211) GWh Konventionell-thermische und andere Kraftwerke Kernkraftwerke Speicherkraftwerke Laufkraftwerke 12
7 Stromproduktion Der Strommix unserer Nachbarstaaten Strom ist eine Sekundärenergie. Er kann aus jeder Primärenergie (Öl, Gas, Kohle, Uran, Sonne, Wind, Biomasse, Erdwärme usw.) erzeugt werden. Jedes Land entscheidet unter Beachtung politischer, wirtschaftlicher und ökologischer Überlegungen, aus welchen Quellen es Energie bezieht. So werden in Deutschland 42% der elektrischen Energie aus Kohle und in Italien 46% des Stroms aus Erdgas produziert. Der Anteil der französischen Kernkraftwerke an der gesamten Landesproduktion beträgt 75%. Die europäischen Länder mit dem höchsten Anteil an Wasserkraftstrom sind Norwegen (95% der Stromproduktion), Österreich und die Schweiz (55%). 9% 1% 22% 8% 12% 78% 75% 11% Frankreich 44% 12% 13% 42% 27% Deutschland Österreich 7% 11% 2% 13% Schweiz 59% 55% 4% 55% 55% Italien 7% 17% 53% 8% 17% 11% 13% 46% 15% Kernenergie Weitere erneuerbare Energien Erdgas Diverse Kohle Wasserkraft Erdöl Quellen: Axpo, Platts, ENTSO-E, nationale Statistikbehörden Im Laufe der letzten Jahre stammten durchschnittlich 55% der Schweizer Stromproduktion aus Wasserkraft und 4% aus Kernkraft. Beide Energiequellen haben den Vorteil, dass sie, auch über den gesamten Lebenszyklus betrachtet, sehr wenige CO 2 -Emissionen verursachen. Im Vergleich mit den meisten europäischen Ländern ist der Schweizer Strommix klimaschonend. 13
8 Erneuerbare Energien Pumpspeicherwerke Pumpspeicherwerke verfügen über ein oberes und ein unteres Staubecken. Ist der Strompreis tief, wird der Stromüberschuss verwendet, um Wasser vom unteren Becken in den höher gelegenen Speichersee zu pumpen. Bei grossem Stromverbrauch steht dieses dann für die Stromerzeugung zur Verfügung. Pumpspeicherwerke könnten fast sofort die Stromnachfrage decken. Der Antrieb der Pumpen, der bei einigen Speicherkraftwerken und bei allen Pumpspeicherkraftwerken erforderlich ist, benötigte 211 fast 4% der gesamten Stromproduktion der Schweiz. lac d'accumula ulation (bassin supérieur) ur) Generator Pumpe Transformator Druckleitung puits blindé générateur transformateur pompe Stausee oberes Becken turbine Francis Francisturbine (bassin inférieur) unteres Becken Pumpspeicherwerke können zukünftig sehr gut mit Windenergieanlagen oder Sonnenkollektoren kombiniert werden. Da die Stromproduktion aus Wind und Sonne wetterabhängig ist, können die Produktionszeiten nicht gesteuert werden. In Verbindung mit Pumpspeicherwerken lässt sich dieses Hindernis jedoch technisch umgehen. Man nutzt den nicht verbrauchten Strom, um das Wasser vom tieferen in das höhere Kraftwerksbecken zu pumpen. Das so nach oben gepumpte Wasser kann dann bei Bedarf Strom liefern, wenn kein Wind weht oder die Sonne nicht scheint. Bei Pumpspeicherwerken gehen jedoch 2-3% der Energie verloren. Von 1 kwh Strom aus Wind und Sonne bleiben noch 7-8 kwh an Strom aus Wasserkraft für den Verbrauch übrig. 18
9 Energieeffizienz Immer mehr Geräte VSE-Studien zum Stromverbrauch in Haushalten haben gezeigt, dass fast alle heutigen Haushaltsgeräte weniger Strom verbrauchen als noch vor zehn Jahren. Trotz einer besseren Effizienz steigt der Stromverbrauch jedoch weiter an. Jedes Jahr gibt es neue und oft auch grössere Geräte auf dem Markt und die Nachfrage lässt nicht nach, ganz im Gegenteil. Vor 2 Jahren war eine Kaffeemaschine in einem Haushalt noch die Ausnahme heute ist sie in über 7% aller Haushalte zu finden. Dasselbe gilt für Fernseher: Sie verbrauchen gesamthaft weniger Strom pro cm 2 Bildschirmfläche als 199 da aber die Bildschirme immer grösser werden, kann der Stromverbrauch letztendlich höher sein. Schweizerische Agentur für Energieeffizienz: Stromverbrauch A B C D Zusätzlicher Verbrauch durch Bevölkerungswachstum Ersatz von fossilen Energieträgern neue Anwendungen Einsparungen durch Quelle: VSE Strom zugunsten der Energieeffizienz Energieeffizienz ist eine tragende Säule des umfassenden schweizerischen Energiekonzepts. Effizienzsteigerung allein kann das Problem der drohenden Stromknappheit jedoch nicht lösen. Heute decken fossile Treib- und Brennstoffe (Erdöl, Benzin, Erdgas) zwei Drittel des gesamten schweizerischen Energiebedarfs. Die zur Senkung des CO 2 -Ausstosses ergriffenen Massnahmen Verdichtung des öffentlichen Verkehrs, Wärmepumpen in besser isolierten Häusern, Elektroautos können zwar die Nutzung fossiler Brennstoffe verringern. Andererseits führt dies wiederum zu einem erhöhten Stromverbrauch. Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz FWS: Schweizerischer Verband für elektrische und effiziente Strassen fahrzeuge:
10 Wege in die neue Stromzukunft Drei mögliche Szenarien Der VSE zeigt mit seiner Studie «Wege in die neue Stromzukunft» drei Szenarien auf. Jeder Weg ist mit unterschiedlichen Auswirkungen verbunden. Eine Schweizer Stromzukunft ohne Gaskombikraftwerke und ohne Importe von nicht erneuerbarer Energie ist nur mit sehr grossen Anstrengungen beim Stromsparen und mit geeigneten Rahmenbedingungen möglich. TWh Szenario 1 Gaskraftwerke & Importe Zubau Erneuerbare Bestandsanlagen Szenario 2 Szenario 3 TWh 75 Gaskraftwerke & Importe TWh Zubau Erneuerbare Bestandsanlagen 75 Gaskraftwerke & Importe Zubau Erneuerbare Bestandsanlagen Szenario 1 Das erste Szenario ist ein «Bergwanderweg». Es geht zwar von verstärkten Vorschriften für Stromeffizienz und Förderung erneuerbarer Energien aus, rechnet aber mit einem weiter steigenden Strombedarf. Grund dafür ist u.a. der Ersatz fossiler Energieträger durch Stromanwendungen. Insgesamt steigt der Stromverbrauch um 25% bis 25. Die Folge: Bis zu einem Viertel der Energie muss weiterhin importiert werden und der Ausstieg aus der Kernkraft geht nur mit 7-8 Gaskombikraftwerken sowie wo sinnvoll Wärme- Kraft-Kopplung (WKK). 27
11 Zahlen und Fakten Quelle : BFE, Schweizerische Gesamtenergiestatistik 211 Strom Zahlen und Fakten Zusätzliche Informationsangebote CD-ROM mit Stromgrafiken Die neuesten Zahlen und Grafiken zu den aktuellen Stromthemen sind jetzt in Deutsch und Französisch als PowerPoint-Präsentation auf CD-ROM erhältlich. Neben den Hauptgrafiken zu Stromproduktion und -verbrauch finden Sie darauf weitere Grafiken, die Ihnen wertvolle Informationen aus erster Hand zu den verschie - denen Kraftwerkstypen, zu erneuerbaren Energien und zur Stromverteilung vermitteln. So wird Ihr Vortrag zum Erfolg! Strom Zahlen und Fakten Électricité Des chiffres et des faits Powerpoint-Präsentation und Stromgrafiken Présentation Powerpoint et graphiques Strom Inhalt 5 Gesamter Endenergieverbrauch in der Schweiz (211) Treibstoffe 35% Elektrizität 24.8% Erdölbrennstoffe 18.7% Erdgas 12.2% Verschiedene 9.3% Strom Holz 4% Zahlen und Fakten Aktuelle Informationen über die schweizerische Stromversorgung Fernwärme 1.9% Weitere erneuerbare Energien 1.7% Industrieabfälle 1.2% Kohle und Koks.7% Inhaltsübersicht : Strom- und Energieverbrauch Stromübertragung und -verteilung Stromproduktion Die verschiedenen Kraftwerkstypen Neue erneuerbare Energien Wege in die neue Stromzukunft Preis (CHF): 69. (VSE-Mitglieder), 99. (Nichtmitglieder) Broschüre «Erlebnis Strom» Diese einmalige Ausflugsbroschüre bietet aktuelle sowie umfangreiche Informationen zu Kraftwerken, Informationszentren und Museen der Schweizer Strombranche, geordnet nach geografischer Lage und Kraftwerkstyp bzw. Einrichtung. Ein praktisches Inhaltsverzeichnis, eine Übersichtskarte sowie viele weitere Tipps für eine einfache Ausflugsplanung sind ebenfalls vorhanden. Ab sofort erhältlich auf Tel.: , info@strom.ch 31
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