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1 DGB 40 Universität Athen, WiSe Winfried Lechner Handout #3 LÖSUNGEN ZU AUFGABE (41) 1. WIEDERHOLUNG: PARAPHRASEN, SITUATIONEN UND AMBIGUITÄT Ein Satz Σ ist ambig, wenn Σ mehr als eine Bedeutung ( Interpretation; Lesung) besitzt. Zur Wiederholung wird hier nochmals kurz die Strategie explizit gemacht, die verwendet wurde, um festzustellen, ob ein Satz tatsächlich ambig ist oder nicht. Das Rezept ist auf zwei Interpretationen beschränkt, kann aber beliebig erweitert werden. 1.1: Suche nach möglichen Skopusreihenfolgen und Paraphrasen Paraphrasen Die beiden Interpretationen des Satzes werden durch Paraphrasen dargestellt. Dabei entspricht die Abfolge der Quantoren oder Operatoren in den Paraphrasen der Skopusabfolge Quantoren Quantoren, die wir kennengelernt haben, sind NPs, die mit jeder, kein, viele, ein, alle, etc... beginnen, also z.b. jedes Buch, keine Idee, viele Hunde, ein Mann, alle Frauen. Auch Modalverben sind Quantoren: müssen, können, dürfen, etc... Operatoren sind: alle Quantoren und die Negation (nicht, un, δεν, µην,...) Wie formuliert man Paraphrasen? Paraphrasen kann man auf unterschiedliche Arten produzieren. Hier einige Hinweise. Universalquantor: Paraphrasen für Ausdrücke der Form alle NP oder jeder NP sind:für jede/n/s NP x gilt, dass x... ( x ist eine Variable, d.h. ein Ausdruck, dessen Bedeutung mit allen anderen Ausdrücken der gleichen Form - hier x - variiert. Statt x könnte man auch y verwenden, oder v, wenn man alle x durch y oder v ersetzen würde.) (1) a. Jeder Hund schläft b. Paraphrase: Für jeden Hund x gilt, dass x schläft (2) a. Maria mag alle Tiere. b. Paraphrase: Für jedes Tier v gilt, dass Maria v mag Existenzquantor: Paraphrasen für Ausdrücke der Form ein NP oder mindesten drei NP sind: Es gibt (mindestens) ein x, sodass x... (3) a. Ein Hund schläft b. Paraphrase: Es gibt einen Hund x, sodass x schläft Negation: Paraphrasen für Ausdrücke der Form, die eine Negation enthalten: Es ist nicht der Fall, dass... (4) a. Jolly schläft nicht b. Paraphrase: Es ist nicht der Fall, dass Jolly schläft. Die Kombination von Quantoren wurde im Kurs besprochen. Wenn es Fragen gibt, bitte senden Sie mir ein über E-taxh!

2 1.2: Gibt es Situationen, die zeigen, dass die Interpretationen unabhängig sind? Wenn man eine Situation s gefunden hat, die ein Satz Σ nur in einer der beiden Lesungen beschreiben kann, kann daraus geschlossen werden, dass der Satz Σ ambig ist. (Für Details siehe Skriptum.) Bedeutet dies, dass der Satz auch zwei unterschiedliche abstrakte LF Repräsentationen (eine und eine ) besitzt? Nein, noch nicht. Es könnte sein, dass beide Situationen durch eine einzige LF beschrieben werden können. Nur wenn die Invertierte Lesung es möglich macht, Situationen zu beschreiben, die man nicht durch die beschreiben kann, kann man sicher sein, dass es auch eine LF für die gibt. (Bitte fragen Sie, wenn etwas nicht klar ist!) 2. LÖSUNGEN ZU EINIGEN ÜBUNGEN (41) AUS HANDOUT #2 (41) a. Genau ein Buch war nicht auf der Liste Paraphrasen: Für genau ein Buch gilt, Es ist nicht der Fall, dass dass es nicht auf der Liste war genau ein Buch auf der Liste war Buch auf der Liste sein s 1 :! 1 û " wahr falsch! 2 " (da! 2 nicht auf der Liste war) (da nur! 1 auf der Liste war) s 2 :! 1 " falsch wahr! 2 " (da zwei Bücher nicht auf der Liste waren) (interpretiere x û " als x war auf der Liste) Anmerkung: Wenn man zeigen will, dass es Szenarien/Situationen gibt, in denen (41)a in der als wahr aber in der invertierten Lesung als falsch interpretiert wird, muß man eine Situation mit genau zwei Büchern wählen! " Nehmen wir an, die Situation enthält drei oder mehr Bücher, und nur ein einziges Buch steht auf der Liste (s 3 ). Der Satz kann eine solche Situation weder in der noch in der der invertierten Lesung beschreiben: s 3 :! 1 û " falsch falsch! 2 "! 3 " " Wenn dagegen mehr als ein Buch auf der Liste steht, kommt der Satz in beiden Interpretationen als wahr heraus: s 4 :! 1 û " wahr wahr! 2 û " Genau ein Buch stand auf der Liste! 3 " ist falsch, daher ist Es ist nicht der Fall, dass... wahr

3 3 DGB 40 Schnittstellen, WiSe (41) b. Nicht jeder hat eine Frage beantwortet (Annahme: jeder bezieht sich auf Schüler) Es ist nicht der Fall, Es gibt eine Frage, die dass jeder eine Frage beantwortet hat nicht jeder beantwortet hat Schüler Fragen s 1 :! 1 û " 1 wahr wahr! 2 " 2 (da z.b. nicht alle " 1 beantworteten)! 3 û " 3 s 2 :! 1 û " 1 " 2 falsch wahr! 2 û " 1 (da jeder eine Frage beantwortete) (da nicht alle " 2 beantworteten)! 3 û " 1 (interpretiere x û y als x hat y beantwortet ) Anmerkung zu (41)b: Es ist aus logischen Gründen nicht möglich, ein Szenario zu finden, in dem die als wahr, die invertierte Lesung aber als falsch interpretiert wird. (41) c. Niemand hat alle Bücher gelesen (Annahme: niemand bezieht sich auf Schüler) Schüler Bücher Es ist nicht der Fall, dass einer alle Bücher gelesen hat Für alle Bücher gilt, dass sie niemand gelesen hat s 1 :! 1 û " 1 wahr falsch! 2 û " 2 (da z.b. " 1 von jemandem! 3 û " 3 gelesen wurde) s 2 :! 1 û " 1 " 2 " 3 falsch falsch! 2 û " 1 (da! 1 alle Bücher! 3 û " 1 gelesen hat) Anmerkung zu (41)c: Es ist aus logischen Gründen nicht möglich ein Szenario zu finden, in dem nur die als falsch interpretiert wird. (41) d. Niemand hat genau ein Buch gelesen (Annahme: niemand bezieht sich auf Schüler) Schüler Bücher Es ist nicht der Fall, Für genau ein Buch gilt, dass dass einer genau ein Buch gelesen hat es niemand gelesen hat s 1 :! 1 û " 1 " 2 wahr falsch! 2 û " 2 " 3 (da alle Bücher gelesen wurden) s 2 :! 1 û " 1 " 2 falsch wahr! 2 û " 2 " 3 " 4

4 #3: Lösungen/kein 4 (41) f. Alle wussten die Antwort nicht (Annahme: alle bezieht sich auf Schüler) Für alle gilt, dass Es ist nicht der Fall, dass Schüler Antwort sie die Antwort nicht wussten alle die Antwort wussten s 1 :! 1 " wahr wahr! 2 "! 3 " s 2 :! 1 " falsch wahr! 2 û " (da z.b.! 2 die Antwort wusste)! 3 û " (interpretiere x û " als x wusste die Antwort ) (41) h. ƒsie ißt keinen Käse weil er stinkt = ƒsie ißt nicht Käse weil er stinkt Lesung A, weil Sie isst Käse, aber der Grund ist nicht, dass er stinkt Y sie isst Käse Lesung B, weil Da Käse stinkt, isst sie keinen Käse Y sie isst keinen Käse (41) i. Wir schwören nicht die Wahrheit zu sagen Lesung A, schwören Wir versprechen nicht, dass wie die Wahrheit sagen werden Lesung B, schwören Wir versprechen zu lügen (41) j. Mehrere Antworten sind möglicherweise richtig Lesung A, mehrere möglicherweise Es gibt mehrere Antworten, sodass es möglich ist, dass diese richtig sind Y es existieren Antworten Lesung B, möglicherweise mehrere Es ist möglich, dass es mehrere Antworten gibt, die richtig sind Y es gibt möglicherweise ist mehr als eine Antwort richtig Anmerkung: Die beiden Lesungen von (41)j unterscheiden sich folgendermaßen. Wenn der Satz (41)j in Lesung A wahr ist, dann müssen mehrere Lösungen existieren (zumindest ist der Sprecher davon überzeugt, dass es solche gibt). In Lesung B ist das nicht notwendig, es genügt die Möglichkeit mehrerer richtiger Lösungen.

5 5 DGB 40 Schnittstellen, WiSe ANMERKUNG ZU KEIN Im Prinzip gibt es zwei Möglichkeiten, QPs die mit kein gebildet werden, zu interpretieren: (1) Kein Fisch fliegt. a. œ Für alle Fische gilt, dass sie nicht fliegen b. : Es ist nicht der Fall, dass ein Fisch fliegt Es stellt sich die Frage, ob beide Paraphrasen die Bedeutung richtig darstellen. Diese Frage ist relevant, da die Antwort wichtige Rückschlüsse auf die Logisch Form (LF) des Satzes zulässt. Wenn (1)a korrekt ist, dann liegt dem Satz (1) die LF in (2)a zugrunde. Stellt sich (1)b als richtig heraus, dann muss (1) so wie in (2)b analysiert werden: (2) a. 3 Alle Fische 3 nicht 6 fliegen b. 3 Nicht 3 ein Fisch 6 fliegt Beispiele, die kein NP sowie einen weiteren Operator enthalten, ermöglichen es, zwischen diesen beiden Optionen zu entscheiden. (3) ist so ein Fall. In der natürlichsten Interpretation wird (3) wie in (3)a verstanden. Dabei hat die Negation weitesten Skopus, der Existenzquantor ( ) erhält engsten Skopus, und möglich befindet sich in der Mitte : (3) Maria kann keinen Fisch essen a. möglich : Es ist nicht möglich, dass Maria einen Fisch isst b. möglich : Es ist möglich, dass Maria keinen Fisch isst Nehmen wir nun an, dass kein Fisch als interpretiert wird, dass also Darstellung (1)b/(2)b richtig ist. Nach dieser Hypothese sieht die NP eigentlich so wie in (2)b aus. Der Determinator besteht also aus zwei getrennten Komponenten (nicht und ein), die im Deutschen als ein einziges Wort (kein) ausgesprochen werden. Man nennt dieses Phänomen auch Kohäsion (s. Handout #2). Beispiel (3)a lässt sich dann folgendermaßen erklären. Auf der abstrakten Ebene der LF können Operatoren durch QR bewegt werden. Eine ähnliche Operation führt dazu, dass die Negation ( ) weitesten Skopus, also Skopus über das Modalverb, erlangt. Wird dagegen angenommen, dass kein Fisch als œ interpretiert wird (Darstellung (1)a/(2)a), ist eine dergestalt einfache Analyse nicht möglich. Konkret wäre es unter dieser alternativen Annahme nämlich unklar, wie eine Skopusabfolge generiert werden kann, die der Bedeutung von (3)a entspricht. Ohne auf die Details näher einzugehen, kann man sich verdeutlichen, dass (3)c nicht das gewünschte Resultat liefert. ((3)c verbietet nur, dass Maria alle Fische isst - das ist aber nicht, was (3)a ausdrückt 1 ) 1 Es ist möglich, eine Skopusabfolge zu finden, die (3)a entspricht (notwendig œ nicht), aber es ist äußerst unplausibel, dass der Satz so zu analysieren ist.

6 #3: Lösungen/kein 6 c. möglich œ: Es ist nicht möglich, dass Maria alle Fisch isst Diese Beobachtung kann als Evidenz oder Indiz dafür angesehen werden, dass die Bedeutung von negativen Indefinita (kein NP) tatsächlich auf, und nicht auf œ, basiert.

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