PRESSEINFORMATION. Die DB RegioNetz Verkehrs GmbH Südostbayernbahn erhält den CNA-Innovationspreis für das Projekt Eco DEME Train

Transkript

1 Die DB RegioNetz Verkehrs GmbH Südostbayernbahn erhält den CNA-Innovationspreis für das Projekt Eco DEME Train Das Unternehmen erhält den CNA Innovationspreis für die Entwicklung eines neuartigen Konzeptes zur Nutzung der elektrischen Leistungsübertragung einer dieselelektrischen Lok unter Fahrdraht. Mit der Innovation wurde ein Konzept entwickelt zur Transformation einer dieselelektrischen Lok in eine Zweikraftlok unter Einsatz eines Stromversorgungswagens. Mit diesem technischen Konzept werden die Vorteile der elektrischen Traktion konsequent ausgeschöpft. Es maximiert dadurch die Flexibilität des Fahrzeugeinsatzes auf teilelektrifizierten Strecken. Erzielt wird damit eine signifikante Reduzierung der CO2- und der Lärmemissionswerte. Unter Fahrdraht, vor allem im urbanen Raum, entstehen keine Abgase. Nürnberg, 13. Juli Der Center for Transportation & Logistics Neuer Adler e.v. (CNA) / Cluster Bahntechnik hat in diesem Jahr zum 14. Mal den Innovationspreis Intelligenz für Verkehr und Logistik vergeben. Prämiert wurden diesmal das Unternehmen DB RegioNetz Verkehrs GmbH Südostbayernbahn für ihr innovatives Konzept zur Nutzung der elektrischen Leistungsübertragung einer dieselelektrischen Lok unter Fahrdraht. Rund 60 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft waren zusammen mit einer Reihe von Medienvertretern bei der Preisverleihung in den Räumen des DB Museums in Nürnberg zu Gast. Karl-Hermann Klausecker, Sprecher des Cluster Bahntechnik in Bayern, lobte bei der Überreichung des Preises an Dr. Jürgen 1

2 Dornbach, Geschäftsführer DB RegioNetz Verkehrs GmbH, das hohe ökonomische und ökologische Potenzial durch das innovative Konzept als weiteren Schritt in Richtung emissionsfreier Schienenverkehr. In Ihrer Laudatio würdigte Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur und Koordinatorin der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik, die Innovation: Mit ihrem innovativen Stromversorgungswagen geht die Südostbayernbahn einen wichtigen Schritt in Richtung emissionsarme Schienenmobilität. Das Konzept ist ein guter Ansatz, um den elektrischen Fahranteil auf teilelektrifizierten Strecken zu maximieren. Längerfristig können elektrische Triebzüge mit Batterie oder Wasserstoff und Brennstoffzelle auf nichtelektrifizierten Strecken eine Alternative zum Dieselbetrieb sein. Das Bundesverkehrsministerium fördert technologieneutral innovative Antriebstechnologien und hat den Schienenverkehr zu einem Förderschwerpunkt seines Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzelle gemacht. Ausgangsbasis Das Streckennetz der Südostbayernbahn ist zum überwiegenden Teil nicht elektrifiziert. Eine Ausnahme stellt die Strecke Mühldorf München dar, die zu einem Drittel elektrifiziert ist. Trotz vorhandener Oberleitung werden die Züge der Südostbayernbahn auch in diesem Streckenabschnitt mit Diesel betrieben, da aus Gründen der Reisefreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit ein umspannen nicht möglich ist, u.a. um gegenüber der Straße konkurrenzfähig zu bleiben. Die Planungen sehen vor, eine dieselelektrische Lokomotive so zu adaptieren, dass sie die elektrische Energie zum Betrieb aus einem Stromversorgungswagen, der mit einem Stromabnehmer (Pantographen) ausgerüstet ist, aufnehmen kann. Dieser 2

3 Stromversorgungswagen wird neu entwickelt, und modular erweiterbar aufgebaut, so dass er in einem weiteren Projektschritt mit Energiespeichern oder Brennstoffzellen ausgestattet werden kann. Der Stromversorgungswagen wird im Zugverband zwischen der Lok der Baureihe 245 des Herstellers Bombardier und dem Doppelstockwagenzug eingereiht. Nutzen Mit dem neuen System werden wesentliche ökologische und ökonomische Verbesserungen erreicht. Der CO2 Ausstoß im elektrischen Betrieb reduziert sich um bis zu 50%. Die Lärmemissionen reduzieren sich auf ein Minimum, zudem werden im urbanen Gebiet keine Abgase mehr produziert. Die Elektrifizierung ist somit ein Teilziel der Strategie der DB, den Lärm im Schienenverkehr bis 2020 zu halbieren. Während der Fahrt unter der Oberleitung können die Dieselmotoren abgestellt bleiben und erzeugen somit weder Abgase noch Lärm. Die CO2-Emissionen einer einzigen Fahrt von Mühldorf nach München reduzieren sich bei dem derzeitigen Bahnstrommix um mehr als 15%. Pro umgebaute Lokomotive können so jährlich zirka 250 Tonnen CO2 eingespart werden. Dies entspricht den CO2 Emissionen von 78 Durchschnittshaushalten pro Jahr in Deutschland. Der wirtschaftliche Nutzen liegt zum einen in den geringeren Energiekosten und zum anderen in den technischen Möglichkeiten, die ein elektrischer Antrieb bietet, etwa dass die Züge schneller beschleunigt werden können. Die erhöhte Antriebsleistung wirkt sich positiv auf die Fahrgeschwindigkeit, die benötigte Fahrzeit und somit auf die Pünktlichkeit aus. Innovativität Mit der Weiterentwicklung der dieselelektrischen Lok in eine 3

4 Zweikraftlokomotive wird ein in Deutschland völlig neuer Weg beschritten, der richtungweisend für künftige Generationen von Schienenfahrzeugen sein wird. Es werden Emissionen von Schadstoffen, CO2 und Lärm reduziert und ein abgasfreier Betrieb im urbanen Bereich ermöglicht. Die Vorteile des elektrischen Zugverkehrs werden damit auch auf nur teilweise elektrifizierten Strecken voll ausgenutzt. Entwicklungsstadium / Stand der Einsetzbarkeit Derzeit läuft die Entwicklung eines Vorserienfahrzeuges, welches ab August 2018 die Probe- und Prüffahrten für die Zulassung absolvieren wird. Die dabei gewonnenen Erfahrungen werden in die Entwicklung einer Kleinserie eingebracht. Anwendungspotentiale Der künftige Einsatz des Zweikraftbetriebs kann auf andere nicht elektrifizierte Strecken sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr übertragen werden und hat von dem her großes Potential. Entwickler Das System, bestehend aus Bestandslokomotive und Stromversorgungswagen, wurde vom Technologiemanagement der DB RegioNetze, einer Tochtergesellschaft von DB Regio, in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Friedrich List Dresden und der Technischen Hochschule Nürnberg Georg-Simon Ohm entwickelt. Folgende Institutionen waren daran beteiligt: - Südostbayernbahn (DB RegioNetz Verkehrs GmbH), Mühldorf (Obb.) - DB RegioNetz Zentrale, Frankfurt/Main - Technische Universität Friedrich List Dresden, Dresden - Technische Hochschule Nürnberg Georg-Simon Ohm, Nürnberg 4

5 - Technische Universität Chemnitz, Chemnitz - Bombardier Transportation Sonderpreis Der CNA-Sonderpreis 2016 für herausragende unternehmerische oder wissenschaftliche Leistungen geht an das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS, stellvertretend für das NADINE- Projektkonsortium. Mit der Prämierung der Innovation NADINE Prototyp für eine Türzu-Tür Auskunft für den ÖPNV wird die wissenschaftliche Leistung bei der Entwicklung eines intermodalen Reiseroutings, das öffentliche Verkehrswege und Fußgängernavigation nahtlos verbindet, gewürdigt. Ausgezeichnet wird insbesondere die Entwicklung einer neuartigen, durchgängigen Lokalisierung im öffentlichen Nahverkehr. Sie macht in Zukunft eine fahrpreissensitive Tür-zu-Tür- Navigation im ÖPNV möglich. Im Mittelpunkt dieser Lösung stehen die Anforderungen des Fahrgastes bei der Nutzung des ÖPNV während einer Reise. Im Projekt NADINE konnte eine deutliche Reduzierung der wesentlichen Hürden für die ÖPNV-Nutzung durch eine durchgängige und fahrpreissensitive Navigation im ÖPNV mit intuitivem Fußgängerrouting, hybrider Ortung und innovativer Dienstearchitektur gezeigt werden. Kompetenzinitiative für Verkehr und Logistik Ziel des seit 1996 ist die Stärkung und Weiterentwicklung der Wettbewerbsposition der Branche Verkehr und Logistik entlang der Wertschöpfungskette. Die Kompetenzinitiative umfasst derzeit über 130 aktive Mitglieder sowie über 650 Kompetenzpartner. Zu den Schwerpunkten des Netzwerks gehört das Innovationsmanagement in den Bereichen 5

6 Logistik, Telematik, Automotive, Bahn- und Antriebstechnik. Im Rahmen der Clusteroffensive Bayern wurde der vom Bayerischen Wirtschaftsministerium mit dem Management der Clusterplattform für Bahntechnik beauftragt. Mit dem Cluster Bahntechnik wurde ein leistungsstarkes Netzwerk für die Bahntechnik-Branche in Bayern aufgebaut, um so die Innovationsfähigkeit und Produktivität der Unternehmen zu steigern und die Netzwerkbildung entlang der Wertschöpfungskette zu intensivieren. Darüber hinaus wurde dem zum Ende des Jahres 2014 vom Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr die Koordination der Logistik Initiative Bayern übertragen. In bewährter Weise entsteht hier eine Dachmarke für die bayerische Logistik. Das Innovationspotential wird gestärkt und eine intensivere Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik erreicht. Herausragende Projekte vermarkten Mit dem jährlich vergebenen Innovationspreis des werden Unternehmen für herausragende Projekte, Produkte oder Dienstleistungen ausgezeichnet, die einen besonderen Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaftswachstum, zur Sicherung von Arbeitsplätzen sowie zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Wirtschaft leisten. Darüber hinaus soll das Innovationspotenzial des Wirtschaftsstandortes Bayern überregional kommuniziert werden. Der Innovationspreis wird 2016 bereits zum 14. Mal verliehen. Herausragende unternehmerische oder wissenschaftliche Leistungen können vom Gutachtergremium mit einem Sonderpreis ausgezeichnet werden Zeichen (ohne Leerzeichen) 6