1. Musikrepertoire inhaltliche Breite. 2. Musizierformen. 3. Eignung, Lernvoraussetzungen
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- Jürgen Maier
- vor 6 Jahren
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1 1. Musikrepertoire inhaltliche Breite Die Schülerinnen und Schüler sollen im Laufe der Ausbildung mit verschiedenen Stilepochen, Strömungen und Gattungen vertraut gemacht werden (stilistische Vielfalt), wobei auf eine Ausgewogenheit zwischen der inhaltlichen Breite und einer den Schülerinnen und Schülern entgegenkommenden Schwerpunktsetzung zu achten ist. Mittelalterliche Musik Renaissance (Kunstmusik) Barock Klassik Romantik Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Eigenkompositionen Experimentelle Musik Pop, Rock Jazz Volksmusik Regionale Stile: Volksmusik, Kinderlieder Musik aus anderen Kulturen, Ethnologische Musik Musik mit elektronisch verfremdeten (verstärkten) Instrumenten 2. Musizierformen Solistisch Solistisch mit Begleitung Zwei oder mehrere Violinen (Duo, Trio, Quartett etc.) Streichduo, Streichtrio, Streichquartett etc. Größere, gemischte und variable Besetzung Interaktionen mit anderen Instrumental- und Vokalgruppen sowie Tänzerinnen/Tänzern und Schauspielerinnen/Schauspielern Kammerorchester Jugendorchester Streichorchester Symphonieorchester Popularmusik-Ensemble Volksmusik-Ensemble Klassenmusizieren Das Musizieren im Ensemble und das kammermusikalische Musizieren sollen in unterschiedlichen Besetzungsvarianten von Beginn an in den Unterricht integriert werden. Dadurch werden insbesondere das Hörvermögen und das Rhythmusgefühl geschult, aber auch die soziale Integration gefördert. Hilfsmittel: Elektronische Medien Play along-cds Improvisation 3. Eignung, Lernvoraussetzungen Grundsätzlich ist das Erlernen der Violine ab dem Vorschulalter (ab ca. 4 oder 5 Jahren) möglich. Es wird empfohlen, dass die Lehrkraft die Eignung im Rahmen eines Beratungsgespräches mit den Eltern Seite 1 von 10
2 feststellt und die notwendigen Rahmenbedingungen für den Lernprozess erläutert. Entwicklungspotentiale können meist während eines Probejahres festgestellt werden. Anhaltspunkte für die Eignung können sein: Empfehlung in der Elementaren Musikpädagogik Schnupperunterricht Probezeit (1. Lernjahr) Familiäre Unterstützung Einschätzung der Situation für Eltern und Kinder (Elterngespräche) Konzentrationsfähigkeit (dem Alter entsprechend) Reife Feinmotorik Koordinationsfähigkeit Durchhaltevermögen Motivation, eigener Wille Übebereitschaft/Übemöglichkeit Zeitaufwand Regelmäßiger Unterrichtsbesuch 4. Ganzheitliche Pädagogik Musikalische Allgemeinbildung - Notenlesen - Rhythmustraining - Gehörbildung (Sensibilisierung intervallspezifischen Hörens) - Harmonielehre - Geschichte des Instruments - Stilkunde - Aufführungspraxis - Literaturkenntnisse Körperbewusstsein, Körperarbeit, Körperschulung - Atmen - Singen - Bewegung und Tanz - Rhythmusempfinden - Haltung - Entspannungsübungen - Mentales Training - Umgang mit Auftrittsängsten Instrumentenspezifische Bewegungsabläufe Schülerinnen und Schüler dort abholen, wo sie stehen Prozessorientiertes Lernen findet auf verschiedenen Ebenen statt: musikalisch, emotional, visuell, auditiv, analytisch, sinnlich, motorisch Förderung der Eigenwahrnehmung Förderung der sozialen Empfindsamkeit Polyästhetische Inhalte Vorbildfunktion der Lehrkraft: Partnerschaft Schülerin/Schüler Lehrerin/Lehrer Erweiterung der fachspezifischen Lern- und Lehrinhalte durch: - Ensemblespiel - Kammermusik - Orchester Seite 2 von 10
3 5. Körper und Instrument, Technik Hervorheben der Wichtigkeit eines entwickelten Körperbewusstseins Körper, Technik und Instrument sollen ein Ganzes werden: - Körpergerechte Haltung und Spieltechnik - Gestaltung der Körperbewegung mit dem Instrument - Permanente individuelle Anpassung der Haltung, speziell in der Wachstumsphase - Intensive Wahrnehmung von Spannung und Entspannung, Atemschulung - Ökonomische Spielweise (motorische Fähigkeiten und richtige Bewegungsabläufe) - Bewegungen aus dem Alltag auf das Instrument beziehen - Schulung der Unabhängigkeit von linker und rechter Hand - Angemessene Instrumentengröße, geeignete Kinnhalter, Schulterstützen - Trockenübungen (ohne Bogen, mit geschlossenen Augen etc.) Überbelastungen sowie Haltungs- und Spielschäden kann durch verschiedene Körpertechniken vorgebeugt werden: - Alexander-Technik - Feldenkrais - Yoga - Tai Chi - Kinesiologie Zeitgemäße Ausstattung der Unterrichtsräume in der Musikschule Ergonomisch geformte Sitzmöbel Leihinstrumente in verschiedenen Größen Gestimmtes Klavier in den Unterrichtsräumen Elektronisch verstärkte Instrumente CD-Player 6. Kultur-, musikhistorisches und musikkundliches Wissen Das umfassende Ausbildungsangebot an Musikschulen beinhaltet auch die Vermittlung von musikhistorischem und musikkundlichem Wissen sowie eines allgemeinen Kulturwissens. Der musikalische Ausdruck, die Fähigkeit künstlerisch zu gestalten und das Werkverständnis werden durch den geschichtlichen Kontext bereichert. Musikhistorisches Wissen Entwicklungsgeschichte der Instrumente: Barockgeige, Barockbogen, Gambe Kennenlernen epochenspezifischer Instrumente (Museumsbesuche) Virtuosentum (Paganini etc.) Musikkundliches Wissen Aufführungspraxis und Stilkunde, Bewusstmachen der Vielfalt möglicher Interpretationen eines Werkes Fachspezifischer Theorieunterricht (eingebaut in den Instrumentalunterricht) Instrumentenkunde Zusammenarbeit mit begleitendem Musiktheorieunterricht Kulturelles Wissen Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen Konzert- und Theaterbesuche Vermittlung des kulturgeschichtlichen Hintergrundes (Bildende Kunst, Dichtung, etc.) Einbeziehung verschiedener Medien Seite 3 von 10
4 7. Lebendiger Unterricht und vielfältige Unterrichtsformen Einzel-, Partner-, Gruppen-, Ensemble- und Klassenunterricht Methodische Flexibilität bezieht sich auch auf Unterrichtsformen diese sind weder grundsätzlich gut noch schlecht, sondern lediglich danach zu beurteilen, ob sie in Bezug auf die definierten Intentionen und die anstehenden Inhalte zielführend sind. Auch wenn zunehmend neue Unterrichtsformen den traditionellen Einzelunterricht ergänzen: Eine wichtige Quelle positiver persönlicher und musikalischer Entwicklung der Schülerinnen und Schüler an einer Musikschule ist eine persönliche, vertrauensvolle und beständige Beziehung zu ihren Lehrerinnen und Lehrer. Um eine optimale Förderung der Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten, ist bei der Wahl der Unterrichtsform sowohl auf die personellen und räumlichen Möglichkeiten der Musikschule als auch auf die Fähigkeiten und Möglichkeiten der Schülerinnen und Schüler zu achten. Die Stärken des Einzelunterrichts liegen in der bestmöglichen individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler. Der Partner bzw. Gruppenunterricht ist im Anfangsunterricht eine sinnvolle Ergänzung zum Einzelunterricht und eine gewünschte Unterrichtsform, da viele Inhalte wie z.b. Notenlesen, Singen, Rhythmusübungen usw. gemeinsam erarbeitet werden können. Die Motivation kann zudem durch die Gruppendynamik positiv beeinflusst werden. Musizieren im Ensemble und kammermusikalisches Musizieren ist von Beginn an wichtig: im Gruppenunterricht, in Duos und Ensembles, im Streichorchester, in der fachübergreifenden Kammermusik. Multidimensionaler Unterricht Methoden wie z.b. Colourstrings, Suzuki Einsatz von Play along-cds Klassenmusizieren nach Yamaha, Roland, Essential Elements Klassenmusizieren ist eine gesondert zu betrachtende Unterrichtsform, die auch in der Prüfungsordnung anders bewertet werden muss. Fachübergreifender Begleitunterricht (Korrepetition, Schülerinnen und Schüler begleiten Schülerinnen und Schüler, Popularmusik, Kammermusik) Teamteaching Gemeinsame Klassenaktionen (fachübergreifende Klassenabende und Projekte, Austauschprojekte, Reisen) Fachspezifische Wettbewerbe 8. Übeformen/Übepraxis Grundvoraussetzung zum selbstständigen Üben zuhause ist die Freude am Spiel. Diese kann durch einen lebendigen Unterricht (gemeinsames Musizieren, Einbeziehen von musikalischen Lieblingsthemen der Schülerinnen und Schüler, Vorbereitung auf einen Auftritt usw.), durch die Unterstützung der Eltern und durch positives Feedback gefördert werden. Bewusstmachen der verschiedenen Lernfelder - Rhythmus - Hören, Intonation - Klangvorstellung - Eigene Interpretation - Bewegungsabläufe - Bogentechnik Seite 4 von 10
5 - Violintechnik - Vibrato - Auswendigspiel - Improvisation/Komposition - Mentales Training Regelmäßigkeit des Trainings ist für ein Weiterkommen unerlässlich - Konkrete Aufgabenstellung (die für die Schülerinnen und Schüler im Rahmen ihrer Möglichkeiten realisierbar sein müssen) - Zielorientiertheit (z.b. Konzerte, Wettbewerbsteilnahme, Prüfungen, technische Anforderungen, Dokumentationen auf Tonträgern) - Zielvereinbarung Anleitung zum effizienten Üben durch die Lehrerinnen und Lehrer - Sinn des Übens vermitteln - Analyse der Aufgabenstellung - Hinführen zum selbstständigen Lösen von Schwierigkeiten - Unterstützung durch Medien (Play along-cd, CD, Videoanalyse) Übestrategien - Erlernen verschiedener Übetechniken - Eigene Übungen erfinden - Erarbeitung ohne Noten (z.b. durch Singen, Improvisation) - Mentales Üben - Üben mit dem Metronom 9. Einbeziehung und Mitarbeit der Eltern Die Eltern sollen grundsätzlich in das Musikschulgeschehen aktiv eingebunden werden. Beim Unterricht stehen die Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt. Die Mitarbeit der Eltern ist den individuellen Bedürfnissen anzupassen, wobei auf eine ausgewogene Balance zwischen zu wenig Elterninteresse und zu viel Elternaktivität zu achten ist. Je nach Möglichkeit und Bereitschaft seitens des Elternhauses gibt es einige Hilfestellungen zur Förderung eines positiven Bildungsweges: Das gegenseitige Interesse (Eltern Lehrerin/Lehrer Schülerin/Schüler) Erwartungen, Zielvorstellungen (realistische Erwartungshaltung fördern) Elterninformation (Rundschreiben, Elternabende, Gespräche) Zeitweise Anwesenheit eines Elternteiles nicht nur im Anfangsunterricht Vermittlung der Grundbegriffe an die Eltern Unterstützung, Motivation, Freude am Fortschritt und Erfolg es hängt auch von den Eltern ab, ob und wie ein Kind übt Übeanleitung für Eltern Erwerb eines adäquaten Instrumentes Pflege des Instruments Äußerliche und organisatorische Hilfen zuhause Vorspielstunden, Konzerte, diverse von der Musikschule angebotene Veranstaltungen Musizieren mit Eltern, Hausmusik Seite 5 von 10
6 10. Vorbereitung und Nachbereitung des Unterrichts Eine gezielte Unterrichtsplanung ermöglicht es, alle Schülerinnen und Schüler individuell zu betreuen und zu fördern. Die Bildungsziele sind von der Lehrkraft aktiv in den Unterricht einzubringen, wobei die Wünsche der Schülerinnen und Schüler beachtet und berücksichtigt werden sollen. Allgemeine Unterrichtsvorbereitung - Zielsetzung, Zielvereinbarung - Administration, Organisation, Vorbereitung der Unterrichtsmaterialien - Konferenzen, Fachgruppenbesprechungen, Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen (fach- und klassenübergreifender Unterricht) - Raumsituation, Instrumenten-Check für den Unterricht - Individuelle Vorbereitung der Lehrkraft Vorbildfunktion, Supervision und Selbstreflexion, fachlicher Austausch - Methodisch-didaktische Vorbereitung Spezielle Unterrichtsvorbereitung - Konzepterstellung: lang- und mittelfristige Stundenkonzepte - Literaturauswahl - Ensemblearbeit - Planung, Konzeption und Vorbereitung für Konzertmitwirkungen und Wettbewerbsteilnahmen, spezielle Förderung für Prüfungskandidatinnen und kandidaten - Elterngespräche Wöchentliche bzw. längerfristige Vorbereitung des Unterrichts - Organisation und Vorbereitung der Unterrichtsmaterialien - Literaturauswahl entsprechend der Lernziele - Erstellung von individuellen Lernzielen mit allen Schülerinnen und Schüler Wöchentliche bzw. längerfristige Nachbereitung des Unterrichts - Aufzeichnungen und Dokumentationen - Unterrichtsreflexion (auch in methodischer und didaktischer Hinsicht) - Überprüfung der Zielsetzungen 11. Lernziele/Bildungsziele (nach Entwicklungsstufen/Leistungsstufen) Als Grundstruktur wird von vier Entwicklungsstufen ausgegangen: Elementar-, Unter-, Mittel- und Oberstufe. Die Verweildauer in den einzelnen Stufen liegt zwischen zwei (bei der Elementarstufe) und mehreren Jahren und richtet sich im Wesentlichen nach dem Anfangsalter, der Vorbildung, der Unterrichtsform und der Unterrichtsdauer. Ebenso müssen Faktoren wie das psychologische und soziale Umfeld der Schülerinnen und Schüler, etwaige Erkrankungen oder ein Wechsel der Lehrkraft beachtet werden. In allen Stufen sollen neben der Technik am Instrument und der Musikalität folgende Punkte gefördert werden: - Liebe zur Musik und zum eigenen Instrument - Interesse am Kulturgeschehen - Allgemeine musikalische Fertigkeiten und Fähigkeiten - Gehörbildung und Rhythmus - Förderung der Aufmerksamkeit und Konzentration - Förderung der Phantasie - Ausdrucksvolles Musizieren - Selbstständige Interpretation - Förderung des gemeinsamen Musizierens - Auswendig- und Blattspiel Seite 6 von 10
7 - Improvisation - Auftrittsverhalten Präsentation Die folgende Beschreibung der Entwicklungsstufen/Leistungsstufen soll zur Orientierung dienen. Elementarstufe In der Elementarstufe werden grundlegende Fertigkeiten am Instrument und ein musikalisches Basiswissen erworben. Anhaltspunkte: - Kennenlernen des Instruments - Bogenhaltung, Haltung der linken Hand - Getrennte Übungen für die rechte und linke Hand Kombinieren beider Hände - Klangvorstellung, Tongebung - Auswendigspiel - Spiel nach Gehör - Spiel in der Gruppe Nach Möglichkeit soll der Instrumentalunterricht bereits in der Elementarstufe durch einen elementaren Musiklehrekurs ergänzt werden. Unterstufe In der Unterstufe werden die allgemeinen musikalischen und technischen Fähigkeiten und Fertigkeiten am Instrument erweitert und ein erster Einblick in verschiedene Epochen und Stile vermittelt. - Verbesserung des Saitenwechsels - Beginn des Lagenwechsels - Beginn des Vibrato - Selbstständiges Stimmen des Instruments - Grundlagen der Stricharten - Entwicklung der Stricharten - Funktionelle Bogenführung Mittelstufe In der Mittelstufe werden die erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten weiterentwickelt und ausgebaut. Es wird bereits auf größere Werke der Violinliteratur (solistisch und kammermusikalisch) eingegangen und die Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler noch mehr gefördert. - Ausbau des Repertoires - Schulung des Auftrittsverhaltens und der Selbstreflexion - Festigung und Ausbau der in der Unterstufe erlernten Bogen- und Violintechnik - Selbstständiges Erarbeiten eines Werkes - Übetechniken, Fingersatz, Körperbewusstsein - Differenzierungen in Dynamik und Klangfarbe - Kammermusik Oberstufe In der Oberstufe wird exemplarisch an wichtigen Werken aller Epochen gearbeitet. Besonders talentierten Schülerinnen und Schüler dient sie auch als Vorbereitung auf musikalische Berufsausbildungen (Musikstudien an Konservatorien und Universitäten, Instrumentenbau etc.). - Großes Repertoire - Eigeninitiative und hoher Grad an Selbstständigkeit - Weiterentwicklung der bisher erworbenen Fähigkeiten Seite 7 von 10
8 12. Empfehlungen für Prüfungen Prüfungen sind Qualifikationen, die ein erreichtes Lernziel dokumentieren. Das hier Angeführte kann als Leitfaden dienen. In der Regel ist in jeder Stufe der entsprechende Theorieunterricht zu besuchen. Allgemeine Bewertungskriterien: Künstlerisch-musikalische Gestaltung Schwierigkeitsgrad des gespielten Programms unter Berücksichtigung der besuchten Unterrichtsform Allgemeine Empfehlungen für die Programmauswahl: Ein kammermusikalisches Werk Ein Werk des 20. oder 21. Jahrhunderts bzw. eine Eigenkomposition Motivierende Feed back -Gespräche zwischen Lehrkraft, Schülerinnen und Schüler und Eltern werden angeregt. Die Wertschätzung über die abgelegte Prüfung soll in einer dem Anlass entsprechenden Feier zum Ausdruck gebracht werden, z.b. durch Überreichung einer Urkunde (Abzeichen oder Ähnliches) durch Persönlichkeiten aus dem Kulturleben. Elementarprüfung (von der Elementar- in die Unterstufe) Eignungsfeststellung (Überprüfung der Lernziele der Elementarstufe) in kindgerechter Form. Prüfung (von der Unter- in die Mittelstufe) Es wird empfohlen, diese Prüfung nicht vor dem 12. Lebensjahr anzusetzen. Dauer des Vorspiels: ca. 10 Minuten Drei Stücke freier Wahl, aber unterschiedlichen Stils, davon ein kammermusikalisches Werk Technische Anforderungen: Beherrschung der Grundstricharten Anwendung des Vibrato Lagenspiel Prüfung (von der Mittel- in die Oberstufe) Dauer des Vorspiels: ca. 15 bis 20 Minuten Vier Stücke freier Wahl, aber unterschiedlichen Stils, davon ein kammermusikalisches Werk Technische Anforderungen: Ausbau und Vertiefung der Violin- und Bogentechnik Abschlussprüfung (am Ende der Oberstufe) Dauer des Vorspiels: ca. 25 bis 30 Minuten Repräsentativer Querschnitt des bisherigen musikalischen Werdegangs. Studienanwärterinnen und Studienanwärter orientieren sich an den Anforderungen einer Aufnahmeprüfung der weiterführenden Institutionen. Seite 8 von 10
9 13. Besondere Hinweise zum frühinstrumentalen Unterricht und zum Unterricht mit jugendlichen und erwachsenen Anfängerinnen und Anfängern Aspekte beim frühinstrumentalen Unterricht: - Kindgerechte Methoden, Spielfreude des Kindes nutzen - Berücksichtigung der geistigen und körperlichen Entwicklung - Entwicklungspsychologie - Spielerische Herangehensweise, kindgerechte Sprache - Besondere Unterstützung durch die Eltern Jugendliche Anfängerinnen und Anfänger: - Vorbildwirkung anderer Jugendlicher nutzen - Einbeziehung aktueller Musiktrends - Körperliches und emotionales Wachstum berücksichtigen - Altersgerechte Unterrichts- und Prüfungsgestaltung - Vorlieben der Schülerinnen und Schüler mit einbeziehen - Betreuung ehemaliger Musikschülerinnen und -schüler (Ensemble, Orchester, Hausmusik, Volksmusik) - Förderung des Gemeinschaftsmusizierens Erwachsene Anfängerinnen und Anfänger: - Körperarbeit - Elementare Musikpädagogik auch für Erwachsene - Umgang mit Auftrittsängsten - Umgang mit fremd gesteuertem Leistungsdruck - Aktivieren von Emotionen - Eine dem Berufsleben angepasste Unterrichtsplanung 14. Hinweise zum Unterricht mit Menschen mit Behinderung Sonderpädagogik soll grundsätzlich in der Musikschule möglich sein, die Bereitschaft und Fähigkeit der Lehrkraft ist jedoch Voraussetzung. Bei Bedarf muss eine Aus- oder Fortbildung und/oder zusätzliche fachliche Hilfestellung möglich sein. - Herauslösung von Leistungsstandards - Keine Lehrplanbindung - Integration - Austausch mit einer psychologischen Fachkraft (Supervision) 15. Instrumentenkundliches Informationen zu Kauf, Pflege und Wartung: - Beratung beim Erwerb eines Instrumentes durch Geigenbauerinnen und Geigenbauer und/oder Lehrerinnen und Lehrer - Regelmäßige Kontrolle der Instrumente der Schülerinnen und Schüler (Steg, Saiten, Wirbel, Feinstimmer, Bogenbehaarung, allgemeiner Zustand) durch die Lehrkraft - Überprüfung der Instrumentengröße - Saiten- und Kinnhalterauswahl - Transportproblem: Das Instrument reagiert empfindlich auf Hitze und Kälte - Bewusstseinsbildung für den Wert des Instrumentes - Achten auf sorgfältigen Umgang und Pflege (von Anfang an) - Fachgerechte Wartung und Reparatur durch Geigenbauerinnen und Geigenbauer - Aufgeschlossenheit gegenüber modernen (E-Geige) wie alten Instrumenten (Barockgeige, Gambe) Seite 9 von 10
10 Es sollten genügend Leihinstrumente sowohl Anfänger- als auch Präsentationsinstrumente in der Musikschule vorhanden sein. Eltern sollten auf Leasing-Systeme für Leihinstrumente in allen Größen hingewiesen werden. 16. Fachspezifische Besonderheiten Der Stellenwert der Intonation ist beim Geigenspiel besonders hoch, daher wird eine aufbauende Gehörbildung (Solmisation etc.) empfohlen. Ensembles und Orchester haben für Streicherinnen und Streicher große Bedeutung und sollten allen interessierten Schülerinnen und Schüler offen stehen. Die eigene künstlerische Tätigkeit der Lehrkraft ist von großer Wichtigkeit. Dafür ist die Möglichkeit einer flexiblen Gestaltung der Unterrichtszeit von Vorteil. Gleiches gilt für regelmäßige Fortbildungen. Barocke und alte Meisterinstrumente können z.b. bei Geigenbauerinnen und Geigenbauern kennengelernt werden. Für die Aufnahme und Verstärkung von Streichinstrumenten ist eine hochwertige technische Ausstattung (Mikrofone, Tonabnehmer, Verstärker etc.) erforderlich. Seite 10 von 10
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