Softwaretechnologie Wintersemester 2009/2010 Dr. Günter Kniesel, Pascal Bihler
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1 Übungen zur Vorlesung Softwaretechnologie Wintersemester 2009/2010 Dr. Günter Kniesel, Pascal Bihler Übungsblatt 7 Lösungshilfe Aufgabe 1. Analysephase (12 Punkte) Eine Firma hat den Auftrag erhalten eine Kasse zu entwerfen. Die Kasse soll folgende Elemente enthalten: Ein Tastenfeld für die Eingabe von Preisen zu Artikeln und einer Taste zum Berechnen des Endpreises. Eine Listen Anzeige für den Kassierer/die Kassiererin mit einer Auflistung der Preise des aktuellen Einkaufs. Eine Einzel Anzeige auf Seite des Kunden, die den Preis des letzten eingegeben Artikels bzw. den Endpreis anzeigt. Die Durchführung eines Einkaufs wird durch folgende Sequenz von Ereignissen beschrieben: Der Kassierer/die Kassiererin tippt den Preis eines Artikels ein. Daraufhin werden alle registrierten Anzeigen aktualisiert. Die Preiseingabe kann beliebig oft wiederholt werden, bis der Kassierer/die Kassiererin die Taste zur Berechnung des Endpreises drückt, woraufhin der Endpreis angezeigt wird. a) Zeichnen Sie ein Klassendiagramm für die Elemente der Kasse. Überlegen Sie sich Klassen, Operationen und Attribute. Fügen Sie Assoziationen ein, wo es Ihnen sinnvoll erscheint. Markieren Sie Boundaries, Controller und Entities. Seite 1 von 5
2 b) Zeichnen Sie ein Sequenzdiagramm für obige Sequenz von Ereignissen. sd Kasse c) Zeichnen Sie ein Kommunikationsdiagramm für obige Sequenz von Ereignissen. com Kasse Tipp: Im Kontextmenü des Sequenzdiagramms finden Sie den Menüpunkt Synchronize to Communication Diagram Aufgabe 2. Systementwurf (7 Punkte) Die Softwarefirma entscheidet sich, eine Model View Controller Architektur für die Modellierung der Kasse zu verwenden, bei dem sich die Anzeigen beim Initialisieren am Modell zwecks Aktualisierungs Benachrichtigung anmelden. Seite 2 von 5
3 a) Überlegen Sie sich eine sinnvolle Gruppierung der Analyseklassen in Komponenten (Subsysteme) und definieren Sie Dienste. Zeichnen Sie ein passendes Komponentendiagramm. b) Diskutieren Sie, wie die Wahl für die Model View Controller Architektur folgende Entwurfsziele erfüllt oder verletzt: Erweiterbarkeit (z.b. neue Views ) o Sehr gut, solange die Domäne nicht erweitert wird o Neue Views: problemlose Anmeldung o Neuer Controller: problemlose Einbindung o Erweiterterung der Anwendungsdomäne Erweiterung des model Subsystems Zur geeigneten Darstellung des neuen Wissens, müssten evtl. die bestehenden view Subsysteme angepasst oder neue erzeugt werden. Evtl. Anpassung Der Interaktionen zwischen Benutzer und model Subsystem auf die neuen Daten neue controller Subsysteme hinzufügen bzw. bestehende verändern. Reaktionszeit (Zeit zwischen einer Benutzereingabe und dem Abschluss der Aktualisierung aller Views) o Abhängig von System und Anforderungen o Für Echtzeitsysteme evtl. nicht sinnvoll Zugriff auf die Domänendaten erfordert Zwischenschritte o Schlecht, wenn sich der Zustand des model Subsystems oft ändert viel Kommunikation zwischen den Sub Systemen o Höhere Effizienz z.b. durch zusammenfassen mehrerer Nachrichten zu einer Änderbarkeit (z.b. die Erweiterung des Modells um zusätzliche Attribute) o Sehr gut, solange sich die Domäne nicht ändert o Analog zum Entwurfsziel Erweiterbarkeit o Frage auch hier: Muss zur Erweiterung des Models (neue Attribute oder Operationen) sein Interface geändert werden? Zugriffs Kontrolle (d.h. die Sicherstellung, dass nur berechtigte Benutzer auf bestimmte Teile des Modells zugreifen können) o Relativ gut erfüllt Seite 3 von 5
4 o Verantwortung für Aktionen auf Model liegt bei den Controllers Controller sollte nur mit vertrauenswürdigen Nutzern interagieren o Verantwortung für Visualisierung des Models liegt bei Views Falls nicht alle Änderungen Visualisiert werden sollen kann man einen controller zwischen model und views stellen Sieht für model wie ein View aus Datenweitergabe nur an vertrauenswürdige Views Aufgabe 3. Entwurfsmuster (4 Punkte) In Aufgabe 2 sollten Sie auf eine zyklische Abhängigkeit zwischen der View und der Controller Komponente gestoßen sein. a) Mit welchem Entwurfsmuster können Sie ohne die Kommunikation zu ändern eine daraus folgende Abhängigkeit auf Klassenebene vermeiden? Observer Pattern (Beobachter) b) Wie ist dieses Pattern im Allgemeinen aufgebaut? Zeichnen Sie ein entsprechendes Klassendiagramm, dass die wichtigsten Klassen und Methoden sowie Assoziationen und Multiplizitäten enthält. c) Wie lässt sich das Pattern im konkreten Fall der Situation aus Aufgabe 1 einsetzen? Zeichnen Sie, analog zu Teilaufgabe b, ein Klassendiagram und halten Sie die Bezeichnungen konsistent zu Ihren Lösungen in Aufgabe 1. Seite 4 von 5
5 Aufgabe 4. Anforderungs Erhebung (7 Punkte) Hinweis: Bei dieser Aufgabe handelt es sich um eine ehemalige Klausuraufgabe. Versuchen Sie zur Übung daher zunächst, das Diagramm formal korrekt und vollständig auf Papier zu erstellen, bevor Sie die Lösung in Visual Paradigm nachzeichnen und einchecken. Ziel dieser Aufgabe ist es, das interne Angestellten Verwaltungs System einer großen Firma funktional zu modellieren. Angestellte sollten in der Lage sein, ihre Flüge über das System zu buchen. Das System soll sowohl für dienstliche, als auch für private Flüge verwendet werden können. Des Weiteren sollen die Angestellten ihre Dienststunden mit dem System verwalten können. Flugstunden von dienstlichen Flügen sollen automatisch als Dienststunden angerechnet werden. Die Eingabe von ungültigen Werten für die Dienststunden soll als Ausnahmefall betrachtet werden. a) Zeichnen Sie ein Anwendungsfalldiagramm, um Ihre Lösung für das angegebene Problem darzustellen. Wenn Sie Abhängigkeiten zwischen Anwendungsfällen modellieren, begründen Sie diese. <<extend>>: Abhängiger Anwendungsfall modelliert Fehlerfalls > Typisch für eine Extend Beziehung <<include>>: Funktionalität zum Zugriff auf das Datenmodell wird normalerweise zwischen Anwendungsfällen geteilt Generalisierung: Flug Buchen realisiert das allgemeine Verhalten, buche Privatflug und buche Dienstflug enthalten spezielles Verhalten b) Welche nicht funktionalen Anforderungen sind Ihrer Meinung nach für dieses System wichtig? Nennen Sie zwei passende nichtfunktionale Anforderungen und begründen Sie kurz Ihre Wahl. Beispiele: Skalierbarkeit (Wenn die Zahl der Angestellten wächst) Performanz (Datenbankzugriffe sollten unter 10 Millisekunden liegen) Sicherheit (Dienststunden fallen unter das Datenschutzgesetz) Seite 5 von 5
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