Notfallpflege in der Schweiz
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- Maximilian Günther
- vor 6 Jahren
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1 Notfallpflege in der Schweiz 5. Konferenz Netzwerk Ersteinschätzung Uhr Christian Ernst Leiter Pflege Notfallstation Spitäler Schaffhausen
2 Zu meiner Person Christian Ernst Dipl. Experte Notfallpflege NDS HF Bachelor Science Nursing, ZHAW Leitung Pflege Notfallstation Spitäler Schaffhausen
3 Werdegang 1996 Pflegediplom in Deutschland Notfallpflege (interdisziplinär) am Universitätsklinikum Regensburg Weiterbildung Notfallpflege, Stadtspital Triemli / Zürich Bachelor Science Nursing, Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) Leiter Fachbereich Pflege, Stadtspital Triemli / Zürich Seit 2010 Leiter Pflege Notfallstation, Kantonsspital Schaffhausen Seit 2007 Vorstand Schweizer Interessensgemeinschaft Notfallpflege
4 Agenda Fakten Schweiz Schweizer Interessensgemeinschaft Notfallpflege SIN Weiterbildung Notfallpflege
5 Schweiz 26 Kantone Vier Sprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch, Rätoromanisch) 7'785'806 Einwohner 1' Ausländer (davon 214'504 aus Deutschland) Global Competitiveness Report Platz 1
6 Schweiz
7 Schweizer Interessensgemeinschaft Notfallpflege SIN/SUS
8 Schweizer Interessensgemeinschaft Notfallpflege SIN/SUS Madeleine Brandes-Koller, Leitung Weiterbildung Notfallpflege Kantonsspital St. Gallen 1993 Gründunge der IG Notfallpflege Hauptziel Erreichen einer eidgenössischen Annerkennung der Weiterbildung Notfallpflege
9 Schweizer Interessensgemeinschaft Notfallpflege SIN/SUS Weitere Ziele Geschlossenes Auftreten Grosse Mitgliederzahl Weitblick Fachliche Erfahrung Informationsaustausch
10 Schweizer Interessensgemeinschaft Notfallpflege SIN/SUS Aufgaben der SIN/SUS 2011 Informations- und Erfahrungsaustausch Förderung und Organisation von Fort- und Weiterbildungen Einsatz für eine gesamtschweizerische, reglementierte und anerkannte Zusatzausbildung Zusammenarbeit mit anderen Interessensgruppen und weiteren in der Notfallversorgung tätigen Organisationen Stellungnahme zu Problemen, welche die Notfallversorgung betreffen
11 Schweizer Interessensgemeinschaft Notfallpflege SIN/SUS Derzeit 630 Mitglieder Zweimal jährlich einen Fortbildungstag Alle drei Jahre Notfallpflegekongress 3. Notfallpflegekongress Winterthur März Teilnehmer zwei Tage Workshops, Vorträge, Podiumsdiskussion
12 Schweizer Interessensgemeinschaft Notfallpflege SIN/SUS Homepage Kommunikationsplattform Stellenbörse Forum Social Networking z.b. Twitter
13 Notfallweiterbildung für die Pflege
14 Schweizerische Bildungssystematik Gesundheit
15 Weiterbildung Notfallfplege Das Stadtspital Triemli (Zürich) bot bereits ab 1970 eine Spezialisierung in Notfallpflege an (Ausweis STZ) 1990 startete das Kantonsspital St. Gallen mit der ersten kantonal anerkannten Notfallweiterbildung mit Fähigkeitsausweis (FA) der Gesundheitsdirektion 1992 folgten das Kantonsspital Aarau, das Kantonsspital Baden, das Universitätsspital Basel ebenfalls einem kantonal anerkannten FA der Gesundheitsdirektion und später das Schulungszentrum an der Universitätsklinik Zürich
16 Bildungsanbieter Notfallpflege Schweiz Aargauische Fachschule für Anästhesie-, Intensiv- und Notfallpflege Universitätsspital Basel Berner Bildungszentrum Pflege Kantonsspital St. Gallen Z-INA Höhere Fachschule Intensiv-, Notfall- und Anästhesiepflege Zürich
17 Notfallweiterbildung Notfallpflege Grundlagen Fachweiterbildung in Notfallpflege bis 2009 Kantonal unterschiedlich (Zürich, St. Gallen, Bern etc.) Kein eidgenössischer Fähigkeitsausweis Keine einheitlicher Lehrplan Unterschiedliche Schwerpunkte durch individuelle Kompetenzen bei den Lehrpersonen
18 Notfallweiterbildung Neu OdASanté (Nationale Dach-Organisation der Arbeitswelt Gesundheit) Entwicklungskommission bestand aus Vertreter Anästhesie-Pflege (SIGA) Intensiv-Pflege (IGIP) Notfall-Pflege (SIN/SUS) Ärztlicher Bereich (SGI, SNOR, SGAR) OdASanté Ziel: Entwicklung eines Rahmenlehrplanes
19 Rahmenlehrplan Zweck Erfüllung des Bildungsauftrages und der gesamtschweizerischen Qualitätssicherung in der Berufsbildung Möglichst einheitliche Regelung der Zulassungsbedingungen für die drei Fachdisziplinen NF, An, IPS Positionierung des Titels national und international Erwerb der Kompetenzen zur Führung des Titels Der dipl. Expertin / des dipl. Experten Notfallpflege NDS HF Der dipl. Expertin / des dipl. Experten Intensivpflege NDS HF Der dipl. Expertin / des dipl. Experten Anästhesiepflege NDS HF
20 Nachdiplomstudiengang Notfallpflege HF (NDS HF) Am wurde der Rahmenlehrplan AIN NDS HF vom Bundesamt für Bildung und Technologie (BBT) genehmigt Titel Diplomierte Expertin / diplomierter Experte Notfallpflege NDS HF Dauer 2 Jahre berufsbegleitend in Vollzeit Ausgewiesene Lernstunden minimal 360 Lernstunden schulische Bildung (Theorie) 540 Lernstunden praktische Bildung (Notfallstation)
21 Rahmenlehrplan NDS Notfallpflege HF Gliederung in verschiedene Arbeitsprozesse Arbeitsprozess Die Arbeitsprozesse gliedern das Arbeitsfeld. Ganz allgemein versteht man unter Prozess einen Vorgang oder Verlauf. Arbeitsprozesse sind Vorgänge, die der Erfüllung vorgegebener Aufgaben und der Zielerreichung dienen. Sie haben einen Auslöser und (z.b. eine typische Problemstellung) und sie sind auf ein Ergebnis / einen Nutzen ausgerichtet Die Bewältigung der Arbeitsprozesse erfordert spezifische Kompetenzen, welche in der Weiterbildung vermittelt werden.
22 Rahmenlehrplan NDS Notfallpflege HF Kompetenzen innerhalb eines Arbeitsprozesses Zu erreichende Kompetenz Unter Kompetenz verstehen wir, in Anlehnung an die Terminologie Des Kopenhagen-Prozesses, die im Rahmen einer Bildungsmassnahme oder anderswo erworbene Fähigkeit einer Person, ihre Ressourcen zu organisieren und zu nutzen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Wer kompetent ist, ist in der Lage, Arbeitssituationen erfolgreich zu bewältigen.
23 Rahmenlehrplan NDS Notfallpflege HF (Auszug) Arbeitsprozess 1 Notfallpflegeprozess Arbeitsprozess 2 Kooperation und Koordination in der intra- und interprofessionellen Organisation 1.1 Triage 2.1 Intra- und interprofessionelle Kooperation und Koordination 1.2 Pflegerische Interventionen in der Notfallpflege 1.3 Therapeutische Interventionen in Notfallpflege 1.4 Kommunikation und Beziehungen zu Patienten und Angehörigen 2.2 Qualitäts- und Risikomanagement 2.3 Pflegedokumentation und -administration 2.4 Ausbilden und Anleiten 1.5 Pharmakologische Therapien
24 Rahmenlehrplan NDS Notfallpflege HF Arbeitsprozess 3 Selbstmanagement Arbeitsprozess 4 Wissensmanagement und Berufsentwicklung 3.1 Selbstsorge 4.1 Evidenzbasiertes Handeln 3.2 Persönliche Entwicklung 4.2 Berufsentwicklung 3.3 Kommunikation und Gruppendynamik 3.4 Berufsethik und Recht
25 Arbeitsprozess 1: Notfallpflegeprozess Kompetenz 1.1 Triage Triagiert in Delegation oder in Zusammenarbeit mit dem ärztlichen Dienst. Erfasst unter Anwendung validierter Instrumente und standardisierter Methoden die klinische Patientensituation und den pflegerischen Handlungsbedarf. Ergreift die vorgesehen Massnahmen. Sammelt gezielt Informationen zum Eintrittsgrund und zum aktuellen Gesundheitszustand der Notfallpatienten Beurteilt unverzüglich und laufend die Informationen, bildet Arbeitshypothesen aufgrund von Leitsymptomen und setzt gemeinsam mit dem ärztlichen Dienst Handlungsprioritäten fest Dokumentiert die Triage und leitet erste Massnahmen ein Überprüft periodisch die Arbeitshypothesen und die Prioritätensetzung und passt ihr / sein Handeln gegebenenfalls an
26 Arbeitsprozess 1 Notfallpflege Kompetenz 1.2 Pflegerische Interventionen Erhebt die notwendigen Informationen zum pflegerischen Versorgungsbedarf und über die aktuelle Situation im Umfeld (Anamnese) Beurteilt die Information und leitet daraus die erforderlichen Massnahmen und deren Reihenfolge prioritätengerecht ab Führt unterschiedliche pflegerische Handlungen patientenorientiert, sorgfältig und effizient aus. Dokumentiert diese Überwacht die Wirksamkeit der Massnahmen im Kontext der Stationssituation
27 Arbeitsprozess 1 Notfallpflege Kompetenz 1.3 Therapeutische Interventionen Bringt das eigene medizinische Fachwissen ein Setzt Verordnungen prioritätengerecht um Beurteilt die Wirksamkeit der Massnahme Ergreift bei Komplikationen adäquate Massnahmen
28 Aus sicht einer Leitung Pflege ist das NDS HF NF Gewinnt kompetente Pflege Pflege kann ihr Handeln begründen Entlastung der Ärzte durch Übernahme definierter Tätigkeiten Fehlerquote (CIRS) reduziert sich Personalzufriedenheit steigt Notfallstation erhält externe Inputs Neuerungen in der Notfallpflege werden eingebracht Ansehen der Notfallstation im Haus steigt Auswirkungen auf den Stellenplan Pforte des Spitals
29 Aus der Sicht einer Leitung Pflege Notfall personeller Aufwand Abstellung der Studierenden für externe Praktikas (z.b. IPS, Anästhesie, Rettungsdienst, Pädiatrie) 6 Wochen auf 24 Monate Ressourcen auf dem Notfall werden benötigt Ausbildner Ausbildungsverantwortliche Lohnkosten (Steigerung in der Funktionsstufe)
30 Fazit Weiterbildung in der Notfallpflege Ein muss, um motivierte und kompetente Mitarbeiter zu erhalten Sicherheit im Handeln der einzelnen wird vermittelt Kundenzufriedenheit steigt Spital wird entlastet Die diplomierten Experten Notfallpflege sind eine wichtige Ressource in der Behandlung und Betreuung von Notfallpatienten. Sie müssen sich klar darüber sein, dass die Notfallpflege anstrengend, emotional belastend und komplex ist. Dabei wird ein breites Wissen, Entscheidungsfreudigkeit und hohe Konzentration bei einer Vielzahl von Störungen verlangt. Wenn immer Möglich sollte man freiwillig und mit Begeisterung auf dem Notfall arbeiten. P. Tobias, Präsidentin SIN/SUS2011
31 Quellen
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