Der Jordan, seine Quellen, und der Umgang mit diesen Ressourcen
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- Victor Fleischer
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1 Der Jordan, seine Quellen, und der Umgang mit diesen Ressourcen Kennt die Umwelt politische Grenzen? Rudolf Orthofer
2 Inhalt Das Problem Wasser und Raum Die Sachlage Systemische Analyse: Wasseraufkommen und -nutzung Lösungsmöglichkeiten warum es aus technischer Sicht einfach wäre und warum es aus integrativer Sicht schwierig ist
3 Das Problem Wasser und Raum
4 Räumliche Grundlagen Wo kommt das verfügbare Wasser her? Wo fließt es hin? Wo & wie wird es genützt?
5 100 km Das Jordantal Topographie m -200 m +800 m -400 m 5
6 Das Jordantal Niederschläge 6
7 Das Jordantal Oberflächengewässer Oberer Jordan See Tiberias Unterer Jordan Totes Meer Verdunstungsbecken 7
8 Das Jordantal Politische Grenzen Hazbani Dan Banias LB SY Zuflüsse Yarmouk IL PS JO 8
9 Das Jordantal Grundwassersysteme IL LB?? SY? PS? JO 9
10 Die Sachlage Systemische Analyse 10
11 Wasser vor
12 Treibende Kräfte der Wassernutzung IL 1950: Landwirtschaft = Entwicklung National Water Carrier Wasser aus See Tiberias für Israel JO 1960: Landwirtschaft = Entwicklung East Ghor Canal Wasser aus Yarmouk für Lower Jordan Valley PS 1990: Landwirtschaft = Entwicklung Wasser???
13 Landwirtschaft 1 ha Bewässerung m3 Wasser Weizen 2,5 m3 Wasser pro kg Bananen 1,5 m3 Wasser pro kg Zitrus 0,5 m3 Wasser pro kg 1 ha Fischteich m3 Wasser Fisch: 10 m3 Wasser pro kg 13
14 Landwirtschaft im Jordantal Fischteiche East Ghor Canal IL JO PS 14
15 Wasser IL SY PS 200 JO minus
16 Spürbare Konsequenzen Natur Weniger Vegetation Weniger Lebensräume Weniger Geschichte Wasser Rückgang der Grundwasserspiegel Absinken des Toten Meeres Infrastruktur Unvorhersagbare Sinkholes Tourismus Unsicherheit bei Investitionen 16
17 Totes Meer - 0,8 m.yr -1-0,85 m.yr -1-1,0 m.yr -1 17
18 Rückgang der Oberfläche 18
19 Rückgang der Oberfläche
20 Sinkholes 20
21 Studienregion Bet Shean Sh Husayn Tubas Mashare Jericho Karama 21
22 Wasserverfügbarkeit Imp/Exp Im Ex Im 20 Ex Im 197 Ob 7 Lokal Qu 45 Br 30 Qu 59 Br 114 Lokale Quellen: 700 m3/cap Trinkwasser 300 m3/cap Nicht-Trinkw Alle Quellen: 1200 m3/cap Trinkwasser 600 m3/cap Nicht-Trinkw Jordantal ist wasserreich! 22
23 Wassernutzung 5% 17 4 Kommunal Imp/Exp Im Ex Im 20 Ex Im 197 Lokal Ob 7 Qu 45 Br 30 Qu 59 Br 114 1% 94% Ind, Gewerbe, Tourismus Landwirtschaft (= 92% des Trinkwassers) systems research 23
24 Viel Wasser - Ungleicher Zugang Regional Wo Wasser verfügbar ist, wird es auch genutzt ( wofür auch immer ) Sozial und politisch Wer die Macht hat, hat das Wasser Wasserrechte (JO) Politische-militärische Macht (PS) IL Siedlungen in PS m3/cap Trinkwasser PS Dörfer in PS m3/cap Trinkwasser Wasserqualität Wer bekommt das beste Wasser? Trinkwasser für Bananen Brackwasser für Menschen 24
25 Wasserverfügbarkeit Qu Br ? 15? 68 5 Br 7 Qu > 101 Br 6 Qu ? Br 2 Qu > 62 We 35 Sp ? 15? Br30 Qu
26 Wassernutzung
27 Schlussfolgerungen Wasserversorgung Es gibt keine primäre Wasserknappheit Aber eine sekundäre Wasserknappheit Es gibt regionale & soziale Ungleichheiten Wassernutzung 95 % des Wasser wird für Landwirtschaft genutzt Ist es sinnvoll, Landwirtschaft dort zu betreiben, wenn es dadurch nicht genügend Wasser für Bevökerung gibt? Je mehr Wasser verfügbar ist, desto mehr Wasser wird genutzt 27
28 Systemisches Problem Ökonomischer Nutzen Wunsch nach mehr Wasser Mehr Wassernutzung Lokale Wasserverfügbarkeit Externe Wasserverfügbarkeit 28
29 Lösungsmöglichkeiten Warum es aus technischer Sicht einfach ist und aus integrativer Sicht schwierig 29
30 Alternative Szenarien für Wassernutzung Natur ist ein legitimer Nutzer von Wasser Wiederherstellung des unteren Jordan auf zumindest 30% der ursprünglichen Wasserführung das reicht für die Regeneration der Habitate Wasser richtig anwenden Für jede Wasserqualität muss die jeweils beste Nutzung gefunden werden Menschen haben Vorrang bei Trinkwassernutzung Fischfarmen können auch mit Brackwasser betrieben werden, Landwirtschaft auch mit behandeltem Abwasser Wasseraustausch mit den Städten in den Hügeln Jordantal liefert Trinkwasser an die Städte in den Hügeln Die Städte liefern aufbereitetes Abwasser für Nutzung in Landwirtschaft ins Tal zurück
31 Alternative Szenarien für Wassernutzung Wassereffizienz steigern 1000 m³ Wasser reichen zur Produktion von 100 kg Fisch 500 kg Bananen & Melonen 1000 kg Tomaten 2000 kg Zitrusfrüchte oder für die Versorgung von 10 Menschen für ein Jahr samt Garten einem 50-Bett 5-Stern Hotel für ein Jahr einer Universität mit 1000 Studenten für ein Jahr
32 Qualität 3 Priorität 3 Qualität 2 Priorität 2 Qualität 1 Priorität 1 Nutzungsprioritäten Q1 Essentielle Sektoren - Haushalte, Kommunen - Natur Wasser-effiziente Branchen - Tourismus - Dienstleistungen - Lebensmittelindustrie Q2 WW2 Wasser-extensive ökonomische Sektoren - Viehzucht - Bewässerung - Industrie Menschliche Lebensqualität - Parks & Gartenanlagen Q3 Beschäftigung sichern - Bewässerung - Fischzucht WW3 Recycling der physikalischen Resource - Nach Aufbereitung Nutzung für Auffüllung von Wasserspeichern 32
33 Landwirtschaft als Endnutzer von Wasser
34 Wasserverteilung aktuell 35
35 Wasserverteilung zukünftig Meerwasserentsalzung an der Küste Binnenwasser für Binnenländer (& Natur) 36
36 Aber notwendig dafür ist:...regionale Kooperation Regionale Institutionen & legistische Rahmenbedingungen, Ausgleich von Überschüssen/Defiziten Ist das realistisch?...kostenwahrheit für Wasser Das ist das Ende der Landwirtschaft und entzieht den Subsistenzbauern die Lebensgrundlage Ist das durchsetzbar?...neubewertung der Landwirtschaft Kein Trinkwasser mehr für Landwirtschaft Aus den besiedelten Hügeln kommt Abwasser in die Täler, aus den Tälern Trinkwasser Ist das fair? Ist das gesundheitlich sicher? Sind Bauernbetriebe Kläranlagen? 37
37 Und vor allem Die soziale Dimension einer Wasserwirtschaft Wer hat Macht über Wasser? Welche Bedeutung hat die (ineffiziente Landwirtschaft) für Kultur und sozialen Zusammenhalt? Wie ändert sich die Verteilung der Einkommen durch eine wassereffiziente Ökononomie? Ês gibt eine unterschiedliche Entwicklungsdynamik IL ist weiter als JO entwickelt, JO viel weiter als PS Ist Ungerechtigkeit notwendig, um längerfristig eine gerechtere Situation zu schaffen? 38
38 AIT Austrian Institute of Technology your ingenious partner
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