GRÜNEN in Kerpen: Antrag für die Sitzung des Schulausschusses am 18. Oktober Neue Schülerzahlen gemäß Be
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- Kristina Langenberg
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1 :40 Antrag für die Sitzung des Schulausschusses am 18. Oktober Neue Schülerzahlen gemäß Bertelsmann-Studie Von: Peter Kunze Sehr geehrter Herr Bürgermeister, wir bitten Sie dringend, allerspätestens im Schulausschuß am 18. Oktober 2017 umfassend darzustellen, welche Auswirkungen die Ergebnisse der aktuellen?bertelsmann Studie zu der Entwicklung der Schülerzahlen? auf die Situation der Schullandschaft in Kerpen hat (s. beigefügten, zusammengefaßten Bericht hierzu im e-paper des?kölner Stadt-Anzeiger? vom ). Dabei bitten wir Sie um ausführliche Erläuterungen, wie die Kolpingstadt mit dieser neuen Situation umzugehen gedenkt. Weiter bitten wir Sie zu erläutern, welchen tatsächlichen Wert der aktuelle Schulentwicklungsplan unter diesen neuen Randbedingungen noch für die Kolpingstadt Kerpen hat. Muß er jetzt wieder nachgebessert werden? Muß gar ein völlig neuer Plan erstellt werden? Insbesondere bitten wir Sie, dabei auf die Situation in Sindorf einzugehen. Wir vermuten, daß in Sindorf die dritte Grundschule jetzt doch unabdingbar wird. Wie wird es in den anderen beiden Grundschulen in Sindorf weitergehen? Bitte gehen Sie aber auch auf die Entwicklungen in den anderen Ortsteilen ein. Sind die Planungen für TBB noch an die neuen Gegebenheiten anzupassen? Ist der zur Verfügung stehende Platz an der Raphael-Schule für den Neubau der Albert-Schweitzer-Schule noch ausreichend? Muß beispielsweise auch in Horrem wieder erweitert werden? Wir bitten Sie, die neuen Planungen spätestens im nächsten Schulausschuß vorzustellen. Da aber vermutlich 1
2 auch Gelder zu bewilligen sind, wäre der nächste HFA am eigentlich schon der späteste Termin. Begründung Die Bertelsmann Studie sagt unseres Wissens (kurze Zusammenfassung s. anliegenden Bericht) eine enorme Steigerung der Schülerzahlen insgesamt voraus, die auch zu sehr deutlich höheren Raumbedarfen führen wird. Wir meinen, sieben- oder gar achtzügige Grundschulen müssen, schon allein aus Gründen des Wohls der Kinder, unbedingt vermieden werden. Da der Bevölkerungszuwachs in der Kolpingstadt Kerpen bisher schon überdurchschnittlich war und auch weiterhin derart prognostiziert wird, gehen wir davon aus, daß sich diese Entwicklung auch künftig so fortsetzen wird. Da die Explosion der Schülerzahlen bereits für die allernächste Zukunft vorhergesagt wird, muß sich Kerpen unseres Erachtens auf diese sich sehr kurzfristig ändernden Bedingungen proaktiv einstellen. Bei der Überarbeitung der Kerpener Planungen müssen des weiteren, nach unserer Ansicht, auch die aktuellen Vorgaben der neuen Landesregierung für die Schulen im Lande berücksichtigt werden. Mit freundlichen Grüßen Peter Kunze Fraktionsvorsitzender gez. Natalie Salmon-Mücke stv. Fraktionsvorsitzende Anlage zum Antrag B90 / GRÜNE?neue Schülerzahlen Bertelsmann Studie? vom Kölner Stadt-Anzeiger e-paper 2
3 BILDUNGSPOLITIK Der unerwartete Schülerboom Neue Schätzung: Bis 2025 müssen zusätzliche Klassen gebildet werden VON STEFAN SAUER Berlin. Eigentlich ist es eine wunderbare Nachricht: Die deutsche Bevölkerung wird jünger, die Geburtenzahlen steigen, die Zuwanderung tut ein Übriges. Jedenfalls ist die letzte "Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung" des Statistischen Bundesamts aus dem Jahr 2013 bereits heute hoffnungslos überholt. Für die Schulen stellt der unverhoffte Baby- und Kinderboom allerdings eine Herausforderung ersten Ranges dar, wie eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt. Demnach werden im Jahr 2025 rund 8,2 Millionen Kinder und Jugendliche eine Schule in Deutschland besuchen. Die Kultusministerkonferenz ging bei ihrer letzten Prognose für 2025 von nur 7,1 Schülerinnen und Schülern aus. Für 2030 rechnen die Bertelsmann-Studienautoren sogar nochmals mit einem Anstieg auf gut 8,6 Millionen. "Mit diesem Schüler-Boom hat kaum jemand gerechnet, jetzt besteht enormer Handlungsdruck", kommentiert Stiftungsvorstand Jörg Dräger. Viele Bundesländer müssten "komplett umdenken". In der Tat werfen die neuen Schätzungen die bisherige Schulbedarfsplanung gründlich über den Haufen. War man bisher davon ausgegangen, dass niedrige Geburtenzahlen auf mittlere Sicht zu nachlassendem Bedarf an Schulgebäuden und Lehrkräften führen würden, so tritt nun das Gegenteil ein: Laut Studie werden bis 2025 bundesweit rund zusätzliche Klassen gebildet werden müssen. In der Folge müssen zusätzliche Lehrkräfte eingestellt werden, sofern die heutige durchschnittliche Klassengröße gehalten werden soll. Verglichen mit dem Jahr 2015 ergibt sich 2030 bundesweit ein zusätzlicher Bedarf von Klassen und Lehrerinnen und Lehrern. Das kostet Geld. Im Jahr 2030 werden laut Studie für Schulgebäude und Personalkosten Mehrausgaben von 4,7 Milliarden Euro nötig sein. Grundlage der neuen Berechnungen ist zum einen der unverhoffte Geburtenanstieg in den letzten Jahren. In den Jahren 2014 und 2015 kamen zusammengenommen gut 1,45 Millionen Babys in Deutschland zur Welt. Das waren fast mehr als vom Statistischen Bundesamt 2013 angenommen. Für 2016 geht die Studie von einem nochmaligen Anstieg auf Geburten aus. Die Bevölkerungsvorausberechnung 2013 hatte konstant etwa Geburten pro Jahr angenommen. Zum anderen wurden auch die Zuwanderungsprognosen übertroffen. Während die amtlichen Statistiker für die Jahre 2014 und 2015 mit einem positiven Wanderungssaldo von jeweils Personen gerechnet 3
4 hatten, waren es tatsächlich insgesamt 1,64 Millionen, darunter viele Kinder. Nach Angaben der Bundesregierung waren im vergangenen Herbst rund der in Deutschland lebenden Flüchtlinge minderjährig. Der daraus abzuleitende Mehrbedarf betrifft zunächst ausschließlich die Klassen 1 bis 10. Im Grundschulbereich werden laut Studie 2025 bundesweit 2360 Schulen und Lehrkräfte fehlen. In der Sekundarstufe I mit den Klassen fünf bis zehn gehen die Schülerzahlen zunächst noch leicht zurück, um dann zeitversetzt zu den Grundschulen kräftig anzusteigen. Bereits 2025 werden gegenüber dem Bestand 2015 zusätzlich 1000 Klassen und 1700 Lehrkräfte benötigt, 2030 wächst die Lücke auf Lehrerinnen und Lehrer an. Nur die Schülerzahl in der Sekundarstufe II nimmt aufgrund der niedrigen Geburtenzahlen zunächst kräftig ab: Von gut einer Million im Jahr 2015 auf knapp eine Dekade darauf. Nach 2027 steigt die Zahl dann allmählich wieder auf an. Auch in den darauffolgenden Jahren ist mit einem weiteren Plus in der Sekundarstufe II zu rechnen. Nicht allein die Schulen sind in unterschiedlichem Umfang zu abweichende Zeitpunkten betroffen, auch die regionalen Unterschiede sind der Studie zufolge enorm. Die Forscher unterschieden dabei zwischen den drei Stadtstaaten sowie den Flächenländern in Ost- und Westdeutschland. Für Berlin, Hamburg und Bremen sagen die Forscher den stärksten Anstieg voraus: Dort wird die Schülerzahl bis 2030 in allen Schulformen um fast 30 Prozent zunehmen. Allerdings sind die Stadtstaaten darauf relativ gut vorbereitet, da die Metropolen ohnehin seit Jahren ein kräftiges Bevölkerungswachstum verzeichnen und ihre Schulplanung dem anpassen mussten. So geht der Berliner Senat für das Schuljahr 2024/25 von annähernd zusätzlichen Schülerinnen und Schülern aus und hat einen entsprechenden Neu- und Ausbau von Schulgebäuden in Angriff genommen. Die Entwicklung in den westlichen Bundesländern folgt im Wesentlichen dem Bundestrend: Stark wachsende Schülerzahlen bis 2025 an Grundschulen und bis 2030 in der Sekundarstufe I. Zunächst sinkende Zahlen in der Sekundarstufe II mit einem Anstieg nach Für die östlichen Bundesländer sagen die Forscher nur bis 2025 ein Plus voraus: Gegenüber 2015 wird die Zahl der Sechs- bis 19-jährigen von 1,31 Millionen auf 1,43 Millionen anwachsen, um bis 2030 wieder auf 1,41 Millionen abzunehmen. Erhebliche Investitionen Auf die westlichen Flächenländer kommen im Schulbereich in den nächsten Jahren erhebliche Investitionen zu. Als Erstes wird sich der Kinderboom an den Grundschulen bemerkbar machen. Bis 2025 müssen gegenüber 2015 rund Klassen zusätzlich gebildet werden. Um einige Jahre zeitversetzt erreicht der Nachwuchs dann auch die Sekundarstufe I: Bis 2020 wird es einen Rückgang der Schülerzahl von 3,4 auf 3,2 Millionen geben, bis 2025 folgt ein Anstieg auf knapp 3,3 und bis 2030 auf fast 3,6 Millionen. Die Schülerschaft in der Sekundarstufe II schrumpft dagegen anhaltender: zwischen 2015 und 2026 von fast auf unter Erst anschließend wächst die Zahl allmählich auf im Jahr 2030 an. 4
5 Welche Kraftanstrengung dies in vergleichsweise kurzer Zeitspanne bedeutet, zeigt ein Blick auf die Jahre 2000 bis 2015: In diesem Zeitraum wurden wegen der anhaltend niedrigen Geburtenrate in den westlichen Flächenländern fast 1200 Grundschulen dichtgemacht. Der künftige Mehrbedarf übersteigt also den vorangegangenen Abbau erheblich. Die Autoren mahnen angesichts der langen Zeiträume, die die Ausbildung zusätzlicher Pädagogen sowie der Neu- und Ausbau der Schulen in Anspruch nimmt, zur Eile. "Jetzt gilt es, in zusätzliche Lehrer und Schulen zu investieren", sagt Bertelsmann-Stiftungsvorstand Jörg Dräger. Die naheliegende Idee, überzählige Lehrkräfte und Räume der Gymnasien den Grundschulen zur Verfügung zu stellen, funktioniert der Studie zufolge nicht. Ein Wechsel des Lehrpersonals von der gymnasialen Oberstufe zu den ABC-Schützen ist wegen der unterschiedlichen Qualifikationsanforderungen allenfalls in Einzelfällen denkbar. Ähnliches gilt für den Wechsel von und zu Realschulen. (sts) <- Zurück zu: Fraktion 5
Ich darf Sie bitten, diesen an die Mitglieder des Ausschusses für Schule und Weiterbildung weiter zu leiten.
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