Psychopathologie. Dr. Gerd Schaller Psychiatrischer Dienst SB Brixen

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1 Psychopathologie Dr. Gerd Schaller Psychiatrischer Dienst SB Brixen

2 Psychopathologie Gegenstand: Lehre vom seelisch Abnormen seelisch Erlebnisweisen, Erfahrungen Verhaltensweisen Psychopathologische Symptome = Zeichen/Symptome die wir beschreiben können Norm statistische Norm soziale Norm Individualnorm Idealnorm - abnorm + abnorm krank Kontextabhängigkeit Bedeutung Sinn quantitativ/qualitativ Gesundheit (WHO vs. gelingendes Leben, Selbstverwirklichung, Bewährung) Krankheit (Leidensaspekt Versagensaspekt Beziehungsaspekt) (disease - illnes - sickness impairment - disability - handicap) Krise Funktionsstörung- Aktivitätsoziale Teilnahme-Lebensqualität

3 Voraussetzungen der psychiatrischen Untersuchung Interaktion zwischen Arzt und Patient objektiv beobachtbare Verhaltensweisen [Fremdbeobachtung] berichtete subjektive Erlebnisweisen [Selbstbeobachtung] Symptome Psychopathologie: Lehre von der Beschreibung psychischer Erkrankungen Symptome Syndrome Diagnosen

4 Psychiatrische Untersuchung jetzige Erkrankung: - Schilderung der Beschwerden bzw. Anlass der Vorstellung/Aufnahme - Beginn und Entwicklung der aktuellen Symptomatik psychopathologische Befunderhebung - (systematische, strukturierte Exploration) psychiatrische Vorerkrankungen psychiatrische Familienanamnese aktuelle somatische Erkrankungen/Therapien - internistischer und neurologischer Status Einnahme von psychotropen Substanzen biographische Entwicklung (Lebensumstände, Lebensereignisse, Entwicklung) - Geburtkomplikationen - frühe körperliche, emotionale, kognitive u. soziale Entwicklung - frühkindliche Neurotizismen, Traumatisierungen - frühe familiäre u. soziale Umwelt - schulischer, beruflicher, sozialer Werdegang - sexuelle Anamnese, Partnerbeziehungen, Ehe u. Familie - aktuelle Lebenssituation

5 Erfassung psychopathologischer Symptome Äußeres Erscheinungsbild, Verhalten Bewusstsein - quantitative/qualitative Störungen Orientierung - Zeit, Ort, Situation, Person Aufmerksamkeit, Konzentration, Auffassung Merkfähigkeit, Altgedächtnis Intelligenz - Allgemeinwissen, Denkleistung Formales Denken Wahrnehmung - Halluzinationen (akustisch, optisch u. a.) Inhaltliche Denkstörungen - überwertige, wahnhafte Ideen Ich-Erleben - psychotische Ich-Störungen Zwänge, Phobien, Ängste Stimmungslage, Affektivität Antrieb/Psychomotorik Vitalität/Vegetativum Suizidalität Krankheitserleben, -gefühl, -einsicht Primärpersönlichkeit

6 Syndrom-Begriff Symptome: Syndrome: Muster typischer Symptomkonstellationen Zeichen von Erkrankungen - nosologisch unspezifisch - Ursachen unterschiedlich Syndrom multifaktorielle Syndromgenese

7 Multifaktorielle Syndromgenese Kategorien der Anlagefaktoren Dimensionen der syndromgenetischen Faktoren (I IV) Charakter [Persönlichkeit] Umwelt-Faktoren [I] einschließlich aktueller psychosozialer Situation psychopathologisches Intelligenz Biographische Faktoren [II] Syndrom Hereditäre Faktoren im Hinblick auf eine Disposition von psychischen Störungen Anlagefaktoren [III] Organische Faktoren [IV]

8 Stufen der psychiatrischen Diagnostik Paranoid-halluzinatorische Schizophrenie Diagnose keine körperliche Ursache Symptome seit einem Monat diagnostische Ein-/Ausschluss- Kriterien paranoid-halluzinatorisches Syndrom Syndromebene Gedanken- Verfolgungswahn gemachte Gefühle Psychopatholautwerden Ich-Störungen logische Symptomebene ich höre meine Geheimdienst meine Gefühle Exploration eigenen Gedanken ist hinter mir her werden ferngelenkt

9 Normal - Abnormal Ideale Norm: Normal ist, wer ohne Beschwerden in angemessenen Verhältnissen lebt Soziale Norm: Normal ist, wer so lebt, wie es die Gesellschaft von ihm erwartet Funktionale Norm: Normal ist, wer seine Aufgaben erfüllen kann

10 Deskriptivpsychopathologische Befunderhebung Zeichen: objektiv beobachtete Manifestation Symptome: subjektiv berichteter pathologischer Zustand

11 Was wird beschrieben? das äußere erkennbare Verhalten seine eigenen Angaben über das aktuelle Erleben Annahmen über das subjektive Erleben des Patienten Angaben Dritter über das Verhalten und Erleben des Patienten

12 Begriffsbestimmung Leitsymptome (eindeutig, pathognomonisch für bestimmte Ätiologie) Unspezifische Symptome (Indikatoren für DD) Primärsymptome (ursprüngliche Symptome, von welchen sich andere ableiten lassen z.b. Angst Herzklopfen, Zittern, Konzentrationsstörungen)

13 Syndrome deskriptiv - ursachenunspezifisch: paranoid-halluzinatorisches Syndrom depressives Syndrom manisches Syndrom ängstliches Syndrom zwanghaftes Syndrom psychoorganisches Syndrom (Delir, Demenz) suizidales Syndrom

14 Teilaspekte des psychopathologischen Befundes äußeres Erscheinungsbild, Art der Kontaktaufnahme, genereller Tenor des Untersuchungsgespräches Psychomotorik Bewusstsein und Orientierung Aufmerksamkeit und Gedächtnis Denken und sprachliche Äußerung Befürchtungen und Zwänge Wahn Sinnestäuschungen Ich-Störungen Affektivität Antrieb, Intentionalität, Wille Schlaf und Appetit Suizidalität Fremdaggressivität Persönlichkeitsmerkmale weitere Symptome

15 Bewusstseinsstörungen 1 B-Verminderung 2 B-Trübung 3 B-Einengung 4 B-Verschiebung

16 Bewusstseinsstörungen Bewusstsein Quantitativ: Benommenheit (Qualitativ) Somnolenz Sopor Koma Delir Dämmerzustand Oneiroid Amentia Parasomnische Bewußtseinslage

17 Bewußtseinsstörungen Vigilanzsenkungen - B-Verminderung Delirien - B-Verminderung/Trübung/Einengung Dämmerzustand - B-Trübung/Einengung Rausch - B-Verminderung/Trübung/Einengung/ Verschiebung

18 Delir Akute organische Psychose, häufig multifaktorielle Genese Akutes Verwirrtheitssyndrom mit Störung von Bewusstsein, Aufmerksamkeit, Orientierung, kognitiven Funktionen, Wahrnehmung, Psychomotorik (Hyperaktivität bzw. Hypoaktivität) Akuter Beginn Fluktuierender Verlauf Nachweisbare organische Ursache (z.b. Infekt, Elektrolytentgleisung, ZNS-Erkrankung, Alkohol)

19 Delir Delir bei Alkoholentzug Delir bei Benzodiazepinentzug Delir bei Drogenintoxikation Delir als NW von Psychopharmaka (Serotonin- Syndrom, anticholinerges Syndrom) Delir bei somatischer Grunderkrankung ZNS: entzündlich, Trauma, vaskulär, Epilepsie, Demenz metabolisch: hyper- oder hypoglykämisch, Hyperthyreose, Leber- oder Niereninsuffizienz kardiopulmonal: Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt systemisch: infektiös, neoplatisch, Temperatur- Flüssigkeits- oder Elektrolytentgleisung, Anämie, Polytrauma, postoperativ

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21 Qualitative Bewusstseinsstörungen: Dämmerzustand Organisch dissoziative Störung ( Dämmerzustand ) Vorübergehende Bewusstseinsänderung traumartige Bewusstseinseinengung Handlungsfähigkeit erhalten bei verminderter intentionaler Spannweite und eingeengtem Denken Verlust der normalen Integration von Erinnerungen und der Identität Teilnahmslos- apathisches Verhalten Abbruch des Kontaktes mit der Umwelt Amnesie für den Zeitraum des Auftretens mit ev. Erinnerungsinseln Organischer Dämmerzustand: z.b. Epilepsie (postiktal oder iktal), SHT, pathologischer Alkoholrausch, ZNS-Entzündung Psychogener Dämmerzustand: z.b. im Rahmen einer akuten Belastungsreaktion

22 Orientierungsstörungen 5 zeitlich 6 örtlich 7 situativ 8 über die eigene Person

23 Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörung 9 Auffassungsstörungen 10 Konzentrationsstörungen 11 Merkfähigkeitsstörungen 12 Gedächtnisstörugen 13 Konfabulationen 14 Paramnesien

24 Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung Aufmerksamkeit und Konzentration: Unaufmerksamkeit und Konzentrationsstörungen Einengung der Aufmerksamkeit Schwankungen der Aufmerksamkeit und Konzentration

25 Auffassungsstörung Auffassung: fehlend verlangsamt flüchtig breit streuend fluktuierend eingeengt

26 Gedächtnisstörungen Gedächtnis und Erinnerung: Frischgedächtnis (Merkfähigkeit) Altgedächtnis gestört einfache Amnesie retrograde Amnesie anterograde Amnesie Hypermnesie Erinnerungsfälschungen (Derealisation, Pseudologie, Konfabulation)

27 Formale Denkstörung 15 gehemmt 16 verlangsamt 17 umständlich 18 eingeengt perseverierend Grübeln 21 Gedankendrängen 22 Ideenflüchtig 23 Vorbeireden gesperrt/gedankenabreißen Inkohärent/zerfahren Neologismen

28 Befürchtungen und Zwänge Mißtrauen Hypochondrie (n. wahnh.) Phobien 30 Zwangsdenken 31 Zwangsimpulse 32 Zwangshandlungen

29 Zwanghaftes Syndrom Zwang: immer wieder kehrende innerer Drang Dinge zu denken oder zu tun die dem Betroffenen zumindest teilweise sinnlos oder übertrieben vorkommen. Zwangsgedanken: ritualisierte Wiederholungen von Gedanken, Zählzwang, Zweifel, aggressive Zwangsgedanken. Zwangshandlungen: Waschzwang, Kontrollzwang, Ordnungszwang.

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31 Ängstliches Syndrom Angst als unspezifisches Symptom (Belastungssituationen, Angsterkrankungen, Depression, Schizophrenie, Delir, Demenz ). Generalisierte Angst Phobische Angst Panikattacke

32 Angsterkrankungen Panikstörung: Wiederkehrende Panikattacken mit Angst vor der Angst Panikattacken: plötzliches auftreten starker Angst (z.b. zu sterben, verrückt zu werden) mit körperlichen Symptomen (Herzklopfen, Schwitzen, Zittern, Atemnot) ohne erkennbaren äußeren Anlass.

33 Angsterkrankungen Phobien: Angst ist auf ein bestimmtes Objekt (Hunde, Spinnen, Spritzen ) oder eine bestimmte Situation (große Höhe, Aufzug, Kirche, Supermarkt ) gerichtet. Generalisierte Ängste: in wechselnder Stärke dauerhaft bestehende Angst um Zukunft, eigene Gesundheit, Gesundheit anderer sowie erhöhte Grundanspannung.

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38 Wahn 33 W.-Stimmung 34 W.-Wahrnehmung 35 W.-Einfall 36 W.-Gedanken systemat. Wahn W.-Dynamik 39 Beziehungswahn Beeinträcht.-Verf.-Wahn Eifersuchtswahn 42 Schuldwahn Verarmungswahn hypochondr. Wahn Größenwahn

39 Wahnthemen Beziehungswahn, bei dem in wahnhafter Eigenbeziehung selbst belanglose Ereignisse auf den paranoid Erlebenden bezogen werden. Dies verbindet sich oft mit einem Beeinträchtigungs- und Verfolgungswahn. Beim Eifersuchtswahn steht die wahnhafte Überzeugung, vom Lebenspartner betrogen und hintergangen zu werden, ganz im Vordergrund Im Falle des Schuldwahns erlebt der Betroffene in nicht nachvollziehbarer Weise persönliche Verantwortlichkeit. Analoges gilt für den Verarmungswahn, den hypochondrischen und den Größenwahn.

40 Einteilung der Wahnsymptome Wahnstimmung Wahnwahrnehmungen Wahneinfall Wahngedanken und systematisierter Wahn

41 Sinnestäuschungen 47 Illusionen Stimmenhören andere akust. Halluzinationen optische Halluzinationen 51 Körperhalluzinationen 52 Geruchs-/Geschmackhalluzinationen

42 Halluzinazionen Akustisch: Stimmenhören (kommentierend, dialogisierend, imperativ) Akoasmen Optisch (exogene substanzbedingt bzw. organisch) Zoenaestetisch haptisch/taktile DD: Illusionäre Verkennung Pseudohalluzinationen

43 Ich-Störungen Derealisation Depersonalisation Gedankenausbreitung 56 Gedankenentzug 57 Gedankeneingebung 58 and. Fremdbeeinfluss.-Erleb.

44 Störungen der Affektivität 59 ratlos 71 Insuffizienzgefühle 60 Gefühl der Gefühllosigkeit 72 gest. Selbstwertgefühle 61 affektarm 73 Schuldgefühle 62 Störung der Vitalgefühle 74 Verarmungsgefühle 63 deprimiert 75 ambivalent 64 hoffnungslos 76 Parathymie 65 ängstlich 77 affektlabil 66 euphorisch 78 affektinkontinent 67 dysphorisch 79 affektstarr 68 gereizt 69 innerlich unruhig 70 klagsam/jammerig

45 Affektivität Depressivität und Hoffnungslosigkeit Gefühlslosigkeit Anhedonie Affektarmut und Affektstarre Störungen der Vitalgefühle Ängstlichkeit Ratlosigkeit Euphorie und Dysphorie Innere Unruhe und Klagsamkeit Störungen des Selbstwertgefühls Schuldgefühle und Verarmungsgefühle Ambivalenz und Parathymie Affektlabilität und Affektinkontinenz

46 Antriebs- und psychomotorische Störungen 80 antriebsarm 81 antriebsgehemmt 82 antriebsgesteigert 83 motorisch unruhig 84 Parskinesen 85 manieriert/bizarr 86 theatralisch 87 mutistisch 88 logorrhoisch

47 Antriebsstörungen Antriebsarmut Antriebshemmung Antriebssteigerung

48 Störungen der Psychomotorik Motorik: Motorische Schablonen Tic Tic-artige Bewegungsstörungen Hypokinese, Raptus Grimassieren Katalepsie, Haltungsstereotypie Negativismus motorische Stereotypien Echopraxie bizarres und inadäquates Verhalten

49 Beispiele für psychomotorische Ausdrucksformen Stupor Parakinesen und Stereotypien Manieriertheit und Theatralik Mutismus und Logorrhoe

50 Störungen der Psychomotorik Stupor: Abnormer Zustand psychomotorischer Hemmung Eingeschränkte oder fehlende Reaktivität auf Umweltreize bei Wachheit mit ev. Mutismus Ätiologie: Stupor bei (katatoner) Schizophrenie Stupor bei Depression oder Manie Organisch bedingter Stupor Dissoziativer Stupor

51 Circadiane Besonderheiten 89 morgens schlechter 90 abends schlechter 91 abends besser

52 Andere Störungen 92 sozialer Rückzug soziale Umtriebigkeit Aggressivität Suizidalität Selbstbeschädigung 97 Mangel an Krankheitsgefühl 98 Mangel an Krankheitseinsicht 99 Ablehnung der Behandlung 100 pflegebedürftig

53 Vegetative Symptome Schlaf- und Vigilanzstörungen (Einschlafstörungen, Durchlafstörungen, Verkürzung der Schlafdauer, Früherwachen, verschiedene Formen der Hypersomnie) Appetenzstörungen (sie beziehen sich auf den Appetit, den Durst und das sexuelle Erleben und Verhalten) gastrontenstinale Störungen (wie Hypersalivation, Mundtrockenheit, Übelkeit, Erbrechen, Magenbeschwerden, Obstipation, Diarrhoe) kardio-respiratorische Symptome (wie Atembeschwerden, Herzklopfen, Herzdruck) Akkomodationsstörungen Im Falle des Globusgefühls berichtet der Patient über einen Kloß im Hals, der vorwiegend in angespannten, ängstlich getönten Situationen auftritt. Hier besteht ein fließender Übergang zu den Konversionssymptomen.

54 Schlaf- und Vigilanzsstörungen 101 Einschlafstörungen 102 Durchschlafstörungen 103 Verkürzung der Schlafdauer 104 Früherwachen 105 Müdigkeit

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56 Appetitstörungen 106 Appetit vermindert 107 Appetit vermehrt 108 Durst vermehrt 109 Sexualität vermindert

57 Gastro-intestinale Störungen 110 Hypersalivation 111 Mundtrockenheit 112 Übelkeit 113 Erbrechen 114 Magenbeschwerden 115 Obstipation 116 Diarrhoe

58 Kardio-respiratorische Störungen 117 Atembeschwerden 118 Schwindel 119 Herzklopfen 120 Herzdruck

59 Das zyklothym-affektive Achsensyndrom Episodisches Auftreten von: Antriebsstörungen Veränderungen der Grundgestimmtheit Lust- und Unlusttönung des Erlebens Veränderung der Vitalgefühle Veränderung der Biorhythmen (Schlafmuster, Tagesschwankungen)

60 Depressives Syndrom Gedrückte Grundstimmung Antriebsminderung/Hemmung Reduktion von Freude und Interesse Gefühlslosigkeit Affektarmut und Affektstarre Ängstlichkeit Ratlosigkeit Innere Unruhe und Klagsamkeit Störungen des Selbstwertgefühls Schuldgefühle und Verarmungsgefühle Ambivalenz Affektlabilität und Affektinkontinenz Sozialer Rückzug Hoffnungslosigkeit Suizidgedanken Zeitkriterium: 2 Wochen

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62 Manisches Syndrom Euphorische Grundstimmung Antriebssteigerung Soziale Umtriebigkeit Enthemmung Impulsives Verhalten Gesteigerte Interessen Gesteigertes Selbstwertgefühl Gereiztheit und Aggressivität Vermindertes Schlafbedürfnis Gesteigertes sexuelles Interesse Mangelnde Krankheitsgefühl, Krankheitseinsicht und Behandlungsbereitschaft Zeitkriterium: 4 Tage

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64 Schizophrenes Achsensyndrom Bleuler: Grundsymptome: - Denkstörungen - Störungen der Affektivität - Störungen des Ich-Erlebens Akzessorische Symptome: Sinnestäuschungen Wahnideen Schneider: Symptome ersten und zweiten Ranges Störung der Affektivität - Affektverflachung - Parathymie Denkstörungen - formale: Inkohärenz Gedankenabreisen Faseln Verschmelzungen, Neologismen

65 Paranoid-halluzinatorisches Syndrom (Schizophrenie) Gemeinsames Auftreten von Wahn und akustischen Halluzinationen (selten optisch-szenisch oder haptisch) Schizophrenie: Stimmenhören, Wahn, Gedankenlautwerden, Gedankenentzug, Gedankeneingebung, emotionale Verflachung, Antriebslosigkeit, fehlende Motivation, Autismus, Denkstörung Seit mindestens 1 Monat Ausschluss einer organischen Ursache

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68 Organisches Achsensyndrom Intelligenz- und Gedächtnisstörung ad 1) Denkstörungen Begriffs- und Abstraktionsvermögen Konsolitätsdenken - Auffassung - Kritikfähigkeit - rigides, weitschweifiges, umständliches Denken - Perseverationstendenz ad 2) häufig nur Kurzzeitzeichen (Merkfähigkeit, Situationserfassung )

69 Intelligenz Intelligenz: Minderbegabung (IQ 80 90) Debilität (60 79) Imbezilität (40 59) Idiotie (unter 40) Ursachen: Oligophrenie Demenz Psychosoziale Mangelausbildung gestörte Realitätsbeziehung

70 Demenz Erworbene Störung von: kognitiven Funktionen, Kurzzeitgedächtnis, Orientierung, Sprache, Psychomotorik (Hyperaktivität bzw. Hypoaktivität), Affektlage und Motivation bei ungetrübtem Bewusstsein. Chronisch fortschreitend. Für Diagnose Dauer von 6 Monaten notwendig. Alzheimer-Demenz (60%) Vaskuläre Demenz (10-15%) Gemischte Formen (15%) Andere (Frontotemporale Demenz, Lewy-Body Demenz, Demenz bei Parkinson, Demenz bei ZNS- Tumor usw.)

71

72

73 Delir

74 Unspezifität psychopathologischer organischer Psychosyndrome Bonhoeferisches Grundgesetz bei organischen Psychosyndromen

75 Persönlichkeitsstörungen paranoide, schizoide und schizotypische Persönlichkeitsstörung Borderline-, dissoziale, histrionische und narzißtische Persönlichkeitsstörung die selbstunsichere-vermeidende, dependente, zwanghafte Persönlichkeitsstörung

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78 Neurose Psychisch bedingte Gesundheitsstörung deren Symptome unmittelbar Folge und symbolischer Ausdruck eines krank machenden seelischen Konfliktes sind, der unbewusst bleibt

79 Anpassungsstörungen Probleme sich an eine neue Lebenssituation anzupassen (Trennung, Kündigung, Verlust des Partners u.a.) Symptome und Verhaltensweisen führen zu deutlichem Leiden und zu Beeinträchtigungen im sozialen und beruflichen Umfeld nicht Ausdruck einer einfachen Trauer nach Beendigung der Belastung dauern Symptome nicht länger als 6 Monate Akut: wenn Störung weniger als 6 Monate Chronisch: wenn Störung länger als 6 Monate

80 Anpassungsstörungen Symptome mit depressiver Symptomatik: Weinerlichkeit, Gefühle von Hoffnungslosigkeit mit Angst: vorherrschende Symptome, Nervosität, Sorgen und Ängstlichkeit (bei Kindern: Trennungsangst) mit Angst und Depression mit Störungen des Sozialverhaltens: Verletzung von sozialen Normen: Vandalismus, rücksichtsloses Fahren, Schlägerei, Missdeutung von rechtlichen Verpflichtungen, Schulschwänzen. mit emotionalen Störungen und Störungen des Sozialverhaltens gemischt: sowohl z.b. Depression, Angst und Störungen des Sozialverhaltens

81 Somatoforme Störungen Schmerzen in unterschiedlichen Körperregionen gastrointestinale Symptome sexuelle Störungen urologische Symptome Müdigkeit, Appetitlosigkeit.. ohne ausreichende organmedizinische Erklärung übermäßige Beschäftigung mit einer nicht oder nur in sehr geringem Ausmaß vorhandenen körperlichen Auffälligkeiten

82 Konzept Somatisierung eine Tendenz, körperliches Unbehagen und Symptome, für die keine erklärenden pathologischen Befunde bestehen, zu erleben und zu kommunizieren, sie einer somatischen Krankheit zuzuschreiben und dafür um medizinische Hilfe nachzusuchen. Gewöhnlich wird angenommen, dass diese Tendenz sich als Reaktion auf psychosozialen Stress manifestiert, der durch Lebensereignisse und für das Individuum subjektiv belastende Situationen hervorgerufen wird [Lipowski 1988] Variante eines Krankheitsverhaltens Beziehung zu psychiatrischer Störung / psychosozialer Belastung offen

83

84 Diagnostische Charakteristika somatoformer Störungen (gegenüber ICD-10 - modifizierte Darstellung) Konversionsstörung Pseudoneurologische Symptome: -Willkürmotorik - Sensorik / Sensibilität - Bewusstseinsregulation Somatisierungsstörung - organzentrierte Funktionsstörungen - organzentrierte Schmerzen - nicht lokalisierte Schmerzen - multiples Somatisierungssyndrom (Schwelle!) Somatoforme autonome Funktionsstörung - organzentrierte Funktionsstörung mit prominenter autonomer Innervation - allgemeines psychovegetatives Syndrom Hypochondrie - körperbezogene Ängste - Krankheitsüberzeugungen Neurasthenie - körperlich / geistige Erschöpfbarkeit - muskuläre Schmerzen - körperliche Missempfindungen Schmerzstörung - Schmerzen Körperdysmorphe Störung - Körperbeschämung - Überzeugung von körperlicher Verunstaltung

85 Suizidales Syndrom Als Symptom jeder psychischen Erkrankung möglich Jedoch auch unabhängig von psychischen Erkrankungen ( Bilanzsuizid, akute Krise) Risikofaktoren: Depression, frühere Suizidversuche, schwere Schlafstörungen, komorbide Suchterkrankung, soziale Isolation, chronische Krankheit/Schmerzen, konkrete/handlungsweisende Suizidideationen, männliches Geschlecht, niedriges und höheres Lebensalter, Ersterkrankung, schlechter Behandlungserfolg, dysphorisch- agitierte Symptomatik, Hoffungslosigkeit Äußerungen ernst nehmen genaue Exploration notwendig

86 Suizidales Syndrom Diagnoseunspezifisch Breites Spektrum von Lebensüberdruss/lebensmüden Gedanken über Suizidgedanken zu eigentlichem suizidalem Syndrom mit gedanklicher Einengung auf das Thema Suizid und emotionaler/sozialer Abschottung. Phasen: Erwägung Ambivalenz Entschluss Offenes Ansprechen und Exploration für Patienten meist erleichternd (Suizidgedanken als Ausdruck von Leid und Hoffnungslosigkeit selten wirklich Wunsch zu Sterben).

87 Suizidmethoden: Suizidales Syndrom Weiche Methoden (Tabletten) Harte Methoden (Waffen, Sprung aus großer Höhe, usw.). Suizidversuch < > Suizid Geplanter Suizid < > Impulsiver Suizid

88 Psychische Erkrankungen in deutschen Allgemeinpraxen [Linden et al. 1996] Depression, akut (F 32/33) 8.6 % generalisierte Angststörung (F 41.1) 8.5 % Neurasthenie (F 48) 7.5 % Alkoholabhängigkeit (F 10.2) 6.3 % Somatisierungsstörung (F45.0) 2.1 % Agoraphobie, akut (F 40) 1.6 % Panikstörung, akut (F 41.0) 1.3 % Dysthymie, akut (F 34) 0.7 %

89 Fallbeispiele 22-jähriger Patient wird von Mutter gebracht, seit 7-8 Monaten sei er nur mehr selten zur Uni und zum Sport gegangen. Bei einer Familienfeier vor 2 Monaten sei er teilnahmslos in der Ecke gesessen und schließlich früh gegangen weil ihm alles zu viel wurde. Seit 2 Wochen habe Mutter bemerkt, wie er am Dachboden Selbstgespräche geführt habe, nachts sei er ängstlich/umtriebig. Am Morgen könne man ihn kaum aus dem Bett motivieren. Pat. berichtet von Stimmen (unbekannt), die untereinander von Bedrohungen sprechen und ihm Befehle geben (u.a. nicht mit anderen Menschen zu sprechen) um sich nicht weiter in Gefahr zu bringen. Mehrfach habe der Pat. in akuter Anspannung/Angst der Mutter von Verfolgung durch Geheimdienste berichtet.

90 Fallbeispiele 35-jährige Patientin, wird von Ehemann gebracht. Im Gespräch gereizt, sie verstehe gar nicht, was sie hier soll, es gehe ihr prächtig, noch nie in ihrem Leben sei sie so glücklich und leistungsfähig gewesen. Sie plane die Eröffnung einer Kaffeehauskette. Der Ehemann berichtet von seit 3 Wochen bestehendem reduziertem Schlafbedürfnis, sie stehe nach 3-4 Std. Schlaf wieder auf, sitze dann am Computer, schreibe anderen Männern in Internetforen und bestelle sinnlose Gegenstände und Kleider. Wenn er versuche, sie zu bremsen reagiere sie gereizt, habe ihr schon eine Ohrfeige verpasst. Zu Weiterem eigen- und fremdgefährdenden Verhalten sei es bisher nicht gekommen.

91 Fallbeispiele 53-jährige Patientin, seit 3 Monaten zunehmend gedrückte Stimmung, Interesse- und Freudlosigkeit, Appetitlosigkeit mit Gewichtsabnahme (5 Kilo). Alles falle ihr zur Last und sei sehr anstrengend. Am Abend sei sie so geschafft, dass sie froh sei ins Bett gehen zu können. Sie wache jedoch schon um ca. 5 Uhr auf, fühle sich nicht erholt und sei mit Grübeln und Zukunftsängsten beschäftigt. Auf Nachfrage berichtet sie von passiven Todeswünsche ( wenn ich nicht mehr aufwachen würde ) verneint jedoch Suizidgedanken.

92 Fallbeispiele 26-jähriger Patient, 4 Tage nach Trennung von Partnerin (hatte ihn verlassen, weil sie mit ihm keine Zukunftsperspektive gesehen habe), extrem schlechte Stimmung, kein Appetit, könne nicht einschlafen, wenn er einschlafe wache er spätestens nach 2-3 h wieder auf, grüble dann über Fehler in der Vergangenheit und habe Angst vor der Zukunft, dann lebensmüde Gedanken, auch konkrete Suizidgedanken (mit Auto gegen Baum fahren), keine psychiatrische Vorgeschichte, Vater habe sich im Suff mit 46 J. erhängt.

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