Argumente. Energie. Herausgeber Heino Elfert und Heinz Jürgen Schürmann. Carsten Becker vom Bundeskartellamt:

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1 Fakten Argumente Energie Analysen 06/ , C Informationsdienst TA N K S T E L L E N S p e c i a l Herausgeber Heino Elfert und Heinz Jürgen Schürmann Tankstellen Wettbewerb: EU-Kommission gibt deutschem Tankstellenmarkt interview Carsten Becker vom Bundeskartellamt: Wir sind Energie Geothermie-Tagung in München: Kein Erfolg gute Noten 12 auf der richtigen Spur 16 ohne Risiko Tankstellen in Deutschland EID-Umfrage zum 1. Januar 2010 Tankstellenzahl schrumpft weiter nur langsam Aral baut Führungsposition aus JET effizienteste Gesellschaft Sektoruntersuchung Kraftstoffe hält Branche in Atem. eid Wir sind nochmal mit einem blauen Auge davongekommen, sagte Uwe Franke, Chef der Deutschen BP und Vorsitzender des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV), in einem Interview mit dem EID (Seite 8) und meint damit das Abschneiden seiner Branche im vergangenen Jahr. Gebeutelt von einem defizitären Raffineriegeschäft waren es im Krisenjahr 2009 vor allem die Tankstellen, die den Mineralölunternehmen überhaupt noch Ertrag einbrachten. Dieser war zwar erneut nicht überragend, aber immerhin stabil. Und diese Stabilität im Tankstellengeschäft erfreut nicht nur die integrierten Unternehmen, sondern natürlich auch den Mittelstand, der, wie Industrie-Mann Franke, von einem zumindest auskömmlichen Ge- schäft an der Tankstelle berichtet (siehe u.a. die Seiten 18 und 27). Es ist die hohe Netzeffizienz, die es den hierzulande tätigen Tankstellenfirmen heute erlaubt, in einem mengenmäßig schrumpfenden Markt mit im europäischen Vergleich weiterhin bescheidenen Margen auszukommen. Mit Ausnahme Frankreichs sind die fixen Kosten im Tankstellengeschäft nirgendwo in Europa so niedrig wie in Deutschland, wie eine Untersuchung der EU-Kommission belegt (Seite 12). Diese hohe Effizienz dürfte denn auch der wesentliche Grund dafür sein, warum im vergangenen, konjunkturell so schwierigen Jahr wieder nur relativ wenige Tankstellen aus dem deutschen Markt genommen worden sind. Nach der neuesten Umfrage des EID waren es 41 netto, also Neubauten und Schließungen gegengerechnet. Damit gibt es aktuell (Stand 1. Januar 2010) Tankstellen in Deutschland, einschließlich 375 Autobahnstationen (Tabelle 1). Aral hat vergangenes Jahr ihre führende Position im deutschen Tankstellengeschäft zementiert, und das nicht nur bei der Zahl der Tankstellen, sondern auch beim Marktanteil. Im Zuge ihrer Mittelstandsoffensive hat die Deutsche BP-Tochter 2009 ihr Netz um netto 82 Stationen auf nun Straßentankstellen ausgebaut (Tabelle 2), den Marktanteil beim Kraftstoffabsatz schätzt der EID nun auf gut 23,5 Prozent wobei es sich dabei um eine gerundete Zahl handelt (Tabelle 3 und Seite 26). Während Arals Tankstellennetz im vergangenen Jahr also um 82 Stationen gewachsen ist, ist das von Shell um genau die gleiche Zahl (netto) geschrumpft. Insgesamt ist die Marke Shell jetzt noch mit Tankstellen hierzulande an der Straße vertreten, einschließlich der rund 160 Rheinland Kraftstoff-Stationen. Trotz dieser Abgänge (rund 80 Stationen Fortsetzung auf Seite

2 Titel TanksTEllenumfrage Fortsetzung von Seite 1 mittelständischer Markenpartner haben die Shellisten 2009 allein an die Blauen verloren) habe man mengenmäßig dennoch kaum verloren, wurden gleichzeitig doch 22 hochvolumige Stationen neu eröffnet, erklärte Jörg Wienke, Shells neuer Tankstellenchef für Deutschland, Österreich und die Schweiz, gegenüber dem EID und betont noch einmal: Unter allen A-Gesellschaften betreiben wir die im Durchschnitt absatzstärksten Tankstellen. Vor diesem Hintergrund schätzt der EID Shells Anteil am deutschen Kraftstoffabsatz ( Retail in Retail ) auf etwas über 22 Prozent. Platz 3 im deutschen Tankstellenmarkt teilen sich Esso und ConocoPhillips/ JET: Esso hat die drittmeisten Straßentankstellen in Deutschland 1.106, 20 weniger als vor einem Jahr, Conoco- Phillips/JET ist mit einem Anteil von 10 Prozent die Nummer 3 beim Kraftstoffabsatz. Bei 733 Straßentankstellen (zwölf Tabelle 1 Tankstellen in Deutschland per 1. Januar 2010 straßentankstellen Autobahntankstellen Insgesamt 2004 (1.7.) (1.1.) ) (1.7.) ) (1.1.) ) (1.7.) ) (1.1.) ) (1.7.) ) (1.1.) ) (1.7.) ) (1.1.) ) (1.7.) ) (1.1.) ) ) Wie dem EID gemeldet, mit Tank & Rast nicht abgeglichen; 2) Wie von Tank & Rast gemeldet. mehr als Anfang 2009) ist ConocoPhillips/JET damit das effizienteste Tankstellenunternehmen in Deutschland (Tabelle 4). Esso rangiert beim Absatzmarktanteil mit rund 8 Prozent auf Platz 5. Und das gemeinsam mit Total. Die Franzosen müssen sich derzeit wie gefangen im deutschen Tankstellenmarkt fühlen. Das Unternehmen betreibt aktuell 965 Stationen in Deutschland, einschließlich Inhalt Titel Tankstellen in Deutschland EID-Umfrage zum 1. Januar 2010 Tankstellen- Special 8 Übereifer gefolgt von Katzenjammer ist kein gutes Rezept Deutsche BP- und MWV-Chef Uwe Franke über die Situation auf dem deutschen Mineralölmarkt 12 Geringe Fixkosten, niedrige Margen Die EU-Kommission hat den europäischen Tankstellenmarkt durchleuchtet 16 Kartellamt will Sektoruntersuchung Kraftstoffe im Sommer abschließen Interview mit Carsten Becker, Leiter 8. Beschlussabteilung beim Bundeskartellamt 18 Autogas nähert sich der Sättigungsgrenze AVIA-Chef Manfred Baumgartner im EID-Gespräch 20 Wir wollen weiter strukturell wachsen Shell Deutschland-Tankstellenchef Jörg Wienke im EID-Gespräch Preisbewegungen an 365 Tagen Das Tankstellenjahr 2009 Eine Chronik 26 Aral schließt Markenpartneroffensive vorerst ab Petit Bistros stützen Shop-Ergebnis 28 Elektromobilitäts-Politik aus einem Guss? Stadtwerke steigen in E-Mobility-Geschäft ein 30 Per Strategieschwenk zum Durchbruch? Eine Roadmap für Erdgas als Kraftstoff 31 Weniger Autogas-Neuzulassungen LPG-Stationen in Deutschland 33 Da war doch noch die Brennstoffzelle... NRW sieht sich für Aufbau einer H2-Infrastruktur gerüstet Miner alöl 35 Rekordgewinne adé Ölmultis verlieren vor allem downstream Energie 40 Kein Erfolg ohne Risiko Geothermie-Tagung in München 42 Heftiger Widerstand gegen Kürzungspläne Solarbranche wehrt sich 43 Energiesparlampe löst Klimaproblematik nicht BDH kritisiert Modernisierungsstau im Keller 45 Offshore-Windkraft startet ins kommerzielle Zeitalter REpower liefert weitere Turbinen an RWE Rubriken 36 Ölpreise 36 EU-Mineralölverbraucherpreise 41 EEX-Terminmarkt 42 Gesagt 44 OTC-Strompreise 46 Personalien und Termine 47 Impressum und Preisgrafiken Dieser Ausgabe sind Prospekte von Tomra und dem EID beigelegt.

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4 Titel TanksTEllenumfrage der rund 130 weißen Tankstellen von EMWO Elf Mineralölwerk Osnabrück und Sebald Kutscheid und will eigentlich auch zahlenmäßig weiter wachsen. Doch das ist nicht so einfach. Denn, so hat es das Bundeskartellamt im Rahmen der Sektoruntersuchung Kraftstoffe festgestellt: Total gehört gemeinsam mit BP/Aral, Shell, Esso und ConocoPhillips/JET zu einem Oligopol, das bereits jetzt den deutschen Tankstellenmarkt dominiert und deshalb seien weitere größere Zukäufe für die Oligopolisten quasi ausgeschlossen, so die Position der Bonner Behörde. Dagegen, konkret gegen die Untersagung eines Tankstellentauschgeschäfts mit OMV, klagen Total und OMV gemeinsam vor dem OLG Düsseldorf. Im Mittelfeld des deutschen Tankstellenmarktes hat sich im vergangenen Jahr nur wenig bewegt. AVIA liegt relativ konstant bei 775 Tankstellen (- 7 gegenüber Januar 2009) sowie bei etwa 3,5 Prozent Absatzmarktanteil. Genauso viel schafft nach Einschätzung des EID Orlen, die in Deutschland auf die B-Marke Star setzt, mit 520 (+ 9) Stationen. OMV, die ihr ostdeutsches Netz nach dem kartellamtlichen Verkaufsverbot wohl behalten muss, kommt auf 388 (- 8) Tankstellen und rund 3 Prozent Absatzmarktanteil. Es gibt aber auch zwei Ausnahmen in dieser Gruppe: Agip und die Deutsche Tamoil. Agip wird immer kleiner, Tamoil mit der Marke HEM immer größer. Noch vor nicht allzu langer Zeit hatten die Italiener, die in Österreich durch die Übernahme der Esso-Tankstellen (171) gerade zur Nummer 3 aufgestiegen sind, große Pläne für den deutschen Markt Tankstellen waren anvisiert, jetzt sind es gerade noch schrumpfte das Agip-Netz, das demnächst auf die Marke des Mutterkonzerns ENI umgeflaggt werden soll, um 44 Stationen, seit Anfang 2008 verlor man sogar fast 200 Tankstellen. Wie Shell hat Agip eine ganze Reihe von Markenhändlern zu Aral ziehen lassen müssen. Beim Absatzmarktanteil sieht der EID die Italiener deshalb bei nur noch rund 2,5 Prozent (Seite 32). Tamoil/HEM hingegen hat in den vergangenen zwei Jahren ihr Netz um 126 auf jetzt 387 Straßentankstellen und ihren Anteil am Kraftstoffabsatz über Tankstellen auf inzwischen 3,5 Prozent vergrößert. Zuletzt hat das Hinzugewinnen neuer Partner etwas gestockt aus Mangel an Gelegenheiten, wie Tamoils Tankstellenchef Carsten Pohl dem EID sagte (Seite 27). Man werde aber weiter die Augen offen halten. Tabelle 2 Entwicklung der Straßentankstellen in Deutschland Aral Shell Esso Total AVIA ConocoPhillips (JET) Raiffeisen 1) Orlen Agip OMV Tamoil/HEM Westfalen OIL! Q1 Tankstellenvertrieb BayWa Hoyer 2) Lother (Nordoel, LTG) Lühmann (Classic) 3) Calpam SCORE Eller Montan Pinoil LOMO 4) SVG bft Sonstige Uniti-Eigenmarken 5) Supermarkt-Stationen 6) Nicht organisiert 7) Gesamt ) Ohne BayWa 2) Einschließlich Automaten-Stationen 3) Vier weitere Straßentankstellen werden unter Classic von der Firma Jorczyk im Raum Celle betrieben. 4) LOMO ist 2008 in Insolvenz gegangen, die aktuell ausgewiesenen 13 Tankstellen werden von der DSH Mineralölvertriebs GmbH unter der Marke LOMO weitergeführt. 5) Die in der Uniti (Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen) organisierten Unternehmen halten nach eigenen Angaben insgesamt rund Tankstellen (siehe auch Text). 6) Ohne die insgesamt rund 260 Tankstellen, die in den Zahlen von JET, Total und Orlen enthalten sind (siehe Text). 7) Weder im bft noch in der Uniti organisiert und in der Tabelle sonst nicht enthalten.

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6 Titel TanksTEllenumfrage Tabelle 3 Kraftstoff-Absatzmarktanteile in Prozent Aral 3,5 23,0 Shell,0 22,5 ConocoPhillips (JET) 10,0 10,0 bft 1) 9,5 9,5 Total 8,0 8,5 Esso 8,0 8,0 AVIA 3,5 3,5 Orlen 3,5 3,5 Tamoil 3,5 3,0 OMV 3,0 3,0 Agip,5 3,0 Übrige 3,0 2,5 Gesamt 100,0 100,0 1) bft-angabe, Doppelzählungen könnten den Marktanteil etwas niedriger ausfallen lassen zu Gunsten der Übrigen. Quelle: EID-Schätzung, Retail in Retail, Zahlen gerundet Das Bild vervollständigen die Verbände bft (Bundesverband freier Tankstellen und unabhängiger deutscher Mineralölhändler) und Uniti (Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen). Der bft verlor im vergangenen Jahr die Mabanaft-Tankstellentochter OIL (war bis Ende 2009 mit 144 ihrer 193 Stationen beim bft organisiert) komplett an die Uniti, dennoch sorgten Zukäufe größerer bft-mitglieder für ein aufs Jahr gesehen leichtes Plus bei der Tankstellenzahl (jetzt 1.660, +13). Beim Absatzmarktanteil sind die bft-firmen zusammengenommen mit 9,5 Prozent die Nummer 4 im Markt. Die Zahl der Uniti-Tankstellen dürfte sich nach den letztjährigen Zuwächsen z.b. bei der Osnabrücker Q1 (157 Straßentankstellen, + 26) und Tamoil/HEM oberhalb der 4.700er-Marke stabilisiert Tabelle 4 Effizienzquotient Stand 1. Januar 2010 Effizienz- Absatz-Markt- Tankstellenquotient 1) anteile % 2) Marktanteile % JET 2,0 10,0 5,0 Shell 1,5 22,0 14,4 Aral 1,4 23,5 16,7 Tamoil 1,3 3,5,7 Total 1,2 8,0 6,7 OMV 1,1 3,0,7 Esso 1,0 8,0 7,7 Orlen 1,0 3,5 3,6 bft 0,8 9,5 11,5 Agip 0,8,5 3,2 AVIA 0,7 3,5 5,1 1) Absatz-Marktanteile durch Tankstellen-Marktanteile 2) siehe Tabelle 4 auf dieser Seite haben. Neben diesen Firmen gehören u.a. AVIA, OMV, Westfalen, Calpam, Score, Eller Montan, Pinoil sowie Markenhändler der A-Gesellschaften zur Uniti. Zum Segment der Sonstigen Uniti-Eigenmarken rechnet der EID rund 730 Tankstellen. Anders als in Ländern wie Frankreich oder Großbritannien spielen Supermarkttankstellen in Deutschland nur eine untergeordnete Rolle. Rund 320 dürfte es hierzulande geben, vorwiegend bei Edeka/Marktkauf (hier hat Shell vor kurzem ihre erste Supermarkt-TS übernommen), Toom oder Real. Dazu betreibt JET etwa 200 Supermarkt-TS unter eigener Marke z.b. bei Metro, Total rund 30 Stationen vor allem bei Kaufland und Orlen etwa ebenso viele zumeist bei Famila. Diese Stationen sind in den Gesamtzahlen der Gesellschaften enthalten. An der Autobahn bekommt der Kunde, salopp gesagt, nicht immer das, was an der Tankstelle dransteht. Insgesamt gibt es 375 BAT, einschließlich 30 so genannter Gestattungsbetriebe, die aufgrund ihrer Nähe als BAT gewertet werden. Entsprechend dem Quotenmodell, das die Belieferung der BAT nach Präsenz an der Straße regelt, ist Aral dort laut Tank & Rast-Zahlen der größte Einlieferer (68 BAT) vor Shell (50), Total (42) und JET (37; Tabelle 5). Am häufigsten sichtbar an den deutschen Autobahnen ist allerdings die Marke Shell (nach Firmenangaben 113 Mal), knapp gefolgt von Aral (106). Dass diese Zahlen deutlich höher sind als die der Tank & Rast, liegt an den zahlreichen Plakettenverträgen, die beide mit anderen Unternehmen wie z.b. Orlen (Shell) oder JET (Aral; die ConocoPhillips- Tochter ist selbst an der Autobahn nur noch mit zwei BAT präsent) sowie Uniti-Markenhändlern unterhalten, die die Einlieferungsrechte besitzen. Als Bestandteil der Sektoruntersuchung Kraftstoffe des Bundeskartellamtes ist die von der Tank & Rast angestrebte Neuregelung der Einlieferung an den BAT (ab 2013) eines der großen Themen in der Branche. Die Tank & Rast möchte die Belieferungsrechte künftig teilweise versteigern, in der Hoffnung, mehr große, absatzstarke Marken an die Autobahn zu bekommen. Dagegen wiederum läuft der Mittelstand Sturm, der für das Beibehalten der Quote eintritt (Seite 18). Die Entscheidung darüber, wie es in dieser Sache weitergehen wird, fällt in Bonn: Zunächst muss die Tank & Rast ein Modell vorlegen, welches dann vom ebenfalls in der alten Bundeshauptstadt ansässigen Bundeskartellamt auf Herz und Nieren und womöglich unter Zuhilfenahme eines Gutachters geprüft wird, sagt Carsten Becker, Leiter der beim Bundeskartellamt zuständigen 8. Beschlussabteilung, in einem Interview mit dem EID. Mit dem Tabelle 5 Autobahntankstellen Stand: 1. Januar ) Aral 68 Shell 50 Total 42 ConocoPhillips (JET) 37 Esso 35 Orlen 14 Agip 11 OMV 8 MTB 1 Uniti 63 bft 46 Gesamt 375 1) wie von Tank & Rast dem EID gemeldet nach Einlieferern und ohne Plakettenverträge jetzigen Quotensystem ist er nicht zufrieden, weil es Unternehmen, die nicht an der Straße vertreten sind, den Zugang zur Autobahn verwehrt. Becker verspricht den Beteiligten einen offenen, transparenten Konsultationsprozess zuvor müsse die Tank & Rast allerdings erst einmal ein konkretes Modell vorlegen, was bisher nicht geschehen sei. Was die Sektoruntersuchung Kraftstoffe in Gänze angeht, so hofft Becker, in diesem Sommer einen zumindest vorläufigen Abschlussbericht vorlegen zu können. Dieser werde dann auch Ergebnisse zu den kartellamtlichen Untersuchungen des Marktes für Flottenkarten sowie der Funktionsweise der Agenturverträge enthalten. Mehr Zeit brauche man hingegen noch für die quantitative Untersuchung der Preisbildung an den Tankstellen, sagt Becker. Hier hoffe er, bis Jahresende eine unserem akademischen Anspruch genügende Analyse vorlegen zu können (das vollständige Interview lesen Sie auf den Seiten 16 und 17). n

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8 tankstellen interview Uwe Franke: Übereifer gefolgt von Katzenjammer ist kein gutes Rezept Der Deutsche BP-Chef über die Schwäche der Raffinerien, Stärke der Tankstellen, das E-Auto, die Biofuels, Erdgas als Kraftstoff und den Dialog mit dem Kartellamt. Die Tankstellen haben uns 2009 das Geschäft gerettet Uwe Franke, Vorstandsvorsitzender der Deutschen BP. Bilder: Deutsche BP EID: Ist es aus Ihrer Sicht richtig, dass die Tankstellen den Unternehmen der Mineralölindustrie hierzulande im vergangenen Jahr das Geschäft gerettet haben? Franke: Das könnte man so annehmen, aber ich muss es relativieren: Dass wir bislang mit einem blauen Auge durch die Krise gekommen sind, liegt daran, dass das Tankstellengeschäft besser lief als der Raffineriebereich. Ich würde aber nicht von einem besonders guten Tankstellenjahr sprechen, sondern von einem besonders schlechten Raffineriejahr. Deswegen sieht das Tankstellenergebnis jetzt ganz gut aus. Auf der Raffinerieseite ging es 2009 nach einem ordentlichen Start mit den Verarbeitungsmargen ab März stetig nach unten, mit dem Ergebnis, dass wir das Gesamtjahr und hier kann ich sicher nicht nur für die Deutsche BP, sondern die ganze Branche sprechen an den Raffinerien mit Verlust abgeschlossen haben. Die Gründe dafür sind klar. Wegen der Wirtschaftskrise ist der Bedarf international massiv gefallen, und die globalen Raffineriemargen sind de facto zusammengeklappt, in den USA teils noch massiver als in Europa. Der stetige Benzinstrom in die USA ist deutlich dünner geworden, denn dort ist die Nachfrage wegen der Krise kräftig zurückgegangen, verstärkt noch durch die Tatsache, dass in den USA immer mehr Ethanol zum Einsatz kommt. Zudem sind international neue Raffineriekapazitäten entstanden, vor allem in Asien, die alle um das vormals lukrative Exportgeschäft Richtung USA buhlen. EID: Wir sprechen also heute schon von massiven Überkapazitäten in der Verarbeitung weltweit. Lässt sich das für Deutschland quantifizieren? Franke: Ich denke, dass wir gegenwärtig hierzulande bei etwa 15 bis 20 Prozent Überkapazitäten in diesem Segment liegen was sich durch einen weiter zurückgehenden Bedarf langfristig auf bis zu 30 Prozent erhöhen kann, wenn nicht gegengesteuert wird. EID: Was muss dafür geschehen? Franke: Ein erster Schritt ist sicher, noch stärker in die Effizienz der Anlagen zu investieren und Kosten zu reduzieren. Langfristig führt aber sicherlich kein Weg an einer grundlegenden Rationalisierung in diesem Sektor vorbei, d.h., Raffinerien müssen geschlossen werden. Kommerzielle Stillstände, wie sie einige Firmen für bestimmte Werke beschlossen haben, oder der Verkauf von Raffinerien hilft vielleicht einzelnen Unternehmen kurzfristig, ändert aber nichts an den strukturellen Problemen in diesem Markt. EID: Sie rechnen also nicht mit einer baldigen Verbesserung der Situation? Franke: Nein. Es sieht nicht danach aus, dass sich die Nachfrage nach Mineralölprodukten schnell erholt, international vielleicht eher als national. In Deutschland sinkt der Bedarf gerade beim Benzin strukturell seit Jahren, was sich durch fortschreitende Effizienzsteigerungen bei den Motoren noch verstärken wird, auch wenn durch die Abwrackprämie und niedrigere Benzinpreise 2009 der OK-Absatz nur noch leicht gesunken ist. Aber das ist ein vorübergehender Effekt. Hierzulande werden nämlich in nächster Zeit die Bio- Beimischungen steigen, was den Bedarf an klassischen Kraftstoffen weiter senkt. Und dann ist da ja noch das bei der Politik sehr beliebte Thema E-Mobility. EID: Bei den beiden Themen Biokraftstoffe und Elektromobilität haben Sie zuletzt immer wieder eine Versachlichung der Diskussionen angemahnt. Franke: Aus der chaotischen und emotionalen Debatte, wie wir sie in den vergangenen vier Jahren bei den Biofuels erlebt haben wie zuvor übrigens auch beim Thema Wasserstoff sollten wir in Bezug auf die Zukunft der Elektromobilität gelernt haben: Übereifer gefolgt von Katzenjammer ist kein gutes Rezept. Das E- Auto wird langfristig seine Anwendung finden, nach meinem Dafürhalten aber eher im urbanen Verkehrsbereich, also als Stadtauto oder im Bereich des ÖPNV. Aber noch einmal: Hier ist aus meiner Sicht der Weg noch sehr weit. Die Batterietechnik ist dabei der technologische Flaschenhals. Noch sind die Batterien viel zu teuer, zu groß und in punkto Ladezeiten und Reichweiten nicht ausgereift, und auch beim Thema Versorgungssicherheit also, wie steht es eigentlich um die Verfügbarkeit der Rohstoffe für die Batterien? gibt es noch viele offene Fragen.

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10 tankstellen interview Für den Autofahrer stehen aber sicher die Punkte Kundenfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit ganz oben auf der Prioritätenliste, deshalb wird es aus meiner Sicht das reine Batterieauto schwer haben. Bessere Chancen dürften da Hybrid-Systeme haben. Beim Verbrennungsmotor sind noch große Effizienzsteigerungen möglich, gekoppelt mit einem E-Motor liegt da für mich die Zukunft. E10 gehört die Zukunft. EID: Glauben Sie dennoch, dass das Thema Elektromobilität auch für Tankstellengesellschaften ein interessantes Betätigungsfeld sein kann? Franke: Als reine Batteriewechselstation sehe ich die Tankstelle der Zukunft nicht, das macht wirtschaftlich und logistisch keinen Sinn. Als Ladestationen sind Tankstellen grundsätzlich geeignet. Sie sind verkehrstechnisch gut gelegen, Platz für Ladesäulen ist auch reichlich vorhanden, und der Kunde kann gleich noch Shop und Bistro sowie Autowäsche nutzen. EID: Wie geht es bei den Biofuels weiter? Franke: Aus meiner Sicht bleiben Biokraftstoffe auch weiterhin die einzig flächendeckend verfügbare Technologie, um die CO 2 -Emissionen im Kraftstoffsektor zu senken. Wir brauchen die Biokraftstoffe der ersten Generation als Grundversorgung, weil die der zweiten Generation noch nicht so weit sind. Aber mit den heute gängigen Biofuels werden wir unsere ambitionierten Klimaziele ebenso wenig erreichen wie die Vorgaben in punkto Qualität. Ich plädiere deshalb an die Politik, das Prinzip der Technologieoffenheit entsprechend zu berücksichtigen. Und schließlich ist die Nachhaltigkeit eine wesentliche Schlüsselgröße. Mit dem im letzten Sommer verabschiedeten revidierten Biokraftstoffquotengesetz haben wir, so meine ich, jetzt eine langfristig vernünftige gesetzliche Grundlage in Deutschland. Das Gesetz deckt sowohl die Anforderungen der Erneuerbaren-Richtlinie als auch der Kraftstoffqualitätsrichtlinie. Das bedeutet Planungssicherheit, sowohl für die Biokraftstoffhersteller, die Verbraucher als auch für die Mineralölunternehmen. Und wir haben ja in Deutschland auch schon einiges erreicht: Den für dieses Jahr verlangten Bio-Anteil in der Kraftstoffversorgung von 5,75 Prozent werden wir deutlich übertreffen. EID: Wie bewerten Sie die Maßnahmen der Bundesregierung im Wachstumsbeschleunigungsgesetz zur Belebung des Biokraftstoffmarktes? Franke: Was Steuererleichterungen für Reinkraftstoffe anbelangt, möchte ich nicht viel sagen. Wie die Bundesregierung allerdings angesichts explodierender Staatsschulden die Prioritäten bei Steuererleichterungen setzt, muss sie selber wissen. Beim Thema E10 bin ich der Meinung, dass die Schutzsortendiskussion nicht den Blick dafür verstellen sollte, dass E10 die Zukunft gehört, genauso wie B7 vor einem Jahr B5 ersetzt hat. Darauf müssen wir uns konzentrieren, und das erfordert einen geordneten rechtlichen Rahmen und darf kein Schnellschuss sein, der die Verbraucher verunsichert. In jedem Fall muss sichergestellt sein, dass E10 für alle Fahrzeuge verträglich ist und die Mineralölwirtschaft keine Haftung übernehmen kann, wenn Autos E10 nicht vertragen. EID: Die Deutsche BP-Tochter Aral betreibt in Deutschland die meisten Erdgastankstellen (185). Dennoch hat man den Eindruck, dass es hier in Deutschland nicht so recht voran geht. Franke: Die Beteiligten haben es bisher nicht geschafft, den Teufelskreis mehr Fahrzeuge gleich mehr Tankstellen und umgekehrt zu durchbrechen. Das will die erdgas mobil jetzt ändern, indem sie in einer Art konzertierter Aktion alle Akteure zusammenbringen will (Seite 30). Ich halte Erdgas als Kraftstoff für eine gute Alternative, denn Erdgas ist ausreichend verfügbar, unter den fossilen Energieträgern der sauberste insbesondere, wenn man Biogas beimischt und leicht zu handeln. Zudem ist die Infrastruktur vorhanden, es ist kein Problem, eine Erdgastankstelle zu eröffnen und von der Autoindustrie kommen auch entsprechende Signale, künftig mehr Fahrzeuge anzubieten. Die technische Weiterentwicklung, vor allem bei kleineren Tanks, schreitet zügig voran. Insofern bin ich optimistisch. EID: Wasserstoff als Kraftstoff ist keine Option für Sie... Franke: Nein. Ich glaube, man muss so ehrlich sein und zugeben, dass Wasserstoff für Mobilität schlichtweg ungeeignet ist. Der Herstellungsaufwand zur H 2 -Gewinnung ist extrem groß, zudem müssen dabei erneuerbare Energien aufgewendet werden, sonst stimmt die ganze Klimabilanz nicht. Die Energiedichte von Wasserstoff in Bezug auf Volumen ist gering und damit auch die Reichweite von mit Wasserstoff betriebenen Fahrzeugen. Es gibt nur beschränkte Erfahrungen im Umgang mit Wasserstoff an der Tankstelle Thema Sicherheit und es müsste eine völlig neue Infrastruktur aufgebaut werden. Aus diesen Gründen haben wir uns auch vor zwei Jahren aus sämtlichen Aktivitäten in dieser Richtung zurückgezogen wie manche Autobauer im Übrigen auch. EID: Bezüglich der Sektoruntersuchung Kraftstoffe des Bundeskartellamtes hatten Sie beklagt, dass diejenigen, die bei der Behörde mit der Untersuchung befasst sind, den Markt nicht verstanden haben. Hat sich dieser Zustand verbessert? Franke: Es hat zwischenzeitlich Gespräche mit dem Bundeskartellamt gegeben. Wir, das heißt der Mineralölwirtschaftsverband, arbeiten mit dem Bundeskartellamt in all den Fragen, die in der Untersuchung aufgeworfen wurden, eng zusammen. Mein Eindruck ist, dass das Amt unsere Erläuterungen zum Kraftstoffmarkt interessiert zur Kenntnis genommen hat. Aus unserer Sicht gibt es klare Hinweise für bestehenden Wettbewerb, und ich bin zuversichtlich, dass das Amt sich in seinem Schlussbericht intensiv mit unseren Argumenten auseinandersetzen wird. EID: Schreckt es Sie da, dass das Bundeswirtschaftsministerium jetzt ein neues Entflechtungsgesetz in Vorbereitung hat, nach dem die Zerschlagung marktbeherrschender Unternehmen künftig auch ohne gerichtsfesten Nachweis eines Missbrauchs möglich sein soll? Franke: Ich meine, wir sollten das Thema Recht auf Eigentum sehr ernst nehmen und eine Enteignung nicht zulassen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass mit einem solchen Gesetz der Wettbewerb gefördert wird. Sollte das Gesetz kommen, dürfte die Leistungsbereitschaft der Marktteilnehmer tendenziell eher sinken, weil sie befürchten müssen, für ihren Erfolg bestraft zu werden. n 10

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12 Tankstellen Europa Deutsche Tankstellen in Europa: Geringe Fixkosten, niedrige Margen Die Brüsseler Kommission hat die europäischen Tankstellenmärkte durchleuchtet und keine immediate action für nötig befunden. Vergleich europäischer Tankstellendaten eid Die größten Raffineriegesellschaften in Europa (EID 02/10) sind auch die mit den meisten Tankstellen: Die französische Total betrieb 2008 rund Stationen, entsprechend 11 Prozent aller Tankstellen auf dem Kontinent, gefolgt von Shell mit etwa Stationen (8 Prozent), Esso (ExxonMobil) mit knapp Tankstellen (8 Prozent), Agip mit Stationen (6 Prozent) und BP mit rund Tankstellen (4 Prozent). Auch beim Absatzmarktanteil führt Total mit 12 Prozent vor Shell mit 10 Prozent, Esso mit 8 Prozent sowie BP und Agip mit jeweils 6 Prozent. Es versteht sich von selbst, dass diese Gesellschaften in vielen Ländern mit zu den drei Topunternehmen mit den größten Marktanteilen gehören. Marcus Lippold, Senior Energy Economist bei der Europäischen Kommission, hat anlässlich der UPEI-Tagung im vergangenen Oktober in Nizza einen Vortrag gehalten, in dem er jeweils die Gesellschaften mit dem größten Tankstellen- Marktanteil in verschiedenen europäischen Ländern gezeigt hat. In Deutschland hat demnach die größte Tankstellengesellschaft Aral bezogen auf die Zahl der Outlets einen Marktanteil von nur 16 Prozent, womit man unter 17 Ländern gemeinsam mit Belgien an 13. Stelle liegt. Zum Vergleich: In Polen kommt die größte Gesellschaft (Orlen) auf einen Anteil von 42 Prozent, in Spanien (Repsol) auf 40 Prozent und in Frankreich (Total) auf 39 Prozent. Fasst man die drei größten Gesellschaften eines jeden Landes zahlenmäßig zusammen, dann liegt auch dort Deutschland auf den hinteren Rängen, nämlich mit 42 Prozent (Aral, Shell, bft) an 14. Stelle. In Polen kommen Orlen, Lotos und BP auf 66 Prozent, ebenso Repsol, Cepsa und BP in Spanien. In Schweden kontrollieren OK Q8, Statoil und Preem sogar 75 Prozent, in Frankreich erreichen zwei Gesellschaften, nämlich Total und der Hypermarkt Intermarché 57 Prozent. Beim Kraftstoffabsatz-Marktanteil ergeben sich zwar etwas andere Rangordnungen, aber BP/Aral als die größte Gesellschaft in Deutschland liegt mit einem Absatzmarktanteil von 23 Prozent auch hier nur an siebter Stelle unter 14 Ländern. Auch hier wieder der Vergleich: In Schweden und Spanien kommen die jeweils größten Unternehmen auf 41 bzw. 40 Prozent, in Frankreich auf 32 Prozent. Und fasst man die drei Firmen mit den größten Marktanteilen zusammen, dann findet sich Deutschland in diesem Ranking auf den hinteren Plätzen wieder. Am konzentriertesten ist auch hier der Markt in Schweden Statoil, OK Q8 und Preem kommen zusammen auf 81 Prozent, es folgen Finnland (73 Prozent für Neste Oil, Teboil und ABC) und Spanien (69 Prozent für Repsol, Cepsa und BP). Deutschland nimmt mit Frankreich (Total, Intermarché, Carrefour) zusammen mit 56 Prozent den siebten Rang ein, wobei in den deutschen 56 Prozent sogar die Absatzmarktanteile von vier Gesellschaften (Aral, Shell, ConocoPhillips, bft) zusammengefasst wurden. Doch während das Bundeskartellamt im ersten Teil seiner Kraftstoff-Sektoruntersuchung (Seite 11) die oligopolhafte Land fixe Kosten Durchsatz Anteil der je Tankstelle 1) je Tankstelle 2) Hypermarkt-TS Deutschland 8, Prozent Frankreich 6, Prozent Griechenland 15,3 k.a. k.a. Großbritannien 8, Prozent Italien 17, ,2 Prozent Niederlande 8, ,9 Prozent Österreich 11, ,1 Prozent Polen - - 1,8 Prozent Portugal 15, ,8 Prozent Schweden 12, Spanien 13, ,6 Prozent Ungarn - - 3,0 Prozent EU-Durchschnitt 11,7.654 k.a. 1) Eurocent je Liter, 2) in Liter/Jahr Quelle: Pöyry Energy Consulting Struktur im deutschen Tankstellenmarkt als Grund dafür nimmt, weitere relevante Zukäufe durch die Oligopolisten BP/Aral, Shell, Esso und Total hierzulande zu untersagen, besteht für EU-Mann Lippold gemessen an den Zahlen der Europäischen Kommission vergleichsweise wenig Anlass, die Rolle der führenden Gesellschaften im deutschen Tankstellenmarkt als potenzielle marktbeherrschende Unternehmen zu kritisieren. Für ihn müsste eher die Dominanz einzelner Gesellschaften in anderen Ländern hinterfragt werden. High concentration wird von Lippold bemerkenswerterweise nur auf Schweden bezogen, wo die retail activities beobachtet ( to be monitored ) werden sollen. Allerdings sollen auch die iberischen Aktivitäten unter Kontrolle gehalten werden, da nach dem Marktaustritt von Shell und ExxonMobil more room for NOGs (National Oil Companies) gelassen wird. Interessant ist für Lippold auch die Frage, warum Hypermarkets in Italien keine Bedeutung haben, obwohl dort die Retailmargen relativ attraktiv sind. In Italien haben die Hypermarkets nur einen Anteil von 0,2 Prozent am Absatz, aber auch in 12

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14 Tankstellen Europa den Niederlanden ist er mit 0,9 Prozent nicht viel größer. In Frankreich vereinigen dagegen die Supermärkte 56 Prozent und damit mehr als die Hälfte des Tankstellenmarktes auf sich, in Großbritannien sind es mit 38 Prozent immerhin mehr als ein Drittel. In Deutschland werden dagegen nur rund 10 Prozent aller (Benzin-)Verkäufe über Supermarkttankstellen getätigt. Ein Grund, warum die deutschen Tankstellengesellschaften mit im Vergleich zu anderen europäischen Märkten relativ niedrigen Margen auskommen in dem von Wood Mackenzie aufgestellten Vergleich von 16 europäischen Ländern rangiert Deutschland mit Brutto-Kraftstoffmargen von jeweils rund 9 Cent je Liter sowohl bei Eurosuper als auch bei Dieselkraftstoff auf dem viertletzten Platz (siehe Tabelle unten), sind ihre verhältnismäßig geringen fixen Kosten, die in der Untersuchung der Europäischen Kommission mit 8,1 Cent je Liter pro Station angegeben werden. Nur in Frankreich sind sie mit 6,1 Cent je Liter niedriger. Dem stehen auf der anderen Seite des Spektrums fixe Kosten in Italien von 17 Cent je Liter gegenüber (Italien liegt in dem Brutto-Margenvergleich von Wood Mackenzie zusammen mit Norwegen, der Schweiz und Portugal an der Spitze). Das korreliert mit dem niedrigsten jährlichen Durchschnittsdurchsatz per Anlage von 1,8 Millionen Liter in Italien, verglichen mit beispielsweise Frankreich, wo im Durchschnitt 3,6 Millionen Liter pro Tankstelle und Jahr durchgesetzt werden oder Großbritannien, wo es durchschnittlich 4 Millionen Liter pro Station sind (Großbritanniens Tankstellenunternehmen dürften angesichts dieser hohen Kraftstoff-Durchsätze die im europäischen Vergleich aktuell sehr niedrigen Margen deshalb etwas besser verkraften). Für Deutschland wird der Durchschnitts- Absatz pro Tankstelle pro Jahr mit 2,3 Millionen Liter angegeben. In ihren Conclusions and Recommendations kommt die Brüsseler Untersuchung der europäischen Tankstellenmärkte zu dem Ergebnis, dass no pan-european issues... merit immediate action (siehe dazu Seite 16: Kartellamt will Sektoruntersuchung Kraftstoffe im Sommer abschließen ). n Europäische Brutto-Tankstellenmargen Eurosuper in Cent/l Belgien 12,49 12,55 13,80 13,75 13,67 14,55 15,30 12,65 Dänemark 10,97 12,96 8,95 10,25 10,48 11,37 12,18 12,42 Deutschland 8,21 7,65 7,47 6,06 6,45 7,18 7,08 8,82 Finnland 12,52 10,03 8,76 7,50 8,84 8,69 13,00 10,03 Frankreich 8,35 8,90 8,60 8,52 7,30 11,67 15,00 10,08 Großbritannien 6,92 7,69 7,84 7,81 7,85 8,64 10,57 5,57 Irland 11,67 11,18 9,41 8,22 8,66 9,42 11,60 10,65 Italien 13,63 14,50 14,09 13,70 13,66 13,89 17,01 13,95 Luxemburg 12,40 12,52 12,53 12,75 12,92 15,08 13,97 11,48 Niederlande 13,39 13,52 12,51 12,11 11,78 12,82 12,96 12,70 Norwegen 17,00 16,44 15,41 16,24 14,00 14,72 16,15 15,91 Österreich 9,12 9,92 10,01 9,16 8,31 9,80 8,26 8,09 Portugal 10,97 10,67 10,13 10,06 11,94 11,69 14,28 13,06 Spanien 10,46 10,79 10,56 10,23 9,95 10,18 12,81 12,65 Schweden 10,27 10,66 9,89 8,50 6,37 5,67 5,88 5,37 Schweiz 11,07 10,49 12,27 12,22 13,56 12,57 16,08 13,55 Europäische Brutto-Tankstellenmargen Dieselkraftstoff in Cent/l Belgien 12,48 12,52 12,66 13,62 13,52 14,57 15,18 12,43 Dänemark 9,11 10,35 7,33 8,07 9,77 10,00 10,59 11,34 Deutschland 7,91 7,42 7,29 6,66 6,45 7,99 8,16 9,16 Finnland 13,89 10,26 8,48 9,55 10,95 9,91 14,63 11,93 Frankreich 9,29 10,18 9,31 9,81 8,04 11,52 13,53 9,89 Großbritannien 9,07 8,18 7,17 7,72 8,59 8,27 9,01 6,98 Irland 11,00 12,40 10,15 11,17 11,37 10,79 12,36 13,06 Italien 11,55 12,67 12,96 13,87 14,68 14,17 15,57 13,83 Luxemburg 9,73 9,87 9,43 10,31 11,28 12,42 11,94 10,60 Niederlande 11,41 11,66 10,96 10,98 11,06 11,44 11,82 11,73 Norwegen 23,30 22,15 18,60 19,90 16,40 16,04 17,22 16,66 Österreich 8,18 8,32 8,89 8,38 7,56 8,34 7,79 7,70 Portugal 10,43 9,94 9,44 9,63 11,35 11,33 13,93 14,38 Spanien 10,22 9,97 9,04 9,92 10,49 10,17 12,03 13,28 Schweden 12,11 13,12 10,27 10,02 10,19 7,63 7,75 8,97 Schweiz 10,57 10,69 11,55 12,71 13,93 10,97 13,93 15,09 Quelle: Wood Mackenzie 14

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16 Tankstellen sektoruntersuchung kraftstoffe Kartellamt will Sektoruntersuchung Kraftstoffe im Sommer abschließen Bei den Einzelthemen Flottenkartensysteme, Agenturverträge, Preisbildung an der Tankstelle und Neuvergabe BAT stehen noch eingehende Prüfungen an. eid Das Bundeskartellamt hat mit seiner im Mai 2008 gestarteten Sektoruntersuchung Kraftstoffe für große Aufregung im Markt gesorgt. Mit den bisher gewonnenen Erkenntnissen, niedergeschrieben im Zwischenbericht vom Juli 2009, können sich viele in der Branche nicht anfreunden. Die Kritik ist so umfangreich wie unterschiedlich. Der Mittelstand sieht den Retailbereich im Großen und Ganzen richtig dargestellt, moniert aber, dass das Kartellamt daraus die falschen Schlüsse für das Geschäft an der Autobahn zieht, wenn es die von der Tank & Rast angestrebte Versteigerung der Belieferungsrechte für die BAT unterstützt. Und für die Industrie läuft die Untersuchung ohnehin vollkommen ins Leere. Praktisch nirgendwo in Europa gebe es im Tankstellengeschäft mehr Wettbewerb als in Deutschland, man habe den Eindruck, dass die beim Bundeskartellamt mit der Analyse befassten Personen den Markt nicht verstanden hätten, heißt es von dort (u.a. EID 32/09). Harte Worte also, die man bei der Bonner Wettbewerbsbehörde nicht unkommentiert lassen und mit mehr Transparenz beantworten will. Der EID sprach mit Carsten Becker, dem Vorsitzenden der beim Bundeskartellamt mit der Untersuchung befassten 8. Beschlussabteilung, über den Stand der Dinge und den weiteren Fortgang der Untersuchung. EID: Hat Sie die heftige Kritik aus der Branche an der Sektoruntersuchung überrascht? Becker: Die Reaktionen waren schon sehr intensiv, aber damit müssen wir als Kartellrechtler leben. Ähnliches kennen wir aus dem Ferngassektor, wo wir ebenfalls in lange existente Strukturen eingegriffen haben. Ich halte solche Abwehrreaktionen aber für ganz normal, die Heftigkeit zeigt eher noch, dass das Bundeskartellamt auf der richtigen Spur ist. EID: Dennoch kann man den Eindruck gewinnen, dass die Fronten verhärtet sind. Wie läuft die Kommunikation zwischen dem Kartellamt und der Branche ganz aktuell? Carsten Becker, Vorsitzender der 8. Beschlussabteilung beim Bundeskartellamt. Die Heftigkeit der Kritik zeigt eher noch, dass das Bundeskartellamt auf der richtigen Spur ist. Bild: Bundeskartellamt Becker: Glauben Sie mir, wir befinden uns in einem intensiven und vertrauensvollen Austausch mit den Unternehmen und Verbänden. Für uns ist es wichtig, zu verdeutlichen, worum es bei der Untersuchung geht. Unsere bisherige Analyse hat ergeben, dass der Kraftstoffsektor hierzulande von einer hohen vertikalen und horizontalen Konzentration geprägt ist, was aus unserer Sicht ein bedeutendes Hindernis für mehr Wettbewerb in diesem Markt ist. Das hat dann zur Erarbeitung des Oligopolbefundes geführt, auf dessen Grundlage wir jetzt einen weiteren Konzentrationsprozess im Kraftstoffsektor durch eine restriktive Zusammenschlusskontrolle aufhalten. Gleichwohl glaube ich, dass von vielen in der Branche mehr in den Zwischenbericht hineingelesen worden ist, als darin tatsächlich steht. Beispiel Tauschverträge: Wir haben nicht gesagt, dass diese per se ein großes wettbewerbliches Problem darstellen, sondern nur, dass sie den Oligopoltatbestand verstärken würden. Auch haben wir keine Initiative dagegen angekündigt. Des Weiteren ist es ja auch nicht so, dass im Tankstellenmarkt nun keine Zukäufe mehr möglich sind nur mit großen Übernahmen werden es die Oligopolisten künftig schwer haben. EID: Die Industrie hält aber schon die Festlegung des Kartellamtes auf das Oligopol bestehend aus BP/Aral, Shell, Esso, Total und ConocoPhillips/JET für fehlerhaft. Becker: Unseren Oligopolbefund müssen wir derzeit vor dem OLG Düsseldorf verteidigen. Dort haben Total und OMV Beschwerde gegen unsere Untersagung eines Tankstellentauschgeschäfts eingelegt. Bis zum 26. Februar haben wir Zeit, unsere Erwiderung zu schreiben und sind guter Dinge, dass wir alle Kritik- und Beschwerdepunkte widerlegen können. EID: Wann rechnen Sie hier mit einer Entscheidung? Becker: Wer sich mit Beschwerdeverfahren dieser Art auskennt, weiß, dass das ein mehrmonatiger Prozess ist. Auf unsere Erwiderung dürfen die Kläger noch einmal reagieren, insofern rechne ich nicht mit einer Entscheidung vor dem Spätsommer. EID: Wie geht es mit der Sektoruntersuchung nun weiter? Becker: Neben der Erarbeitung des Oligopolbefundes hat sich in der ersten Phase der Untersuchung eine ganze Reihe von weiteren Einzelthemen herauskristallisiert, die es aus unserer Sicht Wert sind, näher untersucht zu werden. Das sind insbesondere die Flottenkartensysteme, die Agenturverträge sowie die Preisbildung an den Tankstellen. Und dann gibt es ja noch das Thema Neuvergabe BAT. EID: Wie ist bei diesen Punkten der Stand der Dinge? Becker: Bezüglich der Untersuchung des Marktes für Flottenkarten haben wir eine große Fragebogenaktion bei den Marktteilnehmern inzwischen abgeschlossen. Um zu sehen, ob dieser Markt wettbewerblich funktioniert, oder ob es möglicherweise Missbräuche oder Abschottungen gibt, 16

17 tankstellen sektoruntersuchung kraftstoffe mussten wir herausfinden, wer solche Karten herausgibt, welche Mengen darüber abgerechnet werden oder wie die gegenseitige Akzeptanz ist. Befragt haben wir die großen Mineralölgesellschaften mit eigenen Karten wie Aral und Shell, aber auch mittelständische Unternehmen mit regional gültigen Karten sowie unabhängige Kartenanbieter. Darüber hinaus haben wir uns die Nachfragerseite angeschaut, also Logistikunternehmen, Speditionen, Fuhrparkmanagementgesellschaften und große Flottenbetreiber wie beispielsweise die Wohlfahrtsverbände, die große Mengen über diese Karten beziehen. Jetzt sind wir dabei, die Fragebögen auszuwerten. Mit ersten Ergebnissen hierzu rechne ich im Frühjahr. EID: Wie kommen Sie bei der Untersuchung der Agenturverträge voran? Becker: Dort läuft eine ähnliche Fragebogenaktion demnächst an. Auch hier geht es für uns erst einmal darum, den Markt zu verstehen, also um die Fragen, welche Vertragstypen gibt es, wer hat die Preishoheit und wie sind die Laufzeiten. Wir wollen untersuchen, ob von diesen Markenpartnerverträgen womöglich Wettbewerbsbehinderungen in dem Sinne ausgehen, dass der Markt verstopft wird, weil viele freie Tankstellenunternehmen sind sie einmal Markenpartner alternativen Großhändlern nicht mehr als Abnehmer zur Verfügung stehen. EID: Was die Preisbildung an der Tankstelle angeht, so fragt man sich angesichts der europaweit sehr niedrigen deutschen Tankstellenpreise in der Branche, warum Sie diesen Bereich überhaupt untersuchen? Becker: Sie kennen wie wir die gängigen Behauptungen, zu Feiertagen oder bei Ferienbeginn würden die Tankstellenpreise stärker steigen als sonst, oder die Gesellschaften gäben sinkende Preise in der Beschaffung nicht so schnell an die Autofahrer weiter wie steigende. Wir wollen jetzt versuchen, diesen Behauptungen mit einer breit angelegten statistischen Untersuchung ganz wertneutral auf den Grund zu gehen. In Vorgesprächen haben uns die Tankstellenfirmen bereits zugesagt, uns das benötigte Datenmaterial wir sprechen da von den Preisen der letzten zwei, drei Jahre zur Verfügung zu stellen. Wegen der zu erwartenden Datenflut werden wir uns dabei auf die vier Städte Hamburg, Köln, Leipzig und München beschränken. Und wir werden uns die nötige Zeit nehmen, denn wir haben den Anspruch, das ganz exakt zu machen. EID: Bleibt das Thema Neuvergabe der Belieferungsrechte an den Bundesautobahntankstellen. Becker: Hier sehe ich das Bundeskartellamt derzeit eher in einer beobachtenden Rolle. Die Tank & Rast, die von dem seit Jahrzehnten praktizierten BAT-Vergabesystem anhand der Absatzquoten an der Straße weg will, muss nun ein Modell vorlegen, wie sie sich das künftige Vergabesystem vorstellt. Das aber ist entgegen bisherigen Ankündigungen noch nicht geschehen. Die Gespräche darüber laufen zwischen der Tank & Rast und den Marktteilnehmern. Wenn dieses Modell vorliegt, wird es das Kartellamt in den gesetzlich dafür vorgesehenen Wegen auf seine Diskriminierungsfreiheit hin überprüfen. Dafür muss es die Belange aller Marktteilnehmer berücksichtigen, und das sind aus unserer Sicht neben den Konzernen und den kleinen und mittleren deutschen Tankstellenbetreibern auch Unternehmen, die bislang hierzulande nicht an der Straße mit Tankstellen vertreten oder nur unterrepräsentiert sind und denen nach dem derzeitigen System die Möglichkeit des angemessenen Markteintritts an der Autobahn verwehrt ist. Diese Prüfung wird transparent ablaufen, alle Beteiligten haben im Rahmen eines Konsultationsprozesses die Möglichkeit, Stellung zu beziehen. Sollte das Tank & Rast-Modell ein Auktionsverfahren beinhalten, ist eventuell die Hinzunahme eines Gutachters erforderlich. Am Ende dieses Prozesses werden wir eine Indikation abgeben, wahrscheinlich in Form einer Entscheidung, damit Rechtssicherheit in der Branche herrscht. EID: Bis wann wollen Sie die Sektoruntersuchung Kraftstoffe abgeschlossen haben? Becker: Wir gehen derzeit davon aus, noch in diesem Sommer einen Abschlussbericht vorlegen zu können. Mit der Einschränkung, dass wir für die gerade erst gestartete quantitative Untersuchung der Preisbildung an den Tankstellen mehr Zeit brauchen werden. Aber auch hier sollen Zwischenergebnisse in den Abschlussbericht einfließen. n

18 tankstellen interview Autogas nähert sich der Sättigungsgrenze Nach dem Einstieg ins Gasgeschäft will AVIA demnächst Strom verkaufen. Aber auch das Kerngeschäft Mineralöl wird weiter entwickelt, sagt AVIA-Chef Baumgartner. EID: Herr Baumgartner, AVIAs Strategie zielt weiter auf Wachstum, gleichwohl schrumpft das klassische Betätigungsfeld der AVIA-ten, der Mineralölmarkt, in Deutschland weiter. Wie also wollen Sie weiteres Wachstum bewerkstelligen? Baumgartner: Da gibt es viele Möglichkeiten. Die erste ist, dass wir weitere Gesellschafter und Lizenznehmer hinzugewinnen. AVIA Deutschland hat heute 26 Gesellschafter und 18 Lizenznehmer im In- und Ausland, und allein im vergangenen Jahr haben wir drei Lizenznehmer hinzugewonnen mit einer interessanten Größenordnung. Der zweite Wachstumspfad ist, dass die AVIA-ten organisch oder durch Akquisitionen zulegen. Und schließlich kann Wachstum auch über den Einstieg in neue Geschäftsfelder gelingen. Gerade hier waren wir in der jüngeren Vergangenheit durchaus erfolgreich. Klar ist, dass wir, um unsere Ziele zu erreichen, an allen diesen Möglichkeiten weiter arbeiten müssen. EID: Sprechen wir zunächst über das Mineralölgeschäft. Obwohl Sie neue Gesellschafter und Lizenznehmer gewonnen haben, stagniert die Zahl der AVIA-Tankstellen bei etwas unter 800. Woran liegt das? Baumgartner: Unsere neuen Partner kommen vorwiegend aus dem Heizöl- und Schmierstoffgeschäft. Ansonsten setzt sich auch bei den AVIA-ten der strukturelle Wandel im Tankstellengeschäft Qualität vor Quantität fort: Kleine, unwirtschaftliche Stationen werden geschlossen, größere, höherwertige Standorte kommen hinzu. In Summe erhöht sich so die Zahl der Tankstellen natürlich nicht. EID: Und wie lief es 2009 für AVIA an der Tankstelle? Baumgartner: 2009 war sowohl was die Mengen angeht als auch margentechnisch ein ordentliches Jahr für die AVIA-Firmen. Wir konnten einige Kunden zurückgewinnen, die uns in der Hochpreisphase 2008 verloren gegangen sind. Und auch im Folgemarktgeschäft, das heißt in Shop und Bistro, lief es für uns gut. Hier haben wir die Sortimente im vergangenen Jahr optimiert, ein Prozess, der auch in diesem Jahr weitergeht. Besonders hervorheben möchte ich unsere Kooperation mit Segafredo im Bistro- Bereich, die uns in der Entwicklung wesentlich weiterbringt. EID: Bei den alternativen Kraftstoffen Erdgas und Autogas liegt AVIAs Schwerpunkt ganz klar auf Autogas. Warum? Kommentar Baumgartner: Wir glauben, dass bei Erdgas als Kraftstoff die Infrastruktur für die vorhandenen Marktpotenziale einfach zu teuer ist. Deshalb wird sich die Zahl unserer 29 Erdgas-Tankstellen in der Zukunft auch nicht wesentlich erhöhen. Bei Autogas haben wir hingegen im Diskriminierungsfrei Die Tank & Rast hat im vergangenen Jahr gute Zahlen erwirtschaftet, aber ist mit dem Thema Neuvergabe der Belieferungsrechte an den Bundesautobahn-Tankstellen nicht so recht weitergekommen. In Bonn ist man mit dem nach wie vor geltenden Quotensystem, das sich nach den Absatzmarktanteilen der Tankstellenfirmen an der Straße richtet, nicht mehr einverstanden, weil damit auch Marken an die Autobahn gebracht werden, die aus der Sicht von Tank & Rast für die Autofahrer wenig attraktiv sind und damit die Absätze schmälern. Auch das Bundeskartellamt hat angedeutet, dass es sich einen Ersatz des alten Quotensystems durchaus vorstellen könnte, weil das Quotensystem verhindere, dass neue ausländische Wettbewerber an die deutschen Autobahnen gelangen. Das Kartellamt hat sich allerdings zunächst einmal auf einen Beobachtungsposten zurückgezogen und wartet ab, was die Gespräche zwischen der Tank & Rast und den Tankstellenfirmen an der Autobahn ergeben. Wenn das neue Belieferungsmodell vorliegt, werde man sich einschalten und dieses auf seine Diskriminierungsfreiheit hin überprüfen. Dafür müsse es die Ansprüche aller Marktteilnehmer berücksichtigen, und das sind aus Kartellamtssicht neben den kleinen und mittleren deutschen Tankstellenbetreibern auch Unternehmen, die bislang hierzulande nicht an der Straße mit Tankstellen vertreten sind. Die Tank & Rast stellt sich die zukünftige Belieferung der Autobahn-Tankstellen bislang so vor: ein Drittel Eigenversorgung, ein Drittel Quote und ein Drittel Auktionierung. Damit hat man sich zwar von der Idee einer Vollauktionierung wieder entfernt, aber die Tankstellenfirmen sind gegen diese Lösung, z.b. will niemand eine Ausschreibung, und der Mineralölmittelstand muss fürchten, bei dieser Lösung zu einem großen Teil von der Autobahn verdrängt zu werden. Darum will man so viel Quote wie möglich retten. Apropos Mittelstand: Da gibt es ein großes Maß an Affinität zur FDP, die in der schwarz-gelben Koalition den Bundeswirtschaftsminister stellt. Und da der Bund an die Tank & Rast die Konzessionen für die Betriebe an der Autobahn vergibt, hat er ein gewichtiges Wort auch bei der Gestaltung der Belieferungsrechte an den BAT mitzureden. Die derzeitigen Belieferungsverträge laufen spätestens Ende 2013 aus, sie sind noch nicht gekündigt, und sollten sie, unter Einfluss des Bundes, nicht gekündigt werden, würden sie sich automatisch um fünf Jahre verlängern. Der Erhalt des Quotensystems wäre zwar keine diskriminierungsfreie Lösung im Sinne des Bundeskartellamtes und auch nicht im Interesse der Tank & Rast, aber die Tankstellenfirmen an der Autobahn, die die Quotenregelung ohnehin für die diskriminierungsfreieste Lösung halten, könnten damit am besten leben. Dort hat der Mineralölmittelstand am meisten zu verlieren. Wie wohl Mr. Mittelstand, wie sich Wirtschaftsminister Rainer Brüderle gerne nennen lässt und der auch die Aufsicht über das Kartellamt führt, letzten Endes entscheiden wird? 18

19 tankstellen interview Bereits ernsthaft mit E10 geübt Im Mai 2007 beginnt AVIA mit der Einführung von E10 an ihren Tankstellen. Dann aber scheiterte die gesetzliche Verankerung von E10 als Standard- Superbenzin und AVIA verzichtete auf einen flächendeckenden Ausbau im eigenen Netz. Nun ist AVIA-Chef Manfed Baumgartner zuversichtlich, dass E10 schon bald auf breiter Front kommt. Bild: AVIA vergangenen Jahr noch einmal 56 Tankstellen hinzubekommen, die Gesamtzahl beträgt jetzt 297. Aber auch hier gilt: Autogas bleibt ein wenn auch wichtiger Nischenmarkt, der aber nach unserem Eindruck ebenfalls der Sättigungsgrenze entgegenstrebt (Seite 31). EID: Sind Sie mit den von der schwarzgelben Bundesregierung im Wachstumsbeschleunigungsgesetz beschlossenen Maßnahmen zur Förderung der Biokraftstoffe zufrieden? Baumgartner: Zunächst möchte ich sagen, dass es weiter unser Bestreben ist, uns auf dem Feld alternativer und regenerativer Treibstoffe stark zu positionieren. Wie aber jeder weiß, ist die aktuelle Gesetzeslage (z.b. bei E10) bzw. die politische Unterstützung (z.b. für B100) beileibe nicht dazu geschaffen, die Produkte zu forcieren. Andererseits wird die höhere Beimischungspflicht (6,25 Prozent) dazu führen, dass sich in absehbarer Zeit die Situation am Markt ändert. Der Ansatzpunkt dürfte E10 sein. Und wie Sie wissen, haben wir als AVIA an diesem Thema schon sehr ernsthaft geübt. Insofern haben wir erfreut vernommen, dass nun auch die Mineralölindustrie für eine schnellstmögliche Markteinführung von E10 ist und von bisher geäußerten technischen Bedenken abrücken will, die eine nationale E10-Norm bisher verhindert haben. Das Thema Bio-Blending spielt für uns eine wichtige Rolle, da wir an dieser Wertschöpfungsstufe be- reits heute partizipieren, das aber vor allem auch morgen noch wollen. EID: Das Sorgenkind der Mineralölunternehmen dürfte im vergangenen Jahr konjunkturbedingt das Schmierstoffgeschäft gewesen sein. Baumgartner: Und das auch bei uns. Ein durchaus bedeutender Teil unseres Schmierstoffgeschäfts ist auf die Industrie ausgerichtet, dieser Teil wurde voll von der Wirtschaftskrise erfasst. Wir gehen hier auch nicht von einer kurzfristigen Erholung aus. EID: Sie sagten, der Einstieg in neue Geschäftsfelder sei bereits voll im Gange. Welche Bereiche sind das? Baumgartner: Seit dem Frühsommer 2009 beliefern wir Kunden mit Erdgas, vor allem im Gewerbebereich. Aber auch das Endkundensegment und kleine Industrieunternehmen haben die AVIA-ten im Visier. Der Verkauf von Holzpellets ist ebenfalls bereits gut angelaufen und zählt für uns inzwischen praktisch zum Standardgeschäft. Erste Schritte haben wir außerdem in der Energieberatung unternommen, indem wir unsere Mitarbeiter zu Energieberatern ausbilden ließen. Der nächste Schritt wird sein, diese Entwicklung zu den AVIA-ten nach draußen zu tragen und Netzwerke aufzubauen. Wir glauben, dass unsere Zukunft darin liegt, dem Kunden Energie zu liefern, ihn aber gleichzeitig zu unterstützen, möglichst wenig Energie zu brauchen. Daran wird unsere Glaubwürdigkeit gemessen werden. EID: Demnach müsste das Contracting für AVIA ebenfalls interessant sein. Baumgartner: Wir sehen hier durchaus Potenzial. Dies ist aber ein Geschäftsfeld, der erst richtig im Entstehen ist. In diesem Sektor brauchen wir neben unserem Know-how auch gute Kooperationspartner auf der technischen Seite. EID: Werden die AVIA-ten demnächst Stromlieferant? Baumgartner: Auch damit beschäftigen wir uns. EID: Jeder redet heute über Elektromobilität. Sie auch? Baumgartner: Für uns ist die Elektromobilität heute in erster Linie ein Markt, den wir genau beobachten. Es ist uns aber schon bewusst, dass wir von diesem Kuchen unter Umständen nichts abbekommen werden. n 19

20 tankstellen unternehmen Wir wollen weiter strukturell wachsen Mit Service und Qualität will Shell beim Autofahrer punkten. Und auch die Netzerweiterung hat Tankstellen-Chef Jörg Wienke noch im Visier. eid Größe ist relativ. Heißt aus der Sicht von Shell Deutschland, man muss nicht unbedingt die meisten Tankstellen haben, um in diesem Geschäft ganz vorne mitzuspielen Straßentankstellen betreibt das Unternehmen hierzulande heute, das sind netto 26 weniger als vor einem halben Jahr (EID 32/09) und inzwischen auch deutlich weniger als die Deutsche BP-Tochter Aral, die mit Stationen (+ 15) in diesem Ranking nun unangefochten an der Spitze liegt (Seite 4). Gleichwohl sieht man sich bei Shell im Tankstellengeschäft in Deutschland auf Augenhöhe mit den Bochumern. In einem Gespräch mit dem EID sagte Jörg Wienke, der neue Tankstellenchef von Shell in Deutschland, Österreich und der Schweiz, warum das aus seiner Sicht so ist. Da ist zu allererst der Mengendurchsatz pro Tankstelle. Wir haben nach wie vor die absatzstärksten Stationen unter den A-Markengesellschaften, betonte er. Dank der Neueröffnung weiterer 22 hochvolumiger Stationen konnte der durch die Schließung einiger kleinerer Tankstellen sowie die Abgabe einzelner Markenpartner an den Wettbewerb (vor allem an Aral) bedingte Volumenverlust im vergangenen Jahr weitgehend wettgemacht werden. Gezielte Aktionen taten dabei ihr übriges. Was das für Aktionen waren? Neben attraktiven Promotions sei man vor allem auf der Service-Seite sehr umtriebig gewesen, sagt Wienke. Der vom Wettbewerb zunächst belächelte Tankwartservice habe sich immer mehr zur echten Erfolgsgeschichte entwickelt. Über Shell-Stationen böten diesen Service inzwischen an, an besonders großen Standorten seien sogar bis zu drei Tankwarte im Einsatz. Knapp Kunden nehmen den Service derzeit monatlich in Anspruch. Mit messbarem Erfolg für Unternehmen und Bargeld tanken bei Shell. Rund Stationen sollen bis Jahresmitte mit dem neuen ICM-Kassensystem ausgestattet sein. Bild: Shell Pächter, der den Tankwart schließlich bezahlen müsse, unterstreicht Wienke. So liege der Kraftstoffabsatz an Stationen mit Tankwart-Service um 3 Prozent über dem von Tankstellen ohne Tankwart, außerdem generiere man dort erhebliche Zusatzverkäufe beispielsweise bei Motoröl und Wischwasserzusätzen mit Zuwächsen von mehr als 30 Prozent. Und da auch noch vier von fünf Kunden den freiwilligen Euro entrichteten, stehe das System heute auf finanziell soliden Beinen, so Wienke. Fast noch wichtiger ist für ihn aber, dass wir die Loyalität unserer Kunden an Tankwart-Stationen deutlich erhöhen konnten. Kundenloyalität sei überhaupt der entscheidende Erfolgsfaktor in einem insgesamt schrumpfenden Markt. Womit der Tankstellenmanager bei der zweiten wesentlichen Service-Aktion seines Unternehmens, der Clubsmart-Karte, angekommen war. Mit jetzt rund sieben Millionen aktiven Kunden ist es das größte kartengebundene, eigenständige Bonusprogramm auf dem deutschen Tankstellenmarkt. Wienke bestätigte, dass Shell im vergangenen Jahr dabei natürlich auch von der Kooperation mit dem ADAC profitiert habe. Um noch einmal 12 Prozent habe die Inanspruchnahme des Rabattangebots durch ADAC-Clubmit- glieder 2009 zugelegt. Ein echter Service- Glücksgriff ist für Wienke die im vergangenen Jahr gestartete Zusammenarbeit mit der Postbank bei der Initiative Bargeld tanken (EID 28/09). Aktuell etwa 550 Stationen sind mit diesem von WincorNixdorf entwickelten Integrated Cash Management (ICM)-System, also bedienten Geldautomaten, ausgestattet, zur Jahresmitte werden es die anvisierten sein, ist Wienke überzeugt. Neben den Vorteilen höherer Sicherheit (Wienke: Tatsächlich konnten bereits mehrere Überfälle durch das geschlossene Bargeldsystem vereitelt werden ) und Kostenersparnis (z.b. durch entfallende Schichtabrechnungen) zählt für Shell das große zusätzliche Kundenpotenzial von etwa 7,5 Millionen Postbank-Girokonto- und Sparkarteninhabern plus den Kunden der Cash Group (neben Postbank noch Commerzbank, Dresdner Bank, Deutsche Bank und HypoVereinsbank), die demnächst bei Shell an den ICMs ebenfalls gebührenfrei Geld abheben können. Mit dem Tankstellen-Ergebnis war Wienke im vergangenen Jahr durchaus zufrieden. Die Margen waren zufriedenstellend, und auch im Shop sei es gut gelaufen: Trotz Krise waren wir dort noch einmal besser als Auch, weil man 2009 die Sortimente von Salty Snack bis zur Getränkekühlung erneut überprüft und optimiert habe. Ein Prozess, der im laufenden Jahr weiter gehen werde. Der Test-Lauf mit dem in der Schweiz sehr erfolgreichen migrolino -Konzept (hochwertige Molkerei- und Frischfleischprodukte, dazu Obst, Gemüse und Sandwiches) an vier Tankstellen im Raum Stuttgart soll ebenso weiterlaufen wie ein relativ neuer Test für eine mögliche Zusammenarbeit im Bereich des Shops mit Spar an drei Stationen im Hamburger Raum. 20

21 tankstellen unternehmen Neue Ideen kündigte der Shell-Tankstellenchef zudem auf der Kraftstoffseite an. Unser Ziel ist, den Kraftstoffverbrauch weiter zu senken. Hier sehen unsere Forscher noch Potenzial, sagte Wienke. Was die weitere Netzentwicklung betrifft, werde Shell fortfahren, das tail end weiter auszudünnen, aber auch neue Standorte zu erschließen und wenn es das Kartellamt denn erlaubt Stationen zuzukaufen. Neues Terrain hat Shell dabei im vergangenen Jahr betreten und als erste A-Gesellschaft in Deutschland eine Tankstelle an einem Supermarkt übernommen. In den letzten zehn November- Tagen 2009 wurde eine Marktkauf-Tankstelle in Gütersloh auf gelb-rot umgeflaggt. Das Konzept hier: Bei Vorlage einer Marktkauf-Quittung erhalten die Tankkunden einen Rabatt pro getanktem Liter Kraftstoff. Das Kraftstoffangebot sei das gleiche wie an klassischen Shell- Stationen, betonte Wienke. Shell hat bereits Erfahrungen im Hypermarket-Segment in Italien oder Ungarn sammeln können. n Statoil gliedert Tankstellen aus eid Die norwegische Statoil will große Teile ihres Mineralöl-Downstreamgeschäfts abstoßen. Abgetrennt werden sollen die Tankstellen (Statoil betreibt gut Stationen in Skandinavien, dem Baltikum und Polen) sowie das Schmierstoffgeschäft, die Bereiche Luftkraftstoffe sowie Marine Fuels; Energy & Retail (E&R) nennt Statoil dieses Segment. Angedacht sei die Gründung einer neuen Gesellschaft, die an die Börse gebracht werden soll, allerdings nicht vor Ende des Jahres. Für eine Übergangszeit will Statoil an dieser neuen Gesellschaft beteiligt sein, bis diese auf eigenen Beinen steht. Man glaube, dass sich E&R besser und stärker in einer eigenen Gesellschaft mit direktem Zugang zum Kapitalmarkt entwickeln könne, erklärte Statoil-Chef Helge Lund. Dementsprechend sei eine neue Eigentümerstruktur auch im Sinne der Kunden (täglich rund eine Million) und der Beschäftigten (etwa ), ergänzte Jon Arnt Jacobsen, Vize-Chef Marketing. Statoil folgt damit einem bereits seit einiger Zeit zu beobachtenden Trend. Die Unternehmen wollen sich verstärkt auf das lukrative Upstream-Geschäft konzentrieren, während die Downstream-Aktivitäten auf den Prüfstand kommen. Die Tankstellen insbesondere, weil hier die Margensituation traditionell angespannt ist. In den letzten zehn Jahren hat sich z.b. ConocoPhillips (in Deutschland bekannt mit der Marke JET) von mehr als der Hälfte ihrer Tankstellen getrennt, ExxonMobil ist heute knapp 40 Prozent kleiner und bei Shell wurde in dieser Zeit etwa jede dritte Station verkauft oder geschlossen, wie PFC Energy ermittelt hat. Einige Gesellschaften suchen inzwischen aber auch nach Wegen, ihre Raffinerieposition zu verkleinern. Wurde hier vor kurzem noch viel Geld verdient, schreiben die Raffinerien wegen der Überkapazitäten inzwischen in vielen Ländern Verluste. Statoils Raffinerien sind allerdings nicht Gegenstand der Ausgliederung. n

22 Tankstellen chronik Preisbewegungen an 365 Tagen Das Tankstellenjahr 2009 Alternative Antriebe, die Sektoruntersuchung Kraftstoffe, Einlieferungsrechte an den BAT, aber auch auskömmliche Tankstellenmargen bewegten die Branche Januar Zum Stichtag 1. Januar 2009 gibt es nach neuester EID-Umfrage Tankstellen (inkl. BAT) in Deutschland, 76 weniger als ein Jahr zuvor. Normalbenzin wird mangels Nachfrage nicht mehr an allen Tankstellen angeboten. Der Bundesverband Freier Tankstellen und Mineralölhändler (bft) sieht infolge der Finanzkrise Alarmzeichen für die Branche. Wegen der Kreditklemme kündigen Kreditversicherer Verträge mit Branchenmitgliedern. Total und der Marktführer für Parkplätze in Europa, Vinci Park, kooperieren. Total- Tankkarten werden an mehr als 50 Parkhäusern angenommen. Aral fürchtet Absatzrückgang an Tankstellen wegen der Abwrackprämie. Aral- Chef Stefan Brok: Wenn viele alte Autos gegen Neuwagen mit niedrigeren Verbrauchswerten ausgetauscht werden, drückt das natürlich unseren Absatz an Tankstellen. Aral übernimmt 24 mittelständische Stationen, die bisher das Shell-Logo führten. Februar Stromversorger sehnen Elektroautos herbei, schreibt die Financial Times Deutschland. In zehn Jahren sollen E-Autos 100 Milliarden Kilowattstunden Strom verbrauchen. Das würde einem Fünftel des heutigen Stromverbrauchs in Deutschland entsprechen. OMV will im Rahmen eines Kostensenkungsprogramms 59 Tankstellen in Thüringen und Sachsen an Total abgeben und sich aus dem italienischen Tankstellenmarkt zurückziehen. Galp Energia übernimmt auf der iberischen Halbinsel das Kraftstoffgeschäft von ExxonMobil, das neben 130 Tankstellen einen jährlichen Absatz von 1 Million Tonnen Kraftstoffe umfasst. März Shell-Studie: Trotz Finanz- und Wirtschaftskrise wird der Pkw-Bestand in Deutschland mittelfristig zunehmen. Für 2030 prognostiziert das Unternehmen 49,5 Millionen Pkw. Hauptgrund ist die zunehmende Motorisierung der Frauen. Unter 14 Ländern in Europa erhebt Deutschland die zweithöchsten Steuern auf Benzin und Diesel, ergibt eine Zusammenstellung von Wood Mackenzie. Nur in den Niederlanden (Benzin) und in Großbritannien (Diesel) müssen höhere Abgaben an den Fiskus bezahlt werden. Shell sieht an ihren Stationen noch keine Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise. Die Absatzzahlen verbessern sich nach schwachem Jahresbeginn von Woche zu Woche. Monatlich nutzen Kunden den Tankwart-Service an mehr als Shell-Stationen. Bis 2020 rechnet BP mit einem Marktanteil der Biokraftstoffe von 20 Prozent. April Der Verbrennungsmotor wird auch in den nächsten zwei Jahrzehnten die Mobilität auf der Straße beherrschen, der Weg zum massenfähigen Elektroauto ist dagegen noch sehr lang, wird auf dem 2. EID- Kraftstoff-Forum prognostiziert. Die Zahl der zugelassenen Autogasfahrzeuge könnte bis Jahresende auf steigen. In der Krise wird das Thema Kraftstoffsparen für die deutschen Autofahrer wichtiger: 76 Prozent sind laut Shell-Umfrage bereit, ihr Fahrverhalten verbrauchsschonend zu ändern. Benzin ist montags am billigsten. Zum Wochenende steigen die Preise. Das ergab eine ADAC-Untersuchung über das Jahr Das Bundeskartellamt untersagt Total den Erwerb von 59 OMV-Tankstellen. Der beabsichtigte Zusammenschluss würde marktbeherrschende Stellungen verstärken. In den regionalen Tankstellenmärkten würde der Marktanteil des Oligopols aus BP/Aral, Esso, Jet, Shell und Total auf 80 bis 85 Prozent steigen. Mai Der vom Bundesrat zum Thema Biokraftstoffquote angerufene Vermittlungsausschuss vertagt sich ohne Beschluss: Neun Bundesländer möchten eine höhere Quote durchsetzen als vom Bundestag verab- schiedet. Der Mittelstand protestiert gegen die Vertagung und droht mit demverfassungsgericht. Erfreulich sind die Tankstellenmargen: Nach 9,69 (Eurosuper) und 10,25 Cent/l (Diesel) im April liegen sie im Mai mit 9,53 bzw. 10,05 Cent/l ähnlich hoch. Juni Rund Kunden nutzen jeden Monat Shells Tankwart-Service an mehr als Stationen. Am Flughafen Stuttgart wird die erste Wasserstofftankstelle Baden-Württembergs eröffnet. Das Gemeinschaftsvorhaben von Daimler, Linde und OMV wurde auch vom Bundesland gefördert. In Norwegen wird der Hydrogen Highway über 600 Kilometer zwischen Oslo und Stavanger offiziell eröffnet. Deutschland hat im Vergleich zu den USA 30 Prozent zu viele Tankstellen, erklärt Uwe Franke, Chef der Deutschen BP. Dieser Überschuss würde den Wettbewerb verschärfen und vor allem die mittelständischen Betreiber treffen. Die Westfalen AG beginnt eine Kooperation mit Total auf dem Gebiet Autogas. In Kanada eröffnet Shell die erste Station für Biokraftstoff der zweiten Generation weltweit. 22

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24 Tankstellen chronik 2009 Das Tankstellenjahr 2009 Juli Gemeinsam mit anderen Unternehmen unterzeichnet Total eine Absichtserklärung zum Bau einer flächendeckenden Wasserstoff-Infrastruktur. Bild: Total Die Aldi-Gruppe testet in Österreich den Einstieg in das Tankstellengeschäft und bricht zeitweilig einen Preiskrieg vom Zaun: Ein Dieselpreis von 0,565 Euro sorgt für lange Staus vor den Stationen. Erste öffentliche Elektrotankstelle Nordrhein-Westfalens eröffnet. RWE und ADAC wollen in einer strategischen Partnerschaft an Parkplätzen Ladestationen errichten, an denen Batterien zunächst kostenlos aufgeladen werden können. Der Tankstellen-Handel ist DER Einzelhandelssektor mit schneller Dynamik in seinem Hauptgeschäft. In den letzten zehn Jahren haben sich, heißt es im Retail-Index, die großen Tankstellen zu Raststationen und kompletten Supermärkten entwickelt. Die meisten Tankstellen in Europa gibt es in Italien ; in Deutschland sind es laut aktueller EID-Umfrage , und in der Schweiz gibt es Tankstellen. Die meisten Tankstellen in Europa betreibt Shell Mit 850 Erdgastankstellen ist Deutschland in Europa Spitzenreiter; in Italien gibt es 700, in Österreich 140 und der Schweiz 110. Der bft Bundesverband Freier Tankstellen und Mineralölhändler e.v. feiert sein 50- jähriges Bestehen. August Deutschland soll nach dem Willen der Bundesregierung zum Leitmarkt Elektromobilität werden, bis 2020 soll es 1 Million Elektroautos geben, so sieht es der beschlossene Nationale Entwicklungsplan Elektromobilität vor. Laut Aral-Studie können sich 36 Prozent der deutschen Autofahrer zwar die Anschaffung eines Elektroautos vorstellen, allerdings nur zu Mehrkosten bis Euro. Daimler, EnBW, Linde, OMV, Shell, Total, Vattenfall und die NOW Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie unterzeichnen eine Absichtserklärung über den Aufbau einer flächendeckenden Wasserstoff-Infrastruktur, um die Markteinführung von Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzelle vorzubereiten. Auf Kosten von 1,5 bis 2 Milliarden Euro beziffert die Branche den Bau von Tankstellen. Die Autobahn Tank & Rast will statt des Quotensystems eine Versteigerung der Belieferungsrechte an den Bundesautobahnen einführen. Auch das Bundeskartellamt kritisiert in dem Zwischenbericht zur Sektoruntersuchung Kraftstoffe das Quotensystem. Laut UPEI liegt in Deutschland der Anteil von Tankstellen mittelständischer Unternehmen am Benzinmarkt bei 20 Prozent, am Dieselmarkt bei 30 Prozent. September Die zu Marquard & Bahls gehörende OIL! Tankstellen GmbH & Co. KG verlässt den bft zum Jahresende und wird Mitglied der UNITI. ExxonMobil setzt im Gegensatz zur Branche verstärkt auf gesellschaftseigene Tankstellen unter der Bezeichnung Company owned and operated retail stores (CORS). Dafür wurde die ROC Retail Operating Company gegründet. Nach diesem System arbeiten in Deutschland bereits 207 und in der Schweiz 58 Esso-Stationen. Oktober 2020 wird sich laut einer Prognose, über die die FTD berichtet, der Pkw-Absatz nach Antriebsart in Deutschland so aufgliedern: Ottomotor 57,6 Prozent; Dieselmotor 14,3 Prozent; Hybridantrieb 20,2 Prozent; Elektroantrieb 5,5 Prozent. Direkt am Chemiepark Hürth geht die erste Wasserstoff-Tankstelle in der Region Köln in Betrieb. Die 54 Tankstellen der insolventen Lorenz Mohr GmbH & Co. KG sind vollständig verkauft; die Stationen wurden von Mineralölunternehmen, Speditionen oder mittelständischen Tankstellenbetreibern übernommen. November 60 Prozent der Erwerbstätigen legten laut Statistischem Bundesamt 2008 den Arbeitsweg im Auto zurück. Für mehr als die Hälfte beträgt der Weg zur Arbeit mehr als zehn Kilometer. Ein Branchen-Spezial des Bundesverbandes der Volksbanken und Raiffeisenbanken schätzt, dass die Tankstellen-Shops nach einem schwachen Beginn 2009 wieder ein ähnliches Ergebnis wie im Vorjahr erreichen können. Für 2010 erwartet der Verband ein Anziehen des privaten Konsums und damit kaum veränderte Umsätze an Tankstellen-Shops. Allerdings ist es in Baden-Württemberg ab sofort nicht mehr erlaubt, an Tankstellen Alkohol nach 22 Uhr zu verkaufen. Dafür darf in Sachsen wieder am Sonntag das Auto gewaschen werden. Westfalen testet eine neue Autogas-Zapfpistole, die weniger wiegt und einfacher zu bedienen ist. Dezember Mit Arktik-Karte klimaneutral tanken. Kunden mit einer Arktik-Karte zahlen an JET-Stationen einen Klimabeitrag von 2 Cent/l. Die durch den Kraftstoffverbrauch entstehenden Klimagase werden durch Gold-Klimaschutzprojekte zu 100 Prozent ausgeglichen. Mit der Übergabe des ersten smart electra an private und geschäftliche Kunden sowie mit der offiziellen Inbetriebnahme der RWE-Strom-Ladeinfrastruktur starten RWE und Daimler die electromobility Berlin. Bis Ende 2010 will RWE in Nordrhein-Westfalen mit Schwerpunkt Ruhrgebiet 400 Ladestationen installieren. Die ersten 36 stehen in Essen. BMW stellt nach 30 Jahren Forschung die Entwicklung des Wasserstoffmotors ein; auch bei VW hat die Brennstoffzellenentwicklung nicht mehr höchste Priorität erreicht der Preiswettbewerb auf dem deutschen Kraftstoffmarkt einen neuen Rekord. Nach Aral-Angaben wurden die Kraftstoffpreise an 364 Tagen an den Tankstellen angepasst. Sie schwankten also täglich waren die Preise nur an 284 Tagen nach oben oder unten verändert worden. n 24

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26 Tankstellen UnTErnehmen Aral schließt Markenpartneroffensive vorerst ab eid Aral-Chef Stefan Brok fürchtet nicht, dass das Bundeskartellamt als Konsequenz der Sektoruntersuchung Kraftstoffe das System der Markenhändlerverträge aushebeln könnte. Die Bonner Kartellwächter wollen untersuchen, ob durch die Agenturverträge, mit denen die großen Mineralölmarken mittelständische Tankstellenfirmen an sich binden, der Markt verstopft wird, weil diese freien alternativen Großhändlern damit nicht mehr als Abnehmer zur Verfügung stehen. Aus unserer Sicht sind die Markenhändlerverträge kartellrechtlich unbedenklich, sagte Brok dem EID, und weiter: Bei genauer Betrachtung wird das Bundeskartellamt feststellen, dass die Aral-Markenhändler zuvor vertraglich an andere Marken wie Shell oder Agip gebunden waren und sich damit die Situation für die freien Großhändler nicht geändert hat. Der Abschluss der Markenhändlerverträge zeigt vielmehr, dass es intensiven Wettbewerb um Tankstellenstandorte gibt. Vor allem den neuen Markenpartnern verdankt Aral das große Wachstum der letzten Zeit wurden 117 Händlerstationen hinzugewonnen. Die 33 Tankstellen, die man größtenteils aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen hat (einige wenige wurden auch an Händler verkauft), gegen gerechnet, kommt die Deutsche BP-Tochter hierzulande nun auf Straßentankstellen (Seite 1). Beim Tankstellen-Kraftstoffabsatz habe man 2009 aber nicht nur dank der Neuzugänge zugelegt (8,3 Millionen Tonnen, + 5 Prozent, davon 3,7 Millionen Tonnen OK und 4,6 Millionen Tonnen DK), wir sind auch organisch gewachsen, sagt Brok. Dabei hätten Marketingaktionen ebenso eine Rolle gespielt wie die Tatsache, dass in einem preislich viel ruhigeren Jahr 2009 (Superbenzin kostete 2009 im Jahresmittel knapp 12 Cent/l weniger als 2008, bei Diesel waren es fast 25 Cent/l) die großen Marken Mengen zurückgewinnen konnten, die im Hochpreisjahr 2008 an den Mittelstand verloren wurden. Arals Marktanteil lässt sich anhand der Absatzzahlen leicht errechnen, sagt Brok: Gesamtmarkt (Tankstelle) stabil bei rund 35,2 Millionen Tonnen geteilt durch 8,3 Millionen Tonnen Aral-Absatz ergibt gut 23,5 Prozent. Und der Aral-Chef macht mit dem Ergebnis weiter: 8,3 Millionen Tonnen entsprechen rund 10 Milliarden Litern, macht bei etwa 1 Cent/l Marge insgesamt 100 Millionen Euro Ertrag (nach Steuern) im Kraftstoffgeschäft über Tankstellen. Im Shop dort erwirtschaftet das Tankstellenunternehmen heute 60 Prozent seines Gewinns (13 Prozent Kraft- und Schmierstoffe, 17 Prozent Autowäsche, 10 Prozent Sonstiges) hatte man 2009 gegen die Auswirkungen der Krise ankämpfen müssen, sagt Rainer Kraus, bei Aral für die rund gesellschaftseigenen Stationen verantwortlich. Insbesondere zu Jahresbeginn hätten sich viele Kunden beim Konsum zurückgehalten. So sank der Shop-Außenumsatz im eigenen Netz um 1,4 Prozent auf nominal 1,53 Milliarden Euro, auf gleicher Fläche war er gegenüber Vorjahr zumindest stabil. Unter Druck habe vor allem das Food Service-Geschäft gestanden, wo der Umsatzrückgang um 1,6 Prozent auf 169,8 Millionen Euro wohl noch deutlicher ausgefallen wäre, hätten die Petit Bistros (1.080) nicht gleichzeitig um 1,7 Prozent zugelegt. Bei 836 Petit Bistro-Stationen hat Aral in den vergangenen Jahren zudem das Angebot noch stärker auf die Bedürfnisse Hunger und Durst ausgerichtet, 2010 sollen weitere 100 Stationen entsprechend modernisiert werden. Rund 8 Millionen Euro nimmt man dafür in die Hand. Nach Produktgruppen liefen 2009 im Shop Erfrischungsgetränke und Heißgetränke (Kaffee!), Autopflegeprodukte und Tabakwaren gut. Weniger gut dagegen lief das Geschäft mit Zeitungen/Zeitschriften sowie alkoholischen Getränken und Süßwaren. Beim Alkohol erwartet Kraus weitere regionale Einbußen, wenn nach Baden-Württemberg (Start März) auch andere Bundesländer nächtliche Verkaufsverbote erlassen ist für Aral in gewisser Weise ein Jahr der Konsolidierungen. Die Markenpartneroffensive ist vorerst beendet, im großen Stil jedenfalls, kleinere Verträge seien immer möglich, und auch neue Stationen an lukrativen Standorten werde man weiter entwickeln, sagt Brok. Gleichzeitig werde das tail end mittels Schließungen und Verkäufen weiter ausgedünnt, vermutlich um erneut 20 bis 30 Stationen. Was steht noch an? Auch Aral wird Normalbenzin in den kommenden Monaten sukzessive aus dem Angebot nehmen. Dessen Anteil am OK-Absatz beträgt bei den Bochumern im Durchschnitt nur noch 7 Prozent. Die Ultimate-Spitzenqualitäten kommen auf inzwischen gut 5 Prozent. Außerdem soll das AdBlue-Geschäft ausgebaut (derzeit 870 Truck geeignete Stationen) und die Aral Card weiterentwickelt werden. Rund 1,1 Millionen Karten hat Aral aktuell ausgegeben, die darüber abgesetzten Mengen wuchsen 2009 um 1,7 Prozent. n 26

27 Tankstellen unternehmen 2009 war für uns ein hervorragendes Jahr Die Deutsche Tamoil ist weiter voll auf Wachstumskurs. Neben weiteren Zukäufen soll dieses Jahr viel Geld in die Entwicklung des bestehenden Netzes fließen. eid Carsten Pohl ist zufrieden. In einem insgesamt schrumpfenden Markt legt die Deutsche Tamoil im Tankstellengeschäft, für das Pohl im Unternehmen verantwortlich ist, zu. Ganz wie geplant, denn das Ziel lautet weiterhin eine flächendeckende Präsenz in Deutschland mit etwa 500 Stationen und ein Marktanteil im Kraftstoffgeschäft von 5 Prozent. Die Elmshorner wollen an der Tankstelle die Nummer 6 hinter den großen Fünf Aral, Shell, Esso, Total und JET werden. Auf dem Weg dahin sei man 2009 ein gutes Stück vorangekommen, sagt Pohl. 387 Tankstellen hat das Unternehmen aktuell im Netz, das sind nach den Zukäufen der Vergangenheit (Dannenberg, GO) und einigen Neueröffnungen immerhin rund 130 mehr als noch vor zwei Jahren. Neben dem rein zahlenmäßigen Wachstum hat Tamoil hierzulande aber auch strukturell zugelegt. Die Umstellung des Netzes auf die Marke HEM sei von den Verbrauchern sehr gut angenommen worden, was sich in allen Bereichen des Tankstellengeschäfts positiv niedergeschlagen hat. Der Kraftstoffabsatz sei im letzten Jahr um über 20 Prozent gestiegen (wobei die Volumenentwicklung bedingt durch die wirtschaftliche Entwicklung teilweise sehr schwankend gewesen sei, sagt Pohl), und dementsprechend hat sich auch der Marktanteil der Deutschen Tamoil weiter nach oben bewegt, auf jetzt etwa 3,5 Prozent, Tendenz steigend. Im Shop und Autowaschgeschäft habe man sogar noch höhere Zuwachsraten als im Kraftstoffgeschäft erzielen können. Insgesamt war 2009 für uns ein hervorragendes Jahr, betont Pohl. Demzufolge werde sein Unternehmen an Waschen nach Farben bei HEM. Die Preisangaben sind Beispiele. Bild: HEM all diesen Stellschrauben weiterdrehen, immer mit Blick auf die Profitabilität, denn profitables Wachstum ist wichtiger als ein reiner Ausbau der Absatzmenge. Bezogen auf die weitere Netzentwicklung bedeutet das für ihn zum einen, einzelne Tankstellen an lukrativen Standorten neu zu errichten bzw. zu akquirieren. In punkto Zukäufe habe man eine ganze Reihe von Einzelprojekten in der Pipeline. Sollten sich darüber hinaus größere Gelegenheiten ergeben, werden wir diese beim Schopfe packen, so Pohl. Genauso wichtig wie eine Vergrößerung des eigenen Netzes und das dürfe bei aller Freude über die vielen neuen Tankstellen, die man in den vergangenen zwei Jahren dazu bekommen habe, nicht vergessen werden sei es, das bestehende Netz weiter zu entwickeln. Deshalb werden wir in diesem Jahr zusätzlich zu den geplanten Akquisitionen einen zweistelligen Millionen-Betrag in den Ausbau unserer vorhandenen Tankstellen investieren. Dabei stehe neben dem neuen HEM-Design auch der Start eines neuen Shop-Konzepts an, das in den kommenden Monaten erprobt werden soll. Und: Das Autowasch-Geschäft soll bei Tamoil/HEM ausgebaut und modernisiert werden, ein Prozess, der bereits in vollem Gange ist. An immer mehr Stationen werden die bestehenden Anlagen durch neue mit textilen Belegen ersetzt, dazu wurde ein neues Farbmarketing-System eingeführt (Bild), das die Transparenz erhöhen und dem Autofahrer so die Auswahl erleichtern soll. Die blaue Wäsche ist dabei ein Angebot, das saisonal wechselt. Die neue bunte Wäsche bietet HEM inzwischen an rund 200 Tankstellen an. n

28 Tankstellen ElektrOmObilität Elektromobil-Politik aus einem Guss? E-Mobility-Branchen warten auf politische Richtungsgebung. 350 Millionen US-Dollar für Batterie-Wechselstationen von Better Place. eid Der politische Hype um bald 1 Million Elektroautos auf deutschen Straßen ist vorerst verpufft. Er rechne 2020 mit einem Marktanteil von 1,5 Prozent, äußerte kürzlich VW-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg. Immerhin: Teile der Regierungspläne beginnen sich zu klären etwa wer künftig für die Umsetzung der ambitionierten Elektro-Ausbaupolitik zuständig sein soll: Die Geschäftsstelle wird in meinem Haus angesiedelt, beendete Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) jüngst einen Streit mit Kollege Peter Ramsauer (CSU). Der wollte diese neue elektromobile Task Force zunächst ins Verkehrsministerium holen, Ramsauer will das Thema zu seinem Schwerpunkt machen. Immerhin leitet nun einer seiner Leute wenn auch unter dem Dach des Wirtschaftsressorts die neue Einheit. Dessen Stellvertreter darf Brüderle benennen klingt kompliziert. Die neue Geschäftsstelle, die bereits arbeitet, soll vor allem die 500 Millionen Euro Fördergelder verteilen, die noch aus dem zweiten Konjunkturpaket bis Ende 2010 zur Verfügung stehen. Ungeklärt ist insbesondere, ob die Fördermittel in den Kaufanreiz oder in die Technologie-Förderung gesteckt werden sollen. Verkehrsminister Ramsauer lehnte solche Finanzspritzen kürzlich in einem Interview ab, hielt sich aber das Prinzip Marktanreiz als eine Art Plan B dennoch offen. Verbände positionieren sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am 3. Mai mit der Automobil-, Energie- und Elektroindustrie klären, wie offene Mittel verteilt werden könnten. Im Vorfeld dieser Gespräche haben die Verbände VDA, BDI, BDEW und ZVEI einen Lenkungsausschuss Elektromobilität und alternative Antriebe gegründet, der als schlagkräftiger Ansprechpartner zur Verfügung stehen soll. Gerade die Autolobby ist aber beim Thema Direkthilfe für E-Autos durchaus gespalten, da einige Anbieter stark auch auf Brennstoffzellen (Seite 33) oder Biofuels der 2. Generation setzen. In Frankreich, China, Japan oder den USA indessen spendiert der Staat Autokäufern bereits tausende Euro, wenn sie sich für das Batterie-Modell entscheiden. Und das scheint Eindruck zu machen: Die französische PSA Peugeot Citroën will noch im Dezember dieses Jahres als erster Massenhersteller in Europa Elektroautos in den Handel bringen. Wir planen bis 2010 mit einem Absatz von 500 und für 2011 sind Stück vorgesehen, so PSA-Marketingmann Tobias Reich. Auch der chinesische Batterie- und Autohersteller Build Your Dreams (BYD) hat gerade die letzte Genehmigung der chinesischen Zentralregierung erhalten, sein Modell E6 noch in diesem Jahr auf den Markt zu bringen. Oder Toyota: Die Japaner planen, die Produktion von Hybridfahrzeugen bis 2011 auf eine Million Stück zu verdoppeln. Leitanbieter, nicht bloß Leitmarkt Auch in den USA gab der eher für großvolumige Geländewagen bekannte Autobauer GM bekannt, 246 Millionen US- Dollar in die E-Motor-Entwicklung zu stecken. E-Sportwagen-Hersteller Tesla feilt bereits am Börsengang. Der Daimler- Partner hofft, dabei 100 Millionen US- Dollar einsammeln zu können. Deutsche Hersteller treten dagegen eher auf die Bremse: Das Segment wird erstmal eine Nische sein, war kürzlich von VW-Vorstand Hackenberg zu lesen. Daimler und BMW schicken vorerst Testflotten ihrer Modelle Smart und Mini ins Rennen. Vor allem die Energieversorger drängen aber auf die Käufer-Boni neben ihrer Forderung, die Netzanschluss-Kosten einer Ladestation auf die Netzentgelte umzulegen zu dürfen. Ladeinfrastrukturen breit aufzubauen mache nur Sinn, wenn in absehbarer Zeit eine nennenswerte Zahl von E-Mobilen auf der Straße sei. Auch können die Versorger nicht so einfach (wie noch eher Autobauer) auf andere geförderte Märkte ausweichen. Aktuelle Studien kommen in der Subventions-Frage zu widersprechenden Empfehlungen. McKinsey rät (für die USA), den Kauf von E-Autos über Steuernachlässe oder in Metropolen noch wirkungsvoller etwa durch die freie Benut- zung der Busspur zu pushen. Auch Boston Consulting weist darauf hin, dass es trotz Verbilligungen eine Preisparität von Verbrenner und Batterie so bald nicht geben werde. Dagegen will die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) lieber in F&E und Infrastruktur investieren. Deutschland müsse sich zum Leitanbieter und nicht bloß zum Leitmarkt der E-Mobilität entwickeln, heißt es. Vielleicht ist das Staatsgeld aber ohnehin überschätzt: Ein Coup ist dem von Shai Agassi gegründeten Unternehmen Better Place geglückt, das komplexe Netze von Lade- und Batteriewechsel-Stationen aufbauen will. Ein von der Großbank HSBC angeführtes Konsortium investiert 350 Millionen US-Dollar in diese Idee. n Kurz notiert Stadtwerke nutzen Synergien Elektromobilität breitet sich weil stark auf der Kurzstrecke vor allem in den Städten aus. Beispiel Trianel: Gemeinsam mit mehr als 20 Partnern aus dem Stadtwerkebereich hat das Netzwerk Ende Januar in Aachen sein Kompetenzzentrum Elektromobilität gegründet. Es will Synergien in diesem neuen Geschäftsfeld heben etwa durch die zentrale Auswertung technologischer Weiterentwicklungen, die gezielte Marktbearbeitung oder die gemeinsame Beschaffung von Fahrzeugen und Ladestationen. Hier generieren wir einen echten Mehrwert, der sich für die Stadtwerke und deren Kunden in barer Münze auszahlt, erläutert Sven Becker, Sprecher der Trianel-Geschäftsführung. Dabei setzen wir auch auf die sehr beliebten Elektro- Roller und -Fahrräder. Das riesige Potenzial steht für den Trianel-Mann außer Frage. Rund Fahrzeuge im Versorgungsgebiet der Beteiligten sollen bis 2020 zugelassen werden. Es könnten aber durchaus mehr werden, da wie Becker betont sich weitere interessierte Unternehmen beteiligen können. 28

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30 tankstellen alternative kraftstoffe Per Strategieschwenk zum Durchbruch? Erdgas ist zwar eine ökoverträgliche Kraftstoff-Alternative, durchsetzen kann es sich bislang aber nicht. Eine gemeinsame Roadmap aller Akteure soll Abhilfe schaffen. eid Richtig sexy findet man in Deutschland die Idee, statt Diesel oder Benzin die umweltverträglichere Kraftstoffalternative Erdgas zu tanken, nicht. Die Autofahrer nicht, sonst wären mehr Erdgasautos auf deutschen Straßen unterwegs, die Automobilbranche nicht, sonst wäre die Modellpalette umfangreicher, und die Tankstellenbetreiber auch nicht, denn die Zahl der Stationen dümpelt trotz anders lautender Ankündigungen immer noch vor sich hin. Die Infrastruktur sei für die vorhandenen Marktpotenziale zu teuer, meint auch AVIA-Chef Manfred Baumgartner (Seite 14) und denkt ebenfalls nicht an einen weiteren größeren Zubau bei Erdgastankstellen. Lediglich die Gaswirtschaft findet den gasförmigen Kraftstoff richtig gut. Verständlich, weiß man doch seit der Wirtschaftskrise nicht mehr so richtig, wohin mit dem einst so hofierten Energieträger. Ab in den Tank wäre da eine gangbare Alternative, zumal Erdgas auch in der Klimabilanz überzeugen kann. Diese Auffassung teilt auch die Bundesregierung, die in der Kraftstoffstrategie aus dem Jahr 2004 für Erdgas ein Potenzial von mindestens 0,5 bis 1 Prozent für das Jahr 2010 vorgesehen hat; bis 2020 sogar einen Anteil von 2 bis 4 Prozent. Das hieße, dass in 10 Jahren 1,4 Millionen Erdgas- Pkw auf Deutschlands Straßen fahren würden. Heute sind es gerade mal Um dies zu erreichen, müsste sich der Bestand an Erdgasautos pro Jahr um 29 Prozent vergrößern. Dass es zu einem solchen Szenario kommt, ist unter den gegebenen Umständen eher unwahrscheinlich, sogar Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie Agentur, dena, ist vom Gegenteil überzeugt. Wir sind bisher nicht auf dem richtigen Weg, die von der Bundesregierung definierten Ziele im Verkehrssektor zu erreichen, sagte er bei der Vorstellung der dena-studie Erdgas und Biomethan im künftigen Kraftstoffmix, die Handlungsempfehlungen erarbeitet hat, um Erdgas im Kraftstoffsektor zum Durchbruch zu verhelfen. Die dena kommt in der Studie zu dem Ergebnis, dass eine neue Strategie für Erdgas bzw. Biomethan als Kraftstoff zwin- Erdgastankstellen nach Bundesländern (Stand Januar 2010) Baden-Württemberg 102 Bayern 121 Berlin 14 Brandenburg 47 Bremen 3 Hamburg 8 Hessen 45 Mecklenburg-Vorpommern 26 Niedersachsen 137 Nordrhein-Westfalen 169 Rheinland-Pfalz 38 Saarland 16 Sachsen 30 Sachsen-Anhalt 40 Schleswig-Holstein 9 Thüringen 38 Insgesamt 863 Quelle: erdgas-mobil gend erforderlich ist. Denn als ursächlichen Grund für die ausbleibende Markt- Durchdringung des Erdgaskraftstoffes hat die dena-studie das Fehlen abgestimmter Maßnahmen der beteiligten Akteursgruppen und einer verbindlichen Umsetzung identifiziert. Eine konzertierte Strategiefestlegung und -umsetzung müsse also her: Wenn alle Akteure eine gemeinsame Roadmap entwickeln und konsequent verfolgen, werden Erdgas und Biomethan schnell einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, so Kohler. An die Bundesregierung richten sich die umfänglichsten Handlungsempfehlungen. So soll durch eine neue Kraftstoffstrategie Planungssicherheit für die Akteure hergestellt werden, indem der Steuervorteil für Erdgas bzw. Biomethan, der 2018 ausläuft, so schnell wie möglich verlängert wird. Darüber hinaus sollen sich der deutlich geringere Ausstoß von CO 2 - und Schadstoffen auch steuerlich niederschlagen und vor allem gegenüber Autogas differieren, die Zahl der Erdgastankstellen an Autobahnen ausgebaut, energieeffiziente Dienstwagen steuerlich bevorzugt und eine einheitliche Preisauszeichnung an der Tankstelle für die unterschiedlichen Kraftstoffe eingeführt werden. An die Wirtschaft richtet die Studie die Erdgastankstellen nach Gesellschaften (Stand Januar 2010) Aral 185 Esso 80 Total 64 Shell 37 AVIA 32 Orlen Tamoil 17 Agip 16 OMV Deutschland 16 Westfalen 15 Q1 6 BayWa 4 Conoco/Phillips (JET) 3 Score Calpam 1 Lühmann (CLASSIC) 1 Eller-Montan 1 Quelle: EID-Umfrage bei den Unternehmen Empfehlung, das Tankstellennetz und das Fahrzeugangebot konsequenter als bisher auszubauen und Marketing und Vertrieb für Erdgasfahrzeuge zu intensivieren. Auch der Kostenvergleich spricht klar für Erdgas, führt Timm Kehler, Geschäftsführer von erdgas mobil, einer Initiative führender Gasunternehmen, einen weiteren Vorteil des hidden champion Erdgas ins Feld. Wer Erdgas tankt, zahlt heute für die gleiche Fahrleistung im Vergleich zu Benzin nur halb so viel und im Vergleich zu Diesel immer noch ein Drittel weniger. Was die weitere Entwicklung angeht, gibt sich Kehler optimistisch: Veränderungen im Automobilmarkt seien immer Marathonläufe und keine Sprints. Auch habe die Marktentwicklung an Dynamik gewonnen, und die Zahl von Erdgasstationen stehe nach wie vor im Raum. Wir haben mit 900 Stationen zwar eine ausreichende Abdeckung, dennoch sehen wir die Zahl als Zwischenschritt. Allerdings, so Kehler, gebe es immer noch weiße Flecken auf der Landkarte, z.b. in der Eifel oder im Bayerischen Wald. Als Faustregel für ein Nachfrage orientiertes Wachstum gelte, so Kehler: mindestens 200 Erdgasautos, dann rechnet sich eine neue Erdgas-Tankstelle. n 30

31 tankstellen Marktinformationen Esso verkauft Tankstellen in Österreich an ENI Weniger Autogas-Neuzulassungen 2009 eid Die italienische ENI hat die Aktien der Mobil Austria GmbH und der Esso Austria GmbH übernommen. Damit stärkt das italienische Unternehmen die Marktposition seiner Tochtergesellschaft Agip Austria GmbH und kann die Früchte von logistischen Synergien ernten. Die Übernahme bedarf allerdings noch der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden. Unter das Logo mit dem sechsbeinigen Feuer speienden Hund geraten das Großhandelsgeschäft, die Luftfahrtaktivitäten der ExxonMobil und 171 Tankstellen, die bisher in Österreich das Esso-Oval führten. Über den Wert der Transaktion machten die Unternehmen keine Angaben. Ausgenommen von der Übernahme durch ENI bleiben das Schmierstoff- und das Spezialitätengeschäft, die von Exxon- Mobil in Österreich weiter betrieben werden. Der US-Konzern hatte den Kraftstoffverkauf in Österreich 1923 aufgenommen. Gescheitert ist dagegen kürzlich die Übernahme der Tankstellen der ExxonMobil in Australien durch Caltex Australia, nachdem die dortigen Wettbewerbsbehörden ihr Veto eingelegt hatten. Sie sollten für 300 Millionen US-Dollar an Caltex gehen, die größte Raffineriegesellschaft auf dem Kontinent. Die Australian Competition and Consumer Commission sah in der geplanten Transaktion eine Schwächung der Konkurrenz auf dem australischen Mineralölmarkt. n eid Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland Autogas-Fahrzeuge neu zugelassen, knapp 22 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor, als es waren. Insgesamt sind damit aktuell Autogas-betriebene Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen unterwegs, denen ein Tankstellennetz von Stationen zur Verfügung steht. So wies unlängst der Vorstandsvorsitzende der Westfalen AG, Wolfgang Fritsch-Albert, darauf hin, dass etwa an jeder vierten Tankstelle entlang bundesdeutscher Autobahnen bereits Autogas-Tankstellen nach Bundesländern (Stand Januar 2010) Baden-Württemberg 589 Bayern 931 Berlin 90 Brandenburg 03 Bremen 30 Hamburg 68 Hessen 436 Mecklenburg-Vorpommern 182 Niedersachsen 855 Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz 56 Saarland 35 Sachsen 83 Sachsen-Anhalt 01 Schleswig-Holstein 45 Thüringen 35 Insgesamt Quelle: DVFG Autogas getankt werden kann. Autofahrern, die sich derzeit für ein LPG-Fahrzeug interessieren, stehen 70 Modelle von 15 verschiedenen Herstellern zur Auswahl. Rechnet man die Nutzfahrzeuge noch dazu, erhöht sich die Zahl auf 90 Modelle. Die meisten Modelle mit einer werkseitigen Autogasumrüstung gibt es von dem koreanischen Autobauer Kia, der mit 14 Modellen fast alle Klassen im Angebot hat. Zum Vergleich: Autobauer Volkswagen offeriert mit dem Golf und dem Golf plus lediglich zwei Autogas-Modelle. n Autogas-Tankstellen nach Gesellschaften (Stand Januar 2010) AVIA 97 Esso 13 Total 161 Shell 156 Tamoil 148 Orlen 136 Aral 100 Q1 98 OMV Deutschland 95 Westfalen 90 OIL! 83 Conoco/Phillips (JET) 88 Lother (Nordoel, LTG) 44 Agip 38 Lühmann (CLASSIC) 32 Calpam 5 Score 18 Quelle: EID 31

32 Tankstellen Ausstellung Espresso-Flair und Spitzenarchitektur Agip-Tankstellen Trovajanica und Cortemaggiore, 1950er Jahre. Bilder: DAM eid Die besten Tankstellen-Shops gibt es bei Agip. Das zumindest ergab ein aktueller Test des Deutschen Instituts für Service-Qualität geprüft wurden Freundlichkeit, Erscheinungsbild und Angebot. Agip als Marke wird allerdings bald verschwinden, denn weltweit soll auf ENI umgeflaggt werden. Schon in den 1950er Jahren waren die Agip-Tankstellen in Italien beliebt. Man fuhr die Stationen (im fabrikneuen Cinquecento) nicht nur zum Auftanken an, sondern auch, um an der Bar einen Espresso zu trinken und dabei modernes Flair zu genießen. Der Architekt Mario Bacciochici entwickelte seinerzeit eine standardisierte Bauform, in der in den guten Agip-Jahren jährlich 200 Tankstellen errichtet wurden. Das zeigt die Ausstellung Die Tankstelle des Wirtschaftswunders im Deutschen Architekturmuseum Franfurt. Die Schau ist noch bis zum 14. März zu sehen. n

33 Tankstellen unternehmen Da war doch noch die Brennstoffzelle... eid Wenn vom Verkehr der Zukunft die Rede ist, spricht alle Welt nur noch vom Elektroauto. Jetzt hat Detlef Stolten vom Forschungsinstitut Jülich die Brennstoffzelle in Erinnerung gebracht. Der Wissenschaftler rechnet ab dem Jahr 2017 mit dem breiten Markteintritt von Brennstoffzellen-Autos. Spätestens dann werde eine entsprechende Anzahl von Fahrzeugtypen zur Verfügung stehen, sagte Stolten, der Chairman des Weltwasserstoffkongresses im Mai ist. Brennstoffzellen liefern wie Batterien elektrische Energie. Anders als batteriegetriebene Fahrzeuge mit ihren kurzen Reichweiten können Autos mit Brennstoffzellen aber 400 km fahren und dann in wenigen Minuten nachgetankt werden. Die technischen Voraussetzungen für die Nutzung des Energieträgers Wasserstoff im Verkehr sind nach Darstellung des Wirtschaftsministeriums in Nordrhein- Westfalen verfügbar, doch fehle es an einer flächendeckenden Infrastruktur. Für die Markteinführung und Kommerzialisierung der Brennstoffzelle ist eine flächendeckende Versorgung mit Wasserstoff unverzichtbar, sagte NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben im Vorfeld des Essener Kongresses. Es stünden beachtliche Mengen des Nebenprodukts Wasserstoff aus Industrieprozessen zur Verfügung, die bisher nicht gebraucht werden könnten und abgefackelt würden. Das Potenzial, das verfügbar gemacht werden könne, entspreche dem Energiebedarf von etwa Brennstoffzellen-PKW im Jahr. Brennstoffzellenautos können auf der 18. Weltwasserstoffkonferenz vom 16. bis 21. Mai in Essen Probe gefahren werden. Dann wird auch das erste Fahrgastschiff mit Brennstoffzellenantrieb, die FSC Alsterwasser aus Hamburg, auf dem Essener Baldeneysee kreuzen. Für Transport und Verteilung des Wasserstoffs sieht Thoben zumindest im Industrieland NRW eine Infrastruktur. Sie verweist auf eine 240 km lange Pipeline vom Rhein bis ins östliche Ruhrgebiet. Mit NRW-Förderung hat der Linde-Konzern eine mobile Wasserstoffbetankungseinheit entwickelt, die den Treibstoff für erste Testflotten zur Verfügung stellt. Es gibt aber auch große Zweifel, ob sich Wasserstoff als Antriebsenergie jemals wird durchsetzen können. Während EnBW-Chef Hans-Peter Villis kürzlich sagte, er halte 2015 ein Netz von H 2 -Tankstellen hierzulande für möglich, hat Deutsche BP- Chef Uwe Franke da so seine Zweifel. Wegen der vielen Fragezeichen bei dieser Technologie habe sich sein Unternehmen aus diesem Geschäft wie einige Autobauer inzwischen verabschiedet (Seite 8). n OMV verkauft italienisches Tankstellennetz... eid OMV zieht sich wie bereits im letzten Jahr angekündigt komplett aus dem italienischen Markt zurück. OMV verkauft ihre Tochter OMV Italia inklusive eines Tankstellennetzes von 99 Stationen in der Region Triveneto vorbehaltlich der Zustimmung der italienischen Wettbewerbsbehörde an den in Venedig ansässigen Mineralölgroßhändler San Marco Petroli. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. OMV will sich bei ihrem Tankstellengeschäft auf die Märkte Donauraum, Südosteuropa und Schwarzmeer-Region konzentrieren und setzt auf qualitatives Wachstum. In Italien betrug der OMV-Marktanteil 2008 rund 0,4 Prozent. Insgesamt verfügte die OMV Ende 2008 über ein Tankstellennetz von Stationen, darunter OMVund 819 Petrom-Tankstellen. n...und BP ihres in Frankreich eid BP zieht sich aus einem weiteren europäischen Tankstellenmarkt zurück. Nach dem Verkauf des griechischen Netzes im vergangenen Jahr geben die Briten nun auch ihre Tankstellen in Frankreich auf. Erster Anwärter auf die 416 Stationen auch drei Tankterminals sollen mit verkauft werden ist die Delek Europe, die selbst Tankstellen in den Benelux- Ländern betreibt und mit der man jetzt exklusiv verhandeln werde, heißt es von BP. Ein Vertragsabschluss wird frühestens im zweiten Halbjahr erwartet. Sollte Delek den Zuschlag bekommen, wird BP weiter die Kraftstoffe liefern. Außerdem würden die Stationen erst in ein paar Jahren auf eine andere Marke umgeflaggt werden. Behalten will BP in Frankreich ihr Bitumen-, Schmierstoff- und Aviation- Geschäft. Auch Großkunden werde man weiter mit Kraftstoffen beliefern. n

34 n tankstellen Marktinformationen Sinopec weltweit bereits auf Platz 2 Die 10 größten Tankstellenbetreiber der Welt eid Auch bei der Anzahl der Tankstellen rücken chinesische Ölfirmen immer weiter vor. Hat ExxonMobil 2009 den ersten Platz als wertvollstes Unternehmen an Petrochina verloren, büßte das US-Unternehmen auch seinen zweiten Platz unter den größten Tankstellenbetreibern ein. Insgesamt haben sich im letzten Jahrzehnt in 2009 Anzahl 2005 Anzahl 2000 Anzahl Shell Shell Shell Sinopec ExxonMobil Texaco ExxonMobil Sinopec Exxon BP.600 BP BP Amoco Chevron Chevron/Texaco Mobil Indian Oil ConocoPhillips Nippon Mitsubishi PetroChina PetroChina ENI Total Total Sinopec Nippon Oil PDVSA Chevron ConocoPhillips Nippon Oil Total Quelle: Top 100: Ranking The World s Oil Companies 2010, 2005, 2000 der Rangliste der weltweit zehn größten Tankstellennetze große Veränderungen ergeben. Zwar steht heute die Shell mit weltweit insgesamt Stationen ebenso an der Spitze wie vor zehn Jahren mit Tankstellen. Doch dahinter haben sich Unternehmen nach vorn geschoben oder sind ganz neue Tankstellen-Logos aufgetaucht. Die chinesische Sinopec hat die Tankstellenzahl in den letzten zehn Jahren mit über Stationen verdreifacht, ExxonMobil hat ihr Netz dagegen in den letzten fünf Jahren um Stationen verkleinert. Neu in der Spitzengruppe sind die China National Petroleum Company und die Indian Oil. Dafür sind ENI und die Petroleos de Venezuela nicht mehr unter den Top 10 vertreten. n Shell und Cosan planen Ethanol-Unternehmen eid Shell und die brasilianische Cosan planen, mit 12 Milliarden US-Dollar ein 50:50-Unternehmen für Herstellung und Vertrieb von Ethanol und Zucker sowie zur Erzeugung von Strom in KWK-Anlagen zu gründen. In das Unternehmen wird Cosan 23 Zuckerrohrfabriken mit einer Jahreskapazität von 60 Millionen Tonnen Zuckerrohr und 2 Milliarden Liter Ethanol, Kraftwerke sowie Kraftstoffvertriebsaktivitäten einbringen. Shell will ihre brasilianischen Tankstellen nebst Versorgungseinrichtungen sowie ihre Anteile an den Zellulose-Ethanol-Spezialisten Iogen und Codexis beisteuern. Zudem wird Shell 2,5 Milliarden US-Dollar Schulden übernehmen und in den nächsten zwei Jahren 1,625 Milliarden US-Dollar bar zur Verfügung stellen. Mit Tankstellen und einem Absatz von 17 Milliarden Liter Kraftstoffen im Jahr wird das Joint-Venture das drittgrößte Mineralölunternehmen Brasiliens sein. Shell sieht, neben weiteren Synergie- effekten, in der Zusammenarbeit mit Cosan, so Downstream-Vorstand Mark Williams, einen Weg, die Rolle in der weltweiten Biokraftstoffversorgung zu vergrößern. Skeptische Marktbeobachter wollen dagegen einen Strategiewechsel erkennen, mit dem Shell von Biokraftstoffen der zweiten und dritten zur ersten Generation wechselt. Shell hatte erst jüngst angegeben, bei Zellulose-Ethanol in ein paar Jahren einen Durchbruch erzielen zu können. n 34

35 mineralöl unternehmen Rekordgewinne adé Oil Majors verlieren vor allem im Downstream-Bereich Die Absatzflaute, Raffinerieüberkapazitäten und niedrigere Ölpreise haben im vergangenen Jahr die Gewinne der Ölgesellschaften aufgezehrt. eid Nach den Rekordergebnissen 2008 sind im abgelaufenen Jahr die Ergebnisse der Ölgesellschaften mit deren Bekanntgabe diesmal die US-Unternehmen begonnen haben dahin geschmolzen. Beispielhaft ist dafür die Entwicklung der Downstream-Ergebnisse bei der größten Raffineriegesellschaft der Welt und des größten Raffineurs in den USA. Bei ExxonMobil verminderte sich das Betriebsergebnis in der Sparte Mineralölverarbeitung und -vertrieb im Vergleich zum Vorjahr um 6,4 Milliarden auf 1,8 Milliarden US-Dollar. In den letzten drei Monaten trat sogar in den USA ein Verlust von 287 Millionen US-Dollar ein, dem außerhalb der USA nur ein kleiner Gewinn von 98 Millionen US-Dollar gegenüberstand. Valero Energy, die in die Ethanolerzeugung eingestiegen ist, eine Raffinerie in den USA stillgelegt hat und eine andere auf den niederländischen Antillen verkaufen will, erlitt 2009 einen Verlust von fast 2 Milliarden US-Dollar. ExxonMobil: Struktur stimmt Über das ganze Jahr 2009 gesehen verminderte sich ExxonMobils Gewinn um 57 Prozent auf 19,3 Milliarden US-Dollar, nicht viel mehr, als das Unternehmen vor zehn Jahren als Gewinn verbuchen konnte. Der Absatz verringerte sich um 5 Prozent. Dagegen konnte die Öl- und Gasförderung um 2 Prozent gesteigert werden, wenn Verkäufe von Unternehmensteilen und OPEC-Quoten berücksichtigt werden. Eine neue Rekordhöhe von 27,1 Milliarden US-Dollar erreichten die Investitionen, von denen vier Fünftel außerhalb der USA erfolgten. Trotz der Schwierigkeiten downstream plant ExxonMobil im Gegensatz zu anderen Unternehmen der Branche keine umfassende Reorganisation. Man fühle sich in diesem Sektor in guter Verfassung, so David Rosenthal, Investor Relations- Vizepräsident, da man in den letzten Jahren die Beteiligungen bzw. den Besitz von zehn Raffinerien veräußert, sich von Kilometer Pipelines getrennt, 145 Lager abgegeben und sich von Tankstellen getrennt habe. Für die Gewinneinbußen des vergangenen Jahres machte der neue Chevron-Chef, John Watson, geringere Erlöse bei Öl und Gas, gesunkene Raffineriemargen und eine Absatzverminderung verantwortlich. Den Gewinn für 2009 bezifferte er auf 10,5 Milliarden US-Dollar, 56 Prozent weniger als im Jahr davor. Watson kündigte eine Restrukturierung des Downstream- Bereichs an, was auch den Verlust von Arbeitsplätzen bedeuten werde. Einzelheiten wollte er noch nicht nennen. ConocoPhillips wieder im Plus ConocoPhillips, die in Europa das JET- Tankstellennetz betreibt, konnte 2009 dagegen zulegen. Nach Verlusten von 17 Milliarden US-Dollar infolge von Abschreibungen im Jahr 2008 meldete das Unternehmen für 2009 einen Gewinn von 4,8 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen will weiter seine Kosten senken. Wie Clayton Reasor, Corporate Affairs Manager bei der Gesellschaft, bei Bekanntgabe der Ergebnisse wissen ließ, will man sich in den nächsten beiden Jahren von Unternehmensteilen im Wert von 10 Milliarden US- Dollar trennen. Im laufenden Jahr werden sich die Investitionen auf 11,2 Milliarden US-Dollar belaufen, das sind 40 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Nutzung der Raffineriekapazitäten war Ende letzten Jahres auf 76 Prozent gesunken. Laut BP-Chef Tony Hayward war 2009 a very good year, obwohl das Unternehmen einen Rückgang seines Gewinns um 45 Prozent auf 13,9 Milliarden US- Dollar hinnehmen musste. Immerhin habe man die selbst gesetzten Ziele des Unternehmens übertroffen, so Hayward. Die Öl- und Gasproduktion habe um 4 Prozent zugenommen. Die Förderung sei zu 129 Prozent durch neue Reserven ersetzt worden und habe seit nunmehr 17 Jahren hintereinander mindestens 100 Prozent der Produktion ausgemacht. Die Kosten seien um mehr als 4 Milliarden US-Dollar gesenkt worden, womit eine Verringerung der Beschäftigten um auf rund verbunden gewesen sei. Investiert habe das Unternehmen im abgelaufenen Jahr 20,3 Milliarden US-Dollar. Nicht besonders rosig waren auch die Zahlen, die Royal Dutch Shell für 2009 präsentierte. Allein im letzten Quartal sank der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um drei Viertel auf 1,2 Milliarden US-Dollar, Shells Gesamtergebnis verlor 69 Prozent auf 9,8 Milliarden US-Dollar. Die Gründe auch hier die gleichen wie bei der Konkurrenz: Vor allem downstream sah es wegen der Schwäche im Raffineriegeschäft düster aus. Shell fuhr hier in Q4/2009 einen Verlust von 1,76 Milliarden US-Dollar ein, aufs Jahr gesehen schmolz das Downstream-Ergebnis von 5,3 Milliarden (2008) auf nur noch 258 Millionen US- Dollar zusammen. Shell bemüht sich derzeit, kleinere Raffinerien abzugeben, u.a. in Deutschland die Werke Hamburg und Heide. Upstream blieb Shell in Q4 zwar mit 2,5 Milliarden US-Dollar Gewinn auch weiter hinter dem Vorjahresquartal zurück (4,6 Milliarden US-Dollar), im Vergleich zu Q3/2009 (1,5 Milliarden US- Dollar) ging es dank gestiegener Ölpreise zumindest aber wieder aufwärts. Um Kosten zu sparen, kündigte Shell an, weitere Stellen zu streichen Jobs waren bereits 2008 abgebaut worden. Auch der Fiskus leidet Den Rückgang der Gewinne und des Absatzes in der Öl- und Gaswirtschaft bedauern nicht nur die Unternehmen, sondern auch der Fiskus. Weniger Öl- und Gaskonsum bei gestiegenem Verbrauch von Biokraftstoffen und anderer erneuerbarer Energien bedeutet niedrigere Einnahmen bei Verbrauchs- und Umsatzsteuern. Geschrumpfte Gewinne lassen die Einkommensteuern sinken. Mit der Halbierung des Gewinns hat zum Beispiel ExxonMobils Einkommensteuer von 116,3 Milliarden 2008 im letzten Jahr auf 78,6 Milliarden US-Dollar abgenommen. n 35

36 Mineralöl Zahlen daten Fakten Heizölpreise eid Angebotspreise für Lieferungen von l (Premium-Qualität) frei Verwendertank, alles je 100 l, inkl. 19% MwSt, EBV und IWO am : Ort Euro Berlin 62,10-64,00 Hamburg 61,70-63,95 Hannover 63,80-64,85 Düsseldorf 61,75-65,55 Frankfurt 63,00-63,40 Karlsruhe 60,70-62,10 Stuttgart 60,70-63,65 München 63,05-64,80 Rostock 60,50-62,30 Leipzig 62,50-63,85 Dresden 61,60-62,45 Cottbus 61,10-63,55 Kiel 61,90-64,50 Lübeck 61,75-63,20 Bremen 59,50-62,00 Durchschnittspreis 61,70 Quelle: EID Tankstellenpreise eid Von vier Großgesellschaften erhielt der EID die folgenden bundesweiten Durchschnittspreise, und bei verschiedenen Markengesellschaften stellte der EID überwiegend folgende Städtepreise an SB-Tankstellen jeweils in Cent je Liter fest: a b c D am am am am Super Plus 146,3 144,5 - - Eurosuper 138,6 138,5-137,3 Normalbenzin 138,7 138,5 - Dieselkraftstoff 116,8 116,6-115,0 am Hamburg Essen Stuttgart München Super Plus 144,9-141,9 144,9-141,9 144,9-141,9 144,9-143,9 Eurosuper 138,9-135,9 138,9-135,9 138,9-135,9 138,9-137,9 Normalbenzin 138,9-135,9 138,9-135,9 138,9-135,9 138,9-137,9 Dieselkraftstoff 116,9-115,9 116,9-113,9 116,9-113,9 116,9-115,9 rostock Berlin Leipzig Super Plus 144,9 144,9-143,9 144,9 Eurosuper 138,9 138,9-137,9 138,9 Normalbenzin 138,9 138,9-137,9 138,9 Dieselkraftstoff 116,9 116,9-115,9 116,9 Quelle: EID Vergleich der Verbraucherpreise in der EU vom Eurosuper Diesel- heizöl heizöl unverbleit kraftstoff leicht schwer*, < 1%-S Euro/1.000 l Euro/1.000 l Euro/1.000 l Euro/Tonne ohne mit ohne mit ohne mit ohne mit Steuern Steuern Steuern Steuern Steuern Steuern Steuern Steuern Belgien 455, ,00 467,77 993,00 444,82 560,60 332,39 347,39 Bulgarien 438,70 946,72 442,27 898,86 431,54 885, Dänemark 542, ,22 516, ,30 524, ,19 352,72 749,76 Deutschland 470, ,00 481, ,00 457,47 617,40 309,42 334,42 Estland 473, ,99 498, ,43 468,14 694, Finnland 510, ,93 555, ,98 474,88 677, Frankreich 478, ,10 469, ,10 494,82 659,50 363,87 382,37 Griechenland 512, ,00 562, ,00 485,48 611,00 397,32 422,55 Großbritannien 444, ,12 462, ,15 413,13 563,05 Irland 509, ,00 535, ,00 578,84 733,44 277,19 312,42 Italien 530, ,83 532, ,15 530, ,99 378,08 409,47 Lettland 478, ,11 493,39 996,75 493,39 622, Litauen 499, ,57 515,93 956,14 448,23 567, Luxemburg 504, ,04 494,88 916,41 453,18 518, Malta 502, ,00 469,63 970,00 436,90 630,00 428,98 444,00 Niederlande 487, ,00 464, ,00 365,97 738,00 319,94 353,00 Österreich 442, ,00 461, ,00 446,51 666,53 361,00 428,70 Polen 466, ,53 487,47 979,25 430,44 594,73 400,99 416,73 Portugal 522, ,00 537, ,00 495,25 752,00 471,75 487,05 Rumänien 489, ,29 497,55 953,75 400,02 837,68 424,91 440,69 Schweden 431, ,77 462, ,99 419,46 990,15 381,58 786,48 Slowakei 471, ,00 474, ,00 485,00 608,74 302,00 328,55 Slowenien 475, ,00 481, ,00 451,33 655,00 372,00 427,02 Spanien 511, ,19 517,85 995,53 455,49 628,64 383,98 399,06 Tschechien 493, ,35 520, ,83 437,80 634,92 284,69 302,83 Ungarn 477, ,50 502, ,34 502, ,34 350,94 378,60 Zypern 526,14 960,83 515,89 887,33 502,12 613,89 444,73 465,23 Rangfolge von Deutschland * Die Preise einschließlich Steuern bei Heizöl schwer gelten ohne MwSt. Benzin/DK: Tankstellenpreise; HEL: Verbraucherpreise für Lieferungen frei Haus 36

37 Mineralöl Zahlen daten Fakten Brent-Notierungen ($/b) und EuroFixing / US-$/Euro Datum monat wechselkurs märz april mai EuroFx / US-$/Euro ,70-71,90 72,30-72,50-1,3995 / 0, ,30-72,50 73,00-73,20 73,60-73,80 1,3963 / 0, ,30-72,50 72,90-73,10 73,50-73,70 1,3896 / 0, ,30-74,50 75,00-75,20 75,60-75,80 1,3947 / 0, ,30-76,50 76,80-77,00 77,40-77,60 1,4005 / 0,7140 Quelle: OMR Argus Flüssiggas-Notierungen (LPG) eid Spotmarkt-Notierungen, alles in US-Dollar je Tonne (Veränderungen vs. Vorwoche in Klammer): propan butan fob ARA* (+46) (+52) (-25) (-20) cif ARA t (+35) (+41) (-20) (-19) cif ARA** (-15) (-20) (-10) (-10) fca ARA rail t (+32) (+38) (+5) (+10) fob NWE t (+35) (+41) (+5) (+6) cif Med t (-15) (-20) (+20) (+20) * Propan bis t; Butan bis t ** Propan t; Butan t Argus prices are calculated using a precise and transparent methodology which can be found at Argus is the leading global LPG benchmark provider with key industry indices including ANSI (Argus North Sea Index), cif ARA large cargoes and the Argus Far East Index. Daily prices can be requested from info@argusmedia.com. Argus accepts no liability as to how its data is used or for what purpose. Weitere Informationen über Argus unter Argus International LPG Argus European Products Northwest Europe eid Preise in US-Dollar je Tonne (Veränderungen vs. Vorwoche in Klammer): Gasoline 95r 10ppm NWE fob (+35,75) 699,75-700,25 (+35,75) Gasoline 95r 10ppm NWE cif (+35,50) 713,00-713,50 (+35,50) Naphtha 65 para NWE cif (+19,00) 702,00-704,00 (+16,00) Gasoline 98r NWE barge (+35,50) 740,00-740,50 (+35,50) Gasoline Euro-bob oxy NWE barge (+35,50) 705,00-705,50 (+35,50) Gasoline Euro-bob non-oxy NWE barge (+35,50) 705,00-705,50 (+35,50) MTBE NWE barge (+10,00) 830,00-840,00 (+5,00) Naphtha 65 para NWE barge (+19,00) 702,00-704,00 (+16,00) Jet/kerosine NWE barge (+16,25) 669,50-670,00 (+15,75) Gasoil diesel 10ppm German NWE barge (+19,50) 628,75-630,75 (+20,50) Gasoil Heating oil German NWE barge (+20,00) 614,25-616,25 (+21,00) Jet/kerosine NWE cif (+21,75) 679,00-680,00 (+21,75) Gasoil diesel 10 ppm German NWE cif (+26,75) 649,00-651,00 (+26,75) Gasoil heating oil German NWE cif (+24,00) 627,25-629,25 (+24,00) Gasoil Russian cargo NWE cif (+24,00) 627,25-629,25 (+24,00) Fuel oil 1% NWE fob (+17,00) 455,00-459,00 (+17,00) Fuel oil 3,5% NWE fob (+12,50) 428,25-432,25 (+12,50) Fuel oil 1% NWE cif (+17,00) 467,25-471,25 (+17,00) Fuel oil 3,5% NWE cif (+12,50) 440,50-444,50 (+12,50) FAME 0C CFPP Rotterdam barge fob (+30,00) 920,00-930,00 (+30,00) FAME -10 CFPP Rotterdam barge fob (-5,00) 955,00-965,00 (-5,00) Ethanol NWE fob Rotterdam ex duty (+19,00) 687,00-689,00 (+19,00) Ethanol NWE T1 cif Rotterdam ex duty (+19,00) 677,00-679,00 (+19,00) Argus European Products Argus prices are calculated using a precise and transparent methodology which can be found at Argus is a leading global benchmark provider for energy markets with key industry indices including European gasoline barges which are the basis for physical and paper trade as well as the ANSI (Argus North Sea Index), cif ARA large cargoes and the Argus Far East Index in the LPG market. Daily prices can be requested from info@argusmedia.com. Argus accepts no liability as to how its data is used or for what purpose. Weitere Informationen über Argus unter Frachtraten eid Die Frachtraten für Gasöl-Transporte waren nach den Ermittlungen des EID wie folgt (Grundlage: Tonnen-Partien auf dem Rhein): am Rotterdam- Duisburg Euro/t 3,75-4,50 Frankfurt Euro/t 8,25-9,50 Karlsruhe Euro/t 10,00-11,00 Basel SFR/t 18,00-19,50 am Rotterdam- Duisburg Euro/t 3,75-4,50 Frankfurt Euro/t 8,25-9,50 Karlsruhe Euro/t 10,00-11,00 Basel SFR/t 18,00-19,50 Quelle: EID fob Med t (+32) (+32) (+25) (+25) Autogaspreise 05. KW (in Cent/l) West 57,9-64,9 Nord 60,9-66,9 Süd 60,9-63,9 Ost 61,0-65,9 Quelle: DVFG Hohe US-Vorräte drücken auf Ölpreise eid Der Ölpreis pendelt mal wieder: Nach einem starken Sinken sind die Notierungen in der ersten Hälfte der vergangenen Woche wieder stark gestiegen, getrieben von der Hoffnung einer baldigen kräftigen Wirtschaftserholung. Doch dann wurden die neuen US-Vorratsdaten bekannt gegeben, und es ging mit den Preisen wieder nach unten, zeigten die Zahlen des American Petroleum Institute doch die US-Rohölläger sind randvoll, dass zumindest die Nachfrage nach Öl nicht unbedingt auf ein schnelles Gesunden der Weltwirtschaft hindeutet. In den vom EID ermittelten Verbraucherpreisen jedenfalls steckt zumeist noch der Preisanstieg der ersten Wochenhälfte. So bei Eurosuper: Dort kostete der Liter am 4. Februar im Bundesdurchschnitt knapp 139 Cent und damit etwa 2 Cent mehr als in der Vorwoche, und während Dieselkraftstoff preislich mit 117 Cent je Liter zur Vorwoche nahezu konstant war, verteuerte sich leichtes Heizöl um rund 2 Euro auf 61,70 Euro je 100 Liter (bei Litern Abnahme). n 37

38 Mineralöl Zahlen daten Fakten Ölmarktpreise Rotterdam und Inland eid Der Oil Market Report (OMR) hat nachstehende fob-ara-preise in US-$/t für den Rotterdamer Spotmarkt ermittelt. superbenzin Eurobob* Gasöl 0,1% S Diesel EN590 Heizöl max. 1% S Heizöl High S ,0-675,0-581,0-583,0 599,0-600,0 442,0-445,0 428,0-430, ,0-686,0-584,0-585,0 603,0-606,0 446,0-447,0 429,0-431, ,0-684,0 668,0-671,0 582,0-584,0 598,0-604,0 442,0-444,0 427,0-429, ,0-695,0 684,0-688,0 600,0-601,0 614,0-618,0 453,0-454,0 436,0-437, ,0-721,0 706,0-709,0 617,0-619,0 629,0-630,0 462,0-466,0 443,0-449,0 * Eurobob = European Blendstock for Oxygene Blending, eine Mischkomponente, die unter Hinzufügung der erforderlichen Beimischung der Benzin-Norm EN228 entspricht. Quelle: OMR eid Der OMR notierte für Lieferungen ab Raffinerie/Lager frei TKW (fot) in Euro/t (Angaben exkl. Steuern/EBV/IWO. Bei der Umrechnung in Euro/t wurden folgende spezifische Gewichte zugrunde gelegt: Superbenzin 0,755; Normalbenzin 0,745; Diesel 0,845; Heizöl leicht 0,845): vk-n unverbl. bio-diesel (DIN 14214) Diesel heizöl (0,1% S) Norden 535,8-539,7 741,8-747,5 472,3-476,4 430,4-433,9 Osten 551,7-554,3 730,5-736,1 478,8-483,6 443,4-446,9 Seefeld 542,4-546,4-472,3-476,4 435,1-438,6 Südosten 555,6-557,0 736,1-741,8 480,0-485,9 441,0-445,7 Westen 538,4-539,7 732,7-738,4 470,5-474,1 429,2-432,7 Rhein-Main 541,1-542,4 736,1-741,8 472,3-475,9 432,7-434,5 Südwesten 534,4-538,4 737,3-742,9 468,8-474,1 423,3-428,0 Süden 531,8-538,4 738,4-744,1 469,9-475,3 426,8-431, Norden 539,7-545,0 741,8-747,5 472,3-478,2 431,5-433,9 Osten 551,7-557,0 730,5-736,1 479,4-481,2 443,4-446,9 Seefeld 543,7-550,3-474,1-477,6 435,1-437,5 Südosten 557,0-562,3 736,1-741,8 480,0-488,3 441,0-446,9 Westen 541,1-543,7 735,0-740,7 471,1-475,3 429,2-432,7 Rhein-Main 542,4-545,0 740,7-745,2 474,7-477,0 431,5-434,5 Südwesten 534,4-539,7 737,3-742,9 469,3-475,9 423,3-428,0 Süden 531,8-539,7 738,4-744,1 471,1-476,4 428,0-432, Norden 539,7-543,7 741,8-747,5 469,9-475,3 427,4-432,7 Osten 551,7-557,0 730,5-736,1 478,8-481,2 441,0-445,7 Seefeld 543,7-549,0-471,1-476,4 432,7-437,5 Südosten 557,0-560,9 736,1-741,8 478,8-485,3 439,8-445,7 Westen 541,1-543,7 735,0-740,7 470,5-475,3 427,4-432,7 Rhein-Main 539,7-545,0 740,7-745,2 472,9-477,0 429,2-434,5 Südwesten 539,7-543,7 737,3-742,9 472,3-477,6 422,1-428,0 Süden 537,1-542,4 738,4-744,1 469,9-475,3 426,8-433, Norden 546,4-551,7 741,8-747,5 481,2-484,7 436,3-439,8 Osten 557,0-563,6 730,5-736,1 489,5-491,8 450,5-454,0 Seefeld 550,3-557,0-483,0-487,1 442,2-445,7 Südosten 563,6-570,2 736,1-741,8 490,7-494,2 448,1-451,7 Westen 542,4-547,7 735,0-740,7 478,2-481,2 434,5-438,6 Rhein-Main 545,0-550,3 740,7-745,2 478,8-484,7 436,9-442,2 Südwesten 538,4-547,7 737,3-742,9 478,8-484,7 431,5-438,6 Süden 537,1-542,4 738,4-744,1 474,7-480,0 432,7-439, Norden 553,0-557,0 741,8-747,5 495,4-501,3 452,8-457,6 Osten 566,2-568,9 730,5-736,1 503,7-508,4 467,0-471,8 Seefeld 559,6-563,6-498,9-503,7 458,8-463,5 Südosten 574,2-580,8 736,1-741,8 507,2-512,0 464,1-469,4 Westen 554,3-559,6 735,0-740,7 496,6-501,3 452,2-456,4 Rhein-Main 558, ,7-745,2 496,6-502,5 453,4-458,8 Südwesten 553,0-557,0 737,3-742,9 495,4-499,5 445,7-450,5 Süden 549,0-557,0 738,4-744,1 493,6-498,9 449,3-457,6 Quelle: OMR 38

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40 Energie geothermie Kein Erfolg ohne Risiko gilt auch für geothermische Projekte Auf der 3. Euroforum-Konferenz Geothermie in München diskutierten Experten über Erfahrungen, Risiken und zukünftige Potenziale von Erdwärme. eid Wir müssen auch über die Risiken reden, obwohl Geothermie eine Erfolgsstory ist, sagte Rüdiger Schulz vom Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik LIAG auf der Geothermiekonferenz vom 26. bis 27. Januar Im Zentrum der Konferenz stand die Tiefengeothermie, die nach Schulz Worten im eigentlichen Sinn in einer Tiefe von mindestens einem Kilometer und Temperaturen ab 60 Grad beginnt. Als absolute Erfolgsstory bezeichnete er den weltweiten Anstieg der installierten geothermischen Stromerzeugungskapazitäten von rund MWe im Jahr 1985 auf etwa MWe Dies entspreche etwa neun Atomkraftwerken. Aktuelle Zahlen werde die Internationale Geothermische Assoziation IGA auf ihrem Weltkongress auf Bali im April vorlegen. Während Island oder die Toskana mit Hochdruckwasser, Dampf und Heißwasser über 150 Grad Strom im großen Stil erzeugen, nutze Deutschland derzeit zur Stromgewinnung am stärksten Aquifere (grundwasserleitende Schichten) und Thermalwasser ab 100 Grad. Fünf Anlagen mit zusammen rund 7 MWe könnten zurzeit neben Wärme auch Strom ins Netz einspeisen. Während die Kraftwerke von Neustadt-Glewe seit 2003 und Unterhaching seit 2009 im regulären Betrieb sind, befindet sich Bruchsal zurzeit in der Inbetriebnahme. Die Anlage von Landau liefert Strom seit 2007, laufe jedoch nach Erdstößen im August und September 2009 bis Ende März 2010 im Probebetrieb mit reduzierter Leistung, erklärte Peter Hauffe, Geschäftsführer der Pfalzwerke Geofuture. Kurz vor dem Abschluss steht eine Risikostudie zum Ausschluss gemeinschädlicher Auswirkungen, die das Risiko der Entstehung von Magnituden größer als 3,5 ausschließt und Anforderungen an eine so genannte sanfte Betriebsweise definiert. Wirtschaftlichkeit sei in Landau ein großes Problem und erfordere Krisenmanagement. Ob es Staufen, Landau oder Basel ist, fragen uns die Leute: was ist bei uns in Unterhaching, wie hoch ist die Gefahr?, sagte Gerlinde Kittl, Geschäftsführerin bei der kommunalen Unterhaching GmbH. Tatsächlich habe es ganz geringe, aber nicht spürbare seismische Ereignisse im vorletzten Jahr gegeben. Auf solche Risiken müsse man sich vorbereiten, bevor es zu größeren Ereignissen kommt. Die Kalina-Anlage in Unterhaching fahre derzeit wegen des Fernwärmebedarfs nur im Teillastbetrieb. Beim Kalina-Cycle-Verfahren wird zum Antrieb der Turbine zur Stromerzeugung als Antriebsmittel ein Ammoniak-Wasser-Gemisch eingesetzt, dessen Siedetemperatur niedriger als Wasser ist. Die Wärmeerzeugung sei in der köpfigen Gemeinde wirtschaftlicher, da die Kunden die Fernwärme sehr gut angenommen hätten, so Kittl weiter. Die Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) betrage insgesamt 23 Cent/kWh. In diesem Jahr sollen MWh Strom produziert und MWh an Fernwärmekunden geliefert werden. RWE Innogy prüft mögliche Projekte und Kurz notiert hofft, in diesem Jahr mit einer Bohrung zu beginnen. Die Phase bis zur Fündigkeit ist Risikofinanzierung. Erst bei der zweiten Bohrung steigen die Banken ein, stellte Schulz heraus. Daher empfahl er, was innovative Aspekte im Projekt betrifft, früh den Kontakt zum Bundesumweltministerium zu suchen: Da rennen Sie offene Türen ein. Immerhin geht das Bundesumweltministerium in seiner Leitstudie 2008 bis 2020 von einer installierten elektrischen Leistung von 280 MWe in der Tiefengeothermie aus und setzt auch auf die petrothermale Energieerschließung mittels Hot-Dry-Rock-Verfahren, bei dem Wasser in heiße Gesteinsschichten zum Aufheizen injiziert wird, um anschließend zur Energiegewinnung nach oben gefördert zu werden. Ein einheitliches Förderprogramm gebe es nicht. Dies sei ein Bausteinkastenprinzip und splitte sich in Komponenten auf, erläuterte Thomas Reif, Fachanwalt der Kanzlei Gaßner, Groth, Siederer & Coll. Mindestens ein halbes Jahr sei für die Fördermittelrecherche zu veranschlagen. n Wintershall versorgt Schwimmbad in der Pfalz mit Erdwärme Das geothermisch erwärmte Wasser stammt aus einem ehemaligen Ölfeld aus Meter Tiefe und soll ab Sommer 2010 dafür sorgen, dass die Besucher des städtischen Erlebnisbades im pfälzischen Landau es angenehm warm haben Liter Wasser zirkulieren stündlich in dem geschlossenen Kreislauf der stillgelegten Förderstelle La44 der Wintershall, eine von 75 Bohrungen des Unternehmens in der Region Landau. Damit die Erdwärme aus der ehemaligen Öllagerstätte überhaupt genutzt werden kann, muss das Ganze jedoch technisch umgerüstet werden. Über den Steigrohrstrang wird das heiße Wasser künftig zu Tage gefördert, eine Wärmepumpe und vier Wärmetauscher versorgen per Fernleitung dann das nur 500 Meter entfernte Schwimmbad. Wir werden über diese Kooperation über 1 Million Kilowattstunden pro Jahr umweltfreundliche Energie erhalten, freut sich Thomas Hirsch, Geschäftsführer der Stadtholding Landau in der Pfalz GmbH. Bei einer Tiefenbohrung nimmt die Temperatur alle 100 Meter um durchschnittlich 4,7 Grad zu, beschreibt Thomas Ruttmann, Betriebsleiter des Wintershall-Standortes Landau, die idealen Standort-Voraussetzungen für die Gewinnung von geothermischer Energie. Ansonsten liegt der durchschnittliche Temperaturanstieg bei 3 Grad pro 100 Meter. Daher gibt es im Gebiet Landau eine im Vergleich zu anderen Regionen große Anzahl von Geothermie-Projekten, so Ruttmann. 40

41 energie marktinformationen Areva und GDF Suez wollen zusammenarbeiten eid Der französische Nuklearkonzern Areva und der französische Strom- und Gasversorger GDF Suez sprechen miteinander über eine Partnerschaft bei der Entwicklung und späteren Vermarktung eines neuen Kernreaktors der nächsten Generation. Dabei geht es um den Reaktortyp Atmea mit einer Leistung von MW, den Areva gemeinsam mit der japanischen Mitsubishi Industries entwickelt, einer kleineren Version des EPR, der über eine Leistung von MW verfügt. Ein Zusammengehen von Areva mit GDF Suez bedeutet für den Strom- und Gasversorger Zugang zur Nukleartechnik und zu Erfahrung im Betrieb von Kernkraftwerken, was seine Konkurrenzfähigkeit gegen den bisherigen alleinigen Kernkraftwerksbetreiber in Frankreich, EDF, stärken würde. Areva bringt die neue Partnerschaft eine Verringerung ihrer Abhängigkeit vom Rivalen EDF als größter Kunde vom Reaktorentwurf über die Lieferung von Brennstoffen bis zu deren Wiederaufarbeitung. Zwischen den beiden staatlich kontrollierten Unternehmen herrscht Dauerstreit. EDF-Chef Henri Proglio, der ebenfalls dem Wasserversorger Veolia vorsteht, möchte die Atomindustrie unter seinem Dach bündeln, mit Teilen von Areva. Und bei seinem Konkurrenten GDF Suez machte er sich unbeliebt mit der Ankündigung, das Unternehmen marginalisieren zu wollen. Alstom sieht Erneuerbare schneller wachsen als Kohle Derweil sieht der französische Kraftwerksausrüster Alstom den Bedarf nach Ausrüstung für Kraftwerke, die erneuerbare Energien oder Kernenergie als Energieträger verwenden, schneller wachsen als die Nachfrage nach Kohle- und Gaskraftwerksausrüstungen. Doch, so fügte Alstom-Chef Patrick Kron in Davos hinzu, weil Erneuerbare und Kernenergie schneller wachsen, bedeute das nicht, dass Kohle und Gas stillstehen. Auch hier werde die Nachfrage nach Kraftwerks- Ausrüstung weltweit zunehmen. Der Absatz von Kraftwerksturbinen habe 2009 unter dem ersten Rückgang der weltweiten Nachfrage nach Strom seit 1945 gelitten. Kron wagte aber keine Prognose, auf welchem Gebiet Alstom in Zukunft den größten Zuwachs sieht. n Veröffentlichung von Klimarisiken eid Die amerikanische Börsenaufsicht, Securities and Exchange Commission (SEC), hat erstmals börsennotierte Unternehmen aufgefordert, Investoren über die Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Geschäfte zu unterrichten. Die SEC-Vorsitzende, Mary L. Schapiro, bezeichnete diese Forderung als logischen Schritt. Die Kommission wolle damit keine bestimmte wissenschaftliche Erkenntnis oder politische Richtung im Zusammenhang mit EEX-Stromterminmarkt Preise und Handelsvolumen niedr./höchst. Settlement- Anzahl Volumen Offene bezahlpreis Preis Kontrakte kontrakte 28. Januar 2010 Jahr 2011 base 49,45 / 49,90 49, Jahr 2011 peak 67,45 / 67,75 67, Quartal 2/10 base 38,15 / 38,60 38, Quartal 2/10 peak 48,75 / 48,75 48, Februar 10 base 45,25 / 48,85 45, Februar 10 peak 57,95 / 59,00 58, Januar 2010 Jahr 2011 base 49,30 / 49,55 49, Jahr 2011 peak 67,10 / 67,10 67, Quartal 2/10 base 38,25 / 38,25 38, Quartal 2/10 peak - / - 48,50 - / - - / Februar 10 base 45,80 / 45,80 45, Februar 10 peak 58,50 / 58,75 57, Februar 2010 Jahr 2011 base 48,80 / 49,00 48, Jahr 2011 peak 66,85 / 67,15 67, Quartal 2/10 base 37,50 / 37,60 37, Quartal 2/10 peak 47,75 / 47,75 47, März 10 base 39,05 / 39,05 39, März 10 peak 48,05 / 48,25 47, Februar 2010 Jahr 2011 base 48,40 / 48,75 48, Jahr 2011 peak 66,50 / 66,75 66, Quartal 2/10 base 37,40 / 37,51 37, Quartal 2/10 peak - / - 47, März 10 base 39,00 / 39,15 39, März 10 peak 47,75 / 47,75 48, Februar 2010 Jahr 2011 base 48,40 / 48,72 48, Jahr 2011 peak 66,35 / 66,65 66, Quartal 2/10 base 37,40 / 37,50 37, Quartal 2/10 peak 47,70 / 47,80 48, März 10 base 39,00 / 39,40 39, März 10 peak 48,50 / 48,50 48, Angaben in Euro/MWh und MWh der Erderwärmung unterstützen. Die SEC reagiere mit ihrem Beschluss auf Eingaben von Umweltschutz- und Investorengruppen. Anleger müssten wissen, welche Auswirkungen beispielsweise Gesetze oder internationale Verträge über die Senkung von Treibhausgasemissionen auf die Kosten der Unternehmen haben könnten. Die Effekte solcher Maßnahmen müssten dabei nicht in jedem Fall negativ sein. Sie könnten auch Vorteile mit sich bringen. n 41

42 energie marktinformationen gesagt Wir wollen die Art, wie die Sonne Energie gewinnt, auf die Erde holen. Angela Merkel, Bundeskanzlerin und promovierte Physikerin, wirbt in einer Videobotschaft auf ihrer Homepage für die Zukunftsenergie Kernfusion. Dankenswerterweise wird jetzt wieder über die Kernfusion geredet. RWE-Chef Jürgen Großmann. Die Fusionsforscher können einem schon fast leid tun. Wolfgang Liebert, Chef des Zentrums für interdisziplinäre Technikforschung; ständig müssten sie die Hoffnung auf den Durchbruch am Leben halten, damit weiter Forschungsmittel fließen. Welche Modelle oder Quellen man auch immer benutzt: Es gibt eine Lücke zwischen den Geldsummen, die derzeit in saubere Energie fließen, und dem, was nötig wäre, um die Emissionen unter Kontrolle zu bringen. Heftiger Widerstand gegen Solarpläne eid In der Solarbranche brodelt es. Unternehmen und Verbände laufen Sturm gegen die Pläne von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU), die Photovoltaik-Vergütung stärker als bislang geplant abzusenken. Bundesweit protestierten bereits Solarfirmen auf einem Aktionstag Solar Made in Germany etwa mit symbolischen Werksschließungen. Auch die rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad (SPD) ließ kein gutes Haar an den Röttgen-Plänen: Projekte wurden gestoppt, Banken stellen Finanzierungszusagen zurück, allein bei Schott Solar seien wegen der zusätzlichen Kürzungen Arbeitsplätze in Gefahr. Bundesweit seien Beschäftigte betroffen. Aber auch Röttgens Koalitionspartner gehen die Kürzungspläne zu weit. Erdkabel-Gesetz strittig Wir kommen nicht mit der Axt, sagte FDP-Umweltexperte Michael Kauch, der etwa die von Röttgen geplanten Einschnitte bei der Förderung des Anlagenbaus auf Äckern abmildern will. Die FDP will zudem einen geringeren Eigenverbrauchsbonus. Auch sei der April-Termin für die 15-Prozent-Kappung der Einspeisevergütung verfrüht längst geplante Anlagen könnten wegen des harten Winters nicht rechtzeitig installiert werden. Doch auch unter Röttgens Parteifreunden wird nach Reuters-Angaben weiter diskutiert. Unions-Vertreter hätten den Termin für die geplante Einmal-Kürzung bereits auf Mai verschoben. Dafür könnte allerdings die nächste planmäßige Kappung ab 2011 mit bis zu 18 Prozent noch höher ausfallen, als bislang vorgesehen. n Noch höhere Mehrerlöse Aus der auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos publizierten Studie Grünes Investieren Die weltweiten Investitionen in emissionsarme Energien werden nach Schätzungen 2010 die Rekordsumme von 200 Milliarden US-Dollar erreichen. Würde man keine der Energieformen irgendwie subventionieren, wären die Erneuerbaren heute schon am günstigsten. Axel Berg, Vorsitzender von Eurosolar, in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Ich lade schließlich auch keine Generäle zum Essen ein. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle zu dem Frühstück, das Verteidigungsminister Karl- Theodor zu Guttenberg in Davos für führende deutsche Wirtschaftsvertreter gab. Der Staat wird es nicht hinnehmen, dass Total die Raffinerie in Dünkirchen schließt, ohne eine Beschäftigungsgarantie für die 370 Mitarbeiter zu geben. Frankreichs Industrieminister Christian Estrosi. Die Aussagen des ADAC sind falsch. Der MWV zu der x-ten Kritik an angeblich zu hohen Tankstellenpreisen. Wir sind genau so weit wie die anderen. VW-Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg zum Stand Elektroauto bei VW. eid Das Energieleitungsausbau-Gesetz (EnLAG) ist möglicherweise rechtswidrig Experten bezweifeln, dass der Bund für die Regelung zuständig ist. Das ergibt sich aus einem Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages, aus dem das Handelsblatt zitiert. Beauftragt hat das Papier der niedersächsische Bundestagsabgeordnete Holger Ortel (SPD). Sollte sich diese Rechtsansicht durchsetzen, könnten sich wichtige Netzausbauprojekte verzögern. Das EnLAG listet 24 Höchstspannungstrassen auf, für deren Bau vordringlicher Bedarf festgestellt ist etwa für Netzanbindungen von Offshore-Windanlagen. Zudem nennt das Gesetz vier Abschnitte, bei denen für Höchstspannungsleitungen die kostspieligeren Erdverkabelungen vorgesehen sind. Die Bundesregelung hat ein zuvor geltendes niedersächsisches Landesgesetz außer Kraft gesetzt. Ob es dieser einheitlichen Bundesnorm aber bedarf was Voraussetzung für deren Vorrang wäre, wird vor allem in Niedersachsen bestritten. Für Teile der Bevölkerung und der Landespolitik greift die Erdverkabelung zu kurz. Das Land selbst solle entscheiden, welche Kabel unterirdisch verlegt werden. Der zuständige Netzbetreiber Transpower befürchtet dagegen, dass eine umfangreichere Erdverkabelung enorme Zusatzkosten verursachen würde. n eid Die deutschen Strom- und Gasnetzbetreiber müssen rund 2 Milliarden Euro an Netzentgelt-Mehrerlösen kompensieren, die sie in den vergangenen Jahren zuviel vereinnahmt haben das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung und beruft sich auf eine Zwischenbilanz der Netzagentur. Bislang war die Bundesnetzagentur von 1 Milliarde Euro Rückforderungen ausgegangen. Die meisten Bescheide seien bereits verschickt worden, wird die Behörde zitiert. Besonders betroffen seien die 900 Stromnetzbetreiber, auf die 1,5 Milliarden Euro entfielen. 350 Millionen Euro seien es bei den Gasverteilnetzen, der Bereich Gasfernleitungen, der erst 2009 nach einer gerichtlichen Entscheidung in die Anreizregulierung einbezogen worden ist, werde derzeit geprüft. Dort rechne die Behörde aber mit nochmal mehreren hundert Millionen Euro, so das Blatt. Der BGH hatte 2008 in einem Rechtsstreit zwischen Vattenfall und der Bundesnetzagentur entschieden, dass die von der Netzagentur angeordneten Netznutzungsentgelte rückwirkend von Oktober 2005 an für Strom und von Januar 2006 an für Gas gekürzt werden. Netzagentur und Betreiber hatten sich darauf geeinigt, die Mehrerlöse pauschal zu ermitteln und sie über eine Nachjustierung der Erlösobergrenze im Rahmen der Anreizregulierung zu verrechnen. n 42

43 Energie Wärmemarkt Die Einführung der Energiesparlampe löst nicht unsere Klimaproblematik Der BDH kritisiert die nicht ausreichende Modernisierungsquote im Gebäudebestand und fordert eine Aufstockung des Marktanreizprogramms für regenerative Wärme. eid Wir im Bundeswirtschaftsministerium empfinden ein größeres Vergnügen am Wachküssen. Mit diesen Worten erteilte Jochen Homann, Staatssekretär im BMWi, der Strategie des Knüppels aus dem Sack eine Absage. Es sei absolut richtig, dass der Wärmemarkt ein schlafender Riese sei, den es zu wecken gelte, sagte er auf der 3. Deutschen Wärmekonferenz in Berlin. Energieeffizienz wird eine wichtige Rolle im Energiekonzept spielen. Wir wollen die Kreativität des Marktes und den Wettbewerb nutzen. Ordnungsrechtliche Mittel, Zwang, sind nur das letzte Mittel. Lediglich bei Neubauten setze man auf das Ordnungsrecht und werde die Standards 2012 weiter anheben. Im Bestand wolle man Anreize setzen und habe das Marktanreizprogramm ausgeweitet. Auch das Effizienzpotenzial bei kleinen und mittleren Unternehmen wolle man so heben. Niemand soll zu etwas verpflichtet werden, auch nicht zum Energiemanagement. Voraussichtlich noch in diesem Frühjahr wird laut Homann die EU-Gebäudeeffizienz-Richtlinie verabschiedet. Man habe einen Kompromiss gefunden, der in einigen Punkten ambitionierter sei als der Entwurf. Aber: Alles muss sich irgendwann rechnen. Das CO 2 -Gebäudesanierungsprogramm der KfW, für dieses Jahr nicht ausreichend ausgestattet, nannte er ein Opfer des eigenen Erfolgs. Für 2010 und 2011 vorgesehene Mittel seien wegen der starken Nachfrage auf 2009 vorgezogen worden. Jetzt fehlen diese Mittel. Ob in den Haushaltsberatungen aufgestockt werden kann, wird sich zeigen. Klaus Jesse, Präsident des Bundesindustrieverbands Deutschland Haus-, Energieund Umwelttechnik (BDH), sagte, die europäische Einführung der Energiesparlampe sei zwar medienwirksam umgesetzt BEE-Präsident Dietmar Schütz (r.) überreicht auf dem Neujahrsempfang seines Verbandes Bundesumweltminister Norbert Röttgen eine gemeinsame Resolution von BEE und BDH zum Wärmemarkt. Bild: BEE / Andreas Labes worden, löst aber nicht unsere Klimaproblematik. Noch immer seien nur 13 Prozent der 17,8 Millionen Wärmeerzeuger effizient und koppelten erneuerbare Energien ein. Die Modernisierungsquote reicht nicht. So seien zwar im vergangenen Jahr mit Wärmeerzeugern drei Prozent mehr verbucht worden, Verlierer seien jedoch die Erneuerbaren gewesen, thermische Solaranlagen seien 2009 um 26 Prozent eingebrochen. Während 2008 noch in 45 Prozent der Investitionsfälle erneuerbare Energien eingekoppelt worden seien, sei der Anteil 2009 auf 33 Prozent gesunken und damit weit entfernt von dem BDH-Ziel von 80 Prozent für Nicht nur die Konkurrenz zur Photovoltaik auf dem Dach und den gefühlten niedrigen Energiepreisen hält Jesse für die Ursachen: Wir haben auch unter der Abwrackprämie für Pkw gelitten. Nachhaltigkeit auch im Bereich der Politik forderte Jesse ein. Das Impulsprogramm für Mini-Blockheizkraftwerke sei ein Beispiel dafür, wie es nicht gemacht werden sollte. Die Ankündigung ein halbes Jahr vor dem Start des Impulsprogramms habe zunächst zu Kurzarbeit, dann zu Überstunden geführt. Jetzt, nach nur einem Jahr, werde das Programm von der Politik wieder in Frage gestellt. Für die Doppelstrategie von Effizienz und erneuerbaren Energien sei eine Vereinfachung und Aufstockung der Förderprogramme erforderlich. Wir diskutieren auch über Steuerabschreibungen, die in den neunziger Jahren gewirkt haben. Was hat die Hotelbranche, was wir nicht haben?, fragte Jesse rhetorisch. Gemeinsam mit dem Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat der BDH eine Resolution verabschiedet, die nun der Politik nahegebracht werden soll. Darin fordern die beiden Verbände unter anderem eine Aufstockung des Marktanreizprogramms für regenerative Wärme auf 1 Milliarde Euro pro Jahr sowie eine Erhöhung der Fördersätze, die Lösung des Investor-Nutzer- Dilemmas im Mietwohnungsbereich und eine breit angelegte Kampagne, um eine Verdoppelung der Modernisierungsquote zu erreichen. Stephan Kohler, Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur, erinnerte daran, dass laut der Internationalen Energie-Agentur (IEA) Verbesserungen bei der Energieeffizienz den größten Beitrag zur Klimastabilisierung leisten könnten. Die öffentliche Diskussion sollte sich auch darauf konzentrieren, wo der größte Beitrag herkommt. Im vergangenen Jahr habe die Effizienzsteigerung in Deutschland lediglich 1,7 Prozent betragen, notwendig seien aber drei Prozent jährlich, um das Klimaziel zu erreichen. Wir müssen eine Schippe nachlegen. Das System Haus muss in den Fokus genommen werden. Notwendig seien eine Vernetzung der Instrumente, klare Schnittstellen zwischen Ordnungsrecht und Förderung, Aufstockung der Förderprogramme und Verstetigung, aber auch bessere Informationen und Fachqualifikationen. n 43

44 Energie marktinformationen Kein GDF Suez-Kohlekraftwerk in Stade Gazprom schnappt EnBW VNG-Anteil weg Januar der stromintensivste Monat im Jahr eid GDF Suez hat ihre Pläne zum Bau eines 800 MW-Kohlekraftwerks in Stade aufgegeben. Wie das Unternehmen mitteilte, sei der Bau in der geplanten Größenordnung aus Schallschutzgründen nicht machbar. Außerdem schränkten ein wasserrechtliches Genehmigungsverfahren und die damit verbundenen Auflagen die Wirtschaftlichkeit des Werkes ein. Schließlich erleichterten auch die allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen derzeit keine solche Großinvestition ein Hinweis auf die möglicherweise anstehenden Laufzeitverlängerungen der Kernkraftwerke. GDF Suez will das knapp 50 Hektar große Gelände direkt an der Elbe nun verkaufen. Bürgerinitiativen und teilweise auch Politiker hatten sich gegen das seit 2005 geplante Kohlekraftwerk ausgesprochen. Einer Klage beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg gegen den Bebauungsplan des Kraftwerks wurde Ende 2008 entsprochen, woraufhin die Stadt Stade einen Schallrahmenplan mit einer Lärmgrenze von nachts maximal 45 Dezibel auflegte. Dagegen laufen die Planungen der Kohlekraftwerke von Dow und E.ON am Standort Stade weiter. Für beide Kraftwerke sind die Bebauungspläne derzeit in Vorbereitung. Dow, die in Stade ein großes Chemiewerk betreibt, will mit einem kombinierten Steinkohle-/Gasund Dampfturbinen-Kraftwerk vor allem ihren Eigenbedarf an Dampf und Strom für die Produktion langfristig kostengünstig decken. E.ONs Pläne sehen den Bau eines ebenfalls 800 MW-Kohlekraftwerks vor. n eid Gazprom Germania baut ihren Anteil am Erdgasimporteur VNG aus. Die Aktionäre stimmten der Übertragung der Namensaktien, die bisher von der GDF Suez-Tochter EEG-Erdgas Transport gehalten wurden, auf die Gazprom Germania zu, die damit auf 10,52 Prozent der VNG-Anteile kommt. 15,79 Prozent liegen bei der Wintershall, mit der Gazprom gemeinsam Wingas betreibt. Sächsische Kommunen halten über die Verbundnetz Gas Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft (VuB) weitere 25,79 Prozent. 48 Prozent der Aktien liegen bei EWE, die ihren Anteil an EnBW abgeben will, wogegen sich die VuB stemmt. Allerdings hat sich das Kartellamt eingeschaltet, da Gazproms VNG-Anteil addiert mit dem von Partner Wintershall eine Sperrminorität bei VNG bildet. n Euro/MWh 70,00 60,00 50,00 40,00 30,00 20,00 10,00 Energiebörsen Baseload nächster Tag eid Im Monat Januar wird laut des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) der meiste Strom des Jahres verbraucht 11,8 Prozent mehr als im Jahresmittel. Auf dem zweiten Platz liegt mit + 8,5 Prozent der Monat Dezember, gefolgt von den Monaten März (+ 7 Prozent) und November (+ 6,6 Prozent). Das ist das Ergebnis einer aktuellen Auswertung, die der BDEW auf Basis von Strom-Verbrauchsdaten der Jahre 1992 bis 2008 in Deutschland vorgenommen hat. Am niedrigsten fällt laut BDEW der Stromverbrauch über das Jahr gemittelt in den Sommermonaten aus. Im Juni werden durchschnittlich 9,3 Prozent weniger verbraucht, im August 8,7 Prozent und im Juli 6,8 Prozent weniger. n APX Base 41,08 49,72 40,42 35,65 51,96 41,09 43,20 EEX 41,09 49,18 35,89 35,49 45,58 40,75 43,61 Powernext 54,39 56,50 48,43 59,02 63,31 55,07 50,56 OTC-Strompreise Euro/MWh bid Ask bid Ask bid Ask bid Ask bid Ask Base Jahr 49,97 50,15 49,43 49,60 49,50 49,65 48,85 49,02 48,55 48,72 Monat 45,32 45,62 45,52 45,77 45,51 45,81 39,18 39,48 39,15 39,37 Quartal 38,50 38,73 38,03 38,35 38,35 38,65 37,45 37,82 37,38 37,62 Woche 48,70 48,93 48,70 48,93 47,73 47,98 44,13 44,75 42,83 43,05 Peak 8-20h Mo.-Fr. Jahr 67,82 68,12 67,37 67,63 67,45 67,66 66,85 67,13 66,53 66,80 Monat 58,03 58,35 58,33 58,77 58,21 58,73 47,78 48,22 47,95 48,22 Quartal 49,10 49,33 48,53 48,88 48,39 48,95 47,68 48,08 47,47 47,75 Woche 62,13 62,63 63,00 63,50 62,25 62,63 54,50 55,13 53,58 54,00 Vattenfall Energy Trading präsentiert die angegebenen Forward-Preise für den dargestellten Zeitraum. Alle Preise beziehen sich auf Marktbeobachtungen und sind als Tagesendkurse zu verstehen. Alle Börsenpreise sind Tagesmittelwerte für Baseloadlieferungen des nächsten Tages. Bei Fragen oder Interesse an weiteren Services durch Vattenfall Energy Trading wenden Sie sich bitte an: gabriele.rahn@vattenfall.de. 44

45 energie Marktinformationen Offshore-Windkraft startet ins kommerzielle Zeitalter eid In der Deutschen Bucht, 110 km nordwestlich von Cuxhaven, soll einer der ersten rein kommerziellen Offshore Windparks Deutschlands, Global Tech I, entstehen. Bis zu 80 Turbinen der 5 MW- Klasse könnten ab 2012 Ökostrom für rund 1 Million Menschen liefern, Investitionsvolumen: 1,5 Milliarden Euro, rund neue Arbeitsplätze sind geplant. Macher von Global Tech ist die Wetfeet Offshore Windenergy GmbH mit Sitz im schwäbischen Wolfschlugen, hinter der ein Konsortium aus den Stadtwerken München, der Schweizer EGL AG, der HEAG Südhessische Energie AG (HSE), der Norderland Projekt GmbH und der Windreich AG steht. Projektpartner des Windparks sind Areva Multibrid und die Strabag Offshore Wind GmbH. Strabag setzt bei Global Tech I erstmals neu entwickelte Schwerkraft- Fundamente in Großserie ein. Die über Tonnen wiegenden Bauteile werden in Kainähe gefertigt, mit einem Spezialschiff zu dem endgültigen Standort transportiert und dort auf dem Meeresgrund V.l.: Klaus Weber, Strabag Offshore Wind, Willi Balz, Geschäftsführer bei Wetfeet und Windreich-Chef, sowie die Wetfeet-Beiräte Hans-Jörg Bullinger (Fraunhofer Gesellschaft) und Eberhard Veit (Festo AG). Bild: Wetfeet abgesetzt. Auch der Stahlmast und die Maschinengondel mitsamt den Rotorblättern werden an Land auf das Schwerkraft-Fundament montiert, um die auf See drohenden Wetterausfälle zu vermeiden. Die 170 km lange Kabeltrasse (100 km im Meer, 70 km an Land), zunächst von Wetfeet selbst geplant, wurde 2007 an E.ON verkauft. Sie befindet sich derzeit im Bau und wird in der leitungsverlustärmsten Hochspannungsgleichstromtechnik ausgeführt. n PNE Wind drängt auf den kanadischen Markt eid PNE Wind orientiert sich weiter Richtung Kanada. Gemeinsam mit der kanadischen BCP Renewable Energy Ltd. will die Tochtergesellschaft PNE Ausland GmbH dort Windpark-Projekte entwickeln. Dazu haben beide Unternehmen, die schon zuvor kooperiert hatten, eine gemeinsame Gesellschaft gegründet, PNE Ausland hält daran 75 Prozent. In Kanada konnte sich die PNE USA Inc. rund ha Flächen sichern, die für Windparks geeignet sind. PNE leitet daraus ein potenzielles Erzeugungs-Portfolio von 330 MW ab, mit dem sich die neue Gesellschaft an Ausschreibungen des regionalen Energieversorgers SaskPower zur Stromversorgung der kanadischen Provinz Saskatchewan beteiligen will. Wir sind gut aufgestellt, um Projekte in Kraftwerksgröße für SaskPower zu entwickeln, ist Kelly Lloyd, Generalbevollmächtigter der PNE Wind USA, überzeugt. Und: Wir wollen auch in andere Regionen Kanadas und werden unsere Standort-Akquisition noch ausbauen, so BCP-Director Chad Eggerman. n REpower liefert Offshore- WEA an RWE Innogy eid RWE Innogy hat die ersten Offshore-Windenergieanlagen (WEA) aus dem 2009 mit REpower Systems geschlossenen Rahmenvertrag abgerufen. Wie beide Unternehmen jetzt vereinbarten, wird REpower 48 6M-Offshore-WEA mit einer Gesamtleistung von rund 295 MW für das Projekt Nordsee Ost liefern. RWE zieht damit den Bau dieses Parks vor, bis das zweite deutsche Nordsee-Projekt, Innogy Nordsee 1, ebenfalls genehmigt ist. Nordsee Ost soll zwischen 2011 und 2013 rund 35 km nördlich der Insel Helgoland errichtet werden; Mitte 2012 sollen die ersten Windturbinen den Betrieb aufnehmen. Der im Februar 2009 zwischen beiden Unternehmen geschlossene Rahmenvertrag sieht insgesamt eine Lieferung von bis zu 250 Offshoreturbinen des Typs 5M/6M vor. REpower wird für den Windpark Nordsee Ost die Maschinenhäuser die das Unternehmen im Offshore-Produktionsstandort in Bremerhaven fertigt, die Naben, die Rotorblätter und die Türme liefern. n eviag mit ersten WEA eid Die Duisburger eviag AG hat mit dem Bau von fünf ev100-windkraftanlagen im französischen St. Pierre de Maillé begonnen. Mit dem Turnkey-Auftrag für dieses erste Windprojekt sei ein Premium- Service-Vertrag verbunden, so eviag. n Genussrechte von ABO Wind eid Der Windkraft-Projektierer ABO Wind erhöht seine Genussrechts-Emission, die seit dem November angeboten wird, von 5 auf 7,5 Millionen Euro. Das Papier werde mit 8 Prozent jährlich verzinst und sei erstmals nach fünf Jahren und danach jährlich kündbar. Das Geld dient als Zwischenfinanzierung, bis ein langfristiger Investor die Windparks erwirbt, gerade in den Zeiten der Finanzkrise benötigen Banken und Investoren für ihre Entscheidungen viel Zeit, so Vorstand Jochen Ahn. Derweil sei es vorteilhafter, die Projekte weiterzutreiben, da sich in Bau oder in Betrieb befindliche Windparks besser verkaufen ließen. n 45

46 Personalien Tiessen bleibt weitere drei Jahre Chef von E.ON Hanse eid Hans-Jakob Tiessen, seit September 2003 Vorstandsvorsitzender der E.ON Hanse AG, wird auch in den nächsten Hans-Jakob Tiessen (l.), Vorstandsvorsitzender, und Udo Bottländer bleiben E.ON Hanse weitere drei Jahre erhalten. Bilder: E.ON Hanse Jahren die Geschicke des in Quickborn, Schleswig-Holstein, ansässigen Energieunternehmens lenken. Sein Vertrag wurde Ende Januar vom Aufsichtsrat des Unternehmens für drei weitere Jahre verlängert. Ebenfalls verlängert wurde der Vertrag von Udo Bottländer, der seit dem 1. März 2007 als Personalvorstand und Arbeitsdirektor für die E.ON Hanse tätig ist. Guido Knott, bislang kaufmännischer Vorstand, ist zum 1. Februar 2010 in die Konzernzentrale gewechselt und hat dort die Leitung des Bereichs Wirtschaftspolitik übernommen. Als Nachfolger hat Andreas Fricke, der seit 1994 im E.ON- Konzern tätig ist, zum 1. Januar 2010 seine Aufgabe als kaufmännischer Vorstand der E.ON Hanse übernommen. n RWE IT regelt Geschäftsführungs-Nachfolge eid Bei der IT-Dienstleistungstochter des RWE-Konzerns, der RWE IT, steht ein Wechsel in der Geschäftsführung an. Chittur S. Ramakrishnan, Vorsitzender der Geschäftsführung der RWE IT und Chief Information Officer (CIO) des RWE-Konzerns, geht Ende Januar 2011 in den Ruhestand. Seine Nachfolge tritt Michael Neff an. Neff wird zum 1. Juli 2010 in die Geschäftsführung der Chittur S. Ramakrishnan Bild: RWE RWE IT berufen und übernimmt dann ab Februar 2011 als neuer CIO des RWE- Konzerns den Vorsitz in der Geschäftsführung der RWE IT. Neff kommt von der Heidelberger Druckmaschinen AG, wo er seit 2000 als CIO tätig war. n Veränderung in der E.ON Ruhrgas-Pressestelle eid Die Pressesprecherin der E.ON Ruhrgas, Astrid Zimmermann, verlässt zum Ende des Jahres das Unternehmen aus gesundheitlichen Gründen. Ihre Nachfolge tritt Dirk Hachmann an, der neben der Leitung der Externen Kommunikation bei E.ON Ruhrgas auch die Sprecherrolle übernimmt. n Stabwechsel in der ZVEI- Landesstelle Hessen eid Die Landesstelle Hessen des ZVEI Zentralverband Elektrotechnik- und Elektroindustrie hat mit Clemens Christman einen neuen Geschäftsführer bekommen. Christman, der zuletzt im Hessischen Wirtschaftsministerium als Leiter des Ministerbüros von Alois Rhiel tätig war, übernimmt die Geschäftsführung von Klaus Lippold, der in den Ruhestand geht. n Geschäftsführerwechsel bei Dienstleister-Verband eid Beim Interessenverband der Energiemarktdienstleister, der Energie-Service- Alliance (ENSEA), hat Dirk Briese die Geschäftsführung von Torsten Dorn übernommen. n Liqui Moly baut Öffentlichkeitsarbeit aus eid Bei der Ulmer Liqui Moly zieht man die Konsequenzen aus einem stetig wachsenden Auslandsgeschäft und hat einen neuen Bereich Internationale Öffentlichkeitsarbeit eingerichtet, deren Leitung Peter Szarafinski übernommen hat. Szarafinski ergänzt in der neuen Position Tobias Göbbel, der für die Pressearbeit in Deutschland, Österreich, Schweiz und den Benelux-Staaten verantwortlich ist. n Termine managerakademie-fachkonferenz E-Mobility 02. bis 03. März 2010 Düsseldorf eid Im Zentrum der diesjährigen Fachkonferenz E-Mobility der managerakademie stehen neue Kooperationen für Energieversorger, Verkehrsunternehmen und Automobilbranche. Unter Berücksichtigung aktueller Projektberichte und Geschäftsideen aus Modellregionen referieren Experten aus Politik, Industrie, Forschung und Verbänden u.a. über den Stand der Umsetzung politischer Vorgaben, aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Batterietechnik, Ladeinfrastruktur und Netze, zukünftige Infrastrukturprojekte sowie neue Chancen für Wirtschaftsbereiche. Als Referenten erwartet werden u.a. Uwe Lahl, Bundesumweltministerium, Martin Wietschel, Fraunhofer Institut, Andreas Gutsch, Li-Tec Battery, Konstantin Meyl, Hochschule Furtwangen, und Armin J. Gaul, RWE Rheinland Westfalen Netz. Weitere Informationen unter Handel und Wandel in Tankstellen 24. bis 25. März 2010B berlin eid Konsumtrends, Erfolgsrezepte und Marktchancen auf der 14. Handelsblatt -Jahrestagung Handel und Wandel in Tankstellen bietet sich der Convenience-Branche in diesem Jahr wieder die Gelegenheit zur Diskussion und zum intensiven Meinungsaustausch. Denn das diesjährige Motto Mehr Profit durch mehr Profil macht deutlich: Die Tankstellen müssen sich in einem intensiven Wettbewerb profilieren, um ihre Stellung weiter auszubauen. Hochkarätige Referenten zeigen Möglichkeiten auf, wo Marktchancen und Wachstumspotenziale im Convenience-Bereich liegen könnten, was einen Convenience-Store auch zukünftig erfolgreich macht und welche Produkte und Dienstleistungen dort verkauft werden. Informationen unter oder telefonisch: 0211 / , Frau Jana Mielke. 46

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