Kleinsäuger auf den Inseln Ufnau und Lützelau

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1 ZÜRCHER HOCHSCHULE FÜR ANGEWANDTE WISSENSCHAFTEN DEPARTEMENT LIFE SCIENCE UND FACILITY MANAGEMENT INSTITUT FÜR UMWELT UND NATÜRLICHE RESSOURCEN Kleinsäuger auf den Inseln Ufnau und Lützelau Bachelorarbeit von Andreas Rutz Bachelorstudiengang 2006 Abgabedatum: Donnerstag, 31. Dezember 2009, Uhr Fachkorrektoren: Dipl. phil. II. Wiedemeier Patrik Hochschule Wädenswil, FA Umwelt und Natürliche Ressourcen, 8820 Wädenswil Ineichen Stefan Hochschule Wädenswil, FA Umwelt und Natürliche Ressourcen, 8820 Wädenswil

2 Impressum Zitiervorschlag: Rutz, A. (2009): Kleinsäuger auf den Inseln Ufnau und Lützelau, Bachelorarbeit, Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW), Wädenswil, unveröffentlicht. Schlagworte: Kleinsäuger, Kleinsäugetiere, Insel, Ufnau, Lützelau, Inselbiogeographie, Schabrackenspitzmaus, Sorex coronatus, Hausspitzmaus, Crocidura russula, Maulwurf, Talpa europaea, Waldmaus, Apodemus sylvaticus, Wanderratte, Rattus norvegicus, Schermaus, Arvicola terrestris, Feldmaus Microtus arvalis, Erdmaus, Microtus agrestis, Schleiereule, Tyto alba. Keywords: Small mammals, Island, Ufnau, Lützelau, Island Biogeography, Crowned Shrew, Sorex coronatus, Greater White-toothed Shrew, Crocidura russula, Mole, Talpa europaea, Wood Mouse, Apodemus sylvaticus, Brown Rat, Rattus norvegicus, European Water Vole, Arvicola terrestris, Common Vole, Microtus arvalis, Field Vole, Microtus agrestis, Barn Owl, Tyto alba. Adresse: ZHAW Wädenswil Institut für Umwelt und natürliche Ressourcen Grüental 8820 Wädenswil Titelbild: 360 -Panorama der Insel Ufnau.

3 Zusammenfassung Auf der Insel Ufnau wurde bereits eine faunistische Untersuchung von Tagfalter, Heuschrecken und Libellen durchgeführt, sowie das Vorkommen der Fledermäuse erfasst. Jedoch fehlen weitere Untersuchungen zu Kleinsäugern auf der Insel Ufnau und Lützelau. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war das Artenspektrum der Kleinsäuger auf der Insel Ufnau und Lützelau zu bestimmen. Dies geschah anhand von Lebendfängen mittels Kasten- und Bodenfallen, Aufstellen von Fotofallen, der Erdhaufenanalyse und den Untersuchungen der Schleiereulengewölle. Dabei wurde auf der Insel Ufnau eine junge Wanderratte (Rattus norvegicus) und auf der Insel Lützelau zwei Maulwürfe (Talpa europaea) und eine junge Hausspitzmaus (Crocidura russula) gefangen. Mit den Fotofallen wurden auf beiden Inseln etliche Wanderratten (Rattus norvegicus) fotografiert, dessen Aktivität sich auf die Nacht beschränkt. Die Untersuchung der Erdhaufen ergab, dass sich Maulwürfe (Talpa europaea) und Schermäuse (Arvicola terrestris) auf beiden Inseln befinden. In den Schleiereulengewölle konnten insgesamt acht Kleinsäugerarten identifiziert werden; Schabrackenspitzmaus (Sorex coronatus), Hausspitzmaus (Crocidura russula), Waldmaus (Apodemus sylvaticus), Wanderratte (Rattus norvegicus), Ostschermaus (Arvicola terrestris), Feldmaus (Microtus arvalis), Erdmaus (Microtus agrestis), Zwergfledermaus oder Mückenfledermaus (Pipistrellus pipistrellus / pygmaeus). Da der Aktionsraum der Schleiereule grösser ist als die Insel Ufnau, stammen die Kleinsäuger in den Schleiereulengewöllen wahrscheinlich auch vom Festland oder der Insel Lützelau ab. Deshalb konnten die Schleiereulengewölle für eine Kleinsäugererfassung auf den Inseln nicht hinzugezogen werden. Mit den Kasten- und Bodenfallen wurden nur sehr wenige Tiere gefangen und es ist nicht auszuschliessen, dass noch andere Kleinsäuger die Inseln bewohnen. Die Immigration der Wanderratte (Rattus norvegicus), der Ostschermaus (Arvicola terrestris) und des Maulwurfes (Talpa europaea) geschah wahrscheinlich aus eigener Kraft mittels des Durchschwimmens des Zürichsees. Die Hausspitzmaus (Crocidura russula) gelangte vielleicht passiv zur Insel Lützelau, wie z.b. durch den Menschen. Aufgrund der starken Isolation und der geringen Fläche könnte für die Hausspitzmaus (Crocidura russula) und den Maulwurf (Talpa europaea) eine Inzuchtdepression bestehen.

4 Abstract On the island Ufnau on the Lake of Zurich, a faunistic investigation of butterflies, grasshoppers, dragonflies and bats was carried out. It is noted, however, that further investigations of small mammals on the two islands, Ufnau and Lützelau, are lacking. The aim of this semester assignment was to determine the range of the species of small mammals on the Islands of Ufnau and Lützelau. The method consisted of using two different live traps, the Sherman and pitfall traps, as well as phototrapping, analysis of the earth hills, and investigations of the pellets of the Barn Owl. On the Island of Ufnau a young Brown Rat (Rattus norvegicus) was caught whereas on the Island of Lützelau two Moles (Talpa europaea) and a young Greater White-toothed Shrew (Crocidura russula) were caught. The phototrapping, which resulted in many photos of the Brown Rat (Rattus norvegicus), showed that its activity is limited to the night. The investigation of the earth hills indicated that the Mole (Talpa europaea) as well as the European Water Vole (Arvicola terrestris) is present on both islands. In the pellets of the Barn Owl eight small mammals were identified; Crowned Shrew (Sorex coronatus), Greater Whitetoothed Shrew (Crocidura russula), Wood Mouse (Apodemus sylvaticus), Brown Rat (Rattus norvegicus), European Water Vole (Arvicola terrestris), Common Vole (Microtus arvalis), Field Vole (Microtus agrestis), Common Pipistrelle or Soprano Pipistrelle (Pipistrellus pipistrellus / pygmaeus). Because the home range of the Barn Owl is larger than the area of the Island of Ufnau, the small mammals in the pellets of the Barn Owl probably also originate from the mainland or from the Island of Lützelau. For this reason, the small mammals in the pellets of the Barn Owl could not be regarded as inhabitants of the islands. Only very few animals were caught by live trapping and it is possible that there are other small mammals living on the islands which were not caught. The immigration of the Brown Rat (Rattus norvegicus), the European Water Vole (Arvicola terrestris) and the Mole (Talpa europaea) probably occurred by using their own strength to swim over the Lake of Zurich. The Greater White-toothed Shrew (Crocidura russula) probably passively reached the Island of Lützelau, for example, with the help of a human. Due to the isolation and the small area of the islands, there is a potential danger of inbreeding depression for the Mole (Talpa europaea) and the Greater White-toothed Shrew (Crocidura russula).

5 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Literaturübersicht Mögliche Kleinsäugetiere auf den Inseln Ufnau und Lützelau Schabrackenspitzmaus (Sorex coronatus) Hausspitzmaus (Crocidura russula) Maulwurf (Talpa europaea) Waldmaus (Apodemus sylvaticus) Wanderratten (Rattus norvegicus) Rötelmaus (Clethrionomys glareolus) Ostschermaus (Arvicola terrestris) Feldmaus (Microtus arvalis) Erdmaus (Microtus agrestis) Schleiereulen (Tyto alba) Inzucht Inselbiogeographie Material und Methoden Untersuchungsgebiet Geographische Daten Schutzstatus Kastenfallen und Bodenfallen Fallentypen, Köder und Nistmaterial Fallenanordnung und Beschrieb der Lebensräume Fangperioden und Fallenkontrollen Behandlung der Kleinsäuger Fotofallen Erdhaufenanalyse Schleiereulengewölle Ergebnisse Kastenfallen Fotofallen Erdhaufenanalyse Schleiereulengewölle Literatur und Zeitzeugen Diskussion Interpretation der Ergebnisse im Hinblick auf die einzelnen Arten Wanderratten Maulwurf Schermaus Hausspitzmaus...33

6 5.1.5 Andere potentielle Arten Fangeffizienz Immigration der Kleinsäuger Schleiereulengewölle Inselbiogeographie Literaturverzeichnis...41

7 1 Einleitung Die Inseln Ufnau und Lützelau wurden 1927 mit dem gesamten Frauenwinkel unter Naturschutz gestellt (Gut und Ziegler, 1983). Bisher wurde auf der Insel Ufnau eine Vegetationskartierung (Oesch und Stieger, 2003) sowie eine faunistische Untersuchung von Tagfalter, Heuschrecken und Libellen (Anon., 2005a) durchgeführt. Die Fledermausvorkommen auf der Insel Ufnau wurde von Krättli (2006) untersucht. Dabei wurden folgende Arten beobachtet, welche die Insel Ufnau als Jagdgebiet nutzen; Grosser Abendsegler (Nyctalus noctula), Wasserfledermaus (Myotis daubentonii), Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) und Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus). Die erstgenannten drei Arten benutzen häufig Baumhöhlen, wie sie auf der Insel Ufnau gehäuft vorkommen, als Unterschlupf. Die Mückenfledermaus ist in der Schweiz eine sehr seltene Art, welche erfreulicherweise im Kanton Schwyz vorkommt (Krättli, 2006). Weitere Untersuchungen zu Kleinsäugern auf den beiden Inseln gibt es nicht. Bisher hatte man lediglich Gewölle von Schleiereulen auf der Insel Ufnau im Jahre 1969 und 1974 untersucht und ist dabei auf Knochen von Schermaus, Waldmaus, Feldmaus und Rötelmaus gestossen (CSCF, 2009). Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist, mit unterschiedlichen Methoden das Artenspektrum der Kleinsäuger auf der Insel Ufnau und Lützelau zu bestimmen und deren Häufigkeit grob abzuschätzen. Stoddart (1979) definiert Kleinsäugetiere als jene Säugetiere, welche weniger als ca. 5 kg wiegen. Dazu gehören Vertreter der Nagetiere (Rodentia), der Hasenartigen (Lagomorpha), der Insektenfresser (Insectivora), der Fledermäuse (Chiroptera) und Vertreter weiterer Taxa innerhalb der Säuger. Aufgrund methodischer Unterschiede beschränkt sich die Untersuchung in dieser Arbeit auf die folgenden Arten bzw. Artengruppen: Maulwurf, Spitzmäuse, Mäuse, Ratten und Wühlmäuse. Dazu werden Kasten- und Bodenfallen aufgestellt, Fotofallen verwendet, Schleiereulengewölle von der Insel Ufenau untersucht und zur Unterscheidung von Schermäusen und Maulwürfen wird eine Erdhaufenanalyse durchgeführt. 1

8 2 Literaturübersicht 2.1 Mögliche Kleinsäugetiere auf den Inseln Ufnau und Lützelau Als Grundlage für die Liste der möglichen Kleinsäugetiere auf den Inseln Ufnau und Lützelau diente die Lebensraumanalyse von Hausser (1995). Da ein systematisches flächendeckendes Erfassen des Vorkommens von Kleinsäugern einen unverhältnismässig hohen Aufwand zur Folge hätte, verwendete Hausser (1995) die ökologischen Ansprüche einer Art und ihre Beobachtungen und leiteten dementsprechend ihren Lebensraum ab. Daraus ergab sich eine Karte des potentiellen Gebietes, die für jede Art vorliegt und die Verteilung der günstigen Lebensräume einer Art veranschaulicht. Da die Inseln Lützelau und Ufnau in dieser Karte nicht enthalten sind, wurde stattdessen das anliegende Naturschutzgebiet Üssersack, das ähnliche Lebensräume aufweist, als Ersatz dazu genommen. Es wurden dabei nur jene Arten aufgelistet, welche in der Verbreitungskarte als Zonen mit Beobachtungen dargestellt sind (Tab. 1). Tab. 1: Artenliste der Kleinsäugetiere, welche potentiell auf der Insel Ufnau und Lützelau vorkommen könnten mit der Vorkommenswahrscheinlichkeit im Naturschutzgebiet Üssersack. Ordnung Familie Unterfamilie Art Vorkommenswahrscheinlichkeit Insectivora Soricidae (Spitzmäuse) Soricinae (Insektenfresser) (Rotzahnspitzmäuse) Sorex araneus L., 1758 (Waldspitzmaus) % Sorex coronatus Millet, 1828 (Schabrackenspitzmaus) % Sorex minutus L., 1758 (Zwergspitzmaus) % Neomys fodiens Pennant, 1771 (Wasserspitzmaus) % Neomys anomalus Cabrera, 1907 (Sumpfspitzmaus) % Crocidurinae (Weisszahnspitzmäuse) Crocidura russula Hermann, 1780 (Hausspitzmaus) % Talpidae Talpinae Talpa europaea L., 1758 (Europäischer Maulwurf) % Rodentia (Nagetiere) Gliridae (Bilche) Glirinae Muscardinus avellanarius L., 1758 (Haselmaus) % Muridae (Langschwanz -mäuse) Murinae Apodemus sylvaticus L., 1758 (Waldmaus) % Apodemus flavicollis Melchior, % 2

9 Gelbhalsmaus Rattus norvegicus Berkenhout, 1769 (Wanderratte) % Rattus rattus L., 1758 (Hausratte) % Mus domesticus Rutty, 1772 (Hausmaus) % Cricetidae (Wühler) Arvicolinae Clethrionomys glareolus Schreber, 1780 (Rötelmaus) % Arvicola terrestris scherman L., % (Ostschermaus) Microtus arvalis Pallas, 1778 (Feldmaus) % Microtus agrestis L., 1791 (Erdmaus) % Im Folgenden wird die Ökologie einiger Arten beschrieben, welche auf der Insel Ufnau und Lützelau entweder durch Fallen oder in Schleiereulengewöllen nachgewiesen werden konnten Schabrackenspitzmaus (Sorex coronatus) Die Schabrackenspitzmaus hat die gleichen Ansprüche wie die Waldspitzmaus; eine gute, den Boden deckende Pflanzenschicht. Nahe bei Häusern wird sie von der Hausspitzmaus verdrängt, die antropophil und offenbar robuster ist (Hausser, 1995). Sie bewohnt in der Schweiz den grössten Teil des Mittellandes und steigt bis auf ca. 1'000 m.ü.m. Auf der Alpennordseite wird ihr Eindringen in gewisse Feuchtgebiete durch Restpopulationen der Waldspitzmaus verhindert (Hausser, 1995). Die Unterscheidung der Schabrackenspitzmaus und der Waldspitzmaus ist sehr heikel und erfordert präzise Masse des Unterkiefers, biochemische Analysen oder ein Studium der Chromosomen (Hausser, 1995) Hausspitzmaus (Crocidura russula) Die Hausspitzmaus hat eine Lebensdauer von ungefähr einem Jahr und die Fortpflanzungsperiode dauert von Februar bis Oktober. Der Aktionsraum breitet sich über ca. hundert Quadratmeter aus (Hausser, 1995). Sie zieht Lebensräume vor, die eine gute bodennahe Pflanzendecke bieten. Die Antropophilie wird durch die Tatsache erzwungen, dass nur Tiere den Winter überleben können, die Energievorräte und mikroklimatisch günstiges Gelände benutzen, die von menschlichen Aktivitäten herrühren, wie z. B. Kompost, Ställe usw. Die Art ist in der Schweiz nördlich der Alpen vertreten, häufig im Flachland und ungefähr bis zu 1'000 m.ü.m. (Hausser, 1995). 3

10 2.1.3 Maulwurf (Talpa europaea) Der Maulwurf ist ein grabendes Tier, das fast sein ganzes Leben unterirdisch in einem weitläufigen Gangsystem verbringt. Die Besiedlung beginnt zunächst mit dem Bau von mehreren Gängen dicht (3-4 cm) unter der Oberfläche in lockerer Erde, die seitlich und nach oben hin aufgeworfen wird. Diese Gänge bestehen meist nur kurze Zeit und dienen dazu, benachbarte Tiere auszumachen (Hausser, 1995). Tiefere Gänge (bis zu 1 m) bestehen langfristiger und können sich über mehrere hundert Meter ausdehnen. In Mitteleuropa werden die Gänge und die verlassenen Nester oft von der Waldmaus (Apodemus sylvaticus), der Erdmaus (Microtus agrestis) und der Ostschermaus (Arvicola terrestris) übernommen (Hausser, 1995). T. europaea lebt solitär und verhält sich ausser während der kurzen Fortpflanzungsperiode den Artgenossen gegenüber äusserst agressiv (Hausser, 1995). Maulwürfe wiegen g; wobei soeben selbständig gewordene Tiere bereits g wiegen. Geschlechtsreif werden sie erst im nächsten Jahr (Witte, 1997). Die Fortpflanzungsperiode ist je nach Breitengrad unterschiedlich und beginnt in südlichen Gegenden früher (Hausser, 1995). Pro Jahr wirft ein Weibchen in der Regel nur einmal ca. drei bis vier Junge. Wegen der geringen Vermehrungsrate kommen bei den Maulwürfen keine Massenvermehrungen vor, wie man sie von den Wühlmäusen kennt (Rahm und Müller, 1995). Das Abwandern der Jungtiere wird wahrscheinlich durch ein vermehrt agressives Verhalten des Muttertieres ausgelöst und findet oberirdisch statt (Hausser, 1995). T. europaea ist das ganze Jahr über aktiv; es gibt keinerlei Angaben über Winterschlaf oder Lethargiephasen. Pro Tag sind drei Hauptaktivitätsphasen zu verzeichnen, die jede etwa vier Stunden dauert (Hausser, 1995). Die räumliche Ausdehnung eines Gangsystems hängt bei T. europaea von der Anzahl der Individuen innerhalb einer Population, der Jahreszeit und der Dichte der Beutetiere, d.h. der Bodenfauna, ab. Die Angaben über die Flächenausdehnung von Gangsystemen sind daher nur in Verbindung mit den ökologischen Bedingungen vergleichbar (Ciba, 1991). Der von Haeck (1969) ermittelte Durchschnittswert liegt bei m 2 (diverse Jahreszeiten und Untersuchungsgebiete). Bestandesdichten können beim Maulwurf in weiten Grenzen schwanken, je nach Lebensraum, Jahr, Jahreszeit, Landschafts- oder Bodentyp, Nahrungsangebot etc. (Witte, 1997). Mellanby (1966) geht in ursprünglichen Laubwäldern Grossbritanniens von einer Dichte von drei bis sechs Tieren/ha aus; Corbet und Southern (1977) geben für Wiesen 8 bis 16 Tiere/ha an. Maulwürfe können laut Haeck (1969) sehr gut schwimmen. Es ist bekannt, dass sie nicht nur bei Flut, sondern auch freiwillig eine Wasserbarriere durchschwimmen. Witte (1997) bezeichnet Maulwürfe als geschickte, wenn nicht sogar sehr leistungsfähige Schwimmer. Dies gelte sogar für Tiere, welche nie zuvor Gelegenheit zum Üben hatten. Er berechnete im Labor ein Schwimmtempo von 0.6 km/h im Stillwasser. Die Inseln im Veluwemeer (Niederlande) mit einer Distanz von m vom Festland werden jährlich wieder kolonisiert, während die Inseln welche mehr als 1'000 m vom Festland entfernt liegen, noch von keinem Maulwurf erreicht werden konnte (Haeck, 1969) Waldmaus (Apodemus sylvaticus) Die Fortpflanzungsperiode der Waldmaus erstreckt sich von Februar bis September, mit einer Wurfgrösse von fünf bis sechs Jungen bei ca. drei Würfen. Maximale Populationsdichten findet man Ende Sommer mit 4

11 20 bis 40 Tieren/ha. Neben dem typischen Jahreszyklus zeigen sich in der Populationsdynamik starke Schwankungen zwischen den Jahren. Im Schweizer Mittelland hat man Aktionsräume von durchschnittlich 1'800 m 2 für Männchen und 1'400 m 2 für Weibchen beobachtet (Hausser, 1995). Die Waldmaus ist ökologisch sehr anpassungsfähig. Sie findet sich in Hecken und an Waldrändern, mitunter auch in geschlossenem Wald, wo aber die Gelbhalsmaus dominiert. Sie springt sehr gut und klettert gerne auf Bäume. Das Nest aus trockenem Laub und Moos wird in der Regel in einem Erdbau angelegt, dessen Zugänge oft durch Zweige oder Steine bedeckt werden (Hausser, 1995) Wanderratten (Rattus norvegicus) Obwohl die Wanderratte selbständig in der Natur vorkommen kann, lebt sie vorwiegend als Kommensal des Menschen. Sie ist überall anzutreffen, vorausgesetzt, dass sich in der Nähe Wasser befindet. Sie klettert wenig, gräbt und schwimmt jedoch sehr gut. Sie kann in Skandinavien schwimmend der Küste vorgelagerte Schären (kleine Inseln) erreichen und dort Kolonien bilden. Tagsüber flüchtet sie sich in ihren unterirdischen Bau, der aus mehreren Kammern besteht, in denen sie ihr Nest einrichtet und Nahrungsreserven anhäuft (Hausser, 1995). Die sexuelle Reife ist mit 50 bis 60 Tagen erreicht, die Tragezeit dauert 22 Tage, und die Jungen werden etwa drei Wochen lang gesäugt. Die durchschnittliche Lebensdauer beträgt im Allgemeinen weniger als ein Jahr. Ein Weibchen kann pro Jahr fünf Würfe haben mit jeweils sieben bis acht Jungen im Durchschnitt (Hausser, 1995). Die Grösse ihres Aktionsraumes hängt in direkter Weise vom Nahrungsangebot und dem bewohnten Gebiet ab. Auf bebauten Feldern hat man Aktionsradien von durchschnittlich 340 m bei den Weibchen und 660 m bei den Männchen beobachtet (Hausser, 1995) Rötelmaus (Clethrionomys glareolus) Wie die anderen Wühlmäuse legt auch die Rötelmaus ihren Bau unter der Erde an. Die Gänge verlaufen jedoch nahe der Erdoberfläche und münden allmählich in die Laub- oder Krautschicht aus. Das Nest liegt in der dichten Bodenvegetation, unter Baumwurzeln oder in morschen Baumstrünken. Im Gegensatz zu anderen Wühlmäusen klettern sie oft auf Bäume und Sträucher bis in Höhen von ca. fünf Metern. (Hausser, 1995). Die Fortpflanzungszeit dauert im Mittelland von März bis Oktober. Pro Wurf werden ein bis sechs Junge geboren. Die Populationsdichte erreicht Maximalwerte im Herbst mit 16 bis 57 Tieren/ha (Hausser, 1995). In der Schweiz ist sie eine der häufigsten Kleinsäugerarten (Rahm und Müller, 1995) Ostschermaus (Arvicola terrestris) Die Schermaus ist in zwei ökologische Formen unterteilt, Arvicola terrestris scherman (grabende Form) und Arvicola terrestris italicus (wasserbewohnende Form), die sich sowohl in der Grösse, der Färbung und Lebensweise als auch in der Verbreitung unterscheiden (Hausser, 1995). Die Verbreitung der grabenden Form der Ostschwermaus (A.t. scherman) beschränkt sich auf die Alpennordseite. Nur das Tessin ist durch die wasserlebende Form A.t. italicus bewohnt. 5

12 Die grabende Wühlmaus-Form lebt fast ausschliesslich im Boden. Zum Fang werden die Fallen in die unterirdischen Gänge oder direkt vor den Ausgang gestellt. Ist keine Bedeckung vorhanden, sind die Gänge verschlossen. Offene Ausgänge findet man in dichter Vegetation, die gute Deckung bietet (Hausser, 1995). Ihr Wohngebiet erstreckt sich auf einer Fläche von 100 bis 200 m 2, welches sie gegen Artgenossen verteidigt (Hausser, 1995). Die Fortpflanzung findet während der ganzen warmen Jahreszeit statt. Ein Wurf umfasst zwei bis acht Jungtiere. Ausser jährlichen Dichteschwankungen kennt man mehrjährige Zyklen, die durch eine enorme Vermehrungsrate gekennzeichnet sind, welche alle vier bis acht Jahren eintreten. Dies hat zur Folge, dass die Populationsdichte zwischen einigen wenigen Tieren und über 1'000 Individuen/ha schwanken kann (Hausser, 1995). Die grabende Form bewohnt offenes Gelände und dringt selten in den Wald vor. Um ihr Gangsystem anlegen zu können, ist sie auf permanente Grasflächen und Weideland mit kompaktem, tiefgründigem Boden angewiesen (Hausser, 1995). Gemäss Richarz (2003) haben Schermäuse keine besonderen Schwimmanpassungen, können aber dennoch gut schwimmen und tauchen Feldmaus (Microtus arvalis) Die Feldmaus bewohnt vorzugsweise offene Flächen. Ihre Kolonien sind an den Eingängen ihrer Baue, die durch ein Wegnetz an der Erdoberfläche miteinander verbunden sind, leicht erkennbar. Die Erde wird dabei nicht in Form von Maulwurfshügeln ausgeworfen, sondern um die Eingangslöcher herum verstreut (Hausser, 1995). Die Feldmaus ist sowohl tag- wie auch nachtaktiv und weist unter den einheimischen Kleinnagern die grösste Vermehrungsrate auf. Nach einer Tragzeit von 19 bis 21 Tagen bringen die Weibchen vier bis zehn Junge zur Welt, die während 12 Tagen gesäugt werden. Kurz danach können sie bereits ihre sexuelle Reife erreichen. In günstigem Milieu können sie Ende des Sommers hohe Dichten erreichen. Der jährliche Fortpflanzungszyklus wird überlagert von mehrjährigen Schwankungen, die alle drei bis vier Jahre zu übermässig starker Vermehrung führen, wobei die Dichten 2'500 Tiere/ha überschreiten können (Hausser, 1995). Die Weibchen besitzen Lebensräume von ca. 200 bis 400 m 2, wobei die der Männchen mit 1'200 bis 1'500 m 2 viel grösser sind (Hausser, 1995) Erdmaus (Microtus agrestis) Die Erdmaus ist der Feldmaus sehr ähnlich, jedoch etwas grösser und die Ohren an den inneren Ohrmuscheln sind behaart. Im Gegensatz zur Feldmaus ist die Erdmaus eine Bewohnerin von geschlossenem und feuchtem Gelände mit dichtem Pflanzenbewuchs. Sie nagt im Winter häufig an Baumund Gebüschrinden und kann ernsthafte Schäden in Obstplantagen sowie Aufforstungen verursachen. Die Erdmaus erreicht nie so grosse Populationsdichten wie die Feldmaus; sie überschreitet kaum einige hundert Tiere/ha. In Skandinavien zeigen die Populationsdichten mehrjährige Schwankungen von durchschnittlich drei bis vier Jahren, welche sich jedoch gegen Süden hin abschwächen. In der Schweiz wurden nur gelegentlich lokal grosse Massenvermehrungen beobachtet (Hausser, 1995). 6

13 Der Aktionsraum für die Weibchen beträgt 200 bis 400 m 2 und das Doppelte für die Männchen (Hausser, 1995). 2.2 Schleiereulen (Tyto alba) Greifvögel und Eulen bilden aus unverdaulichen Nahrungsbestandteilen wie Knochen, Federn und Haaren so genannte Speiballen oder Gewölle (Mlikovsky, 1980). Schleiereulengewölle zeichnen sich dadurch aus, dass die Knochen, insbesondere die zur Bestimmung von Kleinsäugern wichtigen Schädel, in den Gewöllen relativ gut erhalten sind und so eine sehr genaue Analyse des Beutespektrums ermöglichen (Wuntke und Ludwig, 1998). Gemäss Wunschik (1997) ist die Analyse von Eulengewöllen das wichtigste Instrument zur Erarbeitung von Verbreitungsübersichten für Kleinsäuger. Hinzu kommt, dass die Schleiereule von allen einheimischen Eulen am wenigsten auf eine bestimmte Beutetierart spezialisiert ist und daher das breiteste Nahrungsspektrum aufweist (Kraft, 2008). Die Schleiereule ist in Europa grundsätzlich an die offene bzw. halboffene Kulturlandschaft gebunden und zählt zu den Kulturfolgern (Brandt und Seebass, 1994). Als Vorraussetzung für eine Besiedlung geben Glutz von Blotzheim und Bauer (1980) eine durchschnittliche winterliche Schneelage von weniger als 40 Tagen Dauer und weniger als sieben cm Höhe an. Brandt und Sebass (1994) beobachteten einen maximalen Aktionsraum von x m während der Brutzeit und einen maximalen Aktionsraum von x m bzw x m während der Nachbrutphase. Während der Brutzeit entfernten sich die Tiere zwar bis 3.5 km vom Brutplatz, im Mittel betrug die Distanz jedoch nur 637 m. Nach Beendigung des Brutgeschäftes waren die Beobachtungspunkte signifikant weiter entfernt und betrugen im Mittel m vom Nest. Tageseinstände sind Orte, an denen Schleiereulen bei Tage ruhen. Sie sind als Ruheplätze annähernd so wichtig wie der Brutplatz und können in Jahren mit grossem Nahrungsangebot und in allgemein nahrungsreichen Gebieten als bestandeslimitierender Faktor angesehen werden. Nach Brandt und Sebass (1994) überwiegt der Anteil der Ruheplätze in Scheunen mit 66.7% deutlich, trotz ausreichenden Angebotes anderer Tagesverstecken wie Wohnhäuser, Lagerhallen und Bäume/Gebüsche. Nach Schmidt (1977) nehmen die Schleiereulen pro Tag durchschnittlich 94 g Nahrung auf und geben 1.4 Gewölle ab. Die Verdauung erfolgt dabei sehr schnell. Haut, Muskulatur und Eingeweide einer Maus sind schon nach 2 bis 2.5 Stunden weitgehend zersetzt (Uttendörfer, 1939). Die minimale Zeit nach der ein Gewöll abgegeben werden kann, beträgt bei der Schleiereule etwa 6.5 h (Brandt und Sebass, 1994). Von Bedeutung ist auch die Tageszeit, zu der die Nahrungsaufnahme erfolgt. In Abhängigkeit von der Nahrungsmenge dauert es nach Smith & Richmond (1972) bei Fütterungen zwischen 16 und 24 Uhr meist h, bei Fütterungen zwischen 6 und 14 Uhr dagegen nur h, bis das Gewöll ausgeworfen wird. Christiansen (2005) zählte bei der Kleinsäugetier-Erfassung auf den Inseln Dänemarks Eulengewölle dazu, wenn die Inseln eine gewisse Distanz zum Festland aufwies, da Eulen selten über Wasser fliegen und weil sie es normalerweise nicht zwischen einer Mahlzeit und dem Wiederaufstossen des Gewölles machen. Die Insel mit der geringsten Distanz zum Festland auf welcher Eulen hausten, wies eine Entfernung von m auf und war 6 840'000 m 2 gross. 7

14 2.3 Inzucht Von Inzucht ist die Rede, wenn sich verwandte Tiere paaren, was den negativen Effekt der Inzuchtdepression auslösen kann. Im Freiland ist es ausgesprochen schwierig, Inzuchteffekte nachzuweisen, da dies langer und aufwendiger Untersuchungen bedarf. Inzucht führt genetisch zu einer Erhöhung des Anteils homozygoter Individuen, welche im Vergleich zu heterozygoten Nachkommen deutliche Nachteile in der Überlebensrate und im Wachstum zeigen. Klassische Ausprägungen von Inzucht sind: Unfruchtbarkeit, Aborte und hohe Juvenilsterblichkeit (Hovestadt et al., 1994). Der Kumulative Inzucht-Koeffizient kann bei einem Wert über 0.5 ein hohes Aussterberisiko anzeigen und errechnet sich nach der folgenden Formel von Hartl (1980)(Formel 2-1): f t = 1-(1-(1/(2N e + 0.5))) t 2-1 f t t N e = Kumulativer Inzuchtkoeffizient in der t-ten Generation = Zahl der Generationen vom Zeitpunkt 0 an = Effektive Populationsgrösse im betrachteten Zeitraum Sämtliche Aussagen der Genetiker beziehen sich nicht auf die absolute Populationsgrösse N, sondern auf die sogenannte effektive Populationsgrösse N e. Die effektive Populationsgrösse N e ist die Anzahl der an der Reproduktion beteiligten Individuen. Für die Praxis ist in der Regel die absolute Populationsgrösse N wenigstens um den Faktor 2 grösser als N e (Hovestadt et al., 1994). Nach Frankel und Soulé (1981) sollte N e nicht unter den Wert 50 fallen, da sonst nachteilige Gene zu leicht fixiert werden könnten. Genau genommen ist zu erwarten, dass Arten mit besonders hoher genetischer Variabilität besonders empfindlich auf Inzucht reagieren, da sie mehr homozygot nachteilige Gene enthalten. Auch gemäss Lemkuhl (1984) ist eine effektive Populationsgrösse von 50 absolutes Minimum, da die Auswirkungen der Inzucht auf die individuelle Fitness in Kombination mit anderen Einflüssen schon sehr viel früher als 90 Generationen zum Aussterben einer Population führen kann. 2.4 Inselbiogeographie Die Biogeographie befasst sich mit der Frage, unter welchen Bedingungen und nach welchen Mustern sich Arten verteilen. Wenn sich diese Frage auf die Inseln konzentriert, wird sie zur Inselbiogeographie (Quammen, 1996). Die Inselbiogeographie basiert unter anderem vor allem auf die Untersuchungen von Alfred Russel Wallace Mitte des 19. Jh. und Robert H. MacArthur und Edward O. Wilson, welche sie im 20. Jahrhundert weiter ausgebaut haben. Sie entwickelten ein Modell, welches zum Ziel hatte, die Artenvielfalt für alle Insel- Systeme abzuschätzen. Für die Beziehung der Artenvielfalt und Inselgrösse stellten sie die folgende Gleichung her (Formel 2-2) (MacArthur und Wilson, 2001): 8

15 S = CA z 2-2 S: Artenzahl einer definierten Gruppe auf der Insel C: Parameter, welcher die biotische Vielfalt vom Untersuchungsgebiet widerspiegelt und welcher vom Taxon, vom Klima und von der biogeographischen Region abhängig ist z: Konstante, welche sich empirisch aus den Daten ableiten lässt A: Grösse der Insel Christiansen (2005), welcher 31 dänische Inseln auf Kleinsäugetiere untersuchte, erhielt demgemäss die Formel: S = 3.24 * A Er erhielt jedoch keine Korrelation bezüglich der Artenzahl und der Inselgrösse. Eine weitere zentrale Theorie von MacArthur und Wilson (2001) ist das Konzept des dynamischen Gleichgewichts, welches besagt, dass die entgegen gesetzten Kräfte Immigration und Aussterben der Arten konstant, d.h. in einem Gleichgewicht liegt. Ihre Kernaussage ist in vereinfachter Form, dass Inseln, welche näher am Herkunftsgebiet der besiedelten Arten liegen zu höheren Artenzahlen tendieren, als solche die weiter entfernt vom Herkunftsgebiet liegen. Des Weiteren beherbergen grössere Inseln im Gleichgewichtszustand eine grössere Artenzahl als kleinere Inseln (Abb. 1) (MacArthur und Wilson, 2001). Abb. 1: Gleichgewichtsmodell: Eine Zunahme der Entfernung zum Festland verringert die Immigration (near to far), während eine Zunahme der Inselgrösse die Aussterberate verringert (small to large) (MacArthur und Wilson, 2001). 9

16 Der Gleichgewichtszustand berechnet sich folgendermassen (Formel 2-4): S t+1 = S t + I + V E 2-4 S t : Artenzahl zum Zeitpunkt t, S t+1 : Artenzahl zum Zeitpunkt t+1 I: Hinzukommende Arten durch Immigration V: Hinzukommende Arten durch Evolution (wo anwendbar) E: Artenverluste durch aussterbende Arten MacArthur s und Wilson s Gleichgewichtsmodell ist jedoch nicht die einzige Theorie, welche eine Erklärung für die Artenzahl auf Inseln gibt. Folgende Faktoren/Theorien können dabei auch eine Rolle spielen (Whittaker und Fernández-Palacios, 2007); - Habitat diversity : Je grösser die Habitatdiversität, desto grösser die Artenvielfalt. - Random placement : Wenn die Ausbreitung der Individuen zufällig geschieht, wird eine grössere Insel eine grössere Artenvielfalt aufweisen ohne dass ein besonderes Muster der Umwälzung (Immigration/Extinktion) ins Spiel käme. - Incidence functions : Einige Arten kommen nur auf grösseren Inseln vor, weil sie eine grosse Fläche benötigen, wogegen andere Arten nur auf kleinen Inseln vorkommen, wo sie dem Konkurrenzkampf entgehen können. - Species-energy theory : Gemäss dieser Theorie, ist die Kapazität für Artenvielfalt abhängig von der Reservenquelle der Insel. Sie ersetzt die Fläche von MacArthur und Wilson s Formel (Formel 2-2) mit der verfügbaren Energie der Insel. - Disturbance hypothesis : Diese Theorie postuliert, dass kleine Inseln grösseren Störungen ausgesetzt sind und weniger Refugialräume besitzen, welches einen negativen Effekt auf die Artenzahl hat. 10

17 3 Material und Methoden 3.1 Untersuchungsgebiet Geographische Daten Die Insel Ufnau liegt im Zürichsee ca. 900 m von Pfäffikon und ca m von Rapperswil entfernt. Ihre nächste Verbindung zum Festland ist 890 m zu Üssersack (Abb. 2). Die Insel erstreckt sich von Osten nach Westen in einer mittleren Länge von 470 m. Ihre mittlere Breite beträgt 220 m, der höchste Punkt liegt 423 m.ü.m. und der tiefste Punkt, d.h. die Uferlinie, ist auf ca m.ü.m. Sie hat eine Fläche von 11.3 ha. Der Grund setzt sich zusammen aus Nagelfluh, Mergel und Sandstein (Helbling, 1996). Ihr Flächeninhalt war früher bedeutend grösser gewesen, da der Insel Ufnau seit dem 16. Jahrhundert hunderte von Quadratmetern Sandstein abgesprengt wurde (Ringholz, 1908) und da sie vermutlich schon früher als römischer Steinbruch diente. Die Insel Lützelau ist 530 m von der Insel Ufnau entfernt. Ihre nächste Verbindung zum Festland ist ca. 610 m zu Üssersack (Abb. 2). Sie erstreckt sich von Osten nach Westen in einer Länge von ca. 400 m, ihre Breite beträgt ca. 130 m, der höchste Punkt liegt bei 414 m.ü.m, mit einer Fläche von ca. 3.5 ha. Der Grund setzt sich zusammen aus Mergel und Sandstein (Herbordt, 1907). Abb. 2: Inseln Ufnau und Lützelau (Anon., 2009b). 11

18 3.1.2 Schutzstatus Die Inseln Ufnau und Lützelau liegen im Perimeter des Naturschutzgebietes Frauenwinkel, in der Gemeinde Freienbach, SZ. Die Flachmoorflächen im Osten der Insel Ufnau und im Süden der Insel Lützelau sind als Naturschutzzonen und der Rest als Landschaftsschutzzonen ausgewiesen. Östlich und südlich an die Insel Ufnau, mit Ausnahme der Bootsanlegestelle und südlich an die Insel Lützelau angrenzend besteht eine Wasserzone (Bade-, Anlege- und Schifffahrtsverbot) (Anon., 2005a). Des Weiteren sind die Inseln Ufnau und Lützelau Teil der Moorlandschaft von Nationaler Bedeutung, Frauenwinkel, Nr. 351 (Anon., 2005a) und des BLN-Objektes Frauenwinkel-Ufenau-Lützelau Nr (BAFU, 1977). Aus Sicht des Denkmalschutzes sind die Kapelle St. Martin und die Kirche St. Peter und Paul im kantonalen Inventar geschützter und schützenswerter Bauten und Objekte (KIGBO) enthalten (KIGBO, 2009). Die Ufnau ist als Landschaft geschützt und Bestandteil des Inventars der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS). Die Ufnau bildet dabei einen Spezialfall (Insel als geschütztes Ortsbild) (ISOS, 2009). 3.2 Kastenfallen und Bodenfallen Fallentypen, Köder und Nistmaterial Für den Fang der Kleinsäuger wurden bei der in dieser Untersuchung angewendeten Fangmethode ausschliesslich Lebendfangfallen verwendet. Es wurden zwei Fallentypen kombiniert. Die Kastenfallen wurden für die Nagetiere und Spitzmäuse und die Bodenfallen ergänzend dazu für die Spitzmäuse verwendet. Dies weil manche Spitzmäuse mit ihrem geringen Gewicht die Kastenfallen kaum auslösen. Aufgrund der fehlenden Sprungkraft der Spitzmäuse können sie den Bodenfallen, im Gegensatz zu den meisten Nagetieren, nicht wieder entfliehen. Um die Kleinsäuger anzulocken, wurde eine spezielle Ködermischung aus Erdnussbutter, Haferflocken, Leberwurst oder Mettwurst und Apfelstücke verwendet (Wüest, 2009, Wildbiologe, mündl. Mitteilung). Zur Verbesserung der Bedingungen in den Fallen wurden bei den Kastenfallen zusätzlich ein Papiertaschentuch und bei den Bodenfallen etwas Kaninchenheu hinzugefügt, welches als Unterschlupf für die Tiere dient. Der Köder wurde nach jedem Kontrolldurchgang der Fallen ersetzt, falls die Falle besetzt war oder der Köder durch Schnecken, Ameisen oder Käfer gefressen wurde. Für die Kastenfallen wurden Sherman-Fallen verwendet welche eine Grösse von 230 x 90 x 75 mm aufweisen (Abb. 3). Der Auslöser wird durch eine Wippe getätigt, wodurch die Sprungtür mit Federhaltung ausgelöst wird. Abb. 3: Sherman Trap mit Köder. 12

19 Die Bodenfallen sind Verpackungsdosen aus Hart-Polyethylen von Semadeni mit einer Höhe von 200 mm und einem Halsdurchmesser von 80 mm (Abb. 4). Damit die Bodenfallen bei Regen nicht vollaufen, wurde zusätzlich ein Regendach montiert (Abb. 5). Abb. 4: Beköderte Bodenfallen. Abb. 5: Bodenfalle mit Regendach Fallenanordnung und Beschrieb der Lebensräume Im Vordergrund dieser Arbeit stand, das Artenspektrum der beiden Inseln möglichst gut zu erfassen. Um dies zu erreichen wurden die Inseln jeweils in verschiedene Lebensräume aufgeteilt, auf welchen die Fallen schliesslich verteilt wurden. Um eine möglichst hohe Fangquote zu erreichen, wurden die Fallen nicht in einem Fallenrechteck oder einer Fanglinie hingestellt, sondern ausschliesslich an solchen Orten, wo die Kleinsäuger sich am wahrscheinlichsten aufhalten (deckende Kraut- oder Strauchschicht, Totholzhaufen, Mauslöcher). Dabei wurde darauf geachtet, dass der Falleneingang frei von Hindernissen ist, damit die Tiere möglichst freien Eintritt haben. Die Fotos der einzelnen Standorte sind im Anhang B ersichtlich. Auf der Insel Ufnau wurden acht Lebensräume unterschieden: Gebäude, Wald, Böschung, Weide, Graben, Flachmoor, Wiese und Rebberg. Die Lebensräume wurden von Ledermann (2009) in die jeweiligen Verbände nach Raymond und Gonseth (2007) eingeteilt (Abb. 6). 1. Gebäude: Es befinden sich zurzeit fünf Gebäude auf der Insel Ufnau. Die beiden Kirchen St. Martin und St. Peter und Paul, das Arnstein-Häuschen, das Gasthaus zu den schwarzen Raben und die Scheune. 2. Wald: Der Wald wurde von Ledermann (2009) in drei verschiedene Verbände eingeteilt: Der Wald auf der Nordseite wurde dem Verband Tilion-Platyphylli (Wärmeliebender Linden-Mischwald) und Galio-Fagetion (Waldmeister-Buchenwald) zugeordnet. Der Wald auf der Südseite wurde als ein Verband Lunario-Acerion (Bergahorn-Schluchtwald) bestimmt. 3. Böschung: Die Böschung wird von Kühen beweidet und weist eine Steilheit von bis zu ca. 40 Grad auf. Sie wurde von Ledermann (2009) in der Verband Cynosurion (Kammgrasweide) eingeteilt. 4. Weide: Die Weide macht einen grossen Teil der Insel Ufnau aus und wurde von Ledermann (2009) dem Verband Cynosurion (Kammgrasweide) zugeordnet. Auf der Weide westlich des Lebensraumes Gebäude wurden keine Fallen hingestellt, da dort während der Fangperiode gemäht wurde und deshalb keine oberirdischen Kleinsäuger erwartet wurden. 13

20 5. Graben: Beim Graben handelt es sich um einen offenen Drainagegraben, welcher schwach bewachsen ist und so Licht und Platz für wasserbewohnende Pflanzen liefert. Im Sommer und Herbst war er immer mit Wasser gefüllt. Er gehört dem Verband Glycerio-Sparganion (Bach- und Flussröhricht) an (Ledermann, 2009). 6. Flachmoor: Das Flachmoor wurde von Ledermann (2009) in zwei verschiedene Verbände eingeteilt; ein Molinion (Pfeifengraswiese) in der Mitte des Flachmoors und ein Filipendulion (Spierstaudenflur) auf der westlichen und östlichen Seite des Flachmoors. 7. Wiese: Es handelt sich um eine Wiese, welche mehrmals und relativ früh im Jahr gemäht wird. Es ist keine Kunstwiese, sondern eine Dauerwiese auf einer landwirtschaftlichen Fruchtfolgefläche, welche im Herbst beweidet wird. Der dazugehörige Verband ist ein Arrhenatherion (Fromentalwiese) (Ledermann, 2009). 8. Rebberg: Der Rebberg befindet sich auf der nördlichen Seite der Insel Ufnau und wurde von Ledermann (2009) dem Verband Rebberg mit Fumario-Euphorbion (Erdrauch-Wolfsmilch- Gesellschaften) als Begleitflora eingeteilt. Abb. 6: Lebensräume der Insel Ufnau (Anon., 2009b; verändert durch Rutz, A.). Auf der Insel Lützelau wurden vier Lebensräume unterschieden: Gebäude, Wald, Riet und Rasen. Auf dem Rasen wurden jedoch keine Fallen aufgestellt, da dort aufgrund der fehlenden, schützenden Strauchschicht keine Kleinsäugetiere erwartet wurden. Die Lebensräume wurden von Ledermann (2009) in die jeweiligen Verbände nach Raymond und Gonseth (2007) eingeteilt (Abb. 7): 1. Gebäude: Auf der Insel Lützelau befindet sich ein grösseres Gebäude, an welchem sich ein Restaurant, Unterkunft für die Inselwarte, Toiletten, Küche, Abstellraum und Tische und Bänke befinden. Daneben befindet sich ein kleiner Geräteschopf. Auf der Wiese sind die Zelte verteilt, welche sich oft auf einem Holzrost befinden. 14

21 2. Wald: Fast die ganze Insel Lützelau ist vom Wald gesäumt. Der Wald südlich und westlich der Insel gehört zum Naturschutzgebiet und darf nicht begangen werden. Er wurde von Ledermann (2009) in die zwei Verbände Fraxinion (Eschen-Auenwald) und Salicion albae (Silberweiden-Auenwald) eingeteilt. Der Wald auf der Nordseite der Insel, welcher von Ledermann (2009) dem Verband Tilion platyphylli (Wärmeliebender Linden-Mischwald) zugeordnet wurde, ist begehbar und meist steil zum Ufer abfallend. 3. Riet: Ein Wassergraben, der das ganze Jahr mit Wasser gefüllt ist, durchzieht das Riet. Ledermann (2009) ordnete dem Wassergraben den Verband Phalaridion (Landschilf-Röhricht) zu. Der Rest des Flachmoor besteht aus zwei Verbänden, dem Convolvulion (Feuchter Krautsaum der Tieflagen) und Molinion (Pfeifengraswiese) (Ledermann, 2009). Abb. 7: Lebensräume der Insel Lützelau (Anon., 2009b; verändert durch Rutz, A.). Die Kasten- und Bodenfallen wurden gemäss den beschriebenen Lebensräumen an folgenden Standorten verteilt (Tab. 2 und 3, Abb. 8 und 9). Tab. 2: Lebensräume auf der Insel Ufnau und ihre Anzahl Fallen. Lebensraum Anzahl Kastenfallen Anzahl Bodenfallen Gebäude 2 (Fallen-Nr. 1-2) - Wald 11 (Fallen-Nr. 3-13) 3 (Fallen-Nr ) Böschung 12 (Fallen-Nr ) 3 (Fallen-Nr ) Weide 5 (Fallen-Nr ) - Graben 5 (Fallen-Nr ) 3 (Fallen-Nr ) 15

22 Flachmoor 10 (Fallen-Nr ) 3 (Fallen-Nr ) Wiese 10 (Fallen-Nr ) - Rebberg 10 (Fallen-Nr ) - Tab. 3: Lebensräume auf der Insel Lützelau und ihre Anzahl Fallen. Lebensraum Anzahl Kastenfallen Anzahl Bodenfallen Gebäude 4 (Fallen-Nr. 1-4) - Wald 17 (Fallen-Nr. 5-21) 3 (Fallen-Nr ) Riet 12 (Fallen-Nr ) 3 (Fallen-Nr ) Abb. 8: Genauer Standort der Kastenfallen (Rot) und Bodenfallen (Gelb) auf der Insel Ufnau (Anon., 2009b; verändert durch Rutz, A.). 16

23 Abb. 9: Genauer Standort der Kastenfallen (Rot) und Bodenfallen (Gelb) auf der Insel Lützelau (Anon., 2009b; verändert durch Rutz, A.) Fangperioden und Fallenkontrollen Es wurden zwei Fangsessionen durchgeführt, die erste vom Juli 2009, die zweite vom September. Bei der ersten Fangperiode wurden die Inseln während je drei Tagen und Nächten beprobt. In der zweiten Fangperiode wurde die Insel Lützelau während drei Tagen und Nächten beprobt, während die Fangperiode auf der Insel Ufnau auf sieben Tage und Nächte ausgedehnt wurde, da kein einziger Fang verzeichnet wurde. Die Fallen wurden jeweils morgens nach Sonnenaufgang und abends vor Sonnenuntergang kontrolliert Behandlung der Kleinsäuger Die gefangenen Tiere wurden zuerst aus der Falle in einen durchsichtigen Allzweckbeutel (ca. 50 g) entlassen um das Gewicht mit einer Federwaage (PESOLA, 100g, Genauigkeit auf 1 g) zu bestimmen. Schliesslich wurden die Tiere in einem selber angefertigten Plexiglas-Kasten von oben, von unten und von der Seite fotografiert, worauf aufgrund dessen Fotos die Hinterfusslänge bestimmt werden konnte. Die Artbestimmung erfolgte mit Hilfe der Literatur von Marchesi et al. (2008) und Kraft (2008). Schliesslich wurde den Tieren mit einer Schere am Rücken etwas Fellhaare abgeschnitten, damit sie bei einem eventuellen Wiederfang nicht doppelt gezählt werden. 3.3 Fotofallen Auf der Insel Ufnau wurden Wechsel von Kleinsäugetieren entdeckt, welche in grosse Erdlöcher mündeten (Abb. 10 und 11). 17

24 Abb. 10: Kleinsäugetier-Wechsel und Standort Fotofallen (Anon., 2009b; verändert durch Rutz, A.). Abb. 11: Kleinsäugetier-Wechsel auf der Insel Ufnau. Um diese Kleinsäuger zu fotografieren wurden im Januar 2008 drei digitale (Moultrie M-40 Flash Kamera) und eine analoge Fotofalle (Stealth Cam MC2-GV) aufgestellt (Abb. 12). Die Einstellungen sind auf Tab. 4 ersichtlich. Tab. 4: Einstellungen der Fotofallen. Setup-Einstellungen Moultrie M-40 Stealth Cam MC2-GV Qualität/Auflösung Fotos Enhanced Enhanced Anzahl Bilder pro Auslöseimpuls 3 1 Pause zw. Bilder eines Impuls 1 Minute 1 Minute Pause zw. einzelnen Impulsen Nacht: 33 Sek., Tag: 13 Sek. - Zwei Fotofallen wurden im Bereich des Rebberges aufgestellt, wobei eine in ein Erdloch und die andere auf eine Wegspur fokussierte. Die anderen beiden Kameras wurden in der Nähe der Scheune aufgestellt, wobei eine wiederum auf ein Erdloch gerichtet war und die andere auf einen Fressplatz, welcher an vielen Baumnüssen erkennbar war (Abb. 12). Dabei ist zu beachten, dass die digitalen Fotofallen nicht zu nahe 18

25 und nicht zu weit weg vom jeweiligen Ziel platziert werden. Sind die Fotofallen zu nah am Ziel, ist der Blitz so hell, dass die Fellfärbung der Tiere nur noch weiss und nicht mehr erkennbar ist, wohingegen bei zu grossem Abstand der Infrarot-Auslöser der Fotofalle nicht mehr reagiert. Ein idealer Abstand ist ungefähr 1.5 bis 2.5 m. Abb. 12: Die Fotofalle ist auf einen Fressplatz mit vielen Baumnüssen gerichtet. Auf der Insel Lützelau wurden Mitte Oktober 2009 drei digitale Fotofallen (Cuddeback Capture, 30 Sek. Pause zwischen den einzelnen Impulsen) aufgestellt (Abb. 13). Die erste Fotofalle wurde im Wald an einer Stelle aufgestellt, wo sich Erdlöcher befanden, was auf eine Kleinsäugeraktivität schliessen lässt. Die zweite Fotofalle wurde ebenfalls im Wald aufgestellt, an dessen Standort bereits eine Aktivität festgestellt wurde, da die Köder der dortigen Bodenfalle anfangs September 2009 dreimal gefressen wurde. Die dritte Fotofalle wurde am Waldrand in der Nähe des Riets aufgestellt. Um die Kleinsäuger anzulocken wurde eine Ködermischung aus Erdnussbutter mit Haferflocken, Mettwurst und Apfelstücke verwendet. Ein Teil wurde vor einen angefertigten, zerlöcherten Holzbehälter (14x14x10 cm) und ein Teil in den Holzbehälter gelegt, damit es immer riecht aber der Köder dennoch nicht weggefressen werden kann (Abb. 14). Abb. 13: Standort der Fotofallen auf der Insel Lützelau (Anon., 2009b; verändert durch Rutz, A.). Abb. 14: Holzbehälter mit Köder. 19

26 3.4 Erdhaufenanalyse Zur Unterscheidung der Erdauswürfe von Schermäusen und Maulwürfen wurden die Gänge unter den Erdhaufen freigelegt und bezüglich den folgenden Merkmalen auf Tab. 5 und Abb. 15 untersucht: Tab. 5: Unterscheidung der Erdauswürfe von Maulwurf und Schermaus (Gaudchau, 1983). Kennzeichen Maulwurf Schermaus Form der Erdhaufen Hoch und rund bis kegelförmig Flach und unregelmässig Anordnung der Erdhaufen Struktur der aufgeworfenen Erde Besondere Merkmale der Erdhaufen Ziemlich gleichgrosse Haufen in fast regelmässigen Abständen zu jeder Jahreszeit, soweit der Boden nicht stärker gefroren ist Gröber Nur Erde, manchmal Reste von Käfern 2-3 grosse und viele kleine Haufen, zum Herbst hin zunehmend Sehr fein (je nach Bodenbeschaffenheit) Oft mit Wurzelresten vermischt, halbkreisförmig, dazwischen liegende Grasteile Lage des Ganges Unter dem Erdhaufen Meist cm neben dem Erdhaufen Besondere Merkmale des Ganges Sonstige Merkmale in der Nähe der Baue Wurzelfasern hängen im Gang. Seiten und Gangsohle glatt, Oberteil des Ganges oft lose, Reste von Insekten und Würmern Keine Frassstellen Seiten glatt, Gangsohle rau, Gangdecke fest, Wurzeln abgebissen, meist frei von Wurzeln Lückenhafter Pflanzenbestand, Kahlstellen, welkende oder vergilbte Pflanzen 20

27 Abb. 15: Unterscheidungsmerkmale des Maulwurfs und der Schermaus (Fortmann, 1996). 3.5 Schleiereulengewölle Auf der Insel Ufnau wurden in der Scheune (Abb. 8, Kastenfalle 2) an jeweils drei Untersuchungen ( , und ) insgesamt 26 Schleiereulengewölle (Abb. 16) gefunden. Die Schädel in diesen Gewöllen wurden sorgfältig herauspräpariert und anschliessend in eine Mischung von Milch und Wasser getaucht, damit die Zähne, welche unter anderem zur Bestimmung nötig sind, am Schädel etwas besser haften bleiben. Die Schädel (Abb. 17) wurden anschliessend unter dem Stereomikroskop (OLYMPUS SZH) mittels zweier Pinzetten und Plastilin, welches zur Fixierung der Schädel dient, untersucht. Als Bestimmungsliteratur fanden vor allem Erfurt (2003), Marchesi et. al. (2008), Niethammer und Krapp (1978, 1982 und 1990) und März (1972) Verwendung. Nachdem die Beutereste der Säugetiere den einzelnen Familien Spitzmäuse (Soricidae), Echte Mäuse (Muridae) und Wühlmäuse (Arvicolidae) zugeordnet wurde, begann anschliessend die Artbestimmung. Die Schabrackenspitzmaus wurde mit dem Unterkiefer-Index von Erfurt (2003) von der Waldspitzmaus unterschieden. Die Trennung von Waldmaus und Gelbhalsmaus erfolgte mit der Länge des ersten Molars des Unterkiefers (M 1 ) und den Angaben von Niethammer und Krapp (1978). Anschliessend wurden die Schädel in kleinen Glasbehältern archiviert und mit dem Funddatum und Artnamen versehen. Alle Schädel sind, für eventuelle spätere Untersuchungen, beim Autor deponiert. 21

28 Um eine Übersicht über das Vorkommen einer Art in den Schleiereulengewöllen zu bekommen, wurde zusätzlich die Stetigkeit berechnet, d.h. der prozentuale Anteil derjenigen Gewölle, in denen die betreffende Art vorkommt unabhängig von ihrer relativen Häufigkeit. Abb. 16: Schleiereulengewölle. Abb. 17: Aus den Gewöllen herauspräparierte Schädel. 22

29 4 Ergebnisse Im Anhang A befinden sich die Artenportraits jener Arten, welche durch direkten oder indirekten Beweis auf den Inseln nachgewiesen worden sind und welche in den Schleiereulengewöllen gefunden worden sind. 4.1 Kastenfallen Auf der Insel Ufnau und Lützelau wurden insgesamt 4 Kleinsäugerindividuen gefangen. Diese sind drei Arten zuzuordnen (Tab. 6). Tab. 6: Artenspektrum der gefangenen Kleinsäuger. Insel Art Gewicht Fangort Datum Ufnau 1 x Rattus norvegicus ca. 60 g Gebäude (Abb Berkenhout, 1769 (Wanderratte) 7, Kastenfalle 1) Lützelau 2 x Talpa europaea L., 1758 ca g Wald (Abb. 8, 15./ (Europäischer Maulwurf) Bodenfalle 23) 1 x Crocidura russula Hermann, 5.5 g Riet (Abb. 8, (Hausspitzmaus) Kastenfalle 26) In der ersten Fangperiode wurde auf der Ufnau kein einziges Kleinsäugetier gefangen. Eine junge Kohlmeise verirrte sich im Lebensraum Rebberg in eine Kastenfalle. Auf der Lützelau wurde während der ersten Fangperiode zweimal ein Maulwurf in derselben Bodenfalle gefangen (Abb. 18). Der erste Maulwurf befand sich am 2. Fangtag um 7:30 Uhr in der Falle und war beim Auffinden schon tot. Da mit der verwendeten Federwaage nach Abzug des Plastiksacks nur bis 50 g gewogen werden konnte, wurde der Maulwurf auf ca. 60 g geschätzt. Er wies eine Hinterfusslänge von 19 mm und eine Kopf- Rumpflänge von 103 mm auf. Der zweite Maulwurf war am 3. Fangtag um 17:00 Uhr in der Falle und war noch lebendig. Er wies geschätzte 55 g auf, hatte eine Hinterfusslänge von 16 mm und eine Kopf- Rumpflänge von 81 mm. Abb. 18: Zwei Maulwürfe tappten auf der Insel Lützelau in die Bodenfalle. 23

30 In der zweiten Fangperiode wurde auf der Insel Ufnau am 7. Fangtag eine junge Ratte gefangen, welche ein Gewicht von geschätzten 60 g aufwies (Abb. 19). Auf der Insel Lützelau tappte eine junge Hausspitzmaus in die Falle, welche an den grossen Ohren und den langen Schwanzhaaren erkennbar ist (Abb. 20 und Abb. 21). Das Gewicht der Hausspitzmaus war 5.5 g, die Hinterfusslänge 12 mm und die Kopf-Rumpflänge 50 mm. Abb. 19: Junge Ratte, gefangen auf der Insel Ufnau. Abb. 20: Hausspitzmaus mit dem Erkennungsmerkmal der langen Schwanzhaaren in der Detailansicht. Abb. 21: Hausspitzmaus mit grossen Ohren, welches ein Erkennungsmerkmal für Weisszahnspitzmäuse darstellt. Die Fangeffizienz, welche hier als Fänge pro Fangnacht beschrieben wird, liegt mit 984 Fangnächten und 4 Fängen bei 0.41%. Aufgrund der geringen Fangeffizienz lassen sich keine Angaben zur Populationsdichte machen. Auch das Artenspektrum wurde möglicherweise nur unvollständig erfasst. 4.2 Fotofallen Auf allen Bildern der vier Fotofallen der Insel Ufnau waren ausser Wanderratten keine anderen Kleinsäuger erkennbar (Abb. 23 und Abb. 24). Die durchschnittliche Anzahl Auslöseimpulse schwankten von 2.3 bis zu 33.7 pro Nacht (Tab. 7). D.h. bei allen Standorten war eine hohe Aktivität der Wanderratten erkennbar, 24

31 welche während der Dunkelheit zwischen 17:50 Uhr abends und 7:46 Uhr morgens stattfand, ausser einer Ratte die um 8:38 Uhr fotografiert wurde (Sonnenaufgang: 8:03 Uhr, Sonnenuntergang: 18:03 Uhr). Auch eine Temperatursenkung auf bis zu -6 C hatte dabei keinen Aktivitätseinbruch zur Folge. Um eventuell vorhandene Aktivitätsphasen zu erkennen, wurden die Zeiten der Wanderrattenfotos bei allen drei digitalen Fotofallen herausgeschrieben und in einem Diagramm dargestellt (Abb. 22). Die Kurve zeigt, dass die Aktivität der Wanderratten am Abend am höchsten, unmittelbar nach Mitternacht am tiefsten und ansonsten relativ konstant war. Bei der Fotofalle 4 war der Blitz defekt, deshalb war auf den Bildern nichts erkennbar, ausser einer Amsel, die bei Tageslicht auf Nahrungssuche war. Tab. 7: Auswertung der einzelnen Fotofallen auf der Insel Ufnau. Standort Anzahl Bilder Durchschnittliche Anzahl Auslöseimpulse pro Nacht Fotofalle 1 (digital) Fotofalle 2 (digital) Fotofalle 3 (digital) Fotofalle 4 (analog) Rebberg, Erdloch Rebberg, Wegspur Gebäude, Erdloch Gebäude, Fressplatz Wanderratten-Aktivität Aktivität (Anzahl Fotos) :00 01:00 02:00 03:00 04:00 05:00 06:00 07:00 08:00 09:00 10:00 11:00 Abb. 22: Aktivität der Wanderratten auf der Insel Ufnau. 12:00 Uhrzeit 13:00 14:00 15:00 16:00 17:00 18:00 19:00 20:00 21:00 22:00 23:00 25

32 Abb. 23: Wanderratte bei Fotofalle 1. Abb. 24: Wanderratte bei Fotofalle 4. Bei den drei Fotofallen auf der Insel Lützelau wurden ebenfalls ausser Wanderratten keine anderen Kleinsäuger fotografiert. Die Aktivitäten fanden dabei ausschliesslich in der Dunkelheit statt. Auf der Fotofalle 2 wurden nebst den Wanderratten zahlreiche Vogelarten, wie die Kohlmeise, das Rotkehlchen, der Buchfink, die Amsel, der Zaunkönig, das Teichhuhn und die Wasserralle fotografiert. Eine der grössten Wanderratten wies eine Kopf-Rumpflänge von ca cm und eine Schwanzlänge von 17.4 cm auf (Abb. 25). Diese waren sogar in der Lage die Holzbehälter, welche ein Gewicht von ca. 1 kg aufweisen, zu kippen (Abb. 26). Tab. 8: Auswertung der einzelnen Fotofallen auf der Insel Lützelau. Anzahl Wanderratten-Bilder Durchschnittliche Anzahl Auslöseimpulse pro Nacht Fotofalle Fotofalle Fotofalle Abb. 25: Grosse Wanderratte auf der Insel Lützelau. Abb. 26: Wanderratte auf der Insel Lützelau. 26

33 4.3 Erdhaufenanalyse Bei der Analyse der Erdhaufen kamen vor allem drei Merkmale zum Tragen; die Lage des Ganges, die Steilheit der Eintrittsöffnung und das Gangnetz, d.h. wenn der Gang beim Erdhaufen endet wurde er der Schermaus zugeordnet, ansonsten dem Maulwurf. Die restlichen Merkmale waren nur sehr schwer erkennbar. Auf beiden Inseln fanden sich sowohl Schermaushaufen als auch Maulwurfhaufen. Auf der Insel Ufnau wurden 13 Maulwurfhaufen und ca. 145 Schermaushaufen entdeckt. 20 Erdhaufen konnten aufgrund unklarer Merkmale nicht genau zugeordnet werden (Abb. 27). Auf der Insel Lützelau wurden insgesamt 27 Maulwurfhaufen und ca. 150 Schermaushaufen gesichtet. 5 Erdhaufen konnten aufgrund unklarer Merkmale nicht eingeordnet werden. Zudem befand sich unterhalb der Kapelle ein sehr grosser Erdhaufen mit ungefähr einem Meter Länge, der aufgrund der grossen offenen Eingänge der Wanderratte zugeordnet werden konnte (Abb. 28). Die Dichte der Haufen ist auf der Insel Lützelau mit 5.2 Erdhaufen pro km 2 viel höher als auf der Insel Ufnau mit 1.6 Erdhaufen pro km 2. Abb. 27: Erdhaufenanalyse auf der Insel Ufnau. Die Zahlen weisen auf die Anzahl der jeweiligen Erdhaufen hin (Anon., 2009b; verändert durch Rutz, A.). 27

34 Abb. 28: Erdhaufenanalyse auf der Insel Lützelau. Die Zahlen weisen auf die Anzahl der jeweiligen Erdhaufen hin (Anon., 2009b; verändert durch Rutz, A.). 4.4 Schleiereulengewölle In den 26 Schleiereulengewöllen konnten insgesamt sieben Kleinsäugerarten und eine Fledermaus bestimmt werden (Tab. 9). Durchschnittlich wurden 1.8 Kleinsäuger in einem Gewölle gefunden. Die Stetigkeit ist bei Apodemus sylvaticus in Wirklichkeit wahrscheinlich etwas höher, da die zwei unbestimmten Apodemus-Individuen nicht dazugerechnet wurden. In zwei Gewöllen fanden sich Unterkiefer von Microtus agrestis und je ein Oberkiefer, welcher bei M 2 kein zusätzliches Schmelzprisma auf der lingualen Seite, was ein typisches Merkmal für Erdmäuse ist, aufwies. Gemäss Niethammer und Krapp (1982) kommt dieses Merkmal nicht immer vor: M 2 fast stets mit 3., kleiner aber deutlicher hinterer Schlinge auf der Lingualseite. Deshalb erschien es plausibler, dass die Oberkiefer Microtus agrestis zugeordnet werden. Die detaillierten Ergebnisse sind im Anhang C aufgelistet. Tab. 9: Artenspektrum der Kleinsäuger in den Schleiereulengewöllen. Art Anzahl Stetigkeit Sorex coronatus (Schabrackenspitzmaus) 10 36% Crocidura russula (Hausspitzmaus) 1 4% Apodemus sylvaticus (Waldmaus) 10 36% Apodemus sp. 2 Rattus norvegicus (Wanderratte) 5 20% 28

35 Arvicola terrestris (Schermaus) 3 12% Microtus arvalis (Feldmaus) 4 4% Microtus agrestis (Erdmaus) 6 20% Pipistrellus pipistrellus / pygmaeus (Zwergfledermaus oder Mückenfledermaus) 1 4% Total: Literatur und Zeitzeugen Schon vor dem Jahre 1900 unternahmen Füchse Streifzüge auf die Insel Ufnau und Lützelau wenn eine Eisdecke vorhanden war, welches das folgende Zitat von Ringholz (1908) zeigt: Freilebende grössere Wirbeltiere sind auf Ufnau nicht heimisch. In frühern Jahren wollte man daselbst den Feldhasen einbürgern, der aber über die erste Eisdecke hinweg eiligst die Wälder des Festlandes wieder aufsuchte. Nachher hauste in den Löchern der Nagelfluhfelsen eine Kaninchenkolonie, die sehr gut gedieh, aber in mondhellen Winternächten von Meister Reinecke arg heimgesucht wurde, indem er ebenfalls über die Eisdecke seine Raubzüge unternahm. Im Jahre 1969 wurden auf der Insel Ufnau Schleiereulengewölle gefunden, in welchen folgende Arten identifiziert worden sind: Eine Schermaus, vier Waldmäuse, eine Feldmaus und eine Rötelmaus (CSCF, 2009). Auf der Insel Lützelau wurde vor ca. 30 Jahren eine Schildkröte ausgesetzt, welche als besonderes Merkmal einen roten Punkt auf dem Schild aufwies. Das letzte Mal wurde die Schildkröte zehn Jahre danach gesehen (Saxer, 2009, Standzelter, mündl. Mitteilung). Vor ca Jahren wurde von Standzeltern fünf Igel (von der Igelstation Spreitenbach) auf der Lützelau ausgesetzt. Sie sollten die roten Nacktschnecken vermindern. Drei Jahre danach wurden die Igel immer noch gesichtet, seither aber nie mehr (Saxer, 2009, Standzelter, mündl. Mitteilung). Im Frühling 2008 und im Sommer 2005 wurde in einem runden Becken (ca. 2 m Durchmesser und 20 cm Höhe) auf der Insel Lützelau ein Maulwurf gesichtet, der dort hineinfiel und nicht wieder rauskam (Wildermuth, 2009, Inselwart, mündl. Mitteilung). Am wurde von Lips (2005) eine Farbratte (Zuchtform der Wanderratte) auf der Insel Ufnau fotografiert (Abb. 29). Von Wildermuth (2009, mündl. Mitteilung) wurden im Winter 2006, als der See von Pfäffikon zur Insel Lützelau gefroren war, auf der Insel Lützelau Fuchsspuren entdeckt. Ebenfalls werden von ihm und von vielen Zeltern jedes Jahr viele Ratten gesichtet, welche sich besonders in Ufernähe aufhalten. Im Frühling 2007 entdeckte Wildermuth (2009) eine Maus, welche bei den Reinigungsarbeiten der Vogelnester davonhuschte. Gemäss Wiedemeier (2009, mündl. Mitteilung) kämen für eine solche Entdeckung nur Schläfer (Garten-, Siebenschläfer, Haselmaus) oder eine Wald- oder Gelbhalsmaus in Frage. 29

36 Auf der Insel Ufnau, wurden vom Wirt des Restaurants 2009 etliche junge Wanderratten gefangen. Unter anderem auch eine Albinoform der Wanderratte (Abb. 30). Abb. 29: Farbratte; eine Zuchtform der Wander- ratte auf der Insel Ufnau (Lips, 2005). Abb. 30: Albinoform der Wanderratte auf der Insel Ufnau. 30

37 5 Diskussion 5.1 Interpretation der Ergebnisse im Hinblick auf die einzelnen Arten Wanderratten Da die Wanderratten als sehr gute Schwimmer bekannt sind und durch ihre Anpassungsfähigkeit weltweit verbreitet sind erstaunt es nicht, dass sie auf beiden Inseln vorkommen. Gemäss Christiansen (2005) sollten sie sogar in der Lage sein, eine 1'700 m entfernte Insel schwimmend zu erreichen. Die Wanderrattenwege und die vielen Erdlöcher in der Nähe der Scheune weisen darauf hin, dass sie auf der Insel Ufnau sehr gute Bedingungen vorfinden und deshalb zahlreich vorkommen. Dies untermauern auch die zahlreichen Bilder der vier Fotofallen, die in der Nähe der Scheune und am Rebberg aufgestellt worden sind. Die Auslösezeitpunkte der Fotos bestätigen die Angaben von Richarz (2003), gemäss welchem die Wanderratte überwiegend Nacht- und Dämmerungsaktiv sind. Bemerkenswert ist, dass die Wanderratte auch bei sehr kalten Temperaturen von bis zu -6 C keine Aktivität seinbussen zeigten. Niethammer und Krapp (1978) beschreiben ein Aktivitätsmaximum für dominierende Tiere kurz nach Sonnenuntergang und ein zweites kurz vor Sonnenaufgang, wobei um Mitternacht und während der hellen Tageszeiten Ruhepausen eingelegt werden. Junge und inferiore Tiere gehen auch schon vor Sonnenuntergang, um Mitternacht und nach Sonnenaufgang auf Futtersuche. Die Aktivität der Wanderratten auf der Insel Ufnau war nach Sonnenuntergang am höchsten und unmittelbar nach Mitternacht am tiefsten, was sich mit den Angaben von Niethammer und Krapp (1978) für dominierende Tiere deckt. Ansonsten war die Aktivität relativ konstant hoch, was auch auf ein Vorkommen von jungen/inferioren Tiere schliessen lässt. Eine Angabe zur Populationsdichte lässt sich mit den Ergebnissen der Fotofallen nicht machen, da die Wanderratten anhand der Fotos nicht unterscheidbar sind und da die gleiche Ratte sicherlich mehrmals fotografiert wurde. Die geringe Anzahl Bilder bei der analogen Fotofalle auf der Insel Ufnau ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass der Infrarotauslöser nicht so sensibel eingestellt ist wie bei der digitalen Fotofalle und/oder die Fotofalle etwas weiter weg vom Ort des Geschehens platziert war. Auf der Insel Ufnau wurden zudem eine Albinoform der Wanderratte und eine Farbratte gesichtet. Die Wahrscheinlichkeit einer Albinogeburt ist gemäss Miller (2009) bei Säugetieren 1 zu 10'000. Da Albinismus eine derart seltene Erscheinung ist, ist es wahrscheinlicher, dass der Albino eine Zuchtform der Wanderratte ist. Die Farbratte und der Albino lassen darauf schliessen, dass die Insel Ufnau bei einigen Besuchern als beliebter Platz für eine Freilassung der nicht mehr gewollten Ratten gilt. Da der Albino in der Nähe des Gebäudes gefangen wurde, wo die Wanderrattendichte aufgrund der beobachteten Grabintensität am grössten erscheint, ist davon auszugehen, dass sich der Albino in die dortige Wanderratten- Gesellschaftsstruktur etabliert hat und sich dementsprechend fortpflanzt. Hinzu kommt, dass der Räuberdruck, unter dem Albinos besonders leiden, auf der Insel viel kleiner ist als auf dem Festland und somit seine Überlebenschancen erhöht sind. Diese Vermischung hat wahrscheinlich eine Veränderung des Genpools der Wanderrattenpopulation auf der Insel Ufnau zur Folge, welche sich aber im Rahmen dieser Bachelorarbeit nicht beurteilen lässt. Aufgrund 31

38 ihrer guten Schwimmfähigkeit stellen die Wanderratten auf der Insel Ufnau und Lützelau keine isolierten Populationen dar. Deshalb wird hier nicht auf die Inzuchtgefahr eingegangen Maulwurf Die Erdhaufenanalyse auf beiden Inseln sowie die Fänge auf der Insel Lützelau zeigen, dass beide Inseln von Maulwürfen bewohnt sind. Dass auf der Insel Lützelau gleich zwei Maulwürfe mit der Bodenfalle gefangen wurde, ist eher überraschend, weil die Methode nicht auf Maulwürfe ausgerichtet ist, da sie sich eher unterirdisch fortbewegen. Dies lässt sich jedoch damit erklären, dass junge Maulwürfe, ausgelöst durch ein vermehrt aggressives Verhalten des Muttertieres, oberirdisch abwandern (Hausser, 1995). Auffallend ist, dass in diesem Bereich des Waldes kein einziger Erdhaufen entdeckt wurde, welcher auf das Vorkommen des Maulwurfes schliessen würde. Dies ist gemäss Fortmann (1996) nichts Ungewöhnliches: So kommen beispielsweise in Laubwäldern Maulwürfe häufig in einer verhältnismässig hohen Besiedlungsdichte vor, Erdhaufen aber findet man kaum. Man nimmt an, dass der Maulwurf im lockeren Waldboden die Erde zur Seite wegzuschieben vermag und deshalb nicht nach oben befördert, so dass keine Hügel aufgeworfen werden. Die Erdhaufenanalyse zeigt ein homogenes Vorkommen des Maulwurfs auf der Insel Lützelau und eine eher aggregierte Verteilung auf der Insel Ufnau. Dabei ist zu beachten, dass auf der Lützelau die Erdhaufen auf dem Rasen vom Inselwart regelmässig wieder geebnet werden und es deshalb in Realität viel mehr Erdhaufen hätte. Die Anzahl der Erdhaufen lassen keine quantitativen Aussagen über die Maulwurfpopulation machen, da die Reviergrösse von der Nahrungsproduktionskraft (Biomasse) des Standortes abhängig ist (Witte, 1997; Ciba, 1991). Ausserdem können auch die Bestandesdichten in weiten Grenzen je nach Lebensraum, Jahr, Jahreszeit, Landschafts- oder Bodentyp und Nahrungsangebot schwanken (Witte, 1997). Wird mit den Angaben von Mellanby (1996) und Corbet und Southern (1977) gerechnet, welche eine Dichte von 3 bis 6 Tiere/ha für ursprüngliche Laubwälder, resp. 8 bis 16 Tiere/ha für Wiesen angeben, ergäbe das für die Insel Lützelau eine Gesamtanzahl von ca. 8 bis 15 Maulwürfen (Wald: 1.2 ha, Wiese: 0.5 ha). Das Flachmoor wurde nicht miteinbezogen, da auf diesem keine Maulwurfhaufen entdeckt wurden. Auf der Ufnau macht eine solche Rechnung aufgrund der aggregierten, wenigen Funden der Maulwurfshaufen keinen Sinn. Gemäss der Erdhaufenanalyse scheint es auf der Insel Ufnau jedoch weit weniger Maulwürfe zu haben als auf der Insel Lützelau. Unklar dabei ist, wie sich die Schermaus und der Maulwurf konkurriert. Da sie ein unterschiedliches Nahrungsspektrum aufweisen (der Maulwurf ernährt sich carnivor, die Schermaus hingegen herbivor) treten keine energetischen Konkurrenzsituationen auf. Es ist jedoch bekannt, dass die Schermaus die Gangsysteme des Maulwurfs übernehmen und dass dadurch ihre Verbreitung beschleunigt werden kann (Hausser, 1995). Witte (1997) beschreibt ein Experiment, in welchem der Aktivitätsrhythmus des Maulwurfs durch die Anwesenheit zweier Schermäuse in seinem Gang stark gestört war und auf einen Teil seiner Jagdgänge verzichtete, wobei er dies durch eine erhöhte Grabaktivität ausglich. Eine Erklärung für die Kolonisation der Insel Ufnau und Lützelau durch den Maulwurf könnte sein, dass er sie vom Festland schwimmend erreichte. Der Maulwurf ist ein sehr guter Schwimmer, welcher auch freiwillig eine Wasserbarriere durchschwimmt (Haeck, 1969). In der Literatur sind Inseln mit einer Distanz von m vom Festland entfernt beschrieben, welche jährlich wieder kolonisiert werden, wohingegen die Inseln 32

39 mit mehr als 1'000 m Distanz noch von keinem Maulwurf erreicht werden konnten (Haeck, 1969). Der Weg zur Insel Lützelau, mit einer Entfernung von 610 m zu Üssersack wäre somit grösser als die bisher bekannt gewordenen Distanzen, welche je ein Maulwurf mit Schwimmen überwunden hätte. Mit einem Schwimmtempo von 0.6 km/h (Witte, 1997) bräuchte der Maulwurf für diese Strecke über eine Stunde. Es könnte auch sein, dass er auf anderen Wegen, wie z.b. durch den Mensch, auf die Insel gelangte, oder auf einem Landweg, der evt. früher existierte (siehe auch Kap. 5.3 Immigration der Kleinsäuger). Falls dies so wäre und der Maulwurf auf der Insel Lützelau und Ufnau nun eine isolierte Population darstellt, wie sind dann die Folgen der Inzuchtdepression einzuschätzen? Wenn wir als absolute Populationsgrösse die Zahl von 15 Maulwürfen auf der Lützelau nehmen, ergibt das mit der Formel 2-1 einen Kumulativen Inzucht Koeffizient von 0.52 in der 11. Generation. Dies bedeutet bereits ein hohes Aussterberisiko, wobei das Aussterberisiko bei bestehender Isolation nicht konstant bleibt, sondern zunimmt (Hovestadt et al., 1994). Die Maulwurfspopulation auf der Insel Lützelau ist auch deutlich unter dem Wert von Lemkuhl (1984), welcher als untere Grenze eine effektive Populationsgrösse von 50 angibt und ansonsten die Population schon sehr viel früher als 90 Generationen aussterben kann. Laut Kimura und Ohta (1971) und Allendorf (1983) genügt jedoch oft ein einziges erfolgreich austauschendes Individuum pro Generation, um denselben Allelbestand in zwei Lokalpopulationen aufrecht zu erhalten. Unklar dabei ist, wie hoch die genetische Variabilität des Maulwurfes ist. Eine hohe genetische Variabilität würde eine höhere Empfindlichkeit für die Inzucht bedeuten Schermaus Die Schermaus ist anhand der Erdhaufenanalyse auf der Insel Ufnau und Lützelau mit je ca. 150 Erdhaufen sehr zahlreich vertreten. Der nordöstliche Teil der Ufnau wirkt mit seinen ca. 110 Erdhaufen wie ein riesiger Tummelplatz für die Schermäuse. Laut Ursin (1952) ist die Schermaus eine exzellente Schwimmerin und ihre bevorzugte Art der Immigration ist das Schwimmen. Nach Beobachtungen russischer Autoren schwamm die Schermaus Strecken von 200 m und darüber (Niethammer und Krapp, 1982). Deshalb erstaunt es wenig, dass die Schermaus auf der Insel Ufnau sowie auf der Insel Lützelau sehr häufig ist. Sie meidet auch nicht die Kulturlandschaft und die Nähe des Menschen und ist daher auch an Bewässerungsgräben vorhanden (Niethammer und Krapp, 1982). Die Erdlöcher, welche auf der Ufnau am Wassergraben entdeckt worden sind, treffen in Grösse und Vorkommen auf die Schermaus zu. Aufgrund der guten Schwimmfähigkeit der Schermäuse wird nicht auf ihre Inzuchtgefahr eingegangen, da sie auf der Insel Ufnau und Lützelau wahrscheinlich keine isolierten Populationen besitzt Hausspitzmaus Das Vorkommen der Hausspitzmaus auf der Lützelau ist kongruent mit einer im letzten Jahr durchgeführten Verbreitungsanalyse der Feldspitzmaus und der Hausspitzmaus. Demnach besiedelt die Hausspitzmaus das ganze Mittelland und die Feldspitzmaus kommt hauptsächlich in den Zentralalpen, der Alpensüdflanke sowie im Jura vor, wobei es nur wenig Überlappung gibt (Güttinger et al., 2008). Dass die Hausspitzmaus auf der Insel Lützelau vorkommt ist jedoch ungewöhnlich. Wenn man bedenkt, dass die Hausspitzmaus durchschnittlich ein Dutzend Aktivitätsphasen pro Tag aufweist (Hausser, 1995) 33

40 erscheint es eher unwahrscheinlich, dass die Kolonisation über das Wasser oder über die gefrorene Eisdecke stattfand (bezüglich Immigration siehe auch Kapitel 5.3). Die Hausspitzmaus ist im Winter angewiesen auf mikroklimatisch günstiges Gelände, welche besonders durch menschliche Aktivitäten herrühren (Hausser, 1995). Die Insel Lützelau ist im Winter jedoch nicht bewohnt und es gibt keine Ställe und Komposthaufen. Mikroklimatisch günstig für die Hausspitzmaus erweisen sich wahrscheinlich die Reste, welche durch die Mahd des Riets entstehen. Ein grosser Teil der Mahd wird verbrannt, wobei ein kleinerer Rest am Rande des Riets aufgehäuft wird (Abb. 31). Diese könnten eine ähnliche Funktion wie die Komposthaufen erfüllen. Abb. 31: Grashaufen auf der Insel Lützelau durch Reste der Rietmahd. In einer Population wurde die Winterdichte von Genoud (1978) auf 100 Individuen/ha geschätzt. D.h. die Insel Lützelau wäre, mit einer Fläche von ca. 1.8 ha Riet, in der Lage ca. 180 Hausspitzmäuse zu beherbergen. Die Wälder und der Rasen wurden dabei nicht miteinbezogen, da die Hausspitzmaus die Wälder meidet (Niethammer und Krapp, 1990) und den Rasen wahrscheinlich nicht besiedelt, da auf diesem bereits viele Schermäuse und Maulwürfe vorkommen. Dies ergäbe aus der Formel 2-1 einen Kumulativen Inzucht Koeffizienten von 0.51 in der 130. Generation, welches ein hohes Aussterberisiko bedeutet. Es sollte auch in Erwägung gebracht werden, dass die Gründerpopulation auf der Insel Lützelau wahrscheinlich um ein Vielfaches kleiner gewesen ist als es die maximale Populationsdichte auf der Insel Lützelau zulässt, woraus eine viel höhere Inzuchtgefahr resultieren würde Andere potentielle Arten In diesem Kapitel werden die Arten diskutiert, welche in den Funden der Schleiereulengewölle vertreten waren, ansonsten aber nicht nachgewiesen werden konnten: Rötelmaus: Die Rötelmaus ist ein ziemlich guter Schwimmer. Christiansen (2005) zieht sogar in Betracht, dass die Rötelmaus eine Insel, welche 6.4 km zum Festland entfernt liegt, ohne menschliches Zutun mittels Schwimmen erreicht hat. In der Ostsee kommt die Rötelmaus auf allen grösseren Inseln mit Ausnahme von Bornholm und Gotland vor und auf neun Inseln welche zu Grossbritannien gehören (Niethammer und Krapp, 1982). Da sie in der Schweiz eine der häufigsten Kleinsäugerarten ist (Rahm und Müller, 1995) und sich auf 34

41 der Insel Ufnau wie Lützelau geeignete Habitate vorfinden, wäre ihr Vorkommen auf den Inseln nicht überraschend. Feldmaus: Die Feldmaus fände auf der Insel Ufnau auf den Wiesen und Weiden ein für sie geeignetes Habitat. Die Feldmaus ist auf vielen Inseln rund um Frankreich, England, Niederlande, Deutschland und der Ostsee vorkommend (Niethammer und Krapp, 1982). Eiberle und Burch (1979) bezeichnen die Feldmaus als eine ausgesprochen wärme- und trockenheitsliebende Art. Laut Frank (1954) wird offenes Wasser jedoch freiwillig mit allen Vieren paddelnd durchschwommen. Es ist aber nicht klar, welche Entfernung die Feldmäuse durchschwimmen können. Auf der Insel Ufnau, sowie auf der Insel Lützelau wurden wenig vereinzelte Erdlöcher entdeckt, welche einen Durchmesser von 2.5 bis 2.8 cm aufwiesen. Die Grösse des Erdloches träfe auf die Feldmaus oder auf die Erdmaus zu. Jedoch wurden keine weiteren Hinweise wie z.b. Wegnetze, mit welchen Feldmäuse und Erdmäuse ihre Eingänge verbinden, entdeckt. Es ist auch möglich, dass sie durch die Wanderratten verdrängt worden sind, welche gemäss Niethammer und Krapp (1978) im Freiland die Feldmäuse überfallen können. Erdmäuse: Nach Niethammer und Krapp (1982) scheint die Schermaus gelegentlich die Erdmäuse zu vertreiben oder ihnen durch Schädigung der Vegetation die Nahrungsgrundlage zu schmälern. Gemäss (Myllymäki, 1977) ist jedoch die Konkurrenz um Nahrung gering, da die Schermäuse vor allem unterirdische, die Erdmäuse dagegen oberirdische Pflanzenteile fressen. Auf kleinen Inseln scheinen die Erdmäuse nur schwer mit anderen Wühlmäusen der Gattungen Microtus oder Arvicola koexistieren zu können, häufiger schon mit Rötelmäusen. Gemäss Niethammer und Krapp (1982), welche sich auf die europäischen Inseln beziehen, sind nur solche Inseln von der Erdmaus besiedelt, auf denen die Feldmaus fehlt. Im nahegelegenen Kaltbrunnerriet sind die Erdmäuse in Seggenrieden und Schilfgürteln gefangen worden (Holzgang und Pfunder, 2008). Dies legt den Schluss nahe, dass sie sich im Lützelauer-Riet auch wohlfühlen würden. Schabrackenspitzmaus: Die Schabrackenspitzmaus war mit einer Stetigkeit von 36% (10 Individuen) eine der häufigsten Kleinsäugetierart, welche in den Schleiereulengewöllen nachgewiesen wurde. Ihre ökologischen Ansprüche einer bodendeckenden Pflanzenschicht würden auf beiden Inseln im Wald erfüllt. Laut Genoud (1982) wird die Konkurrenz mit der Hausspitzmaus durch ökologische Vikarianz vermieden. Die Schabrackenspitzmaus kommt aber auch in Feuchtgebieten vor (Spitz und Saint Girons, 1969), wie sie auch von der Hausspitzmaus auf der Insel Lützelau zumindest am Rande bewohnt wird. Yalden et al. (1973) zufolge ist die Schabrackenspitzmaus im Siedlungsbereich, wo die Hausspitzmaus dominiert, selten. Waldmaus: Die Waldmaus war mit 36% Stetigkeit (10 Individuen) und zwei unbestimmten Apodemus- Individuen die häufigste Kleinsäugetierart, welche in den Schleiereulengewöllen nachgewiesen wurde. Sie war auch bei einer Kleinsäugetier-Fangaktion im nahegelegenen Kaltbrunnerriet die häufigste Art (Holzgang und Pfunder, 2008), wo sie in vielen verschiedenen Habitaten gefangen wurde. Da die euryöke Waldmaus ökologisch sehr anpassungsfähig ist und sie in Hecken, Waldrändern und auch in geschlossenem Wald gefunden werden (Hausser, 1995), wäre sie eigentlich ein guter Kandidat für die Inseln Ufnau und Lützelau. 35

42 Sie ist im ganzen europäischen Kontinent verbreitet, wie auch auf den meisten zugehörigen Inseln (Niethammer und Krapp, 1978). 5.2 Fangeffizienz Die Fangeffizienz auf der Insel Ufnau und Lützelau ist mit 0.41% wesentlich kleiner als die von Christiansen (2005) welcher die Inseln im Dänemark untersucht hat und eine Fangeffizienz von 31% vorweist. In der Arbeit von Katulic (2003), welche einen Vergleich der verschieden Fallentypen durchführte, lag der Fangerfolg der Sherman Traps bei 5.9% in den Flussauen der Thur und des Tagliamentos. Die geringe Fangeffizienz auf den Inseln Ufnau und Lützelau ist sehr ungewöhnlich und es kommen dafür verschiedene Ursachen in Frage, wobei diese einander nicht ausschliessend, sondern als kumulativ zu betrachten sind. 1. Wetter: Gemäss Golley et al. (1975) sind die Aktivitäten der Kleinsäugetiere wetterabhängig, welches auch die Fängigkeit beeinflusst. Dies wurde von Wichmann (1952) bestätigt, welcher nach einem schweren Hagelgewitter zahlreiche Verluste unter Feldmäusen, Schermäusen und Maulwürfen vorfand. Golley et al. (1975) weist darauf hin, dass die Wettereffekte sehr schwierig zu interpretieren sind, aufgrund der Korrelationen und Interaktionen zwischen Niederschlag, Feuchtigkeit, Temperatur, Mondschein, Luftdruck, Jahreszeit, Habitat, Art, etc. Während acht Tagen der 1. Fangperiode war die Temperatur zwischen C, jeden Tag schien die Sonne und nur an drei Tagen regnete es kurz. Insgesamt war die Witterung also sehr trocken und warm. Während zwölf Tagen der 2. Fangperiode war die Temperatur anfangs mit 30 C ungewöhnlich heiss, danach folgte eine kurze, starke Abkühlung mit Regen, worauf schliesslich wieder ein Hochdruckgebiet für sonniges Wetter sorgte. Gemäss Bider (1968) ist die Aktivität der Kleinsäugetiere höher bei warmen, bewölkten Nächten und sogar noch höher, wenn es zusätzlich regnet. Es wäre deshalb denkbar, dass das Wetter in beiden Perioden zu trocken war und somit die Aktivität der Kleinsäuger verminderte. 2. Inseleffekt: Die Insel Ufnau und Lützelau machen es den Kleinsäugern in zweierlei Hinsicht schwierig sie zu besiedeln. Erstens muss die Wasserbarriere überwunden werden um sie zu erreichen (siehe Kap. 5.3 Immigration der Kleinsäuger) und zweitens sind die Habitate auf den Inseln relativ klein, vielleicht zu klein als dass sich grössere Populationen halten können (Inzucht). Des Weiteren sind auf den Inseln mit dem Maulwurf, der Wanderratte und der Schermaus drei Arten vertreten, welche nicht häufig oder nie in den Kastenfallen oder Bodenfallen gefangen werden. Aus dieser Artenzusammensetzung lässt sich die niedrige Fangeffizienz zu einem gewissen Teil erklären. 3. Zyklische Arten: Einige der Kleinsäuger, besonders die Wühlmäuse, fluktuieren unregelmässig in ihrer Populationsgrösse. Allen voran ist die Feldmaus, dessen Populationsdichte bis zu über 1'000 Tiere/ha ansteigen kann mit darauf folgenden Zusammenbrüchen der Population (Richarz, 2003). Theoretisch wäre es möglich, dass während den diesjährigen Fangperioden die Populationsdichte sehr tief war. 4. Methodik: Eine weitere Ursache für die geringe Fangeffizienz könnten auch die Kastenfallen, der Köder und die Fallenanordnung darstellen. Die Sherman-Traps werden weltweit verwendet und der Köder ist eine bewährte Methode. Bei der Fallenanordnung wurde besonders darauf geachtet, dass 36

43 die Fallen an Orten aufgestellt werden, wo die Kleinsäuger sich am wahrscheinlichsten aufhalten. Daher sind diese genannten Ursachen der Methodik eher auszuschliessen. 5.3 Immigration der Kleinsäuger Seit die Inseln vor rund 10'000 Jahren, der letzten Eiszeit, entstanden sind, waren sie permanent vom Festland abgeschnitten. Deshalb ist es offensichtlich, dass alle Kleinsäugetiere, welche die Inseln bewohnen oder künftig bewohnen werden, den See auf irgendeine Weise überqueren müssen. Die Schwierigkeit dabei ist, dass für eine Kolonisation ein einzelnes Säugetier nicht reicht. Um eine dauerhafte Population zu gewährleisten müssen sich zusätzlich noch Geschlechtspartner der gleichen Art finden, es sei denn ein trächtiges Weibchen findet den Weg auf die Inseln. Schliesslich besteht aber immer noch die Gefahr der Inzuchtdepression. Folgende Möglichkeiten kommen für die Immigration in Frage: 1. Passiv durch den Menschen: Der Zürichsee war als Transport- und Reiseweg schon während der prähistorischen Zeit rege benutzt worden. Um diese Zeit war das ganze Mittelland noch mit Wald bedeckt und die Menschen wohnten meist an den Ufern der Seen und tauschten mit grossen Flossen Waren aus (Anon., 2009a). Im 2./3. Jh. wurde auf der Insel Ufnau bereits ein gallorömischer Tempel gebaut. Dem folgte die Martinskirche im 7. Jh. und die Kirche St. Peter und Paul im 12. Jh. (Gut und Ziegler, 1983). In einzelnen frühmittelalterlichen Dokumenten des 9. Jahrhunderts wird der Zürichsee als wichtige Wasserstrasse für den internationalen Güterverkehr hervorgehoben (Anon., 2009a). Unter diesem Hintergrund ist es sehr wahrscheinlich, dass bei diesem regen Verkehr auch Kleinsäugetiere auf die Inseln verschleppt wurden. Besonders anthrophile Säugetiere wie die Wanderratte oder die Hausspitzmaus könnten über diesen Weg die Inseln erreicht haben. 2. Aktiv durch den Menschen: Dokumentiert sind Aussetzungen des Feldhasen, Kaninchen und einer Farbratte auf der Insel Ufnau, wie auch von Igeln und Schildkröten auf der Insel Lützelau. Obwohl die Kleinsäugetiere nicht als Nützlinge für den Menschen gelten, ist es nicht auszuschliessen, dass auch die Maulwürfe und die Hausspitzmaus aktiv durch den Menschen auf den Inseln ausgesetzt worden sind. 3. Festes Eis als Verbindung vom Festland zu den Inseln: Bis vor 20 Jahren entstand praktisch jedes Jahr eine geschlossene Eisdecke von Üssersack bis zur Insel Lützelau. Das letzte Mal geschah dies im Jahre 2006 (Braschler, 2009, Fischer, mündl. Mitteilung). Für grössere Säugetiere, wie z.b. der Fuchs ist es ein leichtes, die Eisbrücke zu den Inseln zu überwinden, was auch laut Ringholz (1908) und Wildermuth (2009) des Öfteren geschah. Für sehr kleine Säugetiere, wie z.b. Spitzmäuse, würde eine Besiedlung auf diesem Wege einen enormen Energieverlust bedeuten, welcher besonders im Winter fatal sein könnte. 4. Änderung des Wasserpegels: Wie auf der Seekarte ersichtlich ist (Abb. 32) beträgt die tiefste Stelle von Hurden zur Insel Lützelau heute nicht mehr als 1.3 m mit einem Durchschnitt des Pegelstand des Zürichsee s von m.ü.m (BUWAL et al., 2004). Wie auf der Seekarte im Anhang D zu sehen ist, ragt eine Erhöhung von m.ü.m. zwischen der Insel Lützelau und dem Festland empor. Eine Nachforschung der Wasserstände bis ins Jahr 1811 zurück ergab, dass diese Erhöhung seit 1877 mehrmals über Wasser stand (Anhang D). Die Distanz vom Festland zur Insel Lützelau beträgt während dieser Niedrigwasserstände ca. 400 m. Es wäre deshalb gut vorstellbar, dass einige Maulwürfe zu dieser Zeit auf die Insel geschwommen sind. Auch lag gemäss Braschler 37

44 (2009) vor ca. 50 Jahren der Schilfgürtel von Üssersack zur Insel Lützelau nur etwa 100 m auseinander, was die Immigration Kleinsäugetiere zusätzlich begünstigt haben könnte. Abb. 32: Seekarte mit den Seetiefen um die Insel Ufnau und Lützelau (Bosset, 2002). 5. Driftendes Eis oder Pflanzendecke: Während der kalten Jahreszeit wäre es möglich, dass sich eine Eisscholle vom Festland löst und durch die Strömung und/oder den Wind in die Richtung der Inseln treibt. Gemäss Niethammer und Krapp (1978) hat eine Waldmaus auf dem Eis Fährten bis einen km auf einen See hinaus und im Bogen wieder zurück unternommen. Dasselbe Szenario wäre auch im Sommer denkbar, dass nämlich bei einem Starkniederschlag oder Sturm sich eine Pflanzendecke, ein entwurzelter Baum oder ein Gewirr aus Zweigen und Ranken löst und abtreibt. Quammen (1996) beschrieb dazu wie in Borneo schwimmende Vegetationsinseln, welche Palmen bis zu sieben Meter hoch beherbergten, aufs Meer hinausgespült wurden und auf dem Wasser trieben. Die Hausspitzmaus hat die Fähigkeit, in eine leichte Tagesschlaflethargie zu fallen, d.h. sie kann auf kontrollierte Art ihre Körpertemperatur und ihren Energiestoffwechsel senken. Diese Torporphasen dauern im Allgemeinen einige Stunden und finden im Nest statt (Hausser, 1995). Auf diese Weise wäre es für die Hausspitzmaus möglich die lange Reise zur Insel, ohne einen allzu grossen Energieverlust, zu überstehen. Zudem ist auch denkbar, dass Spitzmäuse auf solchen Pflanzendecken Nahrung finden können. 5.4 Schleiereulengewölle Die Vorraussetzungen für eine Brut auf der Insel Ufnau, wären bezüglich der Landschaftsansprüche halboffene Kulturlandschaft (Brandt und Seebass, 1994) und bezüglich der Temperatur gegeben (Glutz von Blotzheim und Bauer, 1980). Bei einer allfälligen Brut fänden sich jedoch hunderte von Schleiereulengewöllen in der Scheune und nicht nur deren gefundene 26 Stück. Ein Grund für eine fehlende Brut könnte sein, dass sich die Schleiereule durch die Arbeiten in der Scheune zu sehr gestört fühlte und deshalb dort nur für kürzere Zeit verweilte. Nach Schmidt (1977) welcher mit 1.4 Gewölle pro Tag rechnet, 38

45 wäre die Aufenthaltsdauer für die Schleiereule auf der Insel Lützelau ca. 19 Tage. Solche Ruheplätze wie die Scheune sind jedoch gemäss Brandt und Seebass (1994) besonders bei grossem Nahrungsangebot wichtig und kann als bestandeslimitierender Faktor angesehen werden. Brandt und Seebass (1994) beobachteten eine Distanz der Schleiereulen nach Beendigung des Brutgeschäftes von durchschnittlich 2'184 m vom Nest. Da die nächste Verbindung von der Insel Ufnau nur 620 m zu Üssersack, welches ein potentiell gutes Nahrungsangebot darstellt, beträgt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass die Schleiereule auf der Insel Ufnau auch auf dem Festland gejagt hat. Die Insel Ufnau stellt zudem als Aktionsraum ein viel zu kleines Gebiet dar. Die von Brand und Seebass (1994) beobachteten maximalen Aktionsräume der Nachbrutphase sind mehr als 60-mal grösser als die Fläche der Insel Ufnau. Dass Christiansen (2005) Eulengewölle auf den Inseln Dänemarks bei seiner Untersuchung dazuzählt, ist diesbezüglich plausibel, da diese Inselflächen die Aktionsräume der Schleiereulen deckt und die Entfernung zum Festland 2'200 m und mehr aufwies. Zwei Mitarbeiter der Vogelwarte Sempach (Nuber, 2009; Birrer, 2009, mündl. Mitteilung) meinten dazu: Die Insel Ufenau ist für eine Schleiereule und vor allem auch für eine allfällige Brut als ausschliesslicher Jagdraum viel zu klein. Die dort vorkommenden Eulen werden mit Bestimmtheit auch das "Festland" und allenfalls auch die Insel Lützelau nutzen. Damit kann aus den Beutetieren in den Gewöllen nicht geschlossen werden, dass sie von der Insel Ufenau stammen. Somit bleiben die Ergebnisse der Schleiereulengewölle für die Insel Ufnau selber bedeutungslos. Es kann lediglich einen Hinweis darauf geben, was auf der Insel vorkommen könnte. Mit einer Stetigkeit von über 20% fanden sich in den Gewöllen die Waldmaus, die Schabrackenspitzmaus, die Wanderratte und die Erdmaus. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Arten auf der Insel vorkommen steigt dementsprechend, doch können keine abschliessenden Aussagen gemacht werden. Auffallend ist, dass keine einzige Rötelmaus in den Gewöllen gefunden wurde, ausser im Jahre 1969 (CSCF, 2009), obwohl sie in der Schweiz eine der häufigsten Kleinsäugerarten überhaupt ist (Rahm und Müller, 1995). Gregor (2006) und Plass (2004) haben aber in vergleichbaren Höhenlagen wie die Insel Ufnau gezeigt, dass die Rötelmaus für die Ernährung der Schleiereule mit 2.7% resp. 1.1% eher eine untergeordnete Rolle spielt. Dies könnte jedoch auch an ihrem Lebensraum liegen, der meist im Wald und im Gebüsch ist, welches kein bevorzugtes Jagdgebiet für die Schleiereule darstellt. 5.5 Inselbiogeographie Wie viele Arten sind nun auf den Inseln gemäss der Theorie von MacArthur und Wilson (2001) zu erwarten? Wendet man die Formel von Christiansen (2005) (Formel 2-3) auf die beiden Insel Im Zürichsee an, ergäbe dies für die Ufnau eine Artenzahl von 3.6 und für die Lützelau eine Artenzahl von 3.4. Da jedoch bei Christiansen die Grösse der Inseln und die Artenzahl nicht miteinander korrelieren, ist diese Formel so nicht anwendbar. Grant (1970), welcher die Inselgruppen in Dänemark, England und Kanada untersuchte, stellte fest, dass einzig die dänischen Insel positiv korrelieren. Christiansen (2005) meint jedoch, dass wenn Grant alle dänischen Insel untersucht hätte, wahrscheinlich auch diese schliesslich nicht mehr korrelieren würden. Dabei ist unklar, woraus die fehlende Korrelation resultiert. Eine mögliche Erklärung für diese fehlende Korrelation könnte sein, dass einerseits die Gesamtanzahl der Kleinsäugetiere im Vergleich zu anderen Taxa relativ klein ist, andererseits sind sie innerhalb ihrer Taxa in ihrer Ausbreitungsfähigkeit über das Wasser sehr verschieden. Bezüglich der Schwimmfähigkeit herrschen 39

46 grosse Unterschiede und bezüglich der Nähe zum Menschen, welcher passiv als Kolonisationshilfe dienen kann. Die Formel von MacArthur und Wilson (2001) (Formel 2-4) ist in der Praxis sehr schwer anwendbar, da die Aussterberate und die Einwanderungsrate kaum ermittelbar sind. Ausserdem sind die Daten auf welchen diese Theorien beruhen nicht vergleichbar mit der Insel Lützelau und Ufnau. Die Inseln auf welche sich MacArthur und Wilson (2001) und Whittaker und Fernández-Palacios (2007) beziehen, sind meistens solche, welche im Ozean liegen, weiter vom Festland entfernt sind und eine grössere Flächenausdehnung aufweisen. Die Inseln Ufnau und Lützelau sind historisch, sowie geologisch von vielen untersuchten Inseln völlig verschieden; - Sie sind relativ stark bewirtschaftet (vor allem die Insel Ufnau) und es fand früher ein Sandstein- Abbau statt. - Sie befinden sich auf einem früher stark genutzten Verkehrsweg. - Es sind relativ kleine und junge Inseln, welche sich auf einem See befinden und nicht von Salzwasser umgeben sind. All diese Eigenschaften führen dazu, dass diese Inseln schwer mit anderen Inseln vergleichbar sind. Auch die anderen Faktoren welche von Whittaker und Fernández-Palacios (2007) diskutiert werden wie z.b. die Habitatdiversität spielt dabei sicherlich eine Rolle. Wie stark sie sich jedoch auf die Artenzahl der Kleinsäugetiere auswirken, lässt sich im Rahmen dieser Bachelorarbeit nicht klären. 40

47 6 Literaturverzeichnis Allendorf, F.W. (1983): Isolation, gene flow, and genetic differentiation among populations. C. M. Schonewald-Cox eds.:genetics and conservation. A reference for managing wild animal and plant populations. The Benjamin/Cummings Publishing Company, INC., London, Amsterdam, Don Milis, Ontario, Sydney, Tokyo, Anon. (2005a): Faunistische Aufnahmen Insel Ufnau, URL: [Stand ]. Anon. (2005a): Verordnung zum Schutze des Frauenwinkels, URL: [Stand ]. Anon. (2009a): Dampfschiffe auf Schweizer Seen, URL: [Stand ]. Anon. (2009b): Kanton Zürich, GIS-Browser, URL: [Stand ]. BAFU (1977): Verzeichnis der BLN-Inventarobjekte, URL: [Stand ]. Bider, J.R. (1968): Animal activity in uncontrolled terrestrial communities as determined by a sand transect technique, Ecological Monographs, 38, Birrer, S. (2009) dipl. Biologe, Schweizerische Vogelwarte Sempach (mündliche Mitteilung). Bosset, J. (2002): Seekarte Zürichsee und Walensee, Schad + Frey AG, Kirchberg. Brandt, T., Seebass, C. (1994): Die Schleiereule, AULA-Verlag, Wiesbaden. Braschler, A. (2009): Berufsfischer (mündliche Mitteilung). BUWAL, BWG, MeteoSchweiz (2004): Auswirkungen des Hitzesommers auf die Gewässer, Schriftenreihe Umwelt Nr. 369, Bern. CSCF (2009): Centre Suisse de Cartographie de la Faune (CSCF), Neuenburg, URL: [Stand ]. Christiansen, T.S. (2005): Island Biogeography of small mammals in Denmark: Effects of area, isolation and habitat diversity, Natural History Museum, Aarhus. Ciba, B.B. (1991): Beiträge zum Sozial- und Komfortverhalten des Maulwurfs (Talpa europaea L.) und zu Phänomenen seiner Brunft, Kassel, Fulda. Corbet, G.B., Southern, H.N. (1977): The Handbook of British Mammals, Blackwell Scientific Publication, Oxford. Eiberle, K., Burch, N. (1979): Untersuchungen über die Abundanzdynamik waldbewohnender Kleinsäuger im Rottenschwiler Moos, Institut für Waldbau der ETH Zürich, Zürich. Erfurt, J. (2003): Bestimmung von Säugetierschädeln in Frassresten und Gewöllen, Methoden feldökol. Säugetierforsch. 2, Fortmann, M. (1996): Wühlmäuse und Maulwürfe: Erkennen Vorbeugen - Abwehren, Falken, Niedernhausen. Frank, F. (1954): Beiträge zur Biologie der Feldmaus Microtus arvalis (Pallas). Teil 1: Gehegeversuche. Zool. Jb. (Systematik) 82, Frankel, O.H., Soulé, M.E. (1981): Conservation and evolution, Cambridge University Press, Cambridge. 41

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51 Tabellenverzeichnis Tab. 1: Artenliste der Kleinsäugetiere welche potentiell auf der Insel Ufnau und Lützelau vorkommen könnten...2 Tab. 2: Lebensräume auf der Insel Ufnau und ihre Anzahl Fallen...15 Tab. 3: Lebensräume auf der Insel Lützelau und ihre Anzahl Fallen...16 Tab. 4: Einstellungen der Fotofallen...18 Tab. 5: Unterscheidung der Erdauswürfe von Schermaus und Maulwurf (Gaudchau, 1983) Tab. 6: Artenspektrum der gefangenen Kleinsäuger Tab. 7: Auswertung der einzelnen Fotofallen auf der Insel Ufnau Tab. 8: Auswertung der einzelnen Fotofallen auf der Insel Lützelau Tab. 9: Artenspektrum der Kleinsäuger in den Schleiereulengewöllen Tab. 10: Schädel der Kleinsäugetiere, welche auf der Insel Ufnau gefunden worden sind...65 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Gleichgewichtsmodell: Eine Zunahme der Entfernung zum Festland verringert die Immigration (near to far), während eine Zunahme der Inselgrösse die Aussterberate verringert (small to large) (MacArthur und Wilson, 2001)...9 Abb. 2: Inseln Ufnau und Lützelau (Anon., 2009b) Abb. 3: Sherman Trap mit Köder...12 Abb. 4: Beköderte Bodenfallen...13 Abb. 5: Bodenfalle mit Regendach...13 Abb. 6: Lebensräume der Insel Ufnau (Anon., 2009b; verändert durch Rutz, A.) Abb. 7: Lebensräume der Insel Lützelau (Anon., 2009b; verändert durch Rutz, A.) Abb. 8: Genauer Standort der Kastenfallen (Rot) und Bodenfallen (Gelb) auf der Insel Ufnau (Anon., 2009b; verändert durch Rutz, A.) Abb. 9: Genauer Standort der Kastenfallen (Rot) und Bodenfallen (Gelb) auf der Insel Lützelau (Anon., 2009b; verändert durch Rutz, A.) Abb. 10: Kleinsäugetier-Wechsel und Standort Fotofallen (Anon., 2009b; verändert durch Rutz, A.) Abb. 11: Kleinsäugetier-Wechsel auf der Insel Ufnau...18 Abb. 12: Die Fotofalle ist auf einen Fressplatz mit vielen Baumnüssen gerichtet Abb. 13: Standort der Fotofallen auf der Insel Lützelau (Anon., 2009b; verändert durch Rutz, A.)...19 Abb. 14: Holzbehälter mit Köder Abb. 15: Unterscheidungsmerkmale des Maulwurfs und der Schermaus (Fortmann, 1996) Abb. 16: Schleiereulengewölle Abb. 17: Aus den Gewöllen herauspräparierte Schädel Abb. 18: Zwei Maulwürfe gingen auf der Insel Lützelau in die Bodenfalle...23 Abb. 19: Junge Ratte, gefangen auf der Insel Ufnau Abb. 20: Hausspitzmaus mit dem Erkennungsmerkmal der langen Schwanzhaaren in der Detailansicht Abb. 21: Hausspitzmaus mit grossen Ohren, welches ein Erkennungsmerkmal für Weisszahnspitzmäuse darstellt Abb. 22: Aktivität der Wanderratten auf der Insel Ufnau...25

52 Abb. 23: Wanderratte bei Fotofalle Abb. 24: Wanderratte bei Fotofalle Abb. 25: Grosse Wanderratte auf der Insel Lützelau Abb. 26: Wanderratte auf der Insel Lützelau...26 Abb. 27: Erdhaufenanalyse auf der Insel Ufnau. Die Zahlen weisen auf die Anzahl der jeweiligen Erdhaufen hin (Anon., 2009b; verändert durch Rutz, A.)...27 Abb. 28: Erdhaufenanalyse auf der Insel Lützelau. Die Zahlen weisen auf die Anzahl der jeweiligen Erdhaufen hin (Anon., 2009b; verändert durch Rutz, A.) Abb. 29: Farbratte; eine Zuchtform der Wanderratte auf der Insel Ufnau (Lips, 2005) Abb. 30: Albinoform der Wanderratte auf der Insel Ufnau Abb. 31: Grashaufen auf der Insel Lützelau durch Reste der Rietmahd Abb. 32: Seekarte mit den Seetiefen um die Insel Ufnau und Lützelau (Bosset, 2002)....38

53 Anhang A: Artenportraits B: Fallenstandorte C: Schleiereulengewölle D: Wasserstände von und Seekarte E: Gesichtete Tiere auf den Inseln Ufnau und Lützelau E: Poster

54 A: Artenportraits Im Folgenden sind jene Arten kurz beschrieben, welche durch direkten oder indirekten Beweis auf den Inseln nachgewiesen worden sind oder welche in den Schleiereulengewöllen gefunden worden sind. 1. Schabrackenspitzmaus (Sorex coronatus) Nachweis: Schleiereulengewölle Familie: Spitzmäuse Merkmale: Sehr ähnlich der Waldspitzmaus, jedoch etwas kleinerer Körper und längerer Schwanz; Kopf-Rumpf-Länge cm, Schwanzlänge cm, Gewicht 6-12 g; während in Deutschland die Schabrackenspitzmaus einen dunklen Rücken aufweist, der stark mit den hellen Flanken kontrastiert (Schabracke!), fehlt dieses Merkmal bei einigen Populationen in der Schweiz. Verbreitung: Nur in Europa, von Nord-Spanien, Frankreich und der Schweiz bis in die Niederlande und Deutschland. Lebensweise: Schabrackenspitzmäuse bevorzugen eine bodendeckende Pflanzenschicht, besiedeln aber auch trockenere Bereiche der Kultursteppe, in denen die Waldspitzmaus fehlt. Die Lebensansprüche gleichen weitgehend denen der Waldspitzmaus. Schabrackenspitzmäuse breiten sich offensichtlich in östlicher Richtung aus, verdängen dabei die Waldspitzmaus, meiden aber Gebirge. Quelle: Richarz, K. (2003): Säugetiere, Erkennen & bestimmen, Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co., Stuttgart. 2. Hausspitzmaus (Crocidura russula) Nachweis: Kastenfalle auf der Insel Lützelau, Schleiereulengewölle Familie: Spitzmäuse Merkmale: Mittelgross; Kopf-Rumpf-Länge cm, Schwanzlänge cm, Gewicht 6-14 g; Oberseite grau- bis rotbraun mit silbrigem Schimmer, Unterseite viel heller, ohne klare Farbabgrenzung; Schwanz mit einzelnen, lang abstehenden Haaren, Ohren äusserlich sichtbar. Verbreitung: West- und Mitteleuropa, Nordwest-Afrika. Lebensweise: Ausgesprochener Kulturfolger; zumindest im Herbst und Winter bevorzugt in Siedlungen, auch ganzjährig in Stallanlagen, Scheunen, Häusern; im Mittelmeerraum in Buschwäldern und verwilderten Weinbergen. Wissenswertes: Hausspitzmäuse haben relativ kleine Streifgebiet von m 2 und sind im Winter ausgesprochen verträglich; gelegentlich sind ganze Gruppen in einem Nest anzutreffen. Quelle: Richarz, K. (2003): Säugetiere, Erkennen & bestimmen, Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co., Stuttgart.

55 3. Maulwurf (Talpa europaea) Nachweis: Bodenfalle auf der Insel Lützelau und Erdhaufen auf der Insel Ufnau und Lützelau Familie: Maulwürfe Merkmale: Kopf-Rumpf-Länge cm, Schwanzlänge cm, Gewicht g ; von allen heimischen Säugern am perfektesten an ein Leben unter der Erde angepasst ; walzenförmiger Körper, kurze, kräftige Vorder- und Hinterfüsse ; Vorderfüsse zu «Grabeschaufeln» umgebildet ; Schnauze rüsselartig verlängert, winzige Augen, Ohrmuscheln fehlen ; dichtes, samtartiges Fell, dessen Haarstruktur und wuchs verhindert, dass Erde und Wasser bis zur Haut durchdringen ; fehlender Haarstrich erleichtert das Rückwärtsgehen in Gängen. Verbreitung: Eurasien von Grossbritannien bis Sibirien. Lebensweise: Weil Maulwürfe ihre eigenen Gangsysteme graben, in denen sie leben und mithilfe ihres ausgezeichneten Geruchs- und Tastsinns nach Nahrung (v.a. Regenwürmer, aber auch Insekten, Larven, Tausedfüsser, Schnecken) suchen, hängt ihr Vorkommen von der Bodenbeschaffenheit ab (locker, feucht). Die strikten Einzelgänger treffen sich nur zur Paarungszeit (lv-vl), wobei sich die Männchen erbittert bekämpfen. Feinde des Maulwurfes, der auch gut schwimmen kann, sind Fuchs, Marder, Dachs, Wildschwein, Bussard, Uhu, Waldkauz, Schleiereule und Weisstorch. Wissenswertes: Maulwürfe werfen das Aushubmaterial ihrer Gänge als Maulwurfshaufen (ca cm gross) auf. Deren Lage zeigt den Verlauf der Gänge, die weit verzweigt und bis zu 200 m lang sein können. Unter grossen Hügeln befinden sich die Sommernester, in denen die jeweils 2-9 nackten, blinden, nur etwa bohnengrossen Jungen geboren werden. Unter sehr grossen Hügeln ( cm) liegen die Winterburgen mit Nest und Vorratskammern. In letzteren lagern als Wintervorrat grosse Mengen an Regenwürmern, die vom Maulwurf durch einen Biss bewegungsunfähig gemacht wurden. Quelle: Richarz, K. (2003): Säugetiere, Erkennen & bestimmen, Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co., Stuttgart.

56 4. Waldmaus (Apodemus sylvaticus) Nachweis: Schleiereulengewölle Familie: Echte Mäuse Merkmale: Ähnlich der Gelbhals- und Hausmaus, aber ohne vollständiges gelbes Halsband. Kopf-Rumpf-Länge 8-11 cm, Schwanzlänge 7-11 cm, Grösse g, oberseits graubraun, ältere Tiere mit rotbraunem Anflug, unterseits weisslich grau, zwischen den Vorderfüssen mehr oder weniger deutlich ausgeprägter rotgelber oder ockerfarbener länglicher Fleck; grosse Augen und Ohren; 3 Paar Zitzen. Verbreitung: Europa ausser Norden, nach Osten bis Altai; Nordafrika. Lebensweise: Waldmäuse sind ökologisch sehr anpassungsfähig. Sie leben in Hecken, an Waldrändern, auch im geschlossenen Wald (wo aber die Gelbhalsmaus dominiert), auf Ruderalflächen, in Parks und Gärten. Im Winter, besonders in höheren Lagen, dringen Waldmäuse auch in Häuser ein. In Osteuropa sind sie häufig auf Äckern (Rüben, Kartoffen etc.) zu finden. Waldmäuse springen sehr gut und klettern gern auf Bäume. Dort nutzen sie dickere Äste und setzen den Schwanz als Balancierstange ein. Ihre Nester aus trockenem Laub und Moos legen sie meist in einem Erdbau an. Die Zugänge werden oft durch Zweige oder Steine bedeckt. Die nachtaktiven Waldmäuse fressen bevorzugt Samen von Kräutern, Gräsern und Bäumen, daneben auch Insekten und legen Vorräte an. In der Fortpflanzungsperiode von Februar bis September bringen die Weibchen in drei Würfen nach einer Tragzeit von Tagen jeweils 5-6 Junge zur Welt. Die Augen der typischen Nesthocker öffnen sich mit 15 Tagen. Die Geschlechtsreife kann nach 3 Monaten bei einem Gewicht von 15 g eintreten. Wissenswertes: Werden Waldmäuse im Geäst erschreckt, springen sie zu Boden und flüchten dort, während Haselmäuse in der gleichen Situation stets nach oben klettern. Quelle: Richarz, K. (2003): Säugetiere, Erkennen & bestimmen, Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co., Stuttgart.

57 5. Wanderratte (Rattus norvegicus) Nachweis: Fotofalle auf der Insel Ufnau Familie: Echte Mäuse Merkmale: Grösser und gedrungener als die Hausratte; Kopf- Rumpf-Länge cm, Schwanzlänge cm, Gewicht g; Im Vergleicht zur Hausratte stumpfere Schnauze, kleinere Ohren, dickerer Schwanz, kürzer als Körper; Fell rauer, weniger glänzend, Rücken graubraun bis rotbraun, auch schwärzlich, Bauch grauweiss bis grau; besonders lange Grannenhaare am Rücken, Jungtiere dunkler. Verbreitung: Ursprünglich Ostasien; durch den Menschen weltweit verbreitet. Lebensweise: Obwohl Wanderratten selbständig in der Natur vorkommen können, leben sie hauptsächlich in Nähe des Menschen. In Städten bewohnen sie Abwasserkanäle und die unteren Teil von Gebäuden, kommen auber auch in der Feldflur und an Gewässern vor. Die Nahrung der dämmerungs- und nachtaktiven Tiere, die gut schwimmen, tauchen und klettern können, ist sehr variabel und umfasst neben Nahrungsmitteln und Abfällen pflanzliche und tierische Kost jeder Art, auch Aas. Die geselligen Tiere leben in Familienverbänden mit bis zu 200 Mitgliedern und hierarchischer Rangordnung. Ihr Sozialleben und Fortpflanzungsverhalten gleicht weitgehend dem der Hausratte. Quelle: Richarz, K. (2003): Säugetiere, Erkennen & bestimmen, Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co., Stuttgart.

58 6. Rötelmaus (Clethrionomys glareolus) Nachweis: Schleiereulengewölle Familie: Wühlmäuse Merkmale: Farbigste einheimische Wühlmaus; Kopf-Rumpf- Länge cm, Schwanzlänge cm, Gewicht g; rotbrauner Rücken; von Erd- und Feldmaus durch vorstehende Ohren und längeren Schwanz unterscheidbar. Verbreitung: Europa ausser Süd-Europa und den äussersten Norden, ostwärts bis West-Sibirien, ausserdem Kleinasien. Lebensweise: Rötelmäuse bewohnen Unterholz- und vegetationsreiche Laub- und Mischwälder, auch Flurgehölze und Parks. Wie alle Wühlmäuse legen sie ihre Baue in der Erde an, wobei die Gänge oberflächennah verlaufen und in der Laubschicht enden. Die Nester liegen unter Baumwurzeln oder in Baumstümpfen. Im Gegensatz zu anderen Wühlmäusen klettern Rötelmäuse oft bis zu 5 m hoch auf Bäume und Sträucher. Sie verzehren Kräuter, Gräser, Blätter, Früchte, Samen, wirbellose Tiere, und legen Vorratslager unter dem Laub an. Im Winter benagen sie auch Rinde. Die Weibchen gebären in jährlich 2-4 Würfen je 2-8 Junge. Hauptfeinde der Rötelmäuse sind Waldkauz, Marder und Wildkatze. Quelle: Richarz, K. (2003): Säugetiere, Erkennen & bestimmen, Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co., Stuttgart.

59 7. Schermaus (Arvicola terrestris) Nachweis: Erdhaufen auf der Insel Ufnau und Lützelau Familie: Wühlmäuse Merkmale: Grosse Wühlmaus, variiert stark in Grösse und Färbung; Kopf-Rumpf-Länge cm, Schwanzlänge 6-10 cm, Gewicht g. Verbreitung: Europa, Asien bis zum Baikalsee, von Kleinasien bis zum Iran. Lebensweise: Die sehr anpassungsfähigen Schermäuse leben an Bächen, Teichen und Seen, bewohnen aber auch Wiesen, Gärten, Äcker, Dünen und Wälder und kommen bis in 2400 m Höhe vor. Zwar ohne besondere Schwimmanpassungen, können die Tiere dennoch gut schwimmen ( Laufschwimmen ) und tauchen. In Steilufern graben sie weit verzweigte unterirdische Gangsysteme mit Nestern, Vorratskammern und Zugängen unter und über dem Wasserspiegel. Abseits von Gewässern legen sie oberflächennahe Gänge im Boden an, die als Erdwälle erkennbar sind. Neben den Eingängen befinden sich oft Erdhaufen, die mit Maulwurfshügeln verwechselt werden können. Nach einer Tragzeit von drei Wochen werden jährlich 2 bis 5-mal 1-11 Junge geboren, die im Altern von drei Wochen geschlechtsreif sind. Schermäuse leben zumindest zeitweilig paarweise zusammen. Sie ernähren sich von Wasserpflanzen, Schlif, Kräutern, Wurzeln, Gräsern, Feldfrüchten und Knollen. Quelle: Richarz, K. (2003): Säugetiere, Erkennen & bestimmen, Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co., Stuttgart.

60 8. Feldmaus (Microtus arvalis) Nachweis: Schleiereulengewölle Familie: Wühlmäuse Merkmale: Kopf-Rumpf-Länge in Mittel-Europa 9-12 cm, Schwanzlänge cm, Gewicht g; Oberseite gelbgrau, Unterseite heller; kurzer Schwanz. Verbreitung: Europa, Mittelasien bis Mandschurei. Lebensweise: Besiedelt vor allem nicht zu feuchtes Gras- und Kulturland (Wiesen, Weiden, Äcker, Gärten, Randstreifen); tagund nachtaktiv; legt unterirdische Baue mit Wurfhöhlen, Vorratskammern und mehreren Gängen an und nagt oberirdisch Laufgänge in die Vegetation; frisst grüne Teile von nährstoffreichen Gräsern und Kräutern, Samen, unterirdische Pflanzenteile und wirbellose Tiere; hortet im Herbst bisweilen Nahrung in den Vorratskammer; Fortpflanzung ganzjährig möglich; 3-6 Würfe im Jahr mit je 2-12 Jungen, die im Alter von 14 Tagen ihrerseits schon wieder fortpflanzungsfähig sind. Wissenswertes: Die Feldmaus-Dichte beträgt für gewöhnlich Tiere pro ha, kann aber auch bis über 1'000 Tiere ansteigen. Alle 2-4 Jahre kommt es zu zyklischen Massenvermehrungen mit darauf folgenden Zusammenbrüchen der Population. Sie beeinflussen stark den Fortpflanzungserfolge der auf Wühlmäuse spezialisierten Beutegreifer wie Mauswiesel, Mäusebussard, Steinkauz und Schleiereule. Quelle: Richarz, K. (2003): Säugetiere, Erkennen & bestimmen, Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co., Stuttgart.

61 8. Erdmaus (Microtus agrestis) Nachweis: Schleiereulengewölle Familie: Wühlmäuse Merkmale: Langhaariger, brauner und dunkler als die Feldmaus; Kopf-Rumpf-Länge cm, Schwanzlänge cm, Gewicht g; Schwanz mit Haarpinsel. Verbreitung: Weite Teile von Europa, nach Osten bis zur Mongolei und nach Nord-China. Lebensweise: Bevorzugt krautige und vergraste Stellen mit dichter Bodenvegetation, besiedelt sowohl feuchte Biotope wie trockene Hochstaudenfluren, Kahlschläge und Forstkulturen; gesellig; erwachsene Tiere einer Kolonie nuten Streifgebiet von 200-1'000 m 2 ; beinahe ganzjährig fortpflanzungsfähig; bis zu 6 Würfe im Jahr mit jeweils 4-7(10) Jungen, die ihrerseits mit 2 Monaten bereits geschlechtsreif sind; erwachsene Weibchen teilweise abwandern, junge Weibchen mim mütterlichen Gebiet bleibend; Nahrung Gräser, Binsen, Kräuter, Samen, Wurzeln, im Winter häufig Rinde von Bäumen und Sträuchern (Forstschädling!). Wissenswertes: Erdmaus-Populationen zeigen alle 2-4 Jahre ausgeprägte zyklische Dichteschwankungen. Von normalerweisen Tieren pro ha kann die Dichte dann bis auf 300 Tiere pro ha ansteigen. Quelle: Richarz, K. (2003): Säugetiere, Erkennen & bestimmen, Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co., Stuttgart.

62 B: Fallenstandorte Ufnau 1. Gebäude; Zelt auf Holzrost in Wiese 2. Gebäude; Dunkle Ecke im Kuhstall 3. Wald; An Sandsteinfelsen unter Esche 4. Wald; Viel Gehölz, an Stamm von Eschen 5. Wald; An Wassergraben, Nähe von Mausloch 6. Wald; Unter Hasel- und Sambucus-Gebüsch 7. Wald; Weglein im Nagelfluh- Felsen 8. Wald; An steiler Felswand am Holunder 9. Wald; im Holunder-Gebüsch. 10. Wald; Holzresten zwischen Hochstauden 11. Wald; Unter Scheiterhaufen. 12. Wald; Am Haselstrauch, 6m vom See entfernt

63 13. Wald; Zwischen Wald und Riet bei Haselstrauch 14. Wald; Brombeergebüsch im Wald. Nähe Wassergraben 15. Wald; Holzresten zwischen Hochstauden 16. Wald; nahe Brombeergebüsch, 4m vom See entfernt 17. Böschung; Zwischen Blutweiderich-Stauden unterhalb vom Felsband 18. Böschung; Oberhalb von Felsband Böschung; Kleine Vertiefung bei Baumwurzel 20. Böschung; Hartriegel-Gebüsch. 21. Böschung; Offene Erde, nahe Mausloch 22. Böschung; Einbuchtung, unterhalb von Heckenrosen- und Eschenstrauch 23. Böschung; Oberhalb von Brombeerstrauch 24. Böschung; Offene Stelle direkt vor Mausloch.

64 25. Böschung; Keine besonderen Strukturen, direkt vor Mausloch 26. Böschung; Unterhalb v. Brombeer-Strauch 27. Böschung; Zwischen Blutweiderich-Stauden unterhalb vom Felsband 28. Böschung; Bei Rosenstrauch. 29. Böschung; Direkt unterhalb von Brombeer-Gebüsch 30. Weide; An Sauerampfer 31. Weide; Geilstelle 32. Weide; An Sauerampfer 33. Weide; Geilstelle 34. Weide; Exponierter Hügel, nähe von Brombeerbusch 35. Graben; Grabenende, Mausloch in der Nähe 36. Graben; Im 40 cm tiefen Graben, Wassertiefe 1 cm

65 37. Graben; 40 cm tief, Wassertiefe 2 cm 38. Am Graben auf der Wiese Im Graben, Wassertiefe 2 cm. 40. Am Graben auf der Weide, Wassertiefe 2 cm 41. Am Graben auf der Weide, Wassertiefe 1 cm 42. Am Graben auf der Weide Flachmoor; Neben Graben, keine besonderen Strukturen 44. Flachmoor; 1m vom Graben entfernt, an Wiesen-Bärenklau 45. Flachmoor; 2m vom Graben entfernt, an Weide 46. Flachmoor; Im Graben, Wassertiefe 2 cm, an Mausloch 47. Flachmoor; 50 cm vom Graben entfernt, bei Nebenblättrige Weide 48. Flachmoor; 50 cm vom Graben entfernt, keine bes. Strukturen

66 49. Flachmoor; Im Graben, Wassertiefe 1 cm, Nähe von Strauch 50. Flachmoor; 1m vom Graben entfernt, keine bes. Strukturen 51. Flachmoor; 1.5m vom Graben entfernt, an Moor-Geissbart 52. Flachmoor; 1m vom Graben entfernt, keine bes. Strukturen 53. Flachmoor; Direkt am Graben, keine bes. Strukturen 54. Flachmoor; 50 cm vom Graben entfernt, keine bes. Strukturen 55. Flachmoor; 50 cm vom Graben entfernt, keine bes. Strukturen Wiese; keine besonderen Strukturen Rebberg; zwischen den Reben, keine bes. Strukturen

67 Fallenstandorte Lützelau 1. Gebäude; Hinter Geräteschuppen 2. Gebäude; Hinter Gasvorrats- Schuppen 3. Gebäude; Unter Holzbeige 4. Gebäude; Unter Holzrost. 5. Wald; Hinter Baumstrunk mit Mausloch 6. Wald; Höhle unter Baumwurzel. 7. Wald; Immergrün-Krautschicht. 8. Wald; Zwischen alten Baumstrünken 9. Wald; Brombeergebüsch. 10. Wald; Baumstrunk, nahe Zelt 11. Wald; An Sandstein-Felswand 12. Wald; An Sandstein-Felswand

68 13. Wald; Alter Baumstrunk, unter Farn 14. Wald; Holzstämme in dichtem Brombeergebüsch 15. Wald; An umgefallenen Baumstamm 16. Wald; Nahe am Wasser zwischen Schachtelhalm 17. Wald; An altem Baumstrunk. 18. Wald; Unter Asthaufen Wald; Strohunterschlupf 20. Wald; Vor grossem Asthaufen. 21. Wald; Nahe am Wasser, fast keine Krautschicht 22. Wald; Vinca-Krautschicht. 23. Wald; Halboffener Wald, Gebüsch 24. Wald; Ein Meter vom Wasser entfernt

69 25. Riet; keine besonderen Strukturen 26. Riet; Nahe Wassergraben und Baumstrunk 27. Riet; Keine besonderen Strukturen 28. Riet; hinter Esche 29. Riet; Hinter morschem Holz 30. Riet; nähe Holzstamm 31. Riet; hohes Schilf, keine bes. Strukturen 32. Riet; Hinter Linde. 33. Riet; Keine besonderen Strukturen 34. Riet; Keine bes. Strukturen 35. Riet; Nahe am Wassergraben 36. Riet; Nahe am See

70 37. Riet; Übergang zwischen 2 Flachmoor-Typen 38. Riet; Nahe am Wassergraben. 39. Riet; Nahe am Wassergraben

71 C: Schleiereulengewölle Alle Schädel sind, für eventuelle spätere Untersuchungen, beim Autor deponiert. Tab. 10: Schädel der Kleinsäugetiere, welche auf der Insel Ufnau gefunden worden sind. Datum Nr. Art Bemerkungen Rattus norvegicus Länge untere Backenzähne: 6.38 mm Apodemus sylvaticus Länge 1. Molar Unterkiefer: 1.6 mm Rattus norvegicus Länge Unterkiefer: 6.8 mm Kein Schädel Microtus agrestis Länge Backenzähne Unterkiefer: 6.6 mm, Länge Zähne Oberkiefer links: 6.6 mm, Zahnhöhe 4.3 mm, Einbuchtung im Unterkiefer liegt seitlich auf dem Zahnkanal, M 2 hat jedoch kein zusätzl. Schmelzprisma auf lingualer Seite! Sorex coronatus Index AH/AB: Apodemus sylvaticus Länge 1. Molar Unterkiefer: 1.64 mm Arvicola terrestris Länge UBZ: 6.8 mm, LMan: 17.3 mm Vogel evt. Star Apodemus sylvaticus Länge M 1 : 1.60 mm Microtus agrestis Zusätzliches Schmelzprisma auf lingualer Seite bei M Rattus norvegicus M 1 mit 4 Alveolen Microtus agrestis Einbuchtung im Unterkiefer liegt seitlich auf dem Zahnkanal Microtus agrestis Einbuchtung im Unterkiefer liegt seitlich auf dem Zahnkanal Sorex coronatus Index AH/AB: Apodemus sp. Keine Zähne vorhanden Vogel Unbestimmbar, Schnabel fehlt Apodemus sylvaticus Länge M 1 : 1.69 mm Sorex coronatus Index AH/AB: Sorex coronatus Index AH/AB: Sorex coronatus Index AH/AB: Apodemus sylvaticus Länge untere Backenzähne: 3.1mm, LMan: 13 mm, Länge M 1 : 1.60 mm Sorex coronatus Index AH/AB: Pipistrellus pipistrellus/ Hinterrand M 1 gerade, M 1 -M 3 : 2.59 mm pygmaeus Rattus norvegicus M 1 mit 4 Alveolen Crocidura russula Schmale Einbuchtung am Gelenkfortsatz Apodemus sylvaticus Länge M 1 : 1.6 mm Apodemus sp. Länge M 1 : 1.78 mm Apodemus sylvaticus Länge M 1 : 1.55 mm Microtus arvalis Einbuchtung im Unterkiefer liegt am oberen Rand des Zahnkanals Microtus arvalis Einbuchtung im Unterkiefer liegt am oberen Rand des Zahnkanals Microtus arvalis Einbuchtung im Unterkiefer liegt am oberen Rand des Zahnkanals Microtus arvalis Einbuchtung im Unterkiefer liegt am oberen Rand des Zahnkanals, Länge untere Zahnreihe: 6.2 mm! Apodemus sylvaticus LuZR: 4.17 mm, Länge M 1 : 1.84 mm, M 1 : 1.76 mm Sorex coronatus Index AH/AB: Arvicola terrestris Länge untere Zahnreihe: 8.33 mm Apodemus sylvaticus Länge M 1 : 1.56mm Sorex coronatus Index AH/AB: Microtus agrestis Einbuchtung im Unterkiefer liegt seitlich auf dem Zahnkanal Arvicola terrestris Länge untere Backenzähne: 8.5 mm Rattus norvegicus Zahn mit 4 Alveolen Sorex coronatus Index AH/AB: Apodemus sylvaticus Länge M 1 : 1.68 mm Sorex coronatus Index AH/AB: Microtus agrestis Einbuchtung im Unterkiefer liegt seitlich auf dem Zahnkanal, M 2 hat jedoch kein zusätzl. Schmelzprisma auf lingualer Seite!

72 D: Wasserstände von Ein Pegelstand von m.ü.m hat eine Verringerung der Distanz vom Festland zur Insel Lützelau um bis zu ca. 400 m zur Folge. Dieser Pegelstand wurde von 1811 bis 1880 nie erreicht, wobei der tiefste Pegelstand bei m.ü.m lag. Zwischen 1877 bis 2003 wurde der Pegelstand von m.ü.m besonders im Februar, März und April zeitweise unterschritten. Abb. 33: Pegelstände des Zürichsee s von Der Nullpunkt des alten Pegels befindet sich auf m.ü.m. 1 Zoll entspricht mm (Wetli, 1885).

73 Abb. 34: Pegelstände des Zürichsee s von Der Nullpunkt des alten Pegels befindet sich auf m.ü.m. 1 Zoll entspricht mm (Wetli, 1885).

74 Abb. 35: Pegelstände des Zürichsee's von (BUWAL et. Al, 2004). Abb. 36: Zürichseetiefen (Quelle: Schlund, R.A. (1972): Zürichsee, Kartenmaterial, topogr. Plan 1:10 000, Zürich)

75 E: Gesichtete Tiere auf den Inseln Ufnau und Lützelau Auf der Insel Ufnau wurden viele Schmetterlinge, Heuschrecken, Libellen und andere Tiere gesichtet welche fotografiert und mit der Hilfe von Patrik Wiedemeier bestimmt worden sind. Name Deutsch Gattung Art RL CH FO Schmetterlinge Rotklee-Bläuling Polyommatus semiargus n U Grosser Kohlweissling Pieris brassicae n U Tagpfauenauge Inachis io n U Heufalter Colias hyale/alfacariensis n U Distelfalter Vanessa cardui n U Libellen Gemeine Becherjungfer Enallagma cyathigerum LC U Große Pechlibelle Ischnura elegans LC U Smaragdlibelle Somatochlora sp. U Blutrote Heidelibelle Sympetrum sanguineum LC U Heuschrecken Grosse Schiefkopfschrecke Ruspolia nitidula NT U Nachtigall-Grashüpfer/Brauner Grashüpfer Chorthippus biguttulus/brunneus NT U Gewöhnliche Strauchschrecke Pholidoptera griseoaptera LC U Gemeiner Grashüpfer Chorthippus parallelus LC U Kleine Goldschrecke Euthystira brachyptera LC U Roesels Beissschrecke Metrioptera roeseli LC U Langflüglige Schwertschrecke Conocephalus discolor VU U Käfer Rotgelber Weichkäfer Rhagonycha fulva U Balkenschröter Dorcus parallelipipedus U Grünrüssler Phyllobius sp. U Maulwurfsgrille Gryllotalpa gryllotalpa L Fliegen Mistbiene Eristalis tenax L Goldaugenbremse Chrysops relictus U Legende: RL CH=Rote Liste der Schweiz, n=nicht gefährdet, LC=least concern, NT=not threatened, VU=vulnerable FO=Fundort, U=Ufnau, L=Lützelau Quellen: Gonseth, Y. (1994): Rote Liste der gefährdeten Tagfalter der Schweiz. In: Duelli, P. (1994): Rote Listen der gefährdeten Tierarten der Schweiz. Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft, Bern Gonseth, Y., Monnerat, C. (2002): Rote Liste der gefährdeten Libellen der Schweiz, Hrsg. BUWAL, Bern und CSCF, Neuenburg, BUWAL-Reihe Vollzug Umwelt. 46S. Duelli, P. (Hrsg.): Rote Listen der gefährdeten Tierarten der Schweiz, BUWAL, Bern, 97S.

76 Insel Ufnau Gemeiner Grashüpfer (Chorthippus parallelus) Tagpfauenauge (Inachis io) Radnetzspinne mit ihrer Beute (Eintagsfliege) Unbestimmter Käfer Rotklee-Bläuling (Polyommatus semiargus) Gemeine Becherjungfer (Enallagma cyathigerum) Grosser Kohlweissling (Pieris brassicae) Smaragdlibelle (Somatochlora sp.)

77 Goldaugenbremse (Chrysops relictus) Rotgelber Weichkäfer (Rhagonycha fulva) Distelfalter (Vanessa cardui) Grosse Pechlibelle (Ischnura elegans) Kleine Goldschrecke (Euthystira brachyptera) Langflüglige Schwertschrecke (Conocephalus discolor) Grünrüssler (Phyllobius sp.) Grashüpfer (Chorthippus sp.)

78 Marienkäfer (Coccinellidae) Gewöhnliche Strauchschrecke (Pholidoptera griseoaptera) Weberknechte (Opiliones) Unbestimmter Laufkäfer Heufalter (Colias hyale/alfacariensis) Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum) Kieferspinnen (Tetragnatha sp.) Grosser Nachtfalter

79 Balkenschröter (Dorcus parallelipipedus) Grosse Schiefkopfschrecke Radnetzspinne (Ruspolia nitidula) Lachmöwe (Larus ridibundus) Roesels Beisschrecke (Metrioptera roeseli)

80 Insel Lützelau Maulwurfsgrille (Gryllotalpa gryllotalpa) Mistbiene (Eristalis tenax) Insel Lützelau mit weissen Bäumen vom Kot der Kormorane Sackspinne (Clubionidae) Mittelmeermöwe (Larus michahellis) Wasserralle (Rallus aquaticus) Fotofallen-Schnappschuss: Zwei Kohlmeisen (Parus majo) Blick von der Lützelau auf die Ufnau

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