Kooperationsgemeinschaft Mammographie Ausgabe Oktober 2015
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- Gerd Kohl
- vor 8 Jahren
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1 Wenn Sie den Newsletter im Internet ansehen möchten, besuchen Sie: fachservice.mammo-programm.de/mammo-newsletter m MAMMO NEWSLETTER Kooperationsgemeinschaft Mammographie Ausgabe Oktober 2015 MSP GUT ZU WISSEN Aktuelle Auswertung zum Mammographie- Screening-Programm: Bei 6 von untersuchten Frauen wird Brustkrebs entdeckt Teilnahmerate in den Bundesländern n 2011 n Teilnahmerate [%] ,9 51,8 46,1 49,4 50,6 50,8 59,0 60,2 61,2 60,8 52,4 53,8 58,1 55,5 64,3 62,2 62,4 62,9 56,2 55,8 57,4 57,2 47,4 60,3 69,1 64,9 66,8 66,4 49,5 52,0 60,8 65, Baden-Württemberg Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen [Quelle: Evaluationsbericht Ergebnis- und Prozessqualität im deutschen Mammographie-Screening-Programm, Kooperationsgemeinschaft Mammographie, Berlin, August 2015] Die gute Nachricht für alle Frauen, die am Screening teilnehmen, lautet: Rund 80 Prozent der aufgespürten Karzinome sind maximal zwei Zentimeter groß und haben noch nicht die Lymphknoten befallen. Das bedeutet für die Frauen in der Regel eine schonendere Behandlung. Die Brust kann häufiger erhalten werden, eine Chemotherapie ist seltener erforderlich. Gleichzeitig ist die Prognose oft besser. Jede zweite Frau nimmt teil Die aktuellen Jahresberichte zur Evaluation und Qualitätssicherung der Kooperationsgemeinschaft Mammographie zeigen, dass im Jahr 2012 rund 2,8 Millionen Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren die Screening-Untersuchung in Anspruch genommen haben. Das ist etwas mehr als die Hälfte der eingeladenen Frauen. Seit des flächendeckenden Screenings in 2009 liegt die Teilnahmerate stabil zwischen 52 und 56 Prozent. KOOPERATIONSGEMEINSCHAFT MAMMOGRAPHIE 1
2 Falsch-positive Befunde und Biopsierate Bei rund 3 Prozent der wiederholt am Screening teilnehmenden Frauen zeigte die Mammographie in der Doppelbefundung eine auffällige Veränderung im Brustgewebe, deren Abklärung durch eine ergänzende Untersuchung mit Abtasten, Ultraschall oder Mammographie notwendig wurde. Bei einem Prozent aller untersuchten Frauen wurde zur Klärung zusätzlich eine Gewebeentnahme (minimal-invasive Biopsie) erforderlich. In den meisten Fällen konnte durch die zusätzlichen Untersuchungen der Brustkrebsverdacht ausgeschlossen werden. Diese Befunde werden als falsch-positiv bezeichnet, sind jedoch keinesfalls falsche Diagnosen, wie häufig in der Presse zu lesen ist. Auf einen Blick Von Frauen, die sich im Mammographie-Screening untersuchen lassen, erhalten: 970 Frauen einen unauffälligen Befund 30 Frauen einen auffälligen Befund 12 Frauen eine minimal-invasive Gewebeentnahme (Biopsie) 6 Frauen die Diagnose Brustkrebs Folglich erhalten 24 von untersuchten Frauen einen falsch-positiven Befund. Insgesamt wurden rund Karzinome im Mammographie-Screening im Jahr 2012 entdeckt. 81 Prozent der Karzinome waren invasiv, also bösartige Gewebeveränderungen, die in das umliegende Gewebe hineinwachsen. 19 Prozent entfallen auf das In-situ-Karzinom (bösartige Gewebeveränderung, die die natürlichen Gewebegrenzen nicht durchbrochen hat). Bessere Prognose: Brustkrebsscreening zeigt Erfolge Seit der Einführung des Mammographie-Screening-Programms in Deutschland hat sich die Stadienverteilung verbessert. Die untersuchenden Ärztinnen und Ärzte finden anteilig mehr prognostisch günstige Karzinome. Stadienverteilung: Größe der INVASIVEN Karzinome vor Screening 2012 im Screening 7 14 n 10 mm n > mm n > 20 mm Folgeuntersuchungen n 10 mm n > mm % 35 n Größe unbekannt % n > 20 mm 82 % der im Screening entdeckten invasiven Karzinome sind maximal 20 mm groß, vor dem Screening waren es nur 49 %. Stadienverteilung: Lymphknotenstatus vor Screening n ohne Lymph knotenbefall n mit Lymph knotenbefall im Screening Folgeuntersuchungen n ohne Lymphknotenbefall n Lymphknotenstatus n mit Lymph knotenbefall % unbekannt 100 % n Lymphknotenstatus 57 unbekannt % der im Screening entdeckten invasiven Karzinome sind ohne Lymphknotenbefall, vor dem Screening waren es nur 57 %. [Quelle: Jahresbericht Evaluation 2012 Deutsches Mammographie-Screening-Programm, Kooperationsgemeinschaft Mammographie, Berlin, August 2015] KOOPERATIONSGEMEINSCHAFT MAMMOGRAPHIE 2
3 Erstuntersuchungen hauptsächlich in der jüngsten Altersgruppe Der Jahresbericht Evaluation 2012 wertet erstmalig flächendeckend die Brustkrebsentdeckungsrate, die Stadienverteilung und die Teilnahmerate in 5-Jahres-Altersgruppen aus. Erstuntersuchungen Rund Frauen nahmen erstmalig am Screening teil. Den größten Anteil stellte die Altersgruppe von 50 bis 54 Jahren (69 Prozent). Bei den 2,1 Millionen Frauen, die wiederholt zum Screening (Folgeuntersuchungen) kamen, waren die Altersgruppen gleichmäßiger verteilt (20 bis 30 Prozent). Folgeuntersuchungen Anzahl Untersuchungen [x 1.000] % % % % % % % 7 % Altersgruppen Brustkrebsentdeckungsrate steigt mit zunehmendem Alter Die Brustkrebsentdeckungsrate in der ältesten Altersgruppe ist mehr als doppelt so hoch wie in der jüngsten Altersgruppe. Bei den Erstteilnehmerinnen fand das Screening in der Altersgruppe von 50 bis 54 Jahren bei 6 von untersuchten Frauen Karzinome. Bei den 65- bis 69-Jährigen erhielten 15 von Frauen eine Brustkrebsdiagnose. Bei Frauen, die wiederholt am Screening teilnahmen, wurde im Vergleich seltener Brustkrebs diagnostiziert. In der Altersgruppe von 50 bis 54 Jahren traf dies auf rund 4 von untersuchten Frauen zu. Waren die Frauen zwischen 65 und 69 Jahre alt, spürte die Mammographie bei 8 von Frauen bösartige Tumore auf. Erstuntersuchungen Folgeuntersuchungen 15 14,8 14 Brustkrebsentdeckungsrate [pro 1.000] ,1 8,9 11,5 7,7 3,8 4,6 6,3 7,8 5, gesamt gesamt Altersgruppen newsroom.mammo-programm.de/download/fachpublikation/mammo_eval_jahresbericht_2012.pdf KOOPERATIONSGEMEINSCHAFT MAMMOGRAPHIE 3
4 Bildaufnahmen als Qualitätsparameter Die jährlichen Auswertungen der Kooperationsgemeinschaft Mammographie umfassen auch Daten aus der Qualitätssicherung. Einer der wichtigen Gradmesser für die Qualität im Screening ist die Bildwiederholungsrate. Eine erneute Mammographie-Aufnahme aufgrund von Einschränkungen in der diagnostischen Bildqualität war bei etwas mehr als Frauen (1 Prozent von allen gescreenten Frauen) erforderlich. Damit erfüllt das deutsche Mammographie-Screening- Programm die europäischen Vorgaben für die Bildwiederholungsrate. Eine hohe Qualität der Bildaufnahmen durch die Medizinisch-Technischen RadiologieassistentInnen ist eine wichtige Voraussetzung für eine qualitativ gute Befundung. Alle Daten zur Qualitätssicherung sind im Jahresbericht Qualitätssicherung 2012 zusammengefasst. ZUM REINHÖREN Mammographie-Screening: Radiobeitrag zu den aktuellen Auswertungen Bekanntermaßen steigt das Brustkrebsrisiko mit dem Alter. Das zeigen auch die aktuellen Auswertungen der Kooperationsgemeinschaft Mammographie. Je älter die Teilnehmerin am Mammographie-Screening-Programm, desto wahrscheinlicher ist eine Brustkrebsdiagnose. Wenn sich eine Frau für Früherkennung entscheidet, dann kann man ihr eine regelmäßige Teilnahme am Mammographie-Screening-Programm ab 50 Jahren empfehlen, berichtet Dr. Vanessa Kääb-Sanyal, kommissarische Leiterin der Geschäftsstelle der Kooperationsgemeinschaft Mammographie, in einem aktuellen Audiobeitrag. anhören newsroom.mammo-programm.de/imagetype/radiobeitrag/ KOOPERATIONSGEMEINSCHAFT MAMMOGRAPHIE 4
5 AUS DEN SCREENING-EINHEITEN Jubiläum: Münster feiert 10 Jahre Mammographie- Screening Vor genau zehn Jahren, im Oktober 2005, startete in Münster das deutsche Mammographie-Screening-Programm. In den beiden Screening-Einheiten Münster-Nord/Warendorf und Münster-Süd/ Coesfeld wurden die ersten Frauen im Rahmen der Regelversorgung zur Früherkennung eingeladen. Bereits vor dem Start der ersten beiden Screening-Einheiten hat in Münster am Universitätsklinikum das erste Referenzzentrum seine Arbeit aufgenommen. Illustration: Franziska Becker Aktionen im Rahmen der 10-Jahresfeier in Münster 22. Oktober 2015: Um 18 Uhr wird in der Referenzscreening-Einheit Königsstraße die Ausstellung Durchblick der Künstlerin Emmy Rindtorff aus Recklinghausen eröffnet. Sie verarbeitet analoge Röntgenaufnahmen zu Bilder und Installationen. 23. Oktober 2015: Um 10 Uhr findet im Referenzzentrum Münster eine Pressekonferenz statt. 26. Oktober 6. November 2015: In den Münster-Arkaden wird über den gesamten Zeitraum die Ausstellung Mitten im Leben gezeigt. Parallel dazu können sich Frauen an einem Infostand über das Screening-Programm informieren. 3. November 2015: Um 19 Uhr findet im Rathaus Münster ein kleiner Festakt in Anwesenheit der Wissenschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Svenja Schulze, und dem Oberbürgermeister von Münster statt. Angefragt ist auch die Schirmherrin des Programms, Schauspielerin Mariele Millowitsch. Installation Das Nervenkostüm von Emmy Rindtorff 6. November 2015: Im Vortragsraum des Picasso-Museums (in direkter Nachbarschaft der Münster-Arkaden) werden verschiedene Schnupperkurse von Yoga bis gesunder Ernährung angeboten. Außerdem wird am Stadthaus 1 in der Innenstadt ein Mammobil stehen. KOOPERATIONSGEMEINSCHAFT MAMMOGRAPHIE 5
6 AUS DER ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Brustkrebsmonat Oktober: Ich bin dabei, weil ich Brustkrebs-Früherkennung als Chance sehe. Unter diesem Motto stehen die Aktivitäten der Kooperationsgemeinschaft Mammographie. Drei neue sympathische Frauenporträts geben dem Brustkrebsmonat für das Mammographie-Screening Gesicht. Plakate, Infokarten sowie der inzwischen auch vielfach von gynäkologischen Praxen nachgefragte Flyer Gut informiert entscheiden tragen die Botschaft der Informierten Entscheidung in viele Regionen Deutschlands. Die ausgewogene Information über die möglichen Vor- und Nachteile der Brustkrebs-Früherkennung im Mammographie-Screening ist nicht nur von vielen gesundheitspolitischen Institutionen gefordert, sondern soll durch Offenheit und Transparenz das Vertrauen der Frauen in die Qualität des Programms stärken. Wenn Frauen sich für eine Brustkrebs-Früherkennung entscheiden, dann ist das Mammographie-Screening nach wie vor die einzige als wirksam anerkannte Methode für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. KOOPERATIONSGEMEINSCHAFT MAMMOGRAPHIE 6
7 Viele Programmverantwortliche Ärztinnen und Ärzte nutzen die Materialien der Kooperationsgemeinschaft Mammographie für ihre regionale Öffentlichkeitsarbeit. Rund 50 Screening-Einheiten haben bereits Plakate, Flyer und Infokarten in der Geschäftsstelle angefordert. Auch die Zentralen Stellen unterstützen seit Jahren die Aktion Brustkrebsmonat. Großer Dank gebührt den Zentralen Stellen vor allem für den Versand der Infokarten, die im Oktober mit der Einladung zum Mammographie-Screening an die Frauen versendet werden. Die Materialien stehen kostenlos unter zum Download bereit. Beliebt sind auf den Internetseiten vor allem spielerische Elemente wie das Quiz (mammo-programm.de/quiz/) und der Mammo Cube (mammo-programm.de/mammocube/). Aber auch Videos stehen bei Frauen hoch im Kurs. Für den Brustkrebsmonat sind daher auch kurze Animationsfilme geplant, die komplexe Themen wie Überdiagnosen auf verständliche Art erklären. Schauen Sie doch im Brustkrebsmonat einfach einmal im Frauenportal vorbei es lohnt sich: Für den Brustkrebsmonat sind von der Geschäftsstelle weitere Aktionen geplant, um auf das Mammographie-Screening aufmerksam zu machen. Im Fokus steht neben der Pressearbeit die digitale Kommunikation, die das Frauenportal und Social Media wie Facebook umfasst. Denn zunehmend nutzen Frauen auch in der Altersgruppe ab 50 Jahren die digitalen Möglichkeiten der Information und des Austausches. PRAXISTIPP Gut in den Herbst: Holunderblütentee gegen Erkältung Wenn das Laub fällt und die Temperatur sinkt, kündigt sich häufig auch eine Erkältung an. Im Trend sind derzeit Hausmittel aus Großmutters Zeiten wie der Holunderblütentee. Heiß getrunken und mit Honig gesüßt, soll er den Körper zum Schwitzen bringen und im Kampf gegen die drohende Erkältung unterstützen. Noch effektiver ist der Trunk vor dem Schlafengehen. Eine dicke Decke übergeworfen und schon ist die Schwitzkur perfekt. Wem es immer noch nicht heiß genug ist, kann vorher noch ein warmes Salz-Fußbad nehmen. Wir wünschen jedenfalls jetzt schon gute Besserung! KOOPERATIONSGEMEINSCHAFT MAMMOGRAPHIE 7
8 FÜR FRAUEN FÜR MEDIEN FÜR INTERESSIERTE FÜR EXPERTEN newsroom.mammoprogramm.de fachservice.mammoprogramm.de Impressum Kooperationsgemeinschaft Mammographie in der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung GbR Kommissarische Leitung der Geschäftsstelle: Dr. Vanessa Kääb-Sanyal und Catharina von Rautenberg Redaktion: Corinna Heinrich, Leiterin Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit; Gesellschafter der Kooperationsgemeinschaft: Gesellschafter der Kooperationsgemeinschaft sind die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV-SV). Goethestraße 85 D Berlin Telefon Fax Copyright Kooperationsgemeinschaft Mammographie 2015, Alle Rechte vorbehalten. KOOPERATIONSGEMEINSCHAFT MAMMOGRAPHIE 8
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