Praktikumsbericht: Praktikum im Forschungsdatenzentrum des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden vom
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- Dominic Wetzel
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1 Gitte Cullmann Wiesbaden, Fächer: Soziologie, Spanisch, Wirtschaftspolitik (M.A.) Fachsemester: 06 Betreuer: Dr. T. Blank Praktikumsbericht: Praktikum im Forschungsdatenzentrum des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden vom Gliederung:
2 1. Rahmenbedingungen 2. Vorstellung des Unternehmens 3. Tätigkeiten im Praktikum 3.1 Allgemeine Tätigkeiten 3.2 Eigenes Forschungsprojekt 4. Typischer Arbeitstag 5. Reflexion des Praktikums 6. Anhang 1. Rahmenbedingungen 2
3 Die Bewerbung für das Praktikum beim Statistischen Bundesamt erfolgte aufgrund eines Aushangs im Institut für Soziologie mittels einer kurzen E- Mail-Anfrage. Kurze Zeit später erfolgte eine Antwort, in der ich auf an eine andere Abteilung verwiesen wurde, weil das ausgeschriebene Praktikum bereits vergeben war. Nach einer erneuten kurzen zur Kontaktaufnahme reichte ich eine schriftliche Bewerbung im Forschungsdatenzentrum (FDZ) des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden ein und erhielt kurze Zeit später eine Antwort, dass ich das achtwöchige Praktikum in dem von mir gewünschten Zeitraum ( ) absolvieren könnte. Ein Vorstellungsgespräch war nicht nötig und durch ein Telefonat mit Herrn Thomas Wende (meinen Arbeitsanweiser) wurde ich bereits im Voraus auf meine Tätigkeit vorbereitet. Er teilte mir mit, dass das FDZ zur Zeit eine Terminal-Server Lösung entwickelte, die es den Wissenschaftlern ermöglichen soll, von ihrem Rechner auf einer abgeschotteten Plattform mit den weniger anonymisierten Datenbeständen des statistischen Bundesamtes zu arbeiten. (später mehr dazu) Meine Aufgabe sollte nun darin bestehen, diese Plattform anhand einer wissenschaftlichen Forschungsfrage auf ihre Sicherheit und Rechtmäßigkeit zu testen. 2. Vorstellung des Unternehmens Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden beschäftigt rund 2800 Mitarbeiter und ist in 9 Abteilungen aufgeteilt. An der Spitze des Bundesamtes stehen der Präsident Herr Hahlen und sein Vizepräsident Herr Rademacher. Das seit knapp zwei Jahren bestehende Forschungsdatenzentrum (FDZ) in dem das Praktikum absolviert wurde und das unter der Leitung von Dipl. Volkswirt Marcus Zwick liegt, gehört zu der Abteilung 1, Gruppe B und ist im Bereich Forschung und Entwicklung in der Bundesstatistik eingegliedert. Mit seinen 6,5 Mitarbeiterstellen umfasst es wohl eher einen kleinen Bereich, dessen Struktur sehr gut organisiert ist. Das FDZ des Statistischen Bundesamtes ist in Verbindung mit den Forschungsdatenzentren der Statistischen Landesämter die Schnittstelle 3
4 zwischen der amtlichen Statistik und der Wissenschaft und hat unter anderem zur Aufgabe, den geregelten Zugang zu den amtlichen Mikrodaten zu ermöglichen. Dazu zählt einerseits die faktische Anonymisierung der Mikrodaten im Rahmen des Bundesstatistikgesetzes für die Scientific-Use Files und andererseits die Bereitstellung von Gastwissenschaftlerarbeitsplätzen in geschützten Räumen des StBa. Darüber hinaus gibt es noch die Möglichkeit über das Fernrechnen und über die Sonderaufbereitungen Zugang zu den Einzeldaten zu bekommen. Die Daten, die dabei zugrunde liegen sind der Mikrozensus, die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe, die Zeitbudgeterhebung, die Lohn- und Einkommensteuerstatistik und die Gehalt- und Lohnstrukturerhebung. Die Mikrodaten liegen in SAS, SPSS und STATA vor. 3. Tätigkeiten im Praktikum Mein Praktikum begann am 2. August um 9.30h und nach dem Unterzeichnen des Praktikantenvertrags bin ich in die mir zugewiesene Abteilung gegangen und wurde dort sehr angenehm empfangen. Nachdem ich allen Mitarbeitern vorgestellt und mir mein Arbeitsplatz gezeigt wurde führte mich Herr Thomas Wende in mein zukünftiges Arbeitsgebiet ein. Er betonte von Anfang an, dass meine Tätigkeit vorwiegend wissenschaftlich werden würde, was mir eine Möglichkeit bat, dass bisher erlernte Wissen im Studium mit der praktischen Tätigkeit vor Ort zu vereinen. So teilte sich meine Arbeit in ein eigenes Forschungsprojekt und allgemeine Tätigkeiten für das FDZ, die aber proportional geringer ausfielen. 4
5 3.1 Allgemeine Tätigkeiten Zu den allgemeinen Tätigkeiten gehörten die Bearbeitung von Nutzeranträgen und Kommunikation mit den Wissenschaftlern, die Verbesserung von Syntaxfileproblemen, die Erstellung von Strukturdatenfiles, die Mithilfe an Auswertungen für den Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, die Erstellung einer Datenbank der Wissenschaftler und die Unterstützung an den Projekten der wissenschaftlichen Mitarbeiter. Außerdem begeleitete ich Herrn Wende zu einem Termin mit einer externen Firma, die Sicherungssysteme für den SAM anbietet. 3.2 Eigenes Forschungsprojekt Meine Hauptaufgabe lag in dem Testen des Servers für die Analyse von Mikrodaten (SAM), der von Herrn Wende mit seinem Kollegen Dr. Jobst Heizig ins Leben gerufen wurde. Diese Terminal Server Lösung soll abgesehen von den bestehenden Möglichkeiten der Mikrodatennutzung des statistischen Bundesamtes, wie der kontrollierten Datenfernverarbeitung oder dem Gastwissenschaftlerarbeitsplatz, eine zusätzliche Option für die Wissenschaftler darstellen, mit den beantragten Daten zu operieren. Da die Daten des Statistischen Bundesamtes der strengen Geheimhaltung unterliegen und dem BstaG gerecht werden müssen, sind hohe Sicherungsmaßnahmen des SAM unumgänglich. Der SAM ist eine sogenannte abgeschottete Plattform, die auf den Rechnern der Universitäten installiert wird, damit dort die Analysen durchgeführt bzw. die Datensätze einsichtig gemacht werden können. Da keine Verbindung zwischen dem eigenen Rechner und des SAM bestehen darf, erfolgt die Ausgabe der Ergebnisse über den auf dem SAM eingerichteten Sendeordner, der automatisch die abgelegten Dateien an die ihm zugeordnete -Adresse weiterleitet, nachdem ihr Inhalt von einem Mitarbeiter des Forschungsdatenzentrums auf Sicherheit überprüft wurde. Das Testen erfolgte einerseits über die Bearbeitung der Nutzeranträge mit SPSS und andererseits über das eigene Forschungsprojekt, das sich mit der 5
6 empirischen Überprüfung einer soziologischen Theorie beschäftigte. Im Zuge dessen wurde ein ausführliches Testprotokoll erstellt, das dazu dienen soll, den SAM zu optimieren. 4. Typischer Arbeitstag Im Statistischen Bundesamt besteht die Regel der gleitenden Arbeitszeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 37,5 Stunden und kann individuell, durch die Stechkarte abgesichert, eingeteilt werden. Die Arbeitszeit beginnt morgens zwischen 6.30h und 9.00h und die Mittagspause beträgt eine halbe Stunde. Da ich im Zuge eines Pflichtpraktikums keine Vergütung erhielt war ich in der Arbeitszeitgestaltung etwas freier. Mein Arbeitstag begann jeden Morgen zwischen 8 und 9 Uhr und die tägliche Arbeitszeit betrug 8 Stunden mit der gewöhnlichen 30 minütigen Mittagspause, die ich entweder mit Herrn Wende und einigen anderen Mitarbeitern oder Praktikanten verbrachte. Nachdem morgens die Mitarbeiter begrüßt wurden, ging ich in mein Büro, was etwas außerhalb der eigentlichen Abteilung lag, aber dafür einem wunderschönen Blick über Wiesbaden hatte. Meist gab es noch Aufgaben vom Vortag zu erledigen, denn zum Teil mussten die Rechner aufgrund der großen Datensätze über Nacht laufen, oder die fehlerhaften Syntaxfiles mussten korrigiert und erneut durchgeführt werden. Wie bereits oben angeführt waren die Aufgaben sehr abwechslungsreich und der Tag gliederte sich in die allgemeinen Aufgaben und das eigene Forschungsprojekt ungefähr im Verhältnis von eins zu drei. Jeden Nachmittag fand eine ausgiebige Besprechung mit meinem Arbeitsanweiser statt, bei der sowohl die anstehenden Aufgaben, als auch die bereits erledigten Aufgaben besprochen wurden. Diese Tatsache empfand ich als sehr positiv, denn so konnte ich einerseits meine Fragen und zum Teil auch Anregungen sammeln und auf einmal vortragen und andererseits resultierte daraus eine sehr gut Betreuung meines Praktikums. Da ich über ein eigenes Büro verfügte war die Kommunikation mit den anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht allzu ausgeprägt, aber 6
7 einige kamen in mein Büro und stellten interessierte Fragen. Außerdem herrschte ein ständiger telefonischer Kontakt. Der Arbeitstag endete meist abhängig vom Arbeitsbeginn nach 8 Stunden. (zwischen 16.00h und 18.00h) 5. Reflexion des Praktikums Allgemein möchte ich betonen, dass mein Praktikum beim Statistischen Bundesamt sehr effektiv, interessant und hilfreich für mein Studium und insbesondere für die empirische Ausbildung war. Durch den sehr intensiven Gebrauch mit SPSS und z.t. mit SAS fallen mir statistische Auswertungen sehr viel leichter. Von Vorteil war außerdem, dass Herr Wende Diplom Soziologe ist und mir dadurch auch inhaltlich einiges näher gebracht hat. Aber abgesehen von dem inhaltlich erlernten Wissen, schulte er mich auch mit seiner sehr offenen Art für das zukünftige Berufsleben und ich hatte niemals das Gefühl einer typischen Praktikantin. Dies wurde ebenfalls dadurch bestätigt, dass ich mit meinem eigenen Projekt eine sehr selbstständige Aufgabe hatte und nicht die einfachen Arbeiten erledige musste. In dem täglichen Reflexionsgespräch äußerte Herr Wende konstruktive Kritik und gab mir Verbesserungsvorschläge, was aber niemals beleidigend, sondern stets hilfreich und einleuchtend war. Im Zuge des Studiums erfolgt ein Lob oder eine Kritik ausschließlich über die individuelle Notenvergabe und in den seltensten Fällen erfolgt eine Reflexion über erbrachte Leistungen, so dass es eine neue Erfahrung für mich war, die Kritik oder auch das Lob richtig zu verstehen. Durch die Mithilfe an den Auswertungen für den Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, der von dem Leiter des FDZ, Herrn Zwick (Diplom Volkswirt) in Kooperation mit der Universität Lüneburg durchgeführt wird, habe ich auch inhaltlich sehr abwechslungsreiche Themenbereiche kennen gelernt. Im Nachhinein möchte ich betonen, dass sowohl die Einführung, als auch die Betreuung und Koordination durch meinen Arbeitsanweiser meines Erachtens sehr positiv war. 7
8 Da ich bislang, abgesehen von einem zweiwöchigen Praktikum in der Schulzeit und diversen Studentenjobs, ausschließlich Praktika im Ausland absolviert habe, waren diese zwei Monate eine sehr neue Erfahrung für mich. Ich habe inhaltlich sehr viel Neues erlernt und der Arbeitsalltag wurde schnell zur Gewohnheit. Außerdem wurde mir der Zugang zu einer spezielleren Computernutzung näher gebracht, was für die Zukunft unumgänglich ist. Die Dauer des Praktikums war auch sehr angemessen, weil ich gemerkt habe, dass es einige Zeit benötigt, bis man sich in die Organisation eines bestehenden Teams integriert hat. So war es anfänglich oft nicht leicht die hierarchischen Strukturen zu durchschauen und einen Platz darin zu finden. Aber nach zwei bis drei Wochen entwickelte sich eine gute Zusammenarbeit und ich hatte nicht mehr das Gefühl den typischen Status einer Praktikantin inne zu haben. Des Weiteren musste ich mich erst einmal an die Amtsstrukturen gewöhnen und die Rahmenbedingungen verstehen, die von Vertragseingang bis hin zum Vertragsabschluss eingehalten werden müssen. Ein positiver Nebeneffekt ist aber, dass die Kommunikation zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den verschiedenen Abteilungen sehr gut funktioniert. Ich bekam das Angebot meine Magisterarbeit hier im Statistischen Bundesamt im Rahmen einer empirischen Analyse zu schreiben, was für mich sehr interessant und plausibel klingt. Des Weiteren wurde ich gefragt, ob ich mit zu dem Soziologie Kongress nach München fahren möchte, um dort das Forschungsdatenzentrum zu vertreten. Das Abschlussgespräch mit Herrn Wende verlief äußert positiv für mich und meine Tätigkeit während der zwei Monate. Ich sei zwar am Anfang etwas zurückhaltend gewesen, aber das hätte sich mit der Zeit gelegt und er lobte unsere Zusammenarbeit. Darüber hinaus besteht im Nachhinein immer noch ein persönlicher Kontakt in Form von s oder Telefonaten, was mich sehr freut. 6. Anhang Ausarbeitung Mikrozensus (auch Hausarbeit für Hauptseminar Datenerhebungstechniken ) 8
9 Testprotokoll Zeugnis 9
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