Protohistoire Européenne 10. Collection dirigée par Michel Py

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1 Protohistoire Européenne 10 Collection dirigée par Michel Py

2 Blut und Wein Keltisch-römische Kultpraktiken Akten des vom Österreichischen Archäologischen Institut und vom Archäologischen Verein Flavia Solva veranstalteten Kolloquiums am Frauenberg bei Leibnitz (Österreich), Mai 2006 Stefan Groh Helga Sedlmayer (Hrsg.) Préface de Jean-Louis Brunaux éditions monique mergoil montagnac 2007

3 Inhaltsverzeichnis Préface (Jean-Louis Brunaux)... 7 Einleitung (Stefan Groh Helga Sedlmayer)... 9 Matthieu Poux in Zusammenarbeit mit Matthieu Demierre Sylvain Foucras Magali Garcia Romain Guichon Blutige Opfer und Weinspenden in Gallien am Beispiel des spätkeltisch-römischen Heiligtums von Corent (Frankreich) Einleitung Lage, Forschungsgeschichte Das spätlatènezeitliche Heiligtum Fundspektrum Blut und Wein im Mittelpunkt der sakralen Raumplanung Die Feier des Häuptlings Luernios Schlussfolgerungen Stefanie Martin-Kilcher Brunnenfüllungen aus römischer Zeit mit Hirschgeweih, Tieren, Wertsachen und Menschen Einleitung Hirschgeweih und Hirsch in sakralen Kontexten Hirschgeweih, Hirsch und Kult archäologische Spuren in Gruben und Brunnen Brunnenfüllungen des 1. und 2. Jahrhunderts n. Chr. in Lattara mit Tieren und Menschen Brunnenfüllungen des 3. Jahrhunderts n. Chr. mit Hirschgeweih, mit Tieren, mit Menschen, mit Wertsachen Befunde, Funde und Fragen Anhaltspunkte zur Interpretation Als Opfergaben versenkte Werte Werte versenken, um sie wieder zu heben Tierkadaver Tieropfer? Hirschgeweihdeponierung in sakraler Absicht Mühlsteine und Mahlzeiten? Menschen und menschliche Reste : entsorgt bestattet? Martin Thoma Vom Versammlungsplatz zum Heiligtum. Zur Genese einer gallorömischen Tempelanlage der Treverer an der Mosel (Deutschland) Topographie Forschungsstand Tempelbezirk Innenbebauung Tempel K Tempel M Tempel Y Tempel X Tempel L Gebäude Z Kulttheater Gebäude AA Gottheiten Umfriedung Plätze Gruben Befunde außerhalb des Heiligtums Grabenanlage S.2000/4/ Spitzgraben S.3/1/ Spätkeltische Siedlung Geomagnetik Spätkeltisch-frührömische Siedlung Zur Herkunft der Tempelbauten aus dem Siedlungskontext Kultzentrum eines pagus Das Ende des gallorömischen Tempelbezirks Veronika Holzer Roseldorf/Sandberg (Österreich) Ein keltisches Heiligtum nach dem Modell von Gournay-sur-Aronde Einleitung Geologische Untersuchungen Grabungen Befunde Grabenquadrat (Objekt 1) Nordseite der Anlage (Flächen 1 4) Ostseite der Anlage (Flächen 5 9) Südseite der Anlage (Flächen 10 14) Westseite der Anlage (Flächen 15 18).. 84

4 Inhaltsverzeichnis Zentrale Opfergrube (Objekt 5) Funde Sachopfer Blutige Opfer Interpretation und Vergleich mit Gournay-sur-Aronde Bedeutung für die Keltenforschung Patrizia Donat Giuliano Righi Serena Vitri Pratiche cultuali nel Friuli settentrionale tra tarda età del ferro e prima età imperiale. Alcuni esempi (Italia) Lo stato delle conoscenze sull età del ferro nell alto Friuli Raveo/Monte Sorantri (890 m s.l.m.) nel corso dell età del ferro e della prima romanizzazione Le tracce di attività cultuali della tarda età del ferro e della prima romanizzazione L abitato e l area cultuale in età romana La fossa quadrangolare La fossa ovale Considerazioni sulla continuità dell attività cultuale in età romana Peter Gamper Die Opferplätze der Gurina und ihr Umfeld (Österreich) Topographie und Forschungsgeschichte zur Gurina Die Fundsituation des Opferplatzes Gewicht, Ausmaße und Aufbau des Scherbenhaufens Berechnung der ursprünglichen Masse an Keramik anhand einiger verzierter Beispiele Kennzeichnende Scherben für eine grobe Datierung der Opferhandlungen und der Nachweis eigens angefertigter Opferkeramik Die Venus von der Gurina und die Bleiapplike Vergleiche zum hallstattzeitlichen Opferplatz von der Gurina Latènezeitliche Opfersitten auf der Gurina Zeitpunkt der Verlegung der Opferplatzdeponie; die römischen Funde aus der Deponie und ihre Deutung Der gallorömische Umgangstempel Die Lokalisierung der Siedlungen zu den Opferplätzen Die hallstattzeitliche Siedlung Das spätlatènezeitliche Oppidum Die frührömische Bergbausiedlung Ergebnisse Andrej Gaspari The Ljubljanica River. Evidence for a Late Iron Age Ritual Site in the South-eastern Alps (Slovenia) Introduction The composition and chronology of the La Tène material from the Ljubljanica The La Tène finds from the Ljubljanica and the cult sites from the eastern Alpine area Summary Georg Tiefengraber Christoph Grill Neue Forschungen zum keltischen Kultplatz Perl-/ Stadläcker am Frauenberg bei Leibnitz/Steiermark (Österreich) Einleitung Lage und Topographie Das keltische Heiligtum auf den Perl-/Stadläckern Aussehen, Größe und Struktur Der Umfassungsgraben (favissa) Das Innere Der Sakralbereich Stefan Groh Helga Sedlmayer Kultpraktiken am norisch-römischen Kultplatz Frauenberg (Österreich) Einleitung Der Kultbau 1 in Periode 4 (La Tène D2) Die Kultbauten 2 und 3 in Periode 5 (augusteischfrühtiberisch) Der Kultplatz in Periode 6 (mittel- bis spättiberisch) Der Kultbau 4 in Periode 7 (claudisch-neronisch) Der Kultbau 5 in Periode 8 (flavisch) Literaturkürzel s. Archäologischer Anzeiger 1997 (1997) 611 ff.; Archäologische Bibliographie 1992 (1993);

5 Veronika Holzer* Roseldorf/Sandberg (Österreich) Ein keltisches Heiligtum nach dem Modell von Gournay-sur-Aronde Zusammenfassung : Seit mehr als hundert Jahren ist die größte und münzreichste keltische Freilandsiedlung Österreichs in Roseldorf am Südhang des Sandberges im Weinviertel/Niederösterreich durch Oberflächenfunde bekannt. Auf Grund ihrer Gefährdung wurde sie 1991 unter Denkmalschutz gestellt und wird seit 1995 im Rahmen des Forschungsprojektes : Fürstensitz-Keltenstadt Sandberg der Prähistorischen Abteilung des NHM wissenschaftlich untersucht. Im Jahr 2002 entdeckte man im Zuge der jährlichen Ausgrabungen mit einem keltischen Heiligtum eine wahre Sensation. Dieses einzigartige Heiligtum in Form eines Grabenquadrates mit zentraler Opfergrube weist trotz seiner individuellen Merkmale zahlreiche Parallelen mit den gut erforschten keltischen Heiligtümern in Frankreich auf : z. B. die Deponierungen von Waffen-, Streitwagen- und Pferdegeschirr im Graben nach ihrer absichtlichen Zerstörung durch Verbiegen, Zerstückeln etc. und sog. blutige Opfer von Tieren und Menschen. Résumé : Le site de Roseldorf, situé sur le versant sud du Sandberg à Weinviertel (Basse-Autriche), abrite la plus importante agglomération celtique d Autriche et la plus riche en trouvailles monétaires, repérée depuis plus d un siècle par les découvertes de surface. Les menaces qui pesaient sur le gisement ont motivé sa mise sous protection en 1991 ; des recherches scientifiques y sont conduites depuis 1995 dans le cadre du projet Fürstensitz-Keltenstadt Sandberg, sous l égide de la section Préhistoire du Musée National d Histoire Naturelle de Vienne (NHM). L une de ces fouilles annuelles a livré, en 2002, une découverte sensationnelle : un sanctuaire celtique, préservé sous la forme d un enclos fossoyé quadrangulaire, pourvu en son centre d une fosse sacrificielle. Malgré ses caractéristiques particulières, cet enclos présente de nombreux points communs avec les sanctuaires gaulois de France septentrionale, étudiés depuis une trentaine d années : en particulier, les dépôts d objets liés à l armement, aux chars de combat ou au harnachement, soumis avant déposition dans le fossé à une destruction volontaire (éléments ployés ou morcelés), et vestiges de sacrifices sanguins infligés aux hommes ou aux animaux. * Prähistorische Abteilung/Naturhistorisches Museum Wien, Burgring 7, A Wien veronika.holzer@nhm-wien.ac.at;

6 V. Holzer 1. Einleitung Der Fundort der bisher größten bekannten keltischen Freilandsiedlung Österreichs befindet sich im westlichen Weinviertel in Niederösterreich 1. Oberflächenfunde lokalisieren die Siedlung derzeit hauptsächlich auf der Flur Bodenfeld, am Südhang des Sandbergs (339 m Seehöhe). Dieser keltischen Siedlung fällt durch ihren guten Erhaltungszustand und durch ihre außergewöhnlichen Befunde, die weder durch Vorgängersiedlungen noch nachfolgende Besiedlung gestört sind, eine besondere Bedeutung zu. Bekannt ist die umfriedete latènezeitliche Ansiedlung aufgrund zahlreicher Altfunde, vor allem wegen der vielen Gold- und Silbermünzen, seit mehr als hundert Jahren. Seit dem Erwerb einer keltischen Goldmünze aus Roseldorf durch das Münzkabinett des KHM im Jahre 1887 wurde in den FÖ und in anderen Publikationen laufend über Oberflächenfunde aus Roseldorf berichtet 2. Besondere Bedeutung kommt dem Tüpfelplattenfund von 1975 zu 3, durch welchen am Sandberg eine eigene Münzprägung nachgewiesen ist. Bei dieser Tüpfelplatte handelt es sich um ein zur Schrötlingsform umfunktioniertes Gefäßbruchstück aus Graphitton, welches eine kleine muldenförmige Vertiefung aufweist, in der Goldschmelz ausgegossen wurde. Die zahlreichen Münzfunde lockten allerdings immer wieder Raubgräber und Privatsammler auf die Fundstelle. Dieser Umstand bewog das Bundesdenkmalamt, die Fundstelle im Jahr 1991 unter Schutz zu stellen. Einige aus dem Jahr 1932 stammende Altfunde vom Sandberg, darunter der mehrfach publizierte eiserne Gürtelhaken mit Drachendarstellungen, wurden 1935 von der Prähistorischen Abteilung des NHM angekauft. Leider sind uns keine näheren Fundumstände dazu bekannt. 1 Katastralgemeinde Roseldorf, Markgemeinde Sitzendorf an der Schmida, Verwaltungsbezirk Hollabrunn. 2 K. Lechner, Geschichte der Besiedlung und der ursprünglichen Grundbesitzverteilung des Waldviertels, JbVLkNÖ NF 19, 1924, 20; R. Pittioni, La Tène in Niederösterreich, Materialien zur Urgeschichte Österreichs 4, 1930, 51 f.; H. Mitscha-Märheim J. Nowotny, Roseldorf, FÖ 1, 1932, 117; K. Moßler, Roseldorf, FÖ 1, 1932, 117; E. Beninger, Die Germanenzeit in Niederösterreich. Von Marbod bis zu den Babenbergern (1934) 9 ff.; H. Maurer, Roseldorf, FÖ 13, 1974, 93 f.; H. Maurer, Roseldorf, FÖ 14, 1975, 126; H. Maurer, Roseldorf, FÖ 16, 1977, 383; H. Maurer, Roseldorf, FÖ 17, 1978, 292 ff.; H. Maurer, Roseldorf, FÖ 18, 1979, 411 ff.; H. Maurer, Neue Funde aus alter Zeit, Horner Kalender 108, 1979, 41; H. Maurer, Roseldorf, FÖ 19, 1980, 458 Abb ; H. Maurer, Roseldorf, FÖ 20, 1981, 445 Abb ; H. Maurer, Neue Funde aus der Urzeit III, Horner Blätter zur Vorgeschichte 3/1, 1981, 10; H. Maurer, Roseldorf, FÖ 21, 1982, 266; H. Maurer, Roseldorf, FÖ 22, 1983, 270; H. Maurer, Waldviertel Einführung in die Jahrestagung 1985 der Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte, Pulkau, Mannus-Bibliothek NF 23, 1985, 32; H. Maurer, Abriss der Ur- und Frühgeschichte des Waldviertels, Mannus 51, 1985, 317; H. Maurer, Roseldorf, FÖ 28, 1989, 200; H. Maurer, Mannus 5/4, 1990, 309; E. Wallner A. Moser, Roseldorf, FÖ 29, 1990, 217; H. Adler, Roseldorf, FÖ 30, 1991, 268; H. Maurer, Roseldorf, FÖ 31, 1992, 461 Abb ; A. Krenn-Leeb H. Jandrasits, Roseldorf, FÖ 33, 1994, 536 Abb ; H. Maurer, Roseldorf, FÖ 34, 1995, 681 Abb ; H. Maurer, Roseldorf, FÖ 37, 1998, 738 Abb H. Maurer, Eine Schrötlingsform der späten Latènekultur aus Roseldorf, p. B. Hollabrunn, NÖ, FÖ 19, 1980, 135 ff. Seitens der archäologischen Wissenschaft blieb die Fundstelle trotz dringenden Handlungsbedarfs aber bedauerlicherweise jahrzehntelang weitgehend unbeachtet. Schließlich gaben die Altfunde und die Gefährdung der Fundstelle trotz Denkmalschutz im Jahr 1995 den Anlass, ein Forschungsprojekt mit dem Titel : Fürstensitz- Keltenstadt Sandberg seitens der Prähistorischen Abteilung des NHM unter Leitung der Autorin ins Leben zu rufen. Für archäologische Ausgrabungen fehlten jedoch vorerst die finanziellen Mittel. Die Wissenschaft war dennoch nicht untätig und leistete bereits Anfang der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts beträchtliche Arbeiten im Vorfeld zu diesem Projekt. So wurden die bisherigen der Wissenschaft zugänglichen Münzfunde (ca Stück) im Münzkabinett des KHM durch seinen Leiter G. Dembski katalogisiert und wissenschaftlich bearbeitet 4. Im Auftrag der Prähistorischen Abteilung des NHM wurden in den Jahren geomagnetische Prospektionsmessungen durchgeführt (ZAMG, Archeo Prospections ), die in den Jahren mit Hilfe der Finanzierung des Vereins Forum Platt vorerst abgeschlossen werden konnten. Es wurde bisher insgesamt eine Fläche von ca. 22 ha magnetisch prospektiert. Das Messergebnis war hervorragend, es konnten 449 Grubenhäuser, auch vermutliche Schwellenbauten und Reste von Ständerbauten dokumentiert werden. Neben diesen Gebäudestrukturen lassen sich ferner sämtliche Siedlungsgruben unterschiedlicher Größen erkennen. Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass aufgrund des Prospektionsergebnisses vom Jahr 1997 die Siedlung erstmals nach Süden durch einen 2 3 m breiten Sohlgraben, stellenweise laufen zwei Gräbchen parallel, abgegrenzt werden kann. Es ist deutlich erkennbar, dass südlich seines Verlaufes keine archäologisch relevanten Anomalien mehr auftreten. Besondere Aufmerksamkeit erregten auch vier quadratische Einfriedungen mit bis zu ca m Seitenlänge. 4 G. Dembski, Die keltischen Fundmünzen Österreichs, NumZ 87/88, 1972, 37 ff.; G. Dembski, Neue Keltenmünzen aus Niederösterreich, MÖNG 31/1, 1991, 5 ff.; G. Dembski, Überlegungen zu einigen Neufunden von Keltenmünzen aus Niederösterreich, MÖNG 34/4, 1994, 461 ff.; G. Dembski, Eine ungewöhnliche keltische Kleinsilbermünze aus Niederösterreich, MÖNG 35/6, 1995, 105 ff.; G. Dembski, Münzen der Kelten, in : Katalog des Kunsthistorischen Museums Wien, Münzkabinett (1998) 86 f.; G. Dembski, Münze oder Ware? Keltische Hackmünzen, Barren und Schrötlinge aus österreichischen Fundorten, Különlenyomat az Emlékkönyv Bíró-Sey Katalin és Gedai István 65, 1999, 107 ff.; G. Dembski, Die Münzprägung der Boier in Niederösterreich, Folia Numismatica 16 17, 2001/2002, 3 ff.; G. Dembski, Der Geldumlauf in Österreich in vorrömischer und römischer Zeit, MAGW 1332, 2002, 41 ff.; G. Dembski, Zwei neue Keltenmünzentypen sowie ein keltischer Prägestempel aus Österreich, MÖNG 45/4, 2005, 236; G. Dembski, Zur Geschichte des Münzgeldes im frühen Carnuntum, in : Katalog Legionsadler und Druidenstab. Vom Legionslager zur Donaumetropole (2006)

7 Roseldorf/Sandberg ein keltisches Heiligtum nach dem Modell von Gournay-sur-Aronde Abb. 1 : Eintragungen der Entnahmeproben auf Foto, Fläche 4 Ostprofil. (NHM, Foto : GBA 2002) Abb. 2 : Eintragungen der Entnahmeproben auf Zeichnung, Fläche 4 Ostprofil. (NHM, Foto : GBA 2002) Dank der finanziellen Kooperation der Gemeinden Sitzendorf und Zellerndorf, des Vereins Forum Platt, des KHM und des NHM waren erstmals Grabungen im Jahr 2001 möglich. Die Situation änderte sich auch im Folgejahr 2002 nicht, bis im Jahr 2003 die Ausgrabungen noch einen weiteren Förderer durch den Verein der Freunde des Naturhistorischen Museums Wien gewinnen konnten. Großzügige finanzielle Unterstützung, vorerst nur für Auswertungsarbeiten, später aber auch für die Ausgrabungen, erhielt das Projekt von da an auch seitens der Kulturabteilung des Landes Niederösterreich. Zu weiteren Geldgebern zählten ab 2004 auch private Sponsoren. 2. Geologische Untersuchungen Im Laufe der archäologischen Ausgrabungen des Heiligtums stellte sich bald die Frage, auf welche Weise der Opfergraben verfüllt wurde intentionell durch den Menschen im Zuge der Opferhandlungen oder überließ man die Verfüllung des Grabens der Natur. In Zusammenarbeit mit der GBA wurden, unter anderem um diese Frage zu klären, in den Jahren aus den Füllschichten des Opfergrabens und auch vom umgebenden Bodenmaterial im Bereich des Heiligtums Proben entnommen und ausgewertet. Die im Jahr 2002 insgesamt elf entnommenen Proben wurden bereits ausgewertet, deren Ergebnisse liegen in Form eines Arbeitsberichts vor 5. Der sterile geologische Untergrund (Proben 1-1 und 1-2) dieser keltischen Siedlung besteht demnach im Wesentlichen aus neogenen Ablagerungen der Grund- 5 R. Rötzel I. Wimmer-Frey P. Klein J. Rabeder, Bericht über sedimentpetrografische, mineralogische und chemische Untersuchungen an Proben der Grabung Roseldorf Sandberg im Jahr 2002, Arbeitsbericht der Geologischen Bundesanstalt Wien (2004). Formation (Mittelmiozän, Badenium) aus gelbbraunen feinsandigen Silten mit gelborangen bis gelbgrauen Schlieren und Flecken. Die gesamte Schichtfolge ist durch die Diendorfer Störungszone verkippt und fällt gegen Südosten, selten auch gegen Nordwesten ein. Die Verfüllung der Nordseite der Grabenanlage (Fläche 4) besteht aus mehreren oft farblich voneinander unterscheidbaren Horizonten, meist tonigen Silten, die im gesamten Bereich Knochenreste und Eisenteile enthalten (Abb. 1 und 2). Die feinkörnigen Sedimente führen häufig sehr gut bis gut gerundete Quarz-Einzelkiese, die meist an der Basis der einzelnen Horizonte angereichert sind. Innerhalb der Horizonte sind lagige Anreicherungen von Quarz-Einzelkiesen dagegen selten. Die unterste Füllschicht des Grabens (Probe 2) hat eine Mächtigkeit von 4 cm und ist aus mittelbraunem, z. T. dunkelbraunem und humosem, etwas feinsandigem, tonigem Silt. Vereinzelt finden sich sehr gut gerundete Quarzkiese mit bis zu 7 mm Durchmesser in dieser Schicht. Darüber folgt eine maximal 10 cm mächtige gelbbraune etwas feinsandige tonige Siltschicht (Probe 3), die optisch ähnlich den neogenen Ablagerungen ist. Das Sediment besitzt vereinzelt mittelbraune Schlieren und besonders im unteren Teil einzelne sehr gut gerundete Quarzkiese von 5 7 mm Durchmesser. Darüber lagert ein deutlich dunklerer 6 10 cm mächtiger Horizont (Probe 4) aus mittelbraunen bis dunkelbraunen, z. T. humosen tonigen Silten. An der scharfen Liegendgrenze treten wieder vereinzelt sehr gut gerundete Quarzkiese bis 1 cm Durchmesser auf. Die Hangendgrenze zeigt einen fleckigen Übergang in den nach oben folgenden Horizont. Hier wurde auch eine palynologische Probe von I. Draxler (GBA) untersucht, die nur wenige Pollen von Gräsern und Löwenzahn ergab. Die Probe 5 stammt aus einem Horizont, der cm mächtig ist und gelbbraune, tonige Silte führt, die auffallend mit mittelbraunen bis 5 mm großen 79

8 V. Holzer Flecken dicht durchsetzt sind. Das Sediment hat optisch Ähnlichkeiten mit den neogenen Ablagerungen der basalen Grund-Formation. Besonders an der Basis treten häufiger sehr gut gerundete bis 2 cm große Quarz-Einzelkiese auf, die auch z. T. zerbrochen sind. Darüber liegt eine cm mächtige dunklere Schicht (Proben 6-1 und 6-2). Die mittelbraunen, z. T. etwas feinsandigen tonigen Silte haben hellere, gelbbraune Flecken, deren Dichte nach oben hin abnimmt. Das Sediment im Bereich der Flecken ist ähnlich den neogenen Ablagerungen und könnte durch die Bodenfauna eingewühlt worden sein. An der Basis dieses Horizontes sind neben bis 2 cm großen Kalkkonkretionen sehr gut bis gut gerundete, z. T. plattige Quarz-Einzelkiese bis 3 cm Durchmesser zu sehen. Rund 5 9 cm über der Horizontbasis befindet sich eine weitere Lage aus sehr gut bis gut gerundeten Quarz-Einzelkiesen bis 2 cm Durchmesser. Darüber sind in diesem Horizont relativ viele einzelne Quarzkiese und vereinzelt Knochensplitter zu beobachten. Der oberste Teil der Grabenfüllung (Proben 7-1 bis 7-3) wird von einer ca. 55 cm mächtigen Lage aus mittelbraunen, meist etwas feinsandigen tonigen Silten gebildet. In den unteren 10 cm und im oberen Teil dieses Horizontes sind vereinzelt gelbbraune Flecken zu sehen. Sehr gut bis gut gerundete Quarz-Einzelkiese mit 1 3 cm Durchmesser sind im gesamten Bereich dieses Horizontes relativ häufig, jedoch nicht in Einzellagen angereichert. Knochenreste sind im beschriebenen Profil besonders im oberen Teil häufig zu sehen. Als Resultat kann nun aufgrund der granulometrischen, mineralogischen und geochemischen Analysen festgestellt werden, dass die Verfüllung wahrscheinlich aus der unmittelbaren Umgebung stammt und weitgehend aus umgelagerten neogenen Sedimenten der Grund-Formation besteht. Der Graben dürfte anhand des Sedimentaufbaus periodisch und mehrphasig, vorwiegend auf natürlichem Weg verfüllt worden sein. Dabei wechseln kurzzeitige Ereignisse, in denen vermutlich während Starkregen- Ereignissen größere Mengen von relativ frischen Sedimenten aus der Umgebung in den Graben gelangten (Horizonte 3 und 5) mit länger andauernden Perioden, wo stärkere Verwitterung und Bodenbildung vorherrschte (Horizonte 2, 4, 6, 7), einander ab. Dies ist besonders am Beginn der Verfüllungsgeschichte verstärkt zu beobachten. Im oberen Teil des Grabens war dagegen vielleicht der anthropogene Einfluss bei der Verfüllung etwas größer, worauf die hauptsächlich unregelmäßig verteilten und nicht mehr in Lagen angereicherten Quarz-Einzelkiese hinweisen könnten. Die z. T. an der Basis der einzelnen Horizonte zu Lagen angereicherten Quarz-Einzelkiese wurden großteils aus der unmittelbaren Umgebung eingespült. Die Kiese, die bei der geologischen Kartierung immer wieder inselartig als kiesreiche Bereiche auskartierbar sind, stammen vermutlich aus diesen geringmächtigen Horizonten innerhalb der neogenen Sedimente. 3. Grabungen Ziel der Ausgrabungen von war die archäologische Untersuchung der größten der vier quadratischen Grabenanlagen am östlichen Siedlungsrand 6. Die örtliche technische Grabungsleitung übernahm G. Fuchs (ARGIS), die Grabung wurde nach der Harris- Schichtengrabungsmethode durchgeführt und durch die Dokumentation von Profilen ergänzt. 3.1 Befunde In den sterilen geologischen Boden wurde die quadratische Kultanlage nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet eingetieft. Auf der Grabungsfläche von ca. 680 m 2 (Abb. 3) wurden großflächige Störungen in der südöstlichen und südwestlichen Ecke des Grabens erkennbar, die sich bereits auf dem Plan der magnetischen Prospektion abgezeichnet haben der Graben wird in diesen Bereichen auf der Außenseite von zahlreichen Gruben überlagert Grabenquadrat (Objekt 1) Die maximale Ausdehnung der gesamten Anlage beträgt ca m, die tatsächliche Seitenlänge des Grabenquadrats aber ca. 17 m. Der Graben selbst ist an der Oberfläche bis zu 3 m breit, das Grabenprofil ist trapezförmig bis dreieckig und durchschnittlich 1 1,20 m tief. Die große Fläche der Grabenanlage wurde aus arbeitstechnischen Gründen nach dem Uhrzeigersinn in 18 kleinere Sektoren untergliedert (Abb. 4). In den bisherigen vier Grabungsjahren von wurde das Heiligtum bis auf die Flächen 10 und 11 im Südostbereich bereits komplett archäologisch untersucht. Die Untersuchungen der Flächen 10 und 11 sollen 2006 abgeschlossen werden. 6 V. Holzer, Forschungsprojekt Latènesiedlung Roseldorf-Sandberg, in : Kelten, Römer, Christen. Der Weg des Christentums nach Österreich, Ausstellungskatalog Wien (2000); V. Holzer, Forschungsprojekt Keltensiedlung Sandberg, AÖ 11/1, 2000, 51 ff.; V. Holzer, Roseldorf, FÖ 40, 2001, 608 f.; V. Holzer, Die Kelten am Sandberg. Ausgrabungsbericht. Broschüre der Gemeinden Sitzendorf und Zellerndorf (2001); V. Holzer, Keltische Kultanlage. Ausgrabungsbericht. Broschüre der Gemeinden Sitzendorf und Zellerndorf (2002); V. Holzer, Roseldorf, FÖ 41, 2002, 628 ff.; V. Holzer, Forschungsprojekt Fürstensitz-Keltenstadt Sandberg, AÖ 14/1, 2003, 38 ff.; V. Holzer, Fortsetzung der Grabungen auf der keltischen Kultanlage Sandberg, AÖ 14/2, 2003, 11 ff.; V. Holzer, Roseldorf, FÖ 42, 2003, 687 f.; V. Holzer, Roseldorf, FÖ 43, 2004, 871 ff.; V. Holzer, Weitere Untersuchungen zur keltischen Kultanlage am Sandberg, AÖ 16/1, 2005, 20 ff.; V. Holzer, Keltische Heiligtümer, in : E. Bayer-Niemeier S. Hagmann E. Lauermann (Hrsg.), Donau, Fürsten und Druiden. Die Kelten entlang der Donau (2006) 72 ff.; V. Holzer, Neuigkeiten zur keltischen Kultanlage am Sandberg, AÖ 17/1, 2006, 20 f.; V. Holzer, Roseldorf, FÖ 44, 2005, 511 ff.; V. Holzer, Le Sanctuaire celtique de Roseldorf/Sandberg (Autriche), Actes du XXIX e Colloque Internationale de l Association Française pour l Etude de l Âge du Fer, Biel/Bienne mai 2005, Annales Littéraires de l Université de Franche-Comté (im Druck). 80

9 Roseldorf/Sandberg ein keltisches Heiligtum nach dem Modell von Gournay-sur-Aronde Abb. 3 : Gesamtgrabungsfläche des Heiligtums (NHM. Foto : ARGIS ) Abb. 4 : Grabungsplan (NHM. Foto : ARGIS ) Abb. 5 : Nordwestecke des Grabens in Fläche 1. (NHM. Foto : ARGIS ) 81

10 V. Holzer Abb. 7 : Nordostecke des Heiligtums, Flächen 5 6. (NHM. Foto : ARGIS ) Abb. 6 : Nordseite des Heiligtums, Flächen 2 4. (NHM. Foto : ARGIS ) Nordseite der Anlage (Flächen 1 4) Die NW-Ecke der Grabenanlage (Fläche 1) zeichnet sich bereits an der Oberfläche deutlich konturiert ab und blieb von den außerhalb liegenden Tierbauten unberührt (Abb. 5). Der Graben weist hier eine nur geringe Tiefe von 1 m und eine relativ breite und ebene Sohle auf. Überraschend ist, dass in diesem Bereich der Grabenanlage relativ wenige Opfergaben deponiert wurden, ein Umstand, der sich möglicherweise auch in der Grabenlücke des Geomagnetik-Planes widerspiegelt. Daran anschließend im Uhrzeigersinn befinden sich die Flächen 2 4 der Kultanlagennordseite. Hier ist der Graben ebenfalls exakt konturiert und von keinerlei Störungen überlagert. Das Grabenprofil ist im Westbereich annähernd trapezförmig und die Grabensohle flach, im Osten ist das Profil des Opfergrabens dreieckig und die Sohle annähernd spitz. Die Tiefe des Grabens beträgt ca. 1 m im Westen und bis zu 1,20 m im Osten, die obere Grabenbreite 2,80 3,15 m. Die Breite der Grabensohle geht von einer spitzen Form in der Fläche 4 im Osten in eine cm breite Sohle in der Fläche 2 im Westen über (Abb. 6) Ostseite der Anlage (Flächen 5 9) Weiter im Uhrzeigersinn kommt man über die Nordostecke der Grabenanlage zur Ostseite des Heiligtums. Die Untersuchungen in der nördlichen Hälfte der Ostseite, in den Flächen 5 und 6 (Abb. 7), ergaben ähnlich der Nordseite der Anlage, einen ungestörten Graben mit exakten Konturen. Die Grabensohle ist abgeflacht, an seiner tiefsten Stelle misst der Graben ca. 1,20 m. Hervorzuheben ist vor allem der für die Numismatik besonders bedeutende Fund einer Silbermünze des älteren Typs Roseldorf I (mit nach rechts springendem Pferd) in der Fläche 6, die eindeutig einer älteren Schicht aus dem Grabenbereich zugeordnet werden kann. Bei der Freilegung der Flächen 7 und 8 wurde deutlich, dass das Heiligtum hier im Osten nicht, wie aufgrund des Magnetikplanes vermutet, durch einen Zugang in Form einer Erdbrücke als Unterbrechung des Grabens, sondern voraussichtlich durch eine kleine Holzbrücke begehbar gewesen sein musste. Wo sich diese Brücke allerdings befunden hat, ist nicht mehr feststellbar. Im Gegensatz zum nördlichen Bereich der Ostseite zeichnen sich in ihrer südlichen Hälfte (Flächen 7 9) an der Grabenaußenseite zahlreiche Dachsbaue ab. Der nur im äußersten westlichen Rand des Schnitts verlaufende, annähernd spitze und auffallend schmale Graben mit steilen Seitenwänden blieb in den Flächen 7 und 8 (Abb. 8) davon aber weitgehend unberührt. 82

11 Roseldorf/Sandberg ein keltisches Heiligtum nach dem Modell von Gournay-sur-Aronde Abb. 9 : Ostseite des Heiligtums, Fläche 9. (NHM. Foto : ARGIS ) Abb. 8 : Ostseite des Heiligtums, Fläche 8. (NHM. Foto : ARGIS ) In der südlich anschließenden Fläche 9 der Ostseite (Abb. 9) hingegen war der Graben an seiner Außenseite mehr oder weniger komplett durch großflächige Tierbauten zerstört. Ein Teil der SO-Ecke des Heiligtums wurde durch die letzten Grabungen am südlichen Ende der Fläche 9 bereits angeschnitten, die eigentliche Ecke blieb jedoch weiterhin in der noch nicht fertig untersuchten Fläche 10 verborgen. Abb. 10 : Südseite des Heiligtums, Flächen (NHM. Foto : ARGIS ) Südseite der Anlage (Flächen 10 14) Im Uhrzeigersinn gelangen wir nun weiter auf die Südseite der Grabenanlage des Heiligtums. Hier zeigten sich im östlichen Bereich auf den erst begonnenen Flächen 10 und 11 in den oberen Schichten, abgesehen vom Graben, mehrere dunkle Verfärbungen, die neben Tierbauen auch auf archäologische Gruben schließen lassen. Nach Westen anschließend auf den Flächen (Abb. 10) ist die Grabenaußenseite des südlichen Kultanlagenabschnitts durch Gruben und zahlreiche Tierbaue bis auf einen minimalen Rest im östlichen Bereich der Fläche 12, wo die Schichtung der älteren Grabenfüllung noch eindeutig erkennbar ist, gänzlich zerstört. Die Innenseite des Grabens war von Störungen unberührt geblieben. Durch die jüngeren oberen Schichtführungen und deren Funde wird deutlich, dass der Bereich des ursprünglich angelegten älteren Grabens gemeinsam mit einem Teil der Gruben sowie der Tierbaue in einer zweiten späteren Nutzungsphase des Heiligtums hier als neuer Graben gedient hat (Abb. 11). Dass die Tierbaue vermutlich noch während der Nutzungsphase des Heiligtums angelegt wurden, kann demzufolge durch diese überlagerten Fundschichten abgeleitet werden. 83

12 V. Holzer Abb. 11 : Westprofil des Grabens in Fläche 14. (NHM. Foto : ARGIS ) Abb. 12 : Grubenkomplex auf Fläche 15. (NHM. Foto : ARGIS ) Abb. 13 : Südwestecke des Heiligtums in Fläche 15. (NHM. Foto : ARGIS ) Westseite der Anlage (Flächen 15 18) In Sektor 15, dem Bereich der Südwestecke des Grabenquadrats, befindet sich der bis jetzt jüngste Befund der Kultanlage. Es handelt sich dabei um einen groß dimensionierten und äußerst fundreichen Grubenkomplex (Abb. 12). Dieser diente wahrscheinlich in seiner älteren Phase als Opfergrube und dürfte in seiner jüngeren Phase aufgrund des geänderten Fundspektrums möglicherweise als Abfallgrube verwendet worden sein. Zu einem geringen Teil überlagerte dieser Grubenkomplex die Südwestecke des Grabens, der größere Anteil befand sich aber an der Außenseite der Kultanlage (Abb. 13). Aus der fundreichsten Schicht dieses Grubenkomplexes stammt eine Kleinsilbermünze vom jüngeren Typ Roseldorf II (mit nach links springendem Pferd), das zweite Exemplar, das einer Fundschicht zuordenbar ist. Folgen wir weiter nordwärts im Uhrzeigersinn der Anlage, so schneiden in den Flächen 16 und 17 der Westseite der Kultstätte Opfergruben, die z. T. durch Tierbauten gestört sind, leicht die Außenkante des Grabens an (Abb. 14 und 15). Die nördlich daran anschließende Fläche 18 (Abb. 16) weist wiederholt an der westlichen Außenseite des Opfergrabens zahlreiche Störungen durch Tierbaue auf, aber auch durch eine flach abfallende seichte Grube mit runder Form und leicht konkavem Boden. Der Durchmesser dieser Grube beträgt 1,40 m, wahrscheinlich diente sie ebenfalls als Opfergrube. 84

13 Roseldorf/Sandberg ein keltisches Heiligtum nach dem Modell von Gournay-sur-Aronde Abb. 14 : Graben mit Opfergruben in den Flächen (NHM. Foto : ARGIS ) Abb. 15 : Fundkonzentration in Opfergrube außerhalb der Fläche 16. (NHM. Foto ARGIS ). Abb. 16 : Graben und Grube in Fläche 18. (NHM. Foto : ARGIS ) Abb. 17 : Zentrale Opfergrube. (NHM. Foto : ARGIS ) In den Bereichen des Nord- und Südprofils der Fläche 18 erstrecken sich die verbliebenen Reste der ursprünglichen westlichen Grabenkante, die Opfergrube und Opfergraben voneinander trennt. Die östliche Innenkante des Grabens ist auch in diesem Abschnitt der Kultanlage ungestört. Die Grabensohle ist konkav und hat im Norden eine maximale Breite von 40 cm, im oberen Abschluss ist der Opfergraben höchstens 3,10 m breit, die Tiefe des Grabens ist maximal 1,15 m. Im Süden weist der Graben eine maximale obere Breite von 2,90 m auf, die Sohle ist hier ebenfalls bis zu 40 cm breit, die Höhe des Grabens beträgt 1,09 m Zentrale Opfergrube (Objekt 5) In der Innenfläche, jedoch nicht exakt im Zentrum der Kultanlage, ist eine annähernd rechteckige Grube (Nordsüd : 2,6 m; Ostwest : 2 m) eingetieft. Diese Grube (Abb. 17) war nur bis zu einem halben Meter tief (0,26 m im Süden und 0,5 m im Norden) und hatte eine ebene Sohle, die Wände sind fast senkrecht abfallend. Hervorzuheben ist, dass die Grube bis auf einige Nägel beinahe keine Funde enthielt. 85

14 V. Holzer Abb. 18 : Fundkonzentration in der Grabenverfüllung. (NHM. Foto : ARGIS ) Abb. 19 : Geopferte Waffen(teile). (NHM. Foto : Schumacher 2002) 4. Funde In den vier Grabungsjahren von wurden insgesamt über 5000 Fundnummern an der Kultstätte vergeben. Die Funde finden sich in allen Schichten der Grabenfüllung, jedoch ist ihre Konzentration im oberen mächtigen Schichthorizont auffallend höher als in den darunter folgenden. Die Funde liegen sowohl einzeln als auch in größeren Fundkonzentrationen in der Grabenfüllung (Abb. 18). Bezüglich der Opferdeponierungen im Graben des Heiligtums vom Sandberg ist, zumindest auf den ersten Blick, keine zonale Gliederung bestimmter Opfergaben oder deren Lagerung in einem bestimmten Abstand voneinander zu erkennen. Die Funde liegen eher ungeordnet, aber oft in einer Kombination von in erster Linie Metallfunden mit Tierknochen im Graben. Genauere Aussagen dazu können erst durch eine Kartierung der verschiedenen Fundgattungen im gesamten Heiligtum nach Abschluss der kompletten Ausgrabung, der Restaurierung der Fundobjekte sowie bei den Tierknochen der Zuordnung nach ihren Gattungen getroffen werden. Im Vergleich zu latènezeitlichen Grab- bzw. Siedlungsfunden zeigt das Fundmaterial gesamt betrachtet auf jeden Fall ein außergewöhnliches und klar abweichendes Spektrum. Das Fundmaterial weist darüber hinaus vor allem bei den Metallen auffallend häufig gut erkennbare Zerstörungen in Form von Verbiegen, Zerbrechen oder anderen Beschädigungen auf. Diese Zerstörungen sind deutlich nicht durch Gebrauch entstanden, sondern die beabsichtigte Folge von rituellen Handlungen. Nach den jährlichen Ausgrabungen wurden die Funde in die verschiedenen zuständigen Fachabteilungen des NHM gebracht, wo sie derzeit inventarisiert, restauriert und analysiert werden. Die Restaurierung und Konservierung vor allem der zahlreichen Eisenfunde sind schwierige und aufwändige Prozesse, die eine sehr lange Zeit in Anspruch nehmen werden. Aus diesem Grund lassen sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine detaillierteren Aussagen und Auswertungen des Fundmaterials machen, eine grobe Einordnung und Charakterisierung kann jedoch vom Großteil der Funde vorab vorgenommen werden. 4.1 Sachopfer Im Gegensatz zu den anfänglich während der Grabungen angestellten Vermutungen sind die zahlenmäßig stark vertretenen Keramikgefäße nur in stark fragmentiertem Zustand weit über den gesamten Graben verstreut deponiert worden. Es lassen sich bei der Restaurierung bis jetzt kaum ganze Gefäße rekonstruieren. Nach diesem Befund scheint es sich bei der geborgenen Keramik eher um die Reste des Geschirrs des Festbanketts, das ebenfalls im Graben entsorgt wurde, als um die Reste der Behältnisse bewusst deponierter Nahrungsmittelopfer zu handeln. Typologisch handelt es sich vorwiegend um die üblichen gröberen Kammstrichtöpfe und um Töpfe, Schalen bzw. Schüsseln aus Feinkeramik. Bemerkenswert im Opfergabenspektrum ist die große Menge an Metallfunden. Es handelt sich dabei vorwiegend um Objekte aus Eisen, vor allem um keltische Kriegsausrüstung. Zu den Waffenteilen (Abb. 19) zählen in erster Linie Fragmente von Schwertern aus einer langen geraden Klinge mit Griffangel und ihren Schwertscheiden und Schwertketten. Auffallend häufig wurden Schwertscheiden absichtlich zerstückelt oder mehrfach verbogen. Selten finden sich in ihrer Länge ganz erhaltene Stücke. Aufgrund des relativ guten Erhaltungszustands des Eisens wurden im Zuge der Restaurierung verschiedene Verzierungen auf den Vorder- 86

15 Roseldorf/Sandberg ein keltisches Heiligtum nach dem Modell von Gournay-sur-Aronde Abb. 20 : Teile von Streitwagen. (NHM. Foto : Schumacher 2002) Abb. 21 : Profilierte Ringtrense. (NHM. Foto : Holzer 2006) seiten der Schwertscheiden sichtbar. Die Schwertketten, an denen die Schwerter in ihren Scheiden an der rechten Hüfte getragen wurden, haben vorwiegend mehr oder weniger flach geschlagene, unterschiedlich gestaltete Glieder, die auf der Schauseite eine Grübchenverzierung aufweisen. Des Weiteren gehören Lanzenspitzen und Reste von Schilden zum Inventar. Da letztere aus organischem Material gefertigt waren, sind maßgeblich nur mehr ihre Schildbuckel in mehreren Bruchstücken erhalten. Es wurden vor allem bandförmige Exemplare in unterschiedlicher Gestaltung gefunden. Achsnagel, gabelförmige Doppelösenstifte, einfache Ösenstifte, große Haken, große starke Nägel, Nabenringe, Felgenklammer und andere Objekte gehörten mit Sicherheit mehreren verschiedenen zweirädrigen Wagen (Abb. 20) an. Nach heutiger Sicht scheint von allen paarigen Konstruktionsteilen offenbar immer nur ein Exemplar deponiert worden zu sein. Doppelösenstifte und einfache Ösenstifte waren immer wieder in der Nähe der Nabenringe aufzufinden und übernahmen wahrscheinlich, wie vielleicht auch die großen Haken, eine Haltefunktion des lose federnd angebrachten Wagenkastens. Dass sie gut sichtbar angebracht gewesen sein mussten, zeigen die Verzierungen auf einem einfachen Ösenstift, die der eines Nabenringes ähnelt. Zahlreiche starke bandförmige Eisenobjekte von unterschiedlicher Länge (bis zu einem Meter und mehr), die an den Seiten aufgeschlagen und an manchen Stellen gelocht oder durch Überlappung angestückelt sind, waren möglicherweise zur Beschlagung der Wagenräder bestimmt. Zum deponierten Pferdezaumzeug gehören Riemenverteiler, Phalerae, Koppelringe und Ringtrensen (Abb. 21). Ergänzend zu den Opferungen von Waffen, Wagen und Zaumzeug wurden auch Schmuckstücke und Objekte mit Amulettcharakter im Graben gefunden. Das Amulett vom Sandberg (Abb. 22) ist aus Weißbronze hergestellt, die durch einen sehr hohen Zinngehalt und einen, wenn auch geringeren, Bleigehalt gekennzeichnet ist. Diese oft auch als Potin bezeichnete Bronze weist eine silbrige Oberfläche auf und wurde eben deshalb häufig für Münzprägungen verwendet. Das Amulett ist als Heptagramm gefertigt, eine äußerst schwierige geometrische Konstruktion. Heptagramme sind selten und symbolisieren die Einheit der sieben Welten, stellen eine Symbolik der sieben Meere, sieben Kontinente, sieben Gestirne und der heiligen mystischen Zahl 7 dar. Heptagramme dienten zum Schutz vor so genannter versteckter Gefahr. Münzen konnten, wie schon erwähnt, erstmals in den Jahren 2003 (jüngerer Typ Roseldorf II) und auch 2004 (älterer Typ Roseldorf I) aus eindeutig zuordenbaren Schichten geborgen werden Blutige Opfer Zu den häufigsten Funden in der Grabenverfüllung des Heiligtums zählen insbesondere auch die Tierknochen. Dieses äußerst umfangreiche Tierknochenmaterial wurde von E. Pucher (Archäozoologische Sammlung des NHM) bislang erst grob vorsortiert und noch nicht protokolliert und vermessen. Aus diesem Grund können zu diesem Zeitpunkt auch noch keine genaueren Aussagen über das Opfertierspektrum, Schlacht- und Zerlegungsspuren etc. 7 Zur Bestimmung und Aufbewahrung kamen diese wie alle anderen Münzen der Siedlung zu G. Dembski in das Münzkabinett des KHM. 87

16 V. Holzer getroffen werden. Nur mit Vorbehalt lässt sich eine vorläufige Verteilung der einzelnen im Heiligtum vertretenen Tierarten beschreiben. So ist bis jetzt vor allem das Rind am häufigsten belegt, gefolgt von Pferd, weniger Schaf/ Ziege und viel weniger Schwein. Ab und zu kommen auch Reste von Hunden und kleineren Tieren vor. Diese Verteilung zeigt vorbehaltlich einen Unterschied zum normalen Siedlungsspektrum, wo Schweineknochen ziemlich häufig, Pferdeknochen jedoch selten vorkommen. Ob es sich bei diesen Tierresten vor allem um Tiere gehandelt hat, die im Zuge des Festmahls verspeist worden sind, oder um ganze Opfertiere ohne Verzehr durch den Menschen, ist bis jetzt noch unklar. Spuren sekundärer Verlagerungen an vielen Knochen könnten aber die Vermutung zulassen, dass zumindest ein Teil der Knochenreste der Opfertiere nach ihrem anschließenden Verwesungsprozess in der zentralen Opfergrube zur Enddeponierung in den Opfergraben verlagert worden ist. Abb. 22 : Siebensterniges Amulett aus Weißbronze. (NHM. Foto : Holzer 2006) Als Besonderheit gilt der Fund einer relativ gut erhaltenen Hirschgeweihstange eines Zehnenders im oberen Schichtenbereich des Grabens der Fläche 11. Dieses Geweih ist schädelecht, es handelt sich also nicht um eine Abwurfstange, und wurde an seinem oberen Ende an einer Sprosse beschnitten, die Stirnrosette und der Stirnzapfen wurden künstlich bearbeitet und gelocht (Abb. 23). Der Hirsch wurde möglicherweise geopfert und sein Geweih entweder als Trophäe im Bereich des Heiligtums aufgenagelt oder vielleicht auch in eine Art Maske integriert. Möglich wäre, dass mit einer solchen Maske der Hirschgott Cernunnos, der Gehörnte, der Herr der Tiere, also ein Gott mit Hirschgeweih auf seinem Kopf dargestellt wurde. Da der Hirsch im Frühling oder Herbst sein Geweih abwirft, wurde er zum Symbol für das zyklische Wachsen und Vergehen der Natur. Cernunnos ist somit ein Jahreszeitengott, der die Erneuerung der Erde und auf diese Weise Fruchtbarkeit und Reichtum bezeichnet 8. Neben dem Eber war der Hirsch vor allem auch die begehrteste Jagdbeute der Kelten. Diskutiert wird aber ebenfalls die Möglichkeit, dass ähnlich dem Schamanismus, der bei den Kelten nicht eindeutig nachgewiesen ist, keltische Priester, durch Drogen in Trance gebracht, mit einem Geweih-Kopfschmuck eine entsprechende Funktion inne gehabt haben. Mögliche Funde dazu könnten z. B. das bearbeitete Geweih aus einem römischen Badehaus vom 4. Jahrhundert n. Chr. in Hooks Cross oder Darstellungen wie z. B. auf dem silbernen Gundestrupkessel sein 9. Vergleichsweise selten finden sich dagegen die einzeln im Umfassungsgraben gelagerten und absichtlich und immer an einer bestimmten Stelle gebrochenen menschlichen Skelettreste als Zeugen blutiger Menschenopfer 10. Bis Abb. 23 : Bearbeitete Hirschgeweihstange. (NHM. Foto : Holzer 2006) 8 H. Birkhan, Kelten (1997) 694 ff. 9 M. J. Green, Die Druiden. Die Welt der keltischen Magie (1998) 33; 58 f. 10 Müller 2002, 217 ff.; S. Rieckhoff, ADeutschl 5, 2002, 20 ff. 88

17 Roseldorf/Sandberg ein keltisches Heiligtum nach dem Modell von Gournay-sur-Aronde jetzt konnten aus dem Heiligtum vom Sandberg ca. 90 Menschenknochen gezählt werden, die sich auffälligerweise hauptsächlich auf Fragmente von Humeri und Femora verteilen. Andere Extremitätenabschnitte und Schädelreste kommen selten vor, während Rumpfabschnitte hingegen bis jetzt fast vollkommen fehlen. Manche Menschenknochen weisen ähnliche Zerlegungsspuren wie die Tierknochen auf, doch sind auch viele Brüche und andere Beschädigungen am alten Knochen, was wie bei den Tierknochen auf Sekundärlagerung schließen lässt, zu beobachten. Genauere Untersuchungen zu den Menschenknochen durch M. Teschler-Nicola (Anthropologische Abteilung des NHM) stehen allerdings noch aus. 5. Interpretation und Vergleich mit Gournay-sur- Aronde Die Grabenanlage am Sandberg war von Anfang an als etwas Besonderes ausgezeichnet und ließ eine Kultstätte oder ein Heiligtum vermuten. Durch das umfangreiche Fundmaterial, das Fundspektrum, vor allem aber durch die Deponierungen der Funde im Graben nach vorhergegangener ritueller Zerstörung derselben wurde die Annahme eines Heiligtums bestätigt. Das Heiligtum am Sandberg weist deutliche Ähnlichkeiten mit Kultanlagen in Frankreich auf 11. Übereinstimmungen werden vor allem in der Form der Anlage, in der rechteckigen bzw. quadratischen Umfriedung des sakralen Bereichs durch einen Graben, möglicherweise in Verbindung mit einem Wall und einer Palisade, und im Zugang durch ein Tor deutlich. Es lassen sich aber auch Unterschiede feststellen wie z. B. in ihrer Nutzungsdauer. So waren die gallischen Heiligtümer, abgesehen von einem Hiatus gegen Ende der Mittellatènezeit, bis in die gallorömische Zeit in Funktion. Am Beispiel von Gournay-sur- Aronde wird dieser Unterschied sehr deutlich 12. Dieses Heiligtum wurde im Laufe des 4. Jahrhunderts v. Chr. errichtet, die ältesten Waffendeponierungen vollzog man gegen Ende der Frühlatènezeit. Während der gesamten Mittellatènezeit bis zum Beginn der Spätlatènezeit kamen kontinuierlich weitere Waffen hinzu. Um 125 v. Chr. wurde das Heiligtum planmäßig geräumt und der Graben zugeschüttet. Noch im Laufe des 1. Jahrhunderts v. Chr. wurde es wieder neu aufgebaut und blieb bis weit in das 4. Jahrhundert n. Chr. erhalten. Am Sandberg hingegen 11 A. Haffner (Hrsg.), Heiligtümer und Opferkulte der Kelten (1995); J.-L. Brunaux, Die Keltischen Heiligtümer im Nordwesten Galliens, in : G. Wieland (Hrsg.), Keltische Viereckschanzen. Einem Rätsel auf der Spur (1999) 91 ff.; Müller 2002, 112 ff. 12 J.-L. Brunaux P. Méniel F. Poplin, Gournay I. Les fouilles sur le sanctuaire et l oppidum ( ), Revue archéologique de Picardie : Numéro spéciale (1985); J.-L. Brunaux A. Rapin, Gournay II. Boucliers et lances, dépôts et trophées, Revue archéologique de Picardie (1988); Th. Lejars, Gournay III. Les fourreaux d épée. Le sanctuaire de Gournaysur-Aronde et l armement des Celtes de La Tène moyenne, Archéologie Aujourd hui (1994). kam es ab der späten Frühlatènezeit bis zu Beginn der Spätlatènezeit kontinuierlich zu Opferdeponierungen im Graben, eine Fortsetzung der Kulthandlungen des Heiligtums am Sandberg nach Ende der Mittellatènezeit bzw. nach Beginn der Spätlatènezeit konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Auch bezüglich Aus-, Um- und Neuaufbauten des Heiligtums sind Unterschiede festzustellen. In Gournay-sur- Aronde konnten allein sechs Bauphasen festgestellt werden. Der Graben wurde im 4. Jahrhundert v. Chr. mit m Ausdehnung angelegt und war mehr als 2 m breit und etwa 2 m tief. Im 3. Jahrhundert v. Chr. wurde er dann komplett mit Holz verschalt und war von da an Deponierungsort für die Opfergaben. Diesem Deponierungsgraben wurden zur selben Zeit eine mächtige Palisade und ein zweiter äußerer Graben vorgelagert. Der Eingang war im 4. Jahrhundert v. Chr. lediglich eine Unterbrechung des Grabens von 3 m an der Ostseite der Anlage. Anfang des 3. Jahrhunderts v. Chr. wurde dann ein Tor eingebaut, das im 2. Jahrhundert v. Chr. um 2 m erweitert wurde und mit einem Portalbau von sechs Pfeilern versehen wurde. Die zentrale Opferstelle im Inneren der Anlage wandelte sich von einer reinen zentralen Opfergrube im 3. Jahrhundert v. Chr. zu einem Tempelüberbau mit quadratischem Grundriss im 2. Jahrhundert v. Chr. Ein weiteres Jahrhundert später bildete die Opferstelle eine Feuerstelle mit Gebäude, das Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr. wieder zerstört wurde. In der späten Kaiserzeit wurde dann ein gallorömischer Umgangstempel an dieser Stelle errichtet. Am Sandberg konnten zumindest zwei Phasen festgestellt werden. Der Graben wurde mit m angelegt und war bis zu 3 m breit und 1 1,4 m tief. An seiner Außenseite waren einige Opfergruben angelegt, die von zahlreichen Tierbauten ge- bzw. zerstört wurden. Der Graben hatte keine Holzverschalung und diente wie in Gournay-sur-Aronde als Deponierungsort für die Opfergaben. Der Eingang zum Heiligtum wurde wahrscheinlich durch eine Holzbrücke gebildet, es war keine Unterbrechung des Grabens gegeben. Die zentrale Opferstelle war eine rechteckige seichte Grube mit wenigen Fundobjekten im inneren Bereich des Heiligtums. Spuren einer Palisade, eines Toraufbaus oder einer Überbauung der zentralen Grube bzw. von Schaupfählen konnten im Grabungsbefund selbst nicht festgestellt werden. Jedoch ist zumindest indirekt die Existenz von Schaubereichen für Trophäen wie Schaupfählen anhand zahlreicher in die Objekte eingeschlagener Nägel nachgewiesen. Weitere Parallelen finden sich im Fundspektrum und in der Tatsache, dass der Graben sekundär zur Aufnahme von Opfergaben oder Opferabfällen diente. In (zentralen) Gruben wurden speziell die blutigen Opfer vollzogen, die dort anschließend der Verwesung ausgesetzt wurden. In Gournay-sur-Aronde konnten insgesamt 3000 Knochen von Tieren und Menschen nachgewiesen werden. Die Tierknochen stammen vorwiegend von Haustieren wie Rind, Schaf/Ziege und Schwein. Auffällig zahlreich sind 89

18 V. Holzer ganze Rinderschädel vertreten. Die Tieropfer setzten sich einerseits aus der Opferung eines vollständigen Tieres (Rind oder Pferd) und andererseits aus dem Festmahl zusammen 13. Das komplizierte Opferritual wurde wahrscheinlich nur alle zwei bis fünf Jahre abgehalten. Man opferte ein altes Tier und überließ es als symbolische Götternahrung in einer zentralen Grube der Verwesung. Den Rest entsorgte man im Umfassungsgraben. Parallel fand vermutlich auf dem freien Platz im Heiligtum das Festmahl statt. Hierbei wurden vorwiegend Lämmer und Ferkel, aber auch Rinder und Hunde verspeist. Zeugen von Menschenopfern in Gournay-sur-Aronde sind die 60 Stück Menschenknochen, die 12 erwachsenen Menschen zugeordnet werden können. Ähnlich wie in Frankreich wurden auch am Sandberg im blutigen Opfer sowohl Tiere als auch Menschen getötet. Allerdings ist die endgültige Anzahl der Knochen noch nicht bekannt, da einerseits die Grabungen noch nicht abgeschlossen sind, andererseits die Untersuchungen des Fundmaterials erst begonnen haben. Bis jetzt zählt man am Sandberg allerdings bereits bis zu 90 Stück Menschenknochen. Zerlegungsspuren zeigen Ähnlichkeiten wie bei den Tierknochen, die vor allem durch Haustiere wie Rinder, Pferde, Schaf/Ziege, Schwein, Hunde und kleinere Tiere vertreten sind. Zu den Sachopfern gehören allgemein vor allem existentiell wichtige mit Symbolwert behaftete Objekte (Waffen, Arbeitsgeräte, wertvolle Gefäße, Schmuckstücke). In späterer Zeit ersetzten Münzopfer vor allem durch die Etablierung der Geldwirtschaft Sachgüter unterschiedlichster Art. Letztendlich entscheidend ist aber der ideelle Wert der Opfergabe. In Gournay-sur-Aronde sind rund 2000 Metallobjekte bzw. Metallfragmente, etwa 1300 Teile von Waffen zum Vorschein gekommen, am Sandberg bis jetzt mehr als 1300 Eisenfragmente, darunter vor allem Waffen, Wagen, Pferdegeschirr und anderes. Nach einer öffentlichen Zurschaustellung der Trophäen über Jahre oder auch Jahrzehnte wurden die Opfergaben nach dem Akt des Vernichtens, Zerstörens und Unbrauchbarmachens im Graben deponiert, wodurch der Transfer der Opfergabe zur Gottheit erst ermöglicht wurde. über Jahrzehnte hinweg vor allem auf Frankreich, sodass im übrigen Europa dennoch viele Fragen offen blieben. In Mitteleuropa wagte man lange Zeit nicht, ähnliche Befunde wie z. B. in Manching als keltische Heiligtümer zu interpretieren 14. Da kam die Entdeckung des eindeutigen Befunds eines keltischen Heiligtums in Roseldorf ähnlich dem Modell von Gournay-sur-Aronde sehr willkommen. Das Heiligtum vom Sandberg ist aufgrund seiner geographischen Lage und seiner außerordentlich guten Erhaltung in Mitteleuropa bis jetzt einzigartig. Durch den Beweis seiner Existenz in unserem Raum spielt die Erforschung dieses Heiligtums am Sandberg eine bedeutende Rolle in der Zukunft der internationalen Keltenforschung. Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur Müller 2002 : F. Müller, Götter-Gaben-Rituale. Religion in der Frühgeschichte Europas (2002). Abkürzungen ARGIS = Firma Archäologie Service OEG, Kleinstübing/ Steiermark GBA = Geologische Bundesanstalt Wien KHM = Kunsthistorisches Museum Wien NHM = Naturhistorisches Museum Wien ZAMG = Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik Wien 6. Bedeutung für die Keltenforschung Die Entdeckung des Heiligtums in Gournay-sur-Aronde in Frankreich im Jahr 1975 war der Anstoß zur Erforschung keltischer Heiligtümer des 3. und 2. Jahrhunderts v. Chr. Aufgrund seiner vollständigen Ausgrabung wurden seine Hauptcharakteristika aufgedeckt und die Kultstätte damit zum besten Beispiel eines keltischen Kriegerheiligtums. Die Forschung der Heiligtümer konzentrierte sich aber 13 W. R. Teegen, ADeutschl 5, 2002, 27 ff.; W. R. Teegen, Tieropfer und Tierbestattungen der Kelten, in : H. U. Cain S. Rieckhoff (Hrsg.), Fromm, fremd, barbarisch - die Religion der Kelten (2002) 26 ff. 14 S. Sievers, Manching. Die Keltenstadt (2003) 27 ff. 90

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