5 Tipps zur Gesprächsführung mit dem MPU-Gutachter. Wichtige Vorbemerkungen bitte zuerst lesen!

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1 5 Tipps zur Gesprächsführung mit dem MPU-Gutachter Wichtige Vorbemerkungen bitte zuerst lesen! Der entscheidende Punkt Ihres bevorstehenden MPU-Termins ist das Gespräch (Einzelgespräch) mit dem psychologischen Gutachter. Es stellt den Kern der MPU dar. Dafür ist ca. eine Stunde angesetzt. Wenn es wesentlich kürzer dauert, stehen die Aussichten meistens schlecht und deuten auf ein negatives Ergebnis hin. Pro Jahr fallen ungefähr % der MPU-Teilnehmer durch! Der überwiegende Grund dafür liegt hauptsächlich an fehlender oder zu geringer Vorbereitung! Die MPU ist kein Frage-Antwort-Spiel, kein Kreuzverhör und auch kein Intelligenztest, sondern eine herausfordernde Prüfung. Da Sie von Ihrer Führerscheinstelle als eine besondere Gefahr für den Straßenverkehr gelten (die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer ist durch Sie bedroht), müssen Sie jetzt den Gutachter quasi vom Gegenteil überzeugen! Auswendig Gelerntes, Beschönigungen oder Verharmlosungen ( Ist ja eigentlich nie was passiert, machen doch alle so usw.), führt absolut sicher zur negativen MPU. Der Gutachter möchte von Ihnen eine sorgfältige Aufarbeitung der vergangenen Geschehnisse hören. Dazu müssen Sie von echten, wirklich gelebten Veränderungen berichten können, die tatsächlich in Ihrem Leben stattgefunden haben. Das Gespräch bewältigen Sie auch nicht, wenn Sie sich vornehmen, Einfach nur die Wahrheit sagen. Es geht nicht um Wahrheiten, sondern um gründliche, nachprüfbare und festzustellende Veränderungen und echter Aufarbeitung! Ohne Vorbereitung fallen Sie mit höchster Sicherheit auf die Nase und haben Geldverlust, Zeitverlust, evtl. Jobverlust und viel Frust angesammelt. Wollen Sie das wirklich? Alle Tipps sind sehr hilfreich und nützlich für Sie aber ohne gründliche Vorbereitung stehen Ihre Chancen denkbar schlecht. Lesen Sie bitte am Schluss den Bonustipp. Er könnte Ihre Situation dramatisch positiv verändern! 1

2 Tipp 1: Gehen Sie mit einer positiven Grundeinstellung in die MPU! Versuchen Sie es zumindest in Ihrem eigenen Interesse! Sie machen sich das Leben (bzw. das Gespräch) etwas einfacher dadurch. Aus eigener Erfahrung wissen wir, wie viel angenehmer und leichter es ist, mit einem freundlichen Menschen zu sprechen als mit jemandem, der negativ, unfreundlich und grantig auftritt. Das ist in der MPU nicht anders. Wenn Sie mit einer negativen Grundeinstellung in das Gespräch gehen, weil Sie sauer auf die Führerscheinstelle, die MPU-Stelle, den Gutachter oder sonst wen sind, weil Sie alles für Abzocke halten, usw., dann wird sich das unweigerlich negativ auf die Begutachtungssituation auswirken. Sie kennen ja sicher auch das Sprichwort: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch heraus. Wenn Sie jedoch mit einer Haltung in die MPU gehen, bei der Sie Ihr Gegenüber so behandeln, wie Sie selbst auch gerne behandelt werden möchten, haben Sie von vorneherein eine viel bessere und positivere Gesprächsbasis. Natürlich kann es vorkommen, dass der Gutachter oder die Gutachterin Ihnen nicht so sympathisch ist. Aber deshalb muss man ja nicht unfreundlich sein. Zunächst einmal dürfen Sie davon ausgehen, dass der Gutachter Ihnen gegenüber relativ neutral und unvoreingenommen ist. Salopp formuliert: er tut seine Arbeit und hat die Aufgabe, herauszufinden, mit wem er es zu tun hat. Genauer gesagt muss er die vorgegebenen Fragen Ihrer Führerscheinstelle beantworten. Eine der wichtigsten Fragen hierzu lautet: Ist insbesondere nicht zu erwarten, dass Herr X / Frau Y, auch in Zukunft wieder im Straßenverkehr auffällig wird (je nachdem, ob mit Alkohol, Drogen oder Verkehrsauffälligkeiten oder Straftaten). Haben Sie es bemerkt? Nicht der Gutachter muss Ihnen beweisen, dass Sie wieder auffällig werden, sondern Sie müssen beweisen, dass Sie nicht mehr auffällig werden. Das nennt man Umkehrung der Beweislast. Sie merken hier sicher sehr deutlich, dass man mit irgendwelchen Vorsätzen, Reue oder flachen Bekundungsformeln wie: Das mache ich bestimmt nicht mehr keine Chance hat, sondern sich sofort ein negatives Gutachten abholen kann. Bei allen weiteren Fragen des psychologischen Gutachters geht es außerdem nicht um die Wahrheit. Deshalb ist es wichtig, nicht blauäugig oder naiv in das Gespräch zu gehen. Dazu stellt er Fragen, damit er Sie, Ihre Situation und Ihre Veränderungen besser beurteilen kann. Diese Fragen gehen manchmal ziemlich weit ins Persönliche hinein. Der Gutachter soll sich ein Gesamtbild Ihrer Persönlichkeit machen. Schließlich sind Sie ja nicht völlig überraschend aufgefallen. Sie haben dies im Prinzip über einen längeren Zeitraum herausgefordert. 2

3 Es gibt eine statistische Angabe im Fall von Alkohol-Auffälligkeiten. Diese besagt, dass auf eine entdeckte Trunkenheitsfahrt, der entdeckte Kraftfahrer bereits vorher zwischen 80x und 300 x unter Alkoholeinfluss gefahren ist! Hierzu gibt es eine häufige Frage vom MPU-Gutachter: Wie oft sind Sie bereits unter Alkoholeinfluss gefahren? Was würden Sie jetzt antworten? Fazit: Mit einer positiven Grundeinstellung Ihrerseits wird die MPU für alle Beteiligten besser und etwas leichter! Tipp 2: Seien Sie gut informiert! Im Vorfeld der MPU ist es sinnvoll, Informationsveranstaltungen der MPU-Stellen oder MPU-Beratungsstellen bzw. verkehrspsychologischen Stellen zu besuchen. Dort kann man sich darüber informieren, wie die MPU abläuft, welche formellen Dinge zu beachten sind, welche Maßnahmen ggf. im Vorfeld ergriffen werden müssen, inwieweit Abstinenznachweise erforderlich werden, etc. Sie können auch versuchen, Informationen über das Internet zu bekommen. Allerdings kann die Vielzahl und Fülle an Material dazu führen, dass Sie am Ende überfordert sind und nicht wissen, welche Information jetzt tatsächlich für Sie persönlich von Belang ist. Warum nicht auch anrufen und versuchen, die ersten Infos zu bekommen. Oft merken Sie schon im ersten Telefonat, ob man Ihnen nur etwas verkaufen will oder hilfreiche Infos geben möchte. Wesentlich sinnvoller wäre, ein Informationsgespräch bei einer MPU-Beratungsstelle, einer verkehrstherapeutischen Praxis oder bei einer MPU-Stelle zu führen, um sich individuell beraten zu lassen. Auch wenn diese Gespräche in der Regel kostenpflichtig sind, ist es oft lohnenswert! Sie bekommen gezielte Informationen und können gegebenenfalls sogar zusätzliche Kosten vermeiden, die durch falsche oder fehlende Infos entstehen würden. Solche Infos, die der Kumpel von einem anderen Kumpel bzw. dessen Schwager hat, sind eben - wenn überhaupt - nur zuverlässig für eben jenen Schwager vom Kumpel des Kumpels aber nicht für Sie!!! Fazit: Sparen Sie viele Kosten und Nerven, indem Sie sich vor Ihrer MPU gut und richtig informieren! 3

4 Tipp 3: Seien Sie gut vorbereitet! Die Durchfallquoten bei einer MPU sind hoch allerdings nur bei den Personen, die ohne Vorbereitung zur MPU gehen. Umgekehrt ist die Situation, wenn man sich gut und individuell vorbereitet. Dann liegt die Durchfallquote je nach Anbieter nur noch bei ca. 5-15%. Deshalb ist es sinnvoll, eine gezielte, auf die persönliche Situation zugeschnittene Vorbereitungsmaßnahme zu absolvieren. Im Vorfeld sollten Sie sich wie unter Punkt 2 beschrieben, gut informieren oder gegebenenfalls ein Beratungsgespräch in Anspruch nehmen. So können Sie in Erfahrung bringen, was in Ihrem Fall an Maßnahmen und Vorbereitung nötig ist, wie lange dies in etwa dauern wird, welche Kosten zu erwarten sind und wann Sie mit einer positiven MPU rechnen können. Am Schluss dieser Checkliste werden Sie Hinweise finden, welche neuen modernen Formen von MPU-Vorbereitung mittlerweile möglich sind. Informieren Sie sich kostenlos und unverbindlich! Fazit: Mit einer guten, individuellen Vorbereitung erhalten Sie 1.) Ihren Führerschein in der Regel im ersten MPU-Anlauf zurück und 2.) werden nicht erneut auffällig, weil Sie wirklich etwas über sich verstanden und verändert haben. Tipp 4: Seien Sie ehrlich aber nicht blauäugig! Ein MPU-Gutachter führt am Tag etwa 5-6 Begutachtungen durch. Jede dauert ca. 45 bis 60 Minuten. In diesem Gespräch versucht der Psychologe, sich ein Bild von Ihnen und Ihrer Situation zu machen. Er versucht zu verstehen, warum sich in Ihrem Leben bestimmte Entwicklungen ergeben haben. Außerdem möchte er von Ihnen wissen, ob und was Sie in Ihrem Leben verändert haben, damit die frühere Auffälligkeit nicht mehr passiert. Leider müssen die Gutachter sich in diesen Gesprächen immer wieder jede Menge Unsinn anhören. Viele Kandidaten erfinden und erzählen irgendeine Geschichte oder beschönigen irgendwelche Dinge, um sich in ein besseres Licht zu rücken. Da der Gutachter jedoch ein Fachmann auf seinem Gebiet ist, kann er meistens relativ schnell erkennen, ob er angeschwindelt wird oder nicht. 4

5 Wenn beispielsweise jemand mit 1,9 Promille hinter dem Steuer saß und vom Psychologen gefragt wird, wieviel er getrunken hat, dann ist es nicht hilfreich, darauf zu beharren, man hätte nur 4 Flaschen Bier (á 0,33 l) getrunken. Mit 4 Flaschen Bier kommt man genauso wenig auf 1,9 Promille wie in 2 Stunden mit dem Auto von Hamburg nach München: beides ist schlichtweg unmöglich. Sie brauchen sich also nicht zu schämen oder Angst zu haben, sie könnten in einem schlechten Licht dastehen. Der Gutachter weiß doch eh, dass Sie Mist gebaut haben, sonst wären Sie doch gar nicht in der MPU. Und jeder Mensch macht Fehler oder baut umgangssprachlich ausgedrückt mal Mist. Schämen müsste man sich höchstens, wenn man aus dem Fehler nichts gelernt hat. Oder wenn man den Fehler auf andere schiebt (Schuldabwälzung). Vermeiden Sie Blauäugigkeit und erzählen Sie dem Gutachter nichts, was mit Ihrer Auffälligkeit bzw. dem Verkehrsdelikt zu tun hat. Antworten Sie genau auf die Fragen, die Ihnen gestellt werden und erzählen Sie keine weitschweifigen Geschichten. Fazit: Mit kluger Ehrlichkeit kommen Sie viel weiter als mit Flunkereien oder Beschönigungen. Tipp 5: Seien Sie selbstbewusst und ruhig! Wenn Sie, wie unter Punkt 3 beschrieben, gut vorbereitet in die MPU gehen, dann können Sie sicher und selbstbewusst auftreten, weil Sie wissen, dass Sie alles aufgearbeitet haben. Sie wissen auch, wie Sie auf die Fragen des Psychologen antworten können. Und zwar nicht, weil Sie irgendetwas auswendig gelernt oder eine tolle Geschichte erfunden haben, sondern weil Sie etwas verstanden haben. Sie haben nämlich etwas über sich selbst gelernt und verstanden. Und wo es nötig war, Dinge und Einstellungen verändert, so dass Sie mittlerweile einen ganz anderen Standpunkt vertreten als zum Zeitpunkt der Delikte. Außerdem können Sie ruhig bleiben, wenn das MPU-Gespräch schwierig erscheint oder der MPU-Gutachter Ihnen nicht so sympathisch ist. Sie können ruhig bleiben, weil Sie an sich gearbeitet haben und genau wissen, was sich in Ihrem Leben positiv verändert hat. Fazit: Unsicher und unruhig ist man in der MPU, wenn man schlecht oder gar nicht vorbereitet ist. Wer jedoch an sich gearbeitet und wer sich verändert hat, der kann ruhig, gelassen und selbstbewusst in die MPU gehen. 5

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