Heuschnupfen Was nun? Eine Patienteninformation. Informationen zu den Behandlungsmöglichkeiten bei allergischer Rhinitis

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1 Heuschnupfen Was nun? Eine Patienteninformation Informationen zu den Behandlungsmöglichkeiten bei allergischer Rhinitis

2 Allergie oder Heuschnupfen Was ist eine Allergie? Allergie (engl. allergy) = ist eine häufige Erkrankungsform, bei dem das Immunsystem eines Menschen auf bestimmte körperfremde Stoffe ungewöhnlich stark reagiert. Das Immunsystem ist quasi im Ungleichgewicht und attackiert plötzlich Stoffe, die der Körper normalerweise als ungefährlich betrachten würde. Diese allergieauslösenden Stoffe heißen Allergene.

3 Heuschnupfen (engl. hay fever) Allergie oder Heuschnupfen Und was ist nun ein Heuschnupfen? = ist das sichtbare Ergebnis einer allergischen Reaktion des Körpers (Allergie). Also eine Abwehrreaktion des Körpers gegen diese Allergene (z.b. Blütenpollen von Bäumen, Gräsern oder Kräutern, Schimmelpilzsporen, Tierhaare oder Hausstaubmilben). Im Fachjargon ist Heuschnupfen = allergische Rhinitis!

4 Allergische Rhinitis Haben das viele Menschen? 80 Millionen Einwohner davon ca. 20% (16 Millionen) Allergiker Deutschland davon ca. 75% (12 Millionen) Atemwegsallergien (Heuschnupfen)

5 Allergische Rhinitis Was passiert da eigentlich? 1. Dass Allergen kommt in Kontakt mit der (Schleim)Haut des Allergikers und gelangt so in den menschlichen Körper. Schleimhäute (Nase, Mund, Augen) Haut

6 Allergische Rhinitis Was passiert da eigentlich? 2. Das Allergen wird von einer antigenpräsentierenden Zelle aufgenommen. Eine T-Helferzelle (weißes Blutkörperchen) gelangt in Kontakt und sendet Botenstoffe aus. In der Folge wird ein Schlüssel (IgE) produziert, an den das Allergen andocken kann. 1. Kontakt 2. Kontakt T-Zelle Nachdem das Allergen angedockt hat (2. Kontakt) wird Histamin ausgeschüttet (blaue Punkte).

7 Allergische Rhinitis Was passiert da eigentlich? 3. Das Histamin wandert durch den Körper. Es löst die allergischen Symptome aus - Nasenlaufen - Augentränen - Hautjucken - Niesen - Atemnot 1. Kontakt 2. Kontakt T-Zelle

8 Allergische Rhinitis Wohin kann sich meine Allergie entwickeln? Jeder 3. Patient mit allergischer Rhinitis wechselt im Zeitverlauf in ein allergisches Asthma über.

9 Allergische Rhinitis Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit für eine Allergie? Die Wahrscheinlichkeit für eine Allergie beträgt in der Regel: 15%, wenn keines der Eltern bzw. 40%, wenn nur ein Elternteil an einer Allergie erkrankt ist. 60%, wenn beide Eltern bzw. 75%, wenn beide Eltern und ein naher Verwandter betroffen sind. Wichtig ist: Allergien können sich im Zeitverlauf verändern!

10 Allergische Rhinitis Klingt ja nicht schlimm. Was ist, wenn ich nichts tue? Augen + Nase + Mund/Rachen + Bronchien/Lun ge = Etagenwechsel (andere Organe) Bei 1 von 3 Patienten kann sich aus einer allergischen Rhinitis langfristig ein allergisches Asthma entwickeln!

11 Allergische Rhinitis Was kann ich dagegen tun? Es gibt verschiedene Möglichkeiten eine Allergie zu behandeln: Behandlung der Allergie Behandlung der Symptome Vermeidung des Allergens Patientenschulung Behandlung der Ursache der Allergie Behandlung der Allergie

12 Allergische Rhinitis Was bringt die Behandlung der Symptome? Eine Behandlung der allergischen Symptome (antisymptomatische Therapie) lindert nur die Anzeichen der allergischen Rhinitis, d.h. die Allergie bleibt bestehen, aber die lästigen Symptome sind nicht mehr spürbar. Dies erreicht man, indem die Botenstoffe der Allergie (IgE, Histamin, etc.) blockiert bzw. gefangen werden. An der bestehenden Allergie ändert dies nichts.

13 Allergische Rhinitis Was bringt die Allergenvermeidung? Die Vermeidung des Allergens (Allergenkarenz) kann die Symptome der Allergie stoppen solange kein Kontakt mehr mit dem Allergen besteht. Mit viel Aufwand kann eine Allergenvermeidung erfolgreich sein. Dies ist bei vielen Allergenen leider nur schwer möglich. An der bestehenden Allergie ändert dies jedoch nichts.

14 Allergische Rhinitis Was bringt die Patientenschulung? Die richtige Schulung des Patienten kann sehr gut helfen, sich bei den ersten Anzeichen einer beginnenden Allergie richtig zu verhalten. Gut geschulte Patienten wissen, worauf sie bei Ihrer Allergie achten müssen, damit die Symptome nicht zu stark auftreten. An der bestehenden Allergie ändert dies jedoch nichts.

15 Allergische Rhinitis Ist eine kausale Allergietherapie die Lösung? Die kausale Behandlung einer Allergie nennt man Hyposensibilisierung oder spezifische Immuntherapie. Kausal heißt, dass die Therapie an der Ursache der Allergie ansetzt. Wie bei einer Art Impfung erhält der Allergiker das allergieauslösende Allergen über einen bestimmten Zeitraum bis das Immunsystem des Patienten wieder normal reagiert. Dies ist die einzige medizinische Therapie, die eine Allergie dauerhaft beseitigen kann (Weltgesundheitsorganisation 1998).

16 Hyposensibilisierung Kann eine Hyposensibilisierung wirklich helfen? Ergebnisse aus klinischen Studien belegen die Wirksamkeit der Hyposensibilisierung. Erfolgsquote 95% 80-90% 70-80% Bienen- oder Wespengiftallergie Pollenallergie Milbenallergie Schimmelpilz-allergie Wichtigste Voraussetzung ist, dass die Hyposensibilisierung gewissenhaft über mindestens 3 Jahre durchgeführt wird!

17 Hyposensibilisierung Wie funktioniert eine Hyposensibilisierung? Der Patient erhält das allergieauslösende Allergen in aufsteigenden Dosen über eine kurze Zeit (Steigerungsphase) und anschließend die gut verträgliche Höchstdosis über mindestens 3 Jahre (Fortsetzungstherapie), so lange bis die allergischen Symptome dauerhaft verschwunden sind. Je nach dem ausgewählten Behandlungsschema kann die Einnahme der Höchstdosis täglich, mehrmals wöchentlich oder monatlich erfolgen. Eine Hyposensibilisierung hat die höchsten Erfolgschancen, wenn die Einnahmeregeln konsequent eingehalten werden.

18 Hyposensibilisierung Gibt es verschiedene Arten der Hyposensibilisierung? Nach Zeitraum und dauer der Behandlung Kurzzeit Therapie vor oder während des Pollenfluges (nur über wenige Monate im Jahr) Langzeit Therapie über das ganze Jahr (durchgehend ohne Unterbrechung) Nach Art und Weise der Gabe des Allergens Injektionstherapie (Spritze) Sublinguale Tropfen Sublinguale Tabletten Die ausgewählte Therapie sollte individuell an die Bedürfnisse des jeweiligen Patienten angepasst werden.

19 Hyposensibilisierung Was versteht man unter sublingualer Hyposensibilisierung? Bei einer sublingualen Hyposensibilisierung (SLIT) nimmt der Patient die Tropfen oder Tabletten in den Mund, hält diese für ca. 1 2 Minuten unter der Zunge und schluckt die Tropfen/Tabletten anschließend runter. Das Ziel dieser Methode ist es das Immunsystem zu stimulieren und gleichzeitig die Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten. Die sublinguale Hyposensibilisierung (SLIT) ist eine sehr patientenfreundliche Alternative zur Spritzentherapie.

20 Hyposensibilisierung Welche Vorteile hat die sublinguale Hyposensibilisierung? Im Gegensatz zur Spritzentherapie hat die SLIT deutliche Vorteile: - weniger Nebenwirkungen - flexiblere Einnahme durch den Patienten - einfachere Anwendung der Therapie - zeitsparende Alternative für Arzt und Patient Eine sublinguale Hyposensibilisierung verlangt allerdings das konsequente Mitmachen des Patienten!

21 Hyposensibilisierung Wie einfach und sicher ist eine SLIT mit Tabletten? Die Nebenwirkungen sind je nach verwendetem Präparat verschieden! Im Idealfall rechnet man mit einer leichten Nebenwirkung auf Einnahmen. Leichte Nebenwirkungen sind Jucken in Mund und Rachenraum, leichte Müdigkeit oder leichtes Brennen im Mund. Im Gegensatz zu vielen Spritzenpräparaten kann man mit bestimmten Sublingualtabletten jederzeit insbesondere noch kurz vor Beginn des Pollenfluges anfangen. Dabei reicht es vielfach vollkommen aus, die jährliche Behandlungsdosis begleitend über den Zeitraum des Pollenfluges ein zu nehmen.

22 Hyposensibilisierung Gegen welche Allergien gibt es Sublingualtabletten? Verfügbar sind Sublingualtabletten derzeit für folgende Allergene:

23 Hyposensibilisierung Wie sind solche Sublingualtabletten einzunehmen?

24 Hyposensibilisierung Es gibt ein Mittel gegen Ihre Allergie! Für alle Fragen rund um eine Allergiebehandlung oder Hyposensibilisierung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Ihr Praxisteam

25 Unsere besonderen Praxisleistungen! Fragen Sie uns,wir helfen gerne weiter! Ihr Praxisteam

26 Allergietyp Typ 1 (Soforttyp) Indikation Allergische Rhinitis Allergische Rhinokonjunktivitis Urtikaria Typ 2 (Zytotoxischer Typ) Agranulozytose Hämolytische Anämie Typ 3 (Immunkomplex Typ) Typ 4 (Spät Typ) Vaskulitiden Kontaktekzem