MEDIENANALYSE AUGUST 2017
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- Christina Graf
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1 MEDIENANALYSE ---- PARTEIEN UND SPITZENKANDIDATINNEN AUF FACEBOOK-PAGES DER MEDIEN & FACEBOOK-PAGES DER SPITZENKANDIDATINNEN DER PARLAMENTSPARTEIEN ---- AUGUST 2017
2 MediaAffairs 2017 PARTEIENPRÄSENZ FACEBOOK UND PRINT AUGUST 2017 PRINTMEDIEN FB-SEITEN DER MEDIEN 3% 12% 5% 3% SPÖ ÖVP 8% 4% 4% 33% 48% FPÖ GRÜNE 20% NEOS 29% LISTE PILZ 31% Während die SPÖ im Print (vor allem auch aufgrund der Causa Silberstein) im Juli fast 50% der politischen Berichterstattung erreicht, teilt sich bei den Facebook-Beiträgen die Präsenz zwischen SPÖ und ÖVP in etwa gleich auf. Bei den Facebook-Beiträgen der Medien erreicht die SPÖ regelmäßig eine deutlich geringere Aufmerksamkeit als in den Printformaten. Der FPÖ dagegen gelingt über die Facebook-Postings der Medien eine deutlich stärkere Profilierung als im Print. Im Dreimonatsvergleich konnte sich die FPÖ sowohl im Print, als auch bei der Facebook-Präsenz über die Medienkanäle deutlich steigern (nächste Folie). ÖVP und Grüne verlieren zuletzt an Präsenz, die Grünen sind im ganzen Wahlkampf noch nicht in Fahrt gekommen. Neos und Liste Pilz pendeln sich bei einem Marktanteil von 3 bzw. 4 Prozent ein, beide haben im Vergleich zum Vormonat an Medienpräsenz verloren. 2
3 VERGLEICH FACEBOOK PARTEIEN: JUNI/JULI/AUGUST % 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Juni Juli August SPÖ ÖVP FPÖ Grüne Neos Liste Pilz Die FPÖ hat in den letzten drei Monaten kontinuierlich an Medienpräsenz dazugewonnen. Vor allem in Heute und Österreich können sich die Blauen traditionell gut positionieren und mit ihren Kernthemen punkten. Gleichzeitig haben vor allem die Grünen an Medienpräsenz in den vergangenen Monaten verloren. SPÖ und ÖVP erreichen in etwa gleich hohe Aufmerksamkeit bei der Medienpräsenz gibt es also kaum Unterschiede, dafür allerdings bei der Berichtstonalität über die Koalitionsparteien (siehe spätere Folien) 3
4 SPITZENKANDIDATINNEN IM MEDIENVERGLEICH (FACEBOOKSEITEN DER MEDIEN)
5 MediaAffairs 2017 MEDIENVERTEILUNG FÜR SPITZENKANDIDATINNEN (NATIONALRATSWAHL) INNENRING: FB, AUßENRING: PRINT 26% 9% 15% 3% 2%3% 6% 3%8% KRONE 35% 57% 5% 23% 9%6% 9% 41% 12% 18% 11% HEUTE 21% 32% 1% 3% 2% 3% 3% 1% OE24 32% 43% 33% 12% 19% 35% 30% 29% 14% 4% 5% 8% 4% 7% 27% 11% 31% 12% KURIER KERN KURZ STRACHE LUNACEK STROLZ PILZ 6% 8% 6% 8% 10% 6% 24% 37% 7% 16% STANDARD 13% 1% 7% 5% 8% 10% 5% 15% PRESSE 33% 49% 35% 42% 35% 37% 25% 29% 5
6 PRÄSENZ DER SPITZENKANDIDATEN: VERGLEICH FACEBOOK - PRINT PRINT FACEBOOK 13% 4% 3%4% KERN KURZ 4% 7% 6% 30% 47% STRACHE LUNACEK STROLZ 21% 29% PILZ 32% Im Vergleich der Spitzenkandidaten liegt im Print Kanzler Kern klar vorne, bei den Facebook-Beiträgen der Medien verliert Kern jedoch deutlich an Präsenz, Kurz gewinnt bei Letzteren etwas an Präsenz dazu. Die stärksten Zugewinne erreicht FP-Chef Strache, während er im Print auf nur einen Anteil von 13% an der Berichterstattung über die Spitzenkandidaten erreicht, sind es über die Facebook-Seiten der Medien über 20%. Strache geht neben BK Kern aus den FB-Postings von oe24 als präsentester aller Spitzenkandidaten hervor, jedoch mit wesentlich besserer Berichtstonalität als der Bundeskanzler, der aufgrund der Turbulenzen in der Partei und dem medial breitgetretenen Skandal um Wahlkampfberater Silberstein in die Kritik gerät. Strache setzt mehr auf FPÖ-Kernthemen, gibt sich angriffslustig und punktet vor allem in Österreich und Heute mit Altbewährtem: Asyl, Terrorismus, Ausländerpolitik. Strache polarisiert, das sichert ihm Medienaufmerksamkeit. Auch wenn es medial aufgrund der Causa Hübner oder im Kontext der Ausländer/Flüchtlingspolitik durchaus Kritik gibt sie hält sich in Grenzen und ist wahlstrategisch allemal besser, als gar nicht aufzufallen. Die FPÖ muss mit den Regierungsparteien anecken das kommt bei vielen an, die mit der Arbeit von Rot-Schwarz unzufrieden sind und davon gibt es einige. Sebastian Kurz versucht die Spannung aufrechtzuerhalten dafür hat er regelmäßig neue Persönlichkeiten für die ÖVP-Liste vorgestellt, das alleine reicht auf Dauer nicht. Eine verschärfte Asyl-, und Sozialpolitik für Migranten/Flüchtlinge und EU-Flüchtlingspolitik sind Kernthemen, die mediale Aufmerksamkeit garantieren und zugleich den inhaltlichen Abstand zur FPÖ geringer macht. 6
7 MediaAffairs 2017 USERENGAGEMENT BEI SPITZENKANDIDATINNEN FÜR NATIONALRATSWAHL NACH MEDIEN 14% 1% 1% <1% 1% 4% 4% 5% 11% 10% 33% KRONE HEUTE 16% 39% OE24 32% 29% 36% 37% 27% 2% KERN KURZ STRACHE LUNACEK STROLZ PILZ 14% 4% 23% 3% 19% 13% 12% 7% 5% 34% 18% KURIER 15% STANDARD 37% 14% PRESSE 39% 13% 28% In den Medien erreichen üblicherweise Beiträge über Kern oder Kurz die meisten User-Reaktionen in Form von Likes, Shares, Kommentaren, die anderen KandidatInnen bleiben teilweise weit zurück. Ausnahme sind Heute und oe24, wo FP-Chef Strache an der Spitze mitmischt in oe24 erreicht Strache mit fast 40% der User-Reaktionen den mit Abstand höchsten Wert. Heute und Oe24 bieten dem FP-Chef bereits seit Monaten einen große Bühne für Profilierung. Der hohe Anteil von BK Kern beim User-Engagement in Krone und oe24 beinhaltet vor allem kritische Kommentare und Kritik der User an Kern. Auffallend viele User-Reaktion im Standard entfallen auf Pilz und die Grünen. 7
8 MediaAffairs 2017 PERSÖNLICHKEITSMERKMALE VON KURZ, KERN & STRACHE POSTINGS GEWICHTET KURZ KERN STRACHE SYMPATHISCH SYMPATHISCH SYMPATHISCH KOMPETENT KOMPETENT KOMPETENT FÜHRUNGSSTARK FÜHRUNGSSTARK FÜHRUNGSSTARK EHRLICH EHRLICH EHRLICH JA NEIN Sebastian Kurz kann sich in den Medien auf Facebook nach wie vor besonders führungsstark positionieren, er gibt eine klare und immer härtere Linie im Umgang mit Flüchtlingen und Asylwerbern vor und stellt seine Partei personell von Grund auf neu auf. Nicht so gut punktet Kurz nach dem Unwetter in der Steiermark Gummistiefelduell, mit der Vorstellung von Taschner (Klimawandel-Leugner) oder im ORF-Sommergespräch, wo Kurz angegeben hat, dass der Industrielle Haselsteiner die SPÖ finanziell unterstützen würde. Es wird zudem angezweifelt, ob nur QuereinsteigerInnen in der Politik Garantie für eine bessere Politik sein können. Die Causa Silberstein nagt an der Glaubwürdigkeit von Kanzler Kern massiv. Die Frage, die sich stellt: Wie passen Soziale Gerechtigkeit und Steuerhinterziehung zusammen? Kern muss sich immer wieder rechtfertigen, kommt kaum aus der Defensive und die schwerwiegenden Vorwürfe halten sich lange in den Medien. Auch die Tatsache, dass Kern im Vergleich zu Kurz massiv in den Umfragen verloren hat, sorgt für negative Berichterstattung. Für Kern spricht, dass er trotzdem auch mit Führungsstärke punkten kann und von den drei Spitzenkandidaten am ehesten auch mit Sympathie punkten kann. FP-Chef Strache gibt sich angriffig hat aber in diesem Wahlkampf von seinem früheren Glanz etwas verloren, das zeigen die Umfragen, aber auch die Tatsache, dass die FPÖ bei ihren Kernthemen 8 mit Sebastian Kurz eine starke Konkurrenz bekommen haben.
9 BERICHTSTONALITÄT FÜR SPITZENKANDIDATINNEN KERN KURZ STRACHE LUNACEK STROLZ PILZ 0% 20% 40% 60% 80% 100% positiv eher positiv neutral eher negativ negativ Geradezu vernichtend fällt die Berichtstonalität für Bundeskanzler Kern im August aus. Kern kommt in den Medienpostings auf Facebook auf ein Viertel Negativ-Berichterstattung. Der gesamte Wahlkampf der SPÖ war von Turbulenzen und Problemen gekennzeichnet, die Causa Silberstein bringt aber für viele das Fass zum Überlaufen. Kern ist zwar nicht selbst beschuldigt, aber es liegt in seiner Verantwortung. Besonders kritisch gegenüber Kern zeigen sich Oe24, aber auch Krone und Presse. Auch Grünen Spitzenkandidatin Lunacek kämpft mit schlechten Umfragewerten, auch die Debatte um den Dieselbus für die Wahlkampftour sorgt für Kritik und Spott. Kritik an der Kampagne kommt auch von der Kronen Zeitung. Den Grünen wird mit Lunacek als Spitzenkandidatin nicht mehr viel zugetraut und keine großen Chancen ausgerechnet. Auch wenn den Grünen nicht recht sein kann, immer wieder passiert in den Medien der Vergleich mit Peter Pilz. Kurz und Strache können vor allem auf den Rückhalt der Boulevardblätter zählen, von den reichweitenstärksten Blättern kommt kaum Kritik an den beiden. 9
10 MediaAffairs 2017 TONALITÄT FÜR SPITZENKANDIDATINNEN IN FB-MEDIEN KERN KURZ STRACHE KRONE KRONE KRONE HEUTE HEUTE HEUTE OE24.AT OE24.AT OE24.AT KURIER KURIER KURIER STANDARD STANDARD STANDARD PRESSE PRESSE PRESSE 0% 20% 40% 60% 80% 100% positiv eher positv neutral eher negativ negativ 0% 20% 40% 60% 80% 100% positiv eher positv neutral eher negativ negativ 0% 20% 40% 60% 80% 100% positiv eher positv neutral eher negativ negativ 10
11 AUSWERTUNG FB-PAGES DER SPITZENKANDIDATINNEN
12 MediaAffairs 2017 ANZAHL DER POSTINGS SPITZENKANDIDATINNEN FANS 07.09/2017 FANS 11/2016 STRACHE KURZ KERN STROLZ LUNACEK STRACHE KERN STROLZ KURZ LUNACEK Die Anzahl der Postings der SpitzenkandidatInnen auf ihren eigenen FB-Pages hat sich nur minimal verändert. Nach wie vor postet Strache mit Abstand am meisten, Kurz allerdings generiert die meisten Reaktionen von Usern auf seiner Seite (siehe Abb. auf den nächsten Seiten). 12
13 TOP-5-THEMEN DER SPITZENKANDIDATINNEN AUF EIGENER FB-SEITE KERN KURZ STRACHE Wahlkampf Sport Pensionen EU-Politik Chronik (politisch) Postings LUNACEK Wahlkampf Klima Portrait / Biographie Chronik (politisch) Asyl / Ausländer Wahlkampf Chronik (politisch) Asyl / Ausländer Integration EU-Flüchtlingspolitik Postings STROLZ Wahlkampf Digitalisierung Parteienfinanzierung Sport Schul- und Bildungspolitik Wahlkampf Asyl / Ausländer Islamismus Terror Pensionen Postings Postings Postings 13
14 STRACHE KERN STROLZ KURZ LUNACEK MediaAffairs 2017 SPITZENKANDIDATINNEN: POSTINGS VS. USER-ENGAGEMENT *DURCHSCHNITTLICHE REAKTIONEN PRO POSTING POSTINGS 220 *Ø 3011 REAKTIONEN Ø 1775 Ø 156 Ø 3769 Ø POSTINGS USER-ENGAGEMENT Der Wahlkampf spitzt sich weiter zu, steigende Anzahl und Inhalte der Postings sprechen für sich. Strache postet am meisten und erreicht im August über Reaktionen (im Juli waren es noch gut ) auf seine Postings auf seiner eigenen Seite so viel wie sonst niemand. Auch Kanzler Kern versucht über Facebook mit eigenen Postings gutzumachen, was in den klassischen Medien derzeit im August unrund läuft Kern postet viel, er setzt auf Wahlkampf, Positionierung bei Sportereignissen und gibt sich sympathisch und bürgernah. Kern erreicht aber im Vergleich zu Strache und Kurz geringeres User-Engagement. Sebastian Kurz postet verhältnismäßig wenig, er setzt täglich im Schnitt nur drei Postings ab, generiert aber pro Posting das höchste User-Engagement. Bei Kurz dreht sich, wie bei allen anderen alles um Wahlkampf, seinen thematischen Schwerpunkte liegen bei Asyl, Ausländer und Integration Themen auf die auch FPÖ Strache auf seiner Facebook-Seite setzt. Kanzler Kern äußert sich auf seiner Seiter wenig 14 zum Thema Asyl/Flucht/Integration.
15 MediaAffairs 2017 GETEILTE MEDIENQUELLEN DER SPITZENKANDIDATINNEN KRONE_FB ÖSTERREICH_FB KURIER_FB ORF_FB PRESSE_FB HEUTE_FB STANDARD_FB UNZENSURIERT.AT_FB KERN KURZ STRACHE LUNACEK STROLZ POSTINGS 15
16 KONTAKTDATEN UND RÜCKFRAGEHINWEIS MAG. A MARIA PERNEGGER MEDIAAFFAIRS MAIL: M.PERNEGGER@MEDIAAFFAIRS.AT TEL.:
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