Einfluss von unterschiedlichen Lüftungssystemen auf die mikrobiologische Instrumentenreinheit

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1 Einfluss von unterschiedlichen Lüftungssystemen auf die mikrobiologische Instrumentenreinheit Referent: Dr. Frank Wille Anlass: SwissCCS (SRRT) Herbsttagung 2013 Ort: Wangen Datum: Mehr wissen. Weiter denken.

2 Inhalt Fakten zu nosokomialen Infektionen Instrumentenkontamination Erkenntnisse aus den Ergebnissen Zusammenfassung DIN :2008 Folie 2

3 Nosokomiale Infektionen -Faktenim Krankenhaus erworbene Infektion Anzahl ist abhängig von der Fachdisziplin Total 3-5 % in Deutschland ca Patienten, Tote Schweiz 8-10% ca , Tote Häufigste Infektionen Harnwegsinfektion durch Katheter (40 %) Lungenentzündung (20 %) postoperative Wundinfektionen (15 %) DIN :2008 Folie 3

4 Wundinfektionen -Ursachen- Endogene Faktoren (90 %) Mikrobiologische Besiedlung innerhalb des Wundfeldes (95 %) Mikrobiologische Besiedlung außerhalb des Wundfeldes (5 %) Exogene Faktoren (10%) OP-Personal und Lüftung (99 %) Umgebung (1%) DIN :2008 Folie 4

5 Luftwege im OP Quelle: Dr. Peter Lüderitz DIN :2008 Folie 5

6 Bestimmung der Raumklassen Grundlage: DIN : Raumklassen: Ia: turbulenzarmer Verdrängungsströmung Ib: turbulente Mischbelüftung Raumklasse wird in Abhängigkeit von den hygienischen Anforderungen gewählt DIN :2008 Folie 6

7 OP-Spektrum RK Ia Implantation (künstliche Gelenke, z. B. Hüfte, Knie) lange Operationszeiten (z. B. Thoraxchirurgie) große Wundfelder (z. B. Organtransplantationen) DIN :2008 Folie 7

8 Diplomarbeit Diplomarbeit an der Fachhochschule Mittelhessen, Gießen (Prof. Clausdorff) Einfluss von verschiedenen Lüftungssystemen im OP auf die Kontamination von chirurgischen Instrumenten Geprüft wurden: Ia-OP, Schutzbereich Ia-OP, außerhalb des Schutzbereichs Ib-OP, turbulente Mischlüftung DIN :2008 Folie 8

9 Ia-OP neu erstellt: 10/2010 Raumgröße 42 m² Lüftungssystem: TAV 3,2 m x 3,2 m (0,22 m/s) mit Differentialflow 1,1 m x 3,2 m (0,36 m/s) Abluft in allen 4 Raumecken bodennah Luftmenge: m³ Umluftmodule: unter Decke OP-Leuchten: Trumpf iled 3 und iled 3K Schutzgrad: 5 mit Lampen DIN :2008 Folie 9

10 Messung Ia-OP im Schutzbereich DIN :2008 Folie 10

11 Messung Ia-OP außerhalb Schutzbereich DIN :2008 Folie 11

12 Ib-OP erstellt: 1985 Raumgröße: ca. 40 m² turbulente Mischbelüftung über Schrägwandauslässe Luftmenge ca m³/ h qualifiziert über Erholzeitmessung: 23 min DIN :2008 Folie 12

13 Messung im Ib-OP DIN :2008 Folie 13

14 Methode DIN :2008 Folie 14

15 Ergebnisse Prüfung bei endoprothetischen Operationen: Knieoder Hüft-TEP OP-Dauer: ca. 70 min (Schnitt-Naht-Zeit) 10 Operationen je Lüftungssystem untersucht 30 Luftkeimzahlbestimmungen 60 Sedimentationsplatten (2 je Operation) 150 Crile-Klemmen (5 je Operation) DIN :2008 Folie 15

16 Ergebnisse Luftkeimzahlen Messreihe OP 1 OP 2 OP 3 OP 4 OP 5 OP 6 OP 7 OP 8 OP 9 OP 10 Mittelwert Ia-innen ,4 Îa-außen ,2 Ib , Luftkeimzahl 381, ,4 109,2 Ia innen Ia-außen Ib DIN :2008 Folie 16

17 Ergebnisse Sedimentationsplatten Messreihe OP 1 OP 2 OP 3 OP 4 OP 5 OP 6 OP 7 OP 8 OP 9 OP 10 Mittelwerte Ia-innen ,4 Ia-außen ,5 Ib ,4 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 Sedimentation Ia innen Ia-außen Ib DIN :2008 Folie 17

18 Ergebnisse Crile-Klemmen 4,5 Instrumente Messreihe Klemmen ohne Keime KBE Ia-innen ,4 Ia-außen ,5 Ib ,0 Mittelwert 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 Ia innen Ia-außen Ib DIN :2008 Folie 18

19 Anpassung der Flächen 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0 0,4 Vergleich Keimsedimentation 1,4 2,5 5,9 3, Sedimentationsplatte [KBE/55 cm²] Crile-Klemme [KBE/55 cm²] 7,5 DIN :2008 Folie 19

20 Luftpolstertheorie Standardsedimentationsplatte Standardplatte mit Rauch gefüllt Abklatschplatte DIN :2008 Folie 20

21 Sedimentplatten vs. Abklatschplatten Messung Sedimentationsplatte Abklatschplatte Mittelwert 3 9 DIN :2008 Folie 21

22 Verhältnis LKZ zu Sedimentation 450 Anteil Sedimentation je Messreihe Ia innen Ia-außen Ib Luftkeimzahl Instrumente DIN :2008 Folie 22

23 Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen Luft als Ursache für postoperative Wundinfektionen ist bekannt! Vermutung: die Keime gelangen nicht primär über die Luft in die Wunde, sondern über die kontaminierten Instrumente! nach 70 min. bis zu 68 KBE/ Instrument Im Ib-OP liegen die Instrumente stundenlang unter unkontrollierten Bedingungen auf dem Instrumententisch DIN :2008 Folie 23

24 Zusammenfassung Instrumententisch muss im Schutzbereich stehen sonst nur geringer Unterschied zu Ib Sedimentation auf den Instrumenten ist 2-3 mal höher als auf Sedimentationsplatten Abklatschplatten besser geeignet zur die Ermittlung der Sedimentationsrate Sedimentationsrate im TAV ist höher als bei turbulenter Mischbelüftung DIN :2008 Folie 24

25 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Noch Fragen? Mehr wissen. Weiter denken.