Report. Ausgabe 1 Juli 2015

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1 Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Report Ausgabe 1 Juli 2015 Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung Vorwort...2 Kapitel Marktsegmente und deren Beziehungen zueinander Kapitel Gesamtmarkt für Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Kapitel Warenströme Gesamtmarkt Kapitel Außenhandel Kapitel Der Schnittblumenmarkt und seine Besonderheiten Kapitel Der Topfpflanzenmarkt und seine Besonderheiten Kapitel Der Markt für Gehölze Kapitel Zierpflanzenund Baumschulproduktion im Überblick Kapitel Datenquellen und Methodik Kapitel Glossar Marktsegmente Kapitel Glossar Marktstufen und Marktbegriffe Betrachtet man den Gesamtmarkt für Blumen, Zierpflanzen & Gehölze über einen längeren Zeitraum, drängt sich der Eindruck von Stabilität auf. Betrachtet man die einzelnen Marktsegmente eingehender und untersucht sowohl die Sortimente als auch die Vermarktungswege, zeigen sich Bewegungen. Hierbei gibt es ebenso kurzfristige und schnelllebige Saisoneffekte wie langlebige Trends innerhalb der Segmente. Zwischen den Marktstufen und Einkaufsstätten führen strukturelle Veränderungen und innovative Absatzwege zu Verschiebungen. Das zunehmend schwindende Fachwissen bei den (jungen) Verbrauchern bietet Potential für die grüne Branche. Es stellt aber auch neue Ansprüche an den Handel und die Vermarktung. Erste Konzepte, um diese Wissenslücken zu schließen, sind angelaufen. Der Handel setzt vermehrt auf Konzepte, die die Verbesserung der Lebensqualität durch Pflanzen nutzen. Der Trend zur Regionalität hat bereits Eingang in die Vermarktung von Zierpflanzen gefunden hat. Dieses Konzept zieht sich durch alle Handelsebenen. Es bleibt abzuwarten, wie die grüne Branche solche Trends in Zukunft bedienen wird. Die verbreiteten Shopin-Shop-Systeme, die sich in frequenzstarken Lagen ansiedeln, sind ein Beispiel für den Erfolg neuer Wege. Hier hat sich der klassische Fachhandel neu erfunden. Gemäß dem Motto Konstant ist nur die Veränderung bietet diese Warenstromanalyse eine Grundlage zur Beurteilung der Märkte für Blumen, Zierpflanzen & Gehölze im Jahr Die immer vielfältiger werdende Handelswelt befindet sich ebenso wie die Produktion im Wandel. Wohin diese Entwicklungen führen werden, bleibt abzuwarten. Positiv ist jedoch die Stabilität des Gesamtmarktes auf hohem Niveau zu bewerten. Wenn auch äußere Einflüsse für einzelne Marktbeteiligte starke Auswirkungen haben, bleiben die Ausgaben für Blumen, Zierpflanzen & Gehölze in Deutschland doch konstant hoch. AMI GmbH Wir erarbeiten alle Marktinformationen mit äußerster Sorgfalt, eine Haftung schließen wir jedoch aus. Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Hans-Christoph Behr Hans-Christoph.Behr@AMI-informiert.de Britta Tröster Britta.Troester@AMI-informiert.de; Tel.: +49 (0) /260 -

2 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 2 Vorwort Seit den letzten beiden Veröffentlichungen zu den Warenströmen bei Blumen, Zierpflanzen & Gehölzen sind mittlerweile knapp 9 (bzw. 14) Jahre vergangen. In dieser Zeit haben sich nicht nur die Märkte und Warenströme sondern auch die Datengrundlagen merklich verändert. Die hier vorliegenden Ergebnisse sind weder mit den Ergebnissen aus der 1. Noch mit denen aus der 2. Warenstromanalyse vergleichbar. Die Änderungen im Markt führten dazu, dass die Warenströme differenzierter dargestellt werden müssen als in der Vergangenheit. Allerdings muss darauf hingewiesen werden, dass es sich bei den Ergebnissen um fundierte Schätzungen und Hochrechnungen handelt, die gewissen Schwankungsbreiten unterliegen können. Die Warenströme werden monetär betrachtet, wobei die Angaben im Regelfall in Mrd. EUR erfolgen, und nicht wie in der Vorgängerversion in Spannen von Mio. EUR. Dieses Vorgehen dient vor allem der Erhöhung der Übersichtlichkeit und zur besseren Visualisierung der Ergebnisse. Die zunehmenden Warenströme die eine oder mehrere Handelsstufen überspringen, sollten in der aktuellen Warenstromanalyse auch ausgewiesen werden und erkennbar sein. Dieser Handel wird von Marktbeteiligten durchgeführt, die gleich mehrere Funktionen ausüben. Sie werden, anders als in beiden Vorgängerwerken, keiner der 4 großen Handelsstufen zugeordnet. Die dabei ausgewiesenen Volumina sind auf der Preisbasis der Handelsstufe ausgewiesen, von der der stufenübergreifende Handel startet. Im Anhang werden die verwendeten Methoden und auch die Begriffe (deren Bedeutung sich seit 2005 durchaus verändert hat) dargestellt. Allerdings wird in dieser Analyse nicht nur der Gesamtmarkt für Blumen, Zierpflanzen & Gehölze, sondern auch dessen Segmente detailliert betrachtet. Die vorliegende Analyse stützt sich hauptsächlich auf das Jahr Es werden allerdings auch einige Entwicklungen dargestellt. Da gerade innerhalb der Marktsegmente Verschiebungen innerhalb der Sortimente zu beobachten sind, die sich stark auf die Volumina auswirken, werden an einigen Stellen Hinweise zu Mengenentwicklungen gegeben. Hierbei ist weiterhin zu beachten, dass sich die Spanne der Gebindegrößen seit dem Vorgängerwerk deutlich erhöhte. Im Bereich der Schnittblumen bezieht sich dieser Wandel vor allem auf die Anzahl der Stiele pro Monostrauß, bei Topfpflanzen und Gehölzen, müssen die Topfgrößen beachtet werden. Somit liefert diese Analyse Ergebnisse, die sich in 3 wesentlichen Punkten von den Vorgängerwerken unterscheiden: Innovative, teils stufenübergreifende Vermarktung, die auf allen Handelsstufen zur Aufweichung der bekannten Strukturen und Einkaufsstättendefinitionen führt Sortimentserweiterungen um im Jahr 2005 noch weitgehend unbekannte, mittlerweile durchaus marktrelevante Konzepte, die sich vor allem im Topfpflanzenbereich zeigen. Veränderte Datengrundlagen

3 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 3 Kapitel 1: Marktsegmente und deren Beziehungen zueinander Im Gegensatz zu anderen Märkten im Bereich der der landwirtschaftlichen Produktion, in den sich der Gartenbau thematisch und statistisch einordnet, ist der für Blumen und Pflanzen sehr vielschichtig und kleinteilig. Grundsätzlich muss zwischen 4 Hauptsegmenten unterschieden werden. Die Zuordnungen sind in einigen Bereichen fließend und je nach Datenquelle und Analyse durchaus uneinheitlich. Die 4 Hauptsegmente, die sowohl nach produktionstechnischen als auch nach botanischen und verwendungstechnischen Merkmalen (Verbrauchersicht) unterschieden werden, sind Schnittblumen, Topfpflanzen, Gehölze und Blumenzwiebeln. Für den Bereich der Blumenzwiebeln kann diese Veröffentlichung lediglich Hinweise geben. Die anderen 3 Hauptsegmente werden definiert und auf 4 Marktebenen beschrieben. SCHNITTBLUMEN In dem Hauptsegment der Schnittblumen werden die Pflanzen zusammengefasst, die zum Verkaufszeitpunkt abgeschnitten sind. Dazu gehören frische Schnittblumen, Trockenblumen sowie Kränze und Gestecke. Die frischen Schnittblumen müssen aufgrund der Vermarktungswege und der Preisgestaltung in Monound Mischsträuße unterschieden werden. Monosträuße enthalten ausschließlich eine Pflanzenart. Die Farbe der enthaltenen Blüten spielt dabei keine Rolle. Mischsträuße enthalten mehrere Pflanzenarten. Diese gemischten Sträuße haben ein deutlich höheres Preisniveau, da sie durch das Binden einen (oft recht hohen) Anteil an Dienstleistung enthalten. Gerade auf Verbraucherebene zeigt sich dieser Preisunterschied deutlich: Im Jahr 2014 zahlten die Verbraucher in Deutschland für einen Monostrauß durchschnittlich 3,26 EUR, für einen Mischstrauß dagegen 8,90 EUR. Trockenblumen haben eine geringe Marktbedeutung und werden auf zweierlei Arten vermarktet. Sie werden entweder als Strauß oder als Gesteck angeboten. Der Bereich Kränze und Gestecke ist ebenfalls recht klein, obwohl hier 3 Kategorien zusammengefasst

4 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 4 sind. Diesem Bereich werden die Gestecke aus frischen Blumen ebenso zugeordnet wie die Grabgebinde (Kränze und Gestecke) und die Adventsgebinde (Kränze und Gestecke). Diese Einteilung ist sinnvoll, da alle hier zusammengefassten Produkte ähnlich den Mischsträußen einen mehr oder weniger hohen Anteil an Dienstleistungen enthalten. Zusätzlich fließen hier jedoch weitere Materialien wie Römer (Kranzrohlinge), Steckschwämme und Schalen oder Schleifen in das Produkt und somit auch in den Preis ein. Auf Verbraucherebene wurden in Deutschland im Jahr 2014 durchschnittlich 12,32 EUR für Gestecke aus frischen Blumen, 20,11 EUR für Grabgebinde und 10,50 EUR für Adventsgebinde ausgegeben. TOPFPFLANZEN Dieses Hauptsegment umfasst alle Pflanzen, die im Topf produziert und verkauft werden, unabhängig davon, ob die Pflanzen ein- oder mehrjährig sind. Eingeschlossen ist der Wechselflor (früher Beet- & Balkonpflanzen) ebenso wie Stauden, Zierkräuter und Zimmerpflanzen. Beim Wechselflor wird aus produktions- und vermarktungstechnischen Gründen zwischen Wechselflortöpfen (Einzelpflanzen) und Wechselflorschalen unterschieden. Während die Einzelpflanzen vor allem zum Auspflanzen und somit zur Weiterverwendung beim Verbraucher verkauft werden, sind die Schalen fertig arrangierte Einheiten und damit als Convienience - Produkte zu betrachten, die beim Verbraucher nur noch platziert werden müssen. Ebenso wie bei den anderen aufbereiteten Produkten liegt das Preisniveau auf Verbraucherebene aufgrund der eingeflossenen Dienstleistung und der zusätzlich benötigten Materialien wie Schalen und eventuell Dekorationen höher. Für Einzelpflanzen zahlten die Verbraucher in Deutschland im Jahr 2014 durchschnittlich 1,49 EUR und für Schalen 4,53 EUR. Als Stauden werden hier in der Regel mehrjährige, winterharte Pflanzen definiert. Es muss jedoch zwischen verschiedenen Stauden unterschieden werden. Es gibt die klassischen Stauden, in dieser Analyse Kleinstauden genannt, die zum Vermarktungszeitraum nicht voll entwickelt sind. Dagegen sind die Großstauden meist voll entwickelt und werden in der Blüte vermarktet. Sie erfordern eine längere Produktionszeit und werden gewöhnlich in größeren Töpfen vermarktet, was sich in einem höheren Preisniveau äußert. Von der Produktionsseite her betrachtet sind es vor allem diese Großstauden, die nicht in klassischen Staudenbetrieben sondern von Zierpflanzenbetrieben produziert werden. Seit Jahren wird auch hier ein Trend zu den Großstauden festgestellt, der nach Expertenschätzungen vor allem darauf beruht, dass der Verbraucher bei diesen Pflanzen keine Arbeit aufwenden muss (Convienience). Aufgrund der botanischen Gegebenheiten werden in den Bereich der Stauden auch Wasserpflanzen eingerechnet, für die es in der offiziellen Statistik allerdings kaum Daten gibt. Die Zierkräuter, die zwar zum Verzehr geeignet sind, in der Regel aber eher zu Zierzwecken eingekauft werden, entwickeln sich seit einigen Jahren sowohl in der Produktion als auch beim Verbraucher recht dynamisch. Durchschnittlich zahlten die Verbraucher im Jahr 2014 mit 1,74 EUR knapp 10 Ct mehr als im Vorjahr. Auch bei den Zierkräutern ist die offizielle Datenlage sehr dünn. Die Unterscheidung der Teilsegmente bei den Zimmerpflanzen ist ähnlich angelegt wie beim Wechselflor. Allerdings wird hier bei den Einzelpflanzen zusätzlich zwischen blühenden Zimmerpflanzen (Blühpflanzen) und grünen unterschieden. Die blühenden Zimmerpflanzen werden in der Regel in der Blüte vermarktet, während die grünen Zimmerpflanzen (Grünpflanzen) in allen Entwicklungsstufen zur Verfügung stehen. Aufgrund der meist größeren Gefäße bei den grünen Zimmerpflanzen zeigt sich hier ein höheres Preisniveau. Im Jahr 2014 zahlten die Verbraucher in Deutschland für eine Blühpflanze durchschnittlich 3,79 EUR, für eine Grünpflanze 4,24 EUR. Die Schalen mit Zimmerpflanzen (die häufig eine Mischung aus blühenden und grünen Zimmerpflanzen enthalten) liegen auf noch höherem Preisniveau, da auch hier zusätzlich sowohl die Dienstleistung als auch das Zusatzmaterial (evtl. inkl. Dekoration) in den Preis einfließen. Auch hier entwickeln sich die als Convienience - Produkte einzustufenden Schalen seit einigen Jahren dynamischer als die Einzelpflanzen. Durchschnittlich zahlten die Verbraucher in Deutschland im Jahr 2014 mit 7,02 EUR rund 3 EUR mehr für eine Schale als für eine Einzelpflanze. GEHÖLZE Auch das Hauptsegment der Gehölze wird weiter unterteilt. Diese Einteilung ist jedoch eher botanisch als produktions- oder vermarktungsorientiert. Unterschieden wird zwischen Obst-, Zier- und Schnittnadelgehölzen.

5 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 5 Obstgehölze zeichnen sich durch essbare Pflanzenteile aus. Hierbei werden sowohl Obstbäume als auch Beerensträucher betrachtet. Allerdings fließen hier lediglich die Pflanzen ein, die nicht für den Erwerbsobst- oder Weinbau verwendet werden, da diese in der offiziellen Statistik nicht hinreichend erfasst werden. Aufgrund des vermittelten Zusatznutzens und der durch Veredelung aufwändigeren Produktion liegt das Preisniveau hier im Gehölzbereich am höchsten. Die Verbraucher zahlten im Jahr 2014 durchschnittlich 10,21 EUR für ein Obstgehölz. Ziergehölze umfassen sowohl Laub- als auch Nadelgehölze, die beim Verbraucher in den meisten Fällen ausgepflanzt werden. Gerade hier gibt es ab der Produktionsebene immer wieder Zuordnungsprobleme zwischen Gehölzen und Stauden. Das Preisniveau auf Verbraucherebene liegt niedriger als bei Obstgehölzen, unterscheidet sich aber nach Laub- und Nadelgehölzen. Für Laubgehölze zahlten die Verbraucher im Jahr 2014 durchschnittlich 6,17 EUR, für Nadelgehölze mit 9,48 EUR knapp 3 EUR mehr. Das 3. Teilsegment, das in dieser Veröffentlichung zu den Gehölzen gezählt wird, hat zwar recht große Marktbedeutung, die offizielle Datenlage ist aber noch deutlich dünner als bei den klassisch betrachteten Produkten. Unter Schnittnadelgehölze werden Weihnachtsbäume, Nadelgehölzzweige und anderes immergrünes Schnittgrün zusammengefasst. Diese Gruppenbildung beruht vor allem auf der vergleichbaren Produktion. Insgesamt wird hier eine Mischung aus getopften und geschnittenen Produkten betrachtet, die aus methodischen Gründen nicht auf die jeweiligen Segmente aufgeteilt werden.

6 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 6 Kapitel 2: Gesamtmarkt für Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Weitgehend kann man im Bereich des Gesamtmarktes von Stabilität sprechen. Bereinigt man die Entwicklungen um äußere Einflüsse wie zum Beispiel die Witterung (deren Auswirkungen 2013 zu einem Ausnahmejahr führten), ändert sich sowohl an den Pro-Kopf-Ausgaben der Verbraucher in Deutschland als auch am Gesamtmarktvolumen kaum etwas. Änderungen bzw. Verschiebungen finden sich zwischen oder innerhalb der Marktsegmente und deren Sortimenten. Stabilität zeigt sich ebenfalls bei den Einkaufsstätten auf Einzelhandels- und Endverbraucherebene. Zwar gibt es hier ebenfalls Verschiebungen auf Detailebene, gerade der Verbraucher scheint sein Verhalten jedoch nicht sprunghaft zu ändern. Marktvolumen Das Volumen des Marktes für Blumen, Zierpflanzen & Gehölze bewegt sich seit mehr als 5 Jahren zwischen 8,5 und 8,7 Mrd. EUR (zu Einzelhandelspreisen). Das Gesamtmarktvolumen bezieht sich auf die 4 Hauptsegmente (Schnittblumen, Blumenzwiebeln, Gehölze und Topfpflanzen). Im Jahr 2014 erreichte der Gesamtmarkt nach dem witterungsbedingten Krisenjahr 2013 (in dem die Saison für Frühjahrsblüher quasi ausfiel) mit 8,6 Mrd. EUR wieder normales Niveau. Das Segment der Schnittblumen erreichte 2014 einen Anteil von rund 35 % des Gesamtmarktes, womit es nach wie vor das größte Einzelsegment des Marktes bleibt. Das zusammengesetzte Segment der Zimmerpflanzen steht im Jahr 2014 für rund 18 % des Marktes, wobei gerade hier deutliche Sortimentsverschiebungen seit 2005 zu beobachten sind. Das größere Teilsegment der blühenden Zimmerpflanzen erreichte ein Marktvolumen von 1,1 Mrd. EUR (13 %) und ist damit mehr als doppelt so groß wie das Teilsegment der grünen Zimmerpflanzen. Die Beet- & Balkonpflanzen umfassten als Segment im Jahr 2014 rund 21 % des Marktes, womit sie immer noch das größte Einzelsegment innerhalb der Topfpflanzen bilden. Auch hier zeigt sich mittlerweile ein anderes Sortiment als zu Zeiten des Vorgängerwerkes. Ähnlich sieht es beim Segment der Stauden aus. Im Jahr 2014 erreichten die Stauden ein Marktvolumen von rund 0,5 Mrd. EUR (zu Einzelhandelspreisen). Die im Jahr 2005 noch vorherrschenden Kleinstauden, die zu deutlich günstigeren Preisen gehandelt wurden, gehen seit einiger Zeit zu Gunsten der meist zur Vollblüte verkauften Großstauden zurück. AMI Zusammensetzung des Marktes für Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Wert in % auf Basis 2014v: 8,6 Mrd. EUR zu Einzelhandelspreisen Schnittblumen 35% 3,0 Mrd. EUR 13% 1,1 Mrd. EUR blühende Zimmerpflanzen Blumenzwiebeln 3% 0,2 Mrd EUR. 5% 0,4 Mrd. EUR grüne Zimmerpflanzen Gehölze 16% 1,4 Mrd. EUR 2% 0,2 Mrd. EUR 5% 0,5 Mrd. EUR 21% 1,8 Mrd. EUR Beet- & Balkonpflanzen Quelle: AMI GmbH Kräuter Stauden v: vorläufig; Stand Apr. 2015

7 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 7 Die Kräuter bilden das 1. Segment, welches im Jahr 2005 noch gar nicht betrachtet wurde. Dort fanden sich die (noch deutlich unwichtigeren Pflanzen) in anderen Segmenten. Im Jahr 2014 erreichte das Segment der Kräuter einen Anteil von 2 % am Gesamtmarktvolumen. Im Jahr 2014 standen die Gehölze als Segment für ein Marktvolumen von 1,4 Mrd. EUR (zu Einzelhandelspreisen). Die Sortimentsverschiebungen in diesem Bereich fanden vor allem zwischen den klassischen Zier- & Obstgehölzen und den neueren Balkon- & Naschvarianten (inkl. Beerensträucher) statt. Das 2., in der Vorgängerversion noch nicht betrachtete Segment ist das der Blumenzwiebeln. Dieses wurde 2005 ebenfalls auf die klassischen Segmente verteilt. Im Jahr 2014 lag der Anteil dieses kleinsten Hauptsegmentes bei 3 %. In den im Folgenden dargestellten Warenströmen sind die Blumenzwiebeln nicht auf allen Handelsebenen enthalten, da die separate Betrachtung so neu ist, dass noch nicht viele Datenquellen verfügbar sind. Pro-Kopf-Ausgaben Durch die strukturellen Veränderungen der Bevölkerung in Deutschland stellen sich die Pro-Kopf- Ausgaben für Blumen, Zierpflanzen & Gehölze nicht ganz so stabil da, wie der Gesamtmarkt. in vielen Fällen nicht davon auszugehen, dass die Kaufkraft zum Zeitpunkt der Zuwanderung mit der innerhalb Deutschlands vergleichbar ist. Die Pro-Kopf-Ausgaben für Blumen, Zierpflanzen & Gehölze erreichten im Jahr 2014 erneut gut 106 EUR, was in etwa dem Niveau aus dem Jahr 2012 entspricht. Das Jahr 2013 kann als witterungsbedingtes Ausnahmejahr nicht in die Betrachtung einbezogen werden, womit sich ein leicht steigender Trend zeigt. Hier zeigt sich das Zusammenspiel von rückläufiger deutscher Bevölkerung und der Konzentration der Ausgaben in den höheren Altersklassen mit fortschreitendem Sortimentswandel. Im Jahr 2014 gab jeder Verbraucher in Deutschland rund 37 EUR für Schnittblumen aus, wobei 56 % dieser Ausgaben für Monosträuße getätigt wurden. Für Zimmerpflanzen waren es insgesamt 19 EUR. Auf Beet- & Balkonpflanzen entfielen durchschnittlich 22 EUR, auf Kräuter 3 EUR, auf Stauden 6 EUR und auf Gehölze 17 EUR. Für Blumenzwiebeln (ausschließlich ruhende Dauerorgane) gaben die Verbraucher im Jahr 2014 rund 3 EUR aus. Folglich entfielen auf die Gruppe der Topfpflanzen und auch auf die der Gartenpflanzen im Jahr 2014 rund 50 EUR. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nimmt die Bevölkerung in Deutschland zwar zu, der Zuwachs beruht allerdings vor allem auf Zuwanderung. Hier ist AMI Marktentwicklung Gesamtmarkt, privater und institutioneller Verbrauch zu Einzelhandelspreisen in Mrd. EUR v AMI Pro-Kopf-Ausgaben für Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Endverbraucherebene in EUR ,6 8,5 8,6 8,6 8,4 8, Quelle: AMI GmbH v: vorläufig; Stand Apr Quelle: AMI GmbH

8 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 8 Kapitel 3: Warenströme Gesamtmarkt Das folgende Kapitel wurde vollständig neu erstellt. Es beschreibt und erklärt die Warenströme des Gesamtmarktes, ohne Unterscheidung nach Segmenten. Es ist als große Übersicht gedacht, die Zusammenhänge klarstellen und dem Leser ein Gefühl für die Daten vermitteln soll. In der Betrachtung der Warenströme für den Gesamtmarkt sind die Blumenzwiebeln ausgespart. MARKTVOLUMEN Das Marktvolumen zu Erzeuger- bzw. Importpreisen betrug im Jahr 2014 rund 3,6 Mrd. EUR. Das Marktvolumen ist die Summe aus dem mit 2,4 Mrd. EUR etwas größeren Importwert und der deutschen Produktion mit 2,1 Mrd. EUR im Jahr Da die Pflanzen, die auf dieser ersten Ebene exportiert werden, dem Inlandsmarkt nicht weiter zur Verfügung stehen, weist das Marktvolumen die Exporte (0,9 Mrd. EUR im Jahr 2014) nicht aus. Für den Gesamtmarkt liegt (wie eben beschrieben) der Importwert für das Jahr 2014 höher als die deutsche Produktion. Wegen der hohen Bedeutung wird der Außenhandel in Kapitel 4 separat betrachtet und mit den Warenströmen nochmals nach Segmenten aufgeschlüsselt. STUFENÜBERGREIFENDER HANDEL Nicht alle Pflanzen aus dem Marktvolumen folgen den klassischen Warenströmen. Für Blumen, Zierpflanzen & Gehölze gibt es 3 Wege, auf denen Pflanzen (folglich auch Marktvolumen) die Einzelhandelsebene erreichen, ohne die Großhandelsebene zu tangieren. Hierbei betreffen der Direktabsatz und die Selbstvermarktung die deutsche Produktion. Direktabsatz Der Direktabsatz, belief sich im Jahr 2014 auf rund 0,5 Mrd. EUR (zu Erzeugerpreisen), welche aus der deutschen Produktion direkt über die Gärtnereien und Baumschulen auf Einzelhandelsebene an die Verbraucher vermarktet wurden.

9 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 9 Selbstvermarktung Die Selbstvermarktung hatte im Jahr 2014 ein um 0,2 Mrd. EUR höheres Volumen. Die so erreichten 0,7 Mrd. EUR (zu Erzeugerpreisen) wurden ebenfalls direkt aus der deutschen Produktion abgezogen. Die nachfolgende Vermarktung auf Einzelhandelsebene kann allerdings über alle Einkaufsstättentypen erfolgen. Ein Sonderfall der Selbstvermarktung ist der Vertragsanbau, der in Deutschland zwar durchaus verbreitet ist, über den es jedoch keine Daten gibt. Direktimport Die ebenfalls über alle Einkaufsstätten auf Einzelhandelsebene zu vermarktenden Pflanzen die direkt importiert werden (die Einzelhandelsebene also ohne Beteiligung eines Import- oder Großhändlers erreichen) erreichten im Jahr 2014 einen Wert von 0,7 Mrd. EUR (zu Erzeuger- bzw. Importpreisen). Gerade für Schnittblumen ist dieser Bereich bedeutend. Ein Teil der Mengen, die über den Systemeinzelhandel vermarktet werden, wird direkt importiert. Diese Entwicklungen hängen zumindest teilweise mit den immer stärker werdenden Fairtrade Schnittblumen (allen voran Rosen) zusammen. Der Effekt dürfte sich in Zukunft verstärken. GROßHANDELSEBENE Die nach dem Abzug der stufenübergreifenden Vermarktung vom Marktvolumen verbleibenden 1,7 Mrd. EUR werden sowohl durch die erzielten Margen als auch durch den Handel innerhalb der Großhandelsebene auf ein Volumen von 5,7 Mrd. EUR (zu Großhandelspreisen) angehoben. Der Handel innerhalb der Großhandelsebene, also zwischen allen Marktbeteiligten, die eine Großhandelsfunktion ausüben, lässt sich nicht aus der Ebene herausrechnen. Damit ist die Wertschöpfung vom Marktvolumen zur Großhandelsebene überzeichnet. Im Regelfall läuft dieser Handel innerhalb der Großhandelsebene vom Fachgroßhandel in Richtung Systemgroßhandel. Fachgroßhandel Der mit einem Anteil von 61 % bedeutendere Fachgroßhandel erzielte 2014 ein Volumen von 3,5 Mrd. EUR (zu Großhandelspreisen). Welches allerdings nicht zwingend vollständig an den Blumenfacheinzelhandel weitergegeben worden sein muss. Systemgroßhandel Mit 2,2 Mrd. EUR hielt der Systemgroßhandel im Jahr 2014 einen Anteil von 39 % am Gesamtvolumen der Stufe. Grüne Dienstleister Ähnlich wie beim stufenübergreifenden Handel, gibt es auch auf der Großhandelsebene Ware, die die nächste Handelsstufe (Einzelhandelsebene) überspringt. Die Produkte werden von grünen Dienstleistern auf Großhandelsebene eingekauft und in Kombination mit einer Dienstleistung auf der Endverbraucherebene vermarktet. Im Jahr 2014 betrug das Volumen, das die grünen Dienstleister auf der Großhandelsebene abzogen rund 1 Mrd. EUR (zu Großhandelspreisen). In sehr geringem Maße agieren die grünen Dienstleister auch auf der Einzelhandelsebene. Allerdings sind solche Einkäufe eher die Ausnahme und werden deswegen nicht gesondert betrachtet oder ausgewiesen. EINZELHANDELSEBENE Durch die Zuflüsse des stufenübergreifenden Handels und die Marge von der Großhandels- zur Einzelhandelsebene erhöht sich das Volumen, das zu Erzeugerbzw. Importpreisen (stufenübergreifender Handel) und Großhandelspreisen in die Einzelhandelsebene hineinfließt auf 7,4 Mrd. EUR. Blumenfacheinzelhandel Innerhalb der Einzelhandelsebene nimmt der Blumenfacheinzelhandel, der aus der Produktion durch Direktabsatz und Selbstvermarktung und aus der Großhandelsebene durch den Fachgroßhandel bedient wird, einen Anteil von 62 % ein. In welchem Umfang sich der Direktimport im Blumenfacheinzelhandel wiederfindet, kann an dieser Stelle nicht geklärt werden. Im Jahr 2014 entspricht das einem Volumen von 4,5 Mrd. EUR (zu Einzelhandelspreisen). Diese Pflanzen werden durch die Einkaufsstätten des Blumenfachhandels an den Endverbraucher vermarktet. Blumenfachgeschäfte Im Jahr 2014 erreichten die Blumenfachgeschäfte einen Marktanteil von 28 %, was einem Volumen von mehr als 2 Mrd. EUR entspricht. Die strukturellen Veränderungen in diesem Bereich zeigen klare Trends: Die Zahl der klassischen (kleinen) Floristen, die in wenig frequentierten Stadtbereichen angesiedelt sind, verringert sich stetig. Allerdings gibt es keine Datengrundlagen, die Betriebsanzahlen ausweisen könnten.

10 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 10 Die Zahl der Floristen, die sich im Vorkassenbereich großer Einkaufscenter ansiedeln steigt stetig. Diese Geschäfte profitieren von Mitnahmeeffekten beim (wöchentlichen) Lebensmitteleinkauf. Hier gibt es durchaus auch Franchisesyteme, Filialkonzenpte oder Einkaufskooperationen. Insgesamt befindet sich der Bereich der Blumenfachgeschäfte seit mehreren Jahren im strukturellen Wandel, der sich neben dem Einkaufsverhalten der Kunden auch stark auf den Einkauf der Geschäfte auswirkt. Gärtnereien und Baumschulen Die Gärtnereien und Baumschulen hielten im Jahr 2014 rund 14 % der Einzelhandelsebene. Das so erreichte Volumen von mehr als 1 Mrd. EUR wird sowohl aus dem Blumenfacheinzelhandel als auch über den Direktabsatz bezogen. Auch hier zeigen sich strukturelle Veränderungen. Es gibt mittlerweile durchaus deutschlandweit Großgärtnereien, die es dem Verbraucher schwer machen, zwischen Gärtnerei und Gartencenter zu unterscheiden. Zwischen diesen beiden Einkaufsstätten werden die Grenzen schätzungsweise immer weiter (zumindest in der Verbraucherwahrnehmung) verschwimmen. Gartencenter Der Anteil der Gartencenter liegt mit rund 13 % nur knapp hinter dem der Gärtnereien und Baumschulen. Das Volumen belief sich im Jahr 2014 auf knapp 1 Mrd. EUR (zu Einzelhandelspreisen). Durch das breiter aufgestellte Sortiment der Gartencenter ist nicht abschließend zu klären, ob dieses Volumen ausschließlich mit Pflanzen erzielt wird. Neben den klassischen inhabergeführten Gartencentern gibt es auch hier durchaus Franchisesysteme oder Einkaufskooperationen, die entweder regional oder auch deutschlandweit agieren können. Wochenmärkte Die Wochenmärkte hielten im Jahr 2014 einen Ausgabenanteil von rund 5 %, was einem Volumen von rund 0,4 Mrd. EUR (zu Einzelhandelspreisen) entspricht. Hier finden sich häufig oftmals regional beeinflusste Sortimente in kleinen Mengen. Das Angebot kann je nach Saison stark schwanken. Es bleibt abzuwarten, ob der aktuell immer weiter aufkommende Trend der Regionalität diesen Absatzweg für Blumen, Zierpflanzen & Gehölze weiter stärken wird. Systemeinzelhandel Der Systemhandel hielt im Jahr 2014 einen Anteil von 39 % an der Einzelhandelsebene. Diese 2,8 Mrd. EUR (zu Einzelhandelspreisen) laufen durch die Einkaufsstätten des Systemhandels bis zur Endverbraucherebene. Baumärkte Im Bereich der Baumärkte gab es durch die Insolvenz von Praktiker in den Jahren 2013 und 2014 strukturelle Umstellungen. Neben den Praktiker-Baumärkten verschwanden durch diese Insolvenz auch die Max-Bahr- Märkte und die Extra Bau & Hobby Märkte. Im Jahr 2014 hielten die Baumärkte mit 10 % ein Volumen von mehr als 0,7 Mrd. EUR. Ähnlich wie bei den Gartencentern gibt es auch hier Unsicherheiten durch das sehr breite Sortiment dieser Einkaufsstätten. Zusätzlich verschwimmt auch hier die klare, vom Verbraucher wahrnehmbare Abgrenzung der Einkaufsstätten. Einige Baumärkte haben eigene Gartencenter, teilweise sogar mit separatem Eingang. Lebensmitteleinzelhandel Für den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) sind die Produkte aus dem Bereich Blumen, Zierpflanzen & Gehölze meist lediglich Nebensortimente. Trotzdem hielten sie im Jahr 2014 mit rund 9 % der Einzelhandelsebene ein Volumen von rund knapp 0,7 Mrd. EUR. Der LEH profitiert auch bei den Nebensortimenten von der guten Logistik, die für Lebensmittel aufgebaut und genutzt wird. Durch die flächendeckende Präsenz in Deutschland und den damit verbundenen hohen Mengendurchsatz gibt es durchaus Vertragsanbau, der über diese Wege vertrieben wird. Discount Die Discounter konzentrieren sich auch im Bereich Blumen, Zierpflanzen & Gehölze auf wenige und dadurch häufig schnell vermarktete Produkte. Sie hielten im Jahr 2014 (trotz der geringen Preisbasis) immerhin 15 % der Ausgaben auf Einzelhandelsebene. Das entspricht einem Volumen von mehr als 1,1 Mrd. EUR. Hier greifen dieselben Synergieeffekte wie beim LEH. Zusätzlich zeigen die in diesen beiden fachfremden Einkaufsstätten angebotenen Produkte immer bessere Qualitäten.

11 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 11 Sonstige In diese Sammelposition befinden sich vorrangig branchenfremde Einkaufsstätten wie Möbelhäuser oder Tankstellen. Allerdings wird der Internet- & Versandhandel hier ebenfalls eingerechnet, da beide Einkaufsarten losgelöst von den klassischen Einkaufsstätten kaum marktrelevant sind. Der Anteil lag im Jahr 2014 bei rund 7 %, wobei die zu diesem Volumen führenden Pflanzen sowohl aus dem Blumenfach- als auch aus dem Systemeinzelhandel stammen können. ENDVERBRAUCHEREBENE Die auf der Endverbraucherebene eingekauften Pflanzen hatten im Jahr 2014 einen Wert von rund 8,4 Mrd. EUR (ohne Blumenzwiebeln). Entweder wurden diese Pflanzen in den Einkaufsstätten der Einzelhandelsebene separat erworben oder innerhalb einer grünen Dienstleitung konsumiert. Auf der Endverbraucherebene agieren 2 Gruppen von Käufern, wobei der private Verbrauch der für die grüne Branche bedeutendere ist. In Anlehnung an die Ergebnisse der Warenstromanalyse aus dem Jahr 2005 in Kombination mit den Entwicklungen bis heute ergab sich für den privaten Verbrauch ein Anteil von 78 %. Der nicht private Verbrauch von Blumen, Zierpflanzen & Gehölzen erreichte im Jahr 2014 ein Volumen von rund 1,9 Mrd. EUR. Auch hier zeigen sich strukturelle Veränderungen innerhalb des Bereichs. So geht der kommunale Verbrauch in einigen Segmenten zurück, während er in anderen zumindest konstant bleibt. Die Innenraumbegrüner arbeiten vornehmlich im nicht privaten Bereich und erfreuen sich seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit. MARGEN Die aus den vorgestellten Warenströmen hervorgehenden Handelsspannen sind rein theoretischer Natur. Sie unterscheiden sich für die Hauptsegmente, die einzelnen Produkte, die Absatzwege und hierbei auch nach den jeweiligen Kunden stark. Außerdem muss bedacht werden, dass mit fast jeder zusätzlichen Handelsstufe weitere Kosten für Handling oder Dienstleistung, Transport, Lagerung und Verpackung anfallen. Die bis in die Großhandelsebene erzielten Margen sind jedoch deutlich kleiner als die auf Einzelhandelsbzw. Endverbraucherebene. Die Margen beim stufenübergreifenden Handel sind ebenfalls für alle 3 Wege unterschiedlich, wobei davon auszugehen ist, dass die Produzenten höhere Margen erzielen als über die klassischen Vermarktungswege. Im Vergleich zum Vorgängerwerk aus dem Jahr 2005 ist davon auszugehen, dass sich die Gewinne weiter in die unteren Handelsstufen verlagert haben. Es ist davon auszugehen, dass sich die Margen insgesamt seit 2005 eher erhöhten. Sie liegen vom Marktvolumen bis zum Endverbraucher zwischen 100 und 200 % für die Pflanze (inkl. aller Handlingskosten!). Blumenfachgeschäfte Gärtnereien/ Baumschulen 12 Gartencenter Wochenmärkte sonstige* Baumärkte LEH Discounter AMI Privater Verbrauch von Blumen, Zierpflanzen & Gehölzen 2014 Gegenüberstellung der Ausgaben und Einkaufsmengen nach Einkaufsstätten inkl. Zuordnung zu Fachhandel oder Systemhandel, Angaben in % Handelsart Einkaufsmengen Ausgaben Handelsart Quelle: AMI auf Basis GfK-Pflanzenpanel Blumenfachhandel Blumenfachhandel Systemhandel Systemhandel *inkl. Möbelhäuser, Tankstellen, Internet, etc. Durch das unterschiedliche Preisniveau im Fach- und Systemeinzelhandel ergeben sich für die Einkaufsmengen deutlich in Richtung Systemhandel verschobene Werte. Dieses Phänomen zeigt sich für alle Einkaufsstätten. Vor allem zwischen Blumenfachgeschäften, die in der Regel qualitativ hochwertige Ware in Kombination mit Dienstleistungen verkaufen und Discountern mit extrem niedrigen Preisen ist der Unterschied besonders hoch. Während sich der Anteil für die Blumenfachgeschäfte nach Einkaufsmenge fast halbiert (15 %) verdoppelt er sich für Discounter beinahe (26 %).

12 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 12 Kapitel 4: Außenhandel Hinweise zur Statistik In der offiziellen Statistik wird nicht das gesamte Außenhandelsvolumen erfasst. In den Vorgängerwerken lag die Meldegrenze für den Binnenhandel innerhalb der EU noch bei maximal EUR pro Jahr. So konnte aufgrund der niederländischen Spiegelstatistik mit geringeren Meldegrenzen das Außenhandels-Volumen nach oben korrigiert werden. Die Korrekturen lagen je nach betrachtetem Segment zwischen 10 % und 20 %. In der Summe lagen die Korrekturen auf Jahresbasis bei rund 13 %. Diese Möglichkeit ist aufgrund von Umstellungen in den niederländischen Statistiken nicht mehr gegeben. Für die deutsche Außenhandelsstatistik gilt mittlerweile (seit ) eine Meldegrenze von EUR innerhalb der EU. Erfasst wird nach wie vor das Gewicht der Handelsware, was für Blumen & Pflanzen keinerlei Aussagekraft hat, und der Warenwert ohne Aufschläge für Zölle oder ähnliches. Folglich konzentriert sich die Betrachtung des Außenhandels mit Blumen & Pflanzen auf den Wert. Die Erfassungsgrenze für Handel außerhalb des Binnenraums (also außerhalb der EU) liegt mit mindestens EUR pro Lieferung deutlich niedriger. Es ist also davon auszugehen, dass der Handel außerhalb der EU, mit den sogenannten Drittländern, deutlich detaillierter abgebildet wird als der innerhalb der EU. Nach detaillierter Prüfung der offiziellen Datenquellen fiel auf, dass die Niederlande immer noch einen höheren Wert für die nach Deutschland ausgeführten Blumen & Pflanzen ausweisen, als Deutschland für die eingeführten. Die Position in der die Abweichungen mit einem Unterschied von 451 Mio. EUR für das Jahr 2014 am deutlichsten sind, ist jedoch der sogenannte vertrauliche Handel (Code 06MMM000, Aufschlüsselung des Handels nur auf Kapitelebene). Da diese Position nicht sinnvoll auf die bekannten und im Folgenden beschriebenen Segmente aufgeteilt werden kann, erfolgt die Analyse des Außenhandels ohne diese Position auf Basis des Statistischen Bundesamtes, welches in wichtigen Positionen wie Schnittblumen und Topfpflanzen höhere Werte aufweist als die niederländische Spiegelstatistik. IMPORTE Nach dem witterungsbedingten Krisenjahr 2013, in dem die Importe merklich abnahmen, erholt sich der Importwert langsam. Hier werden aufgrund der fortlaufenden Revision (bis einschließlich November 2015) vorläufige Daten betrachtet. Folglich wird sich der hier betrachtete Wert im Jahresverlauf noch weiter nach oben entwickeln. Es wird vermutet, dass sich das aktuell ausgewiesene Minus von 1 % zum Vorjahr bis zu den endgültigen Daten zumindest ausgleicht. Betrachtet man die ausgewiesenen Werte nach Segmenten, fällt auf, dass vor allem die Segmente, die in der 2. Jahreshälfte bzw. dem 4. Quartal Saison Übersicht: Deutsche Importe (in Mio. EUR) v 2014/2013 Schnittblumen gesamt (inkl. Zweige & Trockenblumen) % Schnittblumen % Schnittgrün & Trockenblumen % Zierpflanzen gesamt % Zimmerpflanzen % Beet-/ Balkonpfl., Freilandstauden % Jungpflanzen % Bulben, Zwiebeln und Knollen % Gehölze gesamt % Weihnachtsbäume und Weihnachtsbaumzweige % Sonstiges (keine Zierpflanzen) % Gesamtergebnis % v = vorläufig Quelle: Berechnungen der AMI nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes, Stand Juni 2015

13 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 13 haben, kleinere Werte aufweisen als im Vorjahr. Dagegen bewegen sich die Importwerte sowohl für Schnittblumen als auch für Zimmerpflanzen schon jetzt auf Rekordniveau. In diesen Segmenten finden sich vor allem die Pflanzen, deren Produktion in Deutschland seit Jahren stagniert. Diese tendenziell rückläufige Inlandsproduktion führt in Kombination mit stabilen Märkten zu erhöhter Importnachfrage. Zwar haben Schnittblumen nach wie vor den höchsten Anteil an den Importwerten, Zierpflanzen holen jedoch auf. Im Jahr 2014 entfielen (nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes) 45 % des Importwertes auf Schnittblumen und 42 % auf Zierpflanzen. Gehölze erreichten lediglich 7 %. Während bei Schnittblumen die frischen Schnittblumen mit einem Anteil von 91 % am Importwert von knapp 1,1 Mrd. EUR dominieren, nehmen die Zimmerpflanzen bei den Zierpflanzen mit rund 73 % des Importwertes von 1 Mrd. EUR den 1. Platz ein. Dagegen sind die Beet- & Balkonpflanzen (inkl. Freilandstauden) mit einem Anteil von 21 % im Jahr 2014 unbedeutender, was sich zum Großteil durch die starke Inlandsproduktion erklärt, die dem deutschen Markt zur Verfügung steht. Für Gehölze (Obst- & Ziergehölze) liegt der Importwert aktuell bei 156 Mio. EUR. Die Schnittnadelgehölze (Weihnachtsbäume und Weihnachtsbaumzweige) erreichten rund 16 Mio. EUR im Jahr Die Importe aus den Niederlanden dominieren die Außenhandelsstatistik schon lange. Der Anteil an den gesamten Importwerten erreichte im Jahr 2010 erstmals einen Wert von mehr als 80 % und wird für 2014 mit 83 % angegeben. Hier sind allerdings auch Blumen & Pflanzen enthalten, die lediglich durch die Niederlande gehandelt und nicht dort erzeugt wurden. Diese sogenannten Reexporte können jedoch nicht aus den offiziellen Daten herausgerechnet werden. Bei Schnittblumen liegt der Anteil der Niederländer mit 89 % im Jahr 2014 sogar noch höher, während die Dominanz bei Topfpflanzen mit 82 % nicht ganz so ausgeprägt war. Bei Gehölzen (inkl. Schnittnadelgehölze, ohne Weinreben und Forstgehölze) lag der Anteil der Niederlande mit 52 % im Jahr 2014 deutlich niedriger. Als 2. Lieferland ist hier Dänemark mit einem Anteil von 24 % stark vertreten. EXPORTE Während sich der Import im Zeitverlauf schwankend zeigt, entwickeln sich die Exportwerte von Blumen & Pflanzen aus Deutschland stetig nach oben. Das Niveau ist zwar mit 779 Mio. EUR im Jahr 2014 immer noch deutlich kleiner als das der Importe, die Bedeutung steigt aber kontinuierlich an. Die Verteilung zwischen den Segmenten ist hier jedoch anders. Ausgehend von der deutschen Produktionsstruktur ist der Anteil der Schnittblumen mit 12 % im Jahr 2014 deutlich geringer, während die Zierpflanzen mit insgesamt 58 % hier stärker sind. Gehölze halten an den Exporten aus Deutschland im Jahr 2014 einen Anteil von 24 %. Für den Export werden Schnittblumen lediglich als Gesamtwert inkl. Zweige und Trockenblumen betrachtet, da die Bedeutung dieser Untergruppierungen deutlich weniger als 1/3 der Schnittblumen ausmacht. Innerhalb der Zierpflanzen liegt der Anteil der exportierten Zimmerpflanzen mit 42 % von 449 Mio. EUR im Jahr 2014 deutlich Übersicht: Deutsche Exporte (in Mio. EUR) v 2014/2013 Schnittblumen gesamt (inkl. Zweige & Trockenblumen) % Zierpflanzen gesamt % Zimmerpflanzen % Beet-/ Balkonpfl., Freilandstauden % Jungpflanzen % Bulben, Zwiebeln und Knollen % Gehölze gesamt % Weihnachtsbäume und Weihnachtsbaumzweige % Sonstiges (keine Zierpflanzen) % Gesamtergebnis % v = vorläufig Quelle: Berechnungen der AMI nach vorläufigen Daten des Statistschen Bundesamtes, Stand Juni 2015

14 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 14 niedriger, während die Beet- & Balkonpflanzen (inkl. Freilandstauden) mit 37 % wichtiger sind als beim Import. Auch die Bedeutung der aus Deutschland ausgeführten Jungpflanzen ist mit einem Anteil von 21 % bedeutend höher als beim Import. Für Gehölze weist das Statistische Bundesamt aktuell einen Exportwert von 155 Mio. EUR für Obst- & Ziergehölze (ohne Weinreben und Forstgehölze) und für Schnittnadelgehölze von 16 Mio. EUR aus. Allerdings ist auch bei diesen Werten davon auszugehen, das sie sich bis zu den endgültigen Jahreswerten erhöhen werden. Handelspartner Zwar sind die Niederlande auch bei den Exporten der wichtigste Handelspartner für Deutschland. Sie dominieren diesen jedoch lange nicht so stark wie die Importe. Der Anteil der Niederlande stieg bis ins Jahr 2014 auf 27 %. Das entspricht einem Wert von 209 Mio. EUR. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen die Schweiz und Österreich mit einem Anteil von jeweils rund 13 %, was tatsächlichen Werten von knapp 100 Mio. EUR entspricht. Für Schnittblumen nehmen die Niederlande mit 43 % einen größeren Anteil ein als bei den gesamten Exporten. Die Schweiz folgt mit einem Anteil von 16 % auf Platz 2, während Österreich mit 11 % bzw. 10 Mio. EUR den 3. Platz belegt. Bei Gehölzen liegt die Schweiz mit einem Anteil von 15 % sogar vor den Niederlanden mit 13 %. HANDELSBILANZ Wie schon beschrieben ist Deutschland was Blumen & Pflanzen betrifft ein stark importabhängiges Land. Vor allem die Bereiche frische Schnittblumen und Zimmerpflanzen sind aufgrund der geringen inländischen Produktion in Kombination mit Märkten auf stabil hohem Niveau auf Importware angewiesen. Bilanziert man die Importe und Exporte für Blumen und Pflanzen ergibt sich folglich ein negativer Wert. Nachdem das Handelsdefizit bis ins Jahr 2011 stetig auf 1,7 Mrd. EUR (zu Außenhandelspreisen) stieg, verringerte es sich seit dem bis ins Jahr 2013 auf rund 1,6 Mrd. EUR. Dieses Niveau wird wohl im Jahr 2014 wieder leicht überschritten werden, da das Statistische Bundesamt aktuell ein Handelsdefizit von ebenfalls rund 1,6 Mrd. EUR ausweist. In der langfristigen Betrachtung lässt sich sagen, dass das Handelsdefizit bei Schnittblumen und Blumenzwiebeln zunimmt, während es bei Topfpflanzen tendenziell rückläufig ist. Bei Zierpflanzen stieg die Bedeutung der Niederlande bis ins Jahr 2014 auf 32 % des gesamten Exportwertes von 449 Mio. EUR. Neben Österreich, das mit leicht rückläufigen 14 % im Jahr 2014 den 2. Platz belegt, sind Frankreich und die Schweiz mit jeweils rund 11 % bedeutende Handelspartner. Mio. EUR Handelsbilanz von Deutschland nach Segmenten Gehölze Zierpflanzen Schnittblumen Blumen & Pflanzen AMI v Quelle: Berechnungen der AMI nach vorläufiigen Daten des Statistischen Bundesamtes, Während sich das Handelsdefizit für Blumen & Pflanzen seit 2012 insgesamt leicht verringerte, erhöhten sich die Defizite für Schnittblumen und Zierpflanzen. Das Defizit für Schnittblumen betrug im Jahr 2014 nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes 983 Mio. EUR und das für Zierpflanzen 552 Mio. EUR. Das seit 2009 rückläufige Handelsdefizit für Gehölze ist für 2014 nahezu nicht mehr vorhanden.

15 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 15 Kapitel 5: Der Schnittblumenmarkt und seine Besonderheiten Der Markt für Schnittblumen blieb auch im Jahr 2014 mit einem Marktanteil von 35 % an den Gesamtausgaben (zu Einzelhandelspreisen) sehr groß. Allerdings setzten sich die eher negativen Preistendenzen bei den marktbestimmenden Monosträußen ebenso fort wie die rückläufigen Einkaufsmengen im Fachhandel. Die steigenden Ausgaben für Mischsträuße sind erfreulich. Der Bereich ist aber immer noch so klein, dass die Entwicklungen bei den Monosträußen nicht kompensiert werden können. MARKTVOLUMEN Das Marktvolumen der Schnittblumen, die dem deutschen Markt zur Verfügung stehen ist seit dem Jahr 2005 nahezu stabil. Es betrug im Jahr 2014 rund 1,3 Mrd. EUR (zu Erzeuger- bzw. Importpreisen). Deutsche Produktion Obwohl die Zahl an Schnittblumenproduzenten seit 2005 stark rückläufig ist, zeigt sich das Volumen der deutschen Produktion nahezu stabil bei knapp 0,3 Mrd. EUR (zu Erzeugerpreisen). Allerdings fließen in diesen Produktionswert auch Schnittblumen ein, die auf Feldern zum Selbstschnitt angebaut werden. Ebenso werden die Flächen für Zierkürbisse statistisch als Schnittblumenflächen ausgewiesen. Die Inlandsproduktion zeigt sich vor allem bei kleineren Kulturen und im Sommerschnittsortiment stark. Hier fanden seit 2005 deutliche Verschiebungen aus den Gewächshäusern ins Freiland statt. Nach Aussagen der Schnittblumenproduzenten in der AMI Anbauerhebung Produktions- & Wirtschaftstendenzen im Zierpflanzenbau (PWZ) wurde die geschützte Produktionsfläche seit 2005 insgesamt 5 Mal verringert und 3 Mal stabil gehalten. Die Freilandflächen für Schnittblumen wurden hingegen im selben Zeitraum 7 Mal ausgebaut. Im Hinblick auf die kommenden Jahre könnten sich in Zusammenhang mit den Trend zur Regionalität weitere positive Entwicklungen bei den energieextensiven Freilandkulturen zeigen. AMI GmbH Wir erarbeiten alle Marktinformationen mit äußerster Sorgfalt, eine Haftung schließen wir jedoch aus.

16 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 16 Import Die Inlandsproduktion reicht jedoch bei weitem nicht um die Nachfrage zu decken. Mit einem Volumen von 1,1 Mrd. EUR (Stat. BA, Stand Juni 2015) wuchs der Importwert vor allem aus den Ländern der EU 28 seit 2005 stetig. Hier macht sich die veränderte Berechnungsmethode bemerkbar (siehe Seite: 45). Durch die Importe werden vor allem die großen Kulturen und die Fairtradeware bedient. Dabei sind und bleiben die EU Partner die bedeutendsten Lieferanten, allen voran die Niederlande. Die Importwerte von Schnittblumen aus den Drittländern stiegen im Vorjahresvergleich um rund 1 Prozentpunkt auf 9 % oder 92 Mio. EUR (zu Importpreisen). Hier ist vor allem Kenia mit 35 Mio. EUR im Jahr 2014 und stetigem Zuwachs bedeutend. Das lässt sich hauptsächlich auf Schnittrosen zurückführen. Export Die Schnittblumen, die in den Export gehen, stehen dem deutschen Markt nicht zur Verfügung, weswegen sie nicht zum Marktvolumen zählen. Export erfolgt sowohl aus der deutschen Produktion als auch Reexport. Im Jahr 2014 lag der Anteil des Importwertes aus den Ländern der EU 28 bei rund 91 %, wovon allein 86 % auf die Niederlande entfielen. Allerdings ist dabei zu beachten, dass die Daten auch Reexporte enthalten, also Schnittblumen, die lediglich über bzw. durch die Niederlande gehandelt und nicht in den Niederlanden produziert wurden. Weit abgeschlagen finden sich Italien und Polen auf den Plätzen 2 und 3. Auch hier dominieren die EU 28 bzw. die Niederlande den Handel. Der Anteil der EU 28 stieg im Jahr 2014 auf 87 Mio. EUR, wobei die Niederlande für 43 % des Importwertes stehen. Österreich und Großbritannien auf den Plätzen 2 und 3 zeigen zwar ebenfalls Wachstum, die Werte liegen aber mit 11 bzw. 9 Mio. EUR auf deutlich geringerem Niveau. Einfuhr von Schnittblumen (inkl. Schnittgrün)* nach Lieferländern - in Mio. EUR Lieferland v EU Niederlande Italien Polen Tschechische Republik Dänemark Andere EU Extra EU Kenia Ecuador Türkei Äthiopien Israel Andere Exra EU Insgesamt * ohne Trockenblumen v = vorläufig Quelle: Berechnungen der AMI nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes, Stand Juni 2015 Ausfuhr von Schnittblumen (inkl. Schnittgrün)* nach Empfangsländern - in Mio. EUR Lieferland v EU Niederlande Österreich Großbritannien Belgien Frankreich Andere EU Extra EU Schweiz Andere Exra EU Insgesamt * ohne Trockenblumen v = vorläufig Quelle: Berechnungen der AMI nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes, Stand Juni 2015

17 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 17 Der Export in Drittländer erreichte im Jahr 2014 mit rund 17 Mio. EUR einen Anteil von mehr als 16 %, und konzentriert sich auf die Schweiz. STUFENÜBERGREIFENDER HANDEL Aus dem Marktvolumen für Schnittblumen wurden im Jahr 2014 durch den stufenübergreifenden Handel mehr als 0,5 Mrd. EUR abgezogen, die die Großhandelsebene übersprangen. Dabei ist der Direktabsatz mit knapp 0,1 Mrd. EUR (zu Erzeuger- bzw. Importpreisen) größer als die ebenfalls aus der deutschen Produktion stammende Selbstvermarktung mit rund 0,02 Mrd. EUR. Dieser Bereich ist im Vergleich zu 2005 deutlich gestiegen. Dasselbe gilt für den Direktimport von Schnittblumen nach Deutschland. Im Jahr 2014 lag das Volumen zu Erzeuger- bzw. Importpreisen bei rund 0,4 Mrd. EUR. Hier zeigen sich (ähnlich wie bei den Drittlandsimporten in der Außenhandelsstatistik) vor allem Rosen verantwortlich, die in einigen Fällen sogar direkt aus den großen Produktionsbetrieben in den Systemhandel fließen. GROßHANDELSEBENE Die knapp 0,8 Mrd. EUR, die aus dem Marktvolumen auf die Großhandelsstufe gelangen, erhöhen sich dort auf rund 2,1 Mrd. EUR (zu Großhandelspreisen). Der überwiegende Teil der Großhandelsstufe ist durch den Fachgroßhandel belegt. Hier sind neben den Versteigerungen und Blumengroßmärkten auch private Großhändler zu beachten. Innerhalb der Großhandelsstufe findet kaum zu beziffernder Handel unter fast allen Beteiligten statt. Verglichen mit dem Vorgängerwerk erhöhte sich das Volumen der Großhandelsebene. Fachgroßhandel Mit einem Volumen von rund 1,3 Mrd. EUR nahm der Fachgroßhandel im Jahr 2014 rund 63 % der Großhandelsstufe ein. Je nach Art der Großhandelsunternehmen unterschieden sich die Handlingskosten und auch die Handelspannen stark. Während auf den Blumengroßmärkten ein eher regionales Angebot vorherrscht, bedienen die großen Kanäle vor allem die Massenware. Systemgroßhandel Mit einem Anteil von 37 % erreichte der Systemgroßhandel im Jahr 2014 ein Volumen von rund 0,8 Mrd. EUR. Hinter der Erhöhung des Volumens seit 2005 steht ein deutlicher Zuwachs im Monostraußbereich. EINZELHANDELSEBENE Da die grünen Dienstleister für das Segment Schnittblumen so gut wie keine Rolle spielen, entspricht das Volumen der Einzelhandelsebene mit knapp 3 Mrd. EUR dem der Endverbraucherebene. Blumenfacheinzelhandel Aufgrund der (teilweise durch eingeschlossene Dienstleistungen und Dekorationen) deutlich höheren Preisbasis hielt der Blumenfacheinzelhandel im Jahr 2014 mit rund 2,2 Mrd. EUR einen Anteil von 72 % an der Einzelhandelsebene. Damit sank der Anteil seit 2005 (vor allem mengenbedingt) um rund 0,4 Mrd. EUR (zu Einzelhandelspreisen). Blumenfachgeschäfte Der Anteil der Blumenfachgeschäfte ist seit 2005 rückläufig. In der Vorgängerversion der Warenstromanalyse wurden für Schnittblumen mehr als 50 % der Einzelhandelsstufe angegeben. Im Jahr 2014 lag der Anteil der Blumenfachgeschäfte bei rund 47 %, was einem Volumen von mehr als 1,4 Mrd. EUR (zu Einzelhandelspreisen) entspricht. Der Durchschnittspreis für Monosträuße lag im Jahr 2014 bei 5,69 EUR, während Mischsträuße für durchschnittlich 12,75 EUR vermarktet wurden. Gerade hier muss bedacht werden, dass es Unterscheidungsprobleme zwischen Blumenfachgeschäften im Vorkassenbereich in großen Einkaufscentern und dem Lebensmitteleinzelhandel gibt. Diese (im Blumen & Pflanzenbereich) recht neuen Shop-in-Shop Systeme (SiS) können in den aktuellen Datenquellen nicht separat ausgewiesen werden. Es ist also davon auszugehen, dass ein Teil der Umsätze aus Blumenfachgeschäften als SiS dem Lebensmitteleinzelhandel zuzuordnen sind. Folglich dürfte der Anteil der Blumenfachgeschäfte größer sein als hier ausgewiesen. Gärtnereien Auf Gärtnereien entfielen im Jahr 2014 mit 11 % der Einzelhandelsebene rund 0,3 Mrd. EUR. Hier erklärt sich der Rückgang seit dem Jahr 2005 vor allem durch eine Ausweitung des Topfpflanzensortimentes innerhalb dieser Einkaufsstätten. Allerdings könnte sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren aufgrund des Regionaltrends umkehren. Monosträuße wurden

18 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 18 im Jahr 2014 für durchschnittlich 6,61 EUR, Mischsträuße für 12,14 EUR vermarktet. Gartencenter Mit einem Anteil von 5 % an der Einzelhandelsebene nehmen die Gartencenter ein Volumen von weniger als 0,2 Mrd. EUR im Jahr 2014 ein. Das ist weniger als die Hälfte der Gärtnereien, entspricht aber verglichen mit 2005 einem leicht erhöhten Volumen. Hier zahlte man für Monosträuße durchschnittlich 5,70 EUR und für Mischsträuße 12,85 EUR. Wochenmärkte Auch die Wochenmärkte zeigten im Jahr 2014 ein mit rund 0,2 Mrd. EUR (7 %) recht stabiles Niveau seit Allerdings ist die Preisbasis hier mit 3,67 EUR für einen Monostrauß und 6,32 EUR für einen Mischstrauß deutlich niedriger als in den anderen Einkaufsstätten des Blumenfacheinzelhandels. Systemeinzelhandel Da der Systemeinzelhandel in der Vorgängerversion im Jahr 2005 anders dargestellt wurde sind die Daten kaum vergleichbar. Im Jahr 2014 erreichte der Systemeinzelhandel mit knapp 0,9 Mrd. EUR einen Anteil von 28 %. Baumärkte Die im Jahr 2005 noch nicht separat ausgewiesenen Baumärkte, hatten auch im Jahr 2014 eine untergeordnete Rolle im Schnittblumenverkauf. Im Jahr 2014 erreichten die Baumärkte 1 % der Einzelhandelsebene, wobei sich (um Wetterkapriolen und die Praktiker- Pleite bereinigt) stetige Wachstumszeichen zeigen. Monosträuße wurden im Jahr 2014 für durchschnittlich 5,13 EUR vermarktet, während Mischsträuße kaum eine Rolle spielen. Lebensmitteleinzelhandel Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) erreichte im Jahr 2014 mit einem Anteil von 8 % an der Einzelhandelsstufe ein Volumen von mehr als 0,2 Mrd. EUR. Der LEH beschränkt sich gerade im Schnittbereich auf wenige Produkte. Während Rosen im Monostrauß ganzjährig (auch als Fairtradeware) zu haben sind, werden die großen Saisonprodukte passend beschafft, beworben und vermarktet. Die im Jahr 2005 noch durchaus fragliche Qualität und Haltbarkeit hat sich deutlich verbessert. Das Sortiment bleibt jedoch schmal. Monosträuße wurden im Jahr 2014 für durchschnittlich 2,21 EUR, Mischsträuße für 4,82 EUR vermarktet. Discount Die Situation in den Discountern präsentiert sich ähnlich wie im LEH. Allerdings liegt der Anteil im Jahr 2014 mit 14 % (mehr als 0,4 Mrd. EUR) deutlich höher. Hier kosteten Monosträuße im Jahr 2014 durchschnittlich 1,79 EUR, die Mischsträuße 2,34 EUR. Im Jahr 2005 wurden die Discounter nicht separat ausgewiesen und waren vermutlich im LEH enthalten. ENDVERBRAUCHEREBENE Das Volumen von rund 3 Mrd. EUR für Schnittblumen teilt sich auf Endverbraucherebene zu 91 % auf den privaten Verbrauch und zu 9 % auf den nicht privaten Blumenfachgeschäfte Gärtnereien/ Baumschulen Gartencenter Wochenmärkte sonstige* Baumärkte LEH Discounter AMI Privater Verbrauch von Schnittblumen 2014 Gegenüberstellung der Ausgaben und Einkaufsmengen nach Einkaufsstätten inkl. Zuordnung zu Fachhandel oder Systemhandel, Angaben in % Blumenfachhandel Blumenfachhandel Systemhandel 28 Systemhandel Handelsart Einkaufsmengen Ausgaben Handelsart Quelle: AMI auf Basis GfK-Pflanzenpanel *inkl. Möbelhäuser, Tankstellen, Internet, etc. So dominant sich die Blumenfachgeschäfte nach Ausgaben für Schnittblumen im Jahr 2014 mit 47 % zeigten, so bedeutend sind die Mengen an Schnittblumen, die über die Discounter verkauft werden. Immerhin 37 % der eingekauften Menge liefen im Jahr 2014 über diese Einkaufsstätte. Allerdings konnten mit diesen 37 % der Menge lediglich 14 % der Ausgaben erzielt werden. Gerade auf den untersten beiden Handelsstufen klaffen die Preisspannen zwischen dem Fach- und dem Systemeinzelhandel weit auseinander.

19 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 19 Verbrauch. Damit hat sich die Bedeutung des privaten Verbrauchs seit 2005 um rund 3 Prozentpunkte erhöht. Das Niveau von rund 2,7 Mrd. EUR zeigt sich jedoch stabil. Den Rückgang des nicht privaten Verbrauchs haben zum einen die problematische Finanzlage im öffentlichen Bereich und zum anderen Substitutionseffekte durch blühende Topfpflanzen zu verantworten. Hier wiegt die längere Haltbarkeit der blühenden Topfpflanzen den oftmals höheren Preis anscheinend auf. Zusätzlich wird mittlerweile durchaus auf Luftqualität und Schadstofffilterung in (öffentlichen oder Firmen-) Gebäuden geachtet. Diese Effekte sind mit Schnittblumen nicht zu erzielen. Das Volumen im Jahr 2014 erreichte knapp 0,3 Mrd. EUR. Privater Verbrauch Wegen der geringen Bedeutung wird das Segment der Schnittblumen hier ohne Trockenblumen betrachtet. Eingeschlossen sind in dem Segment folglich frische Schnittblumen und die Gruppe der Kränze, Gebinde und Gestecke (im Folgenden Kränze). Auf Verbraucherebene machten die frischen Schnittblumen im Jahr 2014 rund 78 % der Ausgaben und 92 % der Einkaufsmenge aus. Dieses Verhältnis erklärt sich durch das deutlich höhere Preisniveau der Kränze. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 zahlten die Verbraucher für frische Schnittblumen durchschnittlich 4,51 EUR, für Kränze hingegen im Durchschnitt 14,82 EUR. Frische Schnittblumen Der Bereich frische Schnittblumen umfasst die Teilsegmente Monosträuße und Mischsträuße. Die Mono- AMI Marktaufteilung 2014 Schnittblumen Verbraucherebene,Ausgaben Kränze 22% frische Schnittblumen 78% Quelle: AMI Berechnungen auf Basis des GfK-Pflanzenpanels AMI Marktaufteilung 2014 Schnittblumen Verbraucherebene, Einkaufsmenge Kränze 8% frische Schnittblumen 92% Quelle: AMI Berechnungen auf Basis des GfK-Pflanzenpanels Der Bereich der frischen Schnittblumen ist sowohl nach Ausgaben als auch nach eingekauften Mengen betrachtet auf Endverbraucherebene deutlich marktbestimmend. Da der Großteil der Dienstleistungen erst auf Einzelhandelsebene erfolgt, steigt das Preisniveau für Kränze hier stark. Es ist also davon auszugehen, dass die Mengenanteile der frischen Schnittblumen auf den höheren Handelsstufen noch dominanter sind. AMI Aufteilung der Teilsegmente Schnittblumen 2014 auf Verbraucherebene 2014, getrennt nach Ausgaben und Einkaufsmenge frische Schnittblumen Kränze 56% 44% 78% 22% 20% 24% 55% 40% 25% 35% Ausgaben Quelle: AMI Berechnungen auf Basis des GfK-Pflanzenpanels Einkaufsmenge Monosträuße Mischsträuße Gestecke Grabgebinde Adventsgebinde Innerhalb der frischen Schnittblumen sind die Monosträuße nach Einkaufsmengen auf Endverbraucherebene betrachtet noch dominanter als nach Ausgaben. Es ist davon auszugehen, dass in diese Preise auf höheren Handelsstufen lediglich Handlings-, Verpackungsund Transportkosten eingehen. Bei allen anderen Teilsegmenten muss (spätestens) auf Einzelhandelsebene ein Anteil Dienstleistung einkalkuliert werden.

20 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 20 sträuße, die ausschließlich eine Pflanzenart beinhalten (egal ob die Blütenfarben identisch sind) machten 2014 auf Verbraucherebene 56 % der Ausgaben für frische Schnittblumen aus. Das ist ein Rückgang um 2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Die Einkaufsmengen an Monosträußen, die sich im Jahr 2014 um 1 Prozentpunkt auf 78 % erhöhten, dürften in direktem Zusammenhang mit dem um knapp 2 % zurückgegangenen Preis stehen. Durchschnittlich zahlten die Verbraucher 3,26 EUR für einen Monostrauß. Mischsträuße, die im Jahr 2014 einen Ausgabenanteil von 44 % hielten, profitierten bei sinkender Einkaufsmenge von deutlich festeren Preisen. Die Preissteigerung von mehr als 4 % führte zu einem Durchschnittspreis von 8,90 EUR auf Verbraucherebene. Kränze In der Gruppe der Kränze finden sich Gestecke (aus frischen Blumen), Grabgebinde und Adventsgebinde. Die Grabgebinde hielten im Jahr 2014 mit einem Anteil von 55 % an den Ausgaben zwar weiterhin den größten Teil, verloren jedoch im Vorjahresvergleich um rund 4 Prozentpunkte. Diese Entwicklung setzt sich aus einem moderaten Mengenzuwachs (+2 Prozentpunkte) in Kombination mit einem deutlichen Preisrückgang auf durchschnittlich 20,11 EUR pro Stück zusammen. Bei Adventsgebinden führte der leicht schwächere Preis von 10,50 EUR auf Verbraucherebene in Kombination mit gestiegenen Einkaufsmengen 2014 zu einem Ausgabenanteil von 25 % (+4 Prozentpunkte). Das kleinste Teilsegment der Gestecke verzeichnete 2014 einen Rückgang bei den Einkaufsmengen, der durch den auf 12,32 EUR gestiegenen Einkaufspreis nur teilweise kompensiert werden konnte. Top 10 Schnittblumen Für das größte Untersegment der Monosträuße werden die Top Produkte jährlich betrachtet, womit sich die Veränderungen in diesem Bereich auch über lange Zeit recht gut betrachten lassen. Vergleicht man die aktuellen Top 10 mit denen aus dem Jahr 2005 zeigen sich deutliche Änderungen: Die Dominanz der Rosen hat in diesem Bereich weiter zugenommen, im Jahr 2014 erreichten sie 43 % des Umsatzes auf Einzelhandelsebene. Chrysanthemen lagen im Jahr 2005 noch auf Platz 4 und erreichten 2014 den 2. Platz. Sie gewannen deutlich an Marktanteilen und verdrängten so Tulpen und Gerbera. Tulpen gewannen seit 2005 Markanteile, verloren jedoch bis 2014 einen Platz und fanden sich so am Ende des Treppchens. Gerbera verloren sowohl Marktanteile als auch Plätze. Sie fanden sich 2014 auf Platz 4 wieder. Sonnenblumen, die 2014 den 5. Platz erreichten lagen 2005 noch auf Platz 10, sie gewannen deutlich. Für Lilien, Amaryllis und Orchideen zeigten sich seit 2005 nahezu stabile Entwicklungen, während Pfingstrosen und Freesien 2005 noch nicht in den Top 10 anzutreffen waren. Seit Jahren dominieren Rosen den Markt für Monosträuße. Im Jahr 2014 stieg der Anteil der Ausgaben für Rosen auf enorme 43 %. Während Rosen saisonunabhängig das ganze Jahr hindurch vermarktet werden, finden sich auf den Plätzen 2 und 3 typische Saisonblumen. Chrysanthemen werden in der Herbstsaison angeboten und erreichten einen Anteil von 12 %. Die in der Frühjahrssaison verkauften Tulpen lagen mit 11 % nur knapp dahinter.

21 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 21 Kapitel 6: Der Topfpflanzenmarkt und seine Besonderheiten Das große Segment der Topfpflanzen setzt sich aus mehreren Untersegmenten zusammen, die im Jahr 2014 gemeinsam auf einen Marktanteil von 47 % kamen. Das entspricht einem Volumen von gut 4 Mrd. EUR (zu Endverbraucherpreisen). Seit der Warenstromanalyse 2005 gab es innerhalb des Segmentes Bewegungen, die sich auf das Gewicht der einzelnen Teilsegmente auswirkten. Hier ist vor allem der bisher beispiellose Aufstieg der Phalaenopsis als Topforchidee bei den blühenden Zimmerpflanzen und der Preisverfall in den vergangenen Jahren zu bedenken. MARKTVOLUMEN Dem deutschen Markt standen im Jahr 2014 Topfpflanzen im Wert von rund 1,6 Mrd. EUR (zu Erzeugerbzw. Importpreisen) zur Verfügung. Damit hat sich das für die Inlandsvermarktung verfügbare Volumen seit 2005 leicht verringert. Deutsche Produktion Das Volumen der deutschen Produktion blieb seit 2005 nahezu stabil bei rund 1 Mrd. EUR (zu Erzeugerpreisen). Obwohl sich am Volumen kaum etwas änderte, hat sich die Inlandsproduktion stark gewandelt. Der Anteil der auch im Jahr 2005 schon dominanten Beet- & Balkonpflanzen erhöhte sich weiter, während die energieintensiven Zimmerpflanzen weiter verloren. Die Produktion von Kräutern und Großstauden wurde hingegen ausgedehnt. Import Die deutsche Produktion reicht nicht aus, um die Nachfrage zu decken. Das Importvolumen für Topfpflanzen übersteigt die Inlandsproduktion mit 1,0 Mrd. EUR (Stat. BA, Stand Juni 2015) kaum. Ähnlich wie bei den Schnittblumen erhöhte sich das Importvolumen seit 2005 stetig. Während die Inlandsproduktion vor allem im Wechselflor- und Staudensortiment stark ist, bedient der Import

22 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 22 bei Topfpflanzen vor allem die energieintensiven blühenden Zimmerpflanzen sowie Lavendel und mediterrane Zierkräuter. Im Jahr 2014 hatten die Zimmerpflanzen einen Anteil von 78 % an den Importwerten für Topfpflanzen (Fertigware). Die Beet- & Balkonpflanzen inkl. Freilandstauden erreichten einen Anteil von 22 %, was einem Importwert von mehr als 0,2 Mrd. EUR entspricht. Die Länder der EU 28 dominieren den Importwert für Topfpflanzen mit einem recht stabilen Anteil von 98 %. Im Jahr 2014 entspricht das einem Volumen von 918 Mio. EUR. Neben den Niederlanden, die auch für Topfpflanzen der wichtigste Zulieferer sind, folgen Dänemark und Italien auf den Plätzen. Die Niederlande erreichten im Jahr 2014 einen Anteil von 82 %, während Dänemark und Italien jeweils für 6 % des Importwertes standen. Beim Import von Topfpflanzen aus Drittländern sind China, Thailand und Taiwan von Bedeutung. Insgesamt wurden aus Drittländern im Jahr 2014 Topfpflanzen im Wert von rund 17 Mio. EUR nach Deutschland eingeführt (2 %). Lediglich China erreichte mit 7 Mio. EUR einen Anteil von rund 1 % am gesamten Importwert. Thailand und Taiwan lagen unter dieser Marke. Export Die Topfpflanzen, die aus Deutschland exportiert werden, stehen dem Inlandsmarkt nicht zur Verfügung und zählen folglich nicht zum Marktvolumen. Einfuhr von Topfpflanzen* nach Lieferländern - in Mio. EUR Lieferland v EU Niederlande Dänemark Italien Belgien Spanien Andere EU Extra EU China Thailand Taiwan Türkei Schweiz Andere Exra EU Insgesamt * Beet- & Balkonpflanzen sowie Freilandstauden, Zimmerpflanzen (beide ohne Jungpflanzen) v = vorläufig Quelle: Berechnungen der AMI nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes, Stand Juni 2015 Ausfuhr von Topfpflanzen* nach Empfangsländern - in Mio. EUR Lieferland v EU Niederlande Österreich Frankreich Großbritannien Schweden Italien Dänemark Belgien Tschechische Republik Polen Andere EU Extra EU Schweiz Norwegen Andere Exra EU Insgesamt * Beet- & Balkonpflanzen sowie Freilandstauden, Zimmerpflanzen (beide ohne Jungpflanzen) v = vorläufig Quelle: Berechnungen der AMI nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes, Stand Juni 2015

23 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 23 Die Exportwerte sind seit 2005 deutlich gestiegen, was das seit 2005 leicht rückläufige Marktvolumen erklärt. Im Jahr 2014 erreichte das Volumen rund 357 Mio. EUR. Die Länder der EU 28 standen dabei für 87 % des Exportwertes. Die Dominanz der Niederlande ist hier mit konstanten 25 % nicht so deutlich ausgeprägt wie bei den anderen Segmenten. Mit lediglich 30 Mio. EUR weniger und einem Anteil von 16 % folgt Österreich auf Platz 2. Frankreich auf Platz 3 erreicht als einziges anderes Mitglied der EU 28 mit 12 % (42 Mio. EUR) mehr als 10 % des Exportwertes. Die Drittlandsexporte von Topfpflanzen aus Deutschland erreichten im Jahr 2014 ein Volumen von 45 Mio. EUR. Dieses Volumen teilt sich fast vollständig auf die Schweiz und Norwegen auf. In die Schweiz gingen im Jahr 2014 Topfpflanzen im Wert von 36 Mio. EUR. Norwegen liegt mit einem Anteil von 2 % (9 Mio. EUR) deutlich dahinter. STUFENÜBERGREIFENDER HANDEL Das Volumen des stufenübergreifenden Handels lag bei Topfpflanzen im Jahr 2014 bei 0,9 Mrd. EUR (zu Erzeuger- bzw. Importpreisen). Dieses Volumen übersprang die Großhandelsebene und kam erst auf der Einzelhandelsebene wieder in den Markt. Der Direktabsatz ist mit 0,3 Mrd. EUR (zu Erzeugerpreisen) etwas kleiner als die Selbstvermarktung mit 0,4 Mrd. EUR (zu Erzeugerpreisen). In beiden Handelsvarianten stieg das Volumen seit 2005 erheblich. Gerade bei Topfpflanzen enthält die Selbstvermarktung einen großen Anteil Vertragsanbau. Für diese Pflanzen stehen Preise und auch Liefertermine fest, bevor sie produziert werden. Solche Verträge finden sich vor allem zwischen der deutschen Produktion und dem Systemeinzelhandel. Das Volumen des Direktimportes blieb hingegen seit dem Jahr 2005 mit 0,2 Mrd. EUR (zu Importpreisen) nahezu stabil. Im Gegensatz zu den Schnittblumen stammen die Direktimporte hier vor allem aus benachbarten Ländern. Hier sind die Niederlande, Dänemark und Italien besonders wichtig. GROßHANDELSEBENE Die 1,4 Mrd. EUR, die aus dem Marktvolumen für Topfpflanzen im Jahr 2014 auf die Großhandelsebene gelangten, erhielten dort durch die Marge, die Handlingskosten und den Handel innerhalb der Großhandelsebene ein Volumen von 2,5 Mrd. EUR (zu Großhandelspreisen). Verglichen mit dem Vorgängerwerk erhöhte sich der Wert der Großhandelsebene. Fachgroßhandel Mit gut 1,4 Mrd. EUR nahm der Fachgroßhandel im Jahr 2014 einen Anteil von 56 % an der Großhandelsebene ein. Verglichen mit dem Jahr 2005 ließen sich hier deutliche Zuwächse verzeichnen. Dabei dürften diese Steigerungen vor allem durch ein qualitativ hochwertigeres und exklusiveres Sortiment zu Stande kommen. Beispielsweise werden neue (und dadurch hochpreisigere) Sorten zum Großteil über den Fachgroßhandel an den Facheinzelhandel weitergegeben. Bedeutend sind im Fachgroßhandel mit Topfpflanzen vor allem Absatzorganisationen und spezialisierte private Großhändler. Die Blumengroßmärkte spielen hier eine untergeordnete Rolle, womit sich das Angebot nicht so stark regional geprägt zeigt wie bei Schnittblumen. Systemgroßhandel Mit einem Anteil von 44 % erreichte der Systemgroßhandel im Jahr 2014 ein Volumen von mehr als 1,1 Mrd. EUR. Der seit 2005 zu beobachtende Zuwachs gründet auf zunehmenden Mengen an Topfpflanzen. Hier wird vor allem Massenware in großen Mengen bewegt. Durch die benötigten Mengen an Standardware kann durchaus Druck auf die Einkaufspreise ausgeübt werden. EINZELHANDELSEBENE Im Segment der Topfpflanzen ziehen die grünen Dienstleister Ware auf Großhandelsebene ab, die sie in Kombination mit einer Dienstleistung auf die Endverbraucherebene bringen. Der Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau), hat an den rund 0,5 Mrd. EUR im Jahr 2014 den größten Anteil. Weiterhin sind die Friedhofsgärtner beim Wechselflor und den Stauden von Bedeutung, die Innenraumbegrüner dagegen vor allem im Bereich der grünen Zimmerpflanzen. Durch das starke Wachstum der GaLaBau-Branche und die positiven Entwicklungen bei den Innenraumbegrünern wuchs das Volumen seit 2005 stark. Das durch die grünen Dienstleister direkt auf die Endverbraucherebene transportierte Volumen ist nicht in die Einzelhandelsebene einzubeziehen. Im Jahr 2014 erreichte die Einzelhandelsebene somit ein Volumen von gut 3,5 Mrd. EUR.

24 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 24 Blumenfacheinzelhandel Im Jahr 2014 erreichte der Blumenfacheinzelhandel ein Volumen von knapp 1,9 Mrd. EUR (zu Einzelhandelspreisen). Das Entsprach einem Anteil von 53 % der Handelsstufe. Durch die fortschreitenden strukturellen Veränderungen und den Verlust vieler kleiner Facheinzelhändler verringerte sich das Volumen seit Die Mengen, die in den Einkaufsstätten des Facheinzelhandels abgesetzt werden, sind tendenziell rückläufig. Blumenfachgeschäfte Aufgrund der methodischen Unterschiede zum Vorgängerwerk aus dem Jahr 2005 können die Anteile an der Einzelhandelsebene kaum verglichen werden. Das reale Volumen verringerte sich auf rund 0,6 Mrd. EUR (zu Einzelhandelspreisen) im Jahr Das entspricht 17 % der Einzelhandelsebene für Topfpflanzen. Der Durchschnittspreis für Topfpflanzen in Blumenfachgeschäften lag im Jahr 2014 bei 3,16 EUR. Eine Beet- & Balkonpflanze war schon für 2,03 EUR zu haben, eine blühende Zimmerpflanze lag hingegen bei 5,20 EUR. Gärtnereien und Baumschulen Die Gärtnereien und Baumschulen, die ihre Stärken in hochwertigen Sortimenten vor allem im Beet- & Balkonbereich und bei den Kräutern haben, erreichten im Jahr 2014 einen Anteil von 13 % an der Einzelhandelsebene. Das entspricht einem Volumen von rund 0,5 Mrd. EUR (zu Einzelhandelspreisen). Gerade innerhalb der Topfpflanzen zeigten sich seit 2005 Veränderungen in den Teilsegmenten, die für den Rückgang der Verluste bei diesen Einkaufsstätten verantwortlich waren. Vor allem bei blühenden Zimmerpflanzen paaren sich Imageprobleme mit immer schwächer werdenden Preisen für die großen Kulturen. Der Beet- & Balkonbereich ist zwischen Gärtnereien, Gartencentern und den branchenfremden Einkaufsstätten stark umkämpft, was in einigen Jahren zu regelrechtem Preisdumping führte, das vor allem kleine Betriebe kaum kompensieren konnten. Im Jahr 2014 lag der Durchschnittspreis für Topfpflanzen in Gärtnereien bei 2,28 EUR. Beet- & Balkonpflanzen waren mit einem geringeren Durchschnittspreis von 1,68 EUR deutlich günstiger als eine blühende Zimmerpflanze (5,41 EUR). Gartencenter Mit einem Anteil von 18 % an der Einzelhandelsebene im Jahr 2014 verloren auch die Gartencenter im Vergleich zu 2005 leicht. Das Volumen lag im Jahr 2014 bei mehr als 0,6 Mrd. EUR. Gerade bei Gartencentern verschwimmen die Grenzen der Einkaufsstättendefinitionen immer mehr. Die Verbraucher haben Probleme zu unterscheiden, ob sie ihre Topfpflanzen in einer (großen) Gärtnerei, einem Gartencenter oder einem Baummarkt mit angeschlossenem Gartencenter eingekauft haben. Die Preisgestaltung in Gartencentern war im Jahr 2014 ähnlich wie in Gärtnereien. Der Durchschnittspreis für 12 Blumenfachgeschäfte Gärtnereien/ Baumschulen 13 Gartencenter Wochenmärkte sonstige* Baumärkte LEH Discounter AMI Privater Verbrauch von Topfpflanzen 2014 Gegenüberstellung der Ausgaben und Einkaufsmengen nach Einkaufsstätten inkl. Zuordnung zu Fachhandel oder Systemhandel, Angaben in % Handelsart Einkaufsmengen Ausgaben Handelsart Quelle: AMI auf Basis GfK-Pflanzenpanel Blumenfachhandel Blumenfachhandel Systemhandel Systemhandel *inkl. Möbelhäuser, Tankstellen, Internet, etc. Während der Facheinzelhandel bei der Betrachtung nach Ausgaben mit einem Anteil von 53 % dominiert, übernimmt der Systemeinzelhandel nach Einkaufsmengen betrachtet die Führung. Im Jahr 2014 erreichte der Systemeinzelhandel einen Anteil von 54 % an den Einkaufsmengen der Topfpflanzen. Die Blumenfachgeschäfte erwirtschaften mit recht wenig Menge die größten Ausgaben. Im Jahr 2014 hielten sie so 17 % der Ausgaben. Das höhere Preisniveau, das Dienstleistungen und Dekorationen einschließt, ist hier ein wichtiger Grund. Die größten Mengen gingen wieder über den Discount.

25 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 25 Topfpflanzen lag bei 2,65 EUR. Beet- & Balkonpflanzen waren mit 1,80 EUR teurer als in Gärtnereien, während blühend Zimmerpflanzen mit 5,05 EUR günstiger waren. Wochenmärkte Auch das Volumen der Wochenmärkte verringerte sich seit 2005 leicht. Der Anteil an der Einzelhandelsebene lag im Jahr 2014 bei 3 %, was einem Volumen von mehr als 0,1 Mrd. EUR entspricht. Der Durchschnittspreis lag mit 1,64 EUR für eine Topfpflanze recht niedrig. Baumärkte Durch die strukturellen Veränderungen im Baumarktbereich verringerte sich das Volumen der Baumärkte bis in das Jahr 2014 leicht. Der Anteil an der Einzelhandelsebene lag bei 16 %, das Volumen bei knapp 0,6 Mrd. EUR. Wenn die Umstrukturierung der Branche abgeschlossen ist, wird mit einem höheren Volumen gerechnet. Der Durchschnittspreis lag für Topfpflanzen insgesamt bei 2,18 EUR. Beet- & Balkonpflanzen waren für 1,52 EUR zu haben, blühende Zimmerpflanzen für 4,07 EUR. Im Systemeinzelhandel hatten Baumärkte im Jahr 2014 die höchsten Preise. Lebensmitteleinzelhandel Die Einkaufsstätten des LEH haben sich auf ein vergleichsweise kleines Sortiment an Massenware in durchschnittlichen Qualitäten spezialisiert. Die hier eingekauften Topfpflanzen sind (in der Regel) ungeplante Spontankäufe. Die vermarkteten Mengen haben sich seit 2005 erhöht haben, allerdings zu teilweise deutlich geringeren Preisen. Im Jahr 2014 lag der Anteil an der Einzelhandelsebene bei 11 %, was einem Volumen von knapp 0,4 Mrd. EUR entspricht. Mit einem Durchschnittspreis von 1,98 EUR für eine Topfpflanze lag der LEH-Preis um 22 Ct unter dem Durchschnitt. Eine Beet- & Balkonpflanzen kostete 1,43 EUR, eine blühende Zimmerpflanze 2,63 EUR. Discount In der Warenstromanalyse von 2005 wurden die Discounter nicht ausgewiesen. Im Jahr 2014 hielten sie einen Anteil von 16 % an der Einzelhandelsebene, was einem Volumen von knapp 0,6 Mrd. EUR entspricht. Topfpflanzen werden im Discount beinahe ausschließlich als Aktionsware vermarktet. Die lange geführte Diskussion um die angebotenen Qualitäten, verliert an Wichtigkeit. Zumindest bei den führenden Discountern in Deutschland sind durchaus gute Qualitäten zu haben. Das durch die Aktionspläne schnell wechselnde Sortiment sollte allerdings auch bis zum nächsten Aktionszeitraum abverkauft sein, da in diesen Einkaufsstätten kaum eine Pflege der Pflanzen erfolgen kann. Der Anteil der Ware, die in den Müll wandert, dürfte hier höher sein als in den anderen Einkaufsstätten. Mit einem Durchschnittspreis von 1,57 EUR für eine Topfpflanze waren die Discounter im Jahr 2014 die günstigste Einkaufsstätte. Für Beet- & Balkonpflanzen gilt das ebenfalls (0,94 EUR). Blühende Zimmerpflanzen waren hingegen mit 3,08 EUR teurer als im LEH oder auf Wochenmärkten. ENDVERBRAUCHEREBENE Durch das Volumen von 0,5 Mrd. EUR, das von den grünen Dienstleistern direkt von der Großhandelsebene auf die Endverbraucherebene gebracht wird, erhöht sich das Volumen dieser Handelsstufe. Im Jahr 2014 lag es bei gut 4 Mrd. EUR (zu Endverbraucherebene). Es zeigt sich verglichen mit 2005 nahezu stabil. Innerhalb der Endverbraucherebene nahm der private Verbrauch im Jahr 2014 einen Anteil von 78 % ein, auf den nicht privaten entfielen 22 %. Auch dieses Verhältnis hat sich seit 2005 kaum verändert. Allerdings gab es innerhalb des nicht privaten Verbrauchs Veränderungen. Die Länder und Kommunen haben seit 2005 beim Topfpflanzenverbrauch an Bedeutung verloren. Zurückgehende öffentliche Bepflanzungen stehen hier in direktem Zusammenhang mit sinkender Belegschaft. Allerdings soll in Zukunft wieder mehr Wert auf öffentliches Grün gelegt werden. Der Verbrauch durch die private Wirtschaft dürfte sich hingegen seit 2005 erhöht haben. Hier greifen Konzepte wie Fassadenbegrünung und Luftfilterung am Arbeitsplatz. Privater Verbrauch Das vielfältige Sortiment der Topfpflanzen wird sowohl nach Ausgaben als auch nach Einkaufsmengen seit Jahren von den Beet- & Balkonpflanzen dominiert. Deren Mengenanteil lag 2014 bei gut 67 % des Segments. Zimmerpflanzen, die in der Regel länger beim Verbraucher bleiben als die einjährigen Balkonpflanzen, erreichten 20 % der Einkaufsmengen. Stauden 8 % und Kräuter 5 %.

26 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 26 Beet- & Balkonpflanzen Im Beet- & Balkonbereich gibt es neben den Einzelpflanzen, die mit über 90 % der Ausgaben den größten Teil des Segmentes ausmachen, auch Schalen. Diese entwickeln sich seit einigen Jahren dynamisch. Mit einem sowohl mengen- als auch preisgetriebenen Ausgabenzuwachs von mehr als 6 % war die Entwicklung im Jahr 2014 erneut positiver als bei Einzelpflanzen. Durchschnittlich zahlten die Verbraucher in Deutschland im Jahr 2014 mit 4,53 EUR 14 Ct mehr als im Vorjahr. Der Preis für Einzelpflanzen stieg zwar ebenfalls, die Steigerung fiel mit 5 Ct jedoch geringer aus. Damit zahlten die Verbraucher im Jahr 2014 durchschnittlich 1,49 EUR für ihre Beet- & Balkonpflanzen. Zimmerpflanzen Die 3 Kategorien im Segment der Zimmerpflanzen sind die blühenden, die grünen und die Schalen. In Schalen befinden sich oftmals Kombinationen von blühenden und grünen Zimmerpflanzen. Ähnlich wie bei den Beet- & Balkonpflanzen tragen zwar auch hier die Einzelpflanzen die größeren Anteile, die Entwicklungen bei den Schalen sind jedoch dynamischer. Der Ausgabenanteil ist zwar mittlerweile auf 8 % gewachsen, der positive Effekt wird aber immer noch von den Entwicklungen bei den Einzelpflanzen überlagert. Alle 3 Bereiche profitierten im Jahr 2014 von festeren Preisen. Für blühende Zimmerpflanzen zahlten die Verbraucher durchschnittlich 3,79 EUR (+10 Ct), für grüne 4,24 EUR (+16 Ct) und für eine Schale 7,02 EUR (+12 Ct). AMI Marktaufteilung 2014 Topfpflanzen Verbraucherebene, Ausgaben Kräuter Stauden 4% 12% 49% Beet- & Balkonpflanzen Quelle: AMI Berechnungen auf Basis des GfK-Pflanzenpanels AMI Marktaufteilung 2014 Topfpflanzen Verbraucherebene, Einkaufsmenge Zimmerpflanzen 36% Kräuter Stauden 8% 5% Zimmerpflanzen 20% 67% Beet- & Balkonpflanzen Quelle: AMI Berechnungen auf Basis des GfK-Pflanzenpanels Obwohl Beet- & Balkonpflanzen auch die Ausgaben im Jahr 2014 schon dominierten (49 %) wird dieses Übergewicht bei Betrachtung der Menge noch deutlicher (67 %). Hier zeigt sich das geringe Preisniveau bei Beet- & Balkonpflanzen. Bei Zimmerpflanzen verhält es sich genau anders herum. Hinter 36 % der Ausgaben im Jahr 2014 stehen lediglich 20 % der verkauften Mengen. Bei Stauden zeigt sich der Sortimentswechsel zu Großstauden durch den höheren Anteil bei den Ausgaben. AMI Aufteilung der wichtigsten Teilsegmente Topfpflanzen 2014 auf Verbraucherebene, getrennt nach Ausgaben und Einkauf smenge Beet- & Balkonpflanzen Zimmerpf lanzen 91% 97% 9% 3% 75% 79% 17% 8% 16% 5% Ausgaben Einkaufsmenge Quelle: AMI Berechnungen auf Basis des GfK-Pflanzenpanels Pflanzen B&B Schalen B&B Blühende Grüne Schalen Im Untersegment der Beet- & Balkonpflanzen dominieren die Einzelpflanzen. Nach Ausgaben betrachtet erreichten sie 91 %. Die Einkaufsmenge war mit 97 % noch höher. Bei Zimmerpflanzen dominieren die blühenden sowohl die Ausgaben (79 %) als auch die Mengen (75 %). Bei grünen Zimmerpflanzen, die häufig in größeren Töpfen verkauft werden, übertraf der Ausgabenanteil die Menge knapp.

27 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 27 Stauden Seit 2008 hat sich der Preis für Stauden auf 3,14 EUR im Jahr 2014 erhöht. Hier zeigt sich der fortschreitende Sortimentswechsel von den klassischen Kleinstauden zu den vollentwickelten Großstauden. Durch den höheren Zierwert der zum Verkaufszeitpunkt voll entwickelten Großstauden, die in deutlich größeren Töpfen bzw. Containern vermarktet werden, erhöht sich das Preisniveau insgesamt. Allerdings kämpft der Bereich der Stauden wie kaum ein anderer mit verschwimmenden Grenzen. Gerade aus der Sicht des Verbrauchers ist die Abgrenzung schwer. Die botanische Definition der Stauden kann nicht mit der wahrgenommenen am Markt verglichen werden. Kräuter Das Untersegment der Kräuter wurde in der Warenstromanalyse aus dem Jahr 2005 nicht gesondert betrachtet, da die Bedeutung noch wesentlich geringer war. In den vergangenen Jahren entwickelten sich die Kräuter sehr dynamisch. Zum einen wurde das Sortiment deutlich aufgestockt und durch Innovationen ergänzt, zum anderen wurde das Thema Kräuter in vielen Bereichen aufgegriffen und positiv im Verbraucherbewusstsein verankert. Im Jahr 2014 erreichten die Kräuter mit einem Mengenanteil von 5 % einen Ausgabenanteil von 4 %, was einem Volumen von knapp 0,2 Mrd. EUR entspricht. Top 10 Beet- & Balkonpflanzen Auch bei den Beet- & Balkonpflanzen wird die Entwicklung der Top Kulturen jährlich beobachtet. So kann die Sortimentsveränderung seit der letzten Warenstromanalyse im Jahr 2005 bewertet werden. Geranien haben den 1. Platz zwar bis ins Jahr 2014 gehalten, sie verloren jedoch Marktanteile. Sommerheide hingegen konnte sowohl Marktanteile auch einen Platz in den Top 10 gewinnen. Im Jahr 2014 erreichten sie mit 11 % des Umsatzes auf Einzelhandelsebene den 2. Platz. Stiefmütterchen (inkl. Hornveilchen) fanden sich im Jahr 2014 mit stabilen 7 % Marktanteil auf dem 3. Platz wieder. Seit 2005 verloren sie wegen des Wachstums bei Sommerheide einen Platz. Chrysanthemen gewannen seit 2005 sowohl Marktanteile als auch Plätze innerhalb der Top 10. Im Jahr 2014 erreichten sie mit 6 % den 4. Platz, im Jahr 2005 lagen sie noch an 7. Stelle. Beetbegonien erreichten die Top 10 im Jahr 2005 nicht, hielten 2014 jedoch den 6. Platz. Die Edel-Lieschen verloren 4 Plätze und schlossen die Top 10 im Jahr 2014 ab. Diese Rolle übernahmen 2005 noch die Fuchsien, die den Sprung in die Top 10 im Jahr 2014 nicht schafften. Geranien sind immer noch die umsatzstärkste Kultur im Beet- & Balkonbereich. Sie dominieren den Bereich jedoch nicht so stark wie die Spitzenreiter der anderen Segmente. Das erklärt sich durch die schnelllebige Saison beim Wechselflor. Die Sommerheide, auf Platz 2, liegt mit 11 % nur noch knapp dahinter. Der Abstand zu den Stiefmütterchen auf Platz 3 ist dagegen schon größer. Die Stiefmütterchen hielten 2014 mit 7 % einen etwas höheren Anteil als Chrysanthemen auf Platz 4.

28 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 28 Top 10 blühende Zimmerpflanzen Den bislang beispiellosen Aufstieg der Topf- Orchideen, allen voran der Phalaenopsis, kann man anhand der Top 10 bei den blühenden Zimmerpflanzen ebenfalls verfolgen. Im Jahr 2005 lag der Anteil der Topf-Orchideen mit 21 % noch recht niedrig. Im Jahr 2014 erreichten die Topf-Orchideen einen Anteil von 36 %. Der Anteil der Weihnachtssterne blieb hingegen mit 10 % stabil. Allerdings muss hier erwähnt werden, dass die Anteile zwischenzeitlich geringer waren. Alpenveilchen konnten seit 2005 leicht an Marktanteilen gewinnen und behaupteten den 3. Platz auch im Jahr Topf-Rosen verbesserten sich bis ins Jahr 2014 auf Platz 4, während sie im Jahr 2005 noch auf Platz 8 geführt wurden. Kalanchoe konnten einen Rang hinzugewinnen und fanden sich 2014 mit einem Anteil von 7 % auf Platz 5. Hortensien verloren seit 2005 einen Platz, während Azaleen die im Jahr 2014 Platz 7 erreichten, sogar 3 Plätze verloren. Amaryllis und Narzissen erreichten die Top 10 im Jahr 2005 noch nicht. Topf-Orchideen dominieren den Markt weiterhin mit 36 % der Ausgaben. Weit abgeschlagen folgen die Weihnachtssterne, die das Segment innerhalb ihrer Saison bestimmen. Ihr Anteil lag 2014 bei 10 %. Im Gegensatz dazu sind die Alpenveilchen auf Platz 3 ganzjährig verfügbar. Sie erreichten 9 % der Ausgaben und lagen damit knapp vor den Topf- Rosen mit 8 % auf Platz 4. Erst ab Patz 8 finden sich mit Amaryllis wieder Saisonkulturen.

29 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 29 Kapitel 7: Der Markt für Gehölze Im Jahr 2014 erreichte der Markt für Gehölze ein Volumen von rund 1,4 Mrd. EUR (zu Einzelhandelspreisen). Das entspricht einem Anteil von 16 % am Gesamtmarkt. Damit sind die Gehölze nach den Beet- & Balkonpflanzen das zweitwichtigste Einzelsegment bei den Gartenpflanzen. Seit 2005 verloren die Gehölze jedoch an Marktbedeutung, was zum einen auf schwache Preise und zum anderen auf einen fortschreitenden Sortimentswechsel zurückzuführen ist. Die sogenannten Kleingehölze, die vor allem in klassischen Blumenbeeten oder Balkonkästen eingesetzt werden, waren 2005 noch kaum marktrelevant. Die durch diese Kleingehölze gestiegenen Absatzmengen erwirtschaften deutlich weniger als die Großgehölze, die 2005 noch marktbestimmend waren. In Zukunft wird wohl auch der Bereich der Beerensträucher (inklusive Exoten) im Zuge des Trends Naschgarten (-balkon) weiter wachsen. MARKTVOLUMEN Das Marktvolumen hat sich seit 2005 aufgrund des deutlich gestiegenen Exportes kaum verändert. Im Jahr 2014 lag es bei mehr als 0,8 Mrd. EUR (zu Erzeuger- bzw. Importpreisen). Deutsche Produktion Seit 2005 hat sich das Volumen der Inlandsproduktion kräftig erhöht. Im Jahr 2014 lag sie bei rund 0,8 Mrd. EUR (zu Erzeugerpreisen). Diese Entwicklung ist durchaus durch steigende Flächen bei Großbetrieben zu erklären. Außerdem steigt die Wahrnehmung von Besonderheiten, die auf einer höheren Preisbasis vermarktet werden können, stetig. Hier spielen auch Sonderformen und Erziehung eine bedeutende Rolle. Import Auch in diesem Markt reicht die Inlandsproduktion nicht aus. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um ein Mengen- sondern um ein Sortimentsproblem. In eini-

30 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 30 gen wärmeren Ländern lassen sich stark gefragte Arten besser produzieren als im Inland. Man könnte also sagen, dass der seit 2005 leicht gestiegene Import von rund 0,2 Mrd. EUR (zu Importpreisen) zu einer Sortimentserweiterung der deutschen Produktion führt. Die Importe aus den Ländern der EU 28 decken den Bedarf beinahe vollständig. Der Anteil der EU 28 lag im Jahr 2014 bei 98 %, wobei die Niederlande auch in diesem Segment das wichtigste Lieferland sind. Der in den aktuellen Daten des statistischen Bundesamtes zu sehende Rückgang des Importwertes aus den Niederlanden erklärt sich durch die fortlaufende Revision. Dänemark und Italien auf den Plätzen 2 und 3 erreichten im Jahr 2014 einen Anteil von 21 % bzw. 11 %. Der Import aus Drittländern ist kaum erwähnenswert und konzentriert sich auf die Schweiz. Hier muss bedacht werden, dass der Handel mit Gehölzen an weitreichende Hygienevorschriften geknüpft ist. Export Die Gehölze, die exportiert werden stehen dem deutschen Markt nicht zur Verfügung und werden deshalb nicht ins Marktvolumen eingerechnet. Während der Importwert seit 2005 leicht stieg, legte der Exportwert für Gehölze bis ins Jahr 2014 deutlich zu. Damit erreichte er ein Volumen von rund 0,2 Mrd. EUR. Während sich der Import von Gehölzen nach Deutschland fast ausschließlich auf die Länder der EU 28 konzentriert, standen die Drittländer bei den Exporten im Jahr 2014 für knapp 1/4 des Volumens. Auch innerhalb der EU 28 verteilt sich der Exportwert für Gehölze aus Deutschland recht gleichmäßig. Mit ähnlichen Volumen liegen die Länder Niederlande, Österreich, Frankreich und Schweden auf den Plätzen 1 bis 4 nahe beieinander. Bei den Drittländern dominiert die Schweiz mit 27 Mio. EUR im Jahr 2014 vor dem weit abgeschlagenen Norwegen (6 Mio. EUR) und der Türkei (3 Mio. EUR). STUFENÜBERGREIFENDER HANDEL Zusammengenommen hat sich das Volumen des stufenübergreifenden Handels seit 2005 leicht erhöht. Einfuhr von Gehölzen nach Lieferländern - in Mio. EUR Lieferland v EU Niederlande Dänemark Italien Polen Belgien Andere EU Extra EU Insgesamt v = vorläufig Quelle: Berechnungen der AMI nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes, Stand Juni 2015 Ausfuhr von Gehölzen nach Empfangsländern - in Mio. EUR Lieferland v EU Niederlande Österreich Frankreich Schweden Andere EU Extra EU Schweiz Norwegen Türkei Sonstige Insgesamt v = vorläufig Quelle: Berechnungen der AMI nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes, Stand Juni 2015

31 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 31 Während die Direktimporte nahezu stabil blieben, wuchsen sowohl der Direktabsatz als auch die Selbstvermarktung leicht. Auf diese Weise wurden im Jahr 2014 rund 0,5 Mrd. EUR (zu Erzeuger- bzw. Importpreisen) vom Marktvolumen abgezogen, die ohne Berührung der Großhandelsebene direkt auf der Einzelhandelsebene vermarktet wurden. Der Direktabsatz hatte dabei mit 0,2 Mrd. EUR ein ähnlich großes Volumen wie die Selbstvermarktung. Die Direktimporte sind mit knapp 0,1 Mrd. EUR kleiner. GROßHANDELSEBENE Durch die Margen und den Handel innerhalb der Ebene erhöhte sich das Volumen auf mehr als 1,1 Mrd. EUR (zu Großhandelspreisen). Auch hier sind seit 2005 Zuwächse zu verzeichnen. Der Fachgroßhandel hatte im Jahr 2014 ein Volumen von knapp 0,8 Mrd. EUR, was einem Anteil von 71 % entspricht. Der Anteil des Systemgroßhandels lag bei 29 %. Fachgroßhandel Hier ist das gesamte Sortiment an Gehölzen bzw. Baumschulware verfügbar. Es reicht von Kleingehölzen bis zu Alleebäumen oder Straßenbegleitgrün. Der Handel innerhalb der Großhandelsebene läuft in der Regel vom Fachgroßhandel in den Systemgroßhandel. Allerdings ist das Sortiment (besonders was die Gehölzgrößen und -formen angeht) im Systemgroßhandel schmaler Systemgroßhandel Aufgrund der meist kleineren hier vermarkteten Gehölze dürfte der Anteil nach Mengen betrachtet im Systemgroßhandel größer sein. Das Volumen von mehr als 0,3 Mrd. EUR (zu Großhandelspreisen) ist fast doppelt so hoch wie das im Jahr 2005 ausgewiesene. EINZELHANDELSEBENE In keinem anderen Segment sind die grünen Dienstleister (auf das Großhandelsvolumen bezogen) so bedeutend. Mit 0,5 Mrd. EUR zogen sie im Jahr 2014 knapp die Hälfte des Volumens von der Großhandelsebene ab, um es in Kombination mit einer Dienstleistung auf der Endverbraucherebene zu vermarkten. Dadurch zeigt sich für den Gehölzmarkt ein atypischer Marktverlauf. Die Einzelhandelsebene ist mit rund 0,9 Mrd. EUR kleiner als die Großhandelsebene. Da die grünen Dienstleister in der 2005er Ausgabe auf Einzelhandelsebene ausgegeben wurden, sind die Daten nicht vergleichbar. Es ist aber davon auszugehen, dass sich dieser Bereich vergrößerte. Hier muss vor allem das enorme Wachstum der Garten- & Landschaftbaubranche bedacht werden, die sowohl im privaten als auch im nicht privaten Bereich mit Gehölzen agiert. Durch die veränderte Methodik können auch die Anteile und die Volumina der Einkaufsstätten nicht mit den Angaben aus der Warenstromanalyse 2005 verglichen werden. Blumenfacheinzelhandel Auf Einzelhandelsebene lag der Anteil der Fachhändler mit mehr als 0,5 Mrd. EUR bei 60 %. Im Bereich der Gehölze sind vor allem die Baumschulen (inkl. Gärtnereien) und die Gartencenter bedeutend. Die hier oftmals durchgesetzte festere Preisbasis gründet auf höheren Qualitäten der vermarkteten Gehölze und auf ausgefalleneren Sorten. Die Vermarktung an den nicht privaten Verbrauch ist hier aus dem Blumenfacheinzelhandel besonders hoch. Blumenfachgeschäfte Mit einem Anteil von 9 % an den Ausgaben auf Einzelhandelsebene erreichten die Blumenfachgeschäfte ein Volumen von weniger als 0,1 Mrd. EUR. Das Sortiment an Gehölzen, das über die klassischen Blumenfachgeschäfte vermarktet wird, deckt lediglich einen Teil des Segmentes ab. Hier finden sich vor allem Kleingehölze, die häufig dekoriert, unterpflanzt oder in Kombination mit Übertöpfen angeboten werden. Zum Beispiel werden in der Frühjahrssaison kleine Trauerweiden für den Eingangsbereich vermarktet. So erklärt sich die recht geringe Preisbasis. Durchschnittlich wurden Gehölze im Jahr 2014 für 7,63 EUR vermarktet, das sind rund 5 EUR weniger als bei Gärtnereien oder Baumschulen. Gärtnereien und Baumschulen Der Anteil der Gärtnereien und Baumschulen lag hingegen mit 26 % der Einzelhandelsebene deutlich höher. Das Volumen lag bei mehr als 0,2 Mrd. EUR, wobei sich hier auch der Direktabsatz wiederfindet. Das vermarktete Sortiment ist hier sehr breit und gerade bei Verkäufen aus Baumschulen durchaus durch hochpreisige Sonderformen geprägt. Das zeigt sich

32 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 32 auch an dem höheren Preisniveau. Laubgehölze wurden im Jahr 2014 für durchschnittlich 9,53 EUR vermarktet, Nadelgehölze für 18,65 EUR und Obstgehölze (inkl. Beerensträucher) für 15,85 EUR. Gartencenter Auch der Anteil der Gartencenter an der Einzelhandelsebene lag mit 20 % im Jahr 2014 hoch. Das Volumen erreichte knapp 0,2 Mrd. EUR. Während das Sortiment in Gartencentern in der Regel auf kleinere Wuchsformen ausgelegt ist, als in Baumschulen, kann das Sortiment ansonsten durchaus sehr breit aufgestellt sein. Die hier vermarkteten kleineren Gehölze erklären das geringe Preisniveau. Laubgehölze wurden im Jahr 2014 für durchschnittlich 7,63 EUR vermarktet, Nadelgehölze für 11,51 EUR und Obstgehölze für 11,35 EUR. Wochenmärkte Der Anteil der Wochenmärkte liegt im Gehölzbereich mit rund 3 % sehr niedrig. Durchschnittlich kostete ein hier im Jahr 2014 vermarktetes Gehölz 8,67 EUR, wobei Laubgehölze mit 5,22 EUR günstiger waren als Nadelgehölze mit 12,76 EUR. Systemeinzelhandel Der Systemeinzelhandel erreichte 2014 einen Anteil von rund 40 %, was einem Volumen von mehr als 0,3 Mrd. EUR (zu Einzelhandelspreisen) entspricht. Die Baumärkte bilden hier den wichtigsten Absatzkanal. Baumärkte Die Baumärkte als wichtigste Einkaufsstätte innerhalb des Systemeinzelhandels erreichten im Jahr 2014 einen Anteil von 20 % an der Einzelhandelsebene. Das entspricht einem Volumen von knapp 0,2 Mrd. EUR und entspricht genau dem Anteil der Gartencenter. Allerdings wird aufgrund der geringeren Preisbasis in Baumärkten für dieses Ausgabenvolumen mehr Ware eingesetzt als in Gartencentern. Das Sortiment ist ähnlich gelagert, wobei insgesamt davon auszugehen ist, dass die Auswahl an Sorten in Gartencentern größer und aktueller ist. Laubgehölze wurden in Baumärkten im Jahr 2014 für durchschnittlich 6,09 EUR vermarktet, also 1,54 EUR günstiger als in Gartencentern. Der Preisunterschied bei Nadelgehölzen lag mit 3,29 EUR sogar noch höher. Sie kosteten in Baumärkten durchschnittlich 8,23 EUR. Obstgehölze hatten mit 9,19 EUR den höchsten Durchschnittspreis in Baumärkten und waren 2,16 EUR günstiger als in Gartencentern. Lebensmitteleinzelhandel Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) hatte im Jahr 2014 einen Anteil von 3 % an der Einzelhandelsebene für Gehölze. Er spielt damit genau wie die Wochenmärkte eine eher untergeordnete Rolle, obwohl der Mengenanteil mit 5 % etwas höher ist. Das Preisniveau ist gering. Durchschnittlich wurden Gehölze über den LEH für 4,10 EUR vermarktet. 9 Blumenfachgeschäfte Gärtnereien/ 60 Baumschulen 26 Gartencenter Wochenmärkte sonstige* Baumärkte LEH Discounter AMI Privater Verbrauch von Gehölzen 2014 Gegenüberstellung der Ausgaben und Einkaufsmengen nach Einkauf sstätten inkl. Zuordnung zu Fachhandel oder Systemhandel, Angaben in % Handelsart Einkaufsmengen Ausgaben Handelsart Quelle: AMI auf Basis GfK-Pflanzenpanel Blumenfachhandel Blumenfachhandel 53 Systemhandel Systemhandel *inkl. Möbelhäuser, Tankstellen, Internet, etc. Aufgrund der unterschiedlichen Sortimente, die über den Fachund den Systemhandel vermarktet werden, zeigten sich deutlich unterschiedliche Preisniveaus. Im Fachhandel sind höhere Qualitäten sowie Sonderformen zu höheren Preise zu erwarten. Baumschulen und Gärtnereien erreichten mit 15 % der Verkaufsmenge 26 % der Ausgaben, während Baumärkte mit 22 % der Menge lediglich 20 % der Ausgaben erreichten. Besonders extrem ist der Unterschied bei Discountern. Sie erreichten mit 22 % der Menge lediglich 9 % der Ausgaben.

33 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 33 Discount Durch das sehr geringe Preisniveau bei Discountern erreichten sie im Jahr 2014 einen Ausgabenanteil von lediglich 9 % bei einem Volumen von weniger als 0,1 Mrd. EUR. Die Menge an Gehölzen, die über Discountern vermarktet wurde, liegt allerdings viel höher. Die hier angebotenen sehr schmalen und auf Aktionen beschränkten Sortimente kosteten durchschnittlich 2,92 EUR. Allerdings sind auch die Produkte kaum mit denen aus dem Fachhandel vergleichbar. Laubgehölze kosteten durchschnittlich 2,82 EUR und Nadelgehölze 2,93 EUR. Die Obstgehölze zeigten mit 3,42 EUR ein etwas höheres Preisniveau. Privater Verbrauch Die Laubgehölze, die mit einem Ausgabenanteil von 55 % und einem Mengenanteil von 66 % die bedeutendste Gruppe innerhalb der Gehölze bilden, entwickelten sich im Jahr 2014 mengen- und preisgetrieben positiv. Auch Obstgehölze zeigten Steigerungsraten. Für ein Laubgehölz zahlten die Verbraucher im Durchschnitt mit 6,17 EUR über 1 EUR mehr als im Vorjahr, für Obstgehölze mit 10,21 EUR sogar 1,33 EUR mehr. Durch diese Entwicklungen konnte der preisgetriebene Ausgabenrückgang bei den Nadelgehölzen für das Gesamtsegment kompensiert werden. ENDVERBRAUCHEREBENE Durch den Zufluss von Ware durch die grünen Dienstleister und die Margen erhöht sich das Volumen auf Endverbraucherebene auf knapp 1,4 Mrd. EUR. Verglichen mit dem Jahr 2005 ist das Volumen leicht rückläufig. Hier zeigt sich der Trend zu kleineren und damit günstigeren Gehölzen, der sich sowohl im privaten als auch im nicht privaten Bereich beobachten lässt. Der Anteil des privaten Verbrauchs ging seit 2005 leicht zurück, womit sich die Endverbraucherebene im Jahr 2014 zu gleichen Teilen auf den privaten und den öffentlichen Bereich verteilt. Im öffentlichen Bereich wird in Zukunft ein erneutes Wachstum vermutet, da die Wertschätzung von öffentlichem Grün augenblicklich steigt und auch von der Politik aktiv gefördert wird. AMI Marktaufteilung 2014 Gehölze Verbraucherebene, Ausgaben Obstgehölze 20% Nadelgehölze 26% Laubgehölze 55% Quelle: AMI Berechnungen auf Basis des GfK-Pflanzenpanels AMI Marktaufteilung 2014 Gehölze Verbraucherebene, Einkaufsmenge Obstgehölze 14% Nadelgehölze 20% Laubgehölze 66% Quelle: AMI Berechnungen auf Basis des GfK-Pflanzenpanels Die Dominanz der Laubgehölze verstärkt sich auf Verbraucherebene, wenn man die Einkaufsmengen betrachtet. Die 55 % der Ausgaben wurden im Jahr 2014 mit 66 % der eingekauften Menge erwirtschaftet. Bei den Nadelgehölzen präsentiert sich das Verhältnis umgekehrt. Die 26 % der Ausgaben wurden mit lediglich 20 % der Mengen erzielt. Hier spielgelt sich das (aufgrund der Größe und des Pflanzenalters) höhere Preisniveau wieder. Ähnlich verhält es sich auch bei den Obstgehölzen.

34 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 34 Kapitel 8: Zierpflanzen- und Baumschulproduktion im Überblick Der Strukturwandel in der deutschen Produktion von Schnittblumen, Zierpflanzen und Baumschulprodukten hält weiter an. Die vor allem im Zierpflanzenbereich sehr kleinteilige Struktur macht zwar die Erhebung der Daten schwierig, die Trends weisen aber auf eine Verringerung der Betriebszahlen bei steigenden Produktionsflächen pro Betrieb hin. ZIERPFLANZENPRODUKTION Neben den turnusgemäß alle 4 Jahre stattfindenden Vollerhebungen des Statistischen Bundesamtes, wurden im Rahmen der Agrarstrukturerhebung 2010 weitere offizielle Daten zur Produktion ausgewiesen. Im Jahr 2010 erzeugten nach Angaben aus der Agrarstrukturerhebung mehr als Betriebe Zierpflanzen und Schnittblumen im Haupt- oder Nebenerwerb. Von diesen Betrieben ist der überwiegende Teil mit Betrieben auf die gartenbauliche Erzeugung spezialisiert. Auf die geschützte Produktion unter Glas oder Folie haben sich gut 74 % dieser Betriebe spezialisiert, während 11 % überwiegend auf dem Freiland produzierten. Die restlichen 15 % der Gartenbaubetriebe mit Zierpflanzenproduktion erzeugen ihre Topfpflanzen und Schnittblumen sowohl geschützt als auch im Freiland. Im Jahr 2012 wies das Statistische Bundesamt in der Vollerhebung Betriebe, die im geschützten Anbau Zierpflanzen produzierten aus. Im Freiland produzierten 2012 knapp Betriebe Zierpflanzen. Während die Produktionsfläche für Zierpflanzen im Freiland seit der vorigen Zierpflanzenerhebung 2008 wieder auf mehr als ha angestiegen ist, verringerte sich die ausgewiesene Produktionsfläche unter Glas. Sie ging auf etwas mehr als ha zurück und erreichte damit einen historischen Tiefstand. Aufgrund des witterungsbedingt schwierigen Jahres 2013, das vor allem auf die Marktsegmente Frühjahrsblüher und Großstauden negative Auswirkungen hatte, wird vermutet, dass die Betriebszahlen aktuell noch um einiges niedriger sind. Einige Produzenten, die auf die Produktion von Beet- & Balkonpflanzen spezialisiert waren, meldeten im Jahr 2013 Insolvenz an. Auf den so freigewordenen Flächen werden in vielen Fällen zwar wieder Zierpflanzen produziert, die Betriebe sind allerdings nicht mehr eigenständig. BAUMSCHULPRODUKTION Verglichen mit dem deutschen Zierpflanzenbau präsentieren sich die Baumschulbetriebe seit je her deutlich größer. Für das Jahr 2010 wies das Statistische Bundesamt in der Agrarstrukturerhebung mehr als Betriebe mit Anbau von Baumschulprodukten im Haupt- oder Nebenerwerb aus. Die in der Baumschulerhebung 2012 erfassten Betriebe belaufen sich jedoch auf lediglich 1.662, was zum Teil auf die im Jahr 2012 auf eine Produktionsfläche von mindestens 0,5 ha angehobene Mindestgröße zurückzuführen ist. Obwohl die Anzahl der erfassten Betriebe deutlich kleiner ist als die der Zierpflanzenproduzenten ist die ausgewiesene Produktionsfläche mit mehr als ha größer. Seit dem Jahr 2004 werden die Produktionsflächen von Weihnachtsbäumen ebenso erfasst, wie die von Ziergehölzen, Forstgehölzen, Obstgehölzen und sonstigen Baumschulflächen. Übersicht Anbau von Zierpflanzen und Baumschulkulturen Grundfläche Zierpflanzenbau (ha) Produktionsflächen Freiland geschützte Produktionsfläche Betriebe mit Zierpflanzenanbau Betriebe mit Freiland Betriebe mit Unterglasanlagen Baumschulfläche insgesamt (ha) Betriebe mit Anbau von Gehölzen nicht ausgewiesen Zierpflanzenbau: bis 2000 Originalwerte, ab 2004 auf Meldegrenzen 2012 umgerechnet Baumschulen: bis 2004 Originalwerte, ab 2008 auf Meldegrenzen 2012 umgerechnet Quelle: AMI auf Basis Statistisches Bundesamt Wiesbaden

35 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 35 ANBAU VON ZIERPFLANZEN Die seit Jahren zu beobachtende Umstrukturierung der Zierpflanzenproduktion in Deutschland setzt sich auch zuletzt mit sinkenden Betriebszahlen bei nur geringfügig rückläufigen Gesamtflächen fort. Zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung dürften die Betriebszahlen deutlich unter den im Jahr 2012 ausgewiesenen liegen. Die Produktionsfläche pro Betrieb steigt kontinuierlich und erreichte 2012 im Freilandanbau einen Wert von durchschnittlich 2,4 ha. Verglichen mit der Vorerhebung aus dem Jahr 2008 ist das eine durchschnittliche Betriebe mit Anbau von Zierpflanzen 2012 AMI Schleswig-Holstein 139 Mecklenburg-Vorpommern 40 Niedersachsen 487 Nordrhein-Westfalen Hessen 260 Sachsen-Anhalt 59 Thüringen 90 Brandenburg 84 Sachsen 247 Rheinland-Pfalz Berlin, Bremen, Hamburg 273 Saarland Bayern 620 Baden-Württemberg 759 Quelle: AMI Basis Statistisches Bundesamt

36 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 36 Flächenzunahme von knapp 19 %. Im geschützten Anbau ist die Flächenzunahme mit einem Plus von 13 % auf knapp 0,53 ha pro Betrieb nicht ganz so hoch wie im Freiland. Über die Betriebe, die auf weniger als 0,1 ha geschützter Anbaufläche oder auf weniger als 0,3 ha Freiland Zierpflanzen produzieren, können aufgrund der Erhebungsmethodik des Statistischen Bundesamtes kaum Aussagen getroffen werden. Insgesamt gehen Experten jedoch von einer fortschreitenden Konzentration der Produktionsmengen in immer größeren Betrieben aus. Regionale Verteilung der Zierpflanzenproduktion Die Konzentration der Produktionsbetriebe auf Nordrhein-Westfahlen (NRW) hält an. Mit mehr als Betrieben finden sich im Jahr 2012 (wie schon 2008 und 2004) die meisten Betriebe in NRW. Der Anteil der Produktionsflächen stieg bis 2012 auf gut 43 %, was einer Steigerung um 5 Prozentpunkte seit der Vorerhebung aus dem Jahr 2008 entspricht. Gefolgt wird NRW von Baden-Württemberg mit 759 Betrieben, Bayern mit 620 und Niedersachsen mit 487 Zierpflanzenproduzenten. Diese 3 Bundesländer verloren verglichen mit der Vorerhebung aus dem Jahr 2008 Flächenanteile. Baden-Württemberg stand im Jahr 2012 für knapp 11 % der deutschlandweiten Produktionsfläche für Zierpflanzen (-0,4 Prozentpunkte). Bayern und Niedersachsen erreichten 2012 jeweils etwas mehr als 10 % der Produktionsfläche, wobei der Anteilsverlust in Bayern bei mehr als 2 Prozentpunkten und der in Niedersachsen bei weniger als 1 Prozentpunkt lag. Neben NRW ist Sachsen-Anhalt das einzige Bundesland, das den Anteil an der gesamtdeutschen Produktionsfläche steigern konnte. Die 59 im Jahr 2012 erfassten Betriebe bewirtschafteten knapp 2 % (131 ha) der gesamtdeutschen Produktionsfläche. Die Steigerungsrate betrug (verglichen mit der Vorerhebung aus dem Jahr 2008) etwas mehr als 1 Prozentpunkt. Alle anderen Bundesländer verloren geringfügig an Flächenanteilen, wobei keine Verlustrate mehr als 1 Prozentpunkt betrug. Grundflächen des Zierpflanzenbaus Im Jahr 2012 wies das Statistische Bundesamt erstmals einen Flächenanteil der geschützten Produktion von Zierpflanzen unter 30 % aus. Damit schreitet der Trend zur Ausweitung der Freilandproduktion in Deutschland weiter voran. Die Freilandproduktion macht an den im Jahr 2012 erhobenen Flächen gut 72 % aus, das ist eine Zunahme von rund 4 Prozentpunkten im Zeitraum von 4 Jahren. Hierbei muss beachtet werden, dass wir für die Zierpflanzenerhebungen vor 2012 die neuen Meldegrenzen angesetzt haben um eine vergleichbare Datenbasis zu errechnen. Die ausgewiesenen Ergebnisse lassen sich folglich nicht mit denen der beiden vorigen Warenstromanalysen vergleichen. Da die Auswirkungen der Anhebung der Meldegrenzen auf 0,1 ha geschützte Anbaufläche im Jahr 2012 auf die Betriebszahlen deutlich stärker sind als auf die erfassten Flächen, werden im Folgenden ausschließlich Produktionsflächen bzw. Produktionszahlen betrachtet. So wird eine möglichst hohe Vergleichbarkeit der Daten gewährleistet. Zierpflanzenbau: Betriebszahlen (St.) & Produktionsflächen (ha) AMI Grundfläche Zierpflanzenbau (ha) Produktionsflächen Freiland geschützte Produktionsfläche Betriebe mit Freiland Betriebe mit Unterglasanlagen Quelle: AMI auf Basis Statistisches Bundesamt Wiesbaden Seit Jahren sinken die Zahlen der zierpflanzenproduzierenden Betriebe in Deutschland. Im Jahr 2012 erfasste das Statistische Bundesamt Betriebe mit Freilandflächen über 0,3 ha und Betriebe mit mehr als 0,1 ha geschützter Anbaufläche. Dabei sind die Betriebszahlen deutlich stärker rückläufig als die erfassten Flächen. Der Strukturwandel setzt sich fort: Weniger Betriebe produzieren auf immer größeren Flächen.

37 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 37 Schnittblumen Vor allem bei den Schnittblumenproduzenten macht sich die angehobene Meldegrenze bemerkbar. Die in der 2012er Zierpflanzenerhebung angegebenen Betriebszahlen von rund Produzenten sind verglichen mit der Vorerhebung aus dem Jahr 2008 deutlich niedriger. Die Auswirkungen sind hier mit einem Minus von durchschnittlich 52 % wesentlich größer als bei den Topfpflanzen. Auch die Flächen zeigen sich sowohl im Freilandanbau als auch in der geschützten Produktion rückläufig. Allerdings sind die Verlustraten hier deutlich geringer. Der überwiegende Anteil der zur Schnittblumenproduktion erfassten Flächen konzentriert sich mit knapp 88 % im Freiland und auch hier liegen mit knapp 980 ha die meisten Flächen (34 %) in NRW. Verglichen mit der Vorerhebung aus dem Jahr 2008 zeigt sich der Anteil der Freilandflächen mit einer leicht rückläufigen Tendenz. Die verbleibenden 12 % der erfassten Schnittblumenproduktionsfläche wurden für den geschützten Anbau genutzt. Der Anteil von NRW ist hier mit gut 53 % (206 ha) noch höher. Vorpommern wurden 2012 auf knapp 2 ha Schnittblumen im geschützten Anbau produziert (+31 %). Auch in Rheinland-Pfalz und NRW stieg die Anbaufläche für die geschützte Produktion an. In NRW auf 206 ha (+31 %) und in Rheinland-Pfalz auf mehr als 10 ha (+6 %). In Sachsen und Sachsen-Anhalt führte die Ausweitung der Freilandfläche um 11 % auf gut 80 ha bzw. um 23 % auf mehr als 12 ha zu einer höheren Schnittblumenproduktionsfläche als Das einzige andere Bundesland, für das eine Flächenausweitung erfasst wurde, ist NRW. Hier zeigt sich allerdings die Zunahme der geschützten Produktion verantwortlich. Zimmerpflanzen Während die produzierte Menge an Jungpflanzen oder Halbfertigware bei Zimmerpflanzen von 2008 bis 2012 erheblich anstieg, verringerte sich die erfasste Fertigware insgesamt um 21 % auf gut 142 Mio. Stück. Die Konzentration der Jungpflanzenproduktion auf NRW hat sich in den betrachteten 4 Jahren verstärkt. Im Jahr 2012 lag der Anteil der Jungpflanzen, die von deutschen Betrieben aus NRW produziert wurden bei 79 %, das entspricht mehr als 147 Mio. Stück. Der Anteil von NRW stieg um 13 Prozentpunkte. Obwohl die Flächen für die Schnittblumenproduktion insgesamt zurückgingen, zeigt sich in einigen Bundesländern ein Zuwachs: In Hamburg wuchs die Freilandfläche um 2 % auf 108 ha, in Mecklenburg- Beet- & Balkonpflanzen Die vom Statistischen Bundesamt gemeinsam erfassten Beet- & Balkonpflanzen und Stauden entwickelten sich im betrachteten 4-Jahreszeitraum positiv. Die Grundflächen des Zierpflanzenbaus (ha) Deutschland Baden-Württemberg Bayern Brandenburg Hessen Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen Stadtstaaten Anmerkung: eingeschränkte Vergleichbarkeit durch wechselnde Meldegrenzen nur Betriebe mit mehr als 0,15 ha Freilandfläche, 2000 bis 2008 nur Betriebe mit mehr als 0,3 ha Freiland und / oder 0,03 ha Unterglasfläche, 2012 nur Betriebe mit mehr als 0,3 ha Freilandfläche und / oder mehr als 0,1 ha Unterglasfläche. In allen Jahren wurden Flächen unterhalb von Meldegrenzen einbezogen, wenn der betreffende Betrieb eine Meldegrenze überschritt (vollständige Meldepflicht). Quelle: AMI auf Basis Statistisches Bundesamt Wiesbaden

38 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 38 Menge an Jungpflanzen (inkl. Halbfertigware) stieg um 6 % auf knapp 400 Mio. Stück. Die Fertigware zeigte eine Steigerungsrate von 2 % und umfasste im Jahr 2012 etwas weniger als 1,2 Mrd. Stück. Auch die Jungpflanzenproduktion wird von NRW dominiert, der Anteil liegt jedoch mit 40 % deutlich unter dem der Zimmerpflanzen. Mit 23 % wurden die zweitmeisten Beet- & Balkon- Jungpflanzen im Jahr 2012 in Niedersachsen produziert. Beide Bundesländer sind in der Produktion der Fertigware der Beet- & Balkonpflanzen inkl. Stauden ebenfalls führend. In NRW wurden knapp 700 Mio. Stück produziert, in Niedersachsen immerhin noch mehr als 170 Mio. Stück. Stauden Die Entwicklung der Staudenproduktion kann anhand der Einzelkulturdaten abgeleitet werden. Die Anzahl der produzierenden Betriebe ging zwar ebenfalls zurück, die Anzahl an Stauden nahm jedoch deutlich zu. Im Jahr 2012 produzierten 124 Betriebe Jungpflanzen und Betriebe Fertigware im Staudensegment. Die Produktion der Jungpflanzen stieg bis 2012 um knapp 78 % auf 30,6 Mio. Stück. Die Steigerungsrate der Fertigware lag mit gut 44 % nicht ganz so hoch, die produzierte Menge ist aber mit 156,9 Mio. Stück deutlich größer. Die meisten Jungpflanzen werden in Niedersachsen produziert, die meiste Fertigware im Staudensegment in NRW. Anbauflächen und Produktion ausgesuchter Zierpflanzenkulturen Die Anbauflächen deutscher Betriebe für Schnittblumen und Topfpflanzen werden in der Zierpflanzenerhebung klassisch inklusive Mehrfachnutzung erhoben, was sich vor allem auf die Produktionsmengen im geschützten Anbau auswirkt. Schnittblumen Von den insgesamt für die Schnittblumenproduktion im Jahr 2012 erfassten ha entfallen etwas mehr als 12 % auf den geschützten Anbau (Der Anteil zeigt sich seit 2004 nahezu stabil). Die überwiegende Produktionsfläche befindet sich mit mehr als ha im Freiland. Es wird erwartet, dass dieses Verhältnis auch weiterhin nahezu konstant bleibt. Allerdings nimmt die eigentliche Produktionsfläche für Schnittblumen in Deutschland immer weiter ab. Die mit Abstand wichtigste Einzelkultur, die zum Schnitt angebaut wird, ist nach wie vor die Rose. Im Jahr 2015 wird die Produktionsfläche im Freiland nach Schätzungen der AMI auf mehr als 250 ha steigen. Der geschützte Anbau dürfte 2015 ebenfalls steigen und eine Fläche von mehr als 120 ha einnehmen. Die Anbaufläche für Schnitt-Chrysanthemen verringerte sich von 2008 bis 2012 weiter und erreichte lediglich knapp 69 ha, wobei sich die Flächen mit knapp 54 % im Freiland und gut 46 % im geschützten Anbau recht ausgeglichen präsentieren. 2015* AMI Anbau ausgesuchter Topfpflanzen in Deutschland Fertigware in Mio. Stück Calluna Cyclamen Chrysanthemen Poinsettien Erica gracilis Azaleen Quelle: AMI auf Basis Statistisches Bundesamt *AMI-Schätzung Bis auf Calluna vulgaris zeigen sich für alle anderen ausgewiesenen Kulturen (Fertigware) rückläufige Zahlen. Vor allem der Anbau von Erica gracilis und Azaleen zeigte sich stark rückläufig. Wurden 1996 noch mehr als 33 Mio. Erica gracilis (Fertigware) von deutschen Betrieben produziert, rechnet die AMI mit etwas mehr als 6 Mio. Stück im Jahr Die Anbaumenge an Azaleen wird nach Schätzungen der AMI sogar auf etwa 4 Mio. Stück im Jahr 2015 abnehmen. Im Jahr 1996 wies das Statistische Bundesamt noch mehr als 19 Mio. Stück aus.

39 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 39 Die große Sammelposition Sommerblumen und Stauden, die fast ausschließlich (95 %) im Freiland angebaut werden, büßte ebenfalls Fläche ein. Im Jahr 2008 wurden noch knapp ha Produktionsfläche im Freiland erfasst, im Jahr 2012 noch knapp 860 ha. Es bleibt abzuwarten wie sich der Trend zur Regionalität auf die Schnittblumenproduktion auswirkt. Aktuell scheint dieser Trend eine Chance für die deutsche Schnittblumenproduktion zu sein. Außerdem drängen einige bisher nicht erfasste Produkte in den Markt, wobei an dieser Stelle nicht geklärt werden kann, wie viel davon in Deutschland produziert wurde. Als Beispiele wären hier Pfingstrosen und Sonnenblumen im Freiland zu nennen. Topfpflanzen Ob die großen Topfpflanzenkulturen ebenfalls vom Trend der Regionalität profitieren können, bleibt fraglich. Betrachtet man die Entwicklungen ausgesuchter Kulturen seit 1996, zeigen sich lediglich für Calluna steigende Produktionsmengen, während Cyclamen, Chrysanthemen, Poinsettien, Erica gracilis und Azaleen fortschreitend an Produktionsvolumen verlieren. Nach Schätzungen der AMI wird die Produktionsmenge an Calluna im Jahr 2015 bei mehr als 104 Mio. Stück liegen. Innerhalb des Calluna-Sortiments verschiebt sich die Produktion immer weiter zu den knospenblühenden Sorten, während die klassischen Sorten immer weiter zurückgehen. Azaleen sind die Kultur, die in den vergangenen 20 Jahren am deutlichsten an Produktionsvolumen verlor. Im Jahr 1996 erfasste das Statistische Bundesamt eine Produktionsmenge von 19 Mio. Stück Fertigware. Im Jahr 2012 lag die erfasste Menge noch bei 6 Mio. Stück. Sie wird sich nach Schätzungen der AMI bis 2015 auf rund 4 Mio. Stück verringern. Den größten Verlust verzeichnen mit einem Minus von 35 % die sonstigen Zimmerpflanzen, die auf 18 Mio. Stück abnahmen. Die Kulturen mit einem Produktionsumfang von weniger als 10 Mio. Stück verloren ebenfalls. Für Elatior-Begonien wurden 6 Mio. Pflanzen (-32 %) ausgewiesen, für Hortensien 5 Mio. Stück (-29 %), für Kalanchoe und Orchideen je 3 Mio. Stück (-40 % bzw. -4 %). Beet- & Balkonpflanzen Bei den erfassten Beet- & Balkonpflanzen zeigen sich zumindest für einige Kulturen Steigerungsraten von 2008 bis Mit 285 Mio. Stück Fertigware sind Viola nach wie vor die bedeutendste Einzelkultur im Beet- & Balkonbereich. Die erfasste Menge stieg von 2008 bis 2012 um rund 8 %. Die Menge an Petunia stieg mit einem Plus von 5 % auf rund 43 Mio. Stück, wobei hier eine Substitution der großblumigen durch Calibrachoa vermutet wird. Die Produktionserweiterung dürfte sich fast ausschließlich auf Calibrachoa erstrecken und auch in Zukunft weiter anhalten. Gründe hierfür sind vor allem in den mehrfarbigen Kombipotts zu sehen, die dem Convenience-Gedanken und den fortschreitend kleiner werdenden Gärten der Verbraucher Rechnung tragen. Mit einem Plus von knapp 1 % entwickelten sich die Begonien (ohne Elatior) als letzte ausgewiesene Kultur positiv und erreichten im Jahr 2012 ein Volumen von 57 Mio. Stück. Die Produktionsmengen an Primeln sanken um knapp 1 % auf 95 Mio. Stück im Jahr 2012, die Pelargonien verloren knapp 8 % und erreichten noch 88 Mio. Stück. Impatiens und Agyranthemum gingen um 43 % bzw. 38 % zurück, womit für 2012 Produktionszahlen von 22 Mio. bzw. 7 Mio. Stück erfasst wurden. Zimmerpflanzen Alle Kulturen, die das Statistische Bundesamt als Zimmerpflanzen erfasst, haben sich von 2008 bis 2012 negativ entwickelt. Als bedeutendste Kultur sind die Alpenveilchen mit 22 Mio. Stück angegeben. Gefolgt von der Gruppe der blühenden Zwiebelpflanzen mit 21 Mio. Stück (-11 %). Die Gruppe der Grünpflanzen (inkl. Kakteen) zeigt ein Minus von 6 % und erreicht 2012 einen Produktionsumfang von 17 Mio. Stück.

40 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 40 ANBAU VON BAUMSCHULPRODUKTEN Obwohl sich die in Baumschulen angebauten Produkte deutlich von denen im Zierpflanzenbereich unterschieden, zeigt sich bei der Entwicklung der Betriebe in Deutschland ein ähnlicher Trend. Die durchschnittlich erfasste Fläche steigt bei sinkenden Betriebszahlen. Im Jahr 2008 erfasste das Statistische Bundesamt knapp Baumschulen, die durchschnittlich auf einer Fläche von 7,5 ha produzierten. Insgesamt wurde eine Anbaufläche von mehr als ha erfasst. Im Jahr 2012 bewirtschaftete jeder erfasste Baumschulbetrieb durchschnittlich eine Fläche von 9,7 ha. Das entspricht eine Steigerung der Anbaufläche pro Betrieb von rund 30 % gegenüber Regionale Verteilung der Baumschulproduktion Die meisten Betriebe erfasste das Statistische Bundesamt 2012 erneut in Niedersachsen. Es wurden 671 Baumschulen mit einer Anbaufläche von mehr als ha ausgewiesen. Die Fläche in Niedersachsen stieg damit seit 2008 um knapp 5 %. Mit 564 Betrieben produzieren die meisten der niedersächsischen Betriebe Ziergehölze. Insgesamt kommen dafür ha zusammen. Diese Produktionsflächen für Ziergehölze in Niedersachsen befinden sich überwiegend im Freiland. Der Anteil der geschützten Anbauflächen (inkl. Containerflächen) lag 2012 rund 24 %. Mit einer Anbaufläche von knapp ha in 411 erfassten Betrieben ist Nordrhein-Westfalen (NRW) das für die Baumschulproduktion zweitwichtigste Bundesland. Hier nahm die erfasste Fläche im Vergleich zu 2008 um rund 3 % ab. Mit lediglich 7 % ist der Anteil der in NRW erfassten geschützten Anbaufläche für Ziergehölze deutlich niedriger als der in Niedersachsen. Allerdings werden in NRW vor allem Ziergehölze produziert, die für 2012 ausgewiesene Fläche betrug mehr als ha. Nach Niedersachsen mit einem Flächenanteil von 27 % im Jahr 2012 und NRW mit 20 % weist das Statistische Bundesamt Schleswig-Holstein mit einem Anteil von 18 % als drittwichtigstes Bundesland für die Baumschulproduktion aus. Dort waren 2012 knapp 300 Baumschulbetriebe angesiedelt. Grundflächen der Baumschulproduktion Da in der Baumschulerhebung erst seit 2008 nach Freiland- und geschützten Anbauflächen unterschieden wird, kann an dieser Stelle nicht hinreichend geklärt werden, ob die Erhöhung des Anteils an geschützter Anbaufläche von 2008 bis 2012 einen Trend abbildet. Baumschulflächen 2012 Aufteilung nach Kuturen Ziergehölze 54% AMI Forstpflanzen 10% Weihnachtsbäume 3% Obstgehölze 4% Sonstige 28% Der größte Anteil der erfassten Baumschulflächen wurde im Jahr 2012 für die Produktion von Ziergehölzen genutzt. Die ausgewiesene Fläche lag bei knapp ha, was einer Flächenabnahme von mehr als 5 % seit der Erhebung 2008 entspricht. Lediglich bei sonstigen Kulturen wurde die Produktionsfläche seit 2008 auf ha (+8 %) ausgedehnt. Die anderen erfassten Segmente verzeichneten Verlustraten zwischen 3 % (Forstpflanzen), 9 % (Obstgehölze) und knapp 40 % (Weihnachtsbäume). Quelle: AMI auf Basis Statistisches Bundesamt Wiesbaden

41 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 41 In diesem 4-Jahreszeitraum stieg der Anteil der geschützten Produktionsfläche (inkl. Containerflächen) um mehr als 1 Prozentpunkt auf gut 9 %. Betriebe mit Anbau von Baumschulprodukten 2012 Aufgrund der vollständigen Umstellung des Erfassungskatalogs der Baumschulerhebung von der 2004er zur 2008er Erhebung, erfolgt die Betrachtung der Segmente erst ab Da die Ergebnisse aus der 2012er Erhebung auf Produktebene nicht um die AMI Schleswig-Holstein 298 Mecklenburg-Vorpommern 20 Niedersachsen 671 Nordrhein-Westf alen 411 Rheinland-Pf alz 13 Saarland 83 Hessen 82 Baden-Württemberg 236 Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt Thüringen Thürigen Bayern 214 Brandenburg 66 Sachsen 63 Berlin, Bremen, Hamburg 14 Quelle: AMI Basis Statistisches Bundesamt

42 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 42 Betriebe und Flächen unterhalb der neuen Meldegrenze bereinigt werden können, umfassen die folgenden Analysen ausschließlich die Anbauflächen. Der Einfluss der Meldegrenzen ist hier deutlich geringer. Unterlagen In der Baumschulerhebung werden Produktionsflächen für Unterlagen ausgewiesen. Insgesamt umfasste die Anbaufläche für Rosen-, Obst- und sonstige Unterlagen im Jahr 2012 mehr als 400 ha. Seit 2008 sank die Fläche für Unterlagen insgesamt um 15 %. Mit 197 ha nehmen die Unterlagen für Rosen den größten Teil davon ein. Mit fast 75 % liegt der überwiegende Teil dieser Flächen in Schleswig-Holstein. Mit knapp 20 ha folgt Hessen auf dem 2. Platz. Veredelungen Die Flächen für Veredelungen wurden im Jahr 2012 mit insgesamt 971 ha angegeben. Sie schrumpften dementsprechend um 5 % seit Die Flächen für veredelte Obstgehölze nehmen mit 649 ha den größten Teil ein. Auch sie sind seit 2008 rückläufig (-3 %). Mit einem Anteil von knapp 28 % wurden die größten Flächen in Baden-Württemberg erfasst. Die rund 97 ha, die in NRW lokalisiert waren, wiesen dieses Bundesland als zweitwichtigstes aus. Die Rosenveredelungen nahmen im 274 ha ein. Hier wurde der größte Teil der Fläche mit knapp 145 ha in Schleswig-Holstein erfasst. Auf dem 2. Platz folgte weit abgeschlagen mit knapp 30 ha Niedersachsen. Die erfasste Fläche für veredeltes Beerenobst war mit einem Minus von 23 % am deutlichsten rückläufig. Im Jahr 2012 wurden noch 48 ha erfasst, von denen die größte Fläche mit mehr als 14 ha in Baden- Württemberg lag. Ziergehölze Die mit Abstand größte erfasste Fläche wurde im Jahr 2012 erneut für Ziergehölze ausgewiesen. Insgesamt schrumpfte sie seit 2008 um rund 5 % auf ha. Mit einem Anteil von gut 33 % an der Fläche für Ziergehölze sind die sonstigen Laub-Ziergehölze (inkl. Hecken) die bedeutendste Gruppe. Dieses Areal zeigte sich seit 2008 um 2 % rückläufig. Die größte Konzentration der Produktion präsentierte sich erneut in Niedersachsen. Die mit knapp 30 % zweitwichtigste Gruppe der Allee- & Straßenbäume (einschließlich Solitärpflanzen) wurde mit mehr als ha angegeben (-9 % im Vergleich zu 2008). Mit ha lagen die meisten Flächen für Allee- & Straßenbäume in NRW. Niedersachsen folgt an zweiter Stelle mit rund 513 ha. Die sonstigen Nadelbäume und Koniferen (ebenfalls inkl. Hecken) nahmen mit gut ha einen Anteil von mehr als 24 % an der Gesamtfläche ein. Hier wurde seit der 2008er Erhebung eine Verlustrate von 6 % ausgewiesen. Hier sind die meisten Flächen in Niedersachsen (882 ha), gefolgt von NRW (549 ha). Die 3 kleinen Segmente Rhododendron (inkl. sonstige Moorbeetpflanzen), Schling- & Kletterpflanzen und Formgehölze verzeichneten in dem betrachteten 4- Jahreszeitraum unterschiedlich starke Flächensteigerungen. Für Rhododendron wurde eine Fläche von 656 ha (+3 %) ausgewiesen, wobei der überwiegende Teil mit mehr als 560 ha in Niedersachsen lag. Die Fläche für Formgehölze stieg seit 2008 um 15 % auf Baumschulproduktion: Betriebszahlen (St.) & Produktionsflächen (ha) AMI Grundfläche Baumschulprodktion Fläche Ziergehölze Fläche Weihnachtsbäume Baumschulbetriebe Quelle: AMI auf Basis Statistisches Bundesamt Wiesbaden Der im Jahr 2004 erfasste Anstieg der Anbauflächen lässt sich auf die erstmalige Erfassung von Weihnachtsbäumen zurückführen. In der Langzeitbetrachtung nehmen sowohl die Flächen als auch die Betriebsanzahlen seit 2000 ab. Im Jahr 2012 erfasste das Statistische Bundesamt Baumschulen mit einer Produktionsfläche von mehr als 0,5 ha. Der größte Anteil dieser Fläche wird weiterhin für die Produktion von Ziergehölzen genutzt.

43 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite ha. Hier ist die Dominanz von Niedersachsen nicht ganz so stark ausgeprägt, aber mit 38 % immer noch beachtlich. Niedersachsen ist ebenfalls das bedeutendste Bundesland für die Produktion von Schling- & Kletterpflanzen. Im Jahr 2012 wurden insgesamt 44 ha erfasst, wovon mehr als 23 ha in Niedersachsen lagen. Forstpflanzen Die Flächen, die im Jahr 2012 für Forstpflanzen ausgewiesen wurden, zeigten sich mit insgesamt ha leicht rückläufig. Dabei stieg die Produktionsfläche für Nadelgehölze um 15 % auf ha, während die Fläche für Laubgehölze um 16 % schrumpfte. Im Jahr 2012 wurden Laubgehölze für den Forst auf ha produziert. Sowohl für Nadel- als auch für Laubforstgehölze wurden die größten Flächen in Niedersachsen erfasst, die Anteile lagen bei jeweils rund 20 %. Im Jahr 2012 wurden 724 ha für die Produktion von Weihnachtsbäumen erfasst. Die Fläche schrumpfte seit 2008 beträchtlich, wobei davon auszugehen ist, das im Jahr 2008 einige Flächen erfasst wurden, auf denen Weihnachtsbäume zum Hieb standen. Im Fragebogen des Jahres 2008 stand die betreffende Einschränkung auf einer separaten Seite, bei den Erläuterungen. Im Jahr 2012 rückte die Einschränkung direkt in den Fragebogen. Bei solchen Änderungen ist davon auszugehen, dass die Ergebnisse nicht vergleichbar sind. Mit einer Fläche von 296 ha ist Niedersachsen im Jahr 2012 etwas bedeutender als NRW. Weihnachtsbäume Das Statistische Bundesamt definiert die erfassten Weihnachtsbaumflächen als Baumschulflächen ohne die Bäume zum Hieb. Erfasst werden somit die Vermehrungsflächen für Weihnachtsbäume und die zur Produktion von Topfweihnachtsbäumen. Grundflächen der Baumschulproduktion (ha) Deutschland Baden-Württemberg Bayern Brandenburg Hessen Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saaarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen Stadtstaaten Anmerkung: eingeschränkte Vergleichbarkeit durch wechselnde Meldegrenzen Ab 2004 nur Betriebe mit mehr als 0,3 ha Baumschulfläche, ab 2012 nur Betriebe mit mehr als 0,5 ha Quelle: AMI auf Basis Statistisches Bundesamt Wiesbaden

44 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 44 Kapitel 9: Datenquellen und Methodik PRODUKTION Zierpflanzenproduktion Alle 4 Jahre führt das Statistische Bundesamt (Wiesbaden) die Zierpflanzenerhebung durch. Im darauffolgenden Jahr werden die Ergebnisse dieser Erhebung als Fachserie 3.1.6: Anbau von Zierpflanzen veröffentlicht. Sie gibt Aufschluss über die Anzahl der zierpflanzenproduzierenden Betriebe in Deutschland, die Anbaufläche und das Produktionsvolumen nach ausgesuchten Kulturen. Der Befragungszeitraum ist von Juli bis Juni überjährig definiert. Obwohl sich der Berichtszeitraum und auch die abgefragte Kulturliste seit der Vorerhebung nicht geändert haben, ist keine vollständige Vergleichbarkeit der 2008er und 2012er Erhebungsergebnisse gegeben. Mit der Zierpflanzenerhebung 2012 wurde die Methodik der Erfassung geändert: Die Meldegrenzen, also die Mindestgröße der meldepflichtigen Betriebe, wurde für den geschützten Anbau angehoben. Damit waren in der 2012er Zierpflanzenerhebung ausschließlich Betriebe meldepflichtig, die mindestens über eine geschützte Anbaufläche von 0,1 ha verfügten. In den 3 vorigen Erhebungen lag die Meldegrenze für den geschützten Anbau lediglich bei 0,03 ha. Die erforderliche Mindestfläche hat sich also mehr als verdreifacht. Die Meldegrenze für die Freilandproduktion von Zierpflanzen blieb in der 2012er Erhebung mit mindestens 0,3 ha konstant. Als meldepflichtig definiert das Statistische Bundesamt einen Zierpflanzenbetrieb, wenn mindestens eine der beiden Meldegrenzen erreicht ist. Dann greift allerdings die vollständige Meldepflicht. Was bedeutet, dass dieser Betrieb nun alle Flächen und deren Verwendung melden muss. Das führte dazu, dass in die Zierpflanzenerhebung 2012 (vor allem in die Daten über Einzelkulturen) auch Anbauflächen unterhalb der neuen Meldegrenzen einflossen. Während die Daten von zierpflanzenproduzierenden Betrieben mit einer Anbaufläche von mindestens 0,1 ha geschützter Anbaufläche und/oder einer Freilandfläche von mindestens 0,3 ha aufgrund der Meldepflicht als Vollerhebung und somit als vollständig zu verstehen sind, ist die Erfassung unterhalb der neuen Meldegrenzen nicht vollständig. Um eine möglichst hohe Vergleichbarkeit der Produktionsdaten der deutschen Zierpflanzenbetriebe herzustellen, wurde versucht, die in der Vergangenheit durchgeführten Zierpflanzenerhebungen auf die 2012er Meldegrenzen umzurechnen. Ab der 2004er Erhebung wurden Daten zu Betriebszahlen und Anbaufläche nach Größenklassen veröffentlicht. Diese Angaben wurden für 2004 und 2008 dazu genutzt, die Betriebe, die unter den neuen Meldegrenzen (der 2012er Erhebung) lagen, aus den Übersichtsdaten herauszurechnen. Diese Bereinigung der Erhebungsdaten aus 2004 und 2008 wirkte sich deutlich stärker auf die Betriebszahlen als auf die Anbaufläche aus. Zusätzlich wurden die Betriebe, die in der 2012er Erhebung aufgrund der vollständigen Meldepflicht unterhalb der Meldegrenzen ausgewiesen wurden, heraus gerechnet. Da die Gesamtanzahl an zierpflanzenproduzierenden Betrieben in Deutschland und die Angaben für die Einzelkulturen 2012 nicht nach Größenklassen ausgewiesen wurden, kann auf dieser Basis keine Bereinigung der Daten auf die Meldegrenzen 2012 erfolgen. Die Anhebung der Meldegrenzen in der 2012er Erhebung führte zu einem harten Methodikbruch, der durch diese Vorgehensweise möglichst geglättet werden soll. Außerdem wird vermutet, dass auf Betriebsebene zumindest versucht wurde, diese neuen Meldegrenzen als Vorwand zu nutzen, um die Meldepflicht zu umgehen. Ob solche Versuche von Erfolg gekrönt waren, ist an dieser Stelle nicht zu klären. Zumindest auf Produktebene deutet der Vergleich mit anderen Datenquellen und Statistiken darauf hin, dass gewisse Mengen an Pflanzen fehlen. Entwicklung der Meldegrenzen in der Zierpflanzen- & Baumschulerhebung Zierpflanzenerhebung Produktion auf dem Freiland (ha) 0,15 0,3 0,3 0,3 0,3 Produktion in Unterglasanlagen (ha) - 0,03 0,03 0,03 0,1 Baumschulerhebung Produktion auf dem Freiland (ha) - - 0,3 0,3 0,5 Quelle: AMI auf Basis Statistisches Bundesamt Wiesbaden

45 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 45 Baumschulproduktion Auch die vom Statistischen Bundesamt durchgeführte Baumschulerhebung findet im vierjährlichen Rhythmus statt. Der Erhebungszeitraum erstreckt sich von Juli bis August des Erhebungsjahres (letztmalig 2012). Die Ergebnisse der Baumschulerhebung werden in der Fachserie 3.1.7: Baumschulerhebung veröffentlicht. Die Daten geben eine Übersicht über die Betriebe, die in Deutschland Baumschulware ohne Forstgehölze produzieren. Es werden inländische Flächen ohne Pflanzgärten von Forstbetrieben erfasst. Erfasst werden sowohl die Betriebszahlen als auch die Produktionsfläche und der Anbauumfang ausgesuchter Kulturen. Seit 2004 werden die Betriebe und Anbauflächen der Weihnachtsbaumproduktion ebenfalls erfasst. Ähnlich wie in der Zierpflanzenerhebung wird eine Unterteilung der erfassten Flächen in Freiland und geschützten Anbau vorgenommen. Allerdings werden in der Baumschulerhebung Containerflächen wegen der hohen Bewirtschaftungsintensität zum geschützten Anbau gezählt. Alle Einschläge werden als sonstige Baumschulflächen erfasst, wobei dort ebenfalls Flächen in Gründüngung, Brache und die Mutterpflanzenquartiere erfasst werden. Nachdem bis einschließlich zur 2004er Erhebung vor allem im Bereich der Ziergehölze Einzelkulturen abgefragt wurden, änderte sich der Erfassungskatalog mit der 2008er Erhebung grundlegend. Ab 2008 wurden lediglich Segmente, bzw. Gruppen von Produkten abgefragt. Da die Ergebnisse der Erhebungen vor 2008 nicht sinnvoll auf das neue System umgerechnet werden können, erfolgt die Betrachtung der Produktgruppen ab Auch in der 2012er Baumschulerhebung fand eine Methodikänderung statt. Die Meldegrenze wurde von 0,3 ha auf 0,5 ha angehoben. Analog zum Vorgehen bei der Zierpflanzenerhebung wurde in der vorliegenden Warenstromanalyse versucht, durch das Herausrechnen der Meldungen unter der 2012er Meldegrenze in der alten Erhebung eine Vergleichbarkeit der Daten zu erreichen. Allerdings wurden die Ergebnisse erst ab der 2008er Erhebung in Größenklassen angegeben. Auch hier waren die Auswirkungen auf die Betriebszahlen größer als auf die Produktionsflächen. AUßENHANDEL Außenhandel: Marktsegmente und die zugehörigen Warennummern Schnittblumen (inkl. Zweige und Trockenblumen) Zierpflanzen gesamt Bulben, Zwiebeln und Knollen Innerhalb des EU-Binnenmarktes gelten andere Regeln für die meldepflichtigen Firmen und Güter als im weltweiten Handel. Die Meldegerenze innerhalb der EU 28 wurde schrittweise immer weiter angehoben. Seit dem ist jedes Unternehmen meldepflichtig, dessen Meldevolumen (in EUR) die EUR im Vorjahr (also ab 2011) überschritten hat. Nach telefonischer Auskunft des Statistischen Bundesamtes kommt es durchaus vor, dass sich die Anzahl der meldepflichtigen Unternehmen im Blumen und Pflanzenbereich von Jahr zu Jahr ändert. Demzufolge ist die Vergleichbarkeit der Daten eingeschränkt. Gehölze gesamt In der Vergangenheit konnten die offiziellen Daten des Statistischen Bundesamtes anhand der Daten des niederländischen Statistikbüros (Centraal Bureau voor de Statistiek, CBS) und der frei zugänglichen tiefgegliederten Daten des HBAG (Hoofdbedrijfschap voor de Agrarische Groothandel) und von Flora Holland zugeschätzt werden. Aufgrund des veränderten Meldeverhaltens dieser niederländischen Datenquellen ist das aktuell nicht mehr möglich. Bei Vergleichen zwi- Weihnachtsbäume und -zweige Sonstiges (keine Zierpflanzen) Quelle: AMI auf Basis Statistisches Bundesamt

46 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 46 schen den Daten, die das CBS und das Statistische Bundesamt an Eurostat, das Statistikbüro der Europäischen Union melden, fällt zwar auf, dass die Niederländer immer noch höheren Import nach Deutschland melden. Die einzelnen Segmente werden jedoch beim Statistischen Bundesamt genauer ausgewiesen. Die in der Statistik erfassten Kulturen werden über das Warenverzeichnis der Außenhandelsstatistik anders aggregiert, als für die Warenstromanalyse benötigt. Die Zuordnung zu den benötigten Segmenten muss auf Basis der 8 stelligen Codes erfolgen. Deswegen können keine Systeme verwendet werden, die die Daten ausschließlich auf höheren Ebenen ausweisen. Die Niederländer weisen insgesamt höhere Werte für den Import nach Deutschland aus (Basis: Eurostat). Allerdings entfällt das Plus zum Großteil auf die Position 06MMM000 Aufschlüsselung des Handels nur auf Kapitelebene. Da diese Position nicht auf 8-Steller-Ebene zugeordnet werden kann, sind die Daten für die vorliegende Analyse nutzlos. Deshalb wird in dieser Veröffentlichung ausschließlich auf Basis der Daten des Statistischen Bundesamtes argumentiert. Revision Die hier verwendeten Daten sind vorläufig. Das Statistische Bundesamt revidiert die Daten der Außenhandelsstatistik fortlaufend monatlich. Dabei erhöhen sich die einzelnen Positionen ungleichmäßig, weswegen keine fundierte Schätzung für die Jahresdaten erfolgen kann. Die Daten für ein Jahr werden erfahrungsgemäß bis einschließlich Oktober des Folgejahres revidiert, womit die endgültigen Außenhandelsdaten für das Jahr 2014 im November 2015 feststehen dürften.

47 Report Warenstromanalyse 2014 Blumen, Zierpflanzen & Gehölze Seite 47 MARKTVOLUMEN AUF UNTERSCHIEDLICHEN EBENEN Da sich die Datenquellen für den Zierpflanzenbereich seit 2005 nochmals verringert haben (und damals schon nicht üppig waren) konnte die Methodik aus der vorangegangenen Warenstromanalyse nicht fortgeschrieben werden. Nach Auskunft vieler Händler gestaltet sich die Bestimmung der Handelsspannen bzw. Margen zwischen den Stufen mittlerweile so uneinheitlich, dass im Vorfeld keine Definition stattfinden konnte. Beim Versuch die Spannen zu definieren, waren die Schwankungen aufgrund verschiedener Absatzwege, Handlingskosten und Kundenstrukturen so groß, dass die Ergebnisse nicht mehr aussagekräftig waren. Zur Bestimmung der Volumina auf einzelnen Handelsebenen wurden die wenigen verfügbaren Statistiken mit exklusiv an die AMI gemeldeten Daten zusammengeführt. Zusätzlich flossen Expertenschätzungen ein. Durch die Berechnung der 3 Märkte für die Hauptsegmente Schnittblumen, Topfpflanzen sowie Gehölze und der separaten Berechnung des Gesamtmarktes wurde ein Kontrollmechanismus installiert. Hierdurch konnten punktuelle über- oder unterrepräsentierte Bereiche überprüft und nivelliert werden. Bei der Zuordnung der Einkaufsstätten verschwimmen die Grenzen zwischen Gärtnereien sowie Baumschulen, Gartencentern und Baumärkten auf Verbraucherebene. Da es keine fundierte Grundlage für Korrekturen gab, wurde bei der Argumentation darauf hingewiesen. Zum Bereich des nicht privaten Verbrauchs gab es keine neuen Untersuchungen. Hier wurden ersatzweise die Erkenntnisse aus dem Jahr 2005 mit Entwicklungen der jeweiligen Bereiche fortgeschrieben. Hierfür wurde eine Vielzahl an Werken des Statistischen Bundesamtes herangezogen. Die hier vorliegende Analyse ist als fundierte Schätzung mit gewissen Schwankungsbreiten zu verstehen, die die Wareströme punktuell für das Jahr 2014 abbildet. In diesem Zusammenhang bedanken wir uns für die gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten und Datenlieferanten. Neben den Experten von Landgard standen auch die des BGI und des ZVG mit all seinen Fachverbänden für fachliche Diskussionen zur Verfügung. Auf Einzelhandelsebene flossen die Daten aus dem Pflanzenpanel der GfK ein, womit die Problematik der Vergessensraten und der Zuordnungen bedacht werden musste. Für die unterschiedlichen Segmente wurde mit angepassten Vergessensraten agiert, da das Einkaufsverhalten durchaus unterschiedlich ist. Für die Fachgeschäfte sind höhere Vergessensraten anzunehmen als für den Systemhandel, da die Einkaufshäufigkeit im Fachhandel geringer ist. Wenn im Fachhandel Geschenke eingekauft werden, ist weiterhin davon auszugehen, dass es häufig direkt vor dem Verschenken geschieht, was ebenfalls zu einer schlechteren Erfassung führt. Die Zuordnungsproblematik erstreckt sich sowohl auf die Pflanzen selbst als auch auf die Einkaufsstätten. Bei der Zuordnung der Pflanzen verschwimmen die Grenzen zwischen Stauden und Kleingehölzen ähnlich stark wie zwischen Beet- & Balkon- sowie Zimmerpflanzen. Insgesamt führte das zu Korrekturen auf Produktebene, die sowohl anhand von botanischen als auch logischen Merkmalen durchgeführt wurden.

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