LEMKEN LIVE DAS MAGAZIN FÜR DEN PROFESSIONELLEN PFLANZENBAU AUSGABE 7 NOVEMBER 2017 AZURIT MIT ERFOLGREICHEM START SEITE 3

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1 LEMKEN LIVE DAS MAGAZIN FÜR DEN PROFESSIONELLEN PFLANZENBAU AUSGABE 7 NOVEMBER 2017 AZURIT MIT ERFOLGREICHEM START SEITE 3

2 Editorial Inhaltsverzeichnis Azurit DeltaRow Liebe Leserinnen und Leser, 2017 war ein Jahr der Heraus forde r ungen für die Ackerbauern. Ein trockenes Frühjahr und eine mehr als nasse Erntezeit brachten Mensch und Technik oftmals an ihre Grenzen. Am Ende des Tages wurden die Ernten jedoch wie immer eingefahren. Und die Saat für 2018 ist gelegt. Häufig konnte LEMKEN die Landwirte begleiten, mit zuverlässiger Qualität und innovativer Technik. So manches ist jedoch Zukunftsmusik. Als Vorserienmodell hat beispielsweise die Einzelkornsämaschine Azurit den Hektar-Härtetest mit Bra vour bestanden wird diese Maschine mit der markanten DeltaRow in das erste Serienjahr starten. Auch an den Pflanzenschutz werden große Erwartungen gestellt. Technische Visionen, aber genauso Detaillösungen sind gefragt. Dafür hat LEMKEN mit dem hochmodernen Werk in Haren Maßstäbe gesetzt. In der neu geschaffenen Geschäftseinheit Crop Care arbeiten mehr Entwickler und Ingenieure noch enger zusammen. Eine zunehmende Herausforderung stellt die digitale Vernetzung dar. Deshalb arbeitet LEMKEN mit Pflanzenschutzexperten aus den unterschiedlichsten Bereichen. Die effektive Nutzung von Energie ist ebenfalls eine Zukunftsfrage um Kosten zu senken und die Umwelt zu schützen. Hieran arbeiten die LEMKEN Ingenieure intensiv. Zum Beispiel beim Pflug: Detaillösungen wie der Traktionsverstärker gewährleisten, dass die unterschiedlichen Bearbeitungsvarianten auch untereinander konkurrenzfähig bleiben. Im Mittelpunkt unserer Bemühungen stehen Sie als Kunde. Wie verschieden die Bedürfnisse der Landwirte sind, die auf unsere Technik vertrauen, wird in den Reportagen der 7. Ausgabe von LEMKEN live deutlich. Die haben wir ebenfalls aufgefrischt: Die neuen Seiten greifen die vertraute Ackerflächenstruktur, aus luftiger Höhe betrachtet, auf. Wir hoffen, es gefällt Ihnen, und wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen. Editorial 2 Azurit DeltaRow 3 6 Energieeffizienz 7 9 Crop Care Interview mit Iljan Schouten Reportage Ukraine Reportage Kalifornien Pflanzenschutztechnik Ersatzteile Proteinpflanzen agrirouter AgroFarm Impressum Herausgeber: LEMKEN GmbH & Co. KG Weseler Straße Alpen Tel.: info@lemken.com lemken.com V. i. S. d. P.: Anthony van der Ley, Geschäftsführer Konzept: schoepfung GmbH Redaktion: Friederike Krick und Matthias Wiedenau Druckerei: Görres-Druckerei LEMKEN live ist urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung von Beiträgen mit Einverständnis des Herausgebers ist zulässig. Der Inhalt von LEMKEN live wird mit größter journalistischer Sorgfalt erstellt. Es wird jedoch keine Gewähr übernommen. Ein Vorserienmodell der Azurit DeltaRow wurde im Norden Deutschlands rund um den Nord-Ostsee-Kanal unter schwierigen Einsatzbedingungen auf Herz und Nieren geprüft. DIE 1000-HEKTAR-ZWISCHENBILANZ Neues muss sich bewähren. Politiker werden gerne nach 100 Tagen erstmals bewertet. LEMKEN hat ein Vorserienmodell seiner Azurit DeltaRow zwecks Praxis-Erprobung dem Lohnunternehmer Klaus Krabbenhöft anvertraut. Jetzt zog er für LEMKEN live eine Zwischenbilanz über die ersten Hektar. Ihre Nicola Lemken Gesellschafterin Ihr Anthony van der Ley Geschäftsführer innovativ + informativ mit zusätzlichen Videos, Bildern + Vorlesefunktion live.lemken.com Wenn plötzlich 20 Meter hohe Schiffsaufbauten rot geklinkerte Einfamilienhäuser und grüne Hecken überragen und langsam dahinter vorbeiziehen, mag das für Neuankömmlinge in Westerrönfeld überraschend sein. Nicht für Klaus Krabbenhöft. Der 60-jährige Lohnunternehmer lebt seit seiner Geburt im beschaulichen 5000-Seelen-Ort am Nord-Ostsee-Kanal. Die vielbefahrene Wasserstraße teilt Schleswig-Holstein, das nördlichste deutsche Bundesland, in eine Nord- und eine Südhälfte. Sie verkürzt die Fahrt für die Schiffe, die auf ihrem Weg zwischen Nord- und Ostsee nicht Dänemark umschippern wollen, um immerhin 150 bis 200 Seemeilen. Für Krabbenhöft und seine Mitarbeiter ist der Kanal allerdings eher ein Hindernis: Im nahegelegenen Tunnel ist Stau an der Tageordnung und Fähren gibt es nur in größeren Abständen. 2 3

3 Azurit DeltaRow Krabbenhöft ist seit 1990 Lohnunternehmer. Neben zwölf festangestellten Mitarbeitern sind auch Ehefrau Uschi und bald Sohn Christoph im Unternehmen tätig. Seine Mentalität ist typisch norddeutsch. Ausschweifendes Reden ist nicht sein Ding. Folgerichtig hält er nicht viel von teurer Werbung für sein Unternehmen, denn: Die beste Werbung ist die Mund-zu-Mund-Propaganda. Er belegt das mit einem aktuellen Beispiel: Im letzten Jahr habe ich mit der Azurit DeltaRow 300 Hektar Mais gedrillt, in diesem Jahr waren es bereits über 700 Hektar. Immer mehr Landwirte kommen auf mich zu. Bewährungsprobe unter schwierigen Bedingungen Seit 2016 hat er ein Vorserienmodell der Einzelkornsämaschine Azurit mit Delta- Row-Ablage im Einsatz. Krabbenhöft ist dafür von LEMKEN ausgewählt worden, weil die Maschine bei seinen Kunden einen echten Härtetest bestehen muss. Rund um Westerrönfeld haben die Eiszeiten nämlich deutliche Spuren hinterlassen. In der Endmoränenlandschaft finden sich sandige und steinige Flächen, aber auch vergleichsweise gute lehmige Böden. Und das alles wechselt häufig auf engstem Raum. Neue Technik hat hier reichlich Gelegenheit zu zeigen, was sie kann. Krabbenhöft-Mitarbeiter Daniel Wegener befüllt den zentralen Saatgutbehälter. Der ist über breite und trittsichere Stufen und Laufroste gut erreichbar. Die exakte Ablagetiefe und -entfernung sind Stärken der Azurit DeltaRow. Für mich als Lohnunternehmer zählt unter anderem die Einsatzsicherheit. Die Azurit macht nicht nur einen sehr stabilen Eindruck, sie ist es auch. Trotz der teilweise steinigen Böden war zum Beispiel noch nie ein Düngerschar verbogen, sagt der ausgebildete Landmaschinentechniker. Und weiter: Unsere Dienstleistungen werden oft von Kunden angefordert, die mit den eigenen Maschinen aufgrund schwieriger Bodenverhältnisse nicht mehr klarkommen. Das erhöht die Anforderungen an uns nochmals. Krabbenhöft geht um die Maschine herum und zählt weitere Stärken auf: Die neue Azurit ist wartungsfreundlich und gut zugänglich. Sehr praktisch finde ich die elektrisch verstellbaren Abstreifer an den Lochscheiben, wodurch meine Mitarbeiter komfortabel vom Schleppersitz aus auf wechselndes Saatgut reagieren können. Die exakte Ablage sei ein großes Plus. So könne das Verfahren seine große Stärke die bessere Standraumverteilung der Einzelpflanze optimal ausreizen. Die miteinander verbundenen und versetzt angeordneten Säscheiben legen das Saatgut nämlich im Dreiecksverband ab. Große Schlagkraft Weil jeweils zwei Säscheiben zur DeltaRow beitragen, sinkt deren Drehgeschwindigkeit und die Ablagegenauigkeit steigt gegenüber konventionellen Einzelkornsägeräten mit einer Säscheibe. Das heißt aber auch, dass mit dem Verfahren hohe Fahrgeschwindigkeiten möglich sind. Krabbenhöfts Mitarbeiter fahren damit solo, also ohne kombinierte Kreiselegge, bis zu 20 Kilometer pro Stunde. Auf den im Mittel vier Hektar großen Flächen der Kunden säen sie mit sechs Meter Arbeitsbreite bis zu 50 Hektar pro Tag. Vor dem Säaggregat läuft ein Trapezpackerwalzenelement. Dadurch wird der Saathorizont rückverfestigt und der gleichmäßige Auflauf der Pflanzen gefördert, erklärt der Lohnunternehmer, der sich durch seine langjährige Erfahrung mittlerweile auch in pflanzenbaulichen Fragen auskennt. Um ein neues Verfahren umfassend bewerten zu können, muss es sich immer am Ertrag messen lassen. Krabbenhöft und seine Kunden haben zwar keine Exaktversuche angelegt. Anhand der Rückmeldungen gehe ich aber davon aus, dass die DeltaRow einen etwas höheren Silomaisertrag als die konventionelle Reihensaat mit 75 Zentimetern Abstand zwischen den Reihen ermöglicht. Der gefühlte Ertragsvorsprung deckt sich mit mehreren Versuchsergebnissen, wonach 5 bis 10 % höhere Erträge möglich sind. Unternehmer mit Alleinstellungsmerkmal Der Lohnunternehmer setzt die Einzelkornsämaschine in Kombination mit einer Kreiselegge Zirkon 12 und einer Solitair 25 ein, deren Saatguttank Unterfußdünger für etwa 20 Hektar fasst. Mit dieser Maschinenkombination habe ich hier ein Alleinstellungsmerkmal. Nach seiner Beobachtung tendieren nämlich immer mehr Landwirte dazu, lediglich die Grundbodenbearbeitung, sprich das Pflügen, selbst zu erledigen und den Rest vom Lohnunternehmer machen zu lassen. Die universell einsetzbare Zirkon-Kreiselegge ist sehr gut für die Saatbettbereitung geeignet. Somit kann ich Bodenbearbeitung, Unterfuß-Düngung und Saat in einer Überfahrt erledigen und im Vergleich zu absetzigen Verfahren für einen vergleichsweise günstigen Mehrpreis anbieten, so Krabbenhöft. Bei seinen Kunden kommen die Delta- Row-Fahrgassen durch Abschaltung der jeweils inneren Säscheiben ebenfalls gut an. Die äußeren Säscheiben bringen zum Ausgleich mehr Saatgut aus, sodass Fahrgassen ohne Pflanzen einbußen möglich sind. Das zur Steuerung mitgeliefer- Das landtechnische Lohnunternehmen Klaus Krabbenhöft 12 Mitarbeiter, 3 Auszubildende Arbeitsschwerpunkte: Mais-, Grasund Getreideaussaat, Gülleausbringung, Mähdrusch, Futterbergung, Mais häckseln, Holz schreddern Maschinenausstattung: 5 Maishäcksler, 17 Schlepper, 4 Maisleger, 3 Kurzschnittladewagen, 4 Güllewagen,14 Häckseltransportwagen, 2 Rundballenpressen, 3 Quaderballenpressen,1 Holzhacker mit Ladekran Kunden im Radius von rund 20 km um den Betriebsstandort 4 5

4 Azurit DeltaRow Energieeffizienz 29,6 cm 14,8 cm 75 cm 12,5 cm 19,3 cm D = 19,3 cm A = 292 cm2 170 % Bisherige Erfahrungen mit DeltaRow-Mais aus der Bachelorarbeit von Hendrik Hartmann und Versuchen mit der Universität Turin, Italien, und verschiedenen Saatgutherstellern: Die Reihenvorverfestigung durch die Trapezpackerelemente sorgt vor allem bei trockenen Bedingungen für einen kapillaren Wasser anschluss und unterstützt die Keimung. Im frühen Jugendstadium entwickelt sich der DeltaRow-Mais ähnlich wie der Einzelreihen-Mais. Mit fortschreitendem Pflanzenalter und normalen Wetterverhältnissen wachsen die beiden Varianten auseinander. Der DeltaRow-Mais spielt seinen Standraumvorteil aus und hat einen höheren Trocken- und Frischmassegehalt. DeltaRow-Mais durchwurzelt den Boden sehr intensiv. Auch auf Versuchsstandorten in kühleren Anbauregionen wachsen vier Mesokotylwurzeln im Winkel von ca. 30 Grad zur Hauptwurzel, was in der Einzelreihe nur auf wärmeren Standorten üblich ist. Die Beschattung des Bodens ist bei der DeltaRow besser. Dadurch verbleibt die Feuchtigkeit durch Niederschläge länger im Oberboden, die Verdunstung wird reduziert. Die Beschattung unterdrückt das Unkrautwachstum besser. Nach den ersten Erfahrungen liegen die Erträge für DeltaRow Silo- und Körnermais bei ca. 5 beziehungsweise 10 % über Einzelreihen-Mais. ENERGIE SPAREN WELCHE MÖGLICHKEITEN BIETEN PFLUG UND GRUBBER? Treibstoffkosten haben einen erheblichen Anteil an den Gesamtkosten landwirtschaftlicher Betriebe. Ackerbaubetriebe verbrauchen in Deutschland etwa 100 Liter Diesel pro Hektar und Jahr*. Nimmt man die Produktionssysteme und die eingesetzte Technik unter die Lupe, bieten sich zum Teil erhebliche Einsparmöglichkeiten. Allerdings sollte immer die ackerbauliche Arbeitsqualität das oberste Ziel sein. 750er-Zapfwelle, Reifendruckregelanla ge, saubere Luftfilter und Kühler, opti male Drehzahlbereiche und Arbeitsgeschwindigkeiten, ausreichende Ballastierung, richtig justierte Unter- und Oberlenker, eine funktionierende Regelhydraulik wenn es um Dieseleinsparung in der Bodenbearbeitung geht, bietet der Traktor viele große und kleine Stellschrauben. Doch was ist auf Seiten der Bodenbearbeitungsgeräte machbar? Sind sogenannte leichtzügige Maschinen grundsätzlich positiv? Müssen wir über die Arbeitstiefe vor dem Hintergrund nachdenken, dass pro Zentimeter auch 0,8 Liter mehr Diesel pro Hektar verbraucht werden? Welchen Effekt haben gut gewartete oder optimal eingestellte Maschinen? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigen sich Gottfried Giesen und Lars Heier tagtäglich. Im Gespräch mit LEMKEN live gibt Entwicklungsleiter Giesen zunächst eine überraschende Antwort: Gut geschmierte Lager oder blanke Schare haben sicherlich einen Effekt. Der ist aber so klein, dass er kaum messbar ist. Die Wartung wirkt sich also fast ausschließlich auf die Haltbarkeit der Maschine aus. Auch in der Diskussion um Arbeitstiefe und Leichtzügigkeit vertritt er eine im ersten Moment provozierende Position: Ob ich mit zwei Zentimetern weniger Pflugtiefe oder dem Ersatz eines Grubbers durch eine Kurzscheibenegge in einem Jahr Diesel einspare, interessiert mich nicht. te CCI 1200 Terminal empfindet er als hilfreich und selbsterklärend. Section Control und Einzelreihenabschaltung zwecks Vermeidung von Überlappungen sind ebenfalls ein Pluspunkt. Um die Maschinenkombination noch attraktiver zu machen, will er die Fahrgassenanlage optimieren. Einige Landwirte bringen in den jungen Mais nämlich nochmals Gülle aus. Für die breiten Fahrzeuge reicht auch die um 12,5 Zentimeter gegenüber der konventionellen Reihensaat breitere DeltaRow-Spur nicht aus. Deswegen überlegt er momentan gemeinsam mit seinen Mitarbeitern und LEMKEN, wie eine Lösung aussehen kann. Heute ist die Maschinenkombination bei Martin Dammann im Einsatz, der wegen seiner Körpergröße auch Leuchtturm genannt wird. Der passionierte Rinderhalter, der zusätzlich noch eine Biogasanlage betreibt, bestätigt Krabbenhöfts Eindruck: Bei mir fehlt es an der Zeit, um nach dem Pflügen noch stundenlang mit der Kreiselegge das Feld saatfertig zu machen. Vom DeltaRow-Verfahren ist er überzeugt: Der Dreiecksverband vergrößert im Vergleich zur Einzelreihe den Standraum der Einzelpflanze. Das bedeutet mehr Nährstoffe, Wasser und Licht. Nach Hektar Einsatzerfahrung sehen Klaus Krabbenhöft und seine Kunden also viele Vorteile. Deswegen ist sich der Lohnunternehmer sicher, dass im nächsten Jahr noch mehr Landwirte die Azurit DeltaRow nachfragen werden. Nach der Maisaussaat koppelt er die Einzelkornsämaschine von der Solitair 25 ab und hängt eine Getreideschiene an. Damit sät Krabbenhöft mehrere hundert Hektar Gras, Getreide und Raps und lastet die LEMKEN Technik optimal aus. Für Gottfried Giesen (rechts) und Lars Heier steht zunächst die ackerbaulich erforderliche Arbeitsqualität im Vordergrund. Wenn die festgelegt ist, kann über Möglichkeiten der Energieeinsparung nachgedacht werden. 6 7

5 Energieeffizienz Ackerbauerliche Anforderungen sind die Basis Die Begründung liefert er gleich im Anschluss. Die Arbeitsqualität muss stimmen! Wenn die aus ackerbaulicher Sicht erforderliche Krümelung des Bodens oder die Beseitigung von Bodenverdichtungen nicht erreicht wird, habe ich zwar Diesel eingespart, mir damit aber Probleme eingehandelt oder deren Beseitigung auf das nächste Jahr verschoben. Das kann zu geringeren Erträgen führen. Also lautet die Konsequenz: Zunächst aus ackerbaulicher Sicht ein Ziel für die Bodenbearbeitung bestimmen und danach die optimale Bearbeitungstechnik, -intensität und -tiefe wählen. Giesen: Leichtzügige Maschinen sind zwar schön und gut, aber sie müssen auch die gewünschte Arbeitsqualität erzielen. Wenn der Landwirt nun für sich die Maschine und das gewünschte Arbeitsergebnis festgelegt hat, gibt es dennoch verschiedene Möglichkeiten, Kraftstoff einzusparen. Und zwar ohne auf Arbeitsqualität verzichten zu müssen für Giesen und Heier ist das der Königsweg. Heier, Leiter Produktmanagement, nennt als Beispiel die LEMKEN Zugpunkteinstellung mittels Opti Quick an Anbaudrehpflügen und OptiLine an aufgesattelten Pflügen: Wird der Zugpunkt dadurch von einem ungünstigen in den optimalen Bereich verschoben, konnten wir in einem Feldversuch mit dem dlz-agrarmagazin den Verbrauch um 9 % senken. Beim OptiQuick-System stellt der Fahrer zunächst die Ein Hydraulikzylinder am Karat-Grubber verlagert Gewicht auf die Hinterachse des Traktors. Die Traktion wird verstärkt. Diese intelligente Ballastierung reduziert den Schlupf und spart damit Treibstoff. Vorderfurchenbreite mit dem äußeren Spannschloss ein. Falls die gedachte Linie zwischen dem Pflugzentrum und dem Zugpunkt, an dem sich die verlängert gedachten Unterlenker kreuzen, nicht durch die Mitte der Traktorhinterachse verläuft und Seitenzug entsteht, kann dieser durch ein inneres Spannschloss beseitigt werden. Bei OptiLine erfolgt das über einen zusätzlichen Hydraulikzylinder am Drehpunkt des Pfluges. Positiver Begleiteffekt: Seitenzugfreies Fahren verringert den Verschleiß der Pfluganlagen und entlastet den Fahrer. Eine ähnlich elegante Einsparmöglichkeit ohne Veränderung der Arbeitsqualität bieten Traktionsverstärker. Die werden von LEMKEN zum Beispiel an Diamant-Pflügen und Karat-Grubbern auch mit ContourTrack verbaut. Traktionsverstärker entlasten die Vorderachse und bringen mehr Druck auf die Hinterachse des Traktors, sodass zu hoher Reifenschlupf verringert werden kann. Stimmt der Zugpunkt des Pfluges, kann der Landwirt spürbar Diesel sparen. Mit den beiden Spannschlössern des OptiQuick-Systems an LEMKEN Anbaudrehpfügen lassen sich Vorderfurchenbreite und Zugpunkt einfach und schnell einstellen. Das System funktioniert an Bodenbearbeitungsgeräten mit einer Untergriffskraft. Bei Kurzscheibeneggen also leider nicht, so Giesen. Es gibt keine Universalmaschine Unnötige hohe Dieselrechnungen resultieren in der Praxis häufig aus der falschen Werkzeug- oder Maschinenwahl. Dazu Heier: Flügelschare werden häufig zu tief eingesetzt. Ab rund 15 Zentimetern Tiefe machen sie keinen Sinn mehr und treiben den Verbrauch unnötig in die Höhe. Jeder Scharwechsel bedeutet allerdings Zeitaufwand und ist damit eine Hemmschwelle für den Landwirt. Mit dem LEMKEN Schnellwechselsystem lassen sich die Grubberschare jedoch innerhalb kurzer Zeit werkzeuglos wechseln. Es stellt sich beim Grubber außerdem die Frage, welche Walze für den jeweiligen Einsatzzweck die richtige ist. Die Wahl wirkt sich direkt auf die Arbeitsqualität und den Energieverbrauch aus. Die meisten Landwirte kaufen Grubber mit einer einzigen Walze. Doch LEMKEN bietet nicht aus Spaß an der Freude 18 Walzentypen für die Stoppelbearbeitung an. Es gibt nämlich keine universelle Lösung für alle Einsatzzwecke, oder wenn, dann nur mit nicht optimalem Arbeitsergebnis, so Giesen. Arbeitsqualität geht vor Leichtzügigkeit! Beim Pflügen ist vorher zu klären, ob Packer oder Untergrunddorne für die angestrebte Arbeitsqualität erforderlich sind. Beide Maßnahmen erhöhen den Treibstoffverbrauch deutlich, haben aber unter bestimmten Bedingungen ihren Sinn. Es gilt also, von Fall zu Fall zu unterscheiden. Deswegen tun sich die beiden LEMKEN Experten schwer, das gesamte Einsparpotenzial bei der Bodenbearbeitung in Prozentzahlen auszudrücken. Fest steht: Ein richtiger Ackerbauer muss seinen Fokus auf die Arbeitsqualität legen und für seinen Erfolg Aufwand und Ertrag abwägen. Um die Voraussetzungen dafür abschätzen zu können, sollte er immer einen Spaten oder ein Handpenetrometer dabeihaben. Denn nur mit einem Blick aus dem Seitenfenster des Autos lassen sich die Bodenbedingungen nicht beurteilen. * Quelle: Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.v. (KTBL) 8 9

6 Crop Care Interview mit Iljan Schouten VISIONEN SIND DAZU DA, SIE UMZUSETZEN Wenn es bei LEMKEN um Pflanzenschutz geht, ist Iljan Schouten jederzeit der richtige Ansprechpartner. Nur an einem Tag im Jahr steht er definitiv nicht zur Verfügung, und das ist der 27. April. An diesem Tag hat König Viel mehr Abwesenheit vertragen seine ambitionierten Ziele auch nicht. Iljan Schouten ist seit dem 1. Februar 2017 Leiter Business Unit Crop Care bei LEMKEN. Seine Aufgabe ist es, eine schlagkräftige Wachstumsstrategie für die blaue Pflanzenschutztechnik zu entwickeln. LEMKEN wird in absehbarer Zeit mit seinen Spritzen weltweit punkten, ist er überzeugt. LEMKEN hat eigens dafür Schoutens Position im Unternehmen neu geschaffen. Hinter Schouten steht die ganze Erfahrung und Innovationskraft eines vielköpfigen, hoch motivierten Teams. Alle zusammen bilden nun das Business Unit Crop Care. Damit dokumentiert LEMKEN den hohen Stellenwert, den der Pflanzenschutz im unternehmerischen Gesamtkonzept einnimmt. Willem-Alexander Geburtstag und deshalb ist der Niederländer nicht in Haren, sondern feiert zu Hause den Königstag. Für die Bereiche Bodenbearbeitung und Drilltechnik ist das längst so organisiert, hat sich sozusagen aus der Tradition heraus entwickelt und ist mitgewachsen. Für den Pflanzenschutz steht das noch aus, sagt Schouten. Wie alles begann Der Landwirtschaftssohn aus Dalfsen entdeckte schon früh sein Faible für die Landtechnik. Konsequenterweise hat er deshalb Landtechnik studiert. Es war eine Zeit des Fachkräftemangels, erinnert er sich. Mir standen damals mehrere Wege offen. Der erste führte ihn zu der Kverneland Gruppe, dort lernte er größere Unternehmensstrukturen kennen. Nach neun Jahren wechselte er zu Schuitemaker, einem eher kleinen Hersteller von Futtererntetechnik, bis ihn die Kverneland Gruppe wieder rief. Die Wechsel haben seinem beruflichen Werdegang mehr genutzt als geschadet. Es folgte eine tolle Zeit, erinnert sich Schouten. Ich lernte, wie man Märkte mit seinen Produkten besetzen kann, wie nationale und internationale Märkte funktionieren und wie man den Vertrieb weltweit auf einen gemeinsamen Kurs bringt. Und ich habe sehr viel über Pflanzenschutz gelernt. In nur sechs Jahren schaffte es seine Abteilung, den Umsatz um das Sechsfache zu vergrößern. Ein wichtiger Ansprech- partner in diesen Tagen war Anthony van der Ley, der jetzige Geschäftsführer von LEMKEN. Der erinnerte sich an seinen jungen Mitarbeiter von damals. Und so kam es, wie es kommen musste. Van der Ley holte Schouten ins neue Feldspritzenwerk nach Haren. Ich finde hier die allerbesten Voraussetzungen, meine Ideen umzusetzen, begründet Schouten den Wechsel von den Niederlanden nach Deutschland. Ein modernes Werk in Haren, die Arbeit in einem expandierenden Traditionsunternehmen mit Familienanschluss, weltweite Aktivitäten, sehr gute Mitarbeiter und die Nähe zu meinem Heimatort in den Niederlanden, beschreibt Iljan Schouten seinen neuen beruflichen Status. Kurzfristig möchten wir unsere Feldspritzen noch besser machen, da gibt es trotz bester Maschinenbasis noch Optimierungspotenzial, erläutert er. So werden wir die neuen Generationen Primus, Albatros und das nagelneue RA Gestänge im nächsten Jahr unseren Kunden vorstellen. Mittel- und langfristig wird es darum gehen, die Probleme von morgen aufzugreifen und unseren Kunden entsprechende Lösungen anzubieten. Das betrifft seiner Meinung nach alle Bereiche: Anbauspritzen und gezogene Spritzen, aber auch das Feld der Selbstfahrer möchte er in Zukunft beackern. Was bedeutet Agrovision für den Pflanzenschutz? Diese Frage treibt uns an. Es steht also nicht allein die Gerätetechnik auf dem Prüfstand, Visionen erfüllt man heute und morgen mit digitalen Lösungen, dazu gehört es, Daten zu erfas- sen und zu entscheiden, was mit diesen sensiblen Daten geschehen soll. Big Data lässt grüßen. Meine persönliche Vision ist es, eine Technik auf dem Markt zu etablieren, die den individuellen Kundenanforderungen entspricht und die dabei so präzise arbeitet, dass man mit möglichst geringen Aufwandmengen möglichst hohe Wirkungsgrade erzielt. Nur so lässt sich die Akzeptanz von Pflanzenschutzmaßnahmen langfristig erhalten. Dies ist ein hoch gestecktes Ziel. Denn Iljan Schouten sieht sich sehr differenzierten Märkten gegenüber. Von einer EU-Harmonisierung beispielsweise ist die Agrarbranche noch weit entfernt. In den Übersee-Märkten herrschen völlig andere Bedingungen als in Europa. Neue technologische Entwicklungen werden sehr schnell praxisreif, das erhöht die Schlagzahl für die Endkunden, also die Landwirte, die in diese Technologien investieren sollen. Hinzu kommt, dass für LEMKEN alle Märkte von Bedeutung sind, auch die kleinen. Diese Marktanteile möchte ich für unsere Pflanzenschutztechnik erobern, sagt Iljan Schouten, so wie man das von LEMKEN kennt. Seine guten Kontakte zu Vertriebs- und Produktmanagern und wichtigen Entscheidern in der ganzen Welt werden ihm dabei helfen, seine Visionen Realität werden zu lassen. Alle Feldspritzen an einem Standort Im Herbst 2015 wurde das neue LEMKEN Werk für Pflanzenschutzgeräte in Haren in Betrieb genommen. LEMKEN investierte insgesamt 12 Millionen Euro. Zum Werk gehören eine Produktionshalle von rund m 2 Grundfläche mit angeschlossenen je m 2 großen Bereichen für Warenanlieferung und Versand sowie Verwaltungs- und Schulungsräume. Eine unmittelbar angeschlossene Freiluft-Ausstellungsfläche von m 2 sowie 1,3 Hektar Ackerfläche bieten alle Möglichkeiten, die Feldspritzen auch im Einsatz zu erleben. 60 Mitarbeiter fertigen die Anhängespritzen Primus und Albatros, die Anbaufeldspritze Sirius und die neue Anhängespritze Vega

7 Reportage Ukraine Vladimir Berdik, der Leiter der Snegirjov-Niederlassung von Nibulon im Gebiet Nikolaev, weiß, dass nicht nur das Wetter und die Aussaatqualität, sondern auch die richtig eingestellten Pflüge und Kurzscheibeneggen das A und O einer guten Ernte sind. 12 Mit der Landtechnik wurde ich als Experte erstmalig nach meinem Abschluss an der Agraruniversität Nikolaev im Jahre 1999 konfrontiert. Ich war in meinem Heimatbezirk als Agronom tätig. Die ersten Eindrücke waren nicht gerade erfreulich, um es milde auszudrücken. Im Grunde genommen war es eine rückständige Kolchose, die mit Metallschrott arbeitete: sowjetische Traktoren T-150, kaum funktionierende Mähdrescher Don und ein paar durchgedrehte sowjetische Grubber, die seit Jahren nicht erneuert worden waren. Viel Nerven kostete mich und die Schlosser der Versuch, bei einer 30-jährigen Drillmaschine mit einem schiefen Rahmen die Arbeitstiefe einzustellen, was kaum möglich war. Gleich nebenan, auf der anderen Seite des Waldstreifens, gab es ein Feld von der Pribuzhansky-Niederlassung von Nibulon. Da waren gebrauchte deutsche Fendt-Traktoren sowie weitere importierte Geräte im Einsatz. Es gab auch einheimische neue Drillmaschinen. Die Nachbarn haben wir beneidet. Nibulon hat schon damals floriert und investierte massiv in Geräte und Fachkräfte. Dagegen wurden wir, in unserer Kolchose, mit Getreide oder koreanischen Fernsehern entlohnt, wie es in den 90ern so oft der Fall war. Deswegen, ohne groß nachzudenken, ging ich bald auf OFFENSIVE TECHNIK die andere Seite des Waldstreifens und wechselte nach Nibulon, als einfacher Agronom. Zwei Jahre später liefen die Geschäfte noch besser und das Unternehmen kaufte nur noch die Geräte aus dem Ausland, unter anderem die Geräte von LEMKEN. Die Snegirjov-Niederlassung arbeitet bereits seit 13 Jahren mit den Drehpflügen Diamant von LEMKEN, d. h. fast genau so lange, wie ich bei Nibulon tätig bin. In all dieser Zeit haben wir keine Großreparatur unternommen. Ausgetauscht wurden nur Verschleißteile. Mit der Qualität des gepflügten Ackers sind wir mehr als zufrieden, denn diese ist wesentlich besser als im Falle von einheimischen Geräten. Ein Drehpflug ist und bleibt ein Drehpflug, der Acker wird dabei besonders eben und man muss nicht im Kreis fahren, aus der Mitte des Ackers heraus, wie man es früher gemacht hat. Diese Vorgehensweise kostete viel Zeit und Treibstoff. Kurz gesagt, die LEMKEN Pflüge der Baureihe Diamant haben rechts und links wendende Pflugkörper. Der Schlepper fährt gerade von einem Rand zum anderen und dreht den Pflug einfach um. Beim Wenden geht somit kaum Zeit verloren. Dadurch steigert sich die Leistung: Der Diamant passt perfekt mit den Schleppern von Case und Fendt zusammen und schafft 40 Hektar in einer Schicht. Hinzu kommt die Tatsache, dass sich unser Gewinn durch die Qualität jedes Einsatzes steigert. Die Pflüge von LEMKEN haben besonders stabile Rahmen, die für unsere Dauerbelastung perfekt ausgelegt sind. Da der Deutsche große Pflugkörper hat, pflügen wir manchmal bis zu 30 cm tief. Alle Arbeitswerkzeuge vom Diamant werden aus dem besten Stahl hergestellt, was sie von den ukrainischen Pflügen deutlich unterscheidet. Einmal wollten wir sparen und verbauten auf die LEMKEN Pflüge die nachgebaute Schare aus chinesischer und ukrainischer Produktion. Die ukrainischen Schare verschleißen nach 100 Hektar, die chinesischen bereits nach 10 Hektar. Die Originalschare von LEMKEN reichen für genau 2000 Hektar. So haben wir gelernt, dass Sparen teuer werden kann. Die Qualität des Gepflügten wird schlechter, während das Endergebnis die Ernte genau davon abhängt. Jeder Arbeitsschritt muss gewinnbringend sein. Wenn wir 5$ für die Technik ausgeben, müssen wir dieses Geld nicht nur wieder einspielen, sondern mindestens 1$ dazuverdienen. Die anderen Geräte von LEMKEN haben wir lange unter Beobachtung gehabt, der Preis schreckte uns ab. Die erste Kurzscheibenegge Rubin 9 haben wir erst vor ein paar Jahren gekauft. Zuvor hatten wir Eggen eines französischen Herstellers, später wurde uns LEMKEN empfohlen und so kam der Kauf zu Stande. Wir bereuen es nicht, so viel Geld ausgegeben zu haben. Mit den ukrainischen Geräten kann man diese Eggen überhaupt nicht vergleichen, aber selbst die ausländischen Hersteller kommen an LEMKEN so schnell nicht heran. Unterschiedlich wie Tag und Nacht. LEMKEN ist in diesem Wettbewerb ganz klar der Beste. Die großen gezackten Scheiben der Rubin 9, mit einem Durchmesser von 620 mm und einer Dicke von 6 mm, bilden die Grundlage für die perfekte Arbeitstiefe und hervorragende Qualität des Ackers. Schon in der Tiefe von 7 cm wird die ganzflächige Bodenbearbeitung erreicht. Das Gerät hat einige technische Besonderheiten, die die Bedienung und Reparaturen deutlich vereinfachen. Um bei anderen Scheibeneggen ein Arbeitswerkzeug eine Scheibe oder ihre Lagerung zu wechseln, muss man zunächst von einer acht Meter langen Welle alle anderen Scheiben entfernen. Bei der Rubin 9 werden dagegen alle Scheiben einzeln befestigt. Solche Wechsel kann man direkt auf dem Acker machen und muss nicht in die Werkstatt fahren, wie man es früher gemacht hat. Jedoch sind wir bis jetzt davon verschont geblieben. Die Axial-Schrägkugellager sind wartungsfrei. Sie müssen nicht geschmiert oder verstellt werden, dadurch werden die Kosten erheblich gesenkt. Der optimale Schutz der Lager vor äußerem Schmutz und Feuchtigkeit wird durch die Schutzkappe gewährleistet, von innen durch die sechsfache Kassettendichtung. Die besondere Form des Lagerkörpers bietet Schutz nicht nur vor dem Verschleiß, sondern auch vor Verstopfungen. Verschleißteile wie Hohlscheiben haben wir bereits ausgetauscht. Der LEMKEN Service ist so zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk. Das ist zwar nicht unser Part, sondern der vom Hauptoffice von Nibulon, aber ich weiß, dass die Logistik- Bei derselben Feuchtigkeit im Boden arbeitet das Gerät von LEMKEN 2 3 cm tiefer als die anderen Geräte. Die Pflüge von LEMKEN haben besonders stabile Rahmen, die für unsere Dauerbelastung perfekt ausgelegt sind. 13

8 Reportage Ukraine zentren von LEMKEN rund um die Uhr arbeiten, das ganze Jahr über. Die Mitarbeiter des Unternehmens sind genau so robust wie die Geräte, die sie herstellen. Das Geheimnis der hochqualitativen Bodenbearbeitung durch die Kurzscheibenegge Rubin 9 liegt in deren Konstruktion. Auf den ersten Blick sieht sie ganz einfach aus. Es fehlt Elektronik, der Fahrer bedient lediglich die Hydraulik der Kurzscheibenegge aus der Kabine heraus. Aber das Konzept des Gerätes ist ein wahrer Geniestreich. Die Hohlscheiben sind vergleichsweise groß und verschleißen dadurch wesentlich langsamer als die kleinen Scheiben der anderen Hersteller. Aber nicht nur die Größe alleine ist von Wichtigkeit. Die Kamillenblüten von LEMKEN, so nennen wir die Hohlscheiben, haben einen besonderen Arbeitswinkel. Ich bin fest davon überzeugt, dass alleine an diesem Arbeitswinkel ein großes Forschungsteam gearbeitet hat. Dies sind nur kleine Feinheiten und uns gefällt das Endresultat. Die LEMKEN Kurzscheibenegge arbeitet gefühlt in drei Dimensionen gleichzeitig, die anderen Eggen dagegen nur in zwei, deswegen kommen sie an die gleichmäßige und tiefe Bodenbearbeitung durch die Rubin 9 nicht heran. Schauen Sie mal, nachdem die Rubin 9 ihre Arbeit gemacht hat, kann ich mit der Hand die Erde in der Tiefe von 12 bis 14 cm auflockern. Diesen Horizont werden später die Wurzeln erreichen, unter der Bedingung, dass die Ablagetiefe bei 5 6 cm liegt. Bei derselben Feuchtigkeit im Boden arbeitet das Gerät von LEMKEN 2 3 cm tiefer als die anderen Geräte. Dies ist entscheidend für die Entwicklung des Wurzelsystems, je stärker es ist, umso besser wird die Ernte. Die Kurzscheibeneggen ermöglichen eine homogene Vermischung von organischen Resten und sorgen gleichzeitig für die Verfestigung der Erde. Das Saatgut wird in den homogenen Boden abgelegt, es ist perfekt eingebettet. Rund herum gibt es keine Hohlräume, wie im Falle von Eggen anderer Hersteller, wobei das Saatgut keinen Bodenkontakt hat und daher Schwierigkeiten beim Keimen hat. Nach der Bodenbearbeitung durch die LEMKEN Geräte kann manchmal auf den Grubber verzichtet werden. Das Saatgut hat bereits ein perfektes Saatbett, das Keimen klappt dadurch viel besser. D. h., der Boden wird besser zur Überwinterung und gleichzeitig für eine gute Ernte vorbereitet. Die Verfestigung des Bodens durch die Eggen in unserer Klimazone verhindert die Bodenerosion, die durch die heftigen Winde, mit denen wir zu kämpfen haben, verursacht wird. Zum Vergleich ein paar Zahlen. Bereits nach einem Jahr seit dem ersten Einsatz der Rubin 9 von LEMKEN hat sich die Weizenernte in der Snegirjov-Niederlassung fast verdoppelt, von Zentner im Jahr 2014 auf Zentner im Jahr Im Gebiet Nikolajev wäre so eine Leistung selbst zur Zeit der Sowjetunion nicht möglich gewesen. Unsere Niederlassung hat bei Nibulon den ersten Platz belegt. Natürlich ist die Ernte im Jahr 2015 überall besonders gut ausgefallen. Eine wichtige Rolle spielten dabei tolle Wetterbedingungen, häufiger Regen. Aber auch die deutschen Geräte haben hier ihren Beitrag geleistet, denn die Eggen bereiten quasi das Fundament für die zukünftige Ernte vor. Schauen Sie sich bitte die Spiralfedern an den Hohlscheiben an. Auf den ersten Blick nichts Besonderes, ein einfaches Element am Rahmen. Jedoch gewährleisten diese Spiralfedern einerseits einen gleichmäßigen Druck auf den Boden und andererseits bieten sie Schutz gegen Überlastung. Wenn die Hohlscheiben gegen einen Stein prallen, springen sie einfach drüber. Sehen Sie, was hier alles kleben bleibt! Die anderen Hohlscheiben wären schon längst verstopft, diese dagegen sind weiterhin im Einsatz. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Hohlscheiben bei schweren Böden unersetzlich sind. Wir müssen immer zeitliche Rahmen einhalten. Dazu benötigen wir eine hohe Schlagkraft, sonst trocknen unsere Böden zu schnell aus. Die LEMKEN Kurzscheibenegge schafft bis zu 120 Hektar pro Tag. In unseren Augen ist das ein sehr gutes Ergebnis. Die Spiralfedern gewährleisten einen gleichmäßigen Druck der Scheiben und schützen das Element vor Überlastung. Und noch was... Der Kraftstoffverbrauch geht deutlich zurück (bis zu 1,5 2 Liter pro Hektar), besonders in der Kombination mit einem deutschen Schlepper. Wenn die anderen ausländischen Eggen den Schleppern 7 Liter pro Hektar wegziehen, zieht die Rubin 9 durchschnittlich 5,5 Liter weg. Letztes Jahr schafften die LEMKEN Geräte 5000 Hektar und sparten dabei 7500 Liter Kraftstoff. Bei ähnlichen Bedingungen kann die Rubin 9 in einem Arbeitsschritt so viel schaffen wie eine französische Egge in zwei. Eine große Rolle spielen dabei die Walzen, die bei den anderen Eggen fehlen. Nachdem die zwei Reihen LEMKEN Walzen ihre Arbeit gemacht haben, haben wir einmal sogar sofort ausgesät, ohne zu grubbern. Eigentlich wird das nicht empfohlen, aber in diesem Fall hatten wir keine Zeit. Einen Monat lang konnten wir aufgrund des Starkregens nicht mal die Felder betreten. Gerade in diesen Notsituationen wird die Rubin 9 als Beschleuniger verwendet, als zwei in einem. Wenn wir die beiden LEMKEN Bodenbearbeitungsgeräte beurteilen, die wir zurzeit einsetzen, sind für uns die Kurzscheibenggen sogar wichtiger als die Pflüge. Mit den Eggen bearbeiten wir ca. 70 % unserer Felder, die für die Wintersaat unsere Spezialität benötigt werden. Die verbleibenden 30 % entfallen auf die Pflüge. Die sind nur einen Monat im Einsatz, immer im Herbst, wenn die Felder für Sonnenblumen und Sorghum vorbereitet werden. Die Eggen laufen dagegen beinahe das ganze Jahr über. Sie haben eine weitere wichtige Aufgabe: ein Jahr lang den Humus zu erhalten. Zu häufiges Pflügen zerstört die 10 cm tiefe Schicht, wo die meisten Mikroorganismen leben, deswegen wird in Europa seit Kurzem darauf verzichtet. Stattdessen werden neue kostensenkende Technologien wie Mini-Till und No-Till angewendet sowie Tiefenlockerung mit einem Grubber. Wir werden uns einen LEMKEN Grubber bestellen. Auf das Pflügen komplett zu verzichten kann man in unserer Zone nicht, deswegen wird uns der Pflug Diamant noch länger begleiten, hoffentlich noch mehrere Jahre. Denn LEMKEN ist ein Topprodukt der Landwirtschaft. Die LEMKEN Technik lässt sich gut mit anderen technischen Weltmarken kombinieren. Übrigens, letztes Jahr hat Nibulon, einer der besten Kunden von LEMKEN in der Ukraine, weitere LEMKEN Geräte gekauft: vier Pflüge und vier Eggen mit einer Arbeitsbreite von 8 Metern. Jedes Gerät kostete über Euro. Geplant ist im Jahre 2017 der Kauf von weiteren sechs Rubin 9. Insgesamt sind wir zurzeit im Besitz von über 60 Pflügen, 15 Grubbern, 10 Feldspritzen und 4 Kurzscheibeneggen des deutschen Herstellers

9 Reportage Kalifornien grün geerntet wird, es folgt Silomais. Futterlücken für die insgesamt Rinder schließt er mit dem Zukauf weiterer Luzerne. Die Flächen von Giacomazzi sehen keinen Pflug. Nach der Weizenernte wird der Boden per Strip-Till-Verfahren 25 Zentimeter tief gelockert, gefolgt von einer Überfahrt mit einer Rubin 9/600 KUA. Danach sät der Landwirt Mais. GPS gestützt wird das Saatgut genau auf der gelockerten Rille abgelegt. Nach der Maisernte wird der feste Bestandteil der zuvor separierten Gülle ausgefahren und mit der Kurzscheibenegge LEMKEN Rubin 9 in eine Überfahrt eingearbeitet. Danach erfolgt die Aussaat von Winterweizen. Ich schätze vor allem die intensive und homogene Vermischung von organischer Masse und Boden bei nur geringer Arbeitstiefe. Damit kann ich Feuchtigkeitsverluste durch Verdunstung wesentlich reduzieren, sagt Giacomazzi. Nach nur einer Überfahrt hat der Boden Saatbettqualität. Die Rubin 9 unterstützt den Landwirt zudem bei der mechanischen Unkrautbekämpfung, denn Glyphosat-Resistenzen bei Ungräsern sind ein Problem in der Region. wichtiger, je länger die Dürren anhalten. Schwierig für uns Landwirte sind auch die Umweltauflagen, die wesentlich höher sind als im Rest der USA, berichtet Giacomazzi. Zudem werde es immer schwerer, gute und bezahlbare Arbeitskräfte zu finden. Darauf ist er angewiesen, denn 19 festangestellte Mitarbeiter sind notwendig, um beide Betriebszweige zu bewältigen. Dino Giacomazzi bewirtschaftet in Kalifornien 160 Hektar Mandelbäume. MANDELBLÜTE UND LUZERNEHEU Dino Giacomazzi ist Landwirt in Kalifornien. In Tulare County bewirtschaftet er 400 Hek tar, davon gut die Hälfte für den Futterbau, auf 160 Hektar wachsen Mandelbäume. Diese unterschiedlichen Kulturen und die besonderen klimatischen Bedingungen des sonnenverwöhnten US-Bundeslandes erfordern ganz besondere Konzepte für die Bodenbearbeitung. Hauptrollen im Anbausystem spielen eine LEMKEN Rubin 9 und ein LEMKEN Heliodor 9. Dino Giacomazzi, der 48-jährige Bachelor in Agricultural Business and Dairy Science, ist in einer der wichtigsten Agrarregionen der USA zu Hause. Über die Grenzen hinaus ist das Land für seine Früchte, sein Gemüse und seine Nüsse bekannt. Über 250 verschiedene landwirtschaftliche Produkte werden allein im Central Valley angebaut. Die kalifornischen Mandeln sind weltweit begehrt, fast Tonnen ernten die kalifornischen Landwirte pro Jahr, das sind 80 % der Weltproduktion. Dazu trägt auch Giacomazzi bei. Auf 160 Hektar seines Betriebes wachsen Mandelbäume. Da nur 230 mm Niederschläge die Regel sind, muss er diese Flächen beregnen. Das zweite Standbein ist die Milchviehhaltung Milchkühe plus Nachzucht bilden den viehhaltenden Betriebszweig, dem niedrige Milchpreise zunehmend zu schaffen machen. Viele Betriebe sind betroffen, denn Tulare County hat die höchste Milchviehdichte weltweit. Luzerne fürs Vieh Auf 240 Hektar baut Giacomazzi überwiegend Luzerne an. Die Fruchtfolge ist klar strukturiert: Viermal Luzerne hintereinander auf einem Schlag, danach folgen Winterweizen, der Ende März Der Boden als gedeckter Tisch Die Dauerkulturen erfordern eine andere Herangehensweise. Die Mandelbäume werden zur Ernte geschüttelt und die Mandeln trocknen zehn Tage lang auf dem Boden. Danach legt Giacomazzi das Erntegut im Schwad ab, bevor die Mandeln aufgesammelt werden. Um sauber arbeiten zu können, muss der Boden sehr eben sein. Im Gegensatz zu herkömmlichen Scheibeneggen schafft das die kompakte Kurzscheibenegge LEMKEN Heliodor besonders gut. Eine zweite Überfahrt lässt sich mit einem Planierschild dadurch einsparen. Außerdem kann der Heliodor bei gleichem Mischeffekt flacher arbeiten, wodurch weniger Baumwurzeln beschädigt werden. Das ist wichtig, denn nur so erreichen die Bäume ein Alter von immerhin 35 Jahren. Mit dem Heliodor kann ich auch schneller arbeiten, und zwar ohne Qualitätsverlust, sagt Giacomazzi. Die Flächenleistung ist deutlich höher als bei anderen Geräten. Die größte Herausforderung für kalifornische Landwirte ist die Trockenheit. Vor allem die letzten drei Jahre waren schwierig waren einige Flüsse und Kanäle bereits ausgetrocknet. Die Brunnen wurden tiefer gebohrt, wodurch der Grundwasserspiegel rapide absank. Wassersparende, nichtwendende Bodenbearbeitungsverfahren sind also umso Der Boden in den Reihen muss möglichst eben sein, damit eine verlustfreie Mandelernte möglich ist. Zudem muss flach gearbeitet werden, um die Baumwurzeln nicht zu schädigen

10 Pflanzenschutztechnik PFLANZENSCHUTZTECHNIK: VIEL NEUES WAS IST SINNVOLL? In kaum einem Landtechnik-Bereich gibt es regelmäßig so viele Neuigkeiten wie bei den Pflanzenschutzgeräten. Praktiker stehen oft vor der Schwierigkeit, wie sie Innovationen für ihren Betrieb einordnen können. Das wird auch in Zukunft so weitergehen. Denn die Entwicklungspipelines sind gut gefüllt. Zwei Experten geben uns einen Einblick. die zunehmende Sensortechnik und Digital Farming: Sensoren werden immer mehr zu unverzichtbaren Helfern. Besonders für die vertikale und horizontale Gestängeführung, Section Control und Einzeldüsenschaltung, Befüllkontrolle oder Work-to-Zero-Technik haben sie einen mehrfachen Nutzen. Sie erleichtern die Arbeit für den Anwender und fördern den effizienten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Digital Farming ist ein Trend der Zukunft. Die Daten helfen unter anderem bei Management, Anwendung und Dokumentation. Allerdings müssen die Landwirte in der Lage sein, die rasante Entwicklung mitzumachen, und einen Nutzen darin sehen. Bislang ist nur ein kleiner Teil der Betriebe dazu fähig und bereit. So beurteilt Hans-Joachim Duch 25 Zentimeter Düsenabstand: Dieser Trend ist zunächst einmal vor dem Hintergrund der Driftreduzierung zu sehen. Engere Düsenabstände ermöglichen es, den Spritzbalken deutlich tiefer als bisher an die Zielfläche heranzuführen und so die Abdrift zu verringern. Die doppelte Düsenzahl bei gleicher Spritzbrühenmenge pro Hektar verursacht aber auch Probleme. Die Halbierung der Flüssigkeitsmenge je Düse bedingt eine Halbierung der Düsengröße. Diese verstopfen schneller und bedingen einen hohen Reinigungsaufwand und die Düsenauswahl ist sehr gering. Zudem verteuert sich die Technik deutlich. Ich plädiere weiterhin für den 50-Zentimeter-Düsenabstand. Allerdings sollten Anwender darauf achten, dass sie die 50 Zentimeter Abstand zur Zielfläche tatsächlich einhalten. Damit wäre schon sehr viel erreicht. Ich sehe leider noch viel zu viele Landwirte, die 70 oder sogar 100 Zentimeter Abstand lassen. die Erhöhung der Schlagkraft: Anhängespritzen oder Selbstfahrer mit 12 oder 14 Kubikmeter Fassinhalt und Spritzbreiten jenseits der 36 Meter sind heute bereits im Programm mehrerer Herstellerfirmen. Doch statt auf diesem Weg oder über höhere Fahrgeschwindigkeiten die Schlagkraft zu erhöhen, ist es für die meisten Betriebe wohl wirtschaftlicher, mit vorhandenen Maschinen die Anwendungsfenster zum Beispiel durch Nacht- oder Tauspritzungen zu vergrößern, zumal hier die Witterungsbedingungen in der Regel wesentlich besser sind. Das eingesparte Geld kann dann zum Beispiel in sinnvolle GPS-Ausstattung, Einzeldüsenschaltung oder Randdüsen gesteckt werden. Eine Tauspritzung erfordert vom Landwirt allerdings viel Know-how, weil er das Spritzsystem neu abstimmen muss. Es reicht nicht aus, einfach die Ausbringungsmenge auf 150 oder 100 Liter pro Hektar zu reduzieren, sondern bei blattaktiven Herbiziden Hans-Joachim Duch, freier Berater für Applikationstechnik, war lange Jahre beim weltweit führenden Pflanzenschutzmittelhersteller beschäftigt. In zahllosen Veranstaltungen mit Landwirten hat er seinen Ruf als Urgestein der Applikationstechniker begründet. Sein besonderes Anliegen ist der Anwender- und Gewässerschutz. muss der Durchmesser der Spritztropfen deutlich verkleinert werden. So wird die Energie im Spritztropfen um ein Vielfaches herabgesetzt. Ansonsten läuft uns die Spritzbrühe mit dem Tau vom Blatt. Das geht nur mit speziellen Düsen. kontaminationsfreie Befüllsysteme und Gerätereinigung: Gerade beim Befüllen des Gerätes mit Pflanzenschutzmitteln kommt es immer wieder zu Situationen, in denen der Anwender direkt mit den Mitteln in Kontakt kommt oder Punktein

11 Pflanzenschutztechnik träge in die Umwelt erfolgen. Das muss nicht sein. Schutzkleidung und neue Befüllsysteme wie zum Beispiel Easy Flow, das auf alle Standardkanisterdeckel passt, verringern das Risiko. Die Geräteinnenreinigung muss vom Traktorsitz aus zu bedienen sein, sonst ist die Akzeptanz zu gering. Die Außenreinigung sollte auf dem Feld erfolgen. Wer keine schlagkräftige Spritzlanze oder sogar einen Hochdruckreiniger am Gerät hat, kann das auch auf geeigneten Waschplätzen, wie zum Beispiel einem Phytobac, direkt am Hof machen. Grundsätzlich darf kein Eintrag in die Gewässer erfolgen! Beachten wir diese Grundsätze, ist das nicht nur gut für uns und die Umwelt, sondern wir erhalten damit langfristig die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln. Je sorgfältiger Landwirte mit den Mitteln umgehen Mobile Messgeräte ermitteln unter anderem Windgeschwindigkeit, Luftfeuchte und Temperatur. Sie unterstützen den Anwender bei der Entscheidung, ob und wie eine Pflanzenschutzmaßnahme erfolgen kann. und je weniger Einträge ins Wasser erfolgen, desto geringer wird der Druck der Kritiker. Additive und Wasser konditionierer: Pflanzenschutz ist eine Wissenschaft für sich, will man die Mittel so effizient wie möglich einsetzen. Additive und Wasserkonditionierer sind in vielen Fällen sinnvoll, aber nicht in allen. Bei manchen Mitteln bewirken sie das Gegenteil. Deshalb müssen wir möglichst schnell zu einer produktspezifischen Applikationstechnik kommen. Ein Beispiel sind Sulfonylharnstoffe, die als Herbizide verwendet werden. Additive wirken positiv, wenn sie die Benetzung und Anhaftung an den Pflanzen verbessern. Sulfonylharnstoffe lösen sich gut bei hohen ph-werten. Daher dürfen Wasserkonditionierer immer erst nach dem Ansetzen der Spritzbrühe zugegeben werden. Sie senken dann den ph-wert und erleichtern die Aufnahme der Wirkstoffe zum Beispiel in den Ackerfuchsschwanz. Vorsicht ist dann wieder bei der Reinigung Befüll- und Reinigungsplatte Puffertank Reinigung angesagt, denn Rückstände können nur mit alkalischen Reinigern gelöst werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, muss sich heute über jedes Mittel erkundigen, auch über mögliche Mischungspartner. Hier sind die Herstellerfirmen gefordert, ihr Wissen auch ungefragt weiterzugeben. Grenzen für den Pflanzenschutz wie fünf Meter pro Sekunde Wind und 25 Grad Celsius Lufttemperatur: Grundsätzlich halte ich von pauschalen Regeln und Empfehlungen nicht viel. Sie bilden aber den Rahmen, in dem wir uns bewegen dürfen, und sind daher einzuhalten. Genauso wichtig ist aber auch die situationsbedingte Anpassung der Applikationstechnik. Beim Wind ist es entscheidend, wie die Geschwindigkeit auf Höhe des Spritzbalkens über dem Bestand ist und nicht auf zwei Meter Höhe über unbewachsenem Boden. Bei Temperaturen über 25 C darf kein Pflanzenschutz mehr getätigt werden. Viel wichtiger jedoch ist die Luftfeuchte. Bei 40 % relativer Luftfeuchte ist ein feiner Befüllung Dach Befeuchtung Wasserverdunstung Ackerboden + Strohhäcksel Wasserdichter Behälter Mikrobiologischer Abbau Luftstrom Tropfen schon nach zehn Sekunden verdunstet! Bei 70 % dauert das immerhin doppelt so lange. An warmen und relativ windigen Mittagsstunden brauchen wir ein gröberes Tropfenspektrum und mehr Spritzbrühe als am windstillen, kühlen und feuchten Morgen. Besonders schwer ist die Thermik im Feld zu beurteilen. Gute Helfer sind hier mobile Messgeräte, mit denen vor dem Einsatz die relevanten Größen ermittelt werden können. Auch bei den Abstandsauflagen zu Gewässern sind Landwirte gefordert: Es geht nicht nur darum, stur die Mindestabstände einzuhalten, sondern auch auf die Windrichtung zu achten. Es gibt keine Patentlösungen, deswegen will ich das Wissen über Applikationstechnik in Praxis bringen. Der Landwirt muss die Zusammenhänge erkennen und jeweils auf die betriebsbedingten Situationen herunterbrechen. Mitdenken lohnt sich! So wird die Zukunft in der Pflan zen - schutztechnik aussehen einen Blick nach vorne wirft Philipp Kamps, Produkt manager Crop Care, LEMKEN: Intelligente Einspülschleusen Das kontaminationsfreie Befüllen des Pflanzenschutzgerätes wird eine wesentliche Anforderung an intelligente Einspülschleusen sein. Diese holen sich anhand von übermittelten Arbeitsaufträgen die erforderlichen Mittelmengen aus Großgebinden heraus und mischen sie in die entsprechenden Wassermengen. Die Zielsetzung ist klar: Mehr Anwender- und Umweltschutz, fehlerfreie Zusammenstellung verschiedener Mischungspartner sowie vereinfachte Dokumentation. Philipp Kamps, Produktmanager Crop Care. LEMKEN wird auch in Zukunft die Strategie verfolgen, für verschiedene Anforderungen die optimalen Lösungen anzubieten. Zusammenführung digitaler Welten LEMKEN will Insellösungen überwinden und strebt die digitale Vernetzung der unterschiedlichen Arbeitsbereiche über die Datendrehscheibe agrirouter an. Der Landwirt plant die Pflanzenschutzmaßnahme mithilfe von lokalen Wetterinformationen am Büro-PC oder Tablet. Er leitet die Daten an die Befüllstation und den Steuerungscomputer auf dem Schlepper weiter. Die geleistete Arbeit wird automatisch dokumentiert und einer Erfolgskontrolle unterzogen. Mehr Tools für die optimale Pflanzenschutzanwendung Mehr denn je kommt es zukünftig darauf an, nicht nur Maschinen zu verkaufen, sondern die Landwirte auch in die Lage zu versetzen, die Technik optimal zu nutzen. Beispielsweise durch Apps, die optimale Ausbringungstermine und mittelspezifische Applikationsdetails vorschlagen. Solche Hilfen sind besonders für Landwirte interessant, die keine Zeit für die permanente Fortbildung in Pflanzenschutzfragen haben. Betriebsspezifische Gerätetechnik LEMKEN wird auch in Zukunft die Strategie verfolgen, für verschiedene Anforderungen die optimalen Lösungen anzubieten. Dazu gehört eine Basismaschine mit sehr guter Gestängeführung, effizienter Reinigungstechnik, kurzen Schlauchverbindungen oder geringen Restmengen. Nicht jeder Betriebsleiter braucht nämlich innovativste Technik und große Datenwolken. Auf der anderen Seite bedienen wir die Profibetriebe mit unseren Top-Modellen. Der Trend geht in Richtung Elektrifizierung der Geräte. Innovative Düsenkonzepte Bisher ist es so, dass bei konstanter Ausbringungsmenge und wechselnden Fahrgeschwindigkeiten, wie z. B. auf unebenen Vorgewenden, auch der Druck schwankt und sich die Tröpfchengröße fortwährend ändert. Das ist aber nicht gewünscht. Denkbar ist eine Technik, die die Düsen nicht permanent mit Spritzbrühe versorgt, sondern die den Flüssigkeitstrom jeweils für Sekundenbruchteile unterbricht. Bei langsamer Fahrt gibt es längere Abschaltphasen als bei schneller Fahrt. Dadurch können alle Parameter auch die Tröpfchengröße konstant im optimalen Bereich gehalten werden. Das ideale Geschwindigkeitsfenster für bestimmte Düsentypen wird deutlich größer. 20 Ein Phytobac verhindert Punkteinträge von Pflanzenschutzmitteln in Gewässer. Kontaminiertes Wasser vom Wasch- und Befüllplatz wird durch Mikroorganismen gereinigt. 21

12 Ersatzteile EIN TEIL VON UNS Oliver Conrad ist zuständig für den ET-Zentraleinkauf der Firma Schröder Landmaschinen, einem Traditionsunternehmen mit 19 Standorten in Norddeutschland. Rund 700 Mitarbeiter zählt die Unternehmensgruppe. Einer der Standorte ist in Twistringen zu Hause, in einer Region, in der die Landwirtschaft sehr breit aufgestellt ist, angefangen beim Gemüsebau über den intensiven Ackerbau bis hin zu spezialisierten Veredlungsbetrieben. Twistringen ist nicht nur eine der größten Filialen der Schröder-Gruppe, sondern auch das Kompetenzzentrum für die Bodenbearbeitung und damit ein Muss für die Blauen von LEMKEN. Bodenbearbei- DAS ORIGINAL HÄLT, WAS ES VERSPRICHT Die erste Maschine verkauft der Verkäufer, die zweite der After-Sales. So fasst Oliver Conrad die Bedeutung des Ersatzteilmanagements kurz und bündig zusammen. Die Qualität der Maschine muss sich im Ersatzteil wiederfinden, meint Josef Wagner. Warum die beiden Landtechnikhändler das Ersatz- und Verschleißteilgeschäft so hoch einschätzen, erläutern sie in diesem Beitrag. tung bedeutet immer auch Verschleiß. Davor bleiben selbst die langlebigen LEMKEN Geräte nicht verschont, sagt Carsten Wulf, der bei Schröder für den Ersatzteilvertrieb zuständig ist. Diesen Posten gibt es noch nicht lange, er ist Ausdruck für die Firmenphilosophie von Schröder. After Sales ist ein wichtiger Unternehmensbereich, nicht nur wegen des Umsatzes, der sich daraus generieren lässt, sondern vor allem, um den Service für die Kunden zu verbessern, meint Wulf. Dazu gehören für mich in erster Linie Original-Ersatzteile. LEMKEN und Schröder ziehen dabei an einem Strang. Auch der Hersteller möchte diesen Geschäftsbereich weiter optimieren. Deshalb gibt es neben 18 Ge bietsverkäufern jetzt Dirk Biermann. Er ist seit 2015 Koordinator und erster Ansprechpartner für den Ersatzteilvertrieb in Deutschland. Er besucht die Kunden vor Ort und erarbeitet mit den Landtechnikhändlern Konzepte, die das Ersatzteilgeschäft unterstützen sollen. Wir waren es bisher gewohnt, dass einzig die Schlepperhersteller einen Mitarbeiter gezielt für Ersatzteilthemen im Außendienst einsetzen. Wir begrüßen es sehr, dass wir bei LEMKEN nun mit Dirk Biermann einen direkten Draht zum Hersteller auch in diesem Bereich haben. Seinen persönlichen Einsatz bei unserer jährlichen Kundenveranstaltung Tag der offenen Tür wissen wir besonders zu schätzen. Eine Ersatzteil-Präsenz mit der LEMKEN Verschleißteilewand stellt zugleich ein Alleinstellungsmerkmal dar. Ersatz- und Verschleißteile sind ein wichtiges Geschäftsfeld für LEMKEN. Aber es ist auch eine sehr detailintensive Angelegenheit. Hersteller und Händler müssen über speziell geschultes Personal, gepaart mit effektiven Logistik- bzw. Warenwirtschaftssystemen, verfügen. Schnelligkeit ist die halbe Miete. Die Kunden erwarten bei Ersatzteilen eine kompetente Beratung und eine sofortige Verfügbarkeit, sagt Wulf. Deshalb hält Schröder ein großes Ersatzteilsortiment vor. Rund Teile aller Fabrikate haben wir immer vorrätig, davon haben die blaue Farbe. Insgesamt 80 Ersatzteilmitarbeiter in der Schröder-Gruppe halten die Versorgung der Kunden am Laufen. Planung wird belohnt Das Thema Wintereinlagerung ist für Schröder ein großes Thema, Frühbezugsaktionen des Herstellers bieten hier viele Möglichkeiten. Die günstigen Konditionen geben wir an unsere Kunden weiter, sagt Wulf. Die Landwirte planen deshalb ihren Ersatz- und Verschleißteilbedarf vorausschauender als früher. Engpässe lassen sich so vermeiden, zum Nutzen aller. Das hat letztendlich dazu geführt, dass fast alle bestellten Verschleißteile bereits verkauft sind, bevor sie bei uns eintreffen. Darüber hinaus sind im Hause Schröder Ersatzteilschulungen selbstverständlich. Die Organisation bespricht Dirk Biermann mit Carsten Wulf. Im Falle der Schröder-Gruppe hat man auf Wunsch des Händlers ein Schulungskonzept vor Ort entwickelt. Für alle LEMKEN Kooperationspartner steht die neue AgroFarm in Alpen zu Schulungszwecken zur Verfügung. Qualität zählt Ersatz- und Verschleißteile spielen nicht nur bei den Großen, sondern auch bei kleineren, mittelständischen Familienunternehmen eine bedeutende Rolle. Das bestätigen Josef und Annelie Wagner, die in Friedberg/Hessen einen Betrieb für Landtechnik betreiben. Sohn Jochen komplettiert das inhabergeführte Unternehmen. Zusammen mit 20 Mitarbeitern werden von der Familie die Bereiche Land-, Kommunal- und Gartentechnik mit Verkauf und Service abgedeckt. Friedberg liegt im Herzen der Wetterau, eine Ackerbauregion mit allerbesten Bedingungen. Die Firma LEMKEN ist hier seit vielen Jahren präsent. Die Firma Wagner hat sich bei der Bevorratung, speziell von selten drehenden Ersatzteilen, in den letzten Jahren noch breiter aufgestellt. Die Kunden können jetzt noch schneller mit Ersatzteilen bedient werden, weil wir lange Ladenöffnungszeiten haben und auch samstags im Betrieb sind. Unsere Kunden verlieren somit nicht unnötig Zeit, meint Annelie Wagner, die in der Geschäftsleitung für die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit, Marketing, Personal und Controlling zuständig ist. LEMKEN ist für uns ein bedeutender Umsatzträger, sagt sie weiter. Einen Riesenschub brachte die LEMKEN Saphir-Drilltechnik. Solche Innovationen brauchen wir. Carsten Wulf (re.) nutzt gerne die LEMKEN Verschleißteilewand bei Hausmessen und im Verkaufsraum. Ansprechpartner für den After-Sales-Service bei LEMKEN ist Dirk Biermann (li.). Nach dem Schleppergeschäft ist LEMKEN inzwischen zweitstärkster Umsatzträger des Unternehmens. Wir und unsere Kunden 22 23

13 Ersatzteile Proteinpflanzen Man setzt auf vertrauensvolle Zusammenarbeit. V. li.: Dirk Biermann, LEMKEN, und die Inhaberfamilie Annelie, Josef und Jochen Wagner. V. li.: Carsten Wulf, Dirk Biermann und Oliver Conrad sind stets im Gespräch, wenn es um die Optimierung des After-Sales-Segmentes geht. Sowohl für LEMKEN als auch für Schröder Landmaschinen in Twistringen sind Ersatzund Verschleißteile Umsatzträger mit speziellen Ansprüchen. sind von der Qualität der Geräte überzeugt. Warum sollten wir diesen Qualitätsgedanken also nicht bei den Ersatzteilen weiterdenken. Deshalb verlassen bei uns nur Originalteile das Lager, sagt Geschäftsführer Josef Wagner. Kunden sind zufrieden Auch für die Wagners ist der Frühbezug eines der wichtigsten Instrumente im Ersatzteilgeschäft, von dem die Kunden enorm profitieren. Im Januar erzielen wir die höchsten LEMKEN Ersatzteilumsätze. Ende November/ Anfang Dezember haben die Landwirte Zeit, sich über ihren Maschinenpark Gedanken zu machen und eine Vielzahl unserer Kunden schöpft die Rabattvorteile des Frühbezugs aus. Der Fokus liegt dann auf den Verschleißteilen. Für die heißen Phasen des Jahres und in Notfällen sind dennoch vier Werkstattwagen im Einsatz. Da wir sehr nahe am Kunden dran sind, wissen wir, dass die Landwirte mit unserem Service sehr zufrieden sind, urteilen die Betriebsleiter. Die Entscheidung fürs Original macht sich voll bezahlt. Unsere Stärke liegt eindeutig in der Qualität. Dass nun Dirk Biermann als Ansprechpartner zusätzlich zum Gebietsverkäufer zur Verfügung steht, ist für LEMKEN und die Händler gleichermaßen wichtig. Seitdem ich als Ansprechpartner für den After-Sales-Service unterwegs bin, wird der günstige Frühbezug von Verschleißteilen viel stärker genutzt. Außerdem sind wir jetzt intensiver im Gespräch mit den ET-verantwortlichen Mitarbeitern, erläutert Biermann. KÖRNERLEGUMINOSEN IM BLICK BEHALTEN Der Anbau von Ackerbohne, Erbse, Lupine oder Soja kann sich auch für Ackerbauern in Mitteleuropa lohnen. Heinrich Brockerhoff von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Deutschland, rät dazu, die Kulturen nicht allein am Verkaufserlös zu bewerten sowie auf Förderanreize zu reagieren. Politik fördert Anbau Der EU-Anbau von Hülsenfrüchten und Eiweißpflanzen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Von 2013 bis 2016 wuchs er zum Beispiel in Spanien um 23, im Vereinigten Königreich um 56, in Frankreich um 66 und in Litauen sogar um 403 % (Quelle: eurostat). Ursachen sind aber weder spektakuläre Züchtungserfolge noch Eiweißmangel an den Märkten. Ausschlaggebend sind politische Entwicklungen und damit die staatliche Förderung, sagt Heinrich Brockerhoff. Der Referent für Eiweißpflanzen an der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen führt als Beispiele den Körnerleguminosenanbau im Rahmen der EU-Greening-Verpflichtungen und nationaler Agrarumweltprogramme an. Mit diesen Anreizen lohnt es sich, alte Vorbehalte gegenüber Leguminosen abzulegen und neu zu bewerten, rät der Experte und ergänzt: Selbst wenn der Deckungsbeitrag nicht ganz auf dem Niveau anderer Kulturen ist. Denn neben dem Deckungsbeitrag seien Fruchtfolgeeffekte zu berücksichtigen. Brockerhoff rechnet mit einem um 5 bis 10 % höheren Weizenertrag gegenüber einer Getreidevorfrucht. Zudem profitiere die Folgekultur vom Stickstoff der Knöllchenbakterien. Einsparungen von 30 bis 60 Kilogramm pro Hektar seien im Folgejahr möglich. Praktiker schätzten die durchweg gute Bodengare nach Leguminosen sowie den Humusaufbau und die unterbrochenen Infektionszyklen von Schaderregern. Die Fruchtfolgewirkungen schlagen also mit mindestens Heinrich Brockerhoff von der Landwirtschaftskammer Rheinland empfiehlt Interessenten, sich gründlich über Anbau, Vermarktung, Fördermöglichkeiten und Regelungen im Rahmen der Agrarpolitik zu informieren. 200 Euro pro Hektar zu Buche, folgert Brockerhoff. Chancen und Risiken abwägen Den Chancen stehen allerdings auch Risiken gegenüber. Die Erträge der Sommerungen schwanken bekanntermaßen Und die Wagners ergänzen: Mit ihm gemeinsam können wir die After-Sales-Abläufe nun weiter optimieren. Dass LEMKEN diese Funktion personell besetzt, unterstützt uns Händler im Ersatz- und Verschleißteilgeschäft. Und sollte doch einmal etwas schieflaufen, wird das Problem zeitnah gelöst. Weil wir LEMKEN und die Landwirte uns vertrauen

14 Proteinpflanzen agrirouter stärker als die von Wintergetreide: 50 % sind keine Seltenheit, wenn zum Beispiel während der Ackerbohnenblüte das Wasser fehlt. Kritisch wird es auch, wenn Erbsen von Tauben heimgesucht werden oder die Kultur durch starken Regen ins Lager geht und damit kaum zu ernten ist, gibt der Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer zu bedenken. Eine wichtige Voraussetzung für den wirtschaftlich erfolgreichen Anbau ist eine gesicherte Vermarktung. Wer Körnerleguminosen anbauen will und sie nicht im eigenen Stall verwertet, sollte sich vorher nach einem Vermarktungspartner umsehen. Das können Futtermittelwerke sein, die Alternativen für gentechnisch modifiziertes Soja suchen. Leguminosen bieten sich für Rinder- und Schweinefuttermischungen an. Für Geflügel sind sie vielfach nicht geeignet, weil Tannin- und Covicingehalte zu hoch sind. Lupinen besitzen ein sehr hochwertiges Eiweiß und sind deshalb auch für die Humanernährung interessant. Zukunft noch ungewiss Ob Ackerbohne, Erbse und Co. weiterhin im Aufwind bleiben, ist unsicher. Dafür spricht, dass zum Beispiel in Deutschland viele staatliche Gelder in die begleitende Forschung und in den Aufbau eines Netzwerkes von Demonstrationsbetrieben gehen. Auf der anderen Seite dürfen ab 2018 in der EU keine Pflanzenschutzmittel mehr auf ökologischen Vorrangflächen eingesetzt werden: Viele konventionell wirtschaftende Betriebe werden daher den Leguminosenanbau zurückfahren und andere Maßnahmen ergreifen, um ihren Greening-Verpflichtungen nachzukommen, ist sich Brockerhoff sicher. Ebenso könnte sich die neue Düngeverordnung vor allem für viehhaltende Betriebe zum Hemmschuh entwickeln. Demnach haben die mit stickstofffixierenden Kulturen eingesäten Flächen keinen Düngebedarf und dürfen daher nicht in die N-Bilanzierung aufgenommen werden. Der Berater fasst daher zusammen: Körnerleguminosen können für den ein oder anderen Betrieb durchaus lukrativ sein. Vorher sollten sich Interessenten aber nicht nur gründlich über Anbau und Vermarktung, sondern vor allem über Fördermöglichkeiten sowie Regelungen im Rahmen der Agrarpolitik informieren. Körnerleguminosenanbau in Westdeutschland Soja Blaue Lupine Ackerbohne Futtererbse Klima feucht, warm, hohe Ansprüche alle Lagen feucht, kühl trocken, warm Wasserbedarf hoch mittel sehr hoch hoch Boden mittel, leicht leichte mittlere tiefgründige + mittlere Böden erwärmbar Böden Böden flachgründig, steinig, staunass basisch, staunass steinig, staunass staunass ph-wert 6,2 7,0 5,5 6,5 6,5 7,0 6,2 7,0 Risiken sichere Abreife, Tauben Tauben (Sommerlager) Tauben, Lager Erträge dt/ha Quelle: Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen AGRIROUTER GEHT AN DEN START Die gemeinsame Datendrehscheibe von LEMKEN und anderen Landtechnikherstellern bringt die Digitalisierung voran. Landwirtschaft 4.0 bietet enorme Potenziale. Darin sind sich Experten einig. Vereinfachte Planung, teilflächenspezifische Bewirtschaftung oder vernetzte Lösungen all diese Effekte bringen Vorteile für die Wirtschaftlichkeit und die Umwelt mit sich. Mit dem neuen agrirouter profitieren Landwirte von der Digitalisierung. Die Entwicklung ist rasant: Auf Fachmessen präsentieren Hersteller Innovationen, die noch vor einigen Jahren undenkbar schienen. Die ISOBUS-Norm hat die Kommunikation zwischen Maschinen unterschiedlicher Hersteller spürbar erleichtert. Precision Farming bietet für immer mehr Betriebe eine Chance, ihre Wirtschaftlichkeit zu verbessern und die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. Und dennoch hakt es trotz aller Euphorie vor allem an einer entscheiden- den Stelle: beim Datenaustausch zwischen Landmaschinen und Softwareprodukten verschiedener Anbieter. Hier gibt es aufgrund eines fehlenden Standards kaum Fortschritte. Insellösungen einzelner Hersteller sind allenfalls Not- oder Übergangslösungen. Fallbeispiel Flüssigdüngung: So schön könnte es sein Dieses Szenario sollte das Ziel sein: Der Betriebsleiter plant am PC oder Tablet die Düngung seiner Felder. Mit Hilfe einer App des Anbieters A legt er auf Basis von Bodenkarten, Bodenproben und Ertragserwartung die Düngermenge für die verschiedenen Parzellen fest und schickt den Arbeitsauftrag per Mobilfunk an die Kommunikationseinheit des Pflanzenschutzgerätes vom Anbieter B. Die kombiniert die Daten mit den vom Traktor des Anbieters C übermittelten GPS-Angaben. Der Mitarbeiter düngt nun die einzelnen Parzellen. Diese Arbeit wird gleichzeitig dokumentiert und die Daten automatisiert in die Schlagkartei des Anbieters D eingepflegt, die wiederum mit dem Buchführungsprogramm des Anbieters E gekoppelt ist. Mit agrirouter werden Wünsche wahr Damit diese und viele andere faszinierende Möglichkeiten der Digitalisierung 26 27

15 agrirouter 28 Externe Dienstleister Lohnunternehmer Betriebsmittelhersteller Landwirt Berater App App-Anbieter Anbieter Externe Datenaustausch-Plattform Händler Maschinen- Hersteller Auswählen Auswählen & und Verbinden Einstellen Anwenden verbinden Maschinen Apps my agrirouter Lebensmittelindustrie Industrie Kunden- Einstellcenter Maschinen und Apps Maschinen nutzen und Apps nutzen Datenaustausch mit der Datendrehscheibe agrirouter. Statt Insellösungen und Festlegung auf einzelne Anbieter können die Möglichkeiten der Digitalisierung mit agrirouter herstellerübergreifend ausgeschöpft werden. Realität werden, haben sich LEMKEN und weitere Landtechnik-Hersteller im Jahr 2014 zur Entwicklung einer Plattform zusammengeschlossen. Es handelt sich um eine virtuelle Drehscheibe, die Daten in festgelegten Formaten von einem Versender erhält und sie nachfolgend an einen oder mehrere Empfänger entsprechend den vom Landwirt gesetzten Regeln weiterleitet. Um auf das Beispiel zurückzukommen: Der Datenaustausch findet unter anderem beim Versenden der Planungsdaten vom PC oder Tablet des Betriebsleiters über einen Server auf die Kommunikationseinheit des Pflanzenschutzgerätes statt. Die Datendrehscheibe befindet sich auf diesem Server. Daran sind aber nicht nur der Betriebsleiter-PC und die Kommunikationseinheit des Pflanzenschutzgerätes angeschlossen. Sie leitet auch Daten wenn vom jeweiligen Nutzer gewollt an andere Maschinen, Farmmanagementsysteme, Apps und deren Entwickler, Landwirte, Berater, Lohnunternehmer, Düngemittelhersteller oder Mitglieder in der Wertschöpfungskette weiter. Die Datendrehscheibe agrirouter funktioniert also wie ein Postamt, das die (Daten-)Pakete nur an die vom Sender bestimmten Empfänger weiterleitet. Landtechnik muss nicht immer nur größer und breiter werden, sondern vor allem smarter und effizienter. Deswegen hat LEMKEN die Entwicklung der Datendrehscheibe mit initiiert, sagt Hendrik Vennemann. Der Produktmanager für Elektronik ist davon überzeugt, dass die gemeinsame Initiative maßgeblicher Landtechnik-Unternehmen wesentlich dazu beitragen wird, die Zahl der Schnittstellen und Konvertierungsprobleme deutlich zu reduzieren. Neben LEMKEN gehören dem Konsortium aktuell AGCO, Amazone, GRIMME, Horsch, Krone, KUHN, PÖTTINGER, RAUCH und Deutz- Fahr an. Weitere Mitglieder können gerne aufgenommen werden. Dazu Vennemann: Je mehr mit im Boot sind, desto größer ist der Nutzen der Drehscheibe im Speziellen und die Akzeptanz der Landwirtschaft 4.0 im Allgemeinen. Für die Entwicklung der Datendrehscheibe ist die DKE-Data GmbH & Co. KG (Digitale Kommunikation und Entwicklung) zuständig. Die hat den renommierten Softwareentwickler SAP mit der Erarbeitung von agrirouter beauftragt. SAP entwickelt, stellt die Server, passt das System auf verschiedene Länder an und übernimmt Pflege und Wartung. Vennemann und die Kollegen der anderen Landtechnik-Hersteller haben sich im Vorfeld sehr genau überlegt, welche Bedingungen für eine zukunftsfähige Daten drehscheibe erforderlich sind. Offenheit und Transparenz: Die Daten drehscheibe und deren Schnittstellen sind offen für alle Landtechnikhersteller und App-Entwickler. Mit diesem Strategiewechsel von vielen hauseigenen Insellösungen zu einer allgemein nutzbaren Lösung wollen die Initiatoren die Verbreitung fördern. Die Beteiligten müssen lediglich den Datenaustausch zu einer Datenschnittstelle sicherstellen. Datensicherheit: Die Sender und Verwerter der Daten, also vor allem Landwirte und Lohnunternehmer, haben die Datenhoheit. Wenn sie sich mit PC, Tablet oder Smartphone an ihrer Drehscheibe anmelden, bestimmen sie, wer mit wem, in welchem Umfang und in welchem Zeitraum seine Daten austauschen darf. GPS-Informationen, Düngermengen oder Dieselverbrauch werden nur maximal vier Wochen auf dem Server gepuffert. In diesem Zeitraum muss sie der bestimmte Empfänger (zum Beispiel die Schlagkartei) abgerufen haben. Es erfolgt keine Speicherung. Kosten: Der Anwender zahlt, neben den individuell anfallenden Kosten für die genutzten Apps, letztendlich nur für die mobile Datenübertragung zur Datendrehscheibe und zurück und die Anschaffung einer Kommunikationseinheit. Diese muss an Pflanzenschutzspritze, Düngerstreuer oder Pflug angebracht werden. Sie soll zukünftig zu den Maschinen der teilnehmenden Unternehmen kompatibel sein und kann deshalb nach Bedarf von Maschine zu Maschine gewechselt werden. Die Nutzung der nicht profitorientierten Datendrehscheibe ist hingegen kostenlos. Die Gesellschafter des Konsortiums tragen die Kosten für Weiterentwicklung und Pflege. Basissoftware zur Anbindung an den agrirouter Der Nutzen des neuen Standards steht und fällt mit der Verfügbarkeit von passenden Apps. Aus diesem Grund hat LEMKEN zusammen mit fünf weiteren Firmen des Konsortiums eine App entwickelt, mit der Landwirte und Lohnunternehmer Feldarbeiten planen, dokumentieren und auswerten können. Diese wird kurz nach Markteinführung der Datendrehscheibe ebenfalls zur Verfügung stehen. Sie ist als Basismodul konzipiert und richtet sich an die rund 85 % Landwirte, die noch kein Farm-Management-System nutzen und stattdessen mit Bleistift und Zettel oder einer Vielzahl von Excel-Dateien arbeiten. Die Software wird sich durch eine ansprechende grafische Benutzeroberfläche mit intuitiver Bedienung und komfortablen Funktionen auszeichnen, welche dem Nutzer eine Cross-Compliance-konforme Dokumentation seiner Feldarbeiten ermöglicht. Weitere Apps sollen sich nach und nach an den agrirouter anbinden. Wir setzen bewusst auch auf freie App-Programmierer. Sie werden ihr Wissen und ihre Kreativität in das System einfließen lassen, ist Vennemann überzeugt. Die Zielsetzung ist ein kleiner, aber feiner App-Store für agrirouter-anwender, in dem jeder nach seinem Bedarf die entsprechenden Module auswählen kann. Zusammenfassung: dreifacher Nutzen für den Betriebsleiter Größere Kompatibilität: herstellerübergreifende Ausschöpfung der technischen Möglichkeiten, Insellösungen bzw. Festlegung auf einzelne Anbieter nicht mehr erforderlich Optimierung der landwirtschaftlichen Produktion: Effizienzsteigerung in den Bereichen Energie, Maschinen, Dünger, Saatgut, Pflanzenschutz; umweltverträglichere Bewirtschaftung Datensicherheit und Transparenz durch personifizierte Accounts auf dem agrirouter und den Verzicht auf Datenspeicherung So ist der Zeitplan Zur Agritechnica 2017 wird agrirouter als Demosystem präsentiert. Danach wird LEMKEN das System mit ausgewählten Partnern im Praxiseinsatz erproben und optimieren. Die Markteinführung soll Ende des ersten Quartals 2018 zunächst in Frankreich, Großbritannien und Deutschland erfolgen. Das System ist besonders interessant für Betriebe mit gemischten Maschinenflotten. Über eine offene Schnittstelle können teilnehmende Landtechnikhersteller und Drittanbieter ihre Software Applikationen anbinden. Damit wollen wir eine partnerschaftliche Weiterentwicklung und einen wachsenden Funktionsumfang ermöglichen. Dr. Johannes Sonnen, Produktmanager, DKE-Data GmbH & Co. KG Landtechnik muss nicht immer nur größer und breiter werden, sondern vor allem smarter und effizienter. Deswegen hat LEMKEN die Entwicklung der Datendrehscheibe mit initiiert. Hendrik Vennemann, Produktmanager für Elektronik, LEMKEN 29

16 AgroFarm AGROFARM: LEMKEN TECHNIK HAUTNAH ERLEBEN Культиватор das ist Russisch und heißt Grubber. Man hört das Wort häufig an diesem Tag im Juni 2017 und liest es auf den Charts, die der Beamer an die Leinwand wirft es ist Händlerschulung auf der LEMKEN AgroFarm in Alpen. Rund Kilometer sind die 13 Teilnehmer nach Alpen angereist. Sie kommen aus der Region Krasnodar im Süden Russlands und sind Vertriebspartner der Firma LEMKEN. Der Exportmanager im Stammhaus in Alpen hat ermittelt, dass für die russischen LEMKEN Händler Schulungsbedarf besteht, das verrät die positive Umsatzentwicklung. Nun also sind sie da und nutzen das neue Aus- und Weiterbildungszentrum AgroFarm. Vor gut einem Jahr, im September 2016, begrüßte der Leiter des Schulungszentrums Peter Baumgärtner die ersten Gäste auf der AgroFarm, inzwischen finden hier regelmäßig Schulungen statt. Im modern ausgestatteten Seminarraum vermitteln die LEMKEN Referenten die Theorie. Neben der Wissensvermittlung ist für Stepan Peters, LEMKEN Gebietsverkaufsleiter in Russland, die Identifikation mit der Marke LEMKEN wichtig. In den thematisch aufgebauten Hallen steht die Praxis auf dem Programm. Die AgroFarm ist großzügig und damit auf Zukunft geplant. prozentig ankommt, hier kann es mit Anfassen vertieft werden. Leider ist jetzt nicht die Jahreszeit, die Maschinen auch im Einsatz zu sehen, bedauert Peters. Dafür konnten wir zur Einführung das Werk besichtigen. Auch das ist sehr wichtig für die Identifikation mit der Marke LEMKEN. Videos und Fotos ersetzen dieses Mal also den Praxiseinsatz. Viele Fragen prasseln auf Wilmsen ein, Peters übersetzt, die Informationen kommen an. Man diskutiert über die technischen Details, über Bearbeitungsverfahren und vergleicht. In Russland sind größere Arbeitsbreiten mit entsprechender Arbeitstiefe gefragt, lange bleibt die Gruppe also am Intensivgrubber Karat mit einer Arbeitsbreite von 5 Metern hängen, bis das letzte Schar besprochen ist. Wilmsen erklärt, Peters übersetzt, die Gruppe diskutiert russisch, Peters übersetzt zurück ins Deutsche, das ist bei 30 Grad im Schatten nicht immer ganz einfach, meint der Trainer. Die Ausstattung der AgroFarm ist beeindruckend. Dabei ist es nicht die Größe allein. Das gesamte Konzept ist auf effizientes Lernen und internationale Kommunikation ausgelegt. In der Regel ist die Seminarsprache Deutsch oder Englisch. Für den Produkttrainer Max Wilmsen ist es aber kein Problem, die LEMKEN Botschaften falls erforderlich auf Russisch zu präsentieren. Uns steht hier modernste Seminartechnik zur Verfügung, sagt er. Links das deutsche Chart, rechts das russische Chart, dazu Fotos und Videos im Raum versteht jeder, um was es geht. Mit dem LEMKEN Gebietsverkaufsleiter Stepan Peters, der selbst aus Russland stammt und sehr gut Deutsch spricht, ist zudem ein versierter Übersetzer mit im Raum. Die AgroFarm ist schon sehr beeindruckend, meint Peters, besonders hilfreich ist die klare Aufteilung der großzügigen Ausstellungshallen, nach Produktsegmenten getrennt. Wenn in den Schulungsräumen die Theorie einmal nicht hundert- Niemand ist also böse, als kurz vor der Mittagspause Karl Hubertus Reher vorbeischaut und die russischen Gäste begrüßt. Reher ist bei LEMKEN verantwortlich für den Bereich Vertrieb und bezeichnet Russland als Zukunftsmarkt. Stepan Peters bringt sich ein: LEMKEN muss am russischen Markt etwas aggressiver werden. Ich weiß, das ist nicht der Stil des Unternehmens, aber man muss die Balance finden zwischen guten Argumenten und offensivem Marketing. Die AgroFarm kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Vor allem möchte LEMKEN mit der AgroFarm noch effizienter werden. Das Schulungsteam ist in der besuchsfreien Zeit nicht arbeitslos, sondern überarbeitet die Schulungsunterlagen, entwickelt E-Learning-Module sowie eine Schulungsplattform für den deutschsprachigen Raum. Zukünftig soll dieses in weiteren Sprachen für die Tochtergesellschaften ausgerollt werden. Unsere Aufgabe ist es, Trainingssysteme für die unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Länder aufzubauen, erläutert Max Wilmsen. Die Schulungsangebote sollen dann online gestellt werden und können von den LEMKEN Händlern gebucht werden. Insgesamt Händler und Vertriebsleute aus der ganzen Welt sollen in Alpen regelmäßig die unterschiedlichen Schulungsprogramme durchlaufen

17 10 % Bis zu mehr Ertrag Mehr Standraum für jede Pflanze in der DeltaRow bedeutet besseres Wachstum und Ertragssteigerungen gegenüber der herkömmlichen Ablage in Einzelreihen. Die Innovation der Einzelkornsaat: Die Aussaat mit der Azurit: zentrale Unterfußdüngung, Rückverfestigung der Saatreihe, DeltaRow-Kornablage und Saatgutbedeckung. Bis zu 15 km/h Fahrgeschwindigkeit, ein zentraler Saatgutbehälter sowie ein logisches und intuitives Bedienkonzept sorgen für höchste Effizienz. LEMKEN AZURIT. ALLER GUTEN DINGE SIND DREI. 70 % mehr Platz für die Pflanze durch Aussaat im DeltaRow-Dreieck Fahrgassenschaltung ohne Verluste Beim automatischen Anlegen der Fahrgassen wird eine Teilreihe abgeschaltet und die Aussaatmenge der zweiten Teilreihe verdoppelt. So entstehen Gassenbreiten, die auch das Befahren mit bodenschonender Bereifung ermöglichen, ohne die Aussaatstärke zu reduzieren. Die versetzte Ablage der Körner verbessert die Wachstumsbedingungen deutlich: Die Pflanzen erhalten mehr Nährstoffe, mehr Wasser und mehr Licht. Bei gleicher Bestandsdichte verschafft die DeltaRow jeder Maispflanze einen Standraum vorteil. Zentrale Düngerablage Die Unterfußdüngung zwischen den Teilreihen einer DeltaRow sorgt für eine optimale Erreichbarkeit durch die Wurzeln. azurit.lemken.com