Aktualisierte Umwelterklärung 2005 Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie

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1 Aktualisierte Umwelterklärung 2005 Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie Aufbruch zur Nachhaltigkeit Kostensenkendes und umfassendes Umweltmanagement 1

2 1. Vorwort zur aktualisierten Umwelterklärung 2005 Bereits in den achtziger Jahren wurden zahlreiche Umweltmaßnahmen durchgeführt wurde der erste Umweltschutzbeauftragte des Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren durch den Personalausschuss des Bezirks Schwaben bestellt. Aufbauend auf das bis dahin Veranlasste wurde 1999 die Entscheidung getroffen ein Umweltmanagementsystem aufzubauen und die Validierung nach EG-Öko-Audit-Verordnung als erstes Bezirkskrankenhaus anzustreben. Im September 2000 wurden wir als erste psychiatrische Klinik in Bayern nach EG-Öko-Audit- Verordnung validiert - im November 2003 erfolgte die Revalidierung. Die Verordnung (EG) Nr. 761/2001 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19.März 2001 über die freiwillige Beteiligung von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und für die Umweltbetriebsprüfung (EMAS) setzt europaweit anerkannte Maßstäbe für ein systematisches, alle wesentlichen Umweltbereiche umfassendes Umweltmanagement. Hierzu kommen unter anderem regelmäßige Betriebsprüfungen die unter Umweltgesichtspunkten durchzuführen sind, Erstellung eines Umweltprogramms und Schaffung organisatorischer Voraussetzungen für kontinuierliche und dauerhafte Verbesserungen der Umweltsituation. Fast zwei Jahre Erfahrung seit der erfolgreichen Revalidierung liegen hinter uns. Durch verschiedene in der letzten Zeit erstellte Gutachten wird sich in den nächsten Jahren vieles technisch und organisatorisch verändern. Ein im März 2005 veröffentlichtes Gutachten Energie- und Wirtschaftlichkeitsstudie bezüglich der Wärmeversorgung bestätigte, dass ein Energieeinsparpotential von ca. 30 % durch Umrüstung der Wärmeversorgung möglich ist. Durch die Schließung unseres Schwimmbades am wurden im Jahr 2004 ca Liter Heizöl weniger verbraucht. Daniela Praun Umweltmanagementbeauftragte 2

3 2. Das Umweltprogramm und die Zielerreichung 2005 Zur Minimierung unserer Umweltauswirkungen haben wir uns folgende Umweltziele gesetzt. Bezugsbasis zur Feststellung der Zielerreichung sind die Zahlen der betrieblichen Umweltbilanz Umweltziele Umweltmaßnahmen Input-Filter Reduzierung der vorhandenen Gefahrstoffanzahl um 2 Sorten Neustrukturierung und Organisation beim Einkauf von Gefahrstoffen Verbesserung der Ressourceneffizienz in der Neubau einer Küche gemeinsamen Küche mit dem Zweckverband (eine Reduzierung des gesamten Speisereste- Küche statt drei Küchen) aufkommens um 2 % mit energie- und trinkwassersparenderen Geräte-Technologien Reduzierung des Energieund Trinkwasserverbrauchs pro Essen Reduzierung der Essensabfälle pro Essen Reduzierung der Abwassermenge um 3 % Siehe Energie- und Trinkwassereinsparmaßnahmen Küchenneubau Umstellung bei der Oberflächen- und Bodenreinigung auf Sprühreinigung Reduzierung bei der Beschaffung von Sammelbehältern für Einwegartikel Steigerung der Energieeffizienz: Reduzierung des Heizenergieverbrauchs um 1 % (flächendeckend) Nutzung von entleerten Gebinden als Sammelbehälter Energie Weiterer Ausbau der Gebäudeleittechnik Motivation der Mitarbeiter zum Energiesparen Reduzierung des Stromverbrauchs um 1 % Installation von elektronischen Vorschaltgeräten Verstärkter Einsatz von Bewegungsmeldern Abfälle Reduzierung des Anteils der Abfälle zu Spezifischere Beseitigung um 2 % Wertstofftrennung Motivation der Mitarbeiter und Patienten zur Wertstofftrennung Emissionen Reduzierung der Kohlendioxidemission beim siehe Energiesparmaßnahmen Erzeuger um 1 % Weiterqualifizierung der Umweltmanagementbeauftragten Umweltleistungsbewertung Ausbildung zur internen Umweltbetriebsprüferin Zielerreichung 2005 Zwischenstand Gespräche werden im Reinigungsbereich geführt. Gespräche und Vorstellungsgespräche laufen. Speisereste wurden um über l reduziert (ca. 33 %) Z. Z. um ca. 7% gesunken Ziel erreicht. Reduzierung z. Z. ca. 5%. In Teamsitzungen auf den Stationen ist Umweltschutz immer wieder Thema. Reduzierung z. Z. ca. 5%. AzB und AzV insg. geringer, AzB gestiegen. Reduzierung z. Z. ca. 5%. Ziel erreicht Termin 09 / / / / 06 Kontinuierl. 12 /04 3

4 3. Die betrieblichen Umweltbilanzen INPUT Menge/Einheit Röntgenbedarf Entwickler** kg Fixierer** kg Energie insg kwh Strom kwh Erdgas kwh Heizöl kwh Diesel kwh Benzin kwh Gas kwh Wasser insg m³ Eigenwasser m³ Stadtwasser m³ ** Anfang 2000 wurde das technologische Verfahren bei der Filmentwicklung umgestellt. OUTPUT Menge/Einheit Leistungen Berechnungstage Abfälle AzB * 123,6 74, ,2 58,68 t AzV ,94 53,81 t Bes.überwach.Abfälle Entwickler** kg Fixierer** kg Altöl l Ölhaltige Feststoffe l Fett-/Ölabsch.Inhalte m³ Abfälle (Verwertung) Biomüll (Biotonne) l Futterverw./Speisereste l Bauschutt ,40 t Abluft CO kg SO kg NOx kg Abwasser m³ * AzB wurde in t umgerechnet: 1 m² = 0,12 t ** Anfang 2000 wurde das technologische Verfahren bei der Filmentwicklung umgestellt. 4

5 4. Die Umweltleistungskennzahlen Nachfolgende Angaben sind pro Berechnungstag Menge/Einheit Energieverbrauch 131,87 123,52 118,01 114,49 108,27 kwh Wasserverbrauch 0,50 0,46 0,43 0,42 0,39 m³ Abfall zur Beseitigung 0,80 0,45 0,33 0,37 0,35 kg Abfall zur Verwertung 0,32 kg 5. Erläuterungen zu den Umweltauswirkungen und der Umweltbilanz 5.1 Wasser / Abwasser Während die Bezirksklinik fast das gesamte Trinkwasser aus eigenen Quellen bezieht, ist sie als Indirekteinleiter an das öffentliche Abwassernetz angeschlossen. Die anfallenden Mengen sind in den Rechnungen der Stadt Kaufbeuren enthalten. Die Umweltauswirkungen gehen in erster Linie von den eingesetzten Reinigungs- und Desinfektionsmitteln aus. Weitgehend werden in der Bezirksklinik umweltverträgliche Produkte eingesetzt. Beanstandungen durch das zuständige Klärwerk liegen nicht vor. Abwasserverursacher sind neben den Patienten und den Beschäftigten - z.b. Waschmaschinen auf den Stationen, Duschen, Baden - vor allem die internen Betriebe wie Wäscherei, Spülmaschinen in der Küche, der Fuhrpark. Sorgloser Umgang mit dem Wasser aus eigenen Quellen findet in den Abwasserkosten sein Regulativ. Ein Gutachten über die Ertüchtigung der Wasserversorgung liegt vor. Die Entscheidung die Quellen weiter zu nutzen oder sich an die städtische Wasserversorgung anzuschließen liegt beim Bezirk. Die Abwässer der Röntgenentwickler werden in einem geschlossenen System aufgefangen und separat fachgerecht entsorgt. Beanstandungen liegen nicht vor. Bei bestimmungsgemäßem Betrieb sind keine Schädigungen der Umwelt zu erwarten. 5.2 Abfälle und Wertstoffe Die Entstehung und die Entsorgung von Abfällen ist ein zentraler Umweltaspekt in unserer psychiatrischen Klinik. Der Umfang besonders überwachungsbedürftigen Abfalls ist anteilig sehr viel geringer als in anderen Krankenhaustypen. Für die Bereiche Apotheke, Technischer Betrieb, Küche und die Verwaltung sind jeweils Verantwortliche für das Abfallmanagement benannt worden, für die einzelnen Stationen sind die Stationshilfen zuständig. Abfalltrennung beginnt an jedem Arbeitsplatz. Deshalb ist jeder Mitarbeiter für korrekte Abfalltrennung (Abfälle zur Beseitigung, Biomüll und Abfälle zur Verwertung), aber auch für überlegte Abfallreduzierung zuständig wurde eine neue Umweltleistungskennzahl Abfall zur Verwertung eingeführt, die kontinuierlich verbessert werden soll. Mit der Abfallentsorgung und Abfallverwertung sind Entsorgungsfachbetriebe beauftragt, die regelmäßig durch akkreditierte Zertifizierungsgesellschaften überprüft werden. 5

6 5.3 Gefahrstoffe Gefahrstoffe werden in den verschiedenen Abteilungen und Bereichen der Bezirksklinik eingesetzt. Wenn auch die eingesetzten Mengen im Einzelfall eher gering sind, existiert ein funktionsfähiges Gefahrstoffmanagement. Die Erstellung von Betriebsanweisungen folgte ebenso wie flächendeckende Schulungen und Unterweisungen der Mitarbeiter. Bei bestimmungsgemäßem Betrieb sind keine Schädigungen der Umwelt zu erwarten. 5.4 Energie und Emissionen Emissionen der Bezirksklinik gehen von den Fahrzeugen und von den Befeuerungsanlagen für die Heizungen aus. Haupt- und Nebengebäude mit Werkstätten und Betrieben werden zentral vom heizölbetriebenen Kesselhaus mit Wärme, Dampf und Warmwasser versorgt. Neurologische Abteilung und die Gutshöfe verfügen über eigene Ölheizungs- und Warmwasseranlagen. Bei bestimmungsgemäßem Betrieb sind keine Schädigungen der Umwelt zu erwarten. Im Jahre 2005 wurde eine Energie- und Wirtschaftlichkeitsstudie bezüglich der Wärmeversorgung am Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren erstellt. Diese bestätigt, dass ein Energieeinsparpotential von ca. 30 % durch Umrüstung der Wärmeversorgung möglich ist. Die Entscheidung über den Zeitpunkt der Umsetzung liegt beim Bezirk. Die durch Verbrennung entstehenden Emissionen werden aus den eingesetzten Brennstoffmengen errechnet und in die jährliche Umweltbilanz so übernommen. Die Einhaltung von Grenzwerten wird durch die regelmäßigen Messungen des TÜV und des zuständigen Kaminkehrermeisters sichergestellt und entsprechend dokumentiert. Die CO 2 -Emissionen von Kraftfahrzeugen und Rasenmähern lassen sich ebenfalls aus dem Verbrauch errechnen. Die Lärmemissionen des BKH sind als unrelevant anzusehen. Die Dienstleistungen des BKH Kaufbeuren sind im Allgemeinen nicht mit Lärmbelastungen verbunden. 5.5 Bodenkontaminierung Das Bezirkskrankenhaus wurde seit seiner Gründung am Standort Kaufbeuren im Jahre 1876 als Klinikbetrieb geführt. Aus diesem Grund sind keine relevanten Altlasten vorhanden. Kontaminierungen durch Heizöl oder sonstige Stoffe sind nicht vorhanden. Für die Heizölbevorratung werden die geltenden Vorschriften eingehalten und die regelmäßigen vorgeschriebenen Prüfungen durchgeführt. Die Abfallsammelstellen befinden sich auf versiegelten Flächen. Eine zufällige Verunreinigung des Erdreiches ist somit ausgeschlossen. Negative Auswirkungen auf die Fauna und Flora der nahe gelegenen Parkanlagen und landwirtschaftlichen Nutzflächen, sowie auf die tiefer liegende Stadt mit dem Fluss Wertach sind nicht zu erwarten. Für außergewöhnliche Betriebszustände, Notfälle und Havarien existieren entsprechende Notfallpläne. 6

7 Gültigkeitserklärung Auf Grundlage der eingesehenen Dokumente, der Interviews (Mitarbeiterbefragungen), sonstigen Informationen und einer umfassenden Standortbegehung wird hiermit dem Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren Kemnater Straße 16, Kaufbeuren bestätigt, dass die Umweltpolitik, das Umweltprogramm, das Umweltmanagementsystem, die Umweltbetriebsprüfung sowie das Umweltbetriebsprüfungsverfahren und die aktualisierte Umwelterklärung den Vorgaben der Verordnung (EG) Nr. 761/2001 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. März 2001 entsprechen. Hinweise auf Abweichungen von einschlägigen Rechtsvorschriften liegen nicht vor. Die Daten und Informationen der Umwelterklärung sind zuverlässig. Alle für den Standort relevaten Aspekte wurden in angemessener Weise berücksichtigt und geben ein zuverlässiges, glaubwürdiges und richtiges Bild aller Tätigkeiten der Organisation wieder. Ich erkläre die vorliegende, aktualisierte Umwelterklärung für gültig. Kaufbeuren, den Manfred Peters Dipl.-Wirtschaftsingenieur Umweltgutachter Reichnerweg Berlin (Lichtenrade) Zulassungs-Nr. D-V-0031 Die nächste konsolidierte Umwelterklärung wird im September 2006 veröffentlicht. 7