Pädagogisches Konzept
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- Dörte Lorentz
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1 Anlage 2 zu Drucksache Nr GR Pädagogisches Konzept Schulversuch: Parallele Einführung eines neunjährigen Bildungsgangs am Tulla-Gymnasium Rastatt ab dem Schuljahr 2012/2013 DANZIGER STRASSE RASTATT TELEFON 07222/23141 TELEFAX 07222/17959 Homepage: Direktion@tulla-gymnasium.de Stand: von 6
2 Das Tulla-Gymnasium, gegründet 1966, ist eine Schule, deren Bedienstete stets offen für Erneuerungen und pädagogische Herausforderungen sind. Im Schuljahr 2011/2012 werden fast 1000 Schülerinnen und Schüler von ca. 80 Lehrern unterrichtet. Als besonderes Angebot können die Schüler seit dem Schuljahr 2007/2008 den Abi-Bac-Zug wählen, der einen bilingualen Unterricht in Erdkunde, Geschichte und Gemeinschaftskunde vorsieht und zum qualifizierenden Doppelabschluss Abitur und Baccalauréat führt. Als dritte Fremdsprache bietet das Tulla-Gymnasium Spanisch ab Klasse 8 an. Alternativ können die Schülerinnen und Schüler, die naturwissenschaftlich begabter sind, das Fach NWT wählen. Seit dem Schuljahr 2011/2012 ist das Tulla-Gymnasium eine offene Ganztagsschule. Ein verpflichtendes Sozialpraktikum, das in der Stufe 10 durchgeführt wird, sensibilisiert und qualifiziert unsere Schülerinnen und Schüler. Das Lehrerkollegium sprach sich am mehrheitlich dafür aus, am Tulla- Gymnasium ab dem Schuljahr 2011/2012 den Schülerinnen und Schülern alternativ zum bestehenden G8 einen Weg zum Abitur nach neun Jahren anzubieten. Die Schulkonferenz ( ) hat diesem Votum zugestimmt. Der Elternbeiratsvorsitzende hat die amtierenden Elternbeiräte informiert. Dieses pädagogische Konzept wird nach Einführung regelmäßig zusammen mit Eltern und Schülerinnen und Schülern überprüft und weiter entwickelt werden. 2 von 6
3 Gegenüberstellung der Stundentafeln G8 und G9 Stundentafel für die Klassen 5 bis 10 am Stundentafel für die Klassen 5 bis 11 am Tulla-Gymnasium G8 Tulla-Gymnasium G9 Fach Anzahl der Stunden in Klasse Fach Anzahl der Stunden in Klasse Summe Summe Deutsch Deutsch Mathematik Mathematik Geschichte Geschichte Religion/Ethik Religion/Ethik Sport Sport Englisch Englisch Franz/Lat Franz Musik Musik Bildende Kunst Bildende Kunst Naturphänomene 1 0,5 0,5 2 Naturphänomene 1 0,5 0,5 2 Physik Physik Biologie Biologie Chemie Chemie Erdkunde Erdkunde Gemeinschaftsk Gemeinschaftsk NwT/Spanisch NwT/Spanisch Klassenlehrer Klassenlehrer Gesundheit 0,5 0,5 0,5 Gesundheit 0,5 0,5 0,5 Präsentation 0,5 0,5 0,5 1,5 1,5 Präsentation 0,5 0,5 0,5 1,5 1,5 ITG 0,5 0,5 1 1 ITG 0,5 0,5 1 1 Summe ,5 34, Summe ,5 30, Kont. Kont. 3 von 6
4 Erläuterungen: 1. Die Schülerinnen und Schüler mit der zweiten Fremdsprache Französisch werden nicht bereits in der Klasse 5 in G8, bzw. G9 Schüler aufgeteilt, sondern lernen gemeinsam in der Orientierungsstufe (Klasse 5 und 6). 2. Die Schülerinnen und Schüler (bzw. deren Eltern) entscheiden sich Ende der Stufe 6, ob ein achtjähriger oder ein neunjähriger Bildungsgang durchlaufen werden soll. 3. Die dritte Fremdsprache, bzw.nwt wird in gemeinsamen Lerngruppen Stufe 8 / G8 mit Stufe 9 / G9, bzw. Stufe 9 / G8 mit Stufe 10 / G9, bzw. Stufe 10 / G8 mit Stufe 11 / G9 unterrichtet. 4. Im neunjährigen Bildungsgang werden 16 zusätzliche Pflichtstunden unterrichtet. 5. Ein G8-Schüler, der nicht versetzt wird, kann nach Beschluss der Klassenkonferenz die Klassenstufe in G8 wiederholen oder in die nächste Klasse G9 versetzt werden. 6. Ein besonders begabter G9 Schüler kann nach Beschluss der Klassenkonferenz in die entsprechende Klasse in G8 überwechseln. 7. Diagnose und Vergleichsarbeiten in G9 werden in Klasse 7 und in Klasse 10 geschrieben. Vorteile: Zu 1. Die Eltern müssen sich nicht bereits bei der Anmeldung am Tulla- Gymnasium entscheiden, ob ihr Kind nach acht oder nach neun Jahren zum Abitur geführt werden soll. Es fehlen Erfahrungswerte, welche Kinder nach dem Entfall der Bindung an die Grundschulempfehlung auf das Gymnasium drängen werden. Es werden wohl auch Kinder auf das Gymnasium drängen, die einfach ein Jahr länger brauchen, um ein (gutes) Abitur zu machen. Nach zwei Jahren gemeinsamen Lernens in der Orientierungsstufe können die Eltern dann optimal beraten werden, wie die Schullaufbahn ihres Kindes am sinnvollsten weitergehen soll. Die Schwierigkeiten bei vielen G8 Schülerinnen und Schülern treten in zunehmenden Maß erst ab der Klassenstufe 7 zusammen mit der Pubertät auf. Deswegen wurden ab der Stufe 7 die Wochenstundenzahlen in G9 gesenkt. Die Kinder haben somit mehr Zeit für Freizeitbeschäftigungen. Durch den zurückgehenden Anteil von Nachmittagsunterricht können auch regelmäßiger Hausaufgaben gegeben werden. 4 von 6
5 Zu 2. Die Eltern können nach zwei Schuljahren in der Orientierungsstufe durch die Fachlehrer sehr gut beraten werden, ob es für das Kind sinnvoll ist, den neunjährigen Zug zu wählen oder nicht. Zu 3. Das Unterrichten der dritten Fremdsprache bzw. von NWT in gemeinsamen Lerngruppen ist ressourcensparend. In günstigen Fällen können pro Schuljahr zwei Lerngruppen weniger gebildet werden. Zu 4. Die zusätzlichen Pflichtstunden werden zur Übung und zur Binnendifferenzierung benutzt. Die zusätzlichen Stunden in Sport, Musik und Bildende Kunst vertiefen die Ausbildung im musischen Bereich und sorgen für Zerstreuungen im Schulalltag. Zu 5. Leistungsschwächere G8 Schüler können ohne den Makel einer Nichtversetzung einen erneuten Anlauf im neunjährigen Gymnasium machen. Zu 6. Für leistungsstarke G9 Schüler ist der Weg zum achtjährigen Gymnasium nicht verbaut. Zu 7. Ein guter Vergleich der beiden gymnasialen Geschwindigkeiten mit unterschiedlichen Schülerinnen und Schülern ist durch die Diagnose und Vergleichsarbeiten gegeben. Weitere Gründe für die besondere Eignung des Tulla-Gymnasiums für einen G9 - Schulversuch: 1. Sollte tatsächlich ein weiterer Raum für eine zusätzliche G9 Klasse benötigt werden, so ist dies am Tulla-Gymnasium problemlos möglich. 2. Neue Lernmittel werden nicht benötigt, da der bestehende Bildungsplan umgesetzt wird. Allenfalls wird ein Lehrbuch länger als ein Schuljahr benötigt. 3. Die klassische Sprachenfolge Englisch Französisch kann im gesamten Rastatter Einzugsgebiet nun auch in einem neunjährigen Gymnasium durchlaufen werden. Diese Sprachenfolge in einem möglichen G9 - Zug ist mit der Schulleitung des Nachbargymnasiums, dem Ludwig-Wilhelm-Gymnasium, abgesprochen. Das Ludwig-Wilhelm-Gymnasium wird im Gegenzug die Sprachenfolge Latein Englisch für das neunjährige Gymnasium beantragen. 4. Schwierigkeiten mit der Umsetzung dieses pädagogischen Konzepts wird es am Tulla-Gymnasium nicht geben: Seit dem Schuljahr 1991/1992 gibt es am 5 von 6
6 Tulla diese zwei Geschwindigkeiten zum Abitur und die Kolleginnen und Kollegen des Tulla-Gymnasiums haben somit seit über 20 Jahren die hierzu bestehenden Konzepte sehr gut umsetzen können. Auf Grund dieser langjährigen Erfahrungen ist das Tulla-Gymnasium vortrefflich für einen derartigen Schulversuch geeignet. 6 von 6
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