NACHFOLGE-STUDIE KMU SCHWEIZ 2018
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1 Bisnode D&B NACHFOLGE-STUDIE KMU SCHWEIZ 2018 Analyse der Unternehmungen mit einer offenen, 9. April UNTERNEHMUNGEN MÜSSEN DIE NACHFOLGE REGELN Gemäss der Analyse von Bisnode D&B vom April 2018 haben in der Schweiz 13.4 Prozent der Unternehmungen ein problem. Dies ergibt sich aus dem Alter der Inhaber respektive der Verwaltungsräte oder Gesellschafter. Eine Übergabe an die nächste Generation dauert rund fünf Jahre. Deshalb sollte sich ein Unternehmer mit spätestens 60 Jahren um seine kümmern, wenn er mit 65 in den Ruhestand treten möchte. Wenn er den richtigen Zeitpunkt verpasst und keinen r findet, muss seine Unternehmung liquidiert werden. Aktuell geschieht dies bei rund 30 Prozent der Firmen. Speziell kleinere Unternehmungen haben grosse probleme. Bei den Betrieben mit bis zu neun Mitarbeitenden sind 13.9 Prozent von der problematik betroffen und bei einer sgrösse von Mitarbeitenden sind es noch 12.9 Prozent. Bei den grösseren Firmen mit Angestellten sind nur 6.9 Prozent betroffen. Gegenüber März 2017 hat sich die Situation leicht verbessert: Damals hatten noch 13.9 Prozent der Schweizer Unternehmungen, insgesamt 74'744 Betriebe, ein problem. BISNODE D&B SCHWEIZ AG Grossmattstrasse Urdorf Telefon: Fax: info.ch@bisnode.com
2 Studie KMU Schweiz DAS WICHTIGSTE ZUERST Bisnode D&B untersuchte im April 2018 wie viele Unternehmungen in der Schweiz eine offene haben (zur Methodik dieser Studie siehe Seite 8). Die aktuelle Studie zeigt, dass von insgesamt untersuchten Unternehmungen in den kommenden fünf Jahren ihre regeln müssen. Somit stehen 13.4 Prozent aller Firmen vor einer Übergabe an die nächste Generation. Misslingt dies, droht die Liquidation. Im Vergleich zum März 2017 hat sich die Situation leicht verbessert. Damals waren noch 13.9 Prozent der Unternehmungen betroffen. Das Thema hat eine grosse volkswirtschaftliche Bedeutung. Wenn die scheitert, gehen Know-How, Arbeitsplätze und Steuereinnahmen verloren. Mit der eindeutigen Identifikation der -Unternehmungen durch Bisnode D&B ist es möglich, die betroffenen Betriebe frühzeitig zu kontaktieren. Dies ist einerseits für -Berater und Dienstleister wichtig, um die Unternehmer professionell durch den aufwendigen prozess begleiten zu können. Andererseits unterstützt die Liste auch Kaufinteressenten, die aus bestimmten Branchen oder Regionen erwerben möchten. OFFENE NACHFOLGEREGELUNG NACH UNTERNEHMENSGRÖSSE Mitarbeitende analysierter Anteil der 1-9 Beschäftigte 501'800 68' % Beschäftigte 41'011 5' % Beschäftigte 6' % Total 549'402 73' % Kleinbetriebe mit bis zu neun Mitarbeitenden haben den höchsten Anteil an potenziell offenen n Prozent dieser Betriebe müssen in den nächsten Jahren eine Regelung finden. Bei den Unternehmungen mit Beschäftigten beträgt die Rate noch 12.9 Prozent. Bei grösseren Firmen mit Beschäftigten sinkt dieser Anteil deutlich, denn nur 6.9 Prozent Unternehmungen haben eine potenziell offene. Grössere Unternehmungen werden oftmals mit einem langfristigeren Planungshorizont geführt als Kleinstbetriebe und thematisieren deshalb die auch frühzeitiger.
3 Studie KMU Schweiz NACHFOLGEPROBLEMATIK NACH RECHTSFORM Im April 2018 gab es gemäss der Analyse von Bisnode D&B insgesamt aktive im Handelsregister eingetragene Unternehmungen der Rechtsformen Aktiengesellschaft (AG), Einzelfirma (EF), Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), Kollektivgesellschaft und Kommanditgesellschaft. Anteil der analysierter Rechtsform Einzelfirma 156'304 32' % Aktiengesellschaft 202'563 27' % Gesellschaft mit beschränkter Haftung 178'158 13' % Kommanditgesellschaft 1' % Kollektivgesellschaft 10' % Total 549'402 73' % Die Betrachtung der drei häufigsten Rechtsformen zeigt, dass Einzelfirmen mit Abstand die grössten probleme haben Prozent der Unternehmungen dieser Rechtsform stehen vor einer potenziell offenen regelung. Bei den Aktiengesellschaften sind es 13.6 Prozent. Deutlich weniger probleme bestehen bei den Gesellschaften mit beschränkter Haftung. Hier sind es nur 7.4 Prozent der Unternehmungen, bei denen sich die Gesellschafter bereits im kritischen Alter befinden. Die tiefe Rate an unternehmungen bei den GmbHs liegt auch darin begründet, dass diese Rechtsform erst in neuerer Zeit so beliebt wurde. Aufgrund der Teilrevision des Aktienrechts in den 1990er Jahren sowie der seit 2008 bestehenden Möglichkeit, auch als Einzelperson eine GmbH zu gründen, wählen Gründer zunehmend die GmbH als Rechtsform für ihre Unternehmungen. Deshalb gibt es bei den GmbHs einen höheren Anteil an jungen und somit hat diese Rechtsform anteilsmässig weniger probleme.
4 Studie KMU Schweiz OFFENE NACHFOLGEREGELUNG NACH REGIONEN Bisnode D&B analysierte den Anteil an Unternehmungen mit einer potenziell offenen in den Schweizer Grossregionen. Anteil der analysierter Region Nordwestschweiz 61'672 9' % Espace Mittelland 96'892 14' % Ostschweiz 75'587 11' % Zürich 95'661 12' % Zentralschweiz 78'819 9' % Genferseeregion 106'967 12' % Tessin 33'804 3' % Total 549'402 73' % Der höchste Anteil an unternehmungen gibt es in der Nordwestschweiz. Hier stehen 15.4 Prozent der Betriebe vor einer regelung. Über dem gesamtschweizerischen Durchschnitt stehen ebenfalls der Espace Mittelland mit 15.2 Prozent und die Ostschweiz mit 14.8 Prozent. In Zürich beträgt die Rate 13.1 Prozent, gefolgt von der Zentralschweiz mit 12.2 Prozent und der Genferseeregion mit 11.9 Prozent. Am wenigsten Nachfolgprobleme gibt es im Tessin, wo nur 10.3 Prozent der Unternehmungen betroffen sind.
5 Studie KMU Schweiz OFFENE NACHFOLGEREGELUNGEN NACH BRANCHE Die von Bisnode D&B im April 2018 analysierten Daten der Unternehmungen mit einer potenziell offenen zeigen auf, in welchen Branchen die problematik besonders ausgeprägt ist. Anteil der analysierter Branche Druck- und Verlagsgewerbe 4' % Architekturbüros 20'903 3' % Autogewerbe 18'262 3' % Einzelhandel 43'688 7' % s- und Steuerberatung 55'246 8' % Reparaturdienste 2' % Immobilienmakler und -verwaltungen 35'382 5' % Herstellung dauerhafte Güter 14'318 2' % Maschinenbau 8'186 1' % Baugewerbe 8'906 1' % Handwerk 46'977 6' % Landverkehr und Logistik 13'865 1' % Grosshandel 47'722 6' % Organisationen/Verbände % Textil- und Bekleidungsindustrie 2' % Finanzen und Versicherungen 15'245 1' % Holz- und Möbelindustrie 4' % Ausbildungsdienste 7' % Personalvermittlung 2' % Transportwesen 2' % sdienstleistungen 42'190 4' % Unterhaltungs-/Freizeitindustrie 8' % Chemische Industrie und Pharma 2' % Versorgungswesen 4' % Präzisionsinstrumente und Uhren 2' % Holding und Investitionsgesellschaften 28'088 3' % Diverse % Bergbau % Gastgewerbe 32'668 3' % Land-/Forstwirtschaft, Fischerei 9' % Gesundheitsdienste 12'067 1' % Sozialdienst 2' % Informatikdienstleistungen 26'512 2' % Herstellung nicht haltbare Erzeugnisse 4' % Telekommunikation % Persönliche Dienstleistungen 15'374 1' % Total 549'409 73' %
6 Studie KMU Schweiz Das grösste problem besteht im Druck- und Verlagsgewerbe. Hier haben 20.2 Prozent der Betriebe ein problem. Auch die nachfolgenden Branchen weisen sehr hohe absolute und relative Zahlen an unternehmungen aus. So beträgt die Rate bei den Architekturbüros 17.3 Prozent, beim Autogewerbe 16.6 Prozent, im Einzelhandel 16.4 Prozent und bei den s- und Steuerberatungen 16.3 Prozent. Auf der anderen Seite gibt es Branchen mit sehr tiefen zahlen. Weniger als ein Zehntel der Firmen haben ein problem bei den Informatikdienstleistungen mit 9.2 Prozent, die Hersteller nicht haltbarer Erzeugnisse mit 9.1 Prozent, die Telekommunikationsbranche mit 8.5 Prozent sowie die Anbieter persönlicher Dienstleistungen mit 8.4 Prozent. NACHFOLGE SCHWEIZ: UM WAS GEHT ES? Diese Studie fokussiert auf das Alter der sinhaber respektive des Managements als Kriterium für eine potenziell offene regelung (detaillierte Informationen zur Methodik siehe Seite 8). Welche Bedeutung das Thema für die Schweiz hat und was die Charakteristika der verschiedenen optionen sind, ist im Folgenden dargelegt 1. Während der nächsten fünf Jahre sind in der Schweiz rund eine halbe Million Arbeitsplätze von der betroffen. Diese grosse Zahl zeigt eindrücklich auf, wie wichtig die Bedeutung des Themas für den Wirtschaftsplatz Schweiz ist. Rund 30 Prozent der Unternehmungen in der Schweiz werden nicht übertragen, unter anderem deswegen, weil der Inhaber sich nicht oder zu spät um seine kümmert. Dies führt zu einem Verlust von Know-How, Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen. Deshalb ist es wichtig, die betroffenen Firmen zu kennen. Mit einer aktiven Kontaktaufnahme können Unternehmer von beratern frühzeitig und proaktiv unterstützt werden, besonders wenn die Inhaber der betroffenen Unternehmungen noch nicht ausreichend für das Thema sensibilisiert sind oder noch nicht bereit sind, von ihrem Lebenswerk loszulassen. Für die Herstellung eines Erstkontaktes leistet die Adressliste von Bisnode D&B, welche die Unternehmungen identifiziert und die Grundlage für die vorliegende Studie ist, einen wichtigen Beitrag. Falls eine Übergabe zustande kommt, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Eine Weitergabe der Unternehmung an die nächste Generation innerhalb der Familie oder eine Übergabe an familienexterne Personen. Die wichtigsten Übertragungsformen sind der Family Buy-Out (FBO; familieninterne Übertragung der Unternehmung), der Management Buy-Out (MBO; Übertragung der Unternehmung an das bestehende Management) und der Management Buy-In (MBI; Übertragung der Unternehmung an ein neues Management). Je nachdem, an wen die Unternehmung übertragen wird, gibt es grosse Unterschiede bei der Dauer zwischen Erstkontakt von Übergeber (Verkäufer) und Übernehmer (Käufer) und der eigentlichen Übergabe. Beim FBO sind dies im Schnitt 6.6 Jahre, beim MBO 3.3 Jahre und beim MBI 1.6 Jahre. 1 Quelle: Masterarbeit "skommunikation im prozess von KMU, Christian Wanner, Hochschule für Wirtschaft Zürich, Mai 2014
7 Studie KMU Schweiz Art der Übergabe Anteil der Übergaben (in Prozent) Dauer der Übergaben (in Jahren) FBO (familienintern) 41% 6.6 MBO (unternehmensintern) 19% 3.3 MBI (unternehmensextern) 40% 1.6 In der Schweiz erfolgen 41 Prozent der Übergaben mit einem FBO, also familienintern. In 40 Prozent der Übergaben wird die Unternehmung von einem neuen Management aufgekauft (MBI) und in 19 Prozent der Fälle übernehmen die bestehenden Mitarbeitenden die Unternehmung (MBO). Die Kombination des Anteils der verschiedenen Übergabeformen sowie der typischen Übergabedauer ergibt über alles eine gemittelte Zeitdauer von rund vier Jahren für die snachfolge, beginnend vom Erstkontakt zwischen der alten und der neuen sführung. Allerdings müssen schon vor diesem Kontakt Vorbereitungen getroffen werden, um die Unternehmung angemessen präsentieren zu können. Insgesamt kann also von rund fünf Jahren als Richtwert für eine sübertragung in der ausgegangen werden. Wenn sich der sinhaber mit 65 zurückziehen will, ist somit das Alter von 60 Jahren der Zeitpunkt, wo die planung spätestens beginnen sollte. Deswegen geht diese Studie davon aus, dass ein mit einem Inhaberalter von 60 Jahren oder mehr vor einer regelung steht. Weiterführende Informationen finden Sie unter
8 Studie KMU Schweiz METHODIK DIESER STUDIE Eine Firma hat gemäss der Definition dieser Studie eine potenziell offene regelung, wenn der im Handelsregister eingetragene Inhaber (Einzelunternehmer) respektive die Gesellschafter (Gesellschaften) oder Verwaltungsräte (Aktiengesellschaften) 60 oder mehr Jahre alt sind. Als Grundlage für diese Studie dienten die B2B- und B2C-Datenbanken von Bisnode D&B. Diese beinhalten sämtliche Unternehmungen, die im schweizerischen Handelsregister eingetragen sind. Die aktiven eingetragenen Firmen bildeten die Grundlage für die Analyse. Als aktiv gilt eine Firma, wenn die Geschäftstätigkeit nicht eingestellt wurde und es keine entsprechende Publikation im SHAB (Schweizerisches Handelsamtsblatt) gab. Für die Analyse der problematik beschränkte sich Bisnode auf die mit den häufigsten Rechtsformen: Einzelfirma, Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) und Aktiengesellschaft (AG) sowie Kollektivgesellschaft und Kommanditgesellschaft. Untersucht wurden kleine und mittelgrosse (KMU), welche maximal 249 Mitarbeitende beschäftigen. Per April 2018 waren dies Unternehmungen. Bisnode D&B untersuchte für die vorliegende Studie das Alter der Personen, welche die Unternehmung führen. Dies entspricht dem Inhaber bei den Einzelfirmen (immer eine natürliche Person), den Verwaltungsräten bei AGs (mindestens eine natürliche oder juristische Person) sowie den Gesellschaftern bei GmbHs (mindestens eine natürliche Person oder Handelsgesellschaft), wobei diese Personen im SHAB veröffentlicht und von Bisnode D&B in der eigenen B2B (s)-datenbank erfasst werden. Die Angaben zu diesen Personen wurden dort, wo eine eindeutige Zuweisung zur B2C (Privatpersonen)- Datenbank von Bisnode mit einer Altersangabe möglich war, mit dem Alter der Personen ergänzt. Bei rund 69 Prozent der untersuchten Unternehmungen konnten somit eindeutig Personen mit einer Altersangabe zugewiesen werden. Insgesamt dürfte also die Zahl der Firmen mit einer potenziell ungeregelten noch höher als die eindeutig identifizierten Unternehmungen sein. Für den Bedarf an einer regelung definierte Bisnode für diese Studie eine Altersgrenze von 60 Jahren (Jahrgang 1958). Mit 60 Jahren rückt das Pensionsalter in eine Nähe, die mit der Dauer für eine saubere regelung einhergeht. Falls die relevanten Gremien bei den GmbHs und AGs mehrere Personen umfassten, wurde der potenzielle Bedarf an einer regelung wie folgt definiert: Mindestens zwei Drittel der Gesellschafter beziehungsweise Verwaltungsräte müssen über der Altersgrenze von 60 Jahren liegen. Bei GmbHs und AGs mit fünf und mehr Personen in den relevanten Gremien ging Bisnode D&B immer davon aus, dass die geregelt ist. Nach der hier geschilderten Auswertungsmethodik konnte Bisnode D&B per April 2018 insgesamt Firmen eindeutig identifizieren, bei denen die potenziell noch nicht geregelt ist. Die Liste dieser Firmen ist bei Bisnode D&B kostenpflichtig erhältlich. Bei Interesse kontaktieren Sie uns bitte per an christian.wanner@bisnode.com.
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10 Studie KMU Schweiz Bitte zitieren Sie Bisnode D&B als Wirtschaftsinformationsdienst. Auf unserer Presseseite im Internet finden Sie sämtliche von Bisnode D&B publizierten Studien und Statistiken: Gerne stellen wir Medienvertretern individuell aufbereitete Informationen zu einzelnen Regionen, Kantonen oder Branchen zu. Bitte fragen Sie uns an. PRESSEKONTAKT ÜBER BISNODE D&B (EHEMALS DUN & BRADSTREET) Bisnode D&B Schweiz AG Christian Wanner Senior Manager Communications Grossmattstrasse 9, 8902 Urdorf Telefon: Mobile: Fax: Internet: Weitere Informationen unter: bisnode.ch/medien facebook.com/bisnode.ch xing.com/company/bisnode twitter.com/bisnode_ch Bisnode D&B ist ein führender europäischer Anbieter für Data & Analytics. Wir unterstützen dabei, Kunden zu finden und über den gesamten Kundenlebenszyklus zu managen. Mit unserem Smart Data Ansatz können ihren Umsatz steigern und Verluste minimieren. Bisnode D&B ist der grösste strategische Partner von Dun & Bradstreet, dem globalen Anbieter von Wirtschaftsinformationen. Die Bisnode Gruppe mit Hauptsitz in Stockholm beschäftigt rund Mitarbeitende in 18 Ländern.
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