Betonlogistik mit Maschinen von Putzmeister

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1 Betonlogistik mit Maschinen von Putzmeister Einsatzberichte von Baustellen weltweit Jürgen Kronenberg Putzmeister AG, Aichtal pmw pmw Die Betonpumpen der Firma Putzmeister sind auf Baustellen weltweit im Einsatz. Folgende Praxisberichte aus dem Jahr 2003 verdeutlichen deren Leistungsfähigkeit unter verschiedensten Einsatzbedingungen. Sowohl für anspruchsvolle Bürohochhäuser, lange Hochgeschwindigkeits-Strecken als auch grossflächige Einkaufsmärkte lassen sich optimale Lösungen für die Betonlogistik finden. Professionelle Betonlogistik am Torre Agbar Hochgeschwindigkeits-Trasse in Rekordzeit Eine Stationärpumpe füttert drei Verteilermaste 1 Professionelle Betonlogistik am Torre Agbar Mit einem Investitionsvolumen von ca. 133 Mio. lassen die Wasserversorgungs-Betriebe von Barcelona ihr neues Verwaltungs-Gebäude Torre Agbar errichten. Der Bau des Hochhaus- Turms gilt als das zur Zeit wohl spektakulärste Bauvorhaben der Stadt. Nach seiner geplanten Fertigstellung Ende 2003 wird das bautechnisch anspruchsvolle Bürogebäude mit 35 Obergeschossen und vier Tiefebenen seine endgültige Höhe von 142 m erreichen. Als Generalunternehmer ist DRAGADOS Y CONSTRUCCIONES mit dem Projekt beauftragt. Der Pumpendienst CABALLER stellt als Subunternehmer die komplette Infrastruktur für das Fördern und Verteilen des Betons zur Verfügung. Nach seiner Fertigstellung wird das zweit höchste Gebäude Barcelonas mit den über unterschiedlich großen und scheinbar willkürlich angeordneten Fenstern zum modernen Wahrzeichen der Stadt. Bei einer Gesamtfläche von m² stehen später m² für großzügig geschnittene Büroräume zur Verfügung. Der ungleichmäßig ovale ( eiförmige ) Grundriß von Außenwand und Hochhaus-Kern, sowie die im Baufortschritt abnehmenden Wandstärken stellen während der Rohbauphase hohe Anforderungen an die Betonier- Mannschaft. 1

2 Den Auftrag für den Betoneinbau am Torre Agbar erhielt der lokale Pumpendienst CABALLER*. Für das Hochhaus-Projekt stellt das mittelständische Unternehmen die 3-köpfigen Bedienungs- Mannschaft sowie die komplette Betoniereinrichtung bereit. Dazu gehört u.a. eine stationäre BSA- Betonpumpe, eine ca. 190 m lange und hochdruckfeste Förderleitung mit Sperrschieber sowie ein stationärer Beton-Verteilermast. Auch die Reinigung der Betoniereinrichtung und das Verlegen der Pumpleitung gehört zur Aufgabe der Maschinisten von CABALLER. Nach sorgfältiger Installation der Maschinen und Rohrleitung begann die Pumpförderung im September Mit dem Abschluß der Betonage wird im Juli 2003 gerechnet. Das Familien-Unternehmen CA- BALLER hat mit einem Mobilkran- Verleih und dem Betonpumpendienst zwei unabhängige Geschäftsbereiche. Der erst 1992 gegründete Pumpenservice verfügt heute neben der Stationär- Ausrüstung aus BSA-Pumpe und MX-Mast über insgesamt acht PM-Autobetonpumpen mit Masten bis 52 m Reichhöhe. Hinzu kommt ein TELEBELT, den Fa. CA- BALLER u.a. zum Fördern von Schotter und anderen Bodenmaterialien einsetzt. Die Baustellen liegen vor allem in und um Barcelona sowie im Raum Tarragona, wohin der Pumpendienst erst vor wenigen Monaten seinen neuen M 46-5 abgeordert hat. Für das Duo aus Stationärpumpe und Stationärmast liegen CABALLER übrigens schon seit Monaten Aufträge für weitere Betonagen bei Hochhaus-Projekten vor. Firmenchef Juan Caballer: Auf beiden Baustellen pumpen wir dann wieder über 110 m in die Höhe! Bild 1: Blick über Barcelona: Von der PERI-Plattform aus erreicht der stationäre Putzmeister Beton-Verteilermast MX 28 Z bequem die Außen- und Gebäudekern- Schalungen. 2

3 Stationärmast klettert mit Schalungsplattform Den Betoneinbau in die Schalungen von Außenwand und Kern übernimmt ein stationärer Putzmeister Verteilermast MX 28-Z. Der Mast ist auf einer zweiteiligen Rohrsäule (Länge 6 und 10 m) montiert und steht auf einer speziellen PERI-Schalungsplattform. Diese wird zusammen mit dem Verteilermast hydraulisch angehoben klettert so ruckfrei von Stockwerk zu Stockwerk. Aufgrund der exzentrischen Position des Mastes zum Gebäudegrundriß ist für das kontinuierliche Betonieren der Innen- und Außenschalungen ein ständiges Nachführen der Mastarme erforderlich. Anmerkung der Redaktion: In Zukunft sind auch die stationären PM-Verteilermaste mit EBC-Steuerung verfügbar. BSA mit beruhigenden Druckreserven Das Füttern des Stationärmastes übernimmt eine BSA 2110 H-D. Die Mitarbeiter von CABALLER haben die Maschine am Rande der Baustelle in etwa 50 m Entfernung vom Gebäude so aufgebaut, dass sie von Fahrmischern gut erreicht werden kann. Ein großer Spritzschutz zwischen Trichter und Haube verhindert, dass die Stationärpumpe unnötig verschmutzt. Bei maximal 350 bar Hydraulik- Druck hat Putzmeister die BSA 2110 H-D für Förderdrücke bis 115 bar (stangenseitig beaufschlagt) bzw. 160 bar im bodenseitigen Betrieb ausgelegt. Bei einer Gebäudehöhe von etwa 70 m, zeigte das Manometer jedoch noch nicht einmal die Hälfte des möglichen Hydraulik-Drucks an. Damit stehen für den späteren Baufortschritt noch beruhigende Reserven zur Verfügung. In großem Radius führt die im Boden verankerte Förderleitung zunächst horizontal zum Gebäude, bevor sie im Treppenhaus senkrecht als Steigleitung verlegt wird. Auf etwa jeder zweiten Etage ist die Rohrleitung zusätzlich an horizontal verankerten Traversen abgestützt. Die SK-Kupplungen der Pumpleitung sind für Drücke bis 130 bar zugelassen. Bevor die Schalungsplattform mit dem MX-Mast zum nächsten Stockwerke klettert, wird die Förderleitung unterhalb des Mastes getrennt und mit Unterstützung des Baustellenpersonals ein weiteres Rohrstück eingesetzt. Danach heißt es wieder: Pumpe an! Umsichtige Maschinisten und top gepflegtes Equipment So sorgfältig die Förderleitung im Torre Agbar verlegt ist, so sauber und gepflegt präsentiert sich die übrige Betonier-Einrichtung auf der Baustelle. Dafür maßgeblich verantwortlich ist Maschinist Julian Arribas. Er achtet z.b. darauf, dass während der Betonage die Schmierstellen am Trichter und am Rührwerk seiner BSA alle zwei Stunden abgedrückt werden. Auch der Sperrschieber -er trennt während der Reinigungsarbeiten Betonpumpe und Förderleitung- bekommt nach jedem Einsatz sein Fett ab. Als Pumpenfahrer arbeitet Julian Arribas bereits seit Damals hatte Barcelona ein wahrer Bauboom im Zuge der Vorbereitungen für die Olympischen Spiele erfaßt. Hier am Torre Agbar lernt er zur Zeit einen neuen Mitarbeiter in Theorie und Praxis der Betonförderung ein: Nach etwa vier Wochen praktischer Einweisung ist unser junger Kollege dann für seine Maschine selbst verantwortlich. Ein benachbarter Container dient als Aufenthaltsraum, Geräteschuppen und Werkzeuglager es gibt nichts, was für den reibungslosen Betrieb und die anschließende Reinigung von Betonpumpe und Mast fehlen würde. 3

4 Bild 2: Pflegt vorbildlich Betonpumpe und Verteilermast: Maschinist Julian Arribas Bild 4: Auch der Sperrschieber wird regelmäßig Bild 3: Nach jedem Einsatz werden Förderlei- abgeschmiert tung und Betonpumpe gründlich gereinigt Geringe Deckenstärken erfüllen ihren Zweck Konstruktionsbedingt wird für die einzelnen Decken nur relativ wenig Beton benötigt. Der Deckenaufbau erfolgt ebenso schnell wie kostengünstig, indem zunächst Stahlträger den Abstand zwischen Hochhaus-Kern und Gebäude-Außenwand überbrücken. Die Stahlträger werden mit verzinkten Blechen ( U -Profil) abgedeckt und verschraubt. Auf kurzen Abstandshaltern liegt über den Blechen eine einfache Armierung, die mit Beton ausgegossen wird. Durch die geringen -aber für Bürozwecke völlig ausreichenden- Deckenstärken (11 cm Betonschicht mit Armierung plus U -Profil) sind die Geschoßflächen bis 500 kg/ m² belastbar. Der Betonbedarf pro Decke beträgt nur ca. 48 m³. Hinzu kommen etwa 42 m³ Beton je Etage für den Gebäudekern. Die Unterseite der Decken wird mit Feuerschutz-Mörtel beschichtet. Das Aufspritzen des Materials mit 2 mm Korn übernimmt ein spezialisiertes 4

5 Subunternehmen. Die Arbeit wird von nur drei Mitarbeitern und einer Putzmeister-Mörtelpumpe des Typs MP 25 ausgeführt. Das Einschalen und Betonieren der Gebäude-Wände und -Decken pro Etage erfolgt zeitlich versetzt: So hat der tragende Gebäudekern gegenüber der Außenwand einen Vorsprung von einer Stockwerks- Höhe. Gegenüber der nächsten / obersten Decke beträgt der Höhenunterschied sogar sechs Etagen. Für das Ein-/Ausschalen und Betonieren einer Ebene rechnet die Bauleitung im Durchschnitt mit fünf Arbeitstagen. Aufgrund der sich nach oben hin verjüngenden Gebäudehülle nimmt mit zunehmenden Baufortschritt auch der Betonbedarf für die Wandschalung ab, von ca. 100 m³ pro Etage auf etwa 60 m³. Beim Beton handelt es sich mit Ausnahme der Bodenplatte um einen C 30/40 mit gebrochenen Zuschlägen. Insgesamt werden am Torre Agqbar von der BSA 2110 H-D etwa m³ gefördert. Gepumpt wird bis auf eine Höhe von 135 m. Bild 6: Pumpendienst-Betreiber Juan Cabaler Bild 5: Zum Betonverteilen auf kleinen Flächen wird die Rohrleitung zum PM-Stationärmastunterbrochen und flexible Schläuche angeschlossen 5

6 2 Hochgeschwindigkeits-Trasse in Rekordzeit Auf Taiwan arbeiten z.zt. internationale Bauunternehmen an einer 345 km langen Hochgeschwindigkeits-Strecke, die ab Ende 2005 die Zug-Reisezeiten zwischen dem Norden und dem Süden der Insel drastisch verkürzen wird. Bei Geschwindigkeiten bis 350 km/h reduzieren sich die Fahrzeiten von heute fünf Stunden auf ca. 90 Minuten. Bei den umfangreichen Arbeiten für die neue Schnellzug-Verbindung handelt es sich um das weltweit zurzeit größte Bauprojekt. Bei der Herstellung Dutzender Brücken- und Tunnel-Abschnitte sowie der Produktion Tausender von Fertigteil-Segmenten übernehmen zahlreiche PM-Betonpumpen und -Verteilermaste die Betonförderung. Die neue High Speed-Strecke verbindet die Region um die Hauptstadt Taipeh im Norden mit dem weltweit drittgrößten Seehafen Kaohsiung im Süden. In der ersten Ausbauphase sind neben den Terminals an den Endpunkten fünf zusätzliche neue Bahnhöfe vorgesehen. Die Arbeiten an dem auf ca. 16 Milliarden veranschlagten Mammut-Projekt der Taiwan High Speed Rail Corporation (THSRC) begannen bereits im März 2000, nachdem die ersten Baulose (Auftragswert bis zu 600 Millionen ) vergeben waren. Die zweispurige Schnellbahntrasse führt durch die äußerst dicht besiedelte Küstenebene im Westen der Insel und durch hügeliges Gelände im Norden. Denn ähnlich wie in Japan sind auch in Taiwan weite Flächen aufgrund der Gebirge unbewohnbar: 95 % der 24 Millionen Einwohner leben deshalb auf dem relativ schmalen Küstenstreifen im Westen der Insel. Das Land ist flächenmäßig etwa so groß wie Nordrhein-Westfalen. Bild 7: Im Bau befindliche zweispurige Schnellbahn-Trasse führt durch die dicht besiedelte Küstenebene im Westen der Insel. (Foto Bilfinger Berger) Bild 8: Streckenführung zwischen Taipeh und Kaohsiung Die enormen Kosten für Taiwans High Speed-Projekt werden nur etwa zu einem Viertel vom Staat getragen. 75 % der Kosten finanzieren mehrere lokale Großfirmen, die sich zum THSRC-Konsortium zusammengeschlossen haben. Als größter Anteilseigner haben sie das Recht, die neue Schnellzug- Trasse als BOT-Projekt ( Build-Operate-Transfer ) über 35 Jahre zu betreiben, bevor sie in Staatsbesitz übergeht. 6

7 Um für die Hochgeschwindigkeits-Trasse möglichst wenig Nutzfläche zu verbrauchen, werden etwa 242 km der Strecke in 5 m bis 25 m Höhe über Grund auf Betonpfeilern geführt. Beim Bau der zahlreichen Brücken mit einer Gesamtlänge von 66 km kommen alle Verfahren des Spannbeton- Brückenbaus zum Einsatz. Überwiegend angewandt wird die sogenannte Full Span Precast-Methode. Dazu werden die bis zu 900 t schweren und 35 m langen Hohlkastenträger (Girder) in mehreren Fertigteil-Fabriken entlang der Bahntrasse gegossen. Spezielle Transportgeräte fahren die ausgehärteten und vorgespannten Betonsegmente im Schritttempo kilometerweit über die bereits verlegten Brückenfelder. Mit Hilfe von Verlegegeräten (Launcher) werden dann die riesigen Trassen-Fertigteile auf den Pfeilern abgesetzt. Da sich die Trassenenden immer weiter voranschieben, müssen entlang der Strecke ständig neue Fahrwege für die Versorgung der Baustellen erschlossen werden. Bild 9: 242 km der Strecke werden als Hochtrasse bzw. auf Brücken geführt. Bild 10: (Foto Bilfinger Berger) Von den etwa 48 km langen Tunneln werden 39 km bergmännisch aufgefahren. Ihr Vortrieb stellt sehr hohe Anforderungen an die ausführenden Arbeitsgemeinschaften. Mit Sicherheit lassen sich durch die Streckenführung in Tunneln und auf höher gelegenen Trassen in Ballungsräumen so manche Verkehrsprobleme vermeiden. Problematisch ist jedoch, dass in Taiwan die neue Hochgeschwindigkeits-Strecke in einer seismografisch höchst aktiven Region gebaut wird. Erdbeben mit Stärken zwischen 6,8 und 7,8 auf der Richterskalen sind keine Seltenheit. Entsprechend aufwändig in Hinblick auf die Sicherheit gestalten sich die Baumaßnahmen für die zahlreichen Brücken, Tunnel und Trassenpfeiler. Insgesamt rechnet man für das Milliarden-Projekt mit einer Bauzeit von etwa 5 ½ Jahren. 7

8 Bereits in der Ausschreibungsphase stand die bei Putzmeister auf Großprojekte spezialisierte Abteilung CPD (Concrete Project Division) in engem Kontakt mit den internationalen Baufirmen, die sich am Bau von Taiwans Hochgeschwindigkeits-Trasse beteiligen wollten. Unterstützt von den PM- Vertretungen in Taiwan, Korea und Japan konnten so schon früh die Voraussetzungen für das Ausarbeiten individueller Lösungen geschaffen werden. Im Vordergrund stand dabei die möglichst kostengünstige und den jeweiligen Baustellenbedingungen angepaßte Betonförderung und Verteilung auf den einzelnen Baulosen. Die beispielhafte Putzmeister-Beteiligung am THSR-Projekt ist vor allem auf gute Zusammenarbeit und auf das hohe Engagement der CPD-Abteilung zurückzuführen. Nach den Maschinenlieferungen für den EUROTUNNEL stellen die fast 50 eingesetzten Betonpumpen und Verteilermasten an der Hochgeschwindigkeits-Trasse für die Putzmeister AG den größten projektbezogenen Auftrag der Firmengeschichte dar. Baulos C 210 und C 215: BSA-Betonpumpen verfüllen Tunnelschalungen Die Ausschreibungen für die Baulose C 210 und C 215 hat das japanisch-taiwanesische Konsortium OBAYASHI-FU TSU gewonnen. Die Baustellen befinden sich im Norden der Insel nahe der Hauptstadt Taipeh und liegen gut im Zeitplan. Die Arbeiten am Los C 210 umfassen u.a. den Bau der Tunnel Hueilung (2,15 km) und Linkou (6,44 km) im NATM-Vortrieb, zwei Portale und Zugangsschächte, eine 2,5 km lange Hochtrasse sowie mehrere Brücken. Insgesamt rechnet man auf diesem Los mit einem Betonvolumen von 2 Mio. m³. Im Baulos C 215 arbeitet das Joint Venture u.a. an einer 29,3 km langen Hochtrasse mit mehreren Brücken- und Tunnelbauten. Dabei handelt es sich um den 4,27 km langen Hukuo-Tunnel und die drei Abschnitte des Taoyuan-Tunnels (Länge insgesamt 2 km). Auch diese Röhren mit einem Durchmesser von 14 m werden im NATM-Vortrieb erstellt. Zum Betonieren der Tunnelschalen und Tunnelportale setzt OBAYASHI-FU TSU auf diesen Baustellen vier Stationärpumpen der Typen BSA 1408 E und 1409 D ein. Baulos C 250 : Stationärmaste auf Vorschub-Rüstung Autobetonpumpen in Fertigteil-Fabrik Dieser 42 km lange Teil der High Speed-Strecke der ARGE HOCHTIEF-BALLAST-NEDAM-PAN ASIA besteht neben einigen kleineren Tunnelabschnitten in offener Bauweise vor allem aus der auf Pfeilern geführten Hochtrasse. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um 27,3 km Betonbrücken aus Fertigteil-Elementen 7,9 km Betonbrücken, gebaut mit Vorschub-Rüstung 2,2 km Betonbrücken im Freien Vorbau. Wie in den anderen Baulosen werden im Abschnitt C 250 die Hohlkastenträger in speziellen Produktionshallen entlang der Strecke hergestellt. Zusätzliche werden die Trassen-Segmente jedoch auch in zwei Schalungen auf der Baustelle betoniert. Die Gründe liegen in der Steigung der Strecke, die den Einsatz der Girder-Transporter unmöglich macht, und in der Trassenführung durch einen Tunnel, der weder vom Transporter noch vom Launcher aufgrund seiner Abmessungen passiert werden kann. 8

9 Die beiden vorgespannten Überbauten mit den Schalungen werden jeweils von einer Vorschub- Rüstung gehalten, die hydraulisch in Nord- und Süd-Richtung verschoben werden. Das Betonieren der beiden Schalungen erfolgte zunächst mit zwei, inzwischen mit vier stationären Putzmeister Beton- Verteilermaste (je 2 MXR 32 und MXR 28). Die Maste sitzen seitlich auf den Rüstungsträgern bis 35 m über Grund. Die Betonförderung zu den Masten übernehmen jeweils zwei BSA 1407 D und BSA 1407 E. Insgesamt werden auf diesem Abschnitt 1,5 Mio. m³ Beton verbaut, davon entfallen etwa m³ auf das Betonieren der Fertigteil-Segmente. Bild 11: Ein fertig gegossenes Trassen-Element Bild 12: Die stationären Putzmeister MXR- Betonverteilermaste sind seitlich am Rüstungsträger befestigt (Los C 250). In den beiden überdachten Produktionsstätten an anderen Abschnitten von Baulos C 250 stellt die Arbeitsgemeinschaft HOCHTIEF-BALLAST-NADAM-PAN ASIA weitere Trassenteile her, ähnlich dem Verfahren anderer Joint Ventures entlang der Strecke. Insgesamt sind es hier 650 Einheiten dieser riesigen Beton-Fertigteile. Dazu setzt das Konsortium fünf Autobetonpumpen mit 28 m Mastreichhöhe ein. Da die Maschinen unter Dach arbeiten, ließen die Verantwortlichen der Arbeitsgemeinschaft vor der Auswahl der Autobetonpumpen die Schlupfeigenschaften der 28-Meter-Maste unter Berücksichtigung der Hallenabmessungen genau untersuchen. Die Entscheidung fiel zugunsten der Putzmeister M 28 Z -Falter, die wegen ihrer günstigen Mastkinematik für das Arbeiten unter Hallendächern geradezu prädestiniert sind. Nach dem Aushärten werden auch diese Hohlkastenträger vorgespannt, zur Einsetzstelle transportiert und auf den Pfeilern abgesetzt. 9

10 Bild 13: Wegen ihrer besonderen Schlupfeigenschaften eignen sich die M 28 Z -Falter auch zum Betonieren unter Hallendächern (Los C 250) Bild 14: Riesige Transporter bringen die bis zu 900 t schweren Betonelemente zur Vorschubrüstung. Baulos C 260 : 24 km Hochtrasse und 9 km Tunnel Das Baulos C 260 erstreckt sich über einen Abschnitt von 36,6 km. Hier benötigt die Arbeitsgemeinschaft aus den Firmen BILFINGER BERGER und CONTINENTAL ENGINEERING CORPORATION (CEC) zwei Autobetonpumpen BSF 28.09, um in einem Fertigteil-Werk die zahlreichen Betonelemente für einen 24 km langen Abschnitt der Schnellbahn-Trasse zu gießen. Indem beide Betonpumen gleichzeitig nass in nass betonieren, vermeidet man die sogenannten cold joints. Der Betonbedarf für die Fertigteile wird auf m³ veranschlagt. Bild 15: Das Beton-Fertigteilwerk der Arbeitsgemeinschaft BILFINGER BERGER und CEC am Baulos C260 Bild 16: Auf beiden Seiten der Schalung betonieren zwei Putzmeister M 28 Autobetonpumpen gleichzeitig nass in nass (Los C 260). 10

11 Bild 17: 9 km Tunnelgehören zum Baulos C 260. Bild 18: Insgesamt sechs BSA-Stationärpumpen betonieren hier die Sohl- und Gewölbeschalungen (Los C 260). Der größte Anteil des im Los C 260 gepumpten Beton (insgesamt rund 1,2 Mil. m³) entfällt jedoch auf die insgesamt 9 km lange Tunnelstrecke. Dazu gehört auch der Paghuashan-Tunnel, mit 7,33 km die längste Röhre des gesamten Projekts. Auf den Tunnelbaustellen in Baulos C 260 sind inzwischen sechs Stationärpumpen des Typs BSA 1407 E und 1408 E gleichzeitig im Einsatz, um die Sohl- und Gewölbeschalungen zu verfüllen. Durch eine sich überlappende Fahmischer-Beschickung erreicht die Bauleitung einen ausgesprochen gleichmäßigen Betonfluß. Der Betoneinbau in die Sohle erfolgt mit Hilfe von Rundverteilern, die von Hand geschwenkt werden und fest mit dem Schalungssystem verbunden sind. Baulos C 270 : Mobile Verteilermaste der besonderen Art Im Fertigteil-Werk von Baulos C 270 (Länge 42,8 km) arbeitet das Jonint Venture BILFINGER BER- GER-CONTINENTAL ENGINEERING CORPORATION mit zwei BSA 1407 E und zwei 28-Meter- Verteilermasten, um die vier Schalungen der Anlage für die Trassen-Segmente zu betonieren. Die beiden Duos aus Mast und Pumpe sind witterungsgeschützt unter einem Hallendach aufgestellt und arbeiten immer gleichzeitig. Die Verteilermaste sind zwar mobil, jedoch nicht auf LKW-Chassis aufgebaut. Stattdessen hat man vor Ort die von Putzmeister gelieferten Hilfsrahmen mit kompletter Abstützung und 28-Meter-Mast auf 3-Achs-Anhänger montiert und ballastiert. Damit sind die ungewöhnlichen Betonverteilermaste beweglich genug, um sich von einer Schalung zur nächsten ziehen zu lassen. Auch können die auf Anhänger aufgebauten Maste aufgrund des geringen Platzbedarfs den großen Portalkranen ausweichen, die ebenfalls bei der Herstellung der Segmente benötigt werden. Die BSA 1407 E wurden bewusst an einer für die Fahrmischer-Beschickung günstigen Stelle plaziert, um den Schalungsbereich sauber und von Fahrzeugen frei zu halten. Förderleitungen nach Durchsatz von m³ Beton noch in Betrieb Die Betonversorgung der mobilen Maste erfolgt über zwei parallel verlegte, unterirdisch geführte Förderleitungen und mehrere PM-Rohrweichen des Typs DVH 5-2. Bei der Pumpleitung handelt es sich um 2-lagige Förderrohre und Bögen in Proline -Qualität. Dieses besonders beanspruchbare Förderleitungs-System zeichnet sich vor allem aus durch gehärtete Innenrohre mit einer Wandstärke 11

12 von 5 mm. Auf Baulos C 270 mußten die Putzmeister-Leitungen selbst nach Durchsatz von jeweils m³ Beton noch nicht gewechselt werden. Bild 19: Selbst nach m³ noch im Einsatz: PM-Förderleitungen in Proline - Qualität. Bild 20: Gearbeitet wird rund um die Uhr Bild 21: Aufgebaut auf 3-Achs-Anhänger sind auch stationäre Beton-Verteilermaste mobil (Los C 270). Bild 22: Speziell für die ARGE am Baulos C 280 entwickelte Putzmeister diese Rundverteiler mit 22 m Reichweite. Baulos C 280: Hydraulische Schwenkverteiler speziell für ARGE entwickelt Im Fertigteil-Werk der Arbeitsgemeinschaft SAMSUNG-HANJUNG-INTERNATIONAL übernehmen zwei BSA 1407 E und zwei Rundverteiler RV 22 den Betoneinbau bei der Segmentproduktion. Die Rundverteiler sind auf Säulen aufgebaut und in ihrem Arbeitsbereich so in das Gebäude eingepasst, dass der Portalkran sowohl über als auch neben den Schalungsformen frei bewegt werden kann. Die horizontale Reichweite des 2-geteilten Arms beträgt 22 m. Bei den hydraulisch schwenkbaren Rundverteilern RV 22 handelt es sich übrigens um eine Neukonstruktion, die von Putzmeister innerhalb von nur wenigen Wochen speziell für die Anforderungen dieser Baustelle entwickelt und gebaut worden war. Eine Autobetonpumpe wird bei den Betonierarbeiten zusätzlich benötigt. Für die 420 Fertigteil- Segmente werden ca m³ Beton gepumpt und verteilt, die beiden Formen sind parallel in Betrieb. 12

13 Für die Außenarbeiten auf Baulos C 280, vor allem für das Gießen der zahlreichen Stützpfeiler und Fundamente der Hochtrasse, setzt die Arbeitsgemeinschaft SAMSUNG-HANJUNG-INTERNATIONAL drei Autobetonpumpen des Typs BSF H ein. Bild 23: 420 Hohlkasten-Träger werden auf Baulos C 280 gegossen, transportiert und verlegt. Bild 24: Putzmeister Autobetonpumpen des Typs BSF H gießen die mächtigen Stützpfeiler. Den beengten Platzverhältnissen angepasst Das Los C 285 (dabei handelt es sich eigentlich um den südlichen Abschnitt von Baulos C 280) wird mit Girdern des Konsortiums DOOSAN-IE&C hergestellt. Auch dieses Joint Venture fertigt die 700 Trassen-Segmente in einer engen und niedrigen Halle mit zwei Schalungen. Für DOOSAN-IE&C hat Putzmeister deshalb spezielle Rundverteiler entwickelt, die sich den Platzverhältnissen anpassen. Die beiden Rundverteiler RV 16 sind auf Rohrsäulen aufgesetzt, wie sie von stationären Betonverteilermasten her bekannt sind. Mit 16 m Reichweite ist ihr Arbeitsbereich groß genug, um unter dem Hallendach zwei Schalungen abwechselnd betonieren zu können. Das Füttern dieser ebenfalls hydraulisch schwenkbaren Verteiler übernehmen zwei stationäre Betonpumpen BSA 1408 E. Sie stehen außerhalb der Halle direkt unter einer Mischanlage und sind über Förderleitungen mit den beiden RV 16 verbunden. Auf ausdrücklichen Wunsch des Kunden wurde auf das Aufstellen eines JUMBO- Mischtrogs verzichtet, der sonst auf ähnlichen Baustellen bei unregelmäßiger Betonproduktion als Puffer dient und eine gleichmäßige Betonversorgung der Pumpen gewährleistet. Eine kontinuierlich drehende Mischerwelle sorgt gleichzeitig für ein intensives Homogenisieren des Betons und verhindert mögliche Absetzer. Betonbedarf geht in die Millionen Kubikmeter Für die Brücken- und Tunnelbauwerke verwenden die Joint Ventures in der Regel Betone der Festigkeitsklasse C 40/50. Das gesamte Betonvolumen zu beziffern ist kaum möglich. Der oben erwähnte Bedarf einzelner Baulose mag jedoch eine Vorstellung geben von den gewaltigen Mengen, die im Auftrag der THSRC verbaut werden. 13

14 Bild 25: Auf Baulos C 285 stehen die stationären BSA- Betonpumpen außerhalb der Halle unter einer Mischanlage. Bild 26: Roger Chang und Jackson Yao, die Inhaber der PM- Vertretung auf Taiwan PM-Vertretung in Taipeh stellt Kundendienst Für den Vertrieb und Service der Putzmeister Betonpumpen und Verteilermaste auf Taiwan ist seit über 25 Jahren die lokale PM-Vertretung SOLID FLOW ENTERPRISES CO. zuständig. Die Inhaber von SOLID FLOW, Roger Chang und Jackson Yao, haben Vertrieb und Service zentralisiert und arbeiten mit drei Kundendienst-Spezialisten von Taipeh aus. Dazu gehört auch das Aufsetzen sogenannter X-Einheiten (Betonpumpen mit Hilfsrahmen und Verteilermaste) auf LKW-Chassis aus lokaler Fertigung. Insgesamt zählt der Bestand an Putzmeister-Maschinen auf Taiwan etwa 250 Einheiten (stationäre und mobile Betonpumpen sowie stationäre Verteilermaste). Etwa ein Fünftel der Maschinen wird z.zt. beim Bau der Hochgeschwindigkeits-Trasse eingesetzt. Da die am THSR-Projekt beteiligten Baukonsortien unter erheblichem Termindruck stehen, ist auf den einzelnen Baulosen die hohe Verfügbarkeit der Betonpumpen und Verteilermaste entscheidend. Die wichtigsten Verschleißteile hat SOLID FLOW deshalb auf Lager vorrätig. 14

15 3 Eine Stationärpumpe füttert drei Verteilermaste Für die MIGROS Genossenschaft, die größte Lebensmittelkette der Schweiz, baut die ANLIKER AG als Generalunternehmer z.z. in Sursee (Kanton Luzern) einen neuen Bau-Hobby- Möbelmarkt mit m² Verkaufsfläche, 402 Tiefgaragen-Parkplätzen und 20 Wohneinheiten. Als Subunternehmer der ANLIKER AG stellt die A3 BETONPUMPEN AG, Affoltern/Zürich, die ausgeklügelte Beton-Verteilung sicher. Wegen der beachtlichen Gebäudeabmessungen erfolgt der Betoneinbau generell mit drei Stationärmasten des Typs MX 32 T, die in der ersten Bauphase auf 10 m hohen Rohrsäulen aufgesetzt sind. Bei fortgeschrittener Bauhöhe werden die Verbindungen gelöst, die Maste per Kran angehoben und die Rohrsäulen jeweils um ein 10 m Zwischenstück verlängert. Da die Verteilermaste nie gleichzeitig, sondern abwechselnd angeschlossen werden, reicht für die Betonförderung eine Stationärpumpe völlig aus. Bild 27: Wegen der großen Geschoßflächen sind die drei Putzmeister Stationärmaste MX 32 T abwechselnd im Einsatz. Bild 28: Über Sprechfunk hält Ralph Ineichen ständig Kontakt zu Joseph Odermatt, der die Fördermenge der BSA- Stationärpumpe regelt. Bis zu 150 m Pumpweite Dabei handelt es sich um eine BSA 1408 E, die die A3 BETONPUMPEN AG direkt unter die Mischanlage aufgestellt hat. Die Verbindung zwischen der BSA-Stationärpumpe und den drei Stationärmasten wird über eine bis zu 150 m lange Förderleitung, Rohrweichen und Sperrschiebern hergestellt. Die Verständigung zwischen dem Verteilermast- und Betonpumpen-Maschinisten (z.b. Pumpe stop! ) erfolgt über Sprechfunk. 15

16 Bild 29: Mastkopf des MX 32 T mit Teilstück des ersten Arms. Bild 30: Die BSA-Stationärpumpe wird direkt von der Mischanlage beschickt. Eine Betonplatte sorgt für sicheren Stand der Maschine. Auf der Baustelle steht nicht der Einbau großer Betonmengen pro Stunde im Vordergrund, sondern die gleichmäßige, rationelle Betonverteilung auf großen Geschoßdecken. So wurde die eigentlich für eine Förderleistung von 79 m³/h ausgelegte BSA 1408 E vom PUMEX-Kundendienst im Interesse eines höheren Förderdrucks bodenseitig beaufschlagt und erreicht jetzt max.106 bar. Mit einer Pumpleistung von jetzt nur noch 40 m³/h harmoniert die Stationärpumpe sehr gut mit der Baustellen- Mischanlage, die einen Ausstoß von 38 m³/h erreicht. Insgesamt werden etwa m³ Beton gepumpt und verteilt. Auftrag durch Referenz-Baustelle Die A3 BETONPUMPEN AG erhielt den Auftrag in Sursee aufgrund einer Referenz-Baustelle, auf der der Pumpendienst in den Monaten zuvor unter vergleichbaren Bedingungen den 90 m hohen Hagenholz-Tower in Zürich betoniert hatte. Die A3 BETONPUMPEN AG besteht seit über 30 Jahren und verfügt am Standort Affoltern über insgesamt 14 Betonpumpen mit Mastreichhöhe zwischen 21 und 46 m. Hinzu kommen je zwei PUMI und BSA-Stationärpumpen sowie drei Maschinen zur pneumatischen Kies-Förderung. Während A 3 als Betonpumpendienst seinen Service ausschließlich in den benachbarten Kantonen anbietet, werden die mobilen Kies-Förderer landesweit eingesetzt. Quellen Bilder: Putzmeister AG, Bilfinger Berger 16

17 Autor Jürgen Kronenberg Pressestelle Putzmeister AG (Post) Postfach 2152, Aichtal (Besucher) Max-Eyth-Str. 10, D Aichtal Tel.: +49 (0) 7127/599-0 Fax: +49 (0) 7127/ pmw pmw Internet: 17