ThEGA-Forum 2015 spezial. Photovoltaik Wie kommen wir zu mehr Zubau in Thüringen? Mirko Jetschny
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- Karin Bösch
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1 ThEGA-Forum 2015 spezial Photovoltaik Wie kommen wir zu mehr Zubau in Thüringen? Mirko Jetschny
2 Einleitung / Topics Solarsilizium mc-block Wafer Solarzelle Modul System/ Anwendung 1. Wie hat sich die Photovoltaik entwickelt und wo steht sie heute? 2. Was spricht für einen Ausbau der PV? 3. Treiber für ein weiteres Marktwachstum 3.1 Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der PV 3.2 Möglichkeiten der Marktstimulation 3.3 Notwendige Rahmenbedingungen 4. Globaler Ausblick und Fazit PV Crystalox Solar Silicon GmbH Gustav-Tauschek-Straße 2 D Erfurt SolarInput e.v. Konrad-Zuse-Str. 14 D Erfurt
3 1. Entwicklung der PV in Deutschland Jahr 2013: Ende des Investorenmodells (Einspeisung gegen EEG- Vergütung) Jahr 2014: Hoffnung auf Eigenversorgungs- Modelle, jedoch Einführung der Sonnensteuer (EEG- Umlage für Eigenverbrauch ab 10kW). Ausblick 2015: Weiterer Marktrückgang erwartet, d.h. zweite Verfehlung des politischen Zubauziels von 2,5 GW/a.
4 2. Was spricht für einen Ausbau der PV? Vorteile / Alleinstellungsmerkmale der Photovoltaik: Skalierbarkeit von 1 kw bis x MW keine Emissionen (Betriebsgeräusche, bewegende Teile, Gerüche ) nahezu wartungsfrei Leistungsgarantien der Modulhersteller von Jahren perspektivische Stromerzeugungskosten von ca. 0,07 /kwh in Deutschland
5 3. Treiber für ein weiteres Marktwachstum Steigerung der Wettbewerbs -fähigkeit der Technologie Senkung der Komponenten- und Systemkosten durch Hersteller und Forschungseinrichtungen Aktionen zur Marktstimulation Impulse durch Netzwerke, Kommunen, Stadtwerke, Energiegenossenschaften Änderungen von Rahmenbedingungen Unterstützung durch die Politik
6 3.1 Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der PV -31% Quelle: Agora Energiewende Fallende Systemkosten durch: - Skaleneffekte / Massenfertigung - Innovative Produktionsprozesse - kontinuierliche Wirkungsgradsteigerung in der Solarzelle bzw. im Modul -66% d.h. auf der einen Seite führen fallende Preise für PV-Systeme zu sinkenden Erzeugungskosten je kwh
7 3.1 Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der PV Auf der anderen Seite wird der Strompreis mit hoher Wahrscheinlichkeit steigen +33%? Die Photovoltaik wird ihre Rentabilität weiter verbessern! Im Fokus der Entscheidung für den Einsatz erneuerbare Energien sollte jedoch nicht nur die Wirtschaftlichkeit, sondern auch die Verantwortung für den Klimaschutz stehen, d.h. heutiges Handeln für die Generationen der Zukunft!
8 3. Treiber für ein weiteres Marktwachstum Steigerung der Wettbewerbs -fähigkeit der Technologie Senkung der Komponenten- und Systemkosten durch Hersteller und Forschungseinrichtungen Aktionen zur Marktstimulation Impulse durch Netzwerke, Kommunen, Stadtwerke, Energiegenossenschaften Änderungen von Rahmenbedingungen Unterstützung durch die Politik
9 3.2 Möglichkeiten der Marktstimulation Wer kann einen Beitrag zur Energiewende und zum weiteren Ausbau der PV in Thüringen/Deutschland leisten? eigentlich JEDER! Eigenheimbesitzer Mieter (Vermieter, Wohnungsbaugenossenschaften) Unternehmer Kommunen / Stadtwerke
10 3.2.1 Stimulation im Bereich der Eigenheime Möglichkeiten der PV-Nutzung: ca. 25% Eigenverbrauch des Stromes ohne Speicher ca. 60% Eigenverbrauch des Stromes mit Speicher Erzeugung von Wärme in Kombination mit Wärmepumpen Finanzierung der Anlagen über die KfW mit wenig Eigenkapital möglich, alternativ leasen oder mieten (Stadtwerke, Dienstleister ). Stromerzeugungspreise (netto) von ca. 0,14 /kwh (für Jahre!) im Vergleich zu 0,23 /kwh vom Versorger (Eigenkapitalrendite von ca. 3%). Speicherung des Stromes bringt aktuell noch keinen wirtschaftlichen Vorteil, erhöht jedoch den Grünanteil und die Autarkie kann später nachgerüstet werden. Notwendige Maßnahme: Aktives Marketing! Information von potenziellen Interessenten über die aktuellen Möglichkeiten auf kommunaler Ebene durch neutrale Stellen (Solarinput, ThEGA ). Idealerweise initiiert bzw. unterstützt auf lokaler Ebene (Bürgermeister ).
11 3.2.2 Stimulation durch WBG/Stadtwerke Sowohl die Stadtwerke als auch die Wohnungsbaugenossenschaften (WBG) verfügen über einen hohen Kundenkreis (Stromkunden bzw. Mieter). Die ersten Stadtwerke bieten bereits Kauf- bzw. Leasingmodelle für PV-Anlagen an. Die Wohnungsbaugenossenschaften verfügen über Immobilien/Dächer. Notwendige Maßnahme: Evaluierung eines Modellprojektes der Mieterstromversorgung mit mehreren 100kW PV-Leistung mit folgenden Zielen: niedrige Installationskosten, um spürbaren Kostenvorteil für Mieter zu erreichen (~0,02 /kwh) aufwandarmes Stromverbrauchserfassungs- und abrechnungssystem übertragbares Baukastensystem Akteure: Wohnungsbaugenossenschaften, Energieversorger, Solarinput, ThEGA Eigenkapital für Investition über Mieter und/oder Bürgerbeteiligung? Foto: lichtblick.de Gelbes Viertel in Berlin
12 3.2.3 Stimulation im Bereich der Unternehmen PV-Strom kann eingesetzt werden für: Wertschöpfungsprozesse Kühlung / Klimatisierung (hohe Korrelation Erzeugung / Verbrauch) Medienerzeugung (Wärme, Druckluft ) Aktuelle Herausforderung: Amortisationszeiten ca. 10 Jahre, Verlängerung um ca. 2 Jahre durch EEG-Umlage. Notwendige Maßnahmen: Entwicklung von Demonstrationsanlagen und Informationen über aktuelle und zukünftige Möglichkeiten über IHK, Unternehmensverbände Wegfall der EEG-Umlage bzw. anderweitige Belohnung für hohen Grünstromanteil könnte Unternehmen die Entscheidung für Photovoltaik erleichtern!
13 3.2.4 Stimulation im Bereich der Kommunen Beispiel: Stadt Erfurt Klimaschutzkonzept vom ZIEL IST: ca. 34 GWh 90 GWh/a entspricht etwa 10% des Strombedarfs Erfurts und resultiert in einer installierten Leistung von über 100 MWp. Damit ist der Bereich der Photovoltaik der für das Klimaschutzkonzept wichtigste Anteil bis 2020 im Bereich der Energieerzeugung. Potenziale für die Eigenversorgung mit PV-Strom: kommunale Einrichtungen (Schulen, Stadtverwaltung, Wirtschaftsgebäude ) Immobilien der Landesentwicklungsgesellschaft LEG bestehende und neue Gewerbegebiete (PV-Anlage als Pflichtausstattung?) Notwendige Maßnahme: Gemeinsame Konzeptentwicklung zwischen Kommune, Stadtwerken, ThEGA und PV-Netzwerk Solarinput zur Umsetzung der Ziele. Eine weitere Chance für eine Bürgerbeteiligung?
14 3. Treiber für ein weiteres Marktwachstum Steigerung der Wettbewerbs -fähigkeit der Technologie Senkung der Komponenten- und Systemkosten durch Hersteller und Forschungseinrichtungen Aktionen zur Marktstimulation Impulse durch Netzwerke, Kommunen, Stadtwerke, Energiegenossenschaften Änderungen von Rahmenbedingungen Unterstützung durch die Politik
15 3.3 Notwendige Rahmenbedingungen Marktunterstützende Maßnahmen: Vollständige Abschaffung der EEG-Umlage auf Eigenverbrauch (aktuell nur bis 10kW Anlagenleistung) Verlässliche Rahmenbedingungen für Investoren: - Beibehaltung der Speicherförderung - Langfristigkeit der Einspeisevergütung - keine weiteren Abgaben/Steuern Reaktivierung des 1000 Dächer Programms in Thüringen (insbesondere zur Erfüllung der kommunalen Ziele) (wirtschaftliche) Anreize für den Einsatz erneuerbare Energien ( Label, Auszeichnung z.b. Ökoprofit für Energienutzung) Förderung von Forschung & Entwicklung (einzelbetrieblich & RIS3)
16 4. Globaler Ausblick und Fazit Der Markt für Photovoltaik wächst weltweit mit ca. 10% pro Jahr Deutschland/Thüringen muss an dieser Entwicklung partizipieren Heimatmarkt, FuE und Produktion!
17 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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