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1 Milchkuhfütterung

2 WIR WACHSEN MIT aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V. Heilsbachstr Bonn Tel.: , Fax:

3 Einleitung 4 Begriffe und Abkürzungen 6 Kosten je kg Milch 8 Leis tungsgerechte Fütterung Schlüssel zum Erfolg 10 Futterbedarf ermitteln 14 Futterqualität optimieren 16 Hochwertiges Grobfutter erzeugen! Was ist zu beachten? 18 Futter untersuchen lassen 20 Zum Grobfutter das passende Kraftfutter 24 Rationen berechnen 26 Rationsplanung mit nxp und RNB 32 Welches Milchleis tungsfutter auswählen? 36 Jeder Bissen bedarfsgerecht mit TMR 39 Anmerkungen zum Fütterungsmanagement 42 Rationskontrolle 43 Einsatz von Computer-Programmen 49 Trockenstehende Kühe richtig füttern 52 Weide gezielt einsetzen! 53 Vergleich der Weidesysteme 55 Aufgewertete Mischrationen beim AMS 57 Gezieltes Füttern entlastet die Umwelt 59 Verringerte Stickstoffdüngung 59 Nährstoffangepasste Fütterung 60 Nährstoffbilanz (N, P) am Beispiel eines Milchviehbetriebes 62 Minderung der Klimagase 64 Fütterung und Milchfettkonsistenz 65 Wie können Fütterungskrankheiten vermieden werden? Milchfieber (Gebärparese, Festliegen) Weidetetanie Pansenazidose (Pansenübersäuerung) Ketose (Acetonämie) 74 Literatur 76 Links 77 Bildverzeichnis 77 aid-medien 78 INHALT 3

4 EINLEITUNG Rentable Milcherzeugung erfordert hohe Leis tungen bei effizientem Einsatz der Produktionsmittel. Durch konsequente Zucht nimmt die genetische Leis tungsfähigkeit der Milchkühe ständig zu. Um diese potenziellen Leis tungen unter Beachtung des Tierwohls zu verwirklichen, ist die Fütterung neben der Haltung (Kuhkomfort) und dem passenden Management von zentraler Bedeutung. Futterbewertungssysteme und Fütterungsempfehlungen werden daher fortlaufend verbessert und angepasst. So sind beispielsweise die Kenngrößen nutzbares Rohprotein (nxp) und Ruminale Stickstoffbilanz (RNB) inzwischen Standard in der Proteinbewertung. Zur Beurteilung der Strukturwirkung der Ration finden die Kenngrößen Strukturwert (SW) oder strukturwirksame Rohfaser allgemein Anwendung. Weitere bereits eingeführte Neuerungen betreffen die Abschätzung der Futteraufnahme und die Berücksichtigung der Kohlenhydrate Stärke und Zucker in der Rationsplanung. Zur Beurteilung der Fasergehalte in den Futtermitteln werden die Detergenzienfasern ADF OM und NDF OM ergänzend angesprochen. Beim Fütterungssystem wird auf die Kurzrasenweide und die Kraftfuttergabe bei Betrieben mit Melkautomat eingegangen. Für eine erfolgreiche Umsetzung der Zielvorgaben sind eine gezielte und fundierte Rationsplanung und eine darauf aufbauende Rationskontrolle das heutige Einmaleins in der Fütterung. Neben den praxisorientierten Vorgaben zur Fütterung werden die Zusammenhänge zu Gesunderhaltung und Umwelt erläutert. 4

5 EINLEITUNG 5

6 BEGRIFFE UND ABKÜRZUNGEN Grobfutter: Futtermittel aus Ganzpflanzen mit weniger als 7,0 MJ NEL/kg TM, z. B. Grasprodukte, Maissilage, Heu, Stroh. Kraftfutter: Futtermittel mit mehr als 7,0 MJ NEL/kg TM und einem TM-Gehalt größer als 55 %, z. B. Getreide, Melasseschnitzel, Mischfutter. Mineralstoffe: Bei den Mineralstoffen werden entsprechend des Vorkommens im Tier Mengen- und Spurenelemente unterschieden. Die Mengenelemente sind: Kalzium = Ca, Phosphor = P, Natrium = Na, Magnesium = Mg und Kalium = K. Wichtige Spurenelemente sind: Zink = Zn und Kupfer = Cu. Netto-Energie-Laktation, abgekürzt NEL: Energie-Bewertungs-System für Milchkühe; Maßstab für den Energiebedarf der Tiere und für den Energiegehalt von Futtermitteln. Die Netto-Energie wird in Megajoule (MJ) einer physikalisch abgeleiteten Einheit für Energie angegeben. Beispiel: Der Erhaltungsbedarf einer 650 kg schweren Kuh beträgt 37,7 Megajoule Netto-Energie-Laktation, abgekürzt 37,7 MJ NEL. Netto-Energie-Laktation ist der Teil der aufgenommenen Energie, der im Produkt (Milch, Zuwachs, Kalb) erscheint und für die Erhaltung benötigt wird. Im Gegensatz zur ME sind die Verluste an Wärme bei der Umsetzung der ME in Milch abgezogen. Neutrale-Detergenzien-Faser, abgekürzt NDF bzw. NDF OM : Rückstand nach Behandlung mit einer neutralen Detergenzien-Lösung. Erfasst werden die Hemicellulosen, die Cellulose und das Lignin und somit die Gesamtheit der Faserstoffe. Beim Grobfutter findet die organische NDF OM (Abzug der Restasche z. B. Sand) Anwendung. nutzbares Rohprotein am Darm, abgekürzt nxp: Das nutzbare Rohprotein ist die am Darm anflutende Rohproteinmenge. Quellen sind das Bakterieneiweiß und das unabgebaute Futterprotein. Futterbewertung und Eiweißbedarf werden bei der Milchkuh in nxp ausgedrückt. Rohasche, abgekürzt XA: Mineralischer Rest, der nach dem Ver brennen von Futtermitteln verbleibt (Veraschung bei 550 C). Rohfaser, abgekürzt XF: In verdünnter Säure und Lauge unlösliche Gerüstsubstanzen (Cellulose und andere). Rohfaser kann in größeren Anteilen nur der Wiederkäuer nutzen. Die Kleinlebewesen (Bakterien und Protozoen) im Pansen des Wiederkäuers bilden daraus überwiegend Essigsäure, welche die Milchkuh für den Aufbau des Milchfettes benötigt. 6

7 BEGRIFFE UND ABKÜRZUNGEN Rohprotein, abgekürzt XP: Der Rohproteingehalt ergibt sich aus dem Stickstoffgehalt, der mit 6,25 multipliziert wird (Protein enthält durchschnittlich 16 % Stickstoff). Für die Mastrinder und Mutterkühe erfolgt die Bewertung der Futtermittel auf der Basis Rohprotein. Ruminale N-Bilanz, abgekürzt RNB: In den Vormägen (Rumen) wird N (Stickstoff) aus dem Futterprotein freigesetzt und von den Mikroben zur Bildung von Mikrobenprotein eingebaut. Die Ruminale N-Bilanz gibt nun an, ob im Pansen bei der Umsetzung der einzelnen Futtermittel N im Mangel oder im Überschuss ist. Maßgebend ist die RNB in der gesamten Ration. Saftfutter: Feuchte Futtermittel (weniger als 55 % TM) mit mehr als 7,0 MJ NEL/kg TM, z. B. Futterrüben, Kartoffeln und Kartoffelprodukte, Pressschnitzelsilage, Möhrentrester, Biertreber. Saure-Detergenzien-Faser, abgekürzt ADF bzw. ADF OM : Rückstand an Faserstoffen (Lignin, Cellulose), der nach dem Kochen schwefelsaurer Lösung übrig bleibt. Lignin (Holzstoffe) ist unverdaulich, Cellulose ist nur zum Teil verdaulich. Beim Grobfutter findet die organische ADF OM (Abzug der Restasche z. B. Sand) Anwendung. Strukturwert, abgekürzt SW: Relativzahl zur Bewertung der Futterstruktur; Basis sind Kauzeitmessungen (Speichelfluss) und Fütterungsversuche zum kritischen Kraftfutteranteil in der Ration. Total-Misch-Ration, abgekürzt TMR: Komplett gemischte Rationen für bestimmte Leis tungsgruppen, die keine zusätzlichen Kraftfuttergaben erforderlich machen. Trockenmasse, abgekürzt TM: Anteil eines Futtermittels, der nach Trocknung bis zur Gewichtskonstanz (bei 105 C) übrig bleibt. Nur in der Trockenmasse sind Energie und Nährstoffe enthalten. Umsetzbare Energie, abgekürzt ME: Maßstab für den Energiegehalt und den Energiebedarf bei Jungrindern und in der Rindermast. Gemessen wird die ME ebenfalls in MJ. Die Umsetzbare Energie ist der Anteil der gesamten chemisch gebundenen Energie, der nach Abzug der Energieverluste in Kot, Harn und Methan für Umsetzungen im Tierkörper zur Verfügung steht. 7

8 KOSTEN JE KG MILCH Aufgrund der eher niedrigen Milchpreise und vielfach steigenden Futterkosten steht die Milchviehhaltung stets unter Druck. Da mit der Höhe der Milchleis tung die Wirtschaftlichkeit in der Regel steigt, ist das Leis- tungsvermögen der Kühe so weit wie möglich zu nutzen. Der Tabelle 1 sind die Kosten der Milchviehhaltung in Abhängigkeit vom Leistungsniveau zu entnehmen. Den Kosten stehen die Erlöse an Milch und Kalb gegenüber. Tabelle 1: Kosten je kg Milch nach Leis tungsniveau Jahresmilchleis tung (kg/kuh) Sonstige Kosten (Tierarzt, Energie, Wasser, Verzinsung usw.) je Kuh und Jahr je kg Milch 3,3 Cent 3,0 Cent 2,8 Cent 2,6 Cent Bestandsergänzung* je Kuh und Jahr je kg Milch 2,5 Cent 2,6 Cent 2,6 Cent 2,6 Cent Milchleis tungs- und Mineralfutter je Kuh und Jahr je kg Milch 4,4 Cent 5,6 Cent 6,2 Cent 6,7 Cent Grobfutter (unterstellte Leis tung aus Grobfutter: kg) je Kuh und Jahr je kg Milch 10,5 Cent 9,2 Cent 7,5 Cent 6,7 Cent Gebäude und Geräte je Kuh und Jahr je kg Milch 5,5 Cent 4,7 Cent 4,2 Cent 3,9 Cent Lohn (45 Stunden x 11 ) je Kuh und Jahr 495 je kg Milch 9,0 Cent 7,1 Cent 5,8 Cent 5,0 Cent erfasste Kosten je kg Milch ohne Lohn 26,2 Cent 25,1 Cent 23,3 Cent 22,5 Cent mit Lohn 35,2 Cent 32,2 Cent 29,1 Cent 27,5 Cent * selbsterzeugte Jungkühe; Differenz Jungkuh zu Altkuh 8

9 KOSTEN JE KG MILCH Bild 1: Durch die eher niedrigen Milchpreise steht die Milchviehhaltung meistens unter starkem Druck. Die Kälbererlöse machen je nach Kälberpreis ( Euro) und Leis tungsniveau 1,5 bis 5 Cent je kg Milch aus. Eine gezielte Fütterung ist Voraussetzung zur Ausschöpfung des Leis tungsvermögens der Tiere und zur Einsparung von Kosten. Über die Ausschöpfung des Leis tungsvermögens der Kühe mit einer gezielten Fütterung werden auch die mit Kot und Harn ausgeschiedenen Mengen an Stickstoff und Phosphor je kg Milch reduziert. Bei gegebener Milchquote reduziert sich so der Nährstoffanfall aus der Milchviehhaltung. Rentabilität und umweltschonende Produktion setzen daher eine gezielte und leis tungsgerechte Fütterung voraus. In weidebetonten Systemen steht als entscheidende Kenngröße die erzeugte Milchmenge je ha Weide und nicht die Milchleis tung je Kuh im Vordergrund. 9

10 LEIS TUNGSGERECHTE FÜTTERUNG SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG Bild 2 Anpassung der Fütterung an die Milchleis tung zeigt den Verlauf der Laktationskurve bei einer Leis tungsspitze von 36 kg Milch pro Kuh und Tag. Nach der blauen angetreppten Kurve wird die Kuh richtig, das heißt entsprechend dem Laktationsverlauf gefüttert. Die grüne Treppe ergibt sich bei den zwei wichtigsten Fütterungsfehlern: Unterversorgung in der Laktationsspitze und Überversorgung bei abfallender Milchleis tung. Unterversorgung in der Laktationsspitze: Eine bedarfsgerechte Energieversorgung ist bei hoher Einsatzleis tung schwierig, weil das Futteraufnahmevermögen der Kuh begrenzt ist. Die Grenze liegt, je nach Rasse und Typ, bei 20 bis 25 kg Trockenmasse täglich abhängig von der Rationsgestaltung (Verdaulichkeit, Durchgangszeit), dem Fütterungsmanagement, der Futterhygiene und dem Ernährungs- und Allgemeinzustand der Kuh. Bis zur Laktationsspitze liegt die Futteraufnahme um etwa 1 bis 3 kg unter der maximalen Aufnahme (Faustzahl: maximale Trockenmasse-Aufnahme = ca. 3,5 % des Körperge- Bild 2: Anpassung der Fütterung an die Milchleis tung Milchleis tung (kg je Kuh und Tag) Stoffwechsel-Belastung Energie-Defizit Fruchtbarkeitsstörungen Energie-Überschuss 10 Laktationsverlauf richtige Fütterung falsche Fütterung Laktationsmonat 10

11 LEIS TUNGSGERECHTE FÜTTERUNG SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG wichtes). Mit dieser Menge deckt die Kuh den Energiebedarf für höchstens 30 bis 40 kg Tagesmilchleis tung. Ein Teil des Energiebedarfs kann darüber hinaus durch den Abbau von Körpersubstanz (Fett) gedeckt werden. Wegen des begrenzten Futteraufnahmevermögens muss sich mit steigender Milchleis tung die Energiekonzentration im Futter beispielsweise durch Kraftfutter erhöhen, wie das Bild 3 zeigt. Bei energiereichen Rationen ist die Grenze der wiederkäuergerechten Fütterung schnell erreicht. Wie Bild 3 zeigt, verzehrt eine Kuh bei einer Tagesleis tung von 38 kg Milch täglich etwa 22 kg Trockenmasse. Davon entfallen etwa 11 kg auf das Grobfutter und 11 kg auf das Kraftfutter. Das entspricht einem Verhältnis von 50 % Grobfutter-Trockenmasse zu 50 % Kraftfutter-Trockenmasse in der Ration. Der Grobfutter-Anteil sollte nicht niedriger sein, weil dann die Ration nicht mehr wiederkäuergerecht ist, das heißt zu wenig Faserstoffe (NDF OM ) und Strukturfutter enthält. Das braucht die Kuh aber für eine geregelte Pansenfunktion. Strukturwirksame Faser ist die Voraussetzung für intensives Wiederkauen. Hierbei fließen große Speichelmengen in den Pansen. Sie verhindern, dass es im Pansen zu sauer wird, denn es werden dort große Mengen Essigsäure, Propionsäure und Buttersäure gebildet. Eine Übersäuerung des Pansens würde zu einem Absinken des Milch- Bild 3: Aufnahme an Grob- und Kraftfutter mit steigender Milchleis tung (6,3 MJ NEL/kg TM im Grobfutter, Kraftfutter der Energiestufe 3) kg TM je Tier und Tag Kraftfutter Grobfutter Milchleis tung (kg je Tier und Tag) 11

12 Bild 4: Um das genetische Leis tungspotenzial der Milchkühe auszuschöpfen, müssen sie leis tungs- und wiederkäuergerecht gefüttert werden. fettgehaltes und der Futteraufnahme führen. In ungünstigen Fällen kommt es zur Pansenazidose (Pansenübersäuerung), die ohne Behandlung zu Todesfällen führen kann. Zur Sicherstellung der Strukturwirkung sollte der Strukturwert der Gesamtration (SW) nicht unter 1,2 liegen. Der Rohfaseranteil in der Trockenmasse der Gesamtration soll etwa 17 % nicht unterschreiten. Zwei Drittel dieser Rohfaser müssen aus strukturwirksamem Grobfutter kommen (z. B. Grassilage, Maissilage, Heu, Stroh). Zur Beurteilung der Strukturwirkung sind im Rahmen der Rationskontrolle das Wiederkauen, die Pansentätigkeit und die Kotkonsistenz zu beobachten. Alternativ zur Rohfaser können die Gehalte an Detergenzienfasern bestimmt werden. Unterschieden wird hierbei in ADF (saure Detergenzienfaser) und NDF (neutrale Detergenzienfaser). Vor allem in Nordamerika und Großbritannien sind diese Größen üblich. Wie bei der Rohfaser handelt es sich bei ADF und NDF um rein analytische Größen. Zur Beurteilung der Strukturwirkung muss bekannt sein, aus welchem Futter die ADF und NDF stammen. Bei Grobfutter ist für die Bestimmung von ADF und NDF die Asche in Abzug zu bringen, um die Verschmutzung zu berücksichtigen. Daher sollte bei Grobfutter die ADF OM und die NDF OM (OM = organisch, nach Veraschung der ADF bzw. NDF) verwendet werden. Eine Weiterentwicklung in der Beurteilung der Strukturwirkung der Futtermittel ist der Strukturwert (SW) nach De Brabander und Mitarbeiter. Diese Größe ist in Belgien in Kauzeitmessungen und Fütterungsversuchen zum kritischen Kraftfutteranteil abgeleitet worden. Die Werte für den SW schwanken je nach Futtermittel zwischen 0,17 für Roggen und +4,3 je kg TM für Stroh. Angestrebt wird ein SW in der Gesamtration von mindestens 12

13 LEIS TUNGSGERECHTE FÜTTERUNG SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG Bild 5: Große Mengen an strukturarmen Grobfutter, wie junges Gras, können die Strukturversorgung der Kuh gefährden. 1,2 je kg TM für melkende Tiere und von 2,0 für trockenstehende Tiere. In der Praxis sind der SW und die strukturwirksame Rohfaser als Kenngrößen zur Beurteilung der Strukturwirkung gebräuchlich. Auf die Strukturversorgung ist besonders bei Rationen zu achten, die größere Mengen an strukturarmen Grob- und Saftfuttermitteln enthalten, wie beispielsweise körnerreiche Maissilage, Weidegras, Rüben oder Zwischenfrüchte. Sinkt der Rohfaseranteil in der Trockenmasse der Gesamtration unter 17 % ab, z. B. bei jungem Weidegras, Rübenblatt oder hohen Kraftfuttergaben, sind Durchfall, Leis tungsabfall besonders beim Milchfettgehalt und Stoffwechselstörungen die Folge (Pansenazidose). Außerdem sollte der Anteil leichtlöslicher Kohlenhydrate (Stärke und Zucker) höchstens 25 % der täglichen Trockenmasse-Aufnahme betragen (bei Maissilage-Rationen max. 28 %). Bei hohen Leis tungen werden darüber hinaus gewisse Mengen an beständiger Stärke (25 bis 50 g je kg TM) gefordert. Beständige Stärke ist der Anteil an Stärke, der nicht im Vormagen abgebaut wird. Hohe Anteile an beständiger Stärke haben ausgereifte Maisprodukte (20 bis 45 %). Gering sind die Anteile beim Getreide mit 10 bis 15 %. Trocknung fördert die Beständigkeit der Stärke und Silierung senkt diese. Die tägliche Futterration sollte, sofern keine geschützten Fette (Futterfette, die von den Mikroorganismen im Pansen nicht abgebaut werden) eingesetzt werden, nicht mehr als 4 % Rohfett in der Trockenmasse enthalten. Energetische Überversorgung bei abfallender Milchleis tung: Im letzten Laktationsdrittel ist die Gefahr einer Überversorgung gegeben. In dieser Phase setzen überernährte Kühe verstärkt Körperfett an, das sie zu Be ginn der nächsten Laktation wieder abbauen. 13

14 Die Folgen sind: Verminderte Futteraufnahme, Leberschäden, Ketosegefahr und Fruchtbarkeitsstörungen. Um das zu vermeiden, bedarf es einer leis tungs- und wiederkäuergerechten Fütterung der Milchkuh. Eine erfolgreiche Fütterung fängt bereits bei der Futterplanung und -gewinnung an. Empfehlungen für eine leis tungs- und wiederkäuergerechte Fütterung: Den Anbau von Futterpflanzen und Siloraumbedarf exakt planen und nachhalten; Futtervorräte möglichst genau erfassen: Flächenerträge erfassen (Fuhrwerkswaage bzw. Online-Messung am Häcksler, Ladewagen ) oder Silos ausmessen und den Inhalt berechnen (m 3 multipliziert mit dem Raumgewicht des Silierguts); Grünfutter zeitig ernten (vor dem Ähren-/Rispenschieben); Grobfutter untersuchen lassen (TM, NEL, nxp, RNB etc.); Milchmengen täglich erfassen und Milchkontrolldaten nutzen; leis tungs- und wiederkäuergerechte Rationen zusammenstellen; für Hochleis tungskühe in der ersten Phase der Laktation das beste Grobfutter reservieren; im letzten Laktationsdrittel die Fütterung der abfallenden Milchleis tung anpassen; Kraftfutter auf das Grobfutter abstimmen, auswählen und gezielt zuteilen; passende Fütterungstechnik gezielt anwenden; Möglichkeiten der Rationskontrolle nutzen. FUTTERBEDARF ERMITTELN Ziel ist es, durch hohe Grobfutter-Aufnahmen, die Kuh wiederkäuergerecht auszufüttern und möglichst viel Milch aus dem Grobfutter zu erzeugen, um die Futterkosten je kg Milch zu senken. Frisst eine Kuh beispielsweise 13 kg statt 12 kg Grobfutter-Trockenmasse täglich, verringern sich die Futterkosten je kg Milch um 0,5 bis 1 Cent. Die Maßnahmen, die notwendig sind, um eine hohe Grobfutter-Aufnahme zu erreichen, sind auf den folgenden Seiten beschrieben. Zunächst muss genügend Grobfutter von guter Qualität vorhanden sein. Über die notwendigen Futtermengen und den erforderlichen Flächenbedarf informiert Tabelle 2. Für eine aussagefähige Futterplanung sind die Vorräte zu erfassen: Dazu gehören Flächenerträge erfassen oder abschätzen, Silos ausmessen und Inhalt (Futtermenge) berechnen nach der Gleichung: Festgestellter Siloraum in m 3 x Raumgewicht der Silage in dt/m 3. Die Futtervorräte werden auf die einzelnen Tiergruppen für einen bestimmten Fütterungszeitraum verteilt. Gleichzeitig muss der Jahresfutterplan auch die Grünfütterung im Sommer einschließen, gleichgültig, ob die Tiere Weidegang haben oder im Stall gefüttert werden. Die einzelnen Futterperioden müssen lückenlos aufeinanderfolgen. Der Futterplan sollte eine Futterreserve für etwa 50 Tage (Trockenzeiten, Ertragsausfälle) berücksichtigen. Beispiele zur Ermittlung des Siloraumbedarfes enthält Tabelle 3. 14

15 LEIS TUNGSGERECHTE FÜTTERUNG SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG Tabelle 2: Futter- und Flächenbedarf je Großvieheinheit für 200 Futtertage Rationssysteme Tagesgaben in kg Trockenmasse Flächenbedarf in ha bei Erträgen * von: 80 dt TM/ha 100 dt TM/ha 120 dt TM/ha Grassilage 12 0,35 0,28 Grassilage + Maissilage Grassilage + Maissilage ,24 0,15 0,19 0,11 0,11 0,16 Heu 5 0,14 0,11 Futterrüben 4 0,09 0,07 CCM (Corn-Cob-Mix) 2 0,05 0,04 * 15 % Verluste bei Silage, 20 % bei Heu, 10 % bei Futterrüben, 5 % bei CCM Tabelle 3: Siloraumbedarf je Großvieheinheit für 200 Futtertage, 10 % Verluste vom Vorrat 0,08 0,14 Grassilage Grassilage Maissilage Maissilage Trockenmasse 35 % 45 % 30 % 35 % Raumgewicht * 6,0 dt/m 3 5,0 dt/m 3 7,5 dt/m 3 6,5 dt/m 3 Tagesgabe 30 kg 20 kg 25 kg 15 kg 15 kg 25 kg 15 kg 25 kg Raumbedarf je Großvieheinheit 11,0 m 3 7,3 m 3 10,0 m 3 6,0 m 3 4,4 m 3 7,3 m 3 5,1 m 3 8,5 m 3 * Raumgewicht von Heu, lose 0,7 dt/m 3 ; Hochdruckballen 1,7 dt/m 3 Bild 6: Eine hohe Grobfutteraufnahme ist die Voraussetzung für eine gute Stoffwechselgesundheit. 15

16 Bild 7: Für eine aussagekräftige Futterplanung müssen die Futtermenge und die Qualität der Silage bekannt sein. Bild 8: Der Schnittzeitpunkt des Grases entscheidet maßgeblich über die Energiekonzentration des Futters. Bei der Winter- wie der Sommerfütterung ist neben der Futtermenge die Futterqualität entscheidend für den Erfolg im Stall. FUTTERQUALITÄT OPTIMIEREN Der richtige Schnittzeitpunkt des Grases liegt vor dem Ähren-/Rispenschieben. Bei frühem Schnitt beträgt die Energiekonzentration in der Silage etwa 6,3 MJ NEL je kg Trockenmasse und der Trockenmasseverzehr steigt auf 12 bis 13 kg je Kuh und Tag. Die energetische Leis tung aus dem Grobfutter liegt bei etwa 13 kg Milch je Kuh und Tag. Bei späterem Schnitt am Ende der Blüte sinkt die Energiekonzentration auf 5,0 MJ NEL und weniger je kg Trockenmasse und die Futteraufnahme geht auf 9 bis 10 kg Trockenmasse je Kuh und Tag zurück. Dementsprechend fällt auch die Milchleis tung aus dem Grobfutter. Für den Schnittzeitpunkt des Grases zur Heu gewinnung gilt im Prinzip das Gleiche wie für Silage. Gute Grassilage soll einen Trockenmassegehalt von 30 bis 40 % haben. Bei Maissilagen ist ein Trockenmassegehalt von etwa 30 bis 37 % anzustreben (siehe Tabelle 4). Möglichst niedrig sollten die Gehalte an Rohasche liegen. Der optimale Rohfasergehalt liegt bei der Grassilage zwischen 22 und 25 % und für die Maissilage zwischen 17 und 21 % der Trockenmasse. Zu beachten ist, dass bei der Silierung durch die entstehenden Verluste die Fasergehalte steigen. Aus der Tabelle 4 sind die Orientierungswerte für gute Silagen einschließlich ADF OM und NDF OM zu entnehmen. Im Siliergut sind geringere Gehalte an Faser anzustreben, da durch 16

17 LEIS TUNGSGERECHTE FÜTTERUNG SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG Bild 9: Ein Silo sollte zügig gefüllt und das Siliergut ausreichend verdichtet werden. Tabelle 4: Anzustrebende Gehalte in Gras- und Maissilage für Milchkühe Grassilage Maissilage Trockenmasse, % 30 bis bis 37** Rohasche, % der TM < 10 < 4 Rohprotein, % der TM < 17* < 9 ADF OM, % der TM NDF OM, % der TM Stärke, % der TM keine > 30 NEL, MJ je kg TM 6,4 bzw. 6,1*** 6,6 nxp, g je kg TM > 135 > 132 RNB, g je kg TM < 6 8 bis 9 * 15 % bei Feldgrassilage; ** in Abhängigkeit vom Kornanteil; *** 1. Schnitt bzw. Folgeschnitte den Abbau von Kohlenhydraten in der Silierung die Gehalte an ADF OM ansteigen. Gute Grassilage für Milchkühe sollte im ersten Schnitt 6,4 MJ NEL und in den Folgeschnitten mindes tens 6,1 MJ NEL/kg TM enthalten. Bei der Mais silage sind 6,6 MJ NEL/kg TM und mehr anzustreben. 17

18 HOCHWERTIGES GROBFUTTER ERZEUGEN! WAS IST ZU BEACHTEN? Grassilage* Erntetermin: Wiesen, Mähweiden und Feldgrasbestände im Schossen mähen. Fasergehalte: 21 bis 24 % Rohfaser bzw. 22 bis 25 % ADF OM in der TM des Silierguts. Schnitthöhe: nicht zu tief (> 5 cm) und mit Aufbereiter mähen. Anwelkprozess: rasches Anwelken durch lockere Breitablage und sofortiges Zetten. Siliertechnik: Gras mit 30 bis 40 % Trocken masse mit Silierwagen/Exakthäckslern silieren, Gras mit bis zu 50 % Trockenmasse als Wickelsilage silieren. Theoretische Häcksellänge: kleiner als 4 cm. Siliermittel**: In Abhängigkeit von der Qualität des Silierguts wählen (je nach Feuchtegrad, Alter, Witterungsverlauf usw.), homogene Verteilung sicherstellen. Maissilage Erntetermin: wenn der Trockenmassegehalt im Siliergut 30 bis 37 % beträgt; min. 58 % TM im Korn max. 25 % TM in der Restpflanze. Siliertechnik: gleichmäßige Zerkleinerung, Nachzerkleinerung der Körner sicherstellen. Theoretische Häcksellänge: 5 bis 8 mm. Nacherwärmung vorbeugen: Vorschub passend einstellen (min. 1,5 m/woche im Winter und 2,5 m/woche im Sommer), ausreichende Verdichtung insbesondere im oberen Silobereich sicherstellen etc., bei Bedarf Siliermittel der Wirkungsrichtung 2 zur Vorbeuge einsetzen. Bild 10: Neben den feststehenden Silos wird vor allem in kleineren Betrieben oder bei vielen, entfernten Schlägen auch Ballensilierung durchgeführt. Ein wesentlicher Vorteil ist die geringere Gefahr der Nacherwärmung. 18 * siehe aid Heft 1563/2011 Qualitäts- Grassilage vom Feld bis in den Trog ** siehe Praxishandbuch Futter- und Substratkonservierung: Silagebereitung, Siliermittel, Dosiergeräte, Silofolien 8. Auflage 2011; DLG-Verlag Frankfurt a. M.

19 LEIS TUNGSGERECHTE FÜTTERUNG SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG Silierung Silobefüllung: schnelles, sauberes und gleichmäßiges Befüllen (Schichthöhe max. 30 cm). Verfestigung mit Walzschlepper oder Radlader mit hohem Andrückgewicht. Siloabdeckung: unmittelbar nach der Befüllung mit Unterzieh- und Deckfolie; Einsatz von DLG-geprüfter Folie, ausreichend beschweren und vor Zerstörung schützen, eventuell Netze gegen Krähen einsetzen. Heu Schnittzeitpunkt: vom Schossen bis zum Beginn des Ähren-/Rispenschiebens. Anwelkprozess: baldmögliches Zetten; Narbenverletzungen (Verschmutzung) unbedingt vermeiden. Bröckelverluste durch schonendes Wenden minimieren, unbedingt auf richtige Geräteeinstellung und Fahrgeschwindigkeit achten. Heu aus Bodentrocknung mit über 85 % Trockenmasse einfahren. Bild 11: Der Nährstoffgehalt, die Futteraufnahme und die Haltbarkeit einer Silage hängen maßgeblich von der Gärqualität ab (hier eine Grassilage mit Fehlgärungen). 19

20 FUTTER UNTERSUCHEN LASSEN Eine zeitnahe Futtermittelanalyse ist Voraussetzung für eine sachgerechte Rationsplanung. Tabellenwerte geben nur Anhaltspunkte (siehe Tabelle 5, Seite 22) und können im Einzelfall von den tatsächlichen Gehalten abweichen. Zwischen der Grassilage jung und überständig liegen beispielsweise mehr als 1,0 MJ NEL je kg Trockenmasse. Mit dem Auge lassen sich solche Unterschiede nicht einschätzen. In noch stärkerem Maß gilt dies für Differenzen in der RNB. Deshalb ist jedem Futterstapel eine Durchschnittsprobe zu entnehmen und rechtzeitig an die zuständige Untersuchungsanstalt zu senden. Untersucht werden bei Grassilagen und Heu die Gehalte an Trockenmasse, Rohasche, Rohprotein, Rohfaser, Zucker, ADF OM, Ca, P, Na, Mg, bei Maissilagen statt Zucker und ADF OM die Gehalte an Stärke und NDF OM. Bild 12: Für die Probennahme bei Silagen sollte ein Bohrstock verwendet werden, dessen Länge der Mietenhöhe angepasst ist. Je nach Silogröße wird aus zwei bis drei Einstichen an verschiedenen Stellen eine Mischprobe zusammengestellt, die an die Untersuchungsanstalt geschickt wird. 20

21 LEIS TUNGSGERECHTE FÜTTERUNG SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG Aus den Analysenwerten werden die Energiegehalte (NEL und ME) und der Proteinwert (nxp, RNB) des Futters errechnet. Zur Energieschätzung werden ergänzend das Rohfett und die Gasbildung oder die Zelluloselöslichkeit (ELOS) ermitttelt. Trockenmassebestimmungen führen auch viele Landwirtschaftsämter und -schulen durch. Grundsätzlich empfiehlt sich bei der Grassilage die Analyse auf Mineralstoffe (mindestens Kal zium und Phosphor). Neben dem Grobfutter kommen Kraftfutter zur Anhebung der Energiedichte der Ration zum Einsatz. Futter mit Energiegehalten von über 7,0 MJ NEL je kg Trockenmasse gelten als Kraftfutter. Nach dem Trockenmassegehalt wird zwischen energiereichem Saftfutter (u. a. Pressschnitzelsilage, Kartoffelprodukte) und lufttrockenem Kraftfutter (z. B. Getreide) unterschieden. Auch bei den Kraftfuttern lohnen Futteranalysen, da die Gehalte merklich schwanken. Das Leis tungsfutter für die Kühe kann selbst gemischt oder zugekauft werden. Bei zugekauftem Mischfutter hat der Hersteller die wertbestimmenden Inhaltsstoffe anzugeben, die Angabe der NEL ist freiwillig. Bild 13: Untersuchungen der betriebseigenen Futter mittel sind notwendig, um eine sachgerechte Rationsplanung durchführen zu können. Bei zugekauftem Mischfuttermittel gibt der Hersteller die wertbestimmenden Inhaltsstoffe an. 21

22 Tabelle 5: Energie- und Nährstoffgehalte einiger Futtermittel je kg Trockenmasse Inhaltsstoff* TM (%) ME (MJ) NEL (MJ) XP (g) nxp (g) RNB (g) Grobfutter Ganzpflanzensilage, Weizen 45 9,3 5, ,0 Grassilage, 1. Schnitt, jung 40 10,7 6, ,6 Grassilage, 1. Schnitt, mittel 40 10,2 6, ,5 Grassilage, 1. Schnitt, überständig 40 9,5 5, ,7 Heu, mittel 86 9,1 5, ,2 Maissilage, gut 34 11,0 6, ,5 Maissilage, mittel 30 10,6 6, ,2 Weide, Frühjahr 16 11,0 6, ,8 Weide, Sommer 16 10,3 6, ,6 Energiereiche Saftfutter Biertrebersilage (frisch, 21 % TM) 24 11,5 6, ,8 Kartoffeln 22 13,1 8, ,6 Pressschnitzelsilage 22 11,9 7, ,4 Kraftfutter Gerste 88 12,8 8, ,4 Hafer 88 11,5 7, ,0 Mais 88 13,3 8, ,4 Melasseschnitzel 91 12,0 7, ,9 Rapsextraktionsschrot, 00-Typ 89 11,8 7, ,1 Roggen 88 13,3 8, ,8 Sojaextraktionsschrot 88 13,7 8, ,6 Triticale 88 13,1 8, ,0 * Erläuterung der Abkürzungen siehe Seiten 6 und 7 22

23 LEIS TUNGSGERECHTE FÜTTERUNG SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG XF (g) SW XA (g) Ca (g) P (g) Na (g) Mg (g) K (g) 227 1, ,6 2,7 0,2 1, , ,2 4,0 1,5 2, , ,9 3,8 1,5 2, , ,7 3,6 1,5 2, , ,8 3,1 0,6 1, , ,5 2,4 0,1 1, , ,5 2,4 0,1 1, , ,2 4,0 1,0 1, , ,2 3,8 1,0 1, , ,4 6,0 0,3 2, , ,4 2,7 0,3 0, , ,8 0,9 0,5 2, , ,7 4,0 0,3 1, , ,2 3,7 0,2 1, , ,4 3,2 0,2 1, , ,5 0,9 2,2 2, , ,0 14,0 0,5 5, , ,6 3,7 0,1 1, , ,4 7,3 0,2 3, , ,4 4,3 0,1 1,1 6 23

24 ZUM GROBFUTTER DAS PASSENDE KRAFTFUTTER Für die Leis tungsfütterung der Milchkühe gibt es eine Reihe von Mischfuttern. Sie unterscheiden sich im nxp-, Energie- und Mineralstoffgehalt sowie im nxp-energie-verhältnis und der RNB. So können einerseits unterschiedliche wirtschaftseigene Grobfutterrationen durch die geeigneten Futter ausgeglichen und aufgestockt, andererseits aus der Kombination mit Getreide und Melasseschnitzeln verschiedene Milchleis tungsfutter zusammengestellt werden. Eine erste Eingruppierung ergibt sich aus dem Rohproteingehalt. Futter mit niedrigem Rohproteinniveau (kleiner als 16 %) sollen Überschüsse aus der Grundration ausgleichen. Futter mit hohem Rohproteingehalt (größer als 28 %) sollen negative RNB beispielsweise in maissilagebetonten Grundrationen beheben. Milchleis tungsfutter mit 25 % Rohprotein werden mit Getreide oder Melasseschnitzeln im Verhältnis 1 zu 1 verschnitten, um ein ausgeglichenes Leis tungsfutter zu erhalten. Des Weiteren erfolgt eine Unterscheidung der Milchleis tungsfutter nach dem Energiegehalt. Zur besseren Übersicht wurden folgende Energiestufen mit der Futtermittelwirtschaft vereinbart: Energiestufe 2 = 6,2 MJ NEL je kg Energiestufe 3 = 6,7 MJ NEL je kg Energiestufe > 3; mindestens 7,0 MJ NEL je kg mit folgenden Milcherzeugungswerten nach NEL (kg Milch mit 4 % Fett je kg Kraftfutter): Energiestufe 2 = 1,90 kg Milch Energiestufe 3 = 2,05 kg Milch Energiestufe > 3 (7,2 MJ NEL/kg) = 2,20 kg Milch Typische Milchleis tungsfutter sind der Tabelle 7 zu entnehmen. Unterschieden wurde zwischen Ausgleichskraftfutter (Ausgleich Bild 14: Kraftfutter gibt es in unterschiedlichen Energiestufen. Sie können über Abrufstationen für jedes Tier leis tungsgerecht dosiert werden. 24

25 LEIS TUNGSGERECHTE FÜTTERUNG SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG Tabelle 6: Übliche Milchleis tungsfutter (empfohlen für Grobfutterrationen mit ausgeglichener RNB und leichtem Vorlauf im nxp) mittlere Milchleis tungen: Energiestufe 2 mit 145 g nxp und 4 g RNB (17 % Rohprotein) Energiestufe 3 mit 160 g nxp und 4 g RNB (18,5 % Rohprotein) hohe Milchleis tungen: Energiestufe > 3 mit 170 g nxp und 4 g RNB (19,5 % Rohprotein) Tabelle 7: Typische Gehalte in Milchleis tungs- und Ausgleichskraftfutter I. Milch leistungs futter II. Ausgleichs- Kraftfutter Energiestufe NEL MJ/kg nxp g/kg RNB g/kg Kalzium g/kg Phosphor g/kg Natrium g/kg 2 6, ,5 4,0 2,0 3 6, ,9 4,2 2,0 > 3 7,2* ,2 4,4 2,0 2 6, ,0 7,0 5,0 3 6, ,0 3,0 4,0 * z. B. bei Einsatz von Weizen und Mais der Grundration mit nxp, RNB, Mineral- und Wirkstoffen) und Milchleis tungsfutter (Fütterung zu ausgeglichenen Rationen nach Leistung). Milchleis tungsfutter oberhalb der Energiestufe 3 sollten mindestens 7,0 MJ NEL je kg enthalten. Entsprechend den Abstufungen zwischen den Energiestufen 2 und 3 von 0,5 MJ NEL je kg resultiert für eine teils aus- Bild 15: Kühe haben auch einen Bedarf an Mineralstoffen. Mineralfutter werden am besten in die Ration eingemischt. 25

26 gelobte Energiestufe 4 ein Wert von 7,2 MJ NEL/kg. Eine Stufe unter der Energiestufe 2 wurde nicht mehr vereinbart, da es sich nicht mehr um Kraftfutter handelt (weniger als 7,0 MJ/kg TM). Die Milchleis tungsfutter sind so konzipiert, dass die erforderliche Mineralstoff- und Vitaminversorgung für die abzudeckende Milchleis tung nach NEL gewährleistet ist. Die Ausgleichskraftfutter mit hoher positiver RNB sollen insbesondere maissilagereiche Rationen ausgleichen. Entsprechend erhöht sind die Mineralstoffgehalte. Auf ein Mineralfutter kann so verzichtet werden. Für Grundrationen mit stark positiver RNB (Grassilage, Weide) sind die Ausgleichsfutter mit stark negativer RNB konzipiert. Der nxp-wert im Milchleistungsfutter richtet sich nach der jeweiligen Ration. Höhere Anforderungen bestehen zu Beginn der Laktation bei hochleistenden Tieren. Es empfiehlt sich daher gegebenenfalls ein spezielles Milchleis tungsfutter für die hochleistenden und frischmelkenden Tiere. Auf Preiswürdigkeit achten! Beim Einkauf von Milchleis tungsfutter entscheidet nicht der Preis je Dezitonne, sondern der Preis je 10 MJ NEL. Beispiele: 1. Ein Milchleis tungsfutter mit 6,2 MJ NEL/kg kostet 18 je dt. Mit einer Dezitonne dieses Futters sind etwa 189 Liter Milch zu erzeugen (29 Cent/10 MJ NEL). 2. Ein Milchleis tungsfutter mit 6,7 MJ NEL/kg kostet 19 je dt. Mit einer Dezitonne dieses Futters sind etwa 211 Liter Milch zu erzeugen (28 Cent/10 MJ NEL). Fazit: Je 100 kg Milch werden im ersten Fall 9,52, im zweiten Fall 9,00 aufgewendet. Selbst bei gleichen Kraftfutterkosten je kg Milch ist das energiereiche Milchleis tungsfutter zu bevorzugen. Es erzeugt je kg mehr Milch und verdrängt somit weniger betriebseigenes Grobfutter aus der Ration. RATIONEN BERECHNEN Ausgangsdaten sind die Ergebnisse der Grobfutteruntersuchung und der Milchleistungsprüfung. Aus der Milchleis tung ergibt sich der tägliche Bedarf einer Kuh (siehe Tabelle 8). Angeführt sind die Angaben je Kuh und Tag und je kg Trockenmasse. Die Größen je kg Trockenmasse sind für die Total-Misch-Ration (TMR) (siehe Kapitel Jeder Bissen bedarfsgerecht mit TMR, Seite 39) heranzuziehen. Grundsätzlich hat die Rationsplanung auf Basis der betriebsspezifischen Gewichte der Kühe und der realisierbaren Gehalte an Milchfett und Milcheiweiß zu erfolgen. Die Ration ist zu berechnen auf: Trockenmasse, Energiegehalt (MJ NEL), nutzbares Rohprotein (nxp), Ruminale N-Bilanz (RNB), Strukturwert (SW) und Rohfasergehalt sowie Kalzium-, Phosphor-, Magnesium- und Natriumgehalt. 26

27 LEIS TUNGSGERECHTE FÜTTERUNG SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG Tabelle 8: Empfohlene Versorgung von Milchkühen mit Energie, nutzbarem Rohprotein (nxp) und Mineralstoffen (650 kg Lebendmasse, Milch 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß)* Leis tung (kg Milch) TM-Aufnahme (kg/tag) Energie MJ NEL nxp (g) Ca (g) P (g) Na (g) Mg (g) 1. Angaben je Kuh und Tag trockenstehend (ca. 5 kg Milch) ,5 18, ** ** ** 24,5 25, ** Angaben je kg Trockenmasse trockenstehend (ca. 5 kg Milch) Vorbereitungsfütterung Vorbereitungsfütterung , ,0 2,5 1,2 1, , ,5 3,0 1,5 2, , ,1 2,6 1,3 1, , ,7 2,9 1,3 1, , ,2 3,3 1,3 1, ,5 18,5 6, ,5 3,5 1,4 1, , ,9 3,6 1,4 1,6 35** , ,1 3,8 1,4 1,6 40** , ,3 3,9 1,4 1,6 45** 24,5 25,5 7, ,5 4,0 1,5 1,6 50** , ,7 4,1 1,5 1,6 Je Kuh und Tag mindestens 300 mg Carotin und IE Vitamin A, bei Hochleis tungskühen IE Vitamin A * Je 50 kg Gewichtsdifferenz sind 20 g nxp und 2,2 MJ NEL zu- bzw. abzurechnen. Je 0,5 % Differenz im Milchfettgehalt sind 0,2 MJ NEL je kg Milch zu- bzw. abzurechnen. Je 0,1 % Differenz im Milcheiweißgehalt sind 2 g nxp je kg Milch zu- bzw. abzurechnen. ** Futteraufnahmen gelten für Kühe ab 60. Laktationstag 27

28 Tabelle 9: Schema zur Rationsberechnung am Beispiel einer Milchkuh in der 3. Laktation Lebendmasse der Kuh: Inhaltsstoffe der Milch Bedarfswerte MJ NEL g nxp 650 kg Fett 4,1 % für Erhaltung 37,7 450 Eiweiß 3,4 % je kg Milch 3,32 85 Futtermittel Frischmasse (kg) Trockenmasse (g/kg) NEL (MJ/kg TM) Analysenergebnisse der Grobfutter Maissilage 330 6,6 Grassilage 380 6,2 Ausgleichsfutter Rapsextraktionsschrot 890 7,2 Grobfuttereinsatz: Ration je Kuh und Tag Ausgleichsfütterung (Ausgleich der Ruminalen N-Bilanz) Kraftfutterzuteilung nach Leis tung (MLF 160/3; 6,7 MJ NEL 160 g nxp und 4 g RNB/kg) Maissilage 20 6,6 43,6 Grassilage 20 7,6 47,1 Summe: 40 14,2 90,7 Abzug für Erhaltung 37,7 bleibt für Milchbildung 53 reicht für kg Milch 16,0 Rapsextraktionsschrot 1,5 1,3 9,6 Grundration (Summe) 41,5 15,5 100,3 reicht für kg Milch 18,9 Mineralstoffbedarf für 19 kg Milch zu ergänzen Mineralfutter: 100 g/tier und Tag, 15 % Ca, 0 % P, 11 % Na, 0 % Mg Milch, kg/tag MLF, kg/tag 0,6 1,8 3,0 SW in der Ration 2,09 1,87 1,87 28

29 LEIS TUNGSGERECHTE FÜTTERUNG SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG nxp (g/kg TM) RNB (g/kg TM) SW (g/kg TM) XF (g/kg TM) Ca (g/kg TM) P (g/kg TM) Na (g/kg TM) Mg (g/kg TM) 131 9,0 1, ,7 2,2 0,1 1, ,9 2, ,4 3,7 1,1 2, ,0 14,0 0,5 5, , ,2 14,5 0,7 7, , ,0 28,1 8,4 15, , ,2 42,6 9,1 22, ,2 % Rohfaser/kg TM; SW 2, ,2 Energiekonzentration im Grobfutter (MJ NEL/kg TM): 6, , ,0 18,8 0,7 7,6 2, , ,2 61,4 9,8 30,1 21,2 21,6 % Rohfaser/kg TM; SW 2, ,2 5,4 6,6 7,8 9,0 10,2 11,4 12,6 1,77 1,68 1,60 1,51 1,45 1,39 1,33 1,26 29

30 Tabelle 10: Leis tungsgerechte Zuteilung von Kraftfutter Milch je Kuh und Tag in kg bei Jungkühen (1. Laktation) nach der Anfütterungsphase (ca. 60. Laktationstag) (Energiekonzentration im Grobfutter = 6,2 MJ NEL/kg TM) Milch je Kuh und Tag in kg Grobfutteraufnahme kg TM je Kuh und Tag 12,2 12,1 11,9 11,6 11,3 Milch aus Grobfutter kg je Kuh und Tag 12,0 12,2 11,8 11,3 10,7 Kraftfutter in kg (Energiestufe 3) 0,8 2,1 3,4 4,6 bei Kühen ab der 2. Laktation nach der Anfütterungsphase (ca. 60. Laktationstag) (Energiekonzentration im Grobfutter = 6,2 MJ NEL/kg TM) Milch je Kuh und Tag in kg Grobfutteraufnahme kg TM je Kuh und Tag 13,9 13,9 13,6 13,3 Milch aus Grobfutter kg je Kuh und Tag 14,0 15,0 14,5 14,0 Kraftfutter in kg (Energiestufe 3) 0,5 1,7 3,0 Soweit notwendig, ist die Ration zunächst auszugleichen und anschließend entsprechend der Leis tung mit Kraftfutter zu ergänzen, wobei auf einen Mindestanteil an strukturwirksamem Futter (SW mindestens 1,2) zu achten ist. Neben der Faser selbst ist für die Milchkuh deren physikalische Struktur wichtig (Grobfaserigkeit, Teilchenlänge, Starrheit etc.). Die Versorgung mit Stickstoff (N) im Pansen muss gewährleistet sein; des- Bild 16: Milch aus Grobfutter in Abhängigkeit vom Energiegehalt des Grobfutters (MJ NEL/kg) Milch (kg/tag) mit 4 % und 3,4 % Eiweiß ,9 MJ 6,2 MJ 6,5 MJ Kraftfutter Energiestufe 3 (kg/tag) 30

31 LEIS TUNGSGERECHTE FÜTTERUNG SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG ,0 10,8 10,5 10,2 9,9 9,7 10,2 9,7 9,1 8,6 8,1 7,6 5,8 7,1 8,3 9,5 10,8 12, ,1 12,8 12,5 12,3 12,0 11,7 11,4 11,2 10,9 13,5 13,0 12,5 12,0 11,5 11,0 10,4 9,9 9,4 4,2 5,5 6,7 7,9 9,1 10,4 11,6 12,8 14,1 halb soll die RNB größer gleich null sein. Ein gewisser Ausgleich an Stickstoff im Pansen kann über den Leber-Pansen-Kreislauf erfolgen. Im Leis tungsbereich unter 25 kg Milch je Tag sind daher auch negative RNB bis zu 20 g je Tag zu tolerieren. Negative RNB erfordern eine intensive Rationskontrolle (Milchinhaltsstoffe, Kotkonsistenz, Futteraufnahme etc.). Zur Gewährleis tung der Eiweißversorgung am Darm sollte die mögliche Milchleis tung nach nxp aus der Grundration nicht unter der nach NEL liegen. Das schematische Vorgehen ist an einem Beispiel (siehe Tabelle 9 auf den Seiten 28 und 29) erläutert. Neben der Berechnung mittels Rechenschema kann die Kalkulation über Computer-Programme erfolgen (siehe Kapitel Einsatz von Computer-Programmen, Seite 49). Für hohe Leis tungen ist Kraftfutter notwendig. Die Menge hängt bei einer bestimmten Milchleis tung von der Qualität des Grobfutters ab. Allgemein gilt, dass die Kraftfutterzulage rentabel ist, solange die Kuh mit 1 kg Kraftfutter der Energiestufe 3 (6,7 MJ NEL/kg) 1,5 kg mehr Milch erzeugt. Dabei ist aber zu beachten, dass Kraftfutter Grobfutter aus der Ration verdrängt. Besonders stark ist die Verdrängung bei altmelken Kühen. Ein kg Kraftfutter-Trockenmasse verdrängt zu Beginn der Laktation durchschnittlich 0,3 kg Grobfutter-Trockenmasse und am Ende der Laktation 0,7 kg TM. Die sinkende Grobfutterleis tung ist durch zusätzliche Kraftfuttergaben auszugleichen (Beispiel siehe Tabelle 10). Bei der Zuteilung von Kraftfutter ist zwischen Jung- und Altkühen zu unterscheiden, da Tiere in der 1. Laktation weniger Futter aufnehmen und noch stärker wachsen. Der Einfluss der Energiedichte auf die Futteraufnahme und damit die Milchleis tung aus Grobfutter ist Bild 16 zu entnehmen. Schlech- 31

32 Bild 17: Die Futteraufnahme von Silage ist von der Energiedichte und der Gärqualität abhängig. Wichtige Hinweise liefert der Geruch des Futters. Bild 18: Bei einer Rationsberechnung ist neben der Energieversorgung auch die Stickstoffversorgung der Pansenmikroben (RNB) von Bedeutung. te Grobfutterqualitäten sind auch durch hohe Kraftfuttermengen nur bedingt auszugleichen, da die Aufnahme an Grobfutter zu stark rückläufig ist. RATIONSPLANUNG MIT nxp UND RNB Nach der Energie ist die Versorgung der Milchkuh mit Eiweiß Voraussetzung für eine leis tungsgerechte Fütterung. Für die Bildung von Milcheiweiß und Körperprotein nutzt die Kuh das am Dünndarm anflutende Eiweiß. Dieses Eiweiß ist zum einen im Vormagen nicht abgebautes Futterprotein (UDP) und zum anderen im Vormagen aufgebautes Mikrobenprotein. Für die Eiweißversorgung der Kuh ist somit nicht maßgebend, was an Rohprotein im Futter ist, sondern was am Darm anflutet und nutzbar ist. Die Rationsplanung hat daher auf Basis des nutzbaren Rohproteins am Darm (nxp) zu erfolgen. Für die Bildung von Mikrobeneiweiß im Vormagen benötigen die Mikroben freigesetzte Energie und die Bausteine der Eiweißverbindungen. Da Eiweiß relativ viel Stickstoff (N) enthält, muss im Vormagen genügend Stickstoff zur Verfügung stehen. Über die Einstellung der N-Bilanz im Vormagen wird dies sichergestellt. Die Anwendung von nxp und RNB schafft daher die Voraussetzung für eine leis tungsgerechte Eiweißversorgung von Kuh und Pansenmikroben. An den Grundsätzen der Rationsberechnung hat sich durch die Einführung von nutzbarem Rohprotein am Darm (nxp) und der Ruminalen Stickstoff-Bilanz (RNB) nichts geändert. Zur Abschätzung der Rohproteinversorgung am Darm ist das nxp zu bilanzieren, und zur Beurteilung der Stickstoff-Versorgung der Mikroben im Vormagen ist die RNB zu erstellen. Ausgangspunkt der Rationsberechnung ist das betriebseigene Grobfutter. Dies wird nach den Grundsätzen der dreigeteilten Fütterung ergänzt. Nach Ausgleich des Grobfut- 32

33 LEIS TUNGSGERECHTE FÜTTERUNG SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG ters in Bezug auf Energie, Protein sowie der Mineral- und Wirkstoffversorgung wird Kraftfutter nach Leis tung zugeteilt. Das Vorgehen in der Rationsberechnung wird in einem Beispiel zunächst erläutert. Unterstellt werden eine Kuh mit 650 kg Lebendmasse, einem Milcheiweißgehalt von 3,4 % und 4 % Milchfett. Die Grundration basiert auf den in Tabelle 5 (Seite 22) angeführten Gras- und Maissilagen mittlerer Qualität. Der Tabelle 11 sind die einzelnen Daten der Ration zu entnehmen. Die Ration reicht nach Energie für Erhaltung und 13,1 kg Milch und nach nxp für 15,2 kg Milch. Mit einer RNB von ±0 ist die Stickstoffversorgung der Mikroben gewährleistet. Insgesamt ist die Ration als voll ausgeglichen zu erachten. Zur Abdeckung von Leis tungen oberhalb von 13 kg Milch ist Kraftfutter erforderlich. In der konkreten Rationsberechnung ist zunächst sicherzustellen, dass die Stickstoffversorgung der Mikroorganismen im Pansen abgedeckt ist, das heißt, der RNB-Wert der Gesamtration muss größer oder gleich null sein. Der Ausgleich von Rationen mit Stickstoffmangel im Pansen (Mais silage, Pressschnitzelsilage, Rüben usw.) hat über RNB-reiche Futter wie Raps- und Sojaextraktionsschrot, Biertrebersilage bzw. die speziellen Ausgleichskraftfutter oder auch Futterharnstoff zu erfolgen. Im unteren Leistungsbereich kann ein Teil des N-Bedarfs der Pansenmikroben über den Leber-Pansen- Kreislauf abgedeckt werden. Je nach Wahl des Ausgleichsfutters ergibt sich eine unterschiedlich hohe Versorgung mit nxp. Grundrationen mit Überschuss an RNB (z. B. Weide, Grassilage, Zwischenfrüchte) sind mit energiereichen Ausgleichsfuttermitteln zu ergänzen, die einen stark negativen RNB-Wert aufweisen (z. B. Melasseschnitzel, Weizen) und so den Stickstoffüberschuss im Grobfutter zur Bildung von Mikrobenprotein nutzen. Anzustreben ist ein RNB-Überschuss von nicht mehr als 50 g je Tag. Im Vordergrund steht die Sicherstellung der erforderlichen nxp-versor- 33

34 Tabelle 11: Beispielration auf der Basis nutzbaren Rohproteins (nxp) (Kuh 650 kg Lebendmasse, 3,4 % Milcheiweiß und 4,0 % Milchfett) Menge (kg TM) NEL (MJ) Grassilage, mittel 8 48, Maissilage, mittel 5 32, Summe 13 80, ±0 nxp (g) Erhaltung 37,7 450 reicht für kg Milch 13,1 15,2 RNB (g) gung, so dass im Einzelfall auch höhere RNB- Werte (bis 100 g/tag) zu tolerieren sind. Für die Mehrzahl der Grundrationen ist die mögliche Milchbildung nach NEL niedriger als nach nxp. Bei steigender Leis tung verschiebt sich das Bild. Ursächlich ist der starke Anstieg des nxp-bedarfs mit steigender Leis tung. Je nach Ration, angestrebtem Milcheiweißgehalt und Laktationsstadium der Kuh verkehrt sich die Situation im Leis tungsbereich von 25 bis 35 kg Milch je Tag. Bei weiter steigender Leis tung ist die Versorgung mit nxp der beschränkende Faktor. Soll der Abfall der Leis tung vermieden werden, so sind Milchleis tungsfutter mit höheren XP-Werten einzusetzen oder die Gabe des Ausgleichsfutters in Art und Menge anzupassen. Im Prinzip ist die Ration für den jeweiligen Leis tungsbereich zu optimieren. Konzepte mit zwei Kraftfuttersorten erhöhen hierbei die Möglichkeit zur Anpassung. In Tabelle 12 (siehe Seite 35) sind Rationen für Milchkühe aufgeführt. Die Rationen basieren auf Gras- und Maissilage. Angesetzt sind die Grassilage (40 % TM) mit 6,1 MJ NEL, 137 g nxp und 4,5 g RNB je kg TM und die Maissilage (30 % TM) mit 6,4 MJ NEL, 130 g nxp und 7,2 g RNB je kg TM. Der Anteil Maissilage beträgt 0, 25, 50 und 75 % der Trocken masse. Zur Vergleichbarkeit der Rationen erfolgt die Berechnung bei 24 und 34 kg Tagesleis tung. Durch den Mehrverzehr an Kraftfutter wurde die Aufnahme an Mais- und Grassilage entsprechend reduziert. Bei den maissilagereichen Rationen ergab sich eine negative Stickstoffbilanz im Pansen, da Maissilage eine RNB von 7,2 g Stickstoff je kg Trockenmasse und Grassilage eine RNB von +4,5 g je kg Trockenmasse aufweist. Zum Ausgleich wurde Sojaextraktionsschrot verwendet. Je kg Sojaextraktionsschrot lässt sich eine negative Stickstoffbilanz von 31 g ausgleichen. Kraftfutter der Energiestufe 3 mit 160 g nxp je kg wurde nach Leis tung zugeteilt. Das Mineralfutter I enthält neben den erforderlichen Gehalten an Spurenelementen und Vitaminen 25 % Kalzium und 10 % Natrium. Beim Mineralfutter II handelt es sich um einen Vitamin- und Spurenelementergänzer mit 10 % Natrium. Mit allen Grundrationen lassen sich Leis tungen bis 35 kg ermelken. Die erforderlichen Mengen an Kraftfutter schwanken je nach 34

35 LEIS TUNGSGERECHTE FÜTTERUNG SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG Tabelle 12: Rationen für Kühe mit 650 kg Lebendmasse, Milch mit 3,4 % Eiweiß und 4,0 % Fett Anteil Maissilage Ration 75 % I 50 % II 25 % III 0 % IV a. Leis tung: 24 kg Milch/Tag Grassilage kg 8,5 16,5 24,0 31,5 Maissilage kg 34,0 22,5 11,0 Sojaextr.-schrot kg 2,0 0,7 Melasseschnitzel kg 2,0 MLF, 160/3* kg 2,6 4,4 5,8 4,1 Mineralfutter I kg 0,13 0,08 Mineralfutter II kg 0,05 0,05 Trockenmasse kg 17,8 17,8 18,1 18,0 Milch kg/kuh und Tag nach NEL 24,3 24,2 24,3 24,1 nach nxp 26,6 26,1 26,2 26,5 RNB, g/tag b. Leis tung: 34 kg Milch/Tag Grassilage kg 7,5 13,5 19,0 24,5 Maissilage kg 29,5 18,0 8,5 Sojaextr.schrot kg 2,0 0,7 Melasseschnitzel kg 2,0 MLF, 160/3* kg 9,0 11,6 13,1 11,5 Mineralfutter I kg 0,13 0,05 Mineralfutter II kg 0,05 0,05 Trockenmasse kg 21,7 21,7 21,7 21,7 Milch kg/kuh und Tag nach NEL 33,8 33,9 33,8 33,8 nach nxp 36,0 35,7 35,5 35,6 RNB, g/tag * MLF = Milchleis tungsfutter mit 160 g nxp/kg und Energiestufe 3 (6,7 MJ NEL/kg) 35

36 Bild 19: Bei maisbetonten Rationen ist oft die mögliche Milchbildung nach NEL höher als nach nxp. Anteil Grassilage zwischen 11 und 13,5 kg je Kuh und Tag. Da die erforderliche Menge an Kraftfutter bei hohen Anteilen Maissilage aufgrund der höheren Energiedichte niedriger ist, lassen sich auch hohe Leis tungen von über 40 kg ausfüttern, während die Grassilagerationen früher ausgereizt sind. Je nach gewähltem Ausgleichsfutter resultiert aufgrund der Unterschiede in der NEL und dem nxp-wert ein unterschiedlich hoher Vorlauf an nxp. Wird ein Milchleis tungsfutter der Energiestufe 3 mit 160 g nxp eingesetzt, so wird die Versorgung mit nxp beim Ausgleich mit Rapsextraktionsschrot oder Sojaextraktionsschrot bis zu 35 kg Tagesleis tung abgedeckt. Eine Unterversorgung an nxp ergibt sich bei frischmelkenden Tieren, die Körpersubstanz abbauen, bei hochleistenden Färsen und Kühen mit sehr hohen Leis tungen. Für diese Tiere wäre gegebenenfalls ein zweites Milchleis tungsfutter mit höherem nxp zu empfehlen oder die Zuteilung des Ausgleichsfutters höher anzusetzen. Weitaus schwieriger ist die Situation in Betrieben mit viel Grassilage. Wird die positive RNB hier voll durch Ausgleichsfutter mit negativer RNB ausgeglichen, so resultiert vielfach eine Unterversorgung mit nxp. Eine ausreichende Versorgung am Darm bedingt eine positive RNB. Ausgleichsfutter mit hohem nxp und stark negativer RNB sind von Vorteil. WELCHES MILCHLEIS TUNGSFUTTER AUSWÄHLEN? Einige Aspekte im Hinblick auf die Auswahl des Milchleis tungsfutters wurden schon angesprochen. Je nach Wahl der Komponenten kann ein Milchleis tungsfutter der Energiestufe 3 mit 180 bis 200 g Rohprotein über 150 bis 180 g nxp je kg verfügen bei einer RNB zwischen 0 und +4 g/kg. Da Unterschiede von weniger als 10 g nxp je kg bei der Kuh kaum nachzuhalten sind, ergibt sich die Abstufung 150, 160, 170 und 180 g nxp je kg. 36

37 LEIS TUNGSGERECHTE FÜTTERUNG SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG Bild 20: Rationen mit Nebenprodukten der Lebensmittelerzeugung wie hier Pressschnitzelsilage müssen im Einzelfall betrachtet werden, da diese Futtermittel sowohl als Kraftfutter als auch als Grobfutterersatz beurteilt werden können. Für die Wahl der nxp-stufe gilt es, verschiedene Einflussgrößen zu beachten: I. Milchkuh Leis tungsniveau Laktationsstadium II. Futtergrundlage Grobfutterleis tung Rationstyp: grasbetont maisbetont Nebenprodukte III. Fütterungstechnik Anzahl Mischfutter (Gruppenfütterung) IV. Ökonomik Kosten-Leis tungs-verhältnis Dass mit steigendem Leis tungsniveau die Anforderungen zunehmen, wurde bereits angesprochen. Ebenfalls höhere Anforderungen an die nxp-versorgung ergeben sich für frischmelkende Tiere. Von entscheidender Bedeutung ist das Verhältnis von Fett zu Eiweiß in der Milch. Mit steigendem Fettgehalt reduziert sich die erforderliche Versorgung mit nxp im Verhältnis zum NEL-Bedarf. Umgekehrt verhält es sich mit steigenden Eiweißgehalten. Mit der Höhe der Grobfutterleis tung steigen die Anforderungen an das Grobfutter und das Kraftfutter. Es wird relativ weniger Kraftfutter eingesetzt, und mit gutem Grobfutter lassen sich insgesamt höhere Leis tungen ermelken. Die Anforderungen an den nxp-wert im Milchleis tungsfutter steigen dadurch. Verdeutlicht wird dies an den Beispielsratio nen der Tabelle 13. Bei der guten Gras silage kann nur durch Einsatz des Milchleis tungsfutters mit 180 g nxp je kg der Bilanz ausgleich beim nxp für eine Kuh mit 35 kg Milch gewährleistet werden. Aufgrund der hohen RNB in den Grassilagen resultieren RNB von +59 g je Tag für die Ration I und +69 g für die Ration II. Bei bedarfsgerechter NEL-Versorgung und unter Beachtung der Milchinhaltsstoffe, insbesondere Harnstoff, sind diese Werte zu tolerieren. 37

38 Tabelle 13: Rationen auf der Basis von Grassilage unterschiedlicher Qualität für Milchkühe mit 650 kg Lebendmasse, Milch 3,4 % Eiweiß, 4,0 % Fett bei 34 kg Tagesleis tung; kg/kuh und Tag Ration I Ration II Grassilage, mittel 24 Grassilage, gut 32 Melasseschnitzel 3 3 Mineralfutter 0,1 0,1 MLF 6,7 MJ NEL/kg mit: 160 g nxp/kg 10,7 180 g nxp/kg 7,1 Saldo: nxp, g RNB, g Der Einfluss des Rationstyps wurde schon angesprochen. In den maisbetonten Rationen wird über das Ausgleichsfutter die Versorgung mit nxp angehoben, was bei der Wahl des Mischfutters zu berücksichtigen ist. Die größeren Defizite treten in den grasbetonten Rationen auf (siehe Tabelle 12, Seite 35). Aufgrund der positiven RNB der Grassilage ist hier auch verstärkt auf die RNB des Mischfutters zu achten. Rationen mit den bereits angesprochenen Nebenprodukten der Lebensmittelerzeugung sind nicht generell zu charakterisieren, da der Einsatz sowohl als Kraftfutter als auch als Grobfutterersatz erfolgt. Um den Anforderungen der Tiere mit nxp möglichst gerecht zu werden, empfiehlt es sich, mit zwei Kraftfuttermitteln zu arbeiten. Nur ein Teil der Tiere hat höhere Anforderungen und diese sollten über ein zweites Kraftfutter abgedeckt werden, da dies auch höhere Kosten zur Folge hat. Zu empfehlen ist ein Futter mit 160 g nxp/kg und ein Futter mit 180 g nxp/kg. Insgesamt maßgebend ist das Kosten-Leis tungs-verhältnis. Ein hoher Eiweißgehalt ist nicht Selbstzweck. Es darf maximal der Mehrerlös für Milcheiweiß in das Futter investiert werden. Bei nur einer Futtersorte sind dies bei 0,1 % Milcheiweiß 1,2 bis 1,5 je dt Milchleis tungsfutter. Als Problem verbleibt die Überprüfung der Gehalte an nxp. Labormethoden für UDP (Anteil beständiges Eiweiß) bzw. nxp befinden sich in der Einführung. Die Mikroskopie der Gemengeanteile lässt gewisse Schlüsse zu. Maßgebend ist die Leis tung im Stall. Nur wer die erforderlichen Daten nachhält, kann die Einsatzwürdigkeit beurteilen. Neben der Kontrolle der Wirtschaftlichkeit des Futtereinsatzes sollten die Daten aus der Milchkontrolle zum Controlling der Fütterung genutzt werden. Insbesondere die Gehalte an Milcheiweiß und Milchharnstoff lassen weitreichende Schlüsse zu. Für Kühe im ersten Laktationsdrittel zeigen Milcheiweißgehalte um 3,2 % bei Holstein und 3,3 % bei Fleckvieh und Milchharnstoffgehalte zwischen 200 und 250 ppm (= parts per million) bei Stallfütterung und 250 und 300 ppm bei 38

39 LEIS TUNGSGERECHTE FÜTTERUNG SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG Weidegang eine ausgeglichene Versorgung mit nxp und RNB an. Die höheren Milchharnstoffgehalte bei Weidegang erklären sich aus den höheren RNB-Werten im Frischgras. Der RNB-Wert in der Gesamtration sollte zwischen 0 und 50 g Stickstoff je Tag liegen. Bei ausreichender Energieversorgung und passendem Management sind unter Beachtung der Milchharnstoffgehalte auch Werte zwischen 50 und 100 g zu tolerieren. Bereits in der Futtererzeugung ist darauf zu achten, dass über die Düngung etc. keine überhöhten RNB-Werte resultieren. JEDER BISSEN BEDARFSGERECHT MIT TMR Eine Total-Misch-Ration (TMR) ist ein Fütterungssystem, bei dem im Futterwagen alle Grund-, Ausgleichs- und Leis tungsfuttermittel gemischt werden. Verdauungsphysiologisch ist eine solche Mischration günstig zu beurtei- len. Durch die konstanten Grobfutter-Kraftfutter-Verhältnisse und die ständige Futteraufnahme ist die Gefahr der Pansenazidose (Pansenübersäuerung) bei hohen Leis tungen verringert, weil die Säureverhältnisse im Pansen stabil sind. Der Einfluss des Mischens auf Futteraufnahme und Milchleis tung ist in den Betrieben recht unterschiedlich. Bei guten und energiereichen Grobfuttern ist kaum ein Effekt zu erwarten. Je größer die Qualitätsunterschiede zwischen den Rationsbestandteilen sind, desto stärker sind die positiven Effekte. Dann kann der Mehrverzehr 1 bis 2 kg Trockenmasse je Kuh und Tag betragen. Beim Einsatz des Futtermischwagens sind folgende Punkte zu beachten: 1. Die TMR passt in größere, leis tungsstarke Herden (ab 80 Kühen) mit einer geeigneten Futtergrundlage (z. B. Vorhandensein preiswerter Futterkomponenten aus dem Gärungsgewerbe oder der Lebensmittelbranche). Bild 21: Die Total- Misch-Ration (TMR) ist wegen des konstanten Grobfutter-Kraftfutter-Verhältnisses verdauungsphysiologisch güns tig zu bewerten. 39

40 2. Drei oder zwei Leis tungsgruppen sind bei den melkenden Tieren aus physiologischer und ökonomischer Sicht zu empfehlen. Wegen der geringeren Futteraufnahme der Jungkühe ist bei der Gruppenbildung zwischen Jung- und Altkühen zu unterscheiden. Die Einteilung der Tiere in Leistungsgruppen hat nach der Milchleis tung, dem Futterzustand und dem physiologischen Stadium (frischmelkend, tragend, trockenstehend, Vorbereitungs- bzw. Anfütterung) zu erfolgen (siehe Tabellen 14 und 15). 3. Die durch die jeweilige Ration abzudeckende Milchleis tung sollte leicht über die mittlere Leis tung der Gruppe hinausgehen, um ein Absinken der Milchleis tung bei den jeweils höheren Leis tungen zu vermeiden. 4. Es gelten die gleichen Nährstoffvorgaben wie bei anderen Fütterungssystemen (siehe Tabelle 8, Seite 27). 5. Analysenergebnisse der Grobfuttermittel oder deklarierte Werte bei Kraftfutter sind für die TMR Grundvoraussetzung. 6. Zur Überprüfung der Mischqualität empfiehlt sich die Untersuchung der fertigen Mischung auf die Gehalte an Trockenmasse, Rohasche, Rohfaser, Rohprotein und Energie. Über die Schüttelbox lässt sich die Teilchengröße (Struktur) ermitteln. Ein Vermusen des Futters im Mischwagen ist zur Gewährleis tung der Strukturwirkung zu vermeiden. Zwei Leis tungsgruppen oder der Verzicht auf Leis tungsgruppen sind am ehesten bei höherleistenden und ausgeglichenen Herden oder bei einer zusätzlichen einzeltierbezogenen Kraftfuttergabe vertretbar. Ein vereinfachtes Mischungsbeispiel ist Tabelle 15 zu entnehmen. Angeführt sind Rationen für eine Herde mit kg Milch/Kuh und Jahr. Zur Anhebung der Energiedichte im Grobfutter steigt mit der Leis tungshöhe der Anteil Maissilage. Eine Leis tungsgruppe für alle Tiere empfiehlt sich nur für wenige Betriebe, die dann auch das gesamte Betriebsmanagement auf diese Bild 22: Bei Futtermischwagen mit Fräsarm muss eine mögliche Nachzerkleinerung der Grobfuttermittel beachtet werden. 40

41 LEIS TUNGSGERECHTE FÜTTERUNG SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG Tabelle 14: Einteilung von Milchkühen nach der täglichen Milchmenge (in kg je Tier) in Leis tungsgruppen in Abhängigkeit vom Leis tungsniveau der Herde Leis tungsniveau (kg Milch/Kuh und Jahr) Kategorie Jungkühe Altkühe Jungkühe Altkühe I. drei Leis tungsgruppen 1. frischmelk 23 > > mittel 17 u. < u. < u. < u. < altmelk < 17 < 20 < 20 < 24 II. zwei Leis tungsgruppen 1. hochleistend niederleistend < 20 < 24 < 24 < 28 Tabelle 15: Beispiel von TMR bei einem Leis tungsniveau der Herde von kg Milch je Kuh und Jahr. Grobfutterbasis: Grassilage (1. Schnitt, mittel) und Maissilage (gut) Leis tungsgruppe altmelk mittel frischmelk niederleistend 2 Abzudeckende Milchleis tung: kg/kuh und Tag Verhältnis von Gras- zu Maissilage-TM 2 : 1 1 : 1 1 : 2 2 : 1 MLF-Anteil (160/3) 1 in % der TM Sojaextraktionsschrot in % der TM 3 5 Futteraufnahme, kg TM/Kuh und Tag 15,0 19,0 22,5 17,0 Energie, MJ NEL/kg TM 6,3 6,7 7,1 6,5 nxp, g/kg TM RNB, g/kg TM +0,6 +0,7 +1,5 +1,0 1 Milchleis tungsfutter: Energiestufe 3 (6,7 MJ NEL/kg) mit 160 g nxp, 3 g RNB/kg 2 zweite Gruppe bei zwei Leis tungsstufen Vorgabe abstellen. Die Futterkosten liegen dabei grundsätzlich höher als bei Gruppenfütterung, da ein gewisser Luxuskonsum der altmelkenden Tiere in Kauf zu nehmen ist. Amerikanische Untersuchungen zeigen einen um etwa 30 % höheren Verbrauch an Kraftfutter. Ähnlich ist die Situation in deutschen Betrieben. Voraussetzung für das Verfahren mit nur einer Leis tungsgruppe ist, dass alle Tiere bis zum Schluss der Laktation einen hohen Nährstoffbedarf haben und von daher nicht zu stark überkonditioniert werden. Garanten hierfür sind eine gleichmäßige Herde auf sehr hohem Leis tungsniveau, die mit einem konsequenten Management gefahren wird. In einer Herde mit kg Leis tung sollten beispielsweise Kühe mit weniger als 28 kg Tagesleistung und 140 Laktationstagen nur noch nach 41

42 Tabelle 16: Empfehlungen zur Ausrichtung der Mischration in Kombination mit Abrufstation Leis tungsniveau der Herde: kg/milch/kuh und Jahr Abzudeckende Leis tung über Mischration: kg Milch/Kuh und Tag spezieller Beurteilung des Einzeltieres belegt werden, und das Trockenstellen der Kühe hätte mit etwa 20 kg Tagesleis tung zu erfolgen. Da die Bildung von Leis tungsgruppen vielfach einen hohen organisatorischen Aufwand erfordert, dominiert in kleineren Betrieben mit Misch- oder Verteilwagen die Kombination aus Mischration und Abrufautomat. Eingestellt wird die Mischration je nach Leis tungsniveau der Herde und Futtergrundlage zwischen 18 und 34 kg Milch je Kuh und Tag (siehe Tabelle 16). Höhere Leis tungen werden über einzeltierbezogene Gaben von Kraftfutter abgedeckt. ANMERKUNGEN ZUM FÜTTERUNGSMANAGEMENT 1. Grundsätzliches Hohe Konstanz in der Fütterung: Unmittelbar nach dem Kalben die Futterbasis nicht ändern, die Nährstoffversorgung unter Beachtung der erforderlichen Strukturversorgung möglichst schnell der Leis tung anpassen. Spätere Futterumstellungen (z. B. Stall- Weide) langsam innerhalb einer Woche vornehmen. Verdorbene, fehlgegorene oder verschimmelte Silagen sowie verschimmeltes oder verpilztes Heu und Stroh sowie schmutziges Rübenblatt nicht füttern. 2. Grobfuttervorlage Die Kühe sollten ständig Zugang zur Grundration haben, um eine hohe Grobfutteraufnahme zu erreichen. Dabei muss vermieden werden, dass die Kühe das Futter zu stark beatmen. Deshalb ist zwischen den Mahlzeiten das Futter nachzuschieben. Das regt die Kühe zu höherem Futterverzehr an. Bis zur nächsten Futterzeit sollte das meiste aufgefressen sein. Angestrebt wird ein Futterrest von mindestens 5 %. Dieser ist vor der erneuten Futtervorlage zu entfernen. 3. Reihenfolge der Futtermittel Die Kühe sollen einen Teil des Grobfutters zu Beginn der Mahlzeiten erhalten. Dadurch setzt eine verstärkte Speichelbildung ein, die nicht nur eine Pansenübersäuerung verhindert, sondern auch eine höhere Trockenmasse-Aufnahme bewirkt. 4. Kraftfuttervorlage Zu Beginn der Laktation sollten die täglichen Kraftfuttermengen 6 kg in der ersten, 9 kg in der dritten und 12 kg in der fünften Woche nicht übersteigen. Bei Jungkühen sind die Werte um 1 bis 3 kg niedriger anzusetzen. Danach sind die Mengen der steigenden Milchleis tung anzupassen (Faustzahl: 1 kg Kraftfutter für 1,6 kg Milch oberhalb der Grundration) und dabei die Strukturversorgung sicherzustellen (SW nicht unter 1,2 in der Gesamtration). 42

43 LEIS TUNGSGERECHTE FÜTTERUNG SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG Zur exakten Kraftfutterversorgung ist die Bildung von Leis tungsgruppen notwendig. Höchstens 3 bis 3,5 kg Kraftfutter auf einmal geben. Höhere Kraftfuttermengen sind auf mehrere Gaben zu verteilen; der Abstand sollte mindestens vier Stunden betragen, sonst besteht die Gefahr der Übersäuerung im Pansen, besonders wenn die Ration gleichzeitig über zu wenig Strukturwirkung verfügt. Bei getreidereichem (stärkereichem) Kraftfutter sollten die Portionen nur ca. 2 kg betragen. Daraus ergibt sich zwangsläufig, dass bei hohen Milchleis tungen das Kraftfutter nicht nur im Melkstand gegeben werden kann. Eine gute Möglichkeit, ausreichend Kraftfutter bei gleichzeitig optimaler Verteilung leis tungsgerecht zu füttern, bieten automatische Dosieranlagen (z. B. über Transponder). RATIONSKONTROLLE Der Rationsberechnung und der Kraftfutterzuteilung nach den Ergebnissen der Milchleistungsprüfung hat sich die Rationskontrolle anzuschließen. Unter Rationskontrolle ist die Abschätzung der tatsächlichen Futteraufnahme, die Konditionsbeurteilung, die Leistungskontrolle und die Überwachung des Allgemeinbefindens und der Wiederkauaktivität der Tiere einschließlich der Kotbeschaffenheit zu verstehen. Kontrolle der Futteraufnahme Es sollte stets die Aufnahme an Grob-, Saftund Kraftfutter kontrolliert werden. Da die Messung der Futteraufnahme vielfach zu aufwendig bzw. nicht möglich ist, gilt es, den Verzehr abzuschätzen. Beim Kraftfutter ist das einfach, da beim Zukauf die Mengen genau erfasst werden. Ein eventueller Ver- Bild 23: Bis zur nächsten Futterzeit sollte ein geringer Futterrest (ca. 5 %) verbleiben. Dieser sollte vor der erneuten Futtervorlage entfernt werden. 43

44 brauch bei den Kälbern und den Jungrindern ist bei den Kühen in Abzug zu bringen. Bei der Zuteilung mit Hohlmaßen ist von Zeit zu Zeit das Raumgewicht zu ermitteln. Die Kraftfutterstationen sind bei jeder Lieferung neu einzurichten (zu kalibrieren). Ob die vorgelegte Kraftfuttermenge auch verzehrt wird, ist sowohl am Trog als auch in der Station zu kontrollieren. Beim Grobfutter empfehlen sich Probewägungen. Bewährt hat sich beim Einsatz des Blockschneiders die stichprobenweise Wägung der Blöcke. Aus dem Verbrauch an Blöcken kann dann auf den Verzehr geschlossen werden. Beim Einsatz des Mischwagens kann über die Wägeprotokolle die vorgelegte Futteraufnahme nachgehalten werden. Lässt die Aufnahme zu wünschen übrig, sind alle Punkte, die den Verzehr beeinflussen, erneut zu prüfen und eventuell erforderliche Änderungen vorzunehmen. Konditionsbeurteilung Der Futterzustand und somit die erfolgreiche oder weniger erfolgreiche Umsetzung der Ration kann direkt an der Kuh abgelesen werden. Maßgebend sind die Fettreserven. Eine Möglichkeit, die Körperfettreserven der Tiere zu erfassen, ist der Body Condition Score (BCS). Hierbei handelt es sich um eine in den USA entwickelte subjektive Beurteilung der Körperkondition der Kühe. Die Kühe werden in Stufen von 1 bis 5 eingeordnet. Mit dem Grad der Verfettung steigt die Einstufung. Eine normale Kondition zur Kalbung wird für deutsche Holsteinkühe mit der Note 3,5 und für Fleckviehtiere mit 4,0 angegeben. Nach der Kalbung sollte der BCS nicht um mehr als 0,75 Noten und nicht unter 2,5 absinken. Die Einordnung der Körperkondition in den Boniturnoten (BCS) ist aus der Tabelle 17 ersichtlich. Bild 24: Zur Rationskontrolle gehört auch die Beobachtung der Wiederkauaktivität. Ein bis zwei Stunden nach der Hauptfresszeit soll mindestens die Hälfte aller liegenden Kühe wiederkauen. Sind es weniger, nehmen die Tiere möglicherweise zu wenig Grobfutter auf oder es fehlt strukturwirksame Faser in der Ration. 44

45 LEIS TUNGSGERECHTE FÜTTERUNG SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG Tabelle 17: Beurteilung der Körperkondition von Milchkühen (nach Fischer und Engelhard) BCS- Note Körperkondition typische Merkmale 1 stark abgemagert krankhaft, z. B. nach Ketose 2 mager abgemolken bei hoher Leis tung 3 ausgewogen nicht zu fett, nicht zu mager 4 zur Verfettung neigend überversorgt zur Kalbung 5 verfettet unphysiologisch fett zur Kalbung kein Erkennen von Gewebsauflagen zwischen Haut und Knochen an den Dornfortsätzen der Wirbelsäule, an den Hüft- und Sitzbeinhöckern sowie im Beckenbereich, deutliches Hervortreten in scharfen Konturen keine tastbaren Fetteinlagen in der Schwanzfalte, beim Abheben der Haut an Hüft- und Sitzbeinhöcker geringe Gewebsauflagen spürbar, Hüftknochen sowie Dornfortsätze treten klar hervor Fetteinlagerung in der Schwanzfalte sichtbar ohne hervorzutreten, Dornfortsätze von Widerrist bis Schwanzfalte in Gewebe eingeschlossen, aber einzeln erkennbar, Konturen der Hüft- und Sitzbeinhöcker gerundet alle äußeren Knochenpartien in Fettgewebe eingeschlossen, besonders Hüft- und Sitzbeinhöcker sowie Umfeld vollständig mit Fett abgedeckt, Dornfortsätze nicht einzeln erkennbar Fettpolster aufgewölbt im Widerrist-, Lenden- und Beckenbereich, lose und überhängende Fettpolster an den Sitzbeinhöckern, Konturen an den Hüfthöckern nicht erkennbar, starke Behosung der Hintergliedmaßen Bild 25: Angestrebter Verlauf der Körperkonditionsnote BCS (Deutsche Holstein) BCS kg Milch je Tag 1 BCS-Note Milchleis tung Wochen nach dem Kalben 1 Quelle: nach Dr. Moritz Metzner u. a. 45

46 Bilder 26 und 27: Diese Kuh ist stark abgemagert (BCS 2). Das ist ein Zeichen für eine stark unzureichende Energieversorgung. Weicht die Körperkondition vom Sollwert ab, so ist im Bereich der Fütterung zu reagieren. Die Kraftfuttergabe ist entsprechend anzupassen. Bei Gruppenfütterung sollte die Körperkondition in der Gruppeneinteilung Berücksichtigung finden. Kontrolle der Leis tung Den größten Aufschluss über die Fütterung liefern die Milchinhaltsstoffe unter Einbeziehung der Milchharnstoffgehalte. Zur Beurteilung der Fütterungssituation anhand der Milcheiweißund Milchharnstoffgehalte sollten nicht Einzelwerte, sondern nur Mittelwerte von mehreren Kühen herangezogen werden. Die mittleren Milchharnstoff- und Milcheiweißwerte der frisch- und altmelken Tiere sind gesondert anzusprechen. Die Sollwerte beim Milcheiweiß sind entsprechend der genetischen Veranlagung der Tiere festzulegen. Beispiel: Aus Tabelle 18 auf Seite 48 ist das Ergebnis des Betriebes Mustermann zu ersehen. Bei den Tieren der ersten Gruppe zeigt sich ein klarer Energiemangel. Die eingesetzte Ration wäre von der Zusammensetzung und vor allem von der tatsächlichen Aufnahme her zu prüfen. Mögliche Ansatzpunkte zur Verbesserung sind neben der Futtervorlage die Energiedichte des Grobfutters sowie die Energiestufe und Menge des Kraftfutters. Bei den altmelkenden Kühen zeigt sich ein Proteinüberhang. Auch hier ist die Ration zu prüfen. Möglicherweise erhalten diese Tiere zu viel proteinreiches Kraftfutter. Der Ansatz zur Verbesserung könnte aber auch in der Grundration liegen. 46

47 LEIS TUNGSGERECHTE FÜTTERUNG SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG Bilder 28 und 29: Verfettete Milchkühe (hier BCS 4,5) haben ein höheres Risiko für Schwergeburten. Überwachung des Allgemeinbefindens Die Kühe sollten stets auch im Hinblick auf das Allgemeinbefinden beobachtet werden. Insbesondere die Kotkonsistenz hängt stark mit der Fütterung zusammen. Weitere Indizien sind das Haarkleid sowie die Wiederkau- und die Bewegungsaktivität der Tiere. Vielfach sind hier jedoch gesundheitliche Aspekte, die nichts mit der Fütterung zu tun haben, ursächlich. Gewisse Aussagen über Bild 30: Die Kotbeschaffenheit, besonders die Konsistenz und der Verdauungsgrad (z. B. Maiskörner), liefert wichtige Informationen über die Ration. 47

48 Tabelle 18: Beispiel zur Auswertung und Beurteilung der Milchinhaltsstoffe bei Holsteinherden; Betrieb: Anton Mustermann, 80 Kühe mit kg Herdenschnitt Kuhzahl Milch (kg/tag) Milch-Eiweiß (%) Milch-Harnstoff (ppm) Bemerkung Mess - wert Sollbereich 1) Messwert Sollbereich 2) Gruppe 1 (bis zu 100 Laktationstage) 21 34,5 3,05 > 3, Energiemangel Gruppe 2 (101 bis 200 Laktationstage) 22 25,7 3,28 > 3, ausgewogene Fütterung Gruppe 3 (201 Laktationstage und mehr) 24 18,2 3,45 > 3, leichter Proteinüberhang 1) für Holstein-Tiere 2) 200 bis 250 ppm bei Stallfütterung und 250 bis 300 ppm bei Weidegang oder stark grasbetonter Fütterung den Fütterungszustand der Tiere können auch Blut- und Speichelanalysen liefern. Zu beachten ist jedoch, dass die Blutanalyse nur eine Momentaufnahme über Konzentrationen zeigt. Mengen werden hierbei nicht erfasst. Eine intensive Rationskontrolle mit Probewägungen und Futteranalysen ist daher der Blutanalyse in der Regel vorzuziehen. Bild 31: Aus den Milchinhaltstoffen Fett und Eiweiß und dem Milchharnstoffgehalt lassen sich am meisten Rückschlüsse auf die Fütterung ziehen. 48

49 EINSATZ VON COMPUTER-PROGRAMMEN Die relativ aufwendigen Berechnungen zur Erstellung der Ration bei Einbeziehung der Grobfutterverdrängung und des nutzbaren Rohproteins am Darm führen verstärkt zum Einsatz von Computer-Programmen. Neben der Handhabung und den Kosten derartiger Programme sollten auch die fachlichen Vorgaben bei der Kaufentscheidung Beachtung finden. Folgende Punkte sollten geprüft werden: Das Programm soll die Vorgaben zur empfohlenen Versorgung mit Energie, Nährund Wirkstoffen der GfE (Gesellschaft für Ernährungsphysiologie) bzw. der DLG verwenden. Eine einfache Einbeziehung der betriebseigenen Analysen ist zu gewährleisten. Die Abschätzung der Futteraufnahme auf Basis der DLG-Gleichungen mit eventuellen betriebsindividuellen Korrekturen sollte möglich sein. Die Inhaltsstoffe der gespeicherten Futtermittel müssen den DLG-Futterwerttabellen oder den Tabellen der jeweiligen regionalen Beratungsorganisation entsprechen. Das nutzbare Rohprotein, die RNB, Stärke und Zucker sowie der SW sollten generell einbezogen sein; Berechnung mit ADF OM und NDF OM optional. Übersichtliche und nachvollziehbare Ausdrucke der Rationsberechnung sind notwendig. Die Erstellung einer Kraftfutter-Zuteilungsliste unter Einbeziehung der Grobfutterverdrängung für Jung- und Altkühe ist sinnvoll. Bild 32: Es gibt eine Reihe guter Computer-Programme zur Rationsberechnung. 49

50 Eine Möglichkeit zur Kalkulation der Futterkosten soll gegeben sein. Eine Ergänzung der Futterberechnung um die Futterplanung sowie die Berechnung von Mischrationen sollte möglich sein. Bei Mischration plus tierindividueller Kraftfuttergabe sollte bei allen Komponenten der Mischration die rückläufige Aufnahme bei steigenden Kraftfuttergaben Berücksichtigung finden. Bei der Kaufentscheidung sollte neben den aufgeführten Punkten und der Preiswürdigkeit auch der Service bei späteren fachlichen Veränderungen berücksichtigt werden. An einem Rationsbeispiel (Tabelle 19, Betriebsbeispiel) werden die Aussagen der Rationsberechnung mittels PC erläutert. Unterstellt ist eine Holstein-Herde mit 650 kg Lebendmasse, 4,1 % Fett und 3,4 % Eiweiß. Gefüttert werden soll auf Basis der Trockenmasse: 55 % Grassilage und 45 % Maissilage. Die Analysenergebnisse stimmen mit den mittleren Gehalten der Tabelle 5 (Seite 22) überein. Bei einem mittleren NEL-Gehalt im Grobfutter von 6,3 MJ je kg TM können 14,2 kg TM verzehrt werden. Dies entspricht 22 kg Grassilage plus 19 kg Maissilage. Die Ruminale- N-Bilanz ist mit 19 g negativ. Ein Ausgleich erfolgt durch 1,5 kg Ausgleichskraftfutter mit 35 % Rohprotein (23 g RNB, Energie stufe 2). Aus der Grundration wird der Bedarf für Erhaltung und 17,9 kg Milch nach NEL und 20,3 kg Milch nach nxp gedeckt. Die Grundration aus Silage und Ausgleichskraftfutter wird am Trog zur freien Vorlage vorgelegt. Hinsichtlich der Mineralisierung ist diese ausgeglichen. Oberhalb von 18 kg Milch wird Milchleis tungsfutter nach Leis tung zugeteilt. Gefüttert wird ein MLF mit 7,2 MJ NEL und 170 g nxp je kg. Bei steigender Leis tung und Kraftfuttergabe geht der veranschlagte Verzehr an Mischration von 43 auf 28 kg je Tag zurück. Dies hat durch Verschiebung der Kraftfutter-Grobfutter-Relation einen entsprechenden Rückgang im Strukturwert zur Folge. Bei der Kuh mit 45 kg Tagesleis tung ist eine verminderte Futteraufnahme und ein Abbau von Körpersubstanz unterstellt, wie es bei frischmelkenden Tieren typisch ist. Die Versorgung der Kühe mit nxp ist ausreichend. Mit steigender Leis tung und erhöhten Kraftfutteranteilen sind positive RNB zu verzeichnen. Probleme sind dadurch jedoch nicht zu erwarten. Im gewünschten Bereich liegen die Gehalte an beständiger Stärke (ca. 40 g/kg TM) sowie unbeständiger Stärke und Zucker (ca. 200 g/kg TM). Für die Jungkühe empfiehlt sich eine ergänzende Rationsberechnung, da die Futteraufnahme merklich niedriger liegt. 50

51 EINSATZ VON COMPUTER-PROGRAMMEN Tabelle 19: Was kann eine Rationsberechnung mit dem Computer leisten? Beispielbetrieb: Holstein kg Milch, 4,1 % Fett und 3,4 % Eiweiß, 650 kg Lebendmasse Rationsvorschlag Altkühe, Mischration plus MLF am Abrufautomaten Mischration Anteil % TM MJ NEL nxp RNB SW /dt G: Grassilage 1. Schnitt, mittel 51, , ,5 3,05 5 G: Maissilage, gut 44, , ,5 1,56 4 K: MLF 170/7, , ,8 0,15 21 K: MLF Ausgleich +23/2 3, , ,2 0,3 24 Mittel (pro kg TM; pro dt FM 1 ): (G 4 : g/kg TM, K 5 : g/kg frisch) , ,9 2,2 5,21 Mischration plus MLF am Abrufautomaten Zuteilung für Kühe mit: Grund ration 25 kg M 2 30 kg M 35 kg M 40 kg M 45 kg M 3 Lebendmasse (kg) Fett-% / Eiweiß-% 4,2/3,5 4,2/3,4 4,2/3,4 4,1/3,4 4,0/3,3 4,0/3,3 Mischration (kg) 42,5 41,1 40,6 39,4 37,1 28,4 Grassilage 1. Schnitt, mittel 22,0 21,3 21,0 20,4 19,2 14,7 Maissilage, gut 19,0 18,4 18,2 17,6 16,6 12,7 MLF 170/7,2 3,7 6,2 8,7 11,3 14,9 MLF Ausgleich +23/2 1,5 1,5 1,4 1,4 1,3 1,0 TM insgesamt (kg) 15,5 18,3 20,3 22,0 23,5 23,5 TM-Gehalt (%) Energiekonzentration (MJ NEL/kg TM) 6,4 6,7 6,9 7,0 7,2 7,4 Energiedichte-G 4 (MJ NEL/kg TM G) 6,3 6,3 6,3 6,3 6,3 6,3 TM aus Grobfutter (kg) 14,2 13,7 13,5 13,1 12,4 9,5 Milch aus Grobfutter (kg) 15,1 14,4 14,2 13,7 12,6 10,0 Milch aus NEL (kg) 17,9 25,0 30,1 35,1 40,0 44,8 Milch aus nxp (kg) 20,3 27,3 32,0 36,3 41,2 44,0 Ruminale-N-Bilanz (g N) 14,5 31,7 43,3 55,2 66,8 81,1 Rohfaser (% der TM) 21,8 19,7 18,6 17,7 16,8 15,2 Strukturwert (je kg TM) 2,19 1,83 1,64 1,48 1,33 1,05 Zucker (g/kg TM) beständige Stärke (g/kg TM) unbeständige Stärke und Zucker (g/kg TM) Mineralstoffbilanz: Kalzium (g) Phosphor (g) Natrium (g) Magnesium (g) Kosten gesamt ( ) 2,21 2,92 3,42 3,88 4,31 4,57 Kosten (Cent/kg Milch) 12,3 11,7 11,4 11,1 10,8 10,1 1 FM = Frischmasse, 2 M = Milch, 3 45 kg Milch inkl. 3 kg Milch/Tag nach NEL aus Körpersubstanz, 4 G = Grobfutter, 5 K = Kraftfutter 51

52 TROCKENSTEHENDE KÜHE RICHTIG FÜTTERN Die richtige Fütterung einer Leis tungskuh beginnt schon im letzten Drittel der Laktation. In diesem Abschnitt sind die Kühe so zu füttern, dass sie mit der gewünschten Kondition (BCS 3,5 Deutsche Holstein siehe Bild 25, Seite 45) trockengestellt werden können. Fette Tiere sind eher knapp und magere eher reichlich zu versorgen. In der sechs bis acht Wochen dauernden Trockenstehzeit sollte die Kondition der Tiere in etwa konstant bleiben. Folgende Punkte sind zu beachten: Kühe mit verhältnismäßig hoher Milchleistung nicht durch plötzlichen, länger anhaltenden Futterentzug trockenstellen! Eine Trockenstehzeit von sechs Wochen sollte nicht unterschritten werden. Die trockenstehende Kuh ist mit Energie, nutzbarem Rohprotein und Kalzium, wie in Tabelle 8 (Seite 27) angegeben, zu füttern. Das entspricht einer täglichen Milchleistung von ungefähr 5 kg, bezogen auf Energie. Dies ist in den meisten Fällen mit Grobfutter mittlerer Energiekonzentration (5,1 bis 5,5 MJ NEL/kg TM) zu erreichen. Geringe Kraftfuttergaben können eventuell zum Nährstoffausgleich notwendig sein. Energiereiche Grobfuttermittel, z. B. Maissilage, sind zu rationieren. Stark abgemolkene Kühe kann man etwas reichlicher füttern, um sie auf den Normalzustand zu bringen. Eine knappe Kalzium- und Kaliumversorgung oder eine negative Kationen- Anionen-Bilanz (DCAB dietary cation anion balance) sind anzustreben, um dem Festliegen nach der Geburt (Milchfieber) vorzubeugen. Zwei bis drei Wochen vor dem Kalben ist die Kuh auf die Laktationsfütterung vorzubereiten (Umstellung der Pansenfunktion = Vorbereitungsfütterung): Langsam mit der Kraftfutter-Anfütterung beginnen und auf 2 bis 4 kg je Tag steigern bei ausreichenden Mengen Grobfutter (Heu, Gras silage, Einsatz der Futtermittel der frischlaktierenden Tiere); bei Milchfieberproblemen wäre kalzium- und kaliumarmes Kraftfutter wünschenswert; aufgrund der verminderten Futteraufnahme vor der Kalbung ist bei Mischrationen auf entsprechend hohe Energie- (6,5 MJ NEL/kg TM) und nxp- Werte (140 g/kg TM) zu achten. Bei Einsatz von Mischrationen kann in der Vorbereitungsfütterung je zur Hälfte die Ration für Trockensteher und für die hochleistende Gruppe gefüttert werden. Bei Problemen mit Milchfieber sind die Kalziumversorgung und die DCAB zu beachten. 52

53 WEIDE GEZIELT EINSETZEN! Weide ist nach wie vor ein geeignetes Verfahren zur kostengünstigen Fütterung der Milchkuh. Die gebräuchlichsten Weideformen sind dabei die Umtriebsweide und die intensive Standweide. Eine Kennzeichnung der Weidesysteme ist der Tabelle 20 zu entnehmen. Die Umtriebsweide liefert relativ hohe Erträge, wenn eine tägliche Futterzuteilung erfolgt (Portionsweide). Dies erfordert einen hohen Arbeitszeitaufwand. Die intensive Standweide bringt ebenfalls gute Erträge und wird mit einem höheren Viehbesatz gefahren. Die Arbeitsbelastung ist durch den fehlenden Umtrieb geringer. Allerdings bestehen auch weniger Möglichkeiten zur Steuerung. Maßgebend sind die betrieblichen Möglichkeiten. Wie viel Weidefläche steht hofnah in geeigneter Qualität zur Verfügung? Welche Milchleis tung je ha Weide bzw. je Kuh wird angestrebt? Für beide Weidesysteme gilt: Frühzeitig Austreiben: nach Möglichkeit Ende März mit stundenweise Weide beginnen. Im Frühjahr erhalten nur Kühe, die mehr als 20 kg Milch täglich geben, Kraftfutter. Bei fortgeschrittener Vegetation muss den Kühen schon ab 16 kg Milch Kraftfutter zugeteilt werden. Mehr als 5 bis 7 kg Kraftfutter täglich sollen die Kühe nicht bekommen, da sie sonst zu wenig Gras fressen (Verdrängungseffekt). Bei ganzjähriger Kalbung hat sich die Beifütterung von mindestens 3 kg Trockenmasse einer Grundration je Tag bewährt, Bild 33: Eine Portionsweide bietet bei täglicher Futterzuteilung eine kontrollierte Versorgung bei allerdings hohen Futterverlusten und Qualitätsschwankungen. 53

54 um die stark schwankende Aufnahme an Weidegras auszugleichen und die Weide gezielt zu ergänzen. Beifütterung und Weide müssen sich gut ergänzen. Die Weide ist auf passenden Wuchs zu steuern (Kühe gewöhnen sich an Beifütterung und selektieren stärker auf der Weide). Zugefüttert werden kann Maissilage, Grassilage oder eine geeignete Mischration. Der Rohproteinüberschuss (RNB) vor allem im jungen Gras sollte mit ener- giereichen Futtermitteln wie Maissilage, Melasseschnitzeln, Getreide oder einem Ausgleichskraftfutter mit negativer RNB angepasst werden. Ein eventueller Mangel an strukturwirksamer Rohfaser kann im jungen Weidegras durch Silage, Heu oder Stroh ausgeglichen werden. Die Mineralstoffergänzung ist sicherzustellen. Bei Weideaustrieb muss auf höheren Magnesiumgehalt geachtet werden zur Vor- Tabelle 20: Kennzeichnung von Umtriebs- und Standweide Weidesystem Umtriebsweide Standweide Wuchshöhe bei Weideaustrieb höchstens 10 cm höchstens 8 cm Umtrieb regelmäßig (Nutzung bei ca. 15 cm Wuchshöhe) jährlich 4- bis 8-mal dabei Wechsel zwischen Weide- und Schnittnutzung kein Umtrieb Steuerung des Grasangebots durch Besatzstärke und Umtrieb Besatz: Tierzahl und Flächengröße Beweidungsdauer Nachmähen und Unkrautbekämpfung je Koppel kurz, 1 Tag (Portionsweide) bis höchstens 5 Tage, Flächenbedarf je Kuh und Tag je nach Aufwuchs: 80 bis 120 m 2 nach jedem Umtrieb sehr lang, keine Ruhezeit, ausgenommen vor und nach dem Schnitt einer Teilfläche vor der Schnittnutzung Bild 34: Eine Stand weide ist weniger arbeitsintensiv und hat durch das ständige Beweiden eine dichte und trittfeste Grasnarbe. Es resultiert eine gleichmäßige und hohe Futterqualität. 54

55 WEIDE GEZIELT EINSETZEN! beugung gegen Weidetetanie: 50 g Viehsalz je Kuh und Tag beheben den Natriummangel im Gras. Die Wasserversorgung ist über Tränken sicherzustellen, die am Treibweg liegen und von allen Koppeln erreichbar sind; je nach Milchleis tung und Witterung nimmt die Kuh bis zu 150 l Wasser täglich auf. VERGLEICH DER WEIDESYSTEME Zum Vergleich der Systeme sind im Folgenden die Vor- und Nachteile der Standweide aufgeführt: Vorteile der Standweide: Geringer Arbeitszeitaufwand, Wegfall der Triebwege, niedrige Zaun- und Unterhaltungskosten sowie weniger Tränkestellen, dichte und trittfeste Grasnarbe durch ständiges Beweiden, weniger Trittschäden bei Nässe, ruhiges Verhalten der Weidetiere, gleichmäßige Ernährung der Kühe bei hohem Futterangebot sowie geringe tägliche Milchmengen-Schwankungen Nachteile der Standweide: Schwierigere Anpassung der Besatzdichte an den Futterzuwachs, erschwerte chemische Unkrautbekämpfung und Gülleausbringung wird zeitlich schwieriger. Um eine Standweidebewirtschaftung durchführen zu können, sollten folgende Voraussetzungen beachtet werden: Die Flächen müssen in nicht austrocknungsgefährdeten Lagen liegen. Die Grasnarbe soll aus leis tungsfähigen Gräsern bestehen, die einen häufigen Verbiss vertragen (z. B. Deutsches Weidelgras, Wiesenrispe, Knaulgras). Die Besatzdichte (Kühe je ha) ist an das Futterangebot anzupassen. Der erste Schnitt sollte möglichst in der ersten Maihälfte erfolgen. Die Grasnarbe soll eine Mindesthöhe von etwa 6 cm nicht unterschreiten, da sonst mit einem Rückgang des Nachwuchses, der Futteraufnahme und der Milchleis tung zu rechnen ist. Im folgenden Beispiel ist dargestellt, wie in einem reinen Grünlandbetrieb die Aufteilung zwischen Beweidungs- und Schnittflächen in Abhängigkeit des Witterungsverlaufs (Leistungsfähigkeit des Grases) aussehen kann. Beispiel: Grünlandbetrieb mit 50 Kühen auf 20 ha Weide Periode Besatzdichte (Kühe/ha) Beweidungsfläche (ha) Schnittfläche (ha) vom Auftrieb bis Mitte Juni 6,5 7,5 12,5 Mitte Juni bis Ende Juli 5,0 10,0 10,0 Ende Juli bis Ende August 4,0 12,5 7,5 Ende August bis Abtrieb 2,5 20,0 Quelle: Mott und andere 55

56 Bild 35: Weidegang auf der Alp dient der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Tiere und pflegt die Alp. Allerdings sind auch hier für eine bedarfsgerechte Versorgung der Tiere die Grasqualität und eine entsprechende Mineralstoffzufütterung entscheidend. Falls möglich Kurzrasenweide: Stehen ausreichend große Flächen in unmittelbarer Nähe des Stalles zur Verfügung, hat sich in Vollweidesystemen die Kurzrasenweide bewährt. Dabei bleiben die Tiere von Vegetationsbeginn bis -ende auf derselben Fläche, die je nach Aufwuchs in der Größe angepasst wird. Ziel ist eine immer gleichbleibende Aufwuchshöhe von 5 bis 7 cm. Hierdurch wird eine gleichbleibend hohe Futterqualität der Weide gewährleistet. Auch weniger erwünschte Pflanzen wie der Ampfer werden im jungen Stadium gefressen. Durch den hohen Weidedruck, der für die kurze Aufwuchshöhe notwendig ist, ist eine Zufütterung im Stall dabei nicht zu empfehlen, da es zu einer Gewöhnung der Tiere an die Stallfütterung kommt und die nötige Futteraufnahme auf der Weide nicht erreicht wird. Da die erreichbare Milchmenge in Vollweidesystemen begrenzt ist, ist eine saisonale Abkalbung (je nach Leis tungsniveau im Spätherbst, Winter oder zeitigen Frühjahr) sinnvoll. Bei Abkalbung im Dezember/Januar können die Kühe im Stall zu Beginn der Laktation voll ausgefüttert werden. Bei stundenweisem Austrieb im März können die Tiere ab Mitte April auf Vollweide ohne Beifütterung umgestellt werden. Die hohe Qualität der Kurzrasenweide im Frühjahr erlaubt Leistungen aus Weide von 22 bis 27 kg Milch je Kuh und Tag. Im Laufe des Sommers fällt die Leis tung entsprechend dem Laktationsverlauf. Voraussetzung für das Gelingen des Systems ist eine kontinuierliche Erfassung der Aufwuchshöhe z. B. über Messung mit der Deckelmethode. Je ha Weide sind je nach Standort und Intensität bis kg Milch je ha Weide möglich. 56

57 AUFGEWERTETE MISCHRATIONEN BEIM AMS In Betrieben mit automatischem Melksystem (AMS) ist die Fütterung einer aufgewerteten Mischration am Trog und eine ergänzende Gabe von Kraftfutter im Melkautomat Standard. Zur aufgewerteten Mischration werden folgende Empfehlungen gegeben: Das Milchbildungsvermögen der aufgewerteten Mischration sollte in der Regel 4 bis 6 kg je Kuh und Tag unter dem Herden- bzw. Gruppenmittel liegen. In der Umstellungsphase nach erstmaliger Inbetriebnahme eines AMS hat es sich bewährt, das Milchbildungsvermögen der Mischration auf etwa 8 kg unterhalb des Herden- bzw. Gruppenmittels einzustellen. Dies führt wegen höherer Konzentratgaben im AMS von Beginn an zu einer hohen Akzeptanz der Melkbox. Nach der Eingewöh- nung kann in Herden mit hoher Milchleis tung, homogener Struktur und guter Persistenz das Milchbildungspotenzial der Mischration auf etwa 5 kg unterhalb des Herdenmittels angehoben werden. Eine geringe Nährstoffkonzentration der Trogration gewährleistet ein hohes Kraftfutteranrecht im Melkautomat, was sich bis zu einem gewissen Grad positiv auf die Melkfrequenz auswirkt. Umgekehrt führt eine hohe Nährstoffkonzentration in der Trogration zu geringeren Kraftfuttergaben im Melkautomat. Gleichzeitig steigt aber die Gefahr der Nährstoffüberversorgung für die altmelkenden Kühe enorm an, da im Melkautomat immer eine Mindestmenge an Kraftfutter als Lockfutter zu geben ist. Auch bei sehr hohen Leis tungen und bei Verfütte- Bild 36: In Betrieben mit automatischem Melksystem wird in der Regel eine aufgewertete Mischration mit ergänzender Kraftfuttergabe im Melkautomat gefüttert. 57

58 Tabelle 21: Kraftfutterzuteilung im Melkautomat bei Einsatz einer aufgewerteten Mischration am Trog für Jung- und Altkühe Zeitraum Dauer (Tage) Kraftfutter im AMS (kg/kuh/tag) Jungkuh Vorbereitungsfütterung 14 Tage vor der Kalbung 0,5 Anfütterung im Anschluss an die Kalbung Tag der Kalbung bis 7. Tag Tag Tag Tag 0, Altkuh 0, Rest der Laktation nach Leis tung max. 6 max. 8 rung von speziellen 100-Tage-Kraftfuttern ist eine Kraftfutterfütterung über zusätzliche Transponder sinnvoll. Werden aufgewertete Grundrationen gefüttert, reicht in der Vorbereitungsphase eine Lockfuttergabe von 0,5 kg je Tier und Tag, um die Kühe wieder an die Melkbox zu gewöhnen. Die Steigerung der Kraftfuttermengen nach der Kalbung ist entsprechend der Vorgaben der Tabelle 21 anzupassen. Angenommen wurde hierbei eine aufgewertete Mischration, die für etwa 24 kg Milch je Tier und Tag einschließlich Erhaltung ausreichend ist. Die mittlere Herdenleis tung soll hierzu bei 30 kg Milch je Tier und Tag liegen. Das Kraftfutter im Melkautomat sollte eine gute Akzeptanz bei den Kühen aufweisen. Eine stabile Zusammensetzung und gute Pelletqualität sind hier unbedingt erforderlich. Bild 37: Je höher das Kraftfutterangebot während des Melkens ist, desto lieber geht die Kuh in die Melkbox. 58

59 GEZIELTES FÜTTERN ENTLASTET DIE UMWELT Wesentliche Ansatzpunkte, Nährstoffüberschüsse in der Milchviehhaltung zu vermindern, sind ein verringerter Düngeaufwand und nährstoffangepasste Fütterung. VERRINGERTE STICKSTOFFDÜNGUNG Eine verringerte, dem Standort angepasste Stickstoffdüngung führt zu nicht so hohen Rohproteingehalten im Gras, wobei sich vor allem die NPN-Verbindungen verringern, die im Pansen zum großen Teil zu Ammoniak abgebaut werden (NPN = Nicht-Protein-Stickstoff). Das führt zu einem Abfall der RNB. Bei intensiver Bewirtschaftung und geringer N-Düngung steigt vielfach der Anteil an Weißklee. Eine verringerte Stickstoffdüngung führt zu weniger Massenertrag. Durch einen frühen Nutzungszeitpunkt ist jedoch Futter mit hoher Verdaulichkeit der organischen Substanz und dementsprechend hohem Energiegehalt zu gewinnen. Verdaulichkeitsprüfungen und Weideversuche beweisen die gute Futterqualität von intensiv genutzten Weiden mit Klee eine Qualität, die auch für Hochleis tungskühe reicht. Die Tabelle 22 zeigt, dass bei gleicher Leis tung der Stickstoffüberschuss je ha auf der Weide ohne mineralische Düngung nur etwa ein Drittel so hoch ist wie auf der konventionellen Weide. Die Gehalte an Kalium im Aufwuchs lassen sich ebenfalls über die Düngung beeinflussen. Eine am Bedarf der Pflanzen orientierte Düngung auf Basis von Bodenanalysen und konkreten Ertragserwartungen ist anzustreben. Bild 38: Weißklee fördert die Rohproteingehalte. 59

60 Tabelle 22: Intensive Stickstoffdüngung ist nicht unbedingt Voraussetzung für hohe Leis tungen (Ergebnisse von Weideversuchen) 1. Bedingungen Verfahren 1 intensiv mit Klee Mineral-N, kg/ha Gülle, m 3 /ha Mähflächenanteil, % Tierbesatz, GVE/ha 3,2 2,2 Kraftfutter, kg Kuh/Tag 4,0 4,0 2. Milchleis tungen t FCM/ha und Jahr 14,2 8,6 kg FCM/Tier und Tag 22,3 22,2 3. N-Bilanz Input, kg N/ha Output, kg N/ha Saldo, kg N/ha kg N/t FCM Milchkühe = Mähstandweide, 6 Versuchsjahre FCM (fettkorrigierte Milch) = Milchmenge auf Fettgehalt von 4 % umgerechnet Input = Zufuhr über Düngemittel, atmosphärische N-Einträge, Futtermittel, N-Bindung über Leguminosen (Klee etc.) Output = Abfuhr durch pflanzliche und tierische Verkaufsprodukte Quelle: Ernst und Heiting (1991 und 1993), Haus Riswick, Kleve NÄHRSTOFFANGEPASSTE FÜTTERUNG Hierbei gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Nährstoffbilanz auszugleichen: Durch Futterbau und Weidewirtschaft ist die Grundlage für weitgehend ausgeglichene Rationen zu schaffen. Beispiel: Anbau von Silomais, Futterrüben und Ganzpflanzensilage; über die Wahl der Ansaatmischung und Höhe der Stickstoffdüngung lassen sich die Rohproteingehalte im Gras senken (Welsches Weidelgras hat 2 %-Punkte weniger Rohprotein bei gleichem Energiegehalt als Deutsches Weidelgras im ersten Aufwuchs im Ährenschieben). Rationen sind zu planen, zu berechnen und zu kontrollieren. Dazu sind notwendig: Grobfutteranalysen, Probewägungen, Leistungskontrolle mit ständiger Anpassung der Futterration. Die Grobfutteranalysen sind möglichst auf Kalzium und Phosphor auszudehnen, um die Zufuhr dieser Elemente mit dem Mineralfutter nach den Empfehlungen zur Versorgung genau abschätzen zu können. 60

61 GEZIELTES FÜTTERN ENTLASTET DIE UMWELT Spezielle Ausgleichsfutter der Energiestufe 3 oder höher sind einzusetzen mit 10 % Rohprotein oder weniger. Hohe Energiegehalte führen dazu, dass überschüssiges Ammoniak, das im Pansen bei hoher Rohproteinzufuhr entsteht, in mikrobielles Protein umgewandelt wird und der Kuh als hochwertiges Protein zur Verfügung steht (Beispiel: Spezialfutter der Energiestufe 3 mit 10 % Rohprotein 96,4 % schwach melassierte Trockenschnitzel, 2 % Fett, 1,6 % Mineralstoffe; Körnermais und Getreide sind ebenfalls einsetzbar). Der Einsatz von geschütztem Protein ist ebenfalls ein Ansatzpunkt, die Stickstoffausscheidung zu verringern. Durch den Einsatz von geschütztem Protein erreicht mehr unabgebautes Futterprotein (UDP) den Darm. Das verbessert die Proteinversorgung der Kuh, so dass der Rohproteingehalt in der Futterration entsprechend gesenkt werden kann. Bild 39: Mit einer nährstoffangepassten Fütterung lässt sich die Nährstoffausscheidung verringern. 61

62 NÄHRSTOFFBILANZ (N, P) AM BEISPIEL EINES MILCHVIEHBETRIEBES Die Nährstoffausscheidung in der Milchviehhaltung lässt sich nach dem Schema der Tabelle 23 ermitteln. Die Ausscheidungen an Stickstoff und Phosphor errechnen sich nach der unten angegebenen Gleichung. Die Nährstoffaufnahme ergibt sich aus der Futtermenge x Nährstoffgehalt (Analysenwerte oder mittlere Tabellenwerte). Beim Milchleis tungsfutter wurden je kg ein Rohproteingehalt von 185 g und ein Phos- phorgehalt von 5,5 g unterstellt. Die Nährstoffmenge im Produkt ergibt sich aus der Milchleis tung und dem Zuwachs. Die Nährstoffmenge im Zuwachs ist verhältnismäßig unerheblich und kann deshalb für vereinfachte Rechnungen entfallen. Nach der genannten Gleichung errechnet sich unter Punkt C der Tabelle eine Stickstoffausscheidung von kg und eine Phosphorausscheidung von 772 kg im Wirtschaftsjahr. Möglichkeiten, diese Ausscheidungen zu verringern, sind im ersten Teil dieses Kapitels genannt. Nährstoffaufnahme = Futtermenge x Nährstoffgehalt Nährstoffausscheidung = Nährstoffaufnahme Nährstoffmenge im Produkt Bild 40: Über eine nährstoffangepasste Fütterung lässt sich die Nährstoffbilanz eines Milchviehbetriebes beeinflussen. 62

63 GEZIELTES FÜTTERN ENTLASTET DIE UMWELT Tabelle 23: Schema zur Abschätzung der Nährstoffausscheidung in der Milchviehhaltung (je Wirtschaftsjahr) 40 Kühe, kg Milchablieferung mit 3,4 % Eiweiß A. Nährstoffmenge in Milch und Zuwachs 1. Milch abgeliefert kg Eigenverbrauch kg gesamt kg N in Milch (Eiweißmenge : 6,38) kg P in Milch (1,0 g/kg Milch) kg Zuwachs Abgang Milchkühe mittlere Lebendmasse geborene Kälber mittlere Lebendmasse Zugang Milchkühe mittlere Lebendmasse 14 Stück 630 kg Stück 42 kg Stück 600 kg Gesamtzuwachs kg N im Zuwachs (25,0 g/kg Zuwachs) kg 54 P im Zuwachs (6,0 g/kg Zuwachs) kg 13 B. Nährstoffmenge im Futter Komponente dt Rohprotein (kg) N, kg (Rohprotein : 6,25) 1. Grassilage I ,6 2. Grassilage II ,0 3. Maissilage ,0 4. Weide ,4 5. Milchleis tungsfutter ,0 6. Mineralfutter 14 84,0 gesamt ,0 P (kg) C. Nährstoffausscheidung N (kg) P (kg) Futter Milch Zuwachs Ausscheidung, kg/wirtschaftsjahr : kg Milch Ausscheidung, g/kg Milch 18,5 3,0 63

64 MINDERUNG DER KLIMAGASE Die Milchviehhaltung ist über den Anfall von Kohlendioxid (CO 2 ), Methan und Lachgas an dem Anfall von Klimagasen beteiligt. Beim CO 2 gilt die Milchviehhaltung als klimaneutral, da über die Futterpflanzen CO 2 gebunden wird, das im Rahmen der Verdauung und Verwertung der Energie und Nährstoffe für Milch und Fleisch wieder freigesetzt wird. Methan entsteht bei der Umsetzung des Futters im Vormagen durch die Bakterien und wird über das Maul abgegeben. Je kg Trocken masse sind dies etwa g Methan. Des Weiteren kann Methan aus den Exkrementen insbesondere der Gülle bei der Lagerung freigesetzt werden. Dies macht etwa 20 % des in der Milchkuhhaltung anfallenden Methans aus. Die Klimawirkung des Methans ist um den Faktor 23 höher als bei CO 2. In der Fütterung besteht generell ein großes Interesse, den Anfall an Methan zu mindern, da es sich um Energieverluste han- delt. Hauptansatzpunkte zur Minderung des Methananfalls sind die Reduzierung der Futtertage bei gleicher Leis tung durch Anhebung der Lebenstagsleis tung der Kühe und die gute fachliche Praxis der Fütterung. Der Anfall von Lachgas (N 2 O) erfolgt in erster Linie aus den Exkrementen nach der Ausbringung. Eine Minderung des N-Anfalls ist hier der erste Ansatzpunkt zur Minderung. Die zuvor dargestellten Punkte in der Düngung und Fütterung sind zu nutzen. Beachtlich ist die Klimawirkung von Lachgas, da diese das 296-Fache von CO 2 beträgt. Aus der Summe der rechnerischen CO 2 -Werte aller drei Produkte ergibt sich der CO 2 -Footprint (Fußabdruck). Letztlich ist Milcherzeugung ohne den Anfall von Klimagasen nicht möglich. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass die Kuh aus Grobfutter wertvolles Milcheiweiß macht. Bild 41: Methan entsteht bei der Pansenverdauung durch die Mikroben und wird über das Maul abgegeben. 64

65 FÜTTERUNG UND MILCHFETTKONSISTENZ Zunächst einige Hinweise zum Einfluss der Fütterung auf die Milchqualität: Die Milch und hier insbesondere das Milchfett nehmen leicht Geruchsstoffe auf. Um den Geruch und Geschmack der Milch nicht zu beeinträchtigen, ist Folgendes zu beachten: Milch so schnell wie möglich aus dem Stall herausbringen; in Ställen ohne Milchabsauganlage das Futter, vor allem Silage, nicht im Stall oder in der Nähe der Milchkammer lagern; fragliche Futter nach dem Melken füttern; kein gefrorenes, verschmutztes und verdorbenes Futter oder Silage schlechter Qualität verabreichen; Raps, Rübsen, Stoppelrüben, Steckrüben nur bis 30 kg, Markstammkohl bis 20 kg je Kuh und Tag (verteilt auf zwei Mahlzeiten) füttern; dazu ausreichend Grobfutter (möglichst zuerst) geben. Außerdem gilt es, die zunehmende Forderung nach guter Streichfähigkeit der Butter zu erfüllen. Fett besteht aus Glycerin und verschiedenen Fettsäuren. Die Streichfähigkeit der Butter hängt davon ab, welchen Anteil die einzelnen Fettsäuren am Milchfett haben. Es gibt Fettsäuren, die bewirken ein härteres Milchfett, während andere für ein weicheres Milchfett verantwortlich sind. Die Fettsäuren für das Milchfett stammen aus drei Quellen: 1. Im Euter gebildet aus Fettsäuren, die als Verdauungsprodukt im Pansen entstehen: Etwa 50 % der in der Milch enthaltenen Fettsäuren werden im Euter gebildet. Diese Fettsäuren verschlechtern die Streichfähigkeit der Butter. Bild 42: Geruch und Geschmack der Milch lassen sich über die Fütterung kaum beeinflussen. 65

66 2. Übergang von Fettsäuren aus dem Futterfett: Etwa 35 % der Fettsäuren stammen direkt aus dem Futterfett. Dabei sind die Fettsäuren Palmitin- und Ölsäure als Gegenspieler zu nennen. Palmitinsäure verschlechtert die Streichfähigkeit, Ölsäure verbessert sie. 3. Übergang von Fettsäuren aus dem Abbau von Körperfett: Etwa 15 % der Fettsäuren stammen aus dem Abbau von Körperfett. Hierbei wird überwiegend Ölsäure in das Milchfett eingebaut, die sich günstig auf die Streichfähigkeit auswirkt. Diese Zusammenhänge verdeutlichen, dass die Milchfettzusammensetzung von vielen Faktoren beeinflusst wird, vor allem von dem Laktationsstadium, der Höhe und Art der Energieversorgung, Rationsgestaltung und Fettzufuhr (Grobfutterart, Fettmenge und Fettquelle im Kraftfutter) sowie dem Milchfettgehalt und der Milchfettleistung. Folgende Faktoren verbessern die Streichfähigkeit der Butter: Viele Kühe im 1./2. Laktationsmonat der Abbau von Körperfett (Schließung der Energielücke) führt zu vermehrtem Einbau von Ölsäure in das Milchfett; hoher Weideanteil im Sommer junges Gras enthält viel Rohfett (über 4 %) mit sehr hohen Anteilen an Fettsäuren, welche die Streichfähigkeit der Butter verbessern; hohe Grassilageanteile Grassilage enthält deutlich mehr Rohfett als Maissilage, Ganzpflanzensilage oder Heu; dadurch wird die Zufuhr von Fettsäuren begünstigt, die sich positiv auf die Streichfähigkeit auswirken; hohe Rohfettaufnahme aus fettreichen Komponenten die positive Wirkung von Körnermais/CCM, Leinsaat, Sojabohnen, Sonnenblumensaat und Rapssaat sowie entsprechende Ölkuchen beruht auf der speziellen Fettsäurenzusammensetzung. Bild 43: Ein hoher Weideanteil im Sommer verbessert die Streichfähigkeit der Butter. 66

67 FÜTTERUNG UND MILCHFETTKONSISTENZ Folgende Faktoren verschlechtern die Streichfähigkeit der Butter: Hohe Anteile aus Heu, Maissilage, Rüben, Getreide-Ganzpflanzensilage weil diese Futtermittel sehr wenig Rohfett enthalten, steigt der Anteil an ungünstig wirkenden Fettsäuren an, die im Euter gebildet werden; fettarme/stärkereiche Komponenten durch die geringe Fettzufuhr erhöht sich der Anteil negativ wirkender Fettsäuren, die im Euter gebildet werden; Fettherkünfte mit hohen Anteilen Fettsäuren, welche die Streichfähigkeit der Butter verschlechtern Palmfette mit hohen Palmitinsäureanteilen führen zu hartem Milchfett; hohe Milchfettgehalte/Milchfettleis tungen der Anteil an Fettsäuren, die im Euter gebildet werden, steigt an. Mit Fettzulagen, die 150 bis 400 g günstig wirkende (ungesättigte) Fettsäuren bevorzugt Ölsäure je Tier und Tag enthalten, sind fast immer ausreichende Streichfähigkeiten der Butter erreichbar. Ein gezielter Fetteinsatz lässt sich über Mischfutter oder über Einzelkomponenten realisieren (z. B. Vollraps, Rapskuchen, Sojabohnen, speziell geschützte Fette). Allerdings sollte die tägliche Futterration nicht mehr als 4 % Rohfett (5 % bei Einsatz pansengeschützter Fette) in der Trockenmasse enthalten (etwa 800 bis g Fett in der Gesamtration), weil sonst eventuell die Milcheiweißgehalte sinken. Weitere Informationen über Maßnahmen, die notwendig sind, um Milch von gleichbleibend guter Qualität zu erzeugen, enthält das aid- Heft Nr Eutergesundheit Grundlage der Qualitätsmilcherzeugung. Bild 44: Die Verbraucher wünschen sich eine gut streichfähige Butter. 67

68 WIE KÖNNEN FÜTTERUNGSKRANKHEITEN VERMIEDEN WERDEN? 1. MILCHFIEBER (GEBÄRPARESE, FESTLIEGEN) Kennzeichen: Unmittelbar nach den ersten Melkzeiten oder direkt nach dem Abkalben liegen die Tiere fest. Es werden vorwiegend Hochleis tungstiere befallen. Ursache: Eine plötzliche Verarmung des Bluts an Kalzium, obwohl im Körper praktisch kein Kalziummangel vorliegt. Vielmehr ist durch ein Zuviel an Kalzium in der Ration der trockenstehenden Tiere die Regulationsfähigkeit der Nebenschilddrüse gehemmt, die den Ein- und Abbau von Kalzium in den Knochen steuert. Das mit der Milch ausgeschiedene Kalzium wird nicht schnell genug ersetzt, weil die Nebenschilddrüse nach dem Kalben ihre Funktion nicht rasch genug wieder aufnimmt. Vorbeugung: Insbesondere bei Weidegang der trockenstehenden Kühe tritt gehäuft Milchfieber auf. Ursächlich sind die Überversorgung mit Energie und Kalzium sowie eine vielfach unzureichende Vorbereitungsfütterung vor dem Kalben. Liegt der Anteil Kühe mit Milchfieber über 5 %, sind spezielle Maßnahmen zu ergreifen. Anzustreben ist, dass die Kühe in der richtigen Kondition trockengestellt werden. In der Bild 45: Zur gezielten Milchfieberprophylaxe soll neben bestmöglichem Kuhkomfort die Versorgung mit Kalzium vor dem Kalben möglichst niedrig sein. 68

69 WIE KÖNNEN FÜTTERUNGSKRANKHEITEN VERMIEDEN WERDEN? Trockenstehzeit ist die Kuh energetisch so zu versorgen, dass die Fettreserven etwa konstant bleiben. Zur Vermeidung von Milchfieber sollte die Versorgung mit Kalzium niedrig sein. Dennoch ist unbedingt Mineralfutter anzubieten, um die Versorgung mit Spurenelementen und Vitaminen zu sichern. Da die Voraussetzungen auf der Weide zur gezielten Milchfiebervorbeugung nicht gegeben sind, müssen die Tiere in Problembeständen aufgestallt werden. Abgerundet wird die Milchfiebervorbeugung durch die medizinischen Maßnahmen in Absprache mit dem Hoftierarzt. Führen die genannten Maßnahmen nicht zum Erfolg, ist die Ration in Bezug auf die Mineralstoffe zu optimieren. Überschüsse an Kalium und Natrium sind zu vermeiden. Über die Wahl der Futtermittel und die Düngung in Bezug auf Kalium kann hier Einfluss genommen werden. Durch Fütterung von Schwefel und Chlor kann ein Überschuss von Kalium und Natrium ausgeglichen werden. Ein gezielter Einsatz von sauren Salzen führt zu einer negativen Kationen-Anionen-Bilanz (DCAB), was dem Milchfieber vorbeugt. Da die Kühe diese Produkte nicht ohne Weiteres fressen, empfiehlt sich der Einsatz entsprechend gestalteter Mischfutter, die in der Vor- Bild 46: Möglichkeiten der Milchfieberprophylaxe in Relation zum Zeitpunkt der Abkalbung Allgemeine Prophylaxe Kalium-arme Fütterung Kalzium-arme Fütterung Magnesiumversorgung sicherstellen Saure Salze Kalziumbinder Vit-D-Fütterung Vit-D-Injektion Ca-Gaben Wochen Frühtrockensteher Vorbereitung Laktation Abkalbung Quelle: DLG-Arbeitskreis Futter und Fütterung Erfolgreiche Milchfieberprophylaxe, DLG-Verlag

70 bereitungsfütterung mit 2 bis 4 kg/kuh und Tag eingesetzt werden. Vor Anwendung dieser Methode sollte eine gezielte Information und Beratung erfolgen. Ist keine kalziumarme Fütterung möglich, kann auch der Einsatz so genannter Kalziumbinder (verringert die Kalzium-Resorbtion im Tier) eine prophylaktiche Maßnahme darstellen. Aus der Abbildung 46 sind alle Maßnahmen zur Prophylaxe in der zeitlichen Abfolge zu ersehen. Zur weiteren Information empfiehlt sich das Studium des Heftes des DLG Arbeitskreises Futter und Fütterung zur Milchfiebervorbeuge von Behandlung: Sofort den Tierarzt hinzuziehen, der eine Kalziumlösung infundiert. Andernfalls führt die Krankheit zum Tode. WAS TUN GEGEN MILCHFIEBER? Fütterung auf Kondition Knappe Versorgung mit Kalzium und Kalium; Zielwerte: 4 g Kalzium/kg TM, 15 g Kalium/kg TM Ausreichende Spurenelementversorgung Beachtung des Magnesiums, ungünstige Verwertung vermeiden In Problembeständen: Beschränkung des Weidegangs für Trockensteher Medizinische Vorbeugung (Vitamin D 3 ) Alternativ: Optimierung der Ration auf negative Kationen- Anionen-Bilanz (DCAB): Einsatz von Schwefel und Chlor Einstellung von Kalium und Natrium (Anpassung der Düngung, Maissilage etc.) Verwendung von Kalziumbindern (z. B. Reiskleie) Bild 47: Liegt eine Kuh mit Milchfieber fest, kann der Tierarzt mit einer Kalziuminfusion helfen. 70

71 WIE KÖNNEN FÜTTERUNGSKRANKHEITEN VERMIEDEN WERDEN? 2. WEIDETETANIE Kennzeichen: Unsicherer Gang, Fressunlust, Hervortreten der Augen, Zittern der Augenlider, Krämpfe, Ohnmacht. Ursache: Plötzlicher Magnesiummangel im Blut durch schlechte Magnesiumverwertung. Vorbeugung: Zufuhr eines magnesiumreichen Mineralfutters, z. B. so genannte Magnesiumbriketts (besonders bei jungem rohfaserarmem Weidegras); Ergänzung des Weidegrases durch rohfaserreiche Futtermittel, z. B. Stroh, Heu, rohfaserreiche Grassilage; hohe RNB (NPN) und Kaliumgehalte über angepasste Düngung und passende Rationsgestaltung vermeiden; auf ausreichende Versorgung mit Natrium achten. Behandlung: Sofort den Tierarzt rufen. Eine rechtzeitige Ca-Mg-Injektion hilft in den meisten Fällen. Bild 48: Weidetetanie kann man vorbeugen, indem Weidegras durch rohfaserreiche Futtermittel wie Heu ergänzt wird. 71

72 3. PANSENAZIDOSE (PANSENÜBERSÄUERUNG) Die Funktion des Pansens ist gestört, ausgelöst durch eine Übersäuerung des Pansensafts. Kennzeichen: Fett-Eiweiß-Quotient < 1,0 bei niedrigen Fettgehalten (< 3,8 % bzw. 4,0 % bei weniger als 20 kg Milch) Abfall der Milchfettgehalte um mehr als 0,5 %-Punkte Appetitlosigkeit bis zur Verweigerung der Futteraufnahme Niedriger Wiederkauindex Dünnflüssiger Kot (nicht bei Rationen mit hohem Maisanteil) Abfall der Leis tung Bei Harnuntersuchung: NSBA (Netto- Säure -Basen-Ausscheidung)-Wert unter 80 mmol/l bei subklinischer, unter 0 bei akuter Azidose Mögliche Ursachen: Zu hohe Mengen leicht verdaulicher Kohlenhydrate (Stärke, Zucker) in der Ration Ungleichmäßige Verteilung der Kraftfuttermittel über den Tag, zu hohe Mengen je Gabe Mangelnde Grobfutter- und damit Rohfaseraufnahme: schlechte Wiederkauaktivität und mangelnde Pufferung durch verminderte Speichelbildung Ungenügende Vorbereitungsfütterung (Training der Pansenbakterien) Bild 49: Eine geringe Wiederkautätigkeit kann ein Indiz für eine Pansen übersäuerung sein. 72

73 WIE KÖNNEN FÜTTERUNGSKRANKHEITEN VERMIEDEN WERDEN? Vorbeugung: Kohlenhydratreiche Futtermittel (Getreide, Erbsen, ) nicht in zu großen Portionen und Mengen einsetzen: Ziel: max. 2 kg Kraftfutter je Gabe bei Jungkühen, max. 2,5 kg bei Mehrkalbskühen, bei mehr als 4 bzw. 5 kg Verteilung des Kraftfutters auf mehr als 2 Gaben täglich Kraftfuttermengen nach Kalbung nicht zu schnell steigern; Faustzahl: Steigerung max. 2 kg/woche Tiere schon vor Kalbung an stärke-/zuckerhaltige Futtermittel gewöhnen, damit Pansen mikroben und die Pansenwand sich umstellen Einsatz von energiereichen Futtermitteln mit höherem Anteil an pansenstabiler Stärke (z. B. Körnermais, CCM) oder ohne Stärke (z. B. Melasseschnitzel, Zitrustrester) Energiereiche Saftfutter statt Kraftfutter (z. B. Pülpen, Biertreber) Soweit möglich, Mischration oder Kraftfutter-Automat einsetzen Für ausreichende Strukturversorgung sorgen, in kraftfutterreichen Rationen Einmischen von Stroh Hohe Grobfutteraufnahme (Silagen, Heu, Cobs, Stroh) sicherstellen; Ziel: kg TM je Tier und Tag aus Grobfutter! Behandlung: Nur durch den Tierarzt. Bild 50: Intensives Auswerten der Milchkontrolldaten bestenfalls mit dem Tierarzt gemeinsam lässt frühzeitig eine azidotische Gefahr erkennen. Die Behandlung einer Pansenazidose ist nur durch den Tierarzt möglich. 73

74 4. KETOSE (ACETONÄMIE) Sie ist eine Störung des Energiestoffwechsels der Milchkuh. Kennzeichen: Tritt vorwiegend bei Hochleis tungstieren nach dem Abkalben auf. Die Stoffwechselstörung zeigt sich durch Appetitlosigkeit, Milchleistungsabfall, starkes Abmagern, apfelartigem Geruch der Atemluft. Weitere Anzeichen sind: Fett-Eiweiß-Quotient > 1,5 bei gleichzeitig niedrigen Eiweißgehalten (unter 3,2 %) Hohe Harnstoffwerte bei nicht überhöhten Rohproteingehalten in der Ration Erhöhte Werte bei den Leberenzymen AST (> 100 U/l) und GLDH (> 14 U/l) nach Blutuntersuchung Unbehandelt liegen die Tiere im weiteren Verlauf fest. Unterschwellige Ketose kann mit folgendem Praxistest festgestellt werden: Harn- oder Milchuntersuchung mit Test- tabletten oder einem Teststreifen. Liegt eine Ketose vor, entsteht eine Verfärbung von lila bis tiefviolett. Bei schwacher Färbung oder Silagefütterung zwei- bis dreimal zu verschiedenen Tageszeiten untersuchen. Die Tests sind über den Tierarzt zu beziehen. Ursache: Das fast unvermeidliche Energiedefizit einer Hochleis tungskuh nach dem Abkalben. Beim vermehrten Abbau von körpereigenen Fettund Eiweißreserven können große Mengen von Ketonkörpern entstehen. Durch körperliche Bewegung kann ein Teil der Ketonkörper energetisch verwertet werden, deshalb tritt Ketose in wärmegedämmten Anbindeställen häufiger auf als in Laufställen oder zur Weidezeit. Weitere Ursachen sind zu nährstoffreiche Versorgung in der Trockenstehphase, buttersäurehaltige Futtermittel, z. B. schlechte oder verdorbene Silage, Rohfasermangel, Bild 51: Bei einer Hochleis tungskuh tritt nach dem Abkalben fast immer ein Energiemangel auf. 74

75 WIE KÖNNEN FÜTTERUNGSKRANKHEITEN VERMIEDEN WERDEN? unter Umständen erbliche Unterfunktion der Nebennierenrinde. Verfettete Tiere sind anfälliger für Ketose. Vorbeugung: Bedarfsgerechte Fütterung während der Laktation => Fütterung auf Kondition, keine Überfütterung während des Trockenstehens (Verfettung), gezielte Vorbereitungsfütterung vor dem Kalben => gesonderte Vorbereitungsgruppe, optimale Futteraufnahme durch richtige Fütterungstechnik, leis tungsgerechte Kraftfutterzuteilung, wiederkäuergerechte Gestaltung der Ration, bei hohen Milchleis tungen auf niedrige Fettgehalte im Kraftfutter achten sowie Zufüttern von Natriumpropionat (2 x täglich g in ¼ Liter Wasser gelöst) oder von Propandiol (Propylenglykol) 10 Tage vor der Kalbung 150 g je Tag, nach der Kalbung 250 g je Tag (ca. 1 Woche). Behandlung: Nur durch den Tierarzt, der bei Ketose sofort zu rufen ist. Weitere eng mit der Fütterung verbundene Krankheiten wie Labmagenverlagerung, Nitratvergiftung, Pansenalkalose, Pansentympanie und Verfettungssyndrom (Fat-Cow- Syndrom) können aus Platzgründen hier nicht weiter erläutert werden. Zur Vorbeugung sind insbesondere bei Labmagenverlagerung und dem Verfettungssyndrom die konsequente Fütterung auf Kondition und der gezielte Start in die Laktation (Vorbereitungs- und Anfütterung etc.) die Schlüssel zum Erfolg. Bild 52: Eine nachlassende Milchleis tung mit hohem Fettgehalt bei eher niedriger Eiweißkonzentration kann auf eine Ketose hindeuten. 75

76 LITERATUR DLG-Informationen (Empfehlungen des DLG-Arbeitskreises Futter und Fütterung) 1/1998 Die bedarfsgerechte Proteinversorgung der Milchkuh 3/1999 Leis tungs- und qualitätsgerechte Jungrinderaufzucht 1/2001 Empfehlungen zum Einsatz von Mischrationen bei Milchkühen 2/2001 Struktur- und Kohlenhydratversorgung der Milchkuh 1/2006 Schätzung der Futteraufnahme bei der Milchkuh aktuelle Hinweise unter Arbeiten der DLG Band 203 Jungrinderaufzucht Grundstein erfolgreicher Milcherzeugung (2008) DLG-Verlags-GmbH Frankfurt/Main Erfolgreiche Milchviehfütterung, 5. Auflage, 2009, H. Spiekers, H. Nußbaum und V. Potthast DLG-Verlags-GmbH Frankfurt/Main Milchfieberprophylaxe, DLG-Kompakt 2010 DLG-Verlags-GmbH Frankfurt/Main Praxishandbuch Futter- und Substratkonservierung: Silagebereitung, Siliermittel, Dosiergeräte, Silofolien; 8. Auflage 2011, Bundesarbeitskreis Futterkonservierung DLG-Verlags-GmbH Frankfurt/Main Tierernährung, 2011, M. Kirchgeßner. DLG-Verlags-GmbH Frankfurt/Main Tierproduktion, 2005, J. Weiß, W. Pabst, K. E. Strack, E. Granz. Parey Buchverlag Berlin Versuchsergebnisse der LZ Haus Riswick, Kleve: N. Mott u. a.; P. Ernst und N. Heiting (1991 und 1993) 76

77 LINKS Internetportal der DLG mit umfangreichen Fachinformationen zum Thema Futter und Fütterung und Datenbank mit etwa Futtermitteln Beratungsunterlagen zu Fütterung vom Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft Die Homepage des Deutschen Verbandes Tiernahrung informiert über die Bestimmungen zum Futtermittelrecht BILDVERZEICHNIS agrarfoto.com: Titel, Bild 5, 6, 7, 18, 33, 37, 38, 39, 43, 47, 48, Seiten 28, 29 DLG-Arbeitskreis Futter und Fütterung: Bild 46 Fotolia.com: Foto aris sanjaya: Bild 44 Foto Matthias Gschwender: Bild 83 Foto Sirhiy Kobyakov: Bild 84 unten Foto volff: Bild 84 Mitte Andreas Hummel: Bild 4, 34 Dr. Dietrich Landmann: Bild 26, 27, 28, 29 Dr. Katrin Mahlkow-Nerge: Bild 1, 10, 14, 15, 20, 23, 24, 30, 31, 32, 45, 49, 50, 51, Seiten 4, 5 Peter Meyer: Bild 8, 9, 13, 17, 21, 22, 40, 52, Seiten 22, 23 Dr. Moritz Metzner: Bild 25 Astrid Neikes: Bild 42 Dr. Volker Potthast: Bild 2 Dr. Elisabeth Roesicke: Bild 19, 35, 36, 41, Seiten 76, 77, 84 oben Dr. Hubert Spiekers: Bild 3, 16 Dr. Johannes Thaysen: Bild 11, 12 77

78 aid-medien Milchkuhfütterung Lern- und Informationsprogramm Rund um die Milchkuhfütterung vermittelt dieses Lernprogramm alles Wissenswerte anschaulich und informativ. Vom Futtermittel über die Themen Stoffwechsel, Rationsplanung, Futteraufnahme, Fütterungstechnik und -kontrolle bis hin zum Einfluss der Fütterung auf die Fruchtbarkeit und Tiergesundheit werden alle Facetten des umfangreichen Fachgebietes beleuchtet. Komplizierte Sachverhalte sind mit Hilfe von Animationen, grafischen Darstellungen und Bildern lebendig aufbereitet. Das Computerprogramm ist besonders gut für Praktiker, Berater, Fachlehrer und Studierende geeignet und lässt sich vielseitig einsetzen. Computerlernprogramm auf CD-ROM, Erscheinungsjahr 2011 Einzellizenz: Bestell-Nr , ISBN , Schullizenz Bestell-Nr , ISBN Qualitäts-Grassilage vom Feld bis in den Trog Hochwertige Grassilage ist eine wichtige Säule in der intensiven Milchviehhaltung. Das Heft zeigt von der Gräserzusammensetzung bis zum Trog, wie man die Qualität von Grassilage steuern kann. Besonders ausführlich wird der Einfluss der Produktionstechnik beschrieben. Dazu gehörn beispielsweise die Flächenpflege, das richtige Anwelken, Tipps zu Bergung und Transport und die optimale Verdichtung im Fahrsilo. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Vergleich der Kosten sowie der Vor- und Nachteile unterschiedlicher Ernte- und Konservierungsverfahren. Auch der richtige Einsatz von Silierzusätzen wird angesprochen. Zehn Goldene Regeln zur Silagebereitung bringen die wichtigsten Maßnahmen für eine optimale Grassilage abschließend auf den Punkt. Heft Print, DIN A5 (14,8 x 21 cm), 84 Seiten, Bestell-Nr , ISBN , 2011 Eutergesundheit Grundlage der Qualitätsmilcherzeugung Milch zählt zu den besonders empfindlichen Lebensmitteln, weshalb Landwirte hohe Hygiene- und Qualitätsanforderungen einhalten müssen. Entscheidende Bedeutung kommt dabei einem gesunden Euter zu. Das Heft nennt die gesetzlichen Anforderungen an Qualitätsmilch und zeigt, wie man mit der richtigen Melktechnik die Gesundheit der Euter sicherstellt. Dazu gehört auch eine sorgfältige Pflege der Melkanlage. Ein ausführliches Kapitel beschäftigt sich mit den Auswirkungen automatischer Melksysteme auf die Eutergesundheit. Zudem erklärt es die Ursachen für erhöhte Zellgehalte und die richtige Behandlung euterkranker Tiere. Besonders umfassend wird der Weg zu einer eutergesunden Herde erläutert, beginnend mit der Bestandsaufnahme über mögliche Ursachen und Maßnahmen bis zur langfristigen Erfolgskontrolle. Heft, 88 Seiten, Bestell-Nr , ISBN , Erscheinungsjahr

79 Klauengesundheit beim Rind Jeder Milchviehhalter kann mit regelmäßiger funktioneller Klauenpflege Klauenerkrankungen vorbeugen und mögliche Schäden frühzeitig erkennen. Das Heft erläutert alle wichtigen Bereiche rund um die Klauengesundheit, von der Anatomie der Gliedmaßen bis zum Einsatz von Klötzen und Verbänden. Es beschreibt, welche äußeren Einflüsse das Risiko für Klauenschäden erhöhen, an welchen Lahmheitserscheinungen der Kuh sie zu erkennen sind und welche Krankheiten sich dahinter verbergen. Jede Krankheit ist ausführlich mit Ursachen, Symptomen, Krankheitsverlauf und möglichen Vorbeugemaßnahmen beschrieben. Darüber hinaus werden die fünf Schritte der funktionellen Klauenpflege detailliert mit Abbildungen vorgestellt, einschließlich des benötigten Werkzeugs. Heft, 88 Seiten, Bestell-Nr , ISBN , Erscheinungsjahr 2011 Rinderrassen Das Heft stellt moderne und in Vergessenheit geratene Rinderrassen vor. Zu jeder Rasse gibt es Informationen zu Größe und Aussehen, zur Verbreitung und zu den typischen Eigenschaften der Tiere, ergänzt um rassetypische Fotos beider Geschlechter. Seit über Jahren züchten Menschen Rinder. In jeder Region entstanden eigene Rassen, die an die örtlichen Gegebenheiten besonders gut angepasst waren. Viele alte Rinderrassen sind vom Aussterben bedroht, sie sind aber häufig robust und werden auch gerne zur Landschaftspflege eingesetzt Unter den 27 präsentierten Rassen finden sich Deutsche Holsteins und Charolais-Rinder genauso wie das zwischenzeitlich vom Aussterben bedrohte Rote Höhenrind und die seltenen Limpurger. Heft, 72 Seiten, Bestell-Nr , ISBN , Erscheinungsjahr 2012 Sichere Weidezäune Weidezäune haben in erster Linie sicherheitstechnischen Erfordernissen zu genügen. Diese sind je nach Lage der Weideflächen und Sensibilität der Tiere unterschiedlich. Das Heft informiert über die möglichen Weidezaunarten und -varianten für Rinder, Pferde, Schafe, Wild, Schweine und Geflügel. Es werden Grundlagen und Neuerungen zur Technik von Elektrozäunen, vom richtigen Zaunmaterial über die Wahl der Isolatoren bis zur sicheren Stromführung vermittelt und mögliche Schwachpunkte aufgezeigt. Elementar ist das Kapitel zu den rechtlichen Grundlagen der Tierhalterhaftung und zu aktuellen Gerichtsentscheidungen. Die Kombination der Inhalte macht das Heft zu einem Muss für alle Nutztierhalter, aber auch für Sachverständige und Juristen. Heft, DIN A5 (14,8 x 21 cm), 76 Seiten, Bestell-Nr , ISBN , Erscheinungsjahr

80 aid-medien Anzeigepflichtige Tierseuchen Ob Koi-Herpesvirus-Infektion bei Karpfen oder Schweinepest, nur eine schnelle Erkennung von Tierseuchen kann ihre Verbreitung verhindern und zur erfolgreichen Bekämpfung beitragen. Deshalb besteht die Pflicht zur Anzeige gefährlicher Tierkrankheiten. Das Heft informiert Landwirte und Tierhalter, welche Seuchen bereits bei Befallsverdacht der zuständigen Behörde mitgeteilt werden müssen. Die vollständig überarbeitete und um zwölf Krankheiten erweiterte Neuauflage informiert prägnant über Ursachen, Verbreitungswege, Merkmale und Maßnahmen gegen die Weiterverbreitung. Zahlreiche Fotos veranschaulichen wichtige Krankheitssymptome. Die alphabetische Gliederung des Heftes ermöglicht ein schnelles Auffinden der Krankheitsbeschreibungen. Heft, 112 Seiten, Bestell-Nr , ISBN , Erscheinungsjahr 2011 Meldepflichtige Tierkrankheiten Das Tierseuchenrecht sieht für diverse Krankheiten eine Meldepflicht für Tierärzte und Leiter von Veterinäruntersuchungsämtern vor. Behörden können die Verbreitung dieser Krankheiten auf diese Weise verfolgen. Das Heft stellt alle 32 meldepflichtigen Tierkrankheiten vor, einschließlich ihrer Ursachen, Symptome, Infektionswege und Möglichkeiten der Bekämpfung. Zahlreiche Fotos veranschaulichen charakteristische Krankheitssymptome und erlauben dem Tierhalter eine erste Diagnose bei Verdacht auf Erkrankung. Die alphabetische Gliederung des Heftes hilft bei der Orientierung und der Suche nach bestimmten Krankheiten. Heft, 92 Seiten, Bestell-Nr , ISBN , Erscheinungsjahr 2010 Arzneimittelrecht für Nutztierhalter Tiere können trotz guter Betreuung und vorbeugenden Maßnahmen krank werden. Für den Einsatz von Tierarzneimitteln bestehen für Tierhalter und Tierärzte strenge gesetzliche Vorschriften, die das Heft erläutert. Es beantwortet alle wichtigen Fragen zu dem Thema, von der Definition eines Arzneimittels über die Zulassungs- und Anwendungsvorschriften bis zu den Nachweispflichten des Tierhalters. Zudem spricht es die geltenden Regelungen zur Abgabe von Arzneimitteln durch den Tierarzt an, zur Bevorratung und ganz allgemein zur richtigen Lagerung im Betrieb. Auch die Vorgaben für homöopathische und phytotherapeutische Mittel werden erläutert. Heft, 56 Seiten, Bestell-Nr , ISBN , Erscheinungsjahr

81 Paratuberkulose beim Rind Paratuberkulose ist eine tödlich verlaufende Infektionskrankheit, die sich unter Rindern immer weiter ausbreitet. Das Heft informiert praxisbezogen über Auslöser und Verlauf der Erkrankung und zeigt Maßnahmen zur Vorbeugung sowie Bestandssanierung auf. Wer die Paratuberkulose erst dann bekämpft, wenn das erste Rind sichtbar erkrankt ist, der handelt zu spät! Der Betrieb erleidet erhebliche wirtschaftliche Verluste. Wer sich hingegen an die im Heft vorgestellten Hygieneregeln hält, kann die Ansteckungsgefahr deutlich verringern. Mit Hilfe einer Checkliste zum Hygienestatus können Betriebe eigene Schwachstellen erkennen und diese beseitigen. Heft, 44 Seiten, Bestell-Nr , ISBN , Erscheinungsjahr 2007 Aufstallungsformen für Kälber Abgeleitet von den Bedürfnissen der Tiere und unter Berücksichtigung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung stellt das Heft moderne, bewährte Haltungsverfahren (Kaltstall- und Warmstallhaltung) vor und bewertet sie. Fütterungs- und Tränkesysteme werden detailliert beschrieben. 13 Planungsbeispiele aus der Praxis, Neu- und Umbaulösungen verschiedener Größenordnungen, inklusive ökologischer Tierhaltung, werden jeweils mit Stallgrundriss dargestellt. Heft, 92 Seiten, Bestell-Nr , ISBN , Erscheinungsjahr 2010 Landwirtschaftliche Gebäude für die Zukunft zukunftsorientiert planen, landschaftsgerecht und nachhaltig bauen Funktionell, umweltschonend, landschaftsgerecht und kostengünstig sollen landwirtschaftliche Gebäude sein. Bedingungen, die bereits bei der Bauplanung in Einklang gebracht werden müssen. Ausgehend von rechtlichen Rahmenbedingungen erhalten Bauherren, Architekten, Berater und Behördenvertreter einen Überblick zu Bauformen und Baumaterialien. Auf spezielle Anforderungen der Produktionsrichtungen Tierhaltung, Ackerbau, Obst- und Gemüseanbau und Weinbau geht dieser Leitfaden genauso ein wie auf den Bau von Biogasanlagen und die Nutzung von Solartechnik. Zahlreiche Tipps zur Gestaltung der Gebäude und ihrer Einbindung in das Landschaftsbild zeigen, dass die Attraktivität des ländlichen Raums auch durch kostengünstiges Bauen nicht verloren geht. Broschüre, DIN A4, 152 Seiten, Bestell-Nr , ISBN , Erscheinungsjahr

82 Bestellseite und Widerrufsbelehrung Bestellung Fax: +49 (0) Telefon: +49 (0) * bestellung@aid.de *Kosten: 9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz. Anrufe aus dem Mobilfunknetz maximal 42 Cent pro Minute. Bei Anrufen aus dem Ausland können die Kosten für Telefonate höher sein. Kunden-Nr. (falls vorhanden) Name / Vorname Firma / Abteilung aid infodienst e. V. - Vertrieb - Postfach Bonn Deutschland Straße und Hausnummer/Postfach PLZ / Ort Telefon / Fax Ich bestelle zuzüglich einer Versandkostenpauschale von 3,00 (innerhalb Deutschlands) gegen Rechnung (Angebotsstand: März 2012): Best.-Nr. Titel Medium Anzahl Einzelpreis Gesamtpreis Milchkuhfütterung Heft 3, Milchkuhfütterung Lern- und Informationsprogramm Einzellizenz Milchkuhfütterung Lern- und Informationsprogramm Schullizenz CD-ROM 29,50 CD-ROM 118, Qualitäts-Grassilage vom Feld bis in den Trog Heft 4, Eutergesundheit Grundlage der Qualitätsmilcherzeugung Heft 3, Klauengesundheit beim Rind Heft 3, Rinderrassen Heft 3, Sichere Weidezäune Heft 3, Anzeigepflichtige Tierseuchen Heft 4, Meldepflichtige Tierkrankheiten Heft 3, Arzneimittelrecht für Nutztierhalter Heft 3, Paratuberkulose beim Rind Heft 2, Aufstallungsformen für Kälber Heft 3, Landwirtschaftliche Gebäude für die Zukunft zukunftsorientiert planen, landschaftsgerecht und nachhaltig bauen Special 14, aid-medienkatalog Heft 0,00 0,00 Ich möchte regelmäßig und kostenlos den aid-medienkatalog erhalten. Diese Zusendung kann ich jederzeit widerrufen. Auftragswert Bestellungen erfolgen ausschließlich unter Einbeziehung unserer allgemeinen Geschäftsbedingungen, die Sie im Internet unter einsehen oder unserem Medienkatalog entnehmen können, den wir Ihnen auf Anforderung kostenlos zusenden. Die Informationen zur Widerrufsbelehrung und den Widerrufsfolgen auf der gegenüberliegenden Seite habe ich zur Kenntnis genommen. Datum/Unterschrift aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V. (aid), Heilsbachstraße 16, Bonn, Telefon: , Telefax: , Geschäftsführender Vorstand: Frau Dr. Margareta Büning-Fesel, eingetragen im Vereinsregister (Registernr. 2240) beim Amtsgericht Bonn

83 Umweltfreundlich Impressum 1089/2012 Herausgegeben vom aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V. Heilsbachstraße Bonn mit Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Text Dr. Hubert Spiekers, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft, Grub Prof.-Dürrwaechter-Platz 3, Poing Annette Menke, Landwirtschaftskammer NRW, Nevinghoff 40, Münster Redaktion Dr. Elisabeth Roesicke, aid Bilder siehe Bildverzeichnis Seite 77 Gestaltung Arnout van Son, Alfter Druck Druckerei Lokay e. K. Königsberger Str Reinheim Dieses Heft wurde in einem klimaneutralen Druckprozess mit Farben aus nachwachsenden Rohstoffen bei einer EMASzertifizierten Druckerei hergestellt. Das Papier besteht zu 60 Prozent aus Recyclingpapier. Nachdruck und Vervielfältigung auch auszugsweise sowie Weitergabe mit Zusätzen, Aufdrucken oder Aufklebern nur mit Genehmigung des aid gestattet. ISBN , veränderte Neuauflage produziert! Widerrufsbelehrung (für Verbraucher im Sinne des 13 BGB) Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen in Textform (z. B. Brief, Fax, ) oder wenn Ihnen die Sache vor Fristablauf überlassen wird auch durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform, bei Fernabsatzverträgen über die Lieferung von Waren jedoch nicht vor Eingang der Ware beim Empfänger (bei der wiederkehrenden Lieferung gleichartiger Waren nicht vor Eingang der ersten Teillieferung) und auch nicht vor Erfüllung unserer Informationspflichten gemäß Artikel in Verbindung mit 1 Absatz 1 und 2 EG- BGB, sowie bei Verträgen im elektronischen Geschäftsverkehr ( 312g Absatz 1 Satz 1 BGB) zusätzlich auch nicht vor Erfüllung unserer Pflichten gemäß 312g Absatz 1 Satz 1 BGB in Verbindung mit Artikel EGBGB. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache. Der Widerruf ist zu richten an: aid-vertrieb c/o IBRo Versandservice GmbH, Kastanienweg 1, Roggentin, Telefon: *, Telefax: , bestellung@aid.de (*Kosten: 9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz. Anrufe aus dem Mobilfunknetz maximal 42 Cent pro Minute. Bei Anrufen aus dem Ausland können die Kosten für Telefonate höher sein.) Widerrufsfolgen: Im Falle eines wirksamen Widerrufs sind die beiderseits empfangenen Leis tungen zurück zu gewähren und ggf. gezogene Nutzungen (z. B. Zinsen) herauszugeben. Können Sie uns die empfangene Leis tung sowie Nutzungen (z. B. Gebrauchsvorteile) nicht oder teilweise nicht oder nur in verschlechtertem Zustand zurückgewähren beziehungsweise herausgeben, müssen Sie uns insoweit Wertersatz leisten. Für die Verschlechterung der Sache müssen Sie Wertersatz nur leisten, soweit die Verschlechterung auf einen Umgang mit der Sache zurückzuführen ist, der über die Prüfung der Eigenschaften und der Funktionsweise hinausgeht. Unter Prüfung der Eigenschaften und der Funktionsweise versteht man das Testen und Ausprobieren der jeweiligen Ware, wie es etwa im Ladengeschäft möglich und üblich ist. Paketversandfähige Sachen sind auf unsere Gefahr zurückzusenden. Sie haben die regelmäßigen Kosten der Rücksendung zu tragen, wenn die gelieferte Ware der bestellten entspricht und wenn der Preis der zurückzusendenden Sache einen Betrag von 40 Euro nicht übersteigt oder wenn Sie bei einem höheren Preis der Sache zum Zeitpunkt des Widerrufs noch nicht die Gegenleis tung oder eine vertraglich vereinbarte Teilzahlung erbracht haben. Anderenfalls ist die Rücksendung für Sie kostenfrei. Nicht paketversandfähige Sachen werden bei Ihnen abgeholt. Verpflichtungen zur Erstattung von Zahlungen müssen innerhalb von 30 Tagen erfüllt werden. Die Frist beginnt für Sie mit der Absendung Ihrer Widerrufserklärung oder der Sache, für uns mit deren Empfang.

84 aid infodienst Wissen in Bestform Ihr Informationsanbieter rund um Landwirtschaft, Lebensmittel und Ernährung. Wir bereiten Fakten verständlich auf und bieten für jeden den passenden Service. Mit mehr als 60 Jahren Erfahrung. unabhängig praxisorientiert wissenschaftlich fundiert Bestell-Nr.: 1089, Preis: 3,50

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