Internationale Übertragung von Strom aus erneuerbaren Quellen
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- Gerhard Bachmeier
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1 Internationale Übertragung von Strom aus erneuerbaren Quellen Christine Brandstätt, M.Sc. Bremer Energie Institut 15. November 2012 Handelskammer Bremen
2 Bremer Energie Institut 1990 auf Initiative des Bremer Energiebeirats gegründet durch die Freie Hansestadt Bremen unabhängige, anwendungsorientierte, interdisziplinäre Forschung in den Bereichen Energiewirtschaft und Energiepolitik Kooperation mit Jacobs University Bremen und Universität Bremen Auftraggeber und Forschungsförderer staatliche/private Förderereinrichtungen Ministerien und Verwaltungen (EU, Bund, Länder, Gemeinden) Verbände Energieversorgungsunternehmen Wohnungsgesellschaften 1
3 Agenda 1. Welche Netze braucht DESERTEC? in Europa im Mittelmeer 2. Ist die Stromübertragung aus Nordafrika realisierbar? Korridore Akzeptanz Regulatorischer und institutioneller Rahmen 3. Ist die Stromübertragung aus Nordafrika verlässlich? Vulnerabilität Politischer Druck 4. Schlussfolgerungen 2
4 Was ist DESERTEC? erneuerbare Stromerzeugung im großen Stil Kooperation zwischen Europa und Nordafrika Quelle: DESERTEC Foundation 3
5 Wie groß ist DESERTEC? um 15% des jährlichen europäischen Stromverbrauchs (und einen signifikanten Anteil in Nordafrika) bis 2050 aus der Wüste zu versorgen braucht es bspw. 400 zusätzliche GW Erzeugungskapazität* Solarthermische Kraftwerke Windräder 100 zusätzliche GW Übertragungskapazität* große Unterwasserleitungen weitreichender Netzausbau an Land Quelle: * Abgeleitet aus DESERTEC Foundation, 2008 Quelle: 4
6 Netzausbau bis MW gegenwärtig kaum Verbindungen nach Nordafrika starker Ausbaubedarf im Süden Quelle: TYNDP
7 Netzausbau MW 500 MW? 1000 MW absehbare Übertragungskapazität von Nordafrika nach Europa ca MW (bei Ausbau nach Plan) Quelle: TYNDP
8 Netzausbau bis MW 500 MW? 1000 MW das Szenario der DII sieht für 2050 fast 200 GW ( MW) Übertragungskapazität von Nordafrika nach Europa vor Quelle: TYNDP 2012 Quelle: DII
9 Agenda 1. Welche Netze braucht DESERTEC? in Europa im Mittelmeer 2. Ist die Stromübertragung aus Nordafrika realisierbar? Korridore Akzeptanz Regulatorischer und institutioneller Rahmen 3. Ist die Stromübertragung aus Nordafrika verlässlich? Vulnerabilität Politischer Druck 4. Schlussfolgerungen 8
10 Korridore im Mittelmeer nur wenige Korridore im Mittelmeerraum vorhanden zur Zeit eine Verbingung, 1-2 weitere in Planung Verbindungen erforderlich Marokko Spanien 800 MW AC Italien Tunesien 1000 MW DC Quelle: DLR 2009 eingeschränkte Kpazität derzeit MW (1 GW) künftig bis zu 5 GW 9
11 Akzeptanz von Netzausbau die Pyrenäen-Verbindung (zwischen Spanien und Frankreich) Naturschutzgebiet Quelle: CESI 2008 Abhängigkeit vom Tourismus Unsicherheit über Gesundheitsauswirkungen Widerstand in der Bevölkerung Kompensation lokaler Auswirkungen Berücksichtigung alternativer Routen und Technologien Einbezug der Öffentlichkeit Akzeptanz schaffen Project of European Common Interest Koordinator (Mario Monti) für den Stakeholder-Dialog 10
12 Rahmenbedingungen für Stromübertragung Institutionen Investition & Betrieb: Nationale Übertragungsnetzbetreiber oder Dritte Regulierung: Europäische (ACER) und nationale Regulierungsbehörden Politik: Mittelmeerunion, EU, Einzelstaaten Regulierung regulierte Investitionen (regulierte Netzentgelte, diskriminierungsfreier Zugang, Zweckbindung der Erlöse, Entflechtungsanforderungen) Investitionen unter Ausnahmeregelung (wenn sonst zu riskant, wettbewerbsfördernd, ohne negative Auswirkungen auf den internen Markt, rechtlich entflochten) EC 714/2009, Art
13 Agenda 1. Welche Netze braucht DESERTEC? in Europa im Mittelmeer 2. Ist die Stromübertragung aus Nordafrika realisierbar? Korridore Akzeptanz Regulatorischer und institutioneller Rahmen 3. Ist die Stromübertragung aus Nordafrika verlässlich? Vulnerabilität Politischer Druck 4. Schlussfolgerungen 12
14 Vulnerabilität von Energieinfrastruktur Energieinfrastruktur üblicherweise kein Terror-Ziel Einschüchterung: vglw. wenige Personenschäden Symbolcharakter: Kraftwerke und Stromleitungen repräsentieren in der Regel nicht die Staatsgewalt Machbarkeit: Koordination, Zeit und Spezialwissen erforderlich Zielgruppe: Ausfälle könnten auch Anhänger vor Ort betreffen Angriffe auf Energieinfrastruktur bislang selten Quelle: Smith Stegen nur 6% der Al-Kaida Angriffe gegen Energieinfrastruktur Angriffe mehrheitlich gegen Fremde und Touristen (19%), Regierungen (14%), Militär und Polizei (12%) Quelle: Smith Stegen 2011 Diebstahl von Stromleitungen nimmt zu steigende Rohstoffpreise führen vor allem in ärmeren Ländern in Versuchung 13
15 Politischer Druck Stabilität des europäischen Stromnetz durch den Ausfall einzelner Leitungen oder Kraftwerke kaum gefährdet N-1 Kriterium Energie kurzfristig auf Reservemärkten (zu höheren Kosten) verfügbar Strom kann im Gegensatz zu Gas nicht gespeichert werden Unterbrechung der Versorgung führt also zu wirtschaftlichen Einbußen alternative Abnehmer vor Ort nur bedingt vorhanden 14
16 Agenda 1. Welche Netze braucht DESERTEC? in Europa im Mittelmeer 2. Ist die Stromübertragung aus Nordafrika realisierbar? Korridore Akzeptanz Regulatorischer und institutioneller Rahmen 3. Ist die Stromübertragung aus Nordafrika verlässlich? Vulnerabilität Politischer Druck 4. Schlussfolgerungen 15
17 Schlussfolgerungen Übertragungsleitungen bzw. Netzausbau sind die Voraussetzung für den Import von Strom aus Nordafrika. Das DESERTEC-Vorhaben erfordert signifikanten Netzausbau. Die Entwicklung dieser Netze ist machbar, aber kein Selbstläufer. Verfügbare Leitungskorridore Soziale Akzeptanz Regulatorische/institutionelle Rahmenbedingungen Eine verlässliche Stromübertragung aus Nordafrika erscheint möglich. 16
18 Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre Aufmerksamkeit! Christine Brandstätt, M.Sc. Bremer Energie Institut Tel. +49 (0)
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