Schwierige Zeiten für Existenzgründer? Mittelständler sagen: Wenn Gründung, dann mit der Sparkasse
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- Artur Berg
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1 Wirtschaftsbarometer 2/2012 xx Schwierige Zeiten für Existenzgründer? Mittelständler sagen: Wenn Gründung, dann mit der Sparkasse +++ Mittelstand weiter im Stimmungshoch +++ Schritt in die Selbstständigkeit fällt schwerer +++ Entscheidungsfreiheit statt klingender Kassen +++ Zurückhaltung aufgrund des finanziellen Risikos +++ Gemeinsame Geschäfte erwünscht +++ Sparkasse Nr. 1 für Existenzgründer +++ Ketchum Pleon GmbH / Marktforschungsinstitut dimap Im Auftrag der Ostsächsischen Sparkasse Dresden
2 Mittelstand weiter im Stimmungshoch beurteilung der derzeitigen geschäftslage* Die Stimmungskurve der Firmen in Ostsachsen steigt weiter an: Verglichen mit den guten Werten zum Jahresbeginn ist die Zufriedenheit der Mittelständler im zweiten Quartal leicht gestiegen. 76 Prozent der hiesigen Unternehmen bezeichnen ihre wirtschaftliche Situation derzeit als gut oder sehr gut (Februar 2012: 74 Prozent). Die negativen Einschätzungen sanken im Vergleich zum Februar 2012 um sechs Prozentpunkte auf 19 Prozent. Weiß nicht sehr gut Gut gut schlecht schlechtsehr schlecht Hochstimmung herrscht vor allem bei großen Unternehmen. Hier sprechen 91 Prozent der Befragten von einer positiven Wirtschaftslage. Bei den mittleren und kleinen Firmen ist mit Werten von 79 und 72 Prozent ebenfalls die große Mehrheit zufrieden. Im Branchenvergleich überwiegt die positive Stimmung mit über 80 Prozent vor allem in der Industrie und im Baugewerbe sowie im Handwerk. Handel sowie Tourismus und Gastgewerbe sind etwas zurückhaltender (ca. 70 Prozent). Gegenüber dem ersten Quartal verzeichnen Tourismus und Gastgewerbe mit einem Plus von 16 Prozent den deutlichsten Stimmungsaufschwung FRAGE: Wie schätzen Sie die derzeitige wirtschaftliche Lage Ihres Unternehmens ein? 5 Wirtschaftsbarometer 2/2012 Juni seite 2
3 Schritt in die Selbstständigkeit fällt schwerer interesse An unternehmensgründung* Die Prognose der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) ist ernüchternd: In ihrem aktuellen Gründungsreport sagt sie voraus, dass die Zahl der Existenzgründungen 2012 auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung sinken werde. In dem Bericht der DIHK wird vor allem auf die gute Arbeitsmarkt lage verwiesen, die Neugründungen weniger attraktiv erscheinen lässt. CHEF Wie aber bewerten die ostsächsischen Unternehmer das der zeitige Klima für einen Start in die Selbstständigkeit? Die Meinungen halten sich die Waage: Eine knappe Mehrheit der befragten Geschäftsführer und Firmeninhaber (48 Prozent) würde heute kein Unternehmen mehr gründen. Dagegen würden 45 Prozent den Schritt in die Selbstständigkeit erneut gehen. Ja Nein Keine angabe / Weiß nicht FRAGE: Die Zahl der Existenzgründungen dürfte 2012 auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung sinken. Würden Sie heute noch ein Unternehmen gründen? Wirtschaftsbarometer 2/2012 Juni seite 3
4 Schritt in die Selbstständigkeit fällt schwerer interesse an unternehmensgründung* Auch im Branchenvergleich gibt es Unterschiede: In der Industrie und im Baugewerbe spricht sich mehr als die Hälfte der Befragten für und lediglich ein Drittel gegen eine Existenzgründung aus. Skeptischer ist der Handel mit 60 Prozent Nein- gegenüber 35 Prozent Ja-Stimmen Industrie, Baugewerbe 4 Sonstige Dienstleistungen 8 Tourismus/ Gastgewerbe 12 Handwerk 5 Handel Ja Nein Keine Angabe / Weiß nicht Frage: Die Zahl der Existenzgründungen dürfte 2012 auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung sinken. Würden Sie heute noch ein Unternehmen gründen? Wirtschaftsbarometer 2/2012 Juni Seite 4
5 Entscheidungsfreiheit statt klingender Kassen positive aspekte der selbstständigkeit* 39 % Die Möglichkeit, sein eigener Chef zu sein Bei der Frage nach den Vorteilen einer Selbstständigkeit betonen die Befragten vor allem die Möglichkeit, der eigene Chef zu sein (39 Prozent), und die Chance, eigene Ideen zu verwirklichen (32 Prozent). Nur ein kleiner Teil der Befragten sieht in Existenzgründungen ein geeignetes Mittel, um eine drohende oder bestehende Erwerbslosigkeit abzuwenden (14 Prozent). Ein höheres Einkommen durch eine selbstständige Tätigkeit hält jeder zehnte Befragte für realistisch. 14 % 32 % Die Chance, eigene Ideen verwirklichen zu können Abkehr von drohender / bereits bestehender Erwerbslosigkeit 10 % Aussicht auf ein höheres Einkommen 5 % Keine Angabe / Weiß nicht Frage: Was spricht aus Ihrer Sicht am ehesten für den Schritt in die Selbstständigkeit? Wirtschaftsbarometer 2/2012 Juni Seite 5
6 Zurückhaltung aufgrund des finanziellen Risikos gründe Für den rückgang von existenzgründungen* 53 % finanzielles risiko Vor allem der finanzielle Aspekt dämpft derzeit das Gründungsinteresse, vermutet etwas mehr als die Hälfte der hiesigen Mittelständler (53 Prozent). Aber auch die politischen Rahmenbedingungen wirken sich nach Ansicht der Befragten negativ auf den unternehmerischen Pioniergeist aus: 41 Prozent machen u. a. unzureichende Förderangebote und hohe bürokratische Hürden für die derzeitige Situation mitverantwortlich. Knapp 40 Prozent gehen davon aus, dass sich das Sicherheitsbedürfnis potentieller Gründer infolge der Finanzkrise noch verstärkt hat. Der Preisdruck durch Billiganbieter führt ebenfalls zur Zurückhaltung bei Neugründungen, sagt gut ein Drittel der Befragten, während eine hohe Marktdichte und die gute Situation auf dem Arbeitsmarkt den Schritt in die Selbstständigkeit weniger stark beeinflussen (25 bzw. 19 Prozent). Verkaufe 41 % Politische rahmenbedingungen (z. B. Förderungen, Bürokratie) 38 % Zunehmendes sicherheitsbedürfnis infolge der finanzkrise 34 % Preisdruck durch billiganbieter 25 % hohe marktdichte 19 % Gute situation auf dem arbeitsmarkt 1 % Weiß nicht / Keine angabe FRAGE: Warum werden Ihrer Meinung nach derzeit weniger Firmen gegründet als bisher? (Mehrfachnennung möglich) Wirtschaftsbarometer 2/2012 Juni seite 6
7 Gemeinsame Geschäfte erwünscht Zusammenarbeit mit neu gegründeten unternehmen* Ja, in jedem Fall Ja, allerdings achte ich dabei auf die Rechtsform Wie ist es um das Ansehen gerade gegründeter Unternehmen bestellt? Der größte Teil der Mittelständler hat gegenüber Startup-Firmen keinerlei Vorbehalte und würde in jedem Fall mit ihnen Geschäfte machen (44 Prozent). Ein Drittel der Befragten achtet bei einer Zusammenarbeit darüber hinaus auf die jeweilige Rechtsform, die Auswirkungen auf die Haftung und das erforderliche Grundkapital eines Unternehmens hat. Damit sind insgesamt 77 Prozent der hiesigen Mittelständler offen für eine Partnerschaft mit jungen Unternehmen. Etwas zurückhaltender agieren Firmen, die ihre eigene wirtschaftliche Lage negativ beurteilen: Hier sind 31 Prozent in jedem Fall zu einer Zusammenarbeit bereit und weitere 41 Prozent orientieren sich an der Rechtsform. 28 Prozent schließen eine Geschäftsbeziehung von vornherein aus. Knapp jedes zweite der wirtschaftlich gut situierten Unternehmen ist hingegen Neugründungen gegenüber vorbehaltlos aufgeschlossen. Weitere 30 Prozent sind mit Blick auf die Rechtsform zu einer Zusammenarbeit bereit. 44 % 33 % Nein 21 % Keine Angabe / Weiß nicht? 2 % Frage: Würden Sie Geschäfte mit gerade gegründeten Unternehmen machen? Wirtschaftsbarometer 2/2012 Juni Seite 7
8 Sparkasse Nr. 1 für Existenzgründer empfohlener FinAnZPArtner Für existenzgründer* Existenzgründer sollten bei ihrem Schritt in die Selbstständigkeit am besten mit der Sparkasse zusammenarbeiten, rät ein Drittel der ostsächsischen Mittelständler. Auf Platz zwei im Vertrauensranking folgen die Volks- und Raiffeisenbanken (28 Prozent). Privat- und Direktbanken würden nur 10 beziehungsweise 4 Prozent der Befragten als Finanzpartner empfehlen. Die unangefochtene Spitzenposition nimmt die Sparkasse im Urteil der großen Unternehmen ein: 64 Prozent empfehlen sie als Partner für den Schritt in die Selbständigkeit. 33 % sparkasse 28 % Volks- und raiffeisenbanken 10 % Privatbank sonstige 7 % 4 % Direktbank 18 % Keine angabe / Weiß nicht FRAGE: Welchen Finanzpartner würden Sie einem Existenzgründer empfehlen? Wirtschaftsbarometer 2/2012 Juni seite 8
9 xx Methodenbeschreibung Die vorliegende Umfrage wurde vom Institut für Markt- und Politikforschung dimap im Auftrag der Ostsächsischen Sparkasse Dresden durchgeführt. Ziel war es, die Stimmungslage mittelständischer Unternehmen in Sachsen in Bezug auf aktuelle Themen aufzuzeigen. Dafür wurden vom 18. bis 23. Mai 2012 insgesamt 200 Inhaber beziehungsweise Geschäftsführer im Geschäftsgebiet der Ostsächsischen Sparkasse Dresden mit Hilfe computergestützter Telefoninterviews befragt. Um repräsentative Ergebnisse zu erhalten, hat dimap eine Zufallsauswahl unter den in der Region ansässigen Unternehmen getroffen. Zur Erleichterung der Auswertung wurden Unternehmen mit Jahresumsätzen bis Euro zu kleinen Unternehmen, Unternehmen mit Jahresumsätzen zwischen und Euro zu mittelgroßen Unternehmen und Unternehmen mit Jahresumsätzen über Euro zu großen Unternehmen zusammengefasst. Wirtschaftsbarometer 2/2012 Juni Seite 9
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