Betriebswirtschaft. Klausur / Rechnungswesen I, Jahresabschluss BW-REW-P
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- Georg Simen
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1 Studiengang Betriebswirtschaft Fach Rechnungswesen I, Jahresabschluss Art der Leistung Prüfungsleistung Klausur-Knz. Datum Die Klausur enthält 8 Aufgaben, zu deren Lösung Ihnen insgesamt 120 Minuten zur Verfügung stehen. Die maximal erreichbare Punktzahl beträgt 100 Punkte. Neben einem Taschenrechner sowie Wichtige Wirtschaftsgesetze: HGB sind keine weiteren Hilfsmittel zugelassen. Zum Bestehen der Klausur müssen 50% der Gesamtpunktzahl (50 von 100 möglichen) erzielt werden. Bitte lösen Sie die Aufgaben auf dem Klausurblatt und geben Sie die gesamte Klausur ggf. mit zusätzlichen Lösungsblättern ab. Bearbeitungszeit: 120 Minuten Anzahl Aufgaben: Höchstpunktzahl: Hilfsmittel: Taschenrechner Wichtige Wirtschaftsgesetze: HGB Vorläufiges Bewertungsschema % der von der Note Gesamtpunktzahl erzielten Punkte sehr gut 90-94,5 1, ,5 1, ,5 2 gut 75-79,5 2, ,5 2, ,5 3 befriedigend 60-64,5 3, ,5 3, ,5 4 ausreichend 0-49,5 5 nicht ausreichend 1
2 Aufgabe 1: 10 Punkte Die auszugsweise wiedergegebenen Angaben sind dem vom Vorstand der Alles Besserwisser AG aufgestellten Anhang zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung für den entnommen. Dieser wird dem Wirtschaftsprüfer Fündig zur Prüfung vorgelegt. Stellen Sie fest, ob die Erläuterungen den Anforderungen des HGB genügen! 1. Die Bewertungs- und Abschreibungsmethoden wurden im Berichtsjahr gegenüber den Vorjahren nicht geändert. Hinsichtlich der Einzelheiten verweisen wir auf den Anhang zum Jahresabschluss für das vorhergehende Geschäftsjahr. 2. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden entsprechend den GoB zu Herstellkosten aktiviert. Aufgabe 2: 1 a) Was versteht man unter den GoB? 4 Punkte b) Benennen Sie die Grundsätze der folgenden Beispiele und geben Sie die gesetzliche 8 Punkte Grundlage an! 1. Die angewandten Bewertungsmethoden sollen in der Regel von Jahresabschluss zu Jahresabschluss beibehalten werden! 2. Der Jahresabschluss von Kapitalgesellschaften soll unter Beachtung der GoB ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermitteln. 3. Am Abschlussstichtag dürfen nur realisierte Gewinne ausgewiesen werden. 4. Bei der Bewertung der Vermögensgegenstände ist in der Regel die Fortsetzung der Unternehmenstätigkeit zu unterstellen. Aufgabe 3: 1 Eine GmbH unterhält ein umfangreiches Lager an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen. a) Ermitteln Sie den Wert am Bilanzstichtag unter Berücksichtigung der Methode des gleitenden Durchschnittspreises: 7 Punkte AB 200 Stück zu 30 Euro Zugänge Euro 28 Euro 33 Euro Abänge Marktpreis am Euro je Stück Achtung: Für die Lösung verwenden Sie bitte das beiliegende Einzelblatt, auf dem Sie auch Ihre Matrikelnummer vermerken! b) Wie wären die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (a) in der Handelsbilanz anzusetzen. Begründen Sie Ihre Antwort! 2
3 Aufgabe 4: 11 Punkte Es liegen Ihnen folgende Angaben vor: Anschaffungskosten einer Maschine: Euro; Nutzungsdauer 6 Jahre; AfA linear; Ausscheiden im 4. Jahr, nach 7. Monat a) zum Buchwert Euro b) für Euro Erstellen Sie einen Anlagenspiegel! Achtung: Für die Lösung verwenden Sie bitte das beiliegende Einzelblatt, auf dem Sie auch Ihre Matrikelnummer vermerken! Aufgabe 5: 10 Punkte Kurz vor Ablauf des Geschäftsjahres wird bei der Blitz-AG durch Hagelschlag das Dach einer Lagerhalle beschädigt. Der von einem Dachdeckermeister eingeholte Kostenvoranschlag für die Beseitigung des Schadens beläuft sich auf Euro. Es ist nicht sicher, ob der Schaden im Januar oder im Sommer des Folgejahres beseitigt werden kann. Ist dieser Vorfall in irgendeiner Weise bei der Bilanzerstellung zu berücksichtigen? Geben Sie eine Begründung! Aufgabe 6: 16 Punkte Kreuzen Sie jeweils an, in welchem Teil der handelsrechtlichen Rechnungslegung sich der betreffende Sachverhalt bzw. die betreffende Information niederschlagen muss bzw. kann. Sachverhalt 1. Auftragseingang im Geschäftsjahr 2. Umsätze der verschiedenen Tätigkeitsbereiche im Geschäftsjahr 3. Produktion im Geschäftsjahr Erläuterungs-Bericht Zusätzliche Pflichtangaben Lagebericht Bilanz GuV 4. Es wird nach der degressiven Abschreibungsmethode bilanziert 5. Bewertungsmethode der Rohstoffe nach dem Lifo-Verfahren 6. Durchschnittl. Mitarbeiterzahl 7. Rückstellung für Schadenersatzprozess 8. Soziale Abgaben i m Geschäftsjahr Achtung: Für die Lösung verwenden Sie bitte das beiliegende Einzelblatt, auf dem Sie auch Ihre Matrikelnummer vermerken! 3
4 Aufgabe 7: 18 Punkte Mit der Herstellung eines Produktes stehen folgende Größen in Zusammenhang: Euro 1. Zukaufteile und Bauelemente Fertigungslöhne lt. Akkordschein Kalk. Wagniskosten Verbrauch von Schmierölen Anteilige Zeitlöhne der Meister Anteilige Abschreibungen Zurechenbare Verwaltungskosten Anteilige Aufwendungen für d. Unterhaltung der Betriebskantine Aufwendungen für Prospektmaterial a) Kennzeichnen Sie bei jeder Aufwandsart entweder die Pflicht, das Verbot oder das 9 Punkte Wahlrecht für die Bilanzierung! Achtung: Für die Lösung verwenden Sie bitte das beiliegende Einzelblatt, auf dem Sie auch Ihre Matrikelnummer vermerken! b) Wie ist das Produkt zu bewerten, wo liegt die Wertober- und die Wertuntergrenze? 9 Punkte Aufgabe 8: 11 Punkte a) Was ist für die Aktivierungsfähigkeit eines Vermögensgegenstandes Voraussetzung? 6 Punkte b) Nennen Sie 4 Bilanzierungsverbote! 4
5 Matrikelnummer Name, Vorname: Lösung 3a): 7 Punkte AB Zwischensumme Zwischensumme Zwischensumme Zwischensumme Zwischensumme EB Achtung: Bitte geben Sie dieses Blatt mit Ihrer Klausur ab! 5
6 Matrikelnummer Name, Vorname: Lösung 4: 11 Punkte AK Zugänge Abgänge Umbuchungen Zuschreibungen Kum. Abschreibungen BW Vorjahr BW. Abschlussjahr Abschreibungen Lösung 6: 16 Punkte Sachverhalt 1. Auftragseingang im Geschäftsjahr 2. Umsätze der verschiedenen Tätigkeitsbereiche im Geschäftsjahr 3. Produktion im Geschäftsjahr 4. Es wird nach der degressiven Abschreibungsmethode bilanziert 5. Bewertungsmethode der Rohstoffe nach dem Lifo-Verfahren 6. Durchschnittl. Mitarbeiterzahl 7. Rückstellung für Schadenersatzprozess 8. Soziale Abgaben i m Geschäftsjahr Erläuterungs- Bericht Zusätzliche Pflichtangaben Lagebericht Bilanz GuV Achtung: Bitte geben Sie dieses Blatt mit Ihrer Klausur ab! 6
7 Matrikelnummer Name, Vorname: Lösung 7a): 9 Punkte 1. Zukaufteile und Bauelemente 2. Fertigungslöhne lt. Akkordschein Euro Aufwandsart Bilanzierungs- Pflicht/Verbot/Wahlrecht Punkt Punkt 3. Kalk. Wagniskosten Punkt 4. Verbrauch von Schmierölen Punkt 5. Anteilige Zeitlöhne der Meister Punkt 6. Anteilige Abschreibungen Punkt 7. Zurechenbare Verwaltungskosten 8. Anteilige Aufwendungen für d. Unterhaltung der Betriebskantine 9. Aufwendungen für Prospektmaterial Punkt Punkt Punkt Achtung: Bitte geben Sie dieses Blatt mit Ihrer Klausur ab! 7
8 Lösung / Rechnungswesen I, Jahresabschluss Korrekturrichtlinie Studiengang Betriebswirtschaft Fach Rechnungswesen 1, Jahresabschluss Art der Leistung Prüfungsleistung Klausur-Knz. Datum Um eine möglichst gleiche Bewertung zu erreichen, ist nachfolgend zu jeder Aufgabe eine Musterlösung inklusive der Verteilung der Punkte auf Teilaufgaben zu finden. Natürlich ist es unmöglich, jede denkbare Lösung anzugeben. Stoßen Sie bei der Korrektur auf eine andere als die angegebene Lösung, die richtig ist, ist eine entsprechende Punktzahl zu vergeben. Sind in der Musterlösung die Punkte für eine Teilaufgabe summarisch angegeben, so ist die Verteilung dieser Punkte auf Teillösungen dem Korrektor überlassen. Rechenfehler sollten nur zur Abwertung des betreffenden Teilschrittes führen. Wird mit einem falschen Zwischenergebnis richtig weiter gerechnet, so sind die hierfür vorgesehenen Punkte zu erteilen. 50% der insgesamt zu erreichenden Punktzahl (hier also 50 Punkte von 100 möglichen) reichen aus, um die Klausur erfolgreich zu bestehen. Die differenzierte Bewertung in Noten nehmen Sie bitte nach folgendem Bewertungsschema vor: % der von der Note Gesamtpunktzahl erzielten Punkte sehr gut 90-94,5 1, ,5 1, ,5 2 gut 75-79,5 2, ,5 2, ,5 3 befriedigend 60-64,5 3, ,5 3, ,5 4 ausreichend 0-49,5 5 nicht ausreichend 1
9 Lösung / Rechnungswesen I, Jahresabschluss Lösung 1: SB 6, S. 25 ff. Zu den Angaben ist festzustellen: a) Auf das vorhergehende Geschäftsjahr darf nicht verwiesen werden, es ist jedes Jahr zu berichten ( 284 Abs. 2 Nr. 1 HGB). b) Das HGB erlaubt nur den Ansatz von Herstellungskosten, nicht aber die Aktivierung zu Herstellkosten (Begriff der Kostenrechnung). Da es bei den Herstellungskosten eine Ober- und Untergrenze gibt, muss präzisiert werden 10 Punkte Lösung 2: 1 SB 4, S. 22 ff. a) Bei den GoB ( Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ) handelt es sich um einen unbestimmten Rechtsbegriff, der als Generalnorm für alle Rechtsformen im HGB und im EStG formuliert ist. Zur Konkretisierung des Inhalts der GoB sind zahlreiche, sehr unterschiedliche Materialien heranzuziehen: Gesetze, aus betriebswirtschaftlichen Ansätzen abgeleitete Ziele, Fachgutachten und Stellungnahmen von Standes- und Berufsorganisationen sowie der Rechtsprechung b) 1. Grundsatz der materiellen Bilanzkontinuität ( 252 Abs.1 Nr.6 HGB) 2. Grundsatz der Bilanzwahrheit ( 264 Abs. 2 S.1 HGB) 3.Grundsatz der Vorsicht ( 252 Abs.1 Nr. 4 HGB) 4. Grundsatz der Fortsetzung der Unternehmenstätigkeit (going concern) 252 Abs. 1 Nr.2 HGB) Lösung 3: 1 SB 7, S. 14 ff. a) Gleitendes Durchschnittsverfahren Stück Euro Euro AB Zugang ,-- 32, , ,-- Zwischensumme , ,-- 1 Punkt Abgang , ,-- Zwischensumme , ,-- 1 Punkt Zugang , ,-- Zwischensumme , ,-- 1 Punkt Abgang , ,-- Zwischensumme , ,-- 1 Punkt Zugang , ,-- Zwischensumme , ,-- 1 Punkt Abgang , ,50 EB , ,50 Nach der Methode des gleitenden Durchschnitts würde der Bilanzansatz ,50 Euro betragen. b) Da im Umlaufvermögen das strenge Niederstwertprinzip herrscht, muss der Endbestand mit dem Tageswert von Euro 29 pro Stück angesetzt werden, also mit 480 Stück x 29,-- = Euro! 2
10 Lösung / Rechnungswesen I, Jahresabschluss Lösung 4: SB 5, S Punkte AK Zugänge Abgänge Umbuchungen Zuschreibungen Kum. Abschreibungen Bw Vorjahr Bw. Abschlussjahr Abschreibungen 1. J J J J nach 7. M. a) 4. J. b) Positionen x 0, Dazu 0,, wenn alles richtig ist Lösung 5: SB 5 S. 50 ff. Die Blitz-AG muss gem. 249 Abs.1 S.2 HGB eine Rückstellung für im Geschäftsjahr unterlassene Instandhaltung bilden, da die Reparatur im folgenden Geschäftsjahr innerhalb von drei Monaten nachgeholt wird. Zu Grunde liegende Annahme: Reparatur erfolgt im Januar. Wird die Reparatur erst im Sommer durchgeführt, besteht ein Rückstellungswahlrecht gem. 249 Abs. 1 S Punkte Lösung 6: SB 6 Sachverhalt Erläuterungs-Bericht Zusätzliche Pflichtangaben Lagebericht 1. Auftragseingang im Geschäftsjahr x 2. Umsätze der verschiedenen Tätigkeitsbereiche im Geschäftsjahr x 3. Produktion im Geschäftsjahr x 4. Es wird nach der degressiven x Abschreibungsmethode bilanziert 5. Bewertungsmethode der Rohstoffe nach dem Lifo-Verfahren x 6. Durchschnittl. Mitarbeiterzahl x 7. Rückstellung für Schadenersatzprozess x 8. Soziale Abgaben im Geschäftsjahr x Je richtig gesetztem Kreuz: 16 Punkte Bilanz GuV 3
11 Lösung / Rechnungswesen I, Jahresabschluss Lösung 7: 18 Punkte SB 7 S. 19f. a) Euro 1. Zukaufteile und Bauelemente MEK Pflicht 1 Punkt 2. Fertigungslöhne lt. Akkordschein FEK Pflicht 1 Punkt 3. Kalk. Wagniskosten 500 kalk. Kost. Verbot 1 Punkt 4. Verbrauch von Schmierölen 300 MGK Wahlrecht 1 Punkt 5. Anteilige Zeitlöhne der Meister FGK Wahlrecht 1 Punkt 6. Anteilige Abschreibungen FGK Wahlrecht 1 Punkt 7. Zurechenbare Verwaltungskosten allg.vwk Wahlrecht 1 Punkt 8. Anteilige Aufwendungen für d. Unterhaltung der 300 Soz. Einr. Wahlrecht 1 Punkt Betriebskantine 9. Aufwendungen für Prospektmaterial Vertriebskost. Verbot 1 Punkt b) Wertuntergrenze: Euro 4, Wertobergrenze: Euro 4, Lösung 8: SB 5 S. 10f. a) Ein Vermögensgegenstand darf in die Bilanz aufgenommen werden, wenn drei Kriterien erfüllt sind: 1. Ein immaterieller Vermögensgegenstand muss entgeltlich erworben worden sein 2. er muss einzeln bewertbar sein 3. er muss sich im wirtschaftlichen Eigentum befinden. 11 Punkte b) 4 Bilanzierungsverbote z.b. Aufwendungen für die Gründung und Kapitalbeschaffung, 248 Abs.1 HGB 1 Punkt originärer (selbst geschaffener Firmenwert), 248 Abs. 2 HGB 1 Punkt Aufwendungen für den Abschluss von Versicherungsverträgen, 248 Abs. 3 HGB 1 Punkt Rückstellungen zu anderen als im Gesetz genannten Zwecken, 249 Abs. 3 HGB 1 Punkt + 1 Punkt bei 4 richtigen Bsp. 4
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