Veröffentlichungen für Naturschutz und Landschaftspflege - Band 39
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- Bertold Pfeiffer
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1 Veröffentlichungen für Naturschutz und Landschaftspflege - Band 39 Bibliographische Angaben: Reihe: Veröffentlichungen der Landesstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Baden-Württemberg Herausgeber: Landesstelle für Naturschutz und Landschaftspflege in Zusammenarbeit mit den Bezirksstellen für Naturschutz und Landschaftspflege Erscheinungsort/jahr: Ludwigsburg 1971 Seitenzahl: Bestellnummer: 228 Seiten, 8 Einzelbeiträge vergriffen Inhaltsverzeichnis Grundlagenuntersuchungen zur Floristik, Vegetationskunde und Ökologie HELMUT BAUMANN & SIEGFRIED KÜNKELE Zur Verbreitung von Spiranthes spiralis (L.) CHEVALL. in Baden-Württemberg GEORG PHILIPPI Sandfluren, Steppenrasen und Saumgesellschaften der Schwetzinger Hardt (nordbadische Rheinebene) unter besonderer Berücksichtigung der Naturschutzgebiete bei Sandhausen Grundlagenuntersuchungen zur Faunistik und Ökologie GÜNTER SCHMID Droceras rodnae, eine neue Nacktschnecke in Südwestdeutschland Ornithologie und Vogelschutz Beobachtungen am Mittelspecht (Dendrocopos medius) im Naturschutzgebiet Favoritepark GÜNTHER MÜLLER & Der Graureiher ist immer noch bedroht Naturschutz und Landschaftspflege KARLHANS GÖTTLICH Eine Heilmaßnahme für den Federsee GÜNTER BUHL Wie denken Lehrer verschiedener Schularten des Kreises Schwäbisch Gmünd über wichtige
2 Fragen des Natur- und Landschaftsschutzes und welche Bedeutung messen sie diesem Themenkreis im Unterricht bei? Jugendarbeit in naturkundlichen Vereinen Persönliches Verabschiedung des Landesbeauftragten für Naturschutz und Landschaftspflege und Leiters der Landesstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Herrn Direktor ROENSCH am 30. April 1971 Einsetzung des neuen Landesbeauftragten für Naturschutz und Landschaftspflege und Leiters der Landesstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Herrn Hauptkonservator Dr. H. SCHÖNNAMSGRUBER am 3. Mai 1971 Verzeichnis der Beauftragten für Naturschutz und Landschaftspflege in Baden- Württemberg Neue Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete Buchbesprechungen
3 Zusammenfassungen der Einzelbeiträge: Grundlagenuntersuchungen zur Floristik, Vegetationskunde und Ökologie HELMUT BAUMANN & SIEGFRIED KÜNKELE Zur Verbreitung von Spiranthes spiralis (L.) CHEVALL. in Baden-Württemberg Der Beitrag stellt die Verbreitung von Spiranthes spiralis (L.) CHEVALL. in Baden- Württemberg ausführlich dar. Diese einheimische Orchideenart ist kalkmeidend und kommt selten in Magerrasen auf sauren bis schwach sauren Böden vor. Deshalb ist sie vornehmlich auf Keuper, Angulatensandstein, Eisensandstein und Gneis anzutreffen, während sie auf Muschelkalk und Weißjura dagegen fast vollständig fehlt. Als synanthrope Art ist ihr Vorkommen im Gebiet an eine extensive Grünlandnutzung (Schafweide, Magerwiese) gebunden. Sie wächst in Magerrasen, die als arme Ausbildungen zum Mesobromion oder als reiche Ausbildungen zum Violion caninae (Borstgrasrasen) zu stellen sind. So tritt sie z. B. im Gneisgebiet des Südschwarzwaldes bezeichnenderweise in der Übergangszone zwischen Wässerwiesen und Borstgrasrasen auf, in der reichere Ausbildungen der Borstgrasrasen vorhanden sind. Die Wuchsorte der Herbstdrehwurz werden ausführlich aufgeführt. Die absolute Verbreitung setzt sich aus 218 Vorkommen, davon 42 nach 1950 aktuellen, 135 verschollenen und 41 erloschenen, ferner 6 fraglichen und 10 gestrichenen Angaben zusammen. Die vertikale Verbreitung im Gebiet ist collin und montan (bis 900 m). In den Nordalpen erreicht sie 1400 m. Die Blütezeit erstreckt sich von (Juli) August bis September (Oktober). Infolge Nutzungsänderungen ist ein starker Rückgang festzustellen und die Art daher erheblich gefährdet und vom Aussterben bedroht. Wirksame Schutzmaßnahmen erfordern die Sicherstellung der seitherigen Nutzung, vornehmlich der Schafbeweidung. GEORG PHILIPPI Sandfluren, Steppenrasen und Saumgesellschaften der Schwetzinger Hardt (nordbadische Rheinebene) unter besonderer Berücksichtigung der Naturschutzgebiete bei Sandhausen. In den Flugsandgebieten der Schwetzinger Hardt (nordbadische Rheinebene) werden folgende Gesellschaften beschrieben: 1. Sandfluren : a) Koeleria glauca-fluren auf offenen Kalksanden. Innerhalb der Gesellschaft lassen sich verschiedene Phasen unterscheiden, die durch gleitende Übergänge miteinander verbunden sind. Initial- und Optimalphase enthalten optimale Koeleria glauca und stocken auf Rohsanden. In den artenreichen Abbauphasen findet sich reichlich Festuca lemani; die Böden stellen junge Pararendsinen dar. Fassung und Benennung der Koeleria glauca-fluren wird diskutiert. b) Als Folgegesellschaften der Koeleria glauca-fluren finden sich Fumana procumbens-bestände sowie eine Festuca lemani-gesellschaft. c) Helichrysum arenarium bildet im Gebiet auffallende Bestände, deren systematische Fassung und Einordnung noch offen sind. d) Zu therophytenreichen Gesellschaften gehören eine Medicago minima-veronica verna-gesellschaft sowie eine Medicago minima-petrorhagia prolifera- Gesellschaft. An ähnlichen Stellen wurde auch Mibora minima beobachtet. Fassung und systematische Einordnung der Gesellschaften sind noch offen. e) Die Einwanderung der Arten der Sandfluren wird diskutiert. Eine Einwanderung zwischen Jungsteinzeit und Ausgang des Mittelalters erscheint dem Verf. wahrscheinlicher als ein überdauern seit der Spät- oder frühen Nacheiszeit. Die Sandfluren gingen nach dem Mittelalter stark zurück: zunächst durch Aufforstung, nach 1900 durch Ausweitung des Spargelanbaues und schließlich (besonders nach 1945) durch Erweiterung der Ortschaften und Anlage neuer Sandgruben.
4 Von den zahlreichen Sandfluren, die zu Beginn unseres Jahrhunderts noch existiert haben, sind heute in der nordbadischen Rheinebene als großflächige Bestände nur noch die beiden Naturschutzgebiete bei Sandhausen übriggeblieben. f) Von den beiden Naturschutzgebieten bei Sandhausen wird eine pflanzensoziologische Karte vorgelegt. Der Zustand der Vegetation auf der Pferdstriebdüne ist als sehr gut zu bezeichnen, da infolge der Einzäunung der menschliche Einfluss gering ist. Auf der Düne Pflege Schönau ist die Pflanzenwelt durch den häufigen Betritt deutlich geschädigt. 2. Steppenrasen: Diese finden sich als Fragmente an Waldrändern. Die Helianthemum obscurum- Asperula cynanchica-gesellschaft, die als letzter Ausklang des Trinio-Stipetum bzw. des Allio-Stipetum gedeutet werden kann, enthält als floristische Besonderheiten Stipa joannis und Garex supina. Ähnlich ist bei Schwetzingen auch Armeria elongata vergesellschaftet. Weiter wurden unter den Steppenrasen auch Bestände mit Koeleria gracilis und Carex praecox eingeordnet. 3. Saumgesellschaften: Hier gehören die Holcus mollis-teucrium scorodonia-gesellschaft, die Teucrium scorodonia-anthericum ramosum-gesellschaft und das Trifolio-Agrimonietum zu den häufigeren Gesellschaften. Seltener finden sich auch Saumgesellschaften mit Geranium sanguineum, Polygonatum odoratum, Peucedanum oreoselinum und Cynanchum vincetoxicum. Grundlagenuntersuchungen zur Faunistik und Ökologie GÜNTER SCHMID Droceras rodnae, eine neue Nacktschnecke in Südwestdeutschland Die hier beschriebene Limacide Deroceras rodnae GROSSU und LUPU 1965 war anfangs nur aus Osteuropa bekannt. Der erste Nachweis für Deutschland erfolgte 1969 in Thüringen (KNORRE 1969). Aber auch in Südwestdeutschland ist die hellfarbene. waldlebende Ackerschnecke offensichtlich weit verbreitet. Zugleich können Funde aus der Schweiz (bei Basel) und aus Frankreich (Vogesen) gemeldet werden. Die sichere Unterscheidung ist nur anatomisch möglich, wobei auf Verwechslungsmöglichkeiten mit verwandten Arten, besonders Deroceras praecox WIKTOR, hingewiesen wird. Ornithologie und Vogelschutz Beobachtungen am Mittelspecht (Dendrocopos medius) im Naturschutzgebiet Favoritepark Der Beitrag führt Beobachtungen am Mittelspecht (Dendrocopos medius) im Naturschutzgebiet Favoritepark vornehmlich aus dem Jahre 1968 auf. Eine Beziehung des Mittelspechts zu Eichen- bzw. Eichen-Mischwäldern scheint auch in Baden-Württemberg vorzuliegen. Das Gelege der kontrollierten Brut bestand aus fünf Eiern, die im Abstand von je einem Tag in drei beobachteten Fällen am Morgen gelegt wurden. Die Höhle wurde schon vor Brutbeginn von den Altvögeln bewacht. Das übernachtete in der Bruthöhle, nachdem das vierte Ei gelegt war. Das Brüten begann nach dem Legen des letzten Eies. Am Tag lösten sich und beim Brüten ab.
5 Die Brutleistung von und war etwa gleich. Die Länge der einzelnen Brutabschnitte betrug etwa 34 Minuten. Nachts brütete das. Die Brutablösungen erfolgten spechttypisch. Die jungen Mittelspechte wurden in den ersten Lebenstagen nahezu pausenlos gehudert. Beim Hudern lösen sich ebenso wie beim Brüten und ab. Der kürzeste Huderabschnitt betrug 3 Minuten, der längste 74 Minuten. Tageszeitliche Fütterungshöhepunkte konnten nicht festgestellt werden. Die meiste Nahrung wurde zwischen dem 7. und 13. Lebenstag aufgenommen. Der Fütterungsmodus änderte sich im Laufe der Aufzuchtperiode. Die Altvögel sind nicht so aggressiv wie gewöhnlich betont wird. Die lange Synchronisationsphase scheint einen Abbau der aggressiven Tendenz zu bewirken. Die Jungenentwicklung wird skizziert. Die Nestlingszeit dauerte Tage. GÜNTHER MÜLLER & Der Graureiher ist immer noch bedroht Seit dem Frühjahr 1971 ist der Graureiher in Baden-Württemberg ganzjährig geschont (Verordnung des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Weinbau und Forsten über die Jagdzeiten i. d. F. vom [Ges.BI. Nr. 8 v S. 110]). Der Beitrag skizziert die Faktoren, auf die der Rückgang der Reiher zurückzuführen ist und beschreibt die Bemühungen um den Reiherschutz, die durch diese Verordnung hoffentlich greifen. Naturschutz und Landschaftspflege KARLHANS GÖTTLICH Eine Heilmaßnahme für den Federsee Der Beitrag beschreibt die Probleme der Verlandung des Federsees und zeigt Maßnahmen auf, die den Wasserhaushalt des Sees regeln, um diesem Problem entgegenzuwirken. GÜNTER BUHL Wie denken Lehrer verschiedener Schularten des Kreises Schwäbisch Gmünd über wichtige Fragen des Natur- und Landschaftsschutzes und welche Bedeutung messen sie diesem Themenkreis im Unterricht bei? Der persönliche Kommentar eines Lehrers übt auf die Mehrzahl der Schüler einen starken meinungsbildenden Einfluss aus, weshalb Lehrer als Multiplikatoren auftreten. Deshalb ist es wichtig, zu wissen, welche Position die Lehrer zu wichtigen Fragen des Umweltschutzes einnehmen. Deshalb wurde im Kreis Schwäbisch Gmünd über eine Fragebogenaktion die Meinung der Lehrer ergründet. Die 14 Fragen und die Auswertung der Antworten werden in diesem Beitrag aufgeführt. Jugendarbeit in naturkundlichen Vereinen Der Beitrag führt Gründe auf, weshalb Jugendarbeit in den Vereinen nötig ist und stellt dar, mit welchen Formen und Prinzipien der Umgang mit der Natur den Jugendlichen nahe gebracht werden könnte.
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