I N F O R M A T I O N

Transkript

1 I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Mag. a Doris Hummer Bildungs- und Forschungs-Landesrätin DI Walter A. Stephan Vorstandsvorsitzender FACC AG Dr. Gerald Reisinger Geschäftsführer FH Oberösterreich FH-Prof. h.c. Dr. Wolfgang Stadlbauer Leiter Lehrgang Verbundwerkstoffe am 15. September 2015, 11:15 Uhr, Landhaus Linz zum Thema FH Oberösterreich startet österreichweit einzigartiges Bachelor-Studium Leichtbau und Composite-Werkstoffe

2 HUMMER, STEPHAN, REISINGER, STADLBAUER 2 KURZFASSUNG Leichtbau das zentrale Thema der industriellen Zukunft Einzigartiges FH-Studium an der FH OÖ in Wels Leichtbau ist eines der Zukunftsthemen der Industrie. Überall, wo Massen bewegt werden, also auch in der Robotik oder im Anlagenbau, werden Leichtbau-Entwicklungen zum Einsatz kommen, um Kosten beim Betrieb zu sparen. 20 Bachelor-Studienplätze für einzigartiges Studium Im Herbst 2016 startet das neue FH-Bachelor-Studium Leichtbau und Composite Werkstoffe an der FH OÖ Fakultät für Technik und Umweltwissenschaften in Wels. 20 Studienplätze wurden dafür vom Bund genehmigt. Dieses Vollzeit-Studium dauert 6 Semester und ist in dieser Form in Österreich einzigartig. Hoher Bedarf an Akademiker/innen in diesem Bereich Die Composite-Technologie stellt für viele innovative Unternehmen in Oberösterreich einen wesentlichen Erfolgsfaktor dar. Die automatisierte industrielle Verarbeitung von Faserverbundwerkstoffen ist einer der entscheidenden Wettbewerbsfaktoren produzierender Unternehmen. Produktivität und Prozesssicherheit sind hier maßgebliche Kriterien. Oberösterreichische Unternehmen haben sich rechtzeitig diesem Trend gestellt und produzieren heute hochqualitative Leichtbaukomponenten oder stellen Produktionsmaschinen und -anlagen für Leichtbaukomponenten her. Für den weiteren Erfolg in diesem Bereich werden dringend entsprechend qualifizierte Expert/innen benötigt. Bis 2017 werden laut einer von der Wirtschaftskammer Ried in Auftrag gegebenen Studie in diesem Bereich zusätzliche Facharbeits- und Akademiker/innenarbeitsplätze entstehen. Jugendliche für Leichtbau begeistern Leichtbau begleitet uns jeden Tag, obwohl wir es nicht bewusst wahrnehmen: Autos, Flugzeuge, Sportgeräte, erneuerbare Energie (Windenergie) aber auch in industriellen Produktionsprozessen kommt es immer mehr auf das Gewicht an: Überall wo Lasten bewegt werden, kann man mit Gewichtseinsparungen große Energieoptimierungen erreichen. Entscheidend für den Erfolg dieses neuen Studienganges ist es, viele Jugendliche für dieses Thema zu begeistern. Denn in diesem Bereich stehen den Absolvent/innen nach ihrem Studium alle Türen offen.

3 HUMMER, STEPHAN, REISINGER, STADLBAUER 3 Bildungs- und Forschungs-Landesrätin Mag. a Doris Hummer Neuer Studiengang Leichtbau und Composite-Werkstoffe an der FH Oberösterreich An der FH OÖ Fakultät für Technik und Umweltwissenschaften Wels startete bereits im Sommersemester 2014 der akademische Lehrgang für Verbundwerkstoffe auf Initiative der Wirtschaftskammer Ried und des Techno-Z Ried sowie der Firmen FACC und Fill GmbH, die auch die Kosten dafür tragen. Die Ausbildung fand in berufsbegleitender Form statt und dauert zwei Jahre. Zehn Absolvent/innen haben heute ihre feierliche Graduierung zum Akademisch geprüften Composite-Ingenieur gefeiert. FH Oberösterreich erhält österreichweit die meisten Studienplätze für 2016 Im Studienjahr 2016/17 erhält die FH Oberösterreich mit 53 zusätzlichen bundesfinanzierten Studienplätzen die meisten Anfängerplätze aller Erhalter von Fachhochschulstudiengängen in Österreich. 20 Plätze davon sind für den neuen Bachelor-Studiengang Leichtbau und Composite-Werkstoffe am Campus Wels eingeplant. FH Oberösterreich kommt dem Ruf der Wirtschaft nach Viele Unternehmen in Oberösterreich besonders aber im Innviertel sind im Bereich Leichtbau tätig. Für diese Firmen ist es ein entscheidender Erfolgsfaktor, eine gezielte Ausbildungsmöglichkeit im Bereich Verbundwerkstoffe-Technologie zu schaffen. Mit diesem neuen Bachelorstudiengang wird eine Ausbildung für die Region geboten und so das Wissen in der Region gehalten, betont Bildungs-Landesrätin Mag. a Doris Hummer. Industrielle Produktionsprozesse Bestandteil von Innovatives OÖ 2020 Industrielle Produktionsprozesse und damit auch das Thema Werkstoffe nehmen im Wirtschafts- und Forschungsprogramm Innovatives Oberösterreich 2020 einen wichtigen Stellenwert ein. Die Konzeption der Studiengänge der FH Oberösterreich ist nicht nur eng mit der angewandten Wissenschaft und Forschung verknüpft, sondern sie erfolgt vor allem in Abstimmung mit der Wirtschaft und Industrie. Die Studien an der FH OÖ sind somit ständig am Puls der Zeit. Jobgarant Leichtbau: Ferialjobs und Berufspraktikumsplätze garantiert Leichtbau begleitet uns alltäglich, obwohl wir es nicht bewusst wahrnehmen: Autos und Flugzeuge müssen leichter und auch sicherer werden. Hohe Anforderungen werden auch an Sportgeräte, wie etwa Schi oder Tennisschläger gestellt. Auch die erneuerbare Energie, wie

4 HUMMER, STEPHAN, REISINGER, STADLBAUER 4 etwa die Windenergie kann mit Leichtbauteilen höhere Wirkungsgrade erzielen. Auch in den industriellen Produktionsprozessen kommt es unter anderem auf das Gewicht an: Überall, wo Lasten bewegt werden, kann man mit Gewichtseinsparungen große Energieoptimierungen erreichen. Entscheidend für den Erfolg dieses neuen Studienganges ist es, viele Jugendliche für dieses Thema zu begeistern. Denn in diesem Bereich stehen den Absolvent/innen nach ihrem Studium alle Türen offen, so Bildungs-Landesrätin Mag. a Doris Hummer und fügt hinzu: Wie wichtig dieses neue FH-Studium den oberösterreichischen Firmen ist beweist, dass etliche Unternehmen bereits jetzt Ferialjobs und Berufspraktikumsplätze in diesem Bereich fix zugesagt haben vielen Dank! DI Walter A. Stephan, Vorstandsvorsitzender FACC AG Composite-Technologie ist wesentlicher Erfolgsfaktor Die Composite-Technologie stellt für viele innovative Unternehmen in Oberösterreich einen wesentlichen Erfolgsfaktor dar, erklärt FACC AG-Vorstandsvorsitzender DI Walter A. Stephan. Die automatisierte industrielle Verarbeitung von Faserverbundwerkstoffen ist einer der entscheidenden Wettbewerbsfaktoren produzierender Unternehmen auch für die FACC AG. Produktivität und Prozesssicherheit sind hier maßgebliche Kriterien. Oberösterreichische Unternehmen verstärkt angesiedelt im Innviertel haben sich rechtzeitig diesem Trend gestellt und produzieren heute hochqualitative Leichtbaukomponenten oder stellen Produktionsmaschinen und -anlagen für Leichtbaukomponenten her. Für den weiteren Erfolg in diesem Bereich benötigen wir entsprechend qualifizierte Expert/innen. Daher ist es besonders wichtig, dass der neue Bachelor-Studiengang Leichtbau und Composite-Werkstoffe in Wels startet, so Stephan weiter. Absicherung des Industriestandortes Oberösterreich Die Absolvent/innen erwarten herausfordernde Tätigkeiten in international führenden Unternehmen. Für technologie- und innovationsoffene Betriebe bedeutet der neue Studiengang einen wichtigen Beitrag zur Absicherung des Standortes Oberösterreich und ist Voraussetzung für dessen positive Weiterentwicklung.

5 HUMMER, STEPHAN, REISINGER, STADLBAUER 5 Dass uns dieses neue Studium sehr wichtig ist, haben wir mit der Durchführung des Lehrganges Verbundwerkstoffe gezeigt. Finanziert wurde dieser akademische Lehrgang an der FH Oberösterreich zu 90 % von der Firma FACC AG, 10 % wurden von Fill GmbH beigesteuert. Heute konnten wir 10 Absolvent/innen zum Akademisch geprüfter Composite- Ingenieur gratulieren, freut sich Stephan. Gute Karrierechance sollen Interesse für das Thema wecken Wichtig ist uns, dass nun die Studienplätze bestmöglich ausgenutzt werden. Dazu benötigen wir genügend interessierte Jugendliche. Als ein führendes Unternehmen im Bereich Leichtbau und Composites bietet FACC fixe Berufspraktikums- und Ferialjobplätze. Das ist eine optimale Starthilfe für die Studierenden, die damit einen tiefen Einblick in die praktische Anwendung von Composites erlangen. Für uns ist es eine tolle Gelegenheit, engagierte, top motivierte zukünftige Expert/innen kennen zu lernen und ihnen die vielfältigen Berufsmöglichkeiten in einem international agierenden Unternehmen näher zu bringen, so Stephan. Leichtbauregion Innviertel benötigt Facharbeiter/innen und Akademiker/innen Die Region Innviertel verzeichnete in den letzten Jahren ein überdurchschnittliches Wachstum im Bereich Verbundwerkstoffe bzw. im Composite-Bereich. Dieses beträgt durchschnittlich 17 Prozent jährlich. Das ist international gesehen das stärkste Wachstum, so Vorstandsvorsitzender DI Walter A. Stephan. Bis 2017 werden laut einer von der Wirtschaftskammer Ried in Auftrag gegebenen Studie durch Composites zusätzliche Facharbeitsplätze prognostiziert. Knapp 10 Prozent davon werden hochqualifizierte Diplomingenieure sein. Begonnen hat alles mit der im alpinen und nordischen Sport bestens bekannten Firma Fischer Sport GmbH Ried. In den 1970iger und 1980iger Jahren begann für Fischer das Composite Zeitalter. Daraus hat sich die Firma FACC mit heute über Mitarbeiter/innen entwickelt, die für alle namhaften Flugzeugproduzenten dieser Erde Produkte entwirft und fertigt. Darüber beschäftigen sich die Firmen Fischer Sports (Ried), FILL (Gurten), Benteler- SGL (Ried), Langzauner (Lambrechten), Kobleder (St. Martin), CoLT (St. Martin) und viele kleinere Unternehmen mit dieser zukunftsweisenden Technologie. Das Innviertel und insbesondere die Region Ried bildet also das Kernstück der österreichischen Composite- Unternehmen.

6 HUMMER, STEPHAN, REISINGER, STADLBAUER 6 Dr. Gerald Reisinger, Geschäftsführer der FH Oberösterreich FH Oberösterreich schafft einzigartigen Studiengang im Bereich Leichtbau und Composite-Werkstoffe Mit der Schaffung des Bachelor-Studiums Leichtbau und Composite-Werkstoffe an der FH OÖ Fakultät für Technik und Umweltwissenschaften Wels haben wir wichtige Voraussetzungen für die Versorgung von Oberösterreichs Industrie mit hochqualifizierten und dringend benötigten Akademiker/innen geschaffen, so FH OÖ Geschäftsführer Dr. Gerald Reisinger. Rasch auf Bedarf der Wirtschaft reagiert Wie wichtig den Firmen dieser neue Studiengang ist, zeigt, dass die Firmen FACC AG und Fill GmbH bereits einen zweisemestrigen akademischen Lehrgang voll finanziert haben. Innerhalb kürzester Zeit haben wir auf den akuten Bedarf der oberösterreichischen Industrie nach Verbundwerkstoff-Experten reagiert, einen eigenen Lehrgang und jetzt auch einen eigenen Bachelor-Studiengang gestartet. Von Leichtmetall bis Faserverbundwerkstoffe decken wir nun am Campus Wels alle Bereiche ab, so Reisinger. Viele oberösterreichische Firmen wie Teufelberger, Peak Technology, Greiner Perfoam, Fill, FACC, Engel oder Hexcel Composites benötigen Experten dieses Berufsfelds. Einzigartiges FH-Studium im deutschsprachigen Raum Dieses Bachelor-Studium ist in dieser Form in Österreich einzigartig. Bisher wird nur in Deutschland eine Ausbildung in diesem Bereich angeboten. Der Schwerpunkt liegt auf Werkstoff- und Verarbeitungs-Know-how und nicht primär auf der Konstruktion und Berechnung, wodurch ein Alleinstellungsmerkmal in Österreich und im benachbarten Ausland erreicht wird, erklärt Reisinger. Forschungsstärkste FH Österreichs Die FH Oberösterreich ist mit einem F&E-Umsatz von 13,8 Mio. Euro und rund 400 Forscherinnen und Forschern die forschungsstärkste FH in Österreich. Die Welser Fakultät nimmt in Sachen Forschung im gesamten deutschsprachigen Raum eine Spitzenposition ein. Die Forschungsschwerpunkte gliedern sich in das strategische Programm Innovatives OÖ 2020 des Landes OÖ ein.

7 HUMMER, STEPHAN, REISINGER, STADLBAUER 7 Im Werkstoff- und Prüfbereich konnten in den letzten Jahren alleine knapp 10 Mio. Euro- Forschungsprojekte akquiriert werden. Durch den zusätzlichen Verbundwerkstoff- Schwerpunkt wird dieser Forschungsbereich noch weiter ausgebaut, freut sich Reisinger. FH-Prof. h.c. Mag. Dr. Wolfgang Stadlbauer, Studiengangsleiter Entscheidend für Erfolg: Möglichst viele Jugendliche für dieses neue Thema begeistern Leichtbau ist ein gigantischer Wachstumsmarkt, der von den Kernthemen Energieeffizienz und Mobilität getrieben wird. Angesichts immer teurer werdender Treibstoffpreise und steigender Umweltanforderungen müssen Flugzeuge und Automobile immer leichter werden. Die oberösterreichische Composite -Industrie weist derzeit bereits ein überdurchschnittlich hohes Wachstum auf und ein Ende ist nicht in Sicht. Optimal auf späteres Berufsleben abgestimmt Der Bachelor-Studiengang Leichtbau und Composite-Werkstoffe bildet Verarbeitungsspezialisten mit einem Grundverständnis hinsichtlich der Prozesskette Rohstoffe Produktentwicklung und gestaltung Verarbeitungsprozess für polymere Composites und Leichtbaustrukturen aus. Diese Verbundwerkstoffe werden in der Flugzeugund Automobilindustrie immer wichtiger. Sie kommen aber auch bei der alternativen Energiegewinnung, z.b. bei der Windkraft zum Einsatz, erklärt der Studiengangsleiter FH- Prof. Dr. Wolfgang Stadlbauer. Das Bachelorstudium wird Vollzeit angeboten und dauert 6 Semester. Jugendliche für neues Studium motivieren Die Rahmenbedingungen sind geschaffen. Nun wollen wir möglichst viele interessierte Jugendliche gewinnen, die sich für dieses Themenfeld interessieren. Wenn jemand Interesse an Naturwissenschaften wie z.b. Chemie oder Physik mitbringt, ist das natürlich ein Vorteil. Das Studium ist so aufgebaut, dass man es mit AHS- oder BHS-Matura studieren kann. Wir freuen uns auf möglichst viele Interessenten, so Stadlbauer. Neues EFRE-Forschungsprojekt im Bereich Verbundwerkstoffe und Leichtbau Dieser Studiengang ergänzt den Materialschwerpunkt der FH OÖ Campus Wels in idealer Weise. Er setzt den erfolgreich abgeschlossenen Ademischen Lehrgang Verbundwerkstoffe erfolgreich fort. Dass diese Thematik für den Campus Wels kein

8 HUMMER, STEPHAN, REISINGER, STADLBAUER 8 Neuland bedeutet, beweisen mehr als 50 abgeschlossene Bachelor- und Masterarbeiten in Zusammenarbeit mit vielen (ober-) österreichischen Firmen sehr eindrucksvoll, so Stadlbauer. Auch wurden in der Vergangenheit und werden derzeit mehrere Forschungsprojekte an der FH OÖ in Wels zu diesem Thema bearbeitet, wobei im Bereich der Zerstörungsfreien Werkstoffprüfung derzeit auch ein international sichtbarer Schwerpunkt besteht. Auch in Zukunft sind weitere Forschungsaktivitäten geplant, derzeit befindet sich ein großer Projektantrag in Zusammenarbeit mit dem Transfercenter für Kunststofftechnik GmbH zum Thema Optimierung von zukunftsträchtigen Herstellungsverfahren von Leichtbaustrukturen im Rahmen der Förderschiene IWB2020 in der Evaluierungsphase.