Ökologische Profile - ein Analyseverfahren zur Aufdeckung von ökologischen Defiziten bei der Fließgewässersanierung nach WRRL
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- Lieselotte Albrecht
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1 Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg Institut für ökologische Ökologische Profile - ein Analyseverfahren zur Aufdeckung von ökologischen Defiziten bei der Fließgewässersanierung nach WRRL
2 Ökologische Profile: Formen der Bioindikation Aktive und passive Bioindikation Institut für ökologische Bioindikation aquatischer Bereich amphibischer Bereich terrestrischer Bereich Teillebensraum Sohle und W asserkörper Teillebensraum Ufer und Uferrandstreifen Teillebensraum näheres Umfeld und Niederung Interaktion Substrat Makrozoobenthos Lepidoptera Konkurrenz - Räuber-Beute^ Verhältnis chemische - Faktoren physikalische Faktoren Ḻ < Nahrungsangebot Strömungscharakteristik Habitat < strukturen Konkurrenz > Mikroklima Mesoklima Rückzugsräume Habitatstrukturen Erosion. Transportund Sedimentation Gewässermorphologie Makrophyten Fraßpflanzen Uferstrukturen ^ Überschwemmungsbereich Mikroklima Überschwemmungshäufigkeit A Bodenwassergehalt
3 Ökologische Profile: Verfahren der Bioindikation Bewertung und Defizitanalyse von Fließgewässern / V Institut für ökologische Summenindikation Biologische Bewertungsverfahren (z.b. Phylib, Perlodes, fibs, STI) Analytische Herangehensweise Ökologische Profile Ergebnis: Grad an Naturnähe Ergebnis: ökologische Defizite Welchen Zustand hat das Gewässer? Besteht Sanierungsbedarf (ja/nein)? Wie entwickelt sich das Gewässer (Langzeitbeobachtung)? Worin liegen die ökologischen Defizite begründet? Wie stark sind sie? Welche Methoden sind geeignet, um sie abzubauen? s
4 Ökologische Profile: Vorgehensweise beim Makrozoobenthos ökologischen Profile = Instrument um Naturraumdefizite an Hand der autökologischen Anspruchskomplexe nachgewiesener Arten aufzudecken Institut für ökologische Arten werden in sogenannte ökologische Gruppen/Gilden eingeordnet letztere orientieren sich in Form einer Grobdifferenzierung an den relevantesten standörtlichen Verhältnissen des jeweiligen Lebensraumes Vertreter einer ökologischen Gruppe haben ähnliche Habitatansprüche und spiegeln damit bestimmte Faktorenkombinationen wider Vergleich Ist-Zustand mit typgleicher Referenz je größer die Abweichungen, desto größer die Defizite * Ökologische Profile - Defizite Black-Box Bewertung" Güteklassen 4
5 Ö kolooische Profile: Parameterbenennung Substrate: Sa: Sand St: Steine und Kies Bs: bindige Substrate wie Lehm en: eng gepackte Substrate lo: locker gepackte Substrate Ve: aquatische Vegetation, höhere Wasserpflanzen or: Torf, Detritus, Schlamm, feine Ablagerungen meist organischen Ursprungs P/P: Plankton, auch Phytobenthos (Biofilm) aus Bakterienrasen, Pilzbezüge und Algenaufwuchs Th: Totholz, Rindenstücke, Zweige im a institut für ökologische Hydraulische Verhältnisse: sc: schnell fließende Gewässer la: langsam fließende Gewässer Te: temporäre Gewässer SG: stehende bis leicht bewegte Gewässer Sonstige: MG: Moorgewässer Br: Brackwasser kg: kleinere Gewässer (bis ca. 10 m Breite) mg: mittlere bis größere Gewässer (ab ca. 10 m Breite) hh: hohe Habitatdiversität 5
6 Ökologisches Profil: Obere Warnow - Zaschendorf bis Mickowsee (PA1) Typ: Niedermoorfließgewässer mit teilmineralischen Substraten Zustand WAOB-0300: Hydromorphologische QK: nicht gut Chemischer Zustand: nicht gut Biologische QK: mäßig (MZB: mäßig) W_44 Zaschendorf W1 Zaschendorf ( c GeoBasis-DE/M-V 2017 O Referenz s N I 30-0) e Bildquelle: Institut biota GmbH 0 Sa St Bs en, o " o r ^ P/P sc Te '( $ ( $ Br ' kg ^ mg^'^ 7 ^ }
7 Ökologisches Profil: Obere Warnow - Zaschendorf bis Mickowsee (PA1) bioia Abweichende Gilde Defizite Maßnahmen lo locker gepackte Substrate verändertes Substratgefüge Lockersubstrate fehlen (Laub, Äste, Wurzeln) Anpflanzen von Ufergehölzen zur Mehrung von locker aufliegenden Substraten Ve aquatische Vegetation standorttypische Makrophyten fehlen Habitatqualität mangelhaft Schaffung von Flachwasserzonen als Habitate or organische Materialien Gewässer technisch ausgebaut Detritusüberdeckung Schaffung eines typspezifischen Profils Schaffung von Strömungs- und Tiefenvarianzen gegen Ablagerungen Th Totholz Totholz fehlt (Nahrungsspezialisten) Einbau von Totholz Bepflanzung (Ufer, Wurzeln, Äste) la langsam fließend typspezifische Fließdynamik verändert fehlender Wechsel von ruhig fließenden und turbulenteren Bereichen Einbau von Totholz, Störelementen zur Erhöhung der Fließdiversität SG stehende bis leicht bewegte Gewässer typspezifische Standgewässerarten fehlen Schaffung von beruhigten Flachwasserbereichen MG Moorgewässer Moorgewässerarten fehlen Einbau von Totholz, Schaffung von Tiefenvarianzen Lunken mit Randvermoorungen mg mittlere bis größere Gewässer Breitenvarianz größerer Gewässer fehlt Auslenkung des Gewässerlaufes, Schaffung von Breitenvarianzen, Uferabflachungen hh hohe Habitatvielfalt Habitatvielfalt zu gering stenotope Arten fehlen Auslenkung des Gewässerlaufes, Schaffung von Breitenvarianzen Erhöhung der Habitatvarianz und Steigerung der Strömungsdiversität Niedermoorfließgewässer mit teilmineralischen Substraten
8 Ökologisches Profil: Obere Warnow - Mickowsee bis Necheln (PA2) irb e rg 5 KRONSIiAMPg' Typ: Gefällearme Fließgewässer der Moränenbildung Zustand WAOB-0100: Hydromorphologische QK: nicht gut Chemischer Zustand: nicht gut Biologische QK: mäßig Sa St Bs en lo
9 Ökologisches Profil: Obere Warnow - Mickowsee bis Necheln (PA2) biota Abweichende Gilde Defizite Maßnahmen Sa St Bs Sand Steine und Kies bindige Substrate, wie Lehm verändertes Substratgefüge Lockersubstrate und Varianzen fehlen, Stofftransport gestört Einbringen standorttypischer Hartsubstrate Schaffung von Bedingungen für die Ausbildung und langfristige Aufrechterhaltung von Hartsubstraten (Strömungs- und Tiefenvarianzen) en lo eng gepackte Substrate locker gepackte Substrate Defizite in der Substratstruktur der Sohle Herstellen eines standorttypischen Interstitials typspezifische Fließdynamik herstellen durch Einbau von Störelementen (Schaffung natürlicher Stofftransportvorgänge ) Th Totholz Totholz fehlt (Nahrungsspezialisten) Einbau von Totholz Uferbepflanzung (Wurzeln, Äste) sc la schnell fließend langsam fließend typspezifische Fließdynamik gestört fehlender Wechsel von beruhigten und schnell fließenden Zonen Einbau von Totholz, Strömungslenkern und Störelementen (große Steine) zur Erhöhung der Fließdiversität Schaffung von beruhigten Flachwasserbereichen mg mittlere bis größere Gewässer Breitenvarianz größerer Gewässer fehlt Auslenkung des Gewässerlaufes, Schaffung von Breitenvarianzen, Uferabflachungen hh hohe Habitatvielfalt Habitatvielfalt nicht gegeben Auslenkung des Gewässerlaufes, Schaffung von Breiten- und Tiefenvarianzen Erhöhung der Habitatvielfalt durch Schaffung von Flachwasserzonen Gefällearme Fließgewässer der Moränenbildungen 9
10 Ökologisches Profil: Obere Warnow - Altarm Weitendorf bis Groß Görnow (PA4) Typ: gefällearme Fließgewässer der Moränenbildung Zustand WAMU-0400: Hydromorphologische QK: nicht gut Chemischer Zustand: nicht gut Biologische QK: mäßig (MZB: gut, Fische: mäßig) 35 I 30 - (0 Z 0) I V / \ 1. ' ß Ir/ ^ r ' - ' ^ - w Bildquelle: Institut biota GmbH v*- I ' V i i i Sa St Bs en lo Ve or P/P Th sc la Te SG \ y MG Br kg ( mg0 hh
11 Ökologisches Profil: Obere Warnow - Altarm Weitendorf bis Groß Görnow (PA4) biola Abweichende Gilde Defizite Maßnahmen Sa St Bs Sand Steine und Kies bindige Substrate, wie Lehm verändertes Substratgefüge ^ Überdeckung Interstitial mit Detritus, Stofftransport gestört Einbringen standorttypischer Hartsubstrate Schaffung von Bedingungen für die Ausbildung und langfristige Aufrechterhaltung von Hartsubstraten (Strömungs- und Tiefenvarianzen) Einbringen von standorttypischen Hartsubstraten en eng gepackte Substrate Defizite in der Substratstruktur der Sohle typspezifische Fließdynamik herstellen durch Einbau von Störelementen (Schaffung natürlicher Stofftransportvorgänge) sc schnell fließend typspezifische Fließdynamik gestört, Strömungsdiversität fehlt Einbau von Totholz, Störelementen (große Steine) zur Erhöhung der Fließdiversität mg mittlere bis größere Gewässer Breitenvarianz größerer Gewässer fehlt Auslenkung des Gewässerlaufes, Schaffung von Breitenvarianzen, Uferabflachungen hh hohe Habitatvielfalt Habitatvielfalt nicht gegeben Auslenkung des Gewässerlaufes, Schaffung von Breiten- und Tiefenvarianzen Erhöhung der Habitatvielfalt durch Schaffung von Flachwasserzonen Gefällearme Fließgewässer der Moränenbildungen 11
12 Reihenfolge der Sanierungsnotwendigkeit Institut für ökologische PA2 - Mickowsee bis Necheln Defizit PA1 - Zaschendorf bis Mickowsee PA3 und PA4 - Necheln bis Altarm Weitendorf und Altarm Weitendorf bis Groß Görnow 12
13 Technische Planung Übersetzung der Maßnahmen in eine technische Planung ZIEL: Erreichung des guten ökologischen Zustandes
14 Beispiele, # r ÈS v Ä - : Institut für ökologische alte Gewässerachse neue Gewässerachse TJpj mmä s ^ î & î f e S r u * ' Vj 7? % /» t! Vif,'111 \ \ ; '! rit.il As If W v» f f ' «\ I I I J. f! topv* ':'r w \: '' Bildquelle: Institut biota GmbH Auslenkung des bestehenden Gewässerlaufes: Einbau von Totholz Herstellen von Uferabflachungen (Lunken und Randvermoorungen) Schaffung von Breiten-, Tiefen- und Strömungsvarianz ~ z '- r. «. " W y r.. tfa w /S re ú & vtv 'y"" v Bildquelle: Institut biota GmbH
15 Beispiele Auslenkung des Gewässerlaufes: Schaffung eines typspezifischen Profils Etablierung und Aufrechterhaltung standorttypischer Substrate Erzeugung von Voraussetzungen für Strömungsdiversität Herstellen einer Wasserwechselzone und eines Entwicklungsraui Institut für ökologische - - : ' < * I _-». -r\:. ; " i ' ' *:> > - * - ' s ' - * v ~ Bildquelle: Institut biota GmbH
16 Beispiele Institut für ökologische kí. \Wm ' - Y-^fecb 1J 1A1 A - ^?*S hà aß V \ r i * it1 Einbau von Totholz: Schaffung von Strömungsdiversität und Breitenvarianz Herstellung einer Habitatvielfalt für eine Ansiedlung standorttypische Pflanzen- und Tierarten *
17 Beispiele... an die ökologische Durchgängigkeit denken. Institut für ökologische K E SöS*S *
18 Institut für ökologische
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