"ÖKONOMISCHE UNGLEICHHEIT EIN ALTER `NEUER HUT ALS HERAUSFORDERUNG FÜR DIVERSITY-MANAGEMENT- STRATEGIEN"
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1 "ÖKONOMISCHE UNGLEICHHEIT EIN ALTER `NEUER HUT ALS HERAUSFORDERUNG FÜR DIVERSITY-MANAGEMENT- STRATEGIEN" Vortrag am 11.Oktober 2013: Frauenwirtschaftstage an der Hochschule Mannheim Prof. Dr. Susanne Lang Hochschule Mannheim Fakultät für Sozialwesen
2 Ökonomische Ungleichheit in Zahlen, BRD gesamt: Einkommensunterschiede: `Gender Pay Gap 2012 Durchschnittlicher Bruttostundenverdienst von Frauen um 22% niedriger als der von Männern. Branchenbereinigter Gender Pay Gap 2010: 7% (Quelle: Statistisches Bundesamt 2013) Ungleichheitsfaktor Nr. 1: Die doppelte Vergesellschaftung von Frauen und das auferlegte `weibliche Arbeitsvermögen (Axeli-Knapp 1989). Die Zuständigkeit für Haushalt und Kinder bedingt die hohe Nichterwerbstätigen- und Teilzeitbeschäftigungsquote von Frauen!
3 Unsichtbare Arbeit und fehlendes Erwerbseinkommen 5,6 Mio. Schattenfrauen in der BRD 28% der Frauen zw. 25 und 59 Jahren sind nicht erwerbstätig. Auch gut ausgebildete junge Frauen sind nicht erwerbstätig, trotz Berufswunschs: 90% von ihnen wollen finanziell auf eigenen Beinen stehen. Hinderungsgrund Nr.1 : Fehlende Kinderbetreuung Rückkehrquote nach Erziehungszeit: 13% In der Regel Rückkehr im Rahmen einer Teilzeitbeschäftigung! (Quelle: Allmendinger2012)
4 Zahlen und Fakten (BW) Anstieg der Erwerbstätigkeit von Frauen in BW ( ) um 31,5 % Frauenerwerbstätigkeitsquote: 1990: 41% 2012: 46% Parallele Entwicklung: Verstärkte Zunahme der Teilzeitarbeit im genannten Zeitraum von 17% auf 28% 81% aller Teilzeiterwerbstätigen in BW sind Frauen! (Quelle: Statistisches Landesamt BW 2013)
5 Beschäftigung von Frauen abhängig von der Kinderzahl n. erwerbstätig 25 Teilzeit 20 Vollzeit Kinder 1 Kind 2 Kinder 3/+ Kinder Quelle: Eurostat 2011 in eigener Grafik
6 Beschäftigung von Männern abhängig von der Kinderzahl n. erwerbstätig Teilzeit Vollzeit Kinder 1 Kind 2 Kinder 3/+ Kinder Quelle: Eurostat2011 in eigener Grafik
7 These und Annahme These: Die Zunahme der Erwerbstätigkeit von Frauen beruht lediglich auf einer Umverteilung von Arbeit unter der Gruppe der Frauen. Annahme: Die Teilzeitbeschäftigung ist nicht Lösung, sondern ein wesentlicher Grund für die ungleiche Einkommensentwicklung!
8 Der Heiratsmarkt ist für Frauen noch immer lukrativ(er) als der Arbeitsmarkt (Jutta Allmendinger 2012)
9 Durchschnittliche Alters- und Witwenrenten von Frauen ( ) VDR Statistik 2007 für die Alten Bundesländer nach Allmendinger 2012
10 Durchschnittliche Alters- und Witwenrenten von Frauen ( ) VDR Statistik 2007 für die Neuen Bundesländer nach Allmendinger 2012
11 Strategien: Betriebe Betriebe müssen sich mit den Belangen von Familien befassen, wenn Sie Frauen halten wollen. Vereinbarkeit von Beruf und Familie muss Chef/innensache sein! Schon beim Einstellungsgespräch sollen klar Perspektiven für Frauen formuliert werden! In der Elternzeit hält der Betrieb Kontakt zu den Müttern und Vätern! Konferenzen finden zu familienfreundlichen Zeiten statt! Kinder werden gezeigt und nicht versteckt!
12 Strategien: Politik Politik muss handeln! Es bedarf klarer und ungebrochener Leitlinien: Lange Unterbrechungen nicht positiv würdigen, wenn gleichzeitig das neue Unterhaltsrecht auf eine eigenständige Absicherung ausgerichtet ist. Ressortübergreifende Strategien: Das Fehlen von Kitas darf nicht durch das Betreuungsgeld kompensiert werden. Bildungsbezogene Hilfen für Kinder (gute Kitas, Kindergärten und Ganztagsschulen) sind nicht alleinige Aufgabe des Familienressorts. Die Ressorts Bildung, Arbeit und soziale Sicherung sind gefragt, gemeinsame Leitlinien zu entwickeln. Gefordert ist dabei ein bundesweites Format!
13 Strategien: Bildung und Familie Jungen gut ausgebildeten Frauen eine Perspektive für möglichst volle Erwerbstätigkeit plus Familie bieten. Rahmenbedingungen schaffen, damit sich die Erwerbsunterbrechung nicht in die Länge zieht: Mütter-und Elternbildung im Blick auf die Sicherung des eigenen Lebenseinkommens sowie einer partnerschaftlichen Aufteilung der Hausarbeit, Kinderbetreuung und Pflege zwischen den Vätern und den Müttern.
14 Diversityorientierung verlangt Solidarität unter Frauen und eine neue Debatte über Humanisierung der Arbeit: Keine Delegierung von Hausarbeiten, Kinderbetreuungund Pflege von Familienangehörigen an die `24 Stunden Polin (Lutz 2007). Wahrung von Qualitätsstandards und adäquater Bezahlung unabhängig von Herkunft und Alter! Schaffung innovativer Arbeitszeitmodelle im Sinne der Humansierung von Arbeit: Arbeitszeitkonten und `32 Stunden sind genug (Allmendinger2013).
15 Nach-Lese: Allmendinger, Jutta (2012): Verschenkte Potenziale? Lebensverläufe nicht erwerbstätiger Frauen, Frankfurt/New York Allmendinger, Jutta (2013): Frauen auf dem Sprung. Das Update 2013, in: BRIGITTE.DE 20/2013 Axeli-Knapp, Gudrun (1989): Arbeitsteilung und Sozialisation: Konstellationen von Arbeitsvermögen und Arbeitskraft im Lebenszusammenhang von Frauen, in: U. Beer (Hg.in): Klasse Geschlecht. Bielefeld, S Eurostat(2011): Lutz, Helma (2007): Die 24-Stunden-Polin. Eine intersektionelleanalyse transnationaler Dienstleistungen, in. C. Klinger; G.-A. Knapp (Hg.innen): Achsen der Ungleichheit. Zum Verhältnis von Klasse, Geschlecht und Ethnizität. Frankfurt/Main, S. Statistisches Bundesamt (2013): Statistisches Landesamt BW (2013):
16 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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