Ansprache Prof. Kurrat am 19. September Sehr geehrte Damen und Herren,

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1 Ansprache Prof. Kurrat am 19. September 2015 Sehr geehrte Damen und Herren, ich heiße Sie willkommen zu der heutigen Veranstaltung aus Anlass des 90. Jahrestages der Gründung des Hochspannungsinstitutes der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig. Ich freue mich über die Teilnahme vieler ehemaliger Institutsmitarbeiter, die teilweise weite Reisen nicht gescheut haben und damit ihre Verbundenheit mit dem Institut demonstrieren. Ich freue mich auch über die Anwesenheit unserer Freunde aus Industrie und Energieversorgung und aus den benachbarten Instituten unserer Universität. Ich danke Ihnen für Ihr Kommen und wünsche uns allen einen harmonischen und informationsreichen Tag. Sie haben sicherlich Verständnis dafür, dass ich einige Personen besonders erwähne. Zunächst möchte ich die Abwesenheit der Herren Professoren Kind und Kärner erläutern. Beide können heute aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen. Herr Kind ist durch eine kurzfristig geplante Operation verhindert, die vor zwei Tagen stattfand. Wir wünschen ihm von hier aus gute Besserung. Beide lassen die Festgesellschaft herzlich grüßen. Für den geplanten Vortrag von Prof. Kind ist einer seiner Ehemaligen Herr Dr. Lührmann eingesprungen. Dafür sage ich schon einmal vielen Dank. Ich bedanke mich auch bei meinem Vorgänger Prof. Lindmayer für seinen Beitrag. Ich begrüße recht herzlich auch Prof. Salge, der seine Beiträge geschickt in unseren Vorträgen platziert hat. Für seine Unterstützung bei der Vorbereitung dieser Veranstaltung vielen Dank. Dank sagen muss ich ebenfalls und unbedingt unseren Lehrbeauftragten, die heute ebenfalls gekommen sind. Hier darf ich die langjährigen Lehrbeauftragten Herr Dr. Waitschat und Herr Dr. Knobloch nennen, zwei Ehemalige von Prof. Kärner. Nicht vergessen darf ich unsere Neuerwerbung als Lehrbeauftragten Herr Dr. Bärwaldt, der einer meiner Ehemaligen ist. Herzlich begrüße ich auch die beiden Überbringer von 1

2 Grußworten: Unseren Vizepräsident für die Hochschul-Strategie, Herr Prof. Reimers, von unserem Nachbarinstitut für Nachrichtentechnik und den ersten Vorsitzenden des VDE Bezirksvereins Braunschweig, Herr Dr. Thedens von der PTB. Ich darf schon einmal verraten, dass der Bezirksverein im letzten Jahr sein 85 jähriges Jubiläum beging. Zum guten Schluss einen herzlichen Dank an alle guten Geister, die die heutige Veranstaltung vorbereitet haben. Stellvertretend für alle bedanke ich mich herzlich bei den Verantwortlichen Herren Fridolin Muuß, Hardtmut Köppe und Christian Reinhold. Meine Damen und Herren, an so einem Tag ist sicherlich die Frage erlaubt, nein diese Frage ist sogar zwingend zu stellen, wie kam es zur Gründung des Hochspannungsinstituts. Um diese Frage beantworten zu können, habe ich in den Jahresberichten meiner Vorgänger geblättert und bin auf eine wahre Fundgrube gestoßen: auf die Ansprache von Prof. Kärner am 17. Februar Damals feierte das Institut den 50. Jahrestag der Gründung und den 85. Geburtstag von Herrn Prof. Marx. Nun zeigt sich bereits eine erste Parallele, denn schließlich fand der 85. Geburtstag von Prof. Kind erst im letzten Jahr statt. Da außerdem Prof. Kärner nicht anwesend sein kann, habe ich mir folgendes überlegt: Wir steigen in die damalige Rede ein und lassen uns sozusagen von Prof. Kärner berichten, wie die ersten 50 Jahre verlaufen sind....es folgen Auszüge aus der damaligen Rede... 2

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6 Soweit aus der Ansprache von Prof. Kärner. Wir wissen heute, dass er die gewachsenen Strukturen des Instituts gepflegt und weiter mit Leben erfüllt hat. Er engagierte sich in der Lehre und suchte das Gespräch mit den Studierenden. Die laufenden Forschungsvorhaben sind von ihm selbstverständlich weitergeführt worden. Sein Name ist verbunden mit den vielen Forschungsergebnissen aus den Bereichen der organischen Isolierstoffe, der Grundsatzuntersuchungen zur Freiluftbeständigkeit von synthetischen Chemiewerkstoffen sowie der elektrischen Festigkeit von Vakuumanordnungen. Und das räumlich zweigeteilte Institut hat er in engster Kooperation mit Prof. Salge als eine Einheit geführt. Im Jahr 1980 übernimmt Prof. v. Gersdorff die Vorlesung Energiewirtschaft und Kraftwerke und hält diese für viele Jahre. Auch im Institut für Elektrische Energieanlagen ergab sich ein Wechsel. Im Jahr 1981 wurde Prof. Lindmayer berufen. Und er leitete das Institut mit großem Engagement. Über seine sehr erfolgreichen Forschungsarbeiten wird er am heutigen Tage selber noch berichten. Er selber hat einen riesigen Spaß daran, die physikalische Mechanismen hinter den komplexen technischen Abläufen zu erkennen, diese mathematisch zu beschreiben und geeignete Verfahren zu entwickeln. Der Rest ist schnell erzählt. Die Technik hat sich mit Riesenschritten weiterentwickelt und die Systemwissenschaft der Elektromagnetischen Verträglichkeit wird von der Welt wahrgenommen. Wer könnte besser 6

7 damit umgehen, als eine zutiefst empirische Wissenschaft wie die Hochspannungstechnik mit Ihrer großen Spannweite von der mikroskopischen Ebene heute Nanotechnologie genannt bis zur den riesigen Abmessungen der über die Erde verteilten Verbundnetze. Und so ergab es sich folgerichtig, dass 1996 eine Umgestaltung der Institute stattfand. Aus zwei Einrichtungen wurde wieder eine. Das Institut für Elektrische Energieanlagen und das Institut für Hochspannungstechnik fusionierten. Und aus der Fusionsmasse entstand das neue Institut für Elektromagnetische Verträglichkeit. Dieses wird vom Kollegen Achim Enders erfolgreich geleitet und ist eines unserer eng verbundenen Nachbarinstitute. Das fusionierte Institut für Hochspannungstechnik und Elektrische Energieanlagen wurde von Prof. Lindmayer geleitet und die weitere Entwicklung der Abteilung Hochspannungstechnik oblag dem neu berufenen Prof. Stietzel. Wie wir alle wissen, war Prof. Stietzel leider keine lange Laufbahn beschieden, sondern er fiel im Jahr des Amtsantritts durch eine schwere Krankheit aus, von der er erst nach langer Leidensdauer 1999 erlöst wurde. Alle Professoren des Instituts haben in diesen und den darauffolgenden Jahren mit großer Anstrengung den Lehr- und Forschungsbetrieb aufrecht erhalten. Dies auch nach dem Eintritt in den Ruhestand. Dafür zolle ich unseren Herren Professoren Kind, Kärner, Lindmayer und Salge meinen größten Respekt. Erst 2001 wurde diese Lücke durch meine Berufung geschlossen. Ich erhielt den Auftrag das Forschungsgebiet Hochspannungstechnik nach der Richtung der Erneuerbaren Energien zu erweitern. Den erfolgreichen Abschluss meiner Bemühungen sehe ich in der Berufung meines Kollegen Prof. Engel für den Bereich der Nachhaltigen Energiesysteme im Jahre Zusammenfassend darf ich feststellen, dass das Institut für Hochspannungstechnik und Elektrische Energieanlagen eines der größeren Institute der Universität war und ist. Und dies trotz der vielen Einsparmaßnahmen in den vergangenen beiden Jahrzehnten in Niedersachsen, denen viele Stellen zum Opfer gefallen sind. Das Institut ist 7

8 und bleibt Teil der vielen Erfolgsgeschichten dieser Technischen Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig und darauf sind wir alle stolz. Wir halten uns heute einmal nicht mit organisatorischen Nebensächlichkeiten auf, die uns im Alltagsgeschäft immer viel Zeit rauben. Sondern wir kommen laut Programm gleich zur Sache. Nach den Grußworten gibt es jeweils einen Überblick über die Geschichte der Prüfeinrichtungen im Hochspannungsbereich und über das Gebiet der Plasmaforschung. Zwei starke Säulen in unserem Institut. Nach einer Pause präsentieren wir Ihnen dann in zwei Überblicksvorträgen die weiteren Entwicklungen in Forschung und Lehre. Hier sind insbesondere die neuen Themen aus dem Bereich der Netze zu nennen, die mein Kollege im Institutsvorstand Prof. Engel Ihnen vorstellen wird. Meine Damen und Herren, ich komme zum Schluss. In dieser Kurzdarstellung war es schier unmöglich die Institutsgeschichte nur annähernd darzustellen. Ich bitte um Nachsicht, dass viele wichtige Ereignisse unerwähnt geblieben sind. Vielleicht reizen aber auch die wenigen Beispiele, um heute im weiteren Verlauf des Tages und des Abends die vergangenen Ereignisse im strahlenden Licht der Erinnerung mit den ehemaligen Kollegen Revue passieren zu lassen. Bei einigen sind diese Ereignisse schon lange her, aber vielleicht dafür heute umso präsenter; bei anderen fanden die Erlebnisse erst vor verhältnismäßig kurzer Zeit statt und sind durch die Belastungen des Berufslebens noch nicht tief in die Erinnerung eingedrungen. Eines aber ist sicher. Ohne Ihre Beiträge wäre diese Erfolgsgeschichte des Institutes und es waren und sind viele Erfolge nicht möglich gewesen. Ihre Beiträge haben das Institut mit Leben erfüllt und im Kern vorangebracht. Dafür möchte ich mich und da spreche ich auch im Namen meiner Professorenkollegen herzlich bedanken und wünsche uns noch einen schönen Nachmittag und einen mindestens ebenso schönen Abend. Vielen Dank. 8