Akademisches Auslandsamt

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1 Akademisches Auslandsamt ERFAHRUNGSBERICHT Bitte reichen Sie Ihren Bericht spätestens 4 Wochen nach Ende Ihres Auslandsaufenthalts als Word-Datei ein bitte speichern unter: Name_Destination_Erfahrungsbericht.docx. Die Dateigröße sollte nicht mehr als 2 MB betragen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das Akademische Auslandsamt. Studiengang: Lehramt Sek 1 (WHR) Studium im Ausland Pflicht Fakultativ (bitte entsprechend ankreuzen) Gasthochschule: Kecskeméti Föiskola Praktikum im Ausland Pflicht Fakultativ (bitte entsprechend ankreuzen) Aufnehmende Einrichtung: 19T Ihr Name: Antje Boomgaarden Ihre -Adresse: antje.boomgaarden@stud.ph-freiburg.de Beginn des Aufenthalts: Ende des Aufenthalts: Erstellungsdatum: Bitte Zutreffendes anklicken: Hiermit erkläre ich mich einverstanden, dass mein Bericht auf der Website des Akademischen Auslandsamts der Pädagogischen Hochschule Freiburg veröffentlicht werden darf. Ich erkläre mich bereit, anderen Studierenden bei Fragen zu helfen. Das Akademische Auslandsamt darf meinen Bericht mit meiner -Adresse veröffentlichen bzw. anderen Studierenden zeigen. Ich bin nicht bereit, anderen Studierenden bei Fragen zu helfen. Das Akademische Auslandsamt darf meinen Bericht nur anonymisiert veröffentlichen oder anderen Studierenden zeigen

2 Hinweis: Sie können den vorgegebenen Platz für die Gliederungspunkte 1 6 anpassen. Ihr Erfahrungsbericht sollte eine Länge von 5 Seiten inkl. Deckblatt nicht überschreiten. 1) ZUSAMMENFASSUNG Fassen Sie Ihren Auslandsaufenthalt kurz zusammen. Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium/ Praktikum im Ausland erfüllt? Wenn nein, warum nicht? Die vier Monate in Ungarn kurz zusammenzufassen ist gar nicht so einfach, denn die Zeit war einfach wunderschön und unvergesslich. Ich habe so viel neue Erfahrungen gemacht, super viele liebe Menschen aus verschiedensten Ländern kennengelernt und mich persönlich weiterentwickelt. Natürlich gab es auch ein paar Stolpersteine, doch all diese sind es trotzdem Wert ein Semester in Ungarn zu verbringen. Man hat die Möglichkeit in ein völlig unbekanntes Land mit einer schönen Kultur und faszinierenden Traditionen einzutauchen. Außerdem kann man die Herzlichkeit, Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft, die den Ungarn nachgesagt wird, hautnah erleben. Im Hinblick auf Schule, Studium und Bildung ist es möglich aufschlussreiche Vergleiche zum Deutschen System zu ziehen und so das gesellschaftliche Leben und Einstellungen besser zu verstehen. Auch landschaftlich hat Ungarn einiges zu bieten, neben atemberaubend schönen Städten wie Budapest, Szeged oder Debrecen ist die Weite und Stille der Puszta mit Graurindern, Wollschweinen und wilden Pferdeshows wirklich einzigartig. 2) VORBEREITUNGEN VOR ANTRITT DES AUSLANDSAUFANTHALTS Beziehen Sie bitte folgende Themen ein: Bewerbungsprozess an der Hochschule und private Vorbereitungen, Unterstützung bei der Vorbereitung durch Ihre Heimat- und Gasthochschule bzw. aufnehmende Einrichtung, sprachliche und interkulturelle Vorbereitung, Zimmersuche, Anreise, ggf. Visum. Ursprünglich wollte ich nur ein Praktikum in Ungarn machen und habe mich darüber im Akademischen Auslandsamt erkundigt. Die Bewerbungsfrist für ein ganzes Semester war schon längst vorbei, doch der Platz in Ungarn noch nicht vergeben, deshalb habe ich mich kurzerhand dann doch hierfür noch beworben, was im Nachhinein das Beste war, was mir passieren konnte. Vom Akademischen Auslandsamt habe ich immer sehr schnell alle nötigen Informationen erhalten und wurde im Bewerbungsprozess sehr unterstützt. Die Nachrichten aus Ungarn kamen dagegen immer etwas spät und die Pläne wurden sehr oft über den Haufen geworfen, so dass es durchweg spannend blieb. Im Voraus habe ich mir ein Ungarisch-Buch angeschafft, um wenigsten ein paar grundlegende Redewendungen parat zu haben. Das hat sich im Nachhinein auch wirklich gelohnt, da viele Ungarn weder Englisch noch Deutsch sprechen konnten, wobei man sagen muss, dass erstaunlich viele Ungarn Deutsch statt Englisch in der Schule gelernt haben. Auch die Zimmersuche war sehr spannend. Im Prinzip gab es einen Mann, der ein gesamtes Haus vermietet hat. In diesem habe ich dann mit 3 anderen Lehramtsstudenten gewohnt. Es war wirklich sehr groß, doch leider sehr schlecht isoliert, sowohl in Bezug auf Lärm als im Hinblick auf die Temperatur. Dadurch wurden die Nebenkosten auch ziemlich hoch. Im Nachhinein habe ich dann erfahren, dass es auch ein Wohnheim gibt, in dem die Ingenieursstudenten untergebracht waren und um 2/3 günstiger war als unser Zimmer. Aber wahrscheinlich wurde das einfach so geregelt, weil das Haus näher an der Teacher Training Faculty ist. Auf jeden Fall war es sehr hilfreich und vor allem eine Erleichterung, dass der Kontakt zum Vermieter von der Gasthochschule hergestellt wurde und wir schon relativ früh, sicher wussten, dass wir eine Unterkunft haben werden

3 Die Anreise ist wirklich machbar und nicht sehr lang. Mit dem Flugzeug fliegt man knappe 2 Stunden nach Budapest und von dort aus noch 1 ½ Stunden mit Bus und Bahn nach Kecskemét. Hier hat uns die Tutorin auch im Vorhinein eine Beschreibung geschickt, wo wir die Tickets kaufen können und wo wir umsteigen müssen, da wirklich alles nur auf Ungarisch angeschrieben und angesagt wurde. Eigentlich wurde uns gesagt, dass wir vom Bahnhof abgeholt werden, allerdings wurde das nicht so ganz eingehalten, sodass es ein kleines Abenteuer war bis man mit dem ganzen Gepäck das Haus erreicht hatte. 3) STUDIUM/ PRAKTIKUM IM GASTLAND Beziehen Sie bitte folgende Themen ein: Bei Studium: Einschreibungsprozess und Kurswahl, Beschreibung und Bewertung des Studiensystems und der Kurse, organisierte Freizeitaktivitäten, sonstige Veranstaltungen der Gasthochschule, Unterstützung durch die Gasthochschule im Allgemeinen, Zurechtkommen mit der Fremdsprache Bei Praktikum: Aufnahme in der Gasteinrichtung, Aufgaben, Übertragung von Verantwortung, Betreuung in der Gasteinrichtung, Unterstützung bei Problemen, Kooperation innerhalb der Einrichtung, regelmäßige Treffen mit Mentor/in, Zurechtkommen mit der Fremdsprache Auf der Homepage der Hochschule in Kecskemét gibt es verschiedene Programme für Erasmus- Studenten. Vor allem im Bereich Musik und Bildungswissenschaften werden sehr interessante Kurse angeboten, deshalb gehen auch viele Musikstudenten nach Kecskemét. Es gab auch schon einige Chor-Projekte mit der PH zusammen. Außerdem habe ich die Zeit genutzt, um Kurse zu besuchen, die in Deutschland so eher nicht angeboten werden, wie zum Beispiel Enamelling und Volkstanz. In den Bildungswissenschaften war es so, dass einige Kurse nicht stattfinden konnten, da sich zu wenig Studenten angemeldet hatten. Doch ein paar Dozenten haben auch Einzelstunden gegeben, was wirklich sehr nett war. Auch sonst ist das Verhältnis zwischen den Studenten und den Dozenten in Ungarn sehr freundschaftlich. Jeder nennt jeden beim Vornamen und es herrscht eine sehr angenehme und angstfreie Lernatmosphäre. Durch die Einzelstunden habe ich auch viel über das Leben in Ungarn erfahren, so haben mir die Dozenten zum Beispiel erzählt, dass ein Lehrer im Schnitt umgerechnet 500 Euro im Monat verdient und Ärzte sogar noch weniger bekommen, sodass viele so schnell wie möglich ins Ausland gehen. Insgesamt geht es der Wirtschaft immer schlechter und das Land verarmt, was man auch deutlich spürt, wenn man dort lebt. Eine Dozentin hat sogar angefangen zu weinen, als sie mir das erzählt hat, denn auch die Dozenten bekommen so wenig Geld und arbeiten meistens an mehreren Universitäten, um über die Runden zu kommen. Insgesamt kann man große Unterschiede zwischen der Hochschule in Kecskemét und der PH sehen. An der Hochschule in Ungarn ist alles etwas lockerer und dem Gefühl nach nicht so anspruchsvoll, wobei dieser Eindruck auch einfach durch den Umgang untereinander entstanden sein kann und weil die Hochschule sehr klein und familiär ist. In der ersten Woche hatten wir eine Art Einführung, wo uns die Tutorin unter anderem die Stadt, die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten, die Sprachschule und die Grundschule, in der wir noch ein Praktikum gemacht haben, gezeigt hat. Am Anfang wurde noch ein Ungarisch-Kurs an der Hochschule angeboten, der dann leider doch nicht stattfand. Wir sind dann aber in die Sprachschule gegangen. Hier mussten wir zwar für den Kurs bezahlen, doch unsere Lehrerin war sehr engagiert und so langsam konnten wir auch einfache Sätze in Gesprächen aufschnappen, was immer wieder ein Erfolgserlebnis war. An der Hochschule hatten wir einen Kurs, der International Culture hieß und für alle Erasmus- Studenten verpflichtend war. Dieser Kurs bestand im Prinzip darin zu verschiedenen Jugendzentren zu gehen und unser Heimatland vorzustellen. Dies war beim ersten Mal auch richtig gut. Doch bei den weiteren Jugendtreffs, waren entweder keine Kinder da oder die Kinder konnten kein Englisch oder die Technik hat nicht funktioniert, was dann etwas ärgerlich war. Ansonsten wurde in diesem Kurs auch ein Ausflug in die Puszta und eine Führung durch das Parlament in Budapest organisiert. Wir 4 Lehramtsstudenten haben nebenher noch ein Praktikum an einer Grundschule gemacht. Es war 0 0 3

4 unglaublich spannend zu sehen, wie in einem anderen Land der Schulalltag abläuft. Die erste Frage meiner betreuenden Lehrerin war, was ich von Gruppenarbeit halte. Nach der ersten Woche habe ich die Frage dann etwas besser verstanden, denn der Unterricht wurde ausschließlich frontal gestaltet, was aber nicht heißt, dass die Kinder keinen Spaß am Lernen hatten, ganz im Gegenteil. Wo man in Deutschland im Klassenzimmer häufig auf Angst, Stress und Druck trifft, findet man in Ungarn das Gegenteil. Die Lehrerinnen küssen, streicheln und umarmen die Kinder und jeder fühlt sich wohl und vertraut dem anderen, sodass ein richtig schönes Lernklima entsteht und außerdem sieht man wirklich wie viel Respekt die Schülerinnen und Schüler den Lehrern gegenüber haben, obwohl oder gerade weil ein so herzlicher Umgang gepflegt wird. Das war eines der Dinge, die mich am meisten beeindruckt hat. 4) AUFENTHALT IM GASTLAND Beziehen Sie bitte folgende Themen ein: Persönliche Erfahrungen und Eindrücke, Leben außerhalb der Hochschule/ der aufnehmenden Einrichtung, Tipps für Freizeitgestaltung, Besonderheiten im Gastland Ich bin nach Ungarn gegangen zum einen um meinen Wurzeln auf die Spur zu gehen, aber zum anderen auch weil man über Ungarn relativ wenig hört und es ein sehr interessantes Land ist und vor allem ist die Sprache super schön. Die Ungarn lieben ihr Land und sind auch sehr stolz auf alles was damit in Verbindung gebracht werden kann. Deshalb werden aber auch viele Traditionen in Ehren gehalten. So kennt jeder Jugendliche sämtliche ungarischen Volkstänze und Volkslieder. Mittwochs sind wir zum Beispiel immer in einen Pub gegangen, in dem immer Live Musik gemacht und nur Volkstänze getanzt wurden. Es war auch überhaupt nicht schlimm, dass wir uns am Anfang mehr als ungeschickt angestellt haben, denn die Ungarn haben sich einfach nur gefreut, dass wir an ihrer Kultur teilhaben wollen. In Ungarn ist vor allem Reisen sehr günstig und das Land ist auch nicht (mehr) sehr groß, sodass man Städte in allen Himmelsrichtungen anschauen kann. Außerdem waren wir zum Beispiel in Prag, Bratislava, Wien und Krakau. Durch das ganze Reisen sind wir als Gruppe (7 Erasmus- Studenten) sehr zusammen gewachsen und am Ende waren wir wie eine Familie, was wirklich eines der schönsten Dinge in diesem Semester war. Außerdem habe ich das Haus meiner Vorfahren gefunden, was für mich ein persönliches Highlight war. Getoppt wurde das Ganze noch durch ein Bild, das aufgetaucht ist, auf dem meine Ur-Großeltern vor dem besagten Haus abgebildet sind, und das einzige Bild darstellt, welches den Krieg überlebt hat. Das war für mich sehr bewegend. An Ostern gibt es auch eine sehr lustige Tradition, und zwar gehen die Jungs von Haus zu Haus und machen die Mädchen mit einem Eimer Wasser nass. In Hollokö wird hieraus ein richtiges Fest gemacht, sodass die Besucher busseweise angereist kommen. An einem Wochenende haben wir uns ein Auto gemietet und sind um den Balaton gefahren. Es war faszinierend, denn mehr als die Hälfte der Menschen, die hier leben, sind Deutsche und auch die ganzen Schilder waren auf Deutsch. In Budapest waren wir viele Male. Es ist wunderschöne Stadt mit dem Parlament auf der Pest-Seite und der Fischer-Bastei und dem Palast auf der Buda-Seite. Vor allem in der Nacht, wenn diese eindrucksvollen Gebäude und die vielen Brücken beleuchtet sind, kann man sich kaum losreisen und ärgert sich darüber, dass eine Kamera die Schönheit nicht einfangen kann. Außerdem sollte man kein Problem haben in diesem Semester zuzunehmen, denn das Essen ist super lecker und auch noch extrem günstig, man könnte bei den Preisen wirklich jeden Tag essen gehen. Vor allem die Palatcsinta, Langos, die ganzen selbstgemachten Torten und Turos Rudi sind ein Muss, wenn man schon mal in Ungarn ist, genauso wie Pálinka, das Nationalgetränk, welches in gefühlt jedem Keller gebrannt wird

5 5) PRAKTISCHE TIPPS FÜR NACHFOLGENDE STUDIERENDE Im Nachhinein war es sehr sinnvoll wenigstens die grundlegenden Redewendungen auf Ungarisch zu lernen, um im Notfall nicht ganz aufgeschmissen zu sein. Außerdem sollte man im Vorhinein eine Kreditkarte beantragen, falls man noch keine hat und auch Online-Banking ist sinnvoll. Eine Auslandskrankenversicherung ist zum Beispiel bei der Krankenkasse dabei (Europa) und durch viele Kreditkarten bekommt man in diesem Bereich noch mal zusätzliche Leistungen. Eine zusätzliche Auslands-Krankenversicherung wurde mir von vielen geraten, doch andere haben mir wiederum abgeraten. Im Endeffekt habe ich keine zusätzliche Versicherung abgeschlossen, da das einzig sinnvolle, was dazu gekommen wäre, der notwendige Krankenrücktransport war. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. In Ungarn gibt es Frühlings- und Herbstsemester, die genau in unsere Semesterferien fallen. So ist es möglich einfach in den Semesterferien ein Auslandssemester zu machen, man muss dann zwar 4-5 Wochen in der PH nachholen, aber das ist machbar, wenn man es vorher gut organisiert. 6) SONSTIGES Feedback, Anregungen und Wünsche an das Akademische Auslandsamt Vielen Dank für die Unterstützung durch das Akademische Auslandsamt! Vielen Dank! 0 0 5