Reproduktion von Fischen in Aquakulturen
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- Viktoria Sachs
- vor 6 Jahren
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1 KM Seafood Reproduktion von Fischen in Aquakulturen
2 Und Sie sind? Die KM Seafood ist ein Joint Venture der Kirschauer Aquakulturen und der Micarna, welches 2015 gegründet wurde. Geleitet wird das Gemeinschaftsprojekt von Micarna-Geschäftsleitungsmitglied Rüdiger Buddruss und Karl Dominick von den Kirschauer Aquakulturen. Damit vereint die KM Seafood das Fachwissen und die langjährige Erfahrung im Bereich des Anlagenbaus und -betriebs von Aquakulturen mit der Verarbeitungs- und Vermarktungskompetenz der Micarna. Rüdiger Buddruss und Karl Dominick auf dem Areal der KM Seafood in Kirschau im sächsischen Landkreis Bautzen.
3 Herzlich willkommen bei der KM Seafood Die Nachfrage nach nachhaltig produzierten und ganzjährig verfügbaren frischen Fischprodukten wächst stetig. Gleichzeitig sinkt der Fischbestand in unseren Gewässern. Aus diesem Grund haben die Kirschauer Aquakulturen und die Micarna die KM Seafood gegründet. Das Joint Venture im Osten Deutschlands befasst sich intensiv mit der Reproduktion und Mast von Fischen in sogenannten Aquakulturanlagen immer mit dem Ziel, ganzjährig Fisch aus nachhaltigen Quellen zu produzieren, ohne einen grossen ökologischen Fussabdruck zu hinterlassen. Das Pionierprojekt ist die Antwort auf die geringere Produktivität der natürlichen Gewässer und das wachsende Bedürfnis nach gesunden und nachhaltigen Fischprodukten aufseiten der Konsumenten. «Ganzjährig und nachhaltig produzierter Fisch aus der Region: das ist unser Ziel.» Karl Dominick, Co-Unternehmensleiter KM Seafood Gerade im Seafoodbereich sind die saisonal abhängigen Verfügbarkeiten und die daraus resultierenden Schwankungen hinsichtlich Preis und Qualität oft ein Ärgernis für die Konsumenten und für die an der Vermarktung beteiligten Institutionen. Oberste Maxime für die Zukunft muss die Sicherung von Rohstoffen ohne zusätzliche Belastung der Natur sein. Mit der KM Seafood wollen wir eine lückenlos zurückverfolgbare Produktion sicherstellen; von der Reproduktion des Besatzfisches bis hin zum fertig verarbeiteten Filet. Dank unserer geschlossenen Kreisläufe können wir die Fischgesundheit und die Produktqualität übers ganze Jahr hinweg sicherstellen und so nachhaltig produzierte Seafoodspezialitäten durchgängig anbieten.
4 Partner: Fachwissen und Erfahrung Pionierprojekt Die KM Seafood ist ein Pionierprojekt, welches das Ziel verfolgt, Fisch in Aquakulturen nachhaltig zu reproduzieren und dabei einen möglichst kleinen ökologischen Fussabdruck zu hinterlassen. Diese nachhaltige Seafoodproduktion ist ein einzigartiges Projekt, wofür die Verantwortlichen der KM Seafood in den letzten Jahren sowohl das nötige Fachwissen erworben als auch entsprechende Produktionsanlagen gebaut haben. Dank der geschlossenen Kreisläufe sind die Rückverfolgbarkeit der Fische und die Kontrolle über die gesamte Wertschöpfungskette jederzeit sichergestellt. Unternehmensfilm Die KM Seafood perfekt in Szene gesetzt: Anlagenbau Sich bei diesem Joint Venture auf bestehende Anlagen und vor allem fachliches Know-how zu stützen zu können, spielte bei der Standortwahl eine wichtige Rolle. Mit den Kirschauer Aquakulturen und der Micarna haben sich 2015 zwei Unternehmen für dieses Projekt zusammengetan, die in ihrem jeweiligen Fachbereich zu den Besten gehören. Die Kirschauer Aquakulturen bauen ihre ausgeklügelten Kreislaufsysteme nicht nur selbst, sie betreiben sie in ihrer Fischzucht auch erfolgreich. Damit weisen sie nicht nur theoretisches Fachwissen aus, sondern auch mehrjährige praktische Erfahrung. Verarbeitungskompetenz Die Micarna bringt derweil die notwendige Kompetenz in der Verarbeitung von zahlreichen Seafoodspezialitäten mit. Dank ihrer Unternehmensgrösse und der langfristigen Ausrichtung bezüglich nachhaltig produziertem Fisch garantiert das Schweizer Unternehmen einerseits das fachliche Verarbeitungs-Know-how, andererseits eine gewisse Reproduktions- und Abnahmesicherheit. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen die Forschung und Entwicklung in Bezug auf die Fischzucht in Kreislaufanlagen vorantreiben und so ganzjährig Fisch aus nachhaltiger Quelle reproduzieren.
5 Fachmitarbeiter wie Oliver Mechler, Simon Kaufmann und Nick Zimmer kennen die Bedürfnisse aller Fische und deren Ansprüche an Wasserqualität und Fütterung. Wer hat s erfunden? Die Aquakultur geniesst nicht in jedem Land den gleichen Stellenwert. In Mitteleuropa wird wild gefangener Fisch bevorzugt. In China hingegen ist die Aquakultur weit verbreitet. Sie hat dort eine jahrtausendealte Tradition, die mit der Domestizierung des Karpfens begann. Lange Zeit diente die Aquakultur in vielen asiatischen Ländern der Ernährung der einheimischen Bevölkerung. In Thailand oder Vietnam war es beispielsweise Tradition, Fische in den meist wadentief gefluteten Reisfeldern zu züchten.
6 Und in Europa? Knapp 25 Kilogramm Seafoodprodukte konsumieren wir pro Kopf in der EU pro Jahr. Mit rund 14 Kilogramm beziehungsweise 10 Kilogramm liegen Deutschland und die Schweiz sowohl unter dem europäischen als auch unter dem weltweiten Schnitt von knapp 19 Kilogramm. Absoluter Spitzenreiter ist Island: Auf der Vulkaninsel südlich des nördlichen Polarkreises sind Seafoodprodukte ein wichtiger Bestandteil der Ernährung. Rund 90 Kilogramm Fisch werden auf der Insel jährlich gegessen. Die Fischerei hat in Europa eine uralte Tradition und ist neben ihrer wirtschaftlichen Bedeutung auch ein Magnet für touristische Aktivitäten.
7 Nachhaltigkeit: Fisch und Umwelt Die Gewässer sind leer Fische und Meeresfrüchte sind seit Jahrtausenden Nahrungsgrundlage und Energielieferanten. Doch viele Fischbestände sind durch Überfischung und sich verändernde Umweltbedingungen gefährdet. Gleichzeitig wächst der Bedarf an Fisch mit der ebenfalls steigenden Weltbevölkerung. Die Welternährungsorganisation FAO geht davon aus, dass bereits über 20 Prozent der weltweiten Fischbestände überfischt sind. Nachhaltigkeit in der Fischerei wird damit zum Spagat zwischen natürlicher Reproduktionsfähigkeit der Bestände und den gewünschten Produktionsmengen. Kreislaufanlagen als Lösung Um für die Zukunft den Lebensraum und die Nahrungsquellen der natürlichen Fischbestände nachhaltig zu schützen, müssen Wege zu künstlich geschaffenen Fischmengen eröffnet werden. Dies geht nur mit der Aquakultur. Und diese sollte nachhaltig gestaltet sein, ohne weitere «Schleifspuren» in Flora und Fauna zu hinterlassen. Von den Ökosystemen Meer, See oder Fluss isolierte Kreislaufanlagen garantieren eine saisonale Fischzucht, welche Produkte in gleichbleibender Qualität ermöglicht und einen so geringen ökologischen Fussabdruck wie möglich verspricht. Zustand der natürlichen Fischmenge (in Prozent) Über der natürlichen Reproduktion Natürliche Reproduktion Noch nicht an der Belastungsgrenze befischt Maximal befischt Überfischt
8 Aquakultur: Drinnen und draussen Wasserfarmen Als Aquakultur bezeichnet man die kontrollierte Aufzucht von Tieren, welche im Wasser leben; vor allem Fische, Muscheln, Krebse und Algen. Im Gegensatz zum Wildfang gehören diese Fische von Beginn an jemandem und können daher wie Tiere auf einem Bauernhof einem Besitzer zugeordnet werden. Daher wird die Aufzucht von Fischen in Aquakulturen häufig auch als Aquafarming bezeichnet. Solche Wasserfarmen können in ihre natürliche Umgebung hineingebaut werden, beispielsweise mit Netzgehegen im Meer oder als Teichwirtschaft betrieben. Kreislaufsystem Aquakulturen können aber auch künstlich in geschlossenen Kreislaufsystemen erstellt werden. Letzteres, vom ökologischen Kreislauf losgelöst, praktiziert die KM Seafood in einem alten Industriegebäude in Kirschau. Der Vorteil einer solchen Kreislaufanlage: Fische können mehrheitlich isoliert von der Umwelt reproduziert werden. Damit können nicht nur die Tiergesundheit und die Produktqualität über das ganze Jahr hinweg sichergestellt, sondern auch der CO 2 -Ausstoss niedrig gehalten werden. Die Rückstände im Wasser werden anschliessend zu Pflanzendünger verarbeitet. Aquakulturen als Weg in die Zukunft (in Mio. Tonnen) Aus Aquakulturen Aus Wildfang
9 Interdisziplinärer Austausch: Tim Gottschalk von der KM Seafood im Gespräch mit Michael Walkenhorst und Timo Stadtlander vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL). Wie viele sind das? Nach Schätzung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) kommt heute bereits jeder zweite Fisch aus einer Aquakulturanlage. Daraus folgt, dass die künstliche Reproduktion von Fischen in den letzten Jahren stark gestiegen ist. Vor knapp zehn Jahren stammten lediglich 30 Prozent der Seafoodprodukte aus Aquakulturanlagen. Grund für dieses Wachstum sind sicherlich das gestiegene fachliche Know-how sowie die technischen Entwicklungen der letzten Jahre.
10 Wertschöpfungskette: Unser Prozessgedanke Alle Station der Wertschöpfungskette Heute stammt die Mehrheit der Fischprodukte von Fischmärkten in der ganzen Welt. Dort werden die Fische frisch oder gefroren gekauft, und in Europa weiterverarbeitet. Aufgrund der Länge der Wertschöpfungskette und der Entfernung zwischen dem Fanggebiet und dem Konsumland sind Kontrollen schwierig. Beim Egli beispielsweise gibt es nur wenige MSC-zertifizierte Fischereien in Nordosteuropa und Russland, was den Transport aufwendig macht. In der Folge, und auch saisonal bedingt, erreichen uns nur gefrorene Produkte. Alternativ kommen frische Fische, oft mit unklarer Herkunft, auf den Markt. Mit ihrem Kreislaufkonzepts möchte die KM Seafood genau das ändern. Herkunft, Umweltbelastung, Tierwohl, Verarbeitungsqualität all das wird über die gesamte Wertschöpfungskette sichergestellt. Reststoffe zurück in die Landwirtschaft Das Ziel ist es, die Fische dort zu mästen, wo sie anschliessend verarbeitet und konsumiert werden. Die Jungfische stammen aus der eigenen Fischzucht in Kirschau und sollen künftig regional aufgezogen, gemästet und anschliessend direkt verarbeitet werden. Auf diese Weise können wir nicht nur die Tiergesundheit entlang der gesamten Wertschöpfungskette sicherstellen, sondern auch einen nachweislichen Einfluss auf unser Ökosystem ausüben. So finden die Restfilterstoffe aus dem Wasser durch ihren Einsatz als Düngemittel den Weg zurück in die Landwirtschaft und als verarbeitete Pflanzenstoffe im Futtermittel auch in die Fischmast. Zudem kommen in Zucht und Mast verschiedene Wasser- und Wärmerückgewinnungsanlagen zum Einsatz: 90 Prozent unseres Wassers bleiben stets im Kreislaufsystem.
11 Fischmarkt Verarbeitung Detailhandel Konsum Micarna SA Wasser- und Wärmerückgewinnung KM Seafood GmbH Wasser- und Wärmerückgewinnung Schlachtung und Verarbeitung Schlachtnebenprodukte Elternfische Bruteierstation Fischmast Wasser- und Wärmerückgewinnung Filterung Wasser Aufbereitung Dünger Pflanzendünger Landwirtschaft Pflanzenanteil im Fischfutter Aufbereitung Petfood
12 KM Seafood GmbH Friesestraße Schirgiswalde-Kirschau Deutschland T: +49 (0) Geschäftsführer: Karl Dominick, Rüdiger Buddruss HRB AG Dresden V1, März 2018
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