Erfahrungsbericht Auslandssemester in Irland Waterford Institute of Technology WS 2017/2018

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1 Erfahrungsbericht Auslandssemester in Irland Waterford Institute of Technology WS 2017/2018 Hochschule Heilbronn Studiengang: Betriebswirtschaft und Unternehmensführung Vertiefung: FACT Semester 5

2 Vorbereitung und Planung Nachdem ich mich für ein Auslandssemester entschieden hatte, ging die Suche nach einer passenden Partnerhochschule los. Hierbei stand für mich fest, dass es ein Land sein soll in dem englisch gesprochen wird, sowie dass keine Sonderkosten neben der ganz normalen Studiengebühr anfallen sollen. Da ich zuvor noch nicht in Irland war und ausschließlich positive Dinge über das Land und die Leute dort gehört habe, entschied ich mich meinen Fokus auf Irland zu richten. Aufgrund des für mich überzeugenden Kurskatalog des Institute of Technology in Waterford entschied ich mich für diese Hochschule, bei der ich glücklicherweise nach dem internen Bewerbungsprozess auch eine Nominierung seitens der HHN bekam. Nun musste ich mich noch persönlich bei der Hochschule in Waterford bewerben. Dies war allerdings kein Problem, da man eine ausführliche des Incoming Koordinators bekommt, was man wie und bis wann erledigen soll und was die nächsten Schritte sind. Falls man bei diesem Bewerbungsprozess Fragen zu bestimmten Dingen hat wird man auch seitens International Office oder des/der Fakultätsinternen Internationalisierungsberater/in in keinem Fall im Stich gelassen. Während des Bewerbungsprozess muss man alles im Mobility-Online Portal hochladen, wo auch jeweils die nächsten Schritte ersichtlich sind. Besonders praktisch war, dass zufälligerweise noch ein Studienkollege aus meinem Studiengang bei der gleichen Hochschule nominiert worden ist, sodass man sich bei Unsicherheiten oder auch zwecks Learning Agreement (LA) absprechen konnte. Für mich persönlich war das erstellen des LA am zeitaufwändigsten, da mir teilweise nicht direkt ersichtlich war, welche Fächer des Modulkatalogs am WIT ich mir für welche Fächer an der HHN anrechnen lassen kann. Hierbei kann man sich aber dann wieder an den/die Internationalisierungsberater/in der Fakultät wenden, wo man schnell Auskunft bekommt. Die endgültige Zusage seitens WIT habe ich ende Mai erhalten, woraufhin ich mich um meine Unterkunft während meines Auslandsaufenthalts gekümmert habe. Anreise und Abreise Bezüglich der Anreise standen für mich zwei Optionen zur Wahl. Erstens, ich fahre mit meinem Auto hin und genieße den Vorteil, dass ich dort mobil bin und mir viel Geld für das Reisen innerhalb Irland sparen kann, oder zweitens, ich komme mittels Flugzeug und Bus. Ich entschied mich für Alternative zwei und flog bei meiner Anreise mit Ryan Air von Frankfurt Hahn nach Dublin. In Dublin angekommen bin ich direkt vom Airport mit dem JJ Kavanagh & Sons Bus nach Waterford (Riverwalk) gefahren. Besonders praktisch ist, dass Riverwalk (meine Unterkunft) eine Busstation hat, welche von dem genannten Bus angefahren wird. Bei der Abreise lief das gleiche Prozedere ab, nur dass ich mit Air Lingus von Dublin nach Frankfurt International Airport geflogen bin. Die Reisekosten haben für die Flüge (Oneway) ca. 150 gekostet, worin zweimal 20 Kilogramm Reisegepäck mit eingerechnet sind. Tipp, bucht so früh ihr könnt, damit ihr euch steigende Preise sparen könnt. Der JJ Kavanagh Bus kostet für die Strecke von Dublin nach Waterford, welche ca. 3h beträgt, ca. 17. Ich kann euch nahelegen möglichst früh (vor Studienbeginn) anzureisen, da die ersten Tage echt super sind um die Leute dort kennenzulernen. 2

3 Unterkunft Wenn man am WIT als Erasmus oder Internationaler Student studiert, kann man sich bei den Studentenwohnheimen zwischen dem Manor Village, Roncalli House und Riverwalk entscheiden. Zu dem Wohnheim Manor Village kann ich nicht viel sagen, nur dass es direkt bei der Uni liegt. Das Problem hierbei ist, dass es zu Fuß ca. 40 Minuten in das Stadtzentrum sind, wo das ganze Nachtleben stattfindet. Auch zum Roncalli House kann ich nicht viel sagen, nur dass es ein Haus ist in dem mehrere Studenten zusammen wohnen (große WG). Allgemein habe ich positive Resonanz zum Roncalli House gehört. Zu guter Letzt gibt es noch die Riverwalk Apartments, bei denen auch ich mein Apartment hatte. Die Riverwalk Apartments sind ca. 25 Minuten Fußweg zum WIT entfernt und genauso weit zum Stadtzentrum. Sie liegen quasi in der Mitte, sodass alles relativ gut zu Fuß zu erreichen ist. Ich habe mich für eine dreier oder vierer WG beworben und bin in einer dreier WG gelandet (nahezu alle WG s sind dreier WG s). Jeder von uns dreien hatte sein eigenes Zimmer und Bad. Das Zimmer enthielt ein Bett, Schreibtisch, großen Schrank und einen kleinen Nachttisch. Die Küche sowie der Aufenthaltsbereich werden gemeinsam genutzt. Der Preis für mein Zimmer betrug 1387 für die vier Monate. Nicht mitinbegriffen waren die Stromkosten, welche extrem hoch waren. Die Bezahlung des Stroms läuft über Prepaid System ab. Das heißt, jedes Apartment hat ein Display auf dem der noch verfügbare Betrag an Geld abgebildet ist. Nähert man sich der 0 Grenze lädt man über das Internet mittels Kreditkarte wieder Geld auf seine eigens im Apartment hinterlegte Nummer auf. Man kann selbst bestimmen wie viel Geld man drauf laden möchte, 10 ist der Mindestbetrag. Wir haben zu dritt ca. 4-5 am Tag in den ersten zwei Monaten verbraucht und zwischen 6-7 am Tag, in den Monaten November und Dezember. Ist also geldtechnisch nicht zu unterschätzen. Natürlich gibt es auch Waschmöglichkeiten. Ein Waschgang kostet 4 und der Trockner kostet nochmal zusätzlich 3. Nicht zu vergessen ist auch noch die Kaution in Höhe von 300 welche man im Vorfeld, vor der Anreise, zahlen muss. Außerdem kommt noch eine einmalige Service Gebühr von 150 hinzu. Hinweis: Bettdecke, Kissen und Bettbezug war nicht vorhanden. Uns wurde der Penny s empfohlen, weil man dort alles bekommt und es dort auch am billigsten ist. Nehmt euch außerdem noch dicke Sachen für den Winter mit, es wird kalt in der Wohnung! Ein paar Studenten haben sich auch auf eigene Faust eine Wohnung für die vier Monate gesucht, was auch kein Problem sein sollte. Allgemein kann ich die Riverwalk Apartments empfehlen, weil sich hier einfach alles abspielt. Fast alle Erasmus und Internationalen Studenten sind in Riverwalk. Wer extreme Probleme mit Lärm hat sollte sich gegebenenfalls damit arrangieren oder sich etwas anderes suchen. Studium an der Partnerhochschule WIT Die Einführungstage an der Partnerhochschule fanden am 07. und 08. September statt. Aufgrund der großen Anzahl an Austauschstudenten wurden wir in vier Gruppen eingeteilt. Uns wurde von Studierenden das Hochschulgelände erklärt und auch die Organisatorischen bzw. Hochschulinternen Anlaufstellen bei Problemen gezeigt. Außerdem durften wir auf dem Hochschulsportgelände den Irischen Nationalsport Hurling sowie Gaelic Football näher 3

4 kennenlernen. Für das Wochenende durfte man sich noch bei Aktivitäten wie Surfen, einer Fahrradtour durch Waterford oder auch für Exit Room eintragen. Ich habe mich für den Surf Kurs entschieden, was echt empfehlenswert ist. Nachdem wir die Einführungstage gut rumbekommen haben ging es dann am offiziell mit den Vorlesungen los. Zu Beginn war alles etwas chaotisch! Das liegt daran, dass es teilweise Überschneidungen von den im Learning Agreement angegebenen Modulen gibt, welche man gerne belegen möchte, oder eben teilweise die Namen der im LA angegebenen Kurse anders lauten. Dies war bei uns allerdings kein Problem, da die Betreuer sowie die Fakultätsinterne Anlaufstelle in Waterford immer freundlich und hilfsbereit Auskunft und Hilfe geleistet haben. Außerdem kann es noch in den ersten zwei Wochen zu Verschiebungen der Modul- Zeiten bzw. Tagen kommen, sodass man das am besten öfters mal prüft. Allgemein unterscheidet man die Module zwischen Final Exam sowie Continuous Assessment. Bei den Final Exam Modulen besucht man die Vorlesungen und schreibt am Ende des Semesters eine Klausur und bei den Continuous Assessment Modulen besucht man die Vorlesung und hat Projekte während des Semesters zu erledigen, sodass man keine Klausur am Ende des Semesters schreibt. Insgesamt habe ich sechs Module belegt, wovon vier Module 100% Continuous Assessments waren und die übrigen zwei Final Exams. Meine belegten Kurse waren International Business, New Business Creation, Leadership and Problem Solves, Financial Management, Macroeconomics und ein Englisch Kurs. Allgemein kann ich jedes Modul empfehlen, wobei ich persönlich die Hausarbeit in International Business am zeitaufwändigsten fand und nach meinem aktuellen Erfahrungsstand eher ein anderes Modul aussuchen würde als das. Von der Notengebung muss man wissen, dass alles was 70% oder mehr schon sehr gut ist und man 40% erzielen muss um das Modul zu bestehen. Also nicht enttäuscht sein, wenn ihr 70% erzielt! Vom Schwierigkeitsgrad würde ich das Niveau etwas unter dem unserer Hochschule einschätzen, was ich allerdings ganz gut fand, da es anfangs auch eine Umstellung ist alle Vorlesungen in Englisch zu haben. Allgemein versteht man die Professoren sehr gut, da sie deutlich und oftmals auch nicht extrem schnell sprechen. Allgemein sind die Dozenten am WIT sehr freundlich und haben auch immer ein offenes Ohr. Die Hochschule ist in etwa so groß wie die Hochschule Heilbronn. Sie hat eine große Bibliothek mit vielen PCs und viel Literatur zum Nachschlagen (zwecks Continuous Assessment). Außerdem gibt es verschiedene Essmöglichkeiten, wobei ich persönlich das Essen in den Mensen etwas überteuert fand. Es gibt eine große Sportanlage WIT Arena, welche ein Fitnessstudio, Fußballplatz (Drinnen und Draußen), Badminton, Basketball und viele andere Dinge bietet. Das einzig nervige daran ist, dass die WIT Arena nicht direkt bei der Hochschule ist, sondern man mit dem Bus oder Auto hinfahren muss. Der Bus ist allerdings für Studenten kostenfrei. Allgemein hat mir das Studieren am WIT echt Spaß gemacht und kann es nur empfehlen. Alltag und Freizeit in Waterford Das Studentenleben in Waterford fand ich echt super. Waterford ist eine kleine übersichtliche Stadt, in der man alles bekommt was man benötigt. Die Lebensunterhaltungskosten sind nur bedingt teurer, wenn man bei den Discountern Aldi oder Lidl einkaufen geht und alles ist gut 4

5 zu Fuß erreichbar. Abgesehen von den normalen Lebensmitteln ist der Alkohol sehr viel teurer als in Deutschland, vor allem das hochprozentige Zeug. Bier und Wein sind vom Preis her in Ordnung. Um Waterford herum bietet sich ein Besuch in Tramore Beach oder Kilkenny an. In Tramore Beach findet auch der Surf Kurs statt. Waterford verfügt im Nachtleben über zahlreiche Bars, Pubs und Clubs, sodass für jeden etwas dabei sein sollte. Die Students Nights sind montags und mittwochs unter der Woche. Am Wochenende sind wir relativ viel rumgereist. Das bietet sich deshalb so gut an, da Irland so klein ist und alles prima zu erreichen ist. Ich hatte das Glück, dass ein Freund mit seinem Auto nach Irland gereist ist und wir deshalb vor Ort uns keine Gedanken zwecks Bussen oder Mietwagen machen mussten. Generell kann man allerdings Autos erst ab dem 25. Lebensjahr in Irland mieten, außer bei der Autovermietung Hertz, dort kann man sich schon mit 23 ein Auto mieten. Ist man jünger und möchte sich dennoch ein Auto mieten, so muss man eine Young Driver Fee zahlen, welche sehr teuer ist. Zum Reisen bietet sich außerdem die Reading Week an, welche Ende Oktober/ Anfang November ist, in der man eine Woche keine Vorlesungen hat. Empfehlenswerte Tipps für Touren sind der Ring of Kerry, Dingle, Mizen Head, Cliffs of Moher, Kilkenny, Connemera National Park,. Fazit Ich kann nur jedem ans Herz legen ein Auslandssemester am WIT in Irland zu machen, da es einfach eine unbeschreibliche Zeit war. Ich habe sehr viele Freunde dazu gewonnen und viele verschiedene Kulturen kennen gelernt. Die Tatsache, dass jeder Erasmus oder Internationale Student sehr offen ist macht das Ankommen und Einleben extrem einfach. Die vier Monate waren echt schnell vorbei! Das Land, das Studium am WIT und vor allem die Leute, die ich dort kennen gelernt habe, waren echt der Wahnsinn! Zu guter Letzt kann ich nur jedem nahe legen ein Auslandssemster zu machen, egal ob Irland oder ein anderes Land, da es für mich persönlich eine unglaubliche Erfahrung mit vielen neuen Eindrücken war, die ich nicht missen möchte! 5