Die Gesundheitsreform Ursachen und Auswirkungen für Kassenpatienten und Privatversicherte
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- Emma Bretz
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1 bei der Die 2007 Ursachen und Auswirkungen für Kassenpatienten und Privatversicherte Informationsveranstaltung im Hause der Uni Würzburg Ihre Ansprechpartner: Dieter F. Müller Martin Schellert Seite 1
2 Die Situation im Deutschen Gesundheitswesen Das Deutsche Gesundheitssystem ist nach wie vor eines der leistungsstärksten der Welt. Dennoch führen folgende Veränderungen der Rahmenbedingungen zu nachhaltigem Reformbedarf: bei der Die höhere Lebenserwartung Neue Behandlungsmethoden der Medizin Neue (Zivilisations-) Krankheiten Neurodermitis Allergien HIV-Infektion... Kostenexplosion im Gesundheitswesen Seite 2
3 in der gesetzlichen Krankenversicherung bei der Um dieser Kostenexplosion im Gesundheitswesen zu begegnen, gibt es im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung (kurz: GKV) zwei : Steigerung der Beiträge Reduzierung der Leistungen Die Beitragslast in der GKV ist für Kassenmitglieder und Arbeitgeber in den letzten Jahren schon stark gestiegen. Daher werden seit einigen Jahren zunehmend Leistungen aus dem Katalog der gesetzlichen Krankenkassen gekürzt bzw. ganz gestrichen Weitere Kürzungen für Kassenpatienten Diskussion um neue Politiker fordernzumehr Eigenverantwortungauf Nach erneutem Milliardendefizit Zusätzliche Leistungskürzungen geplant Seite 3
4 Diese Leistungseinschränkungen in der GKV sind für uns schon Alltag geworden bei der Im Krankenhaus: Unterbringung im Mehrbettzimmer Behandlung durch den diensthabenden Arzt Selbstbeteiligung 10 pro Tag (maximal 28 Tage im Jahr) % Beim Zahnarzt: Praxisgebühr von 10 pro Quartal Beteiligung der Krankenkasse bei Zahnersatz und Füllungen nur noch in Höhe eines Festzuschusses Erhöhung dieses Festzuschusses nur bei regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen Im ambulanten Bereich: Sehhilfen (Brillen, Kontaktlinsen) müssen bis auf wenige Ausnahmefälle komplett allein bezahlt werden. Praxisgebühr von 10 pro Quartal sowie Zuzahlungen bei Arzneimitteln, Heil- und Hilfsmitteln Kein Versicherungsschutz bei Heilpraktikerbehandlungen In den meisten Fällen kein bzw. unzureichender Schutz im Ausland Einkommensverluste bei längerfristiger Arbeitsunfähigkeit % Seite 4
5 Nachhaltige sind das bei der Eine ständige Erhöhung von Krankenkassenbeiträgen ist auf Dauer für die Versicherten nicht mehr zumutbar. Auch für den viel zitierten Wirtschaftsstandort Deutschland sind derartige Erhöhungen Gift. Auch die zahlreichen kleinen und großen Leistungseinschränkungen haben (wenn überhaupt) immer nur kurzfristig Wirkung gezeigt. Die nun verabschiedete soll aus diesem Dilemma herausführen und den langfristigen Kostenexplosion im Gesundheitswesen begegnen. Gleichzeitig sollen alle Menschen in Deutschland über eine Krankenversicherung verfügen. Seite 5
6 Was sich für Kassenpatienten ändern wird der Gesundheitsfonds Herzstück der ist der so genannte Gesundheitsfonds. Dieser wird am eingeführt und löst das bisherige Finanzierungsmodell der gesetzlichen Krankenversicherung komplett ab. bei der Seite 6
7 So funktioniert der Gesundheitsfonds (1) Steuermittel keine Steuererhöhungen geplant Beiträge Arbeitnehmer Zusatzbeitrag von 0,9 % des Einkommens Beiträge Arbeitgeber jeweils die Hälfte von x % des Einkommens bei der Pauschale je versicherter Person Gesundheitsfonds x = vom Gesetzgeber festgelegter einheitlicher Beitragssatz für alle Krankenkassen (geplant sind 15,x %) Zuschläge bei Alters- und Risikoabweichungen vom Durchschnitt Krankenkasse 1 Krankenkasse 2 Krankenkasse 3 Krankenkasse Zusatzbeitrag Überschüsse Zusatzbeitrag Überschüsse Mitglied Mitglied Mitglied Mitglied Seite 7
8 So funktioniert der Gesundheitsfonds (2) bei der Der Gesetzgeber legt einen einheitlichen Beitragssatz für alle Krankenkassen fest. Diese Beiträge fließen zusammen mit dem Zusatzbeitrag von (weiterhin) 0,9 % und mit Steuermitteln in einen großen Topf den Gesundheitsfonds. Aus diesem Topf erhalten die Krankenkassen pro versicherter Person eine Pauschale. Außerdem erhalten solche Kassen zusätzliche Zahlungen aus dem Fonds, die besonders viele überdurchschnittlich kranke Personen im Bestand haben (ähnlich dem heutigen Risikostrukturausgleich ) Seite 8
9 So funktioniert der Gesundheitsfonds (3) bei der Krankenkassen, die mit den Zahlungen aus dem Gesundheitsfonds nicht auskommen, können von den Mitgliedern einen Zusatzbeitrag erheben. Dieser darf 1 % des Einkommens nicht übersteigen. 8 sind aber ohne Einkommensprüfung als Zusatzbeitrag zulässig. Anders herum können Krankenkassen, die mit weniger Geld auskommen als sie aus dem Gesundheitsfonds erhalten, Überschüsse an ihre Mitglieder auszahlen. Seite 9
10 Weitere für Kassenpatienten (1) bei der Manche bisher freiwilligen Leistungen der einzelnen Krankenkassen werden zu Pflichtleistungen aller Krankenkassen: Impfungen, die von der ständigen Impfkommission empfohlen werden Vater-/Mutter-Kind-Kuren Vorsorgeuntersuchungen werden auch im ambulanten Bereich ein stärkeres Gewicht bekommen. In einem Bonusheft (analog den heutigen Zahnvorsorge-Untersuchungen) werden entsprechende Nachweise zu führen sein. Bei fehlenden Vorsorgeuntersuchungen werden bei chronischen Erkrankungen höhere Zuzahlungen pro Jahr zu zahlen sein. Chroniker werden sich künftig verstärkt therapiegerecht verhalten müssen, um weiterhin von niedrigeren Eigenbehalten profitieren zu können. Folgeerkrankungen nach Schönheits-OPs oder Piercing werden in Zukunft nicht mehr bezahlt. Seite 10
11 Weitere für Kassenpatienten (2) bei der Die gesetzlichen Krankenkassen werden ab dem verschiedene Tarife anbieten unter anderem: Hausarzt-Tarife: Dabei verpflichten sich die Patienten, zunächst immer ihren Hausarzt aufzusuchen statt sofort den Facharzt. Selbstbehalts-Tarife: Dabei werden die Behandlungskosten bis zu einem gewissen Grenzbetrag vom Patienten allein getragen. Kostenerstattungs-Tarife: Jede Behandlung führt zu einer Rechnung, die direkt vom Patienten überwiesen wird. Den Erstattungsbetrag der Krankenkasse holt sich der Patient direkt von seiner Krankenkasse zurück. Variables Krankengeld: Je nach beruflicher Situation kann das Krankengeld zur Lohnfortzahlung individueller gestaltet werden. Seite 11
12 Alle Menschen sollen krankenversichert sein bei der Derzeit gibt es in Deutschland ca Menschen, die über keine Krankenversicherung verfügen. Weder gesetzliche Krankenversicherung (GKV) noch private Krankenversicherung (PKV) Dies wird sich mit der ändern. Denn dann besteht für alle Menschen in Deutschland eine Krankenversicherungspflicht. ab ab ab für alle Unversicherten, die der GKV zuzuordnen sind Versicherungsrecht für alle Unversicherten, die der PKV zuzuordnen sind für alle Unversicherten, die der PKV zuzuordnen sind Seite 12
13 Wer ist der GKV zuzuordnen? Der GKV sind folgende Personenkreise zuzuordnen: Alle Unversicherten, die zuletzt vor der Zeit der Nicht-Versicherung in der GKV versichert waren Beispiele:» Selbstständige, die freiwillig GKV versichert waren und die GKV verlassen haben, ohne sich privat zu versichern.» Auslandsrückkehrer, die vor der Zeit im Ausland in der GKV versichert waren. Bisher überhaupt nicht Krankenversicherte, die nicht selbstständig oder beihilfeberechtigt sind. GKV bei der Seite 13
14 Wer ist der PKV zuzuordnen? Ab dem müssen und ab dem können sich folgende bisher unversicherte Personen in der PKV versichern: Früher PKV-Versicherte. Bisher überhaupt nicht Krankenversicherte, die selbstständig oder beihilfeberechtigt sind. Auslandsrückkehrer, die selbstständig oder beihilfeberechtigt sind. PKV bei der Dafür werden die privaten Krankenversicherer einen speziellen Basistarif entwickeln, der den Rahmenbedingungen der GKV ähnelt: Leistungen analog zur GKV Individueller Beitrag begrenzt auf den Höchstbeitrag der GKV Annahmezwang unabhängig vom Gesundheitszustand des Versicherten Sozialklausel: Der Beitrag wird reduziert bei finanzieller Hilfebedürftigkeit Seite 14
15 Weitere in der privaten Krankenversicherung bei der Privat Vollversicherte (also insbesondere Selbstständige und Beamte) werden bei Neuabschlüssen ab 2009 künftig leichter den Anbieter wechseln können. Denn ein Teil der finanziellen Rückstellungen, die fürs Alter angesammelt werden, können dann bei einem Wechsel zu einem anderen Anbieter übertragen werden. Bereits heute privat Vollversicherte können einen solchen vereinfachten Wechsel im ersten Halbjahr 2009 durchführen. Arbeitnehmer können sich wie bisher privat vollversichern, wenn das Einkommen über einer jährlichen grenze liegt. Diese muss nun aber nicht nur noch 1 Jahr, sondern 3 Jahre überschritten werden, bevor der Arbeitnehmer die gesetzliche Krankenversicherung verlassen kann. Die aktuelle grenze im Jahr 2007 liegt bei Jahres-Bruttoeinkommen. Seite 15
16 Fazit der der bei der Die aktuelle wird insbesondere das Verfahren bei der Beitragszahlung zur GKV ändern. Menschen ohne Krankenversicherungsschutz wird es in Deutschland nicht mehr geben. Gleichwohl ändert auch diese Reform nichts daran, dass die Leistungen der GKV durch private ergänzt werden müssen, wenn die staatlich festgelegten Kassenleistungen nicht ausreichend erscheinen. Seite 16
17 Private Ergänzungen der GKV-Leistungen bei der sind also wichtiger denn je. Natürlich können Sie auf verschiedene Leistungskürzungen der GKV mit einzelnen individuellen Bausteinen von privaten Krankenversicherungsunternehmen reagieren Beispiele: Zahnzusatzversicherung Versicherungsschein versicherung Police Krankenhaus- Zusatz- Seite 17
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