Leitbild & Qualitätskriterien des Innsbrucker Ferienzuges & TeenXpress
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- Fabian Schuler
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2 Leitbild & Qualitätskriterien des Innsbrucker Ferienzuges & TeenXpress Stand: Jänner 2015 in Anlehnung an das Leitbild des FVFS (Fachverband Ferienpass Städte) Der FVFS ist ein Zusammenschluss deutscher und österreichischer Fachkräfte, der überwiegend in Kommunen Ferienprogramme für Kinder und Jugendliche anbietet. Der Fachverband trifft sich einmal im Jahr zu einer Jahrestagung mit dem Ziel des Austausches und der Qualitätsverbesserung. Die Mitglieder des Fachverbandes sind in Kommunen und Trägern mit unterschiedlicher Größe, mit lokalen Traditionen und unterschiedlichen Ressourcen tätig. Unabhängig davon versteht sich der Fachverband als ein Gremium, das aus dem gemeinsamen Erfahrungsschatz, den Erkenntnissen der aktuellen Fachdiskussion und den Erfordernissen der Praxis ein gemeinsames Leitbild als Grundsatzkonzept empfiehlt ( Die wesentlichen Bausteine des Leitbildes für den Innsbrucker Ferienzug & TeenXpress 1. Außerschulische Kinder- und Jugendbildung 2. Ziele des Innsbrucker Ferienzuges 3. Zielgruppen 4. Personal & Qualifikation 5. Aufnahmekriterien und Förderrichtlinien werden im Folgenden dargestellt. 1. Außerschulische Kinder- und Jugendbildung Im deutschen Sprachraum überbegrifflich als Kinder- und Jugendhilfe benannt, ist dies die öffentliche Einrichtung, welcher nach dem Bundes-Kinder- und Jugendhilfegesetz Aufgaben wie z. B. die Förderung der Erziehung innerhalb und außerhalb der Familie, die Sozialarbeit, der Kinder- und Jugendschutz oder diverse Erziehungshilfen betreffend, zuteil werden. Ein Ziel der Kinder- und Jugendhilfe ist beispielsweise die Förderung der bestmöglichen Entwicklung und Entfaltung der Kinder und Jugendlichen, die vor allem in der offenen Kinderund Jugendarbeit ihre Anwendung findet. Das Referat Kinder- und Jugendförderung der Stadt Innsbruck bietet hierzu beispielsweise gemeinnützige Angebote wie offene Jugendeinrichtungen, Kinderferienaktionen oder den Innsbrucker Ferienzug und TeenXpress. Der Innsbrucker Ferienzug und der Innsbrucker TeenXpress sind städtische Veranstaltungsreihen mit kreativen erlebnispädagogischen Konzepten, die durch öffentliche Fördermaßnahmen eine kostengünstige qualitative außerschulische Bildungsform für Kinder und Jugendliche während der Ferien darstellen. Das Ferienprogramm ist ein wichtiger Bestandteil der außerschulischen Kinder-, Jugendund Familienbildung. Es wirkt präventiv und dient der aktiven Erholung.
3 2. Die Ziele des Innsbrucker Ferienzuges & TeenXpress Der Innsbrucker Ferienzug bzw. der TeenXpress wurde ursprünglich ins Leben gerufen um Kindern und Jugendlichen in den Ferienzeiten ein erlebnisreiches und kostengünstiges Angebot in und um Innsbruck zu bieten. Als Ausgleich zu Schule, Hausaufgaben, Computer und Fernsehen bietet der Innsbrucker Ferienzug oder der TeenXpress durch sein vielseitiges Programm mit Schwerpunkt Bewegung in der freien Natur praktische Erfahrungsfelder, in denen Kinder und Jugendliche ihre Kompetenzen handlungs- und erfahrungsorientiert umsetzen und erweitern können. Im Vordergrund stehen Freude und Freiwilligkeit, das Lernen ist kein Ziel sondern ein positiver Nebeneffekt. Ergänzend zu feriendurchgängigen Ganztagesbetreuungsangeboten wie Sommerhort und Tagesheimen bietet vor allem der Innsbrucker Ferienzug eine Vielzahl an Veranstaltungen unterschiedlichster Länge, von Ganztagesausflügen bis zu kurzen Besichtigungen und stellt so eine wichtige Erweiterung der Ferienbetreuung dar Pädagogische Ziele: Das Interesse wecken: Kinder und Jugendliche werden durch ein breites Programmangebot auf bestehende Möglichkeiten aufmerksam gemacht und können ihre eigenen Interessen finden. Die Interessen ausüben können: Kinder und Jugendliche dürfen ihre gewählten Interessen ausprobieren bzw. ausüben. Lernen im Leben: Kinder und Jugendliche lernen durch handlungs- und erfahrungsorientierte Programminhalte. Soziales Lernen: Kinder und Jugendliche machen Erfahrungen in der Gruppe bzw. mit anderen Kindern, dies fördert die Empathie, Konfliktfähigkeit, Verantwortung, Kooperation, Kommunikation, etc. Selbsterfahrung: Kinder und Jugendliche lernen sich selbst kennen. Respektvoller Umgang: Wertschätzung und respektvoller Umgang mit der Natur, den Dingen und den Mitmenschen. Freiwilligkeit: Die Beteiligung an den pädagogischen Programminhalten ist freiwillig und individuell Gesellschaftspolitische Ziele: Nicht-formale Bildung: Kindern und Jugendlichen wird im Rahmen des Innsbrucker Ferienzuges eine außerschulische Bildungsmöglichkeit entsprechend ihrer Interessen geboten. Betreuungsangebot in den Ferien: Der Innsbrucker Ferienzug stellt eine Ergänzung im Angebot der Ferienbetreuung der Stadt Innsbruck dar und dient neben den Interessen der Kinder und Jugendlichen auch zur Unterstützung berufstätiger Eltern. Preisgünstige Angebote: Durch Subventionen der Stadt Innsbruck werden Veranstaltungen preisgünstiger angeboten, um auch Kinder und Jugendliche aus Familien mit besonderen Bedürfnissen anzusprechen. Ein vielseitiges Angebot: Mit einer breiten Palette an Veranstaltungen soll das Programmangebot allen Kindern und Jugendlichen zugänglich sein und sowohl bildungsnahe als auch bildungsferne Familien ansprechen. Zugang hinter die Kulissen: Manche Veranstaltungen gewähren Kindern und Jugendlichen einen Blick hinter die Kulissen, wo normalerweise kein Zugang ist, z. B. ein Besuch bei der Polizei, bei der Rettung oder bei der Feuerwehr.
4 Fit durch Bewegung: Durch ein reichhaltiges Sport- und Naturangebot wird Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit gegeben in geeigneten Rahmenbedingungen abseits vom Stadtgebiet ihren Bewegungs- und Erforschungsdrang auszuleben. Alle Ziele des Innsbrucker Ferienzuges und TeenXpress werden unter entsprechender Beachtung der Prinzipien der Sicherheit und Verantwortung, der pädagogischen Qualität, der ökologischen Verträglichkeit, der Prozessorientierung und der Freiwilligkeit umgesetzt. 3. Zielgruppen Neue Strömungen und Trends werden aufgenommen und mit entsprechenden Anbietern vor Ort durchgeführt. Vielfalt und Attraktivität sind Grundlage bei der Zusammenstellung der Programme. Mit den jeweiligen Programmen werden die Bedürfnisse berufstätiger Eltern wie auch nicht berufstätiger Eltern berücksichtigt. Im Programm finden sich bedarfsorientierte Angebote, die auch eine ganztägige Betreuung inklusive Mittagessen für mehrere Ferienwochen vorsehen. Des weiteren sind bestimmte Angebote auch kurzfristig (last order) bzw. flexibel (offene Struktur) buchbar. Bedarfsorientiert beinhalten die Ferienprogramme auch Eltern-Kind- und/oder Familienangebote. Es werden die Erfordernisse der Zielgruppen in die Planung miteinbezogen, Angeboten den Vorrang gegeben, die die Entwicklung von Kindern und jungen Menschen fördern, Kinder und Jugendliche mit Handicaps und anderen Beeinträchtigungen nach Möglichkeit ein Zugang zum Programm ermöglicht und auf kostenfreie bzw. kostengünstige Angebote geachtet um die Teilnahme allen Kinder und Jugendlichen zu ermöglichen. Die jeweiligen Programme sind keine Aufbewahrungsorte, sondern Räume, in denen Kinder und Jugendliche Freunde finden, neue Aktivitäten ausprobieren, sich in Selbständigkeit üben und ohne schulischen Druck sich Wissen aneignen. Ferienzeiten sind als Reservat des nicht zielgerichteten und verwertungsorientierten Erlebens zu schützen. Eltern können von den Veranstaltern erwarten, dass die Aufsicht und Sicherheit der Kinder fachlich gewährleistet sind Mitarbeiter je nach Aufgabe individuell geschult sind Anbieter und Träger nach fachlichen Kriterien ausgesucht wurden die pädagogische Qualität der Angebote beachtet wird Vereinbarkeit von Beruf und Familie nach Möglichkeit unterstützt wird Angebote möglichst kostengünstig, aber nicht billig angeboten werden. Es werden unterschiedliche Kommunikationswege für Eltern, Kinder, Jugendliche und Interessierte zur Verfügung gestellt: Das jeweilige Ferienprogramm als Print- oder Onlineversion Persönliche Beratung vor Ort, per Telefon oder Laufende Informationen über Telefon-Hotline, Homepage und Social Media (Facebook)
5 4. Personal & Qualifikation In den Ferienprogrammen der VeranstalterInnen wird fachlich qualifiziertes Personal eingesetzt wie z. B. hauptamtliche MitarbeiterInnen der Kinder- und Jugendarbeit. Neben dem programmbezogenem Fachpersonal sind teilweise auch FerialmitarbeiterInnen (vorzugsweise angehende PädagogInnen) zur Unterstützung der KursleiterInnen im Einsatz. Der Betreuungsschlüssel muss auf die Maßnahme, das Alter der Kinder und evtl. vorhandene mögliche Einschränkungen angepasst sein. Eine Outdoor-Veranstaltung weist z. B. oft mehr Gefahrenpotential auf als eine Indoor-Veranstaltung und kann einen höheren Bedarf an Betreuung benötigen. Als Richtwert beim Ferienzug gilt zwei BetreuerInnen für die ersten 10 Kinder, ein/e weitere/r BetreuerIn pro weitere 10 Kinder. Die Aufsichtspflicht ist während der gesamten Veranstaltung gewährleistet. Beim TeenXpress werden die Jugendlichen eher begleitet als betreut, es ist weniger Begleitpersonal und eine Aufsicht nur mehr begrenzt notwendig. 5. Aufnahmekriterien und Förderrichtlinien Im Rahmen des Innsbrucker Ferienzuges bzw. TeenXpress bieten neben dem Referat selbst auch viele verschiedene Vereine, Organisationen und Firmen, im weiteren kurz MitveranstalterInnen genannt, Veranstaltungen an. Die Veranstaltungen sind nach den Grundsätzen der Sparsamkeit, Einfachheit, Zweckmäßigkeit und ökologischen Verträglichkeit unter Berücksichtigung der pädagogischen Qualität und der zu erwartenden Nachfrage zu planen. Die Kosten bzw. Preise von Ferienangeboten orientieren sich nicht am Markt, sondern an dem Grundsatz, dass allen Kindern der Zugang zum Programm ermöglicht werden soll. In diesem Sinne werden Ferienangebote kommerzieller Anbieter geprüft und ihre Aufnahme möglicherweise bei zu hohen Teilnehmerkosten abgelehnt. Die Entscheidung, ob ein Programm im Ferienzug oder TeenXpress angeboten wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab wie z. B.: Fach- und Sozialkompetenz der VeranstalterInnen und KursleiterInnen Pädagogische Programminhalte und altersentsprechende Vermittlung Kostenkalkulation für ein entsprechendes günstiges Preisniveau das Bestehen einer ausreichenden Betriebshaftpflichtversicherung Ausreichender Bedarf der Veranstaltungsart keine Ausgrenzung allen Kindern und Jugendlichen unabhängig von Geschlecht, ihrer kulturellen und sozialen Herkunft oder ihrer Behinderung / Einschränkung soll eine Teilnahme ermöglicht werden der Treffpunkt der Veranstaltung muss auch öffentlich erreichbar sein Bei Erfüllung der genannten Voraussetzungen und der Förderrichtlinien der Stadt Innsbruck ( werden die Veranstaltungen von Seiten des Referates gefördert. Die Förderung erfolgt durch die Bewerbung im Programmheft, durch zusätzliche Betreuungspersonen von Seiten des Referates oder/und durch eine teilweise Kostenübernahme. Die Ferienprogramme werden regelmäßig evaluiert, um die Qualität der Angebote zu sichern und für die Kinder und Jugendlichen bedarfsgerechte, interessante Angebote zu konzipieren. Dazu sind von den jeweiligen VeranstalterInnen Teilnehmerlisten zu führen und dem Referat nach Durchführung der Veranstaltung zu übermitteln.
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