06 06/2008 8. Jahrgang



Ähnliche Dokumente
Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

05 05/ Jahrgang

Alle gehören dazu. Vorwort

Informationen zum Ambulant Betreuten Wohnen in leichter Sprache

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl

Inhalt. 1. Einleitung Hilfe, mein Kind kann nicht richtig schreiben und lesen! Seite

Also heißt es einmal mehr, immer eine eigene Meinungen bilden, nicht beeinflussen lassen, niemals von anderen irgend eine Meinung aufdrängen lassen.

expopharm 30. September 2015

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

1. Fabrikatshändlerkongress. Schlussworte Robert Rademacher

Die neue Aufgabe von der Monitoring-Stelle. Das ist die Monitoring-Stelle:

Gründe für fehlende Vorsorgemaßnahmen gegen Krankheit

Social-Media Basis-Paket Ein einfaches und verständliches Unternehmens-Programm für den ersten Schritt

Meet the Germans. Lerntipp zur Schulung der Fertigkeit des Sprechens. Lerntipp und Redemittel zur Präsentation oder einen Vortrag halten

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Alle Schlüssel-Karten (blaue Rückseite) werden den Schlüssel-Farben nach sortiert und in vier getrennte Stapel mit der Bildseite nach oben gelegt.

Wechselbereitschaft von. Bevölkerungsrepräsentative Umfrage vom 09. Januar PUTZ & PARTNER Unternehmensberatung AG

Vertrauen in Medien und politische Kommunikation die Meinung der Bürger

Es gibt nur eine Bilanz die zählt: Ihre Zufriedenheit.

Ist Fernsehen schädlich für die eigene Meinung oder fördert es unabhängig zu denken?

Qualität und Verlässlichkeit Das verstehen die Deutschen unter Geschäftsmoral!

Das Festkomitee hat die Abi-Seite neu konzipiert, die nun auf einem (gemieteten) Share Point Server

Wichtig ist die Originalsatzung. Nur was in der Originalsatzung steht, gilt. Denn nur die Originalsatzung wurde vom Gericht geprüft.

Nicht kopieren. Der neue Report von: Stefan Ploberger. 1. Ausgabe 2003

Der Vollstreckungsbescheid. 12 Fragen und Antworten

Vertrauen in Banken. Bevölkerungsrepräsentative Umfrage. PUTZ & PARTNER Unternehmensberatung AG. Partner der Befragung

1. Weniger Steuern zahlen

Wir machen neue Politik für Baden-Württemberg

Sind Sie reif fürs ASSESSEMENT CENTER?

DAVID: und David vom Deutschlandlabor. Wir beantworten Fragen zu Deutschland und den Deutschen.

Evangelisieren warum eigentlich?

Kreativ visualisieren

Mehr Geld verdienen! Lesen Sie... Peter von Karst. Ihre Leseprobe. der schlüssel zum leben. So gehen Sie konkret vor!

1: 9. Hamburger Gründerpreis - Kategorie Existenzgründer :00 Uhr

Erklärung zu den Internet-Seiten von

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz

Die Industrie- und Handelskammer arbeitet dafür, dass Menschen überall mit machen können

A. Ersetzung einer veralteten Govello-ID ( Absenderadresse )

Business Page auf Facebook

Was ist Sozial-Raum-Orientierung?

Ideen für die Zukunft haben.

Unsere Ideen für Bremen!

Die Invaliden-Versicherung ändert sich

Die Wirtschaftskrise aus Sicht der Kinder

BPI-Pressekonferenz. Statement. Dr. Martin Zentgraf. Geschäftsführer der Desitin Arzneimittel GmbH und Mitglied des BPI-Vorstandes Berlin

Das Leitbild vom Verein WIR

Geld Verdienen im Internet leicht gemacht

Einrichtung des Cisco VPN Clients (IPSEC) in Windows7

Der Kunde zahlt die Gehälter.

Versetzungsgefahr als ultimative Chance. ein vortrag für versetzungsgefährdete

Schritte 4. Lesetexte 13. Kosten für ein Girokonto vergleichen. 1. Was passt? Ordnen Sie zu.

Begrüßung mit Schwung und Begeisterung. Die Teilnehmer müssen spüren, dass die Aufgabe Spaß macht.

Die Antworten von der SPD

Lernerfolge sichern - Ein wichtiger Beitrag zu mehr Motivation

Arbeitsblatt / Arbeitsblätter

Widerrufsbelehrung der Free-Linked GmbH. Stand: Juni 2014

bagfa ist die Abkürzung für unseren langen Namen: Bundes-Arbeits-Gemeinschaft der Freiwilligen-Agenturen.

Krippenspiel für das Jahr 2058

Was ist das Budget für Arbeit?

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Leit-Bild. Elbe-Werkstätten GmbH und. PIER Service & Consulting GmbH. Mit Menschen erfolgreich

Der monatliche Tarif für ein Handy wurde als lineare Funktion der Form f(x) = k x + d modelliert (siehe Grafik).

Workshop: Wie ich mein Handikap verbessere erfolgreich Leben mit Multiple Sklerose!

Impulse Inklusion Selbst-bestimmtes Wohnen und Nachbarschaft

Die große Wertestudie 2011

Die Bundes-Zentrale für politische Bildung stellt sich vor

Kulturelle Evolution 12

DollarIndex? AUD/JPY, AUD/USD? CHF/JPY - EUR/CHF, EUR/GBP, EUR/JPY, EUR/USD -

Rede im Deutschen Bundestag. Zum Mindestlohn. Gehalten am zu TOP 17 Mindestlohn

DAVID: und David vom Deutschlandlabor. Wir beantworten Fragen zu Deutschland und den Deutschen.

Herzlich Willkommen beim Webinar: Was verkaufen wir eigentlich?

Was ich als Bürgermeister für Lübbecke tun möchte

Rohstoffanalyse - COT Daten - Gold, Fleischmärkte, Orangensaft, Crude Oil, US Zinsen, S&P500 - KW 07/2009

a n auf Konvergenz. Berechnen der ersten paar Folgenglieder liefert:

infach Geld FBV Ihr Weg zum finanzellen Erfolg Florian Mock

Reporting Services und SharePoint 2010 Teil 1

Wie ist das Wissen von Jugendlichen über Verhütungsmethoden?

Mediadaten und Anzeigenpreise der GWA Jahrbücher und Award-Bücher Marketing- und Agenturentscheider wirksam erreichen

Das Thema von diesem Text ist: Geld-Verwaltung für Menschen mit Lernschwierigkeiten

Letzte Krankenkassen streichen Zusatzbeiträge

Statuten in leichter Sprache

Das Schulsystem in Deutschland (Band 2, Lektion 1)

Papa - was ist American Dream?

Senioren ans Netz. schreiben kurze Texte. Lektion 9 in Themen aktuell 2, nach Übung 7

In Deutschland nahmen an der von der IPREX Agentur ORCA Affairs durchgeführten Befragung 150 Blogger teil.

M03a Lernstraße für den Unterricht in Sekundarstufe I

B: bei mir war es ja die X, die hat schon lange probiert mich dahin zu kriegen, aber es hat eine Weile gedauert.

Sollsaldo und Habensaldo

Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November

Nina. bei der Hörgeräte-Akustikerin. Musterexemplar

DAS GRÜNE REZEPT. Für eine sichere Medikation mit rezeptfreien Arzneimitteln

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache

Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung: EFRE im Bundes-Land Brandenburg vom Jahr 2014 bis für das Jahr 2020 in Leichter Sprache

Also heißt es einmal mehr, immer eine eigene Meinungen bilden, nicht beeinflussen lassen, niemals von anderen irgend eine Meinung aufdrängen lassen.

Mehr Transparenz für optimalen Durchblick. Mit dem TÜV Rheinland Prüfzeichen.

)XQNWLRQVWDVWH8PEXFKHQ

Transkript:

06 06/2008 8. Jahrgang pharma www.pharma-relations.de R E L A T I O N S EU-Vorstoß zur Patienten-Information Ist der Contentpool genial oder schwachsinnig? Kleinere Etats Flucht in die Menge Auf und Ab beim Ranking der PR-Healthcare-Agenturen Qualifizierung statt Entlassung BdP fordert Erhalt von Arbeitsplätzen ISSN 1862-1694 Aus: pharma Relations Das Magazin für modernes Healthcare-Marketing, ISSN: 1862-1694, erelation Content in Health AG - Key-Visual der Eneas -Kampagne der Schmittgall Werbeagentur, S. 36/37

Aus: pharma Relations Das Magazin für modernes Healthcare-Marketing, ISSN: 1862-1694, erelation Content in Health AG -

Aus: pharma Relations Das Magazin für modernes Healthcare-Marketing, ISSN: 1862-1694, erelation Content in Health AG -

06/2008 8. Jahrgang pharma R E L A T I O N S THEMA Kommunikation im Fokus Contentpool: Genius oder Schwachsinn? Die EU hat ein Meinungspapier über Patienten-Information zur Diskussion gestellt. Problematisch: die Idee eines Contentpools. Ein Credo für eine neue Ehrlichkeit PR im Kreuzfeuer der Kritik Geht es denn nur um das schnelle Geld? Kontrastprogramm Das Essay von Dietmar Müller (medical relations). 8 16 20 << Verantwortungsvolle Public Relations für Pharmaka weisen auch auf die Risiken hin, das ist professionell, ethisch richtig und letztlich rechtlich von hoher Relevanz. Ein Loblied auf Präparate bei Unterschlagung unliebsamer Botschaften würde zum Bumerang für Kunde und Agentur. >> Dietmar Müller (medical relations) im Essay mit der Replik auf die Kontraste - TV-Sendung vom 8. Mai. > S. 16 AKTUELL 52 Mitteilungen des Berufsverbandes der Pharmaberater e.v. NEWS STUDIE 28 Verbündeter oder tückischer Verkäufer? Das neue Health Care Monitoring der psychonomics AG mit dem Highlight Die Zukunft der Apotheke REPORT NAV & Cepco starten Modellversuch Mit einem neuen technischen Ansatz soll die Patientenakte beim Patienten bleiben. Kleinere Etats Flucht in die Menge Das Healthcare-PR-Agenturen-Ranking 2008 und die Sorgen der Agenturchefs. Special-Interest im Fokus Verlags- und Strategiewechsel bei NaturaMed Comprix 2008: Und es war laut! Das Fest und die Kreativ-Agentur des Jahres. Comprix 2008 Shortlist (2) Die Shotrlist-Platzierten und ihre Arbeiten. Erster Health Media Award Das TrendForum Gesundheitskommunikation und das Bildungsinstitut der Kommunikationswirtschaft vergeben erstmals einen Media-Award. MARKT Zeigt die Schweiz den Weg? Teil 4 der Serie Europäische Apothekenmärkte : Die Schweiz. Beilagenhinweis Dieser Ausgabe von Pharma Relations liegen Beilagen von DocCheck Medical Services, des Lucius & Lucius Verlags sowie des COMPRIX bei. Wir bitten höflich um Beachtung. 12 22 30 34 38 48 32 Bei uns gibt es klare Regelungen. Bestimmte Praktiken (wie in Kontraste erwähnt, die Red.) gibt es bei uns nicht. Punkt. Guido Mecklenbeck, MCG Medical Consulting Group > S. 27 Das System, das die gerne möchten, ist Schwachsinn. Ein Arzt, Wissenschaftler und Health-Experte zu dem Brüsseler Vorstoß über eine Liberalisierung der Patienten-Information. > S. 8 Erst einmal durchatmen, dann voller Kraft wieder in den Kampf um die bessere Lösung in der Telematik Gunter Gil Pollanz, Gründer und CEO von Cepco. > S. 12 POSTER: Ranking der TOP 50 Healthcare-PR-Agenturen Dieser Ausgabe liegt ein DIN-A-3-Poster mit den 50 größten Healthcare-PR-Agenturen bei. ZUR PERSON 58 Höhen und Tiefen hautnah erlebt Dr. med. Henning Große-Nordhaus, Geschäftsführer des Otto Hoffmanns Verlages, im Gespräch. SERIALS 36 Mutig und intelligent Die Schmittgall Werbeagentur stellt die Kampagne für Eneas von Merck Pharma vor. 54 Lebendige Botschaften Im Agenturporträt: medi cine, Mainz. 56 Dienstbare Geister verwöhnen die Gäste (3) Schlosshotel Eyba, Saalfelder Höhe Serie Exzellente Tagungshotels. PROFILER 62 Den Fragen stellt sich: Wolfgang Pachali Geschäftsführer der WEFRA Werbeagentur GWA STANDARDS 4 Impressum 6 Editorial 31, 49, 50, 60, 61 News 61 Der Pillenknicker von Bin Dushen Impressum Pharma Relations liegt vier mal pro Jahr das Fachmagazin Monitor Versorgungsforschung (MVF) bei. Verlag und Vertrieb: erelation AG Kölnstraße 119 53111 Bonn Tel.: 0228-7 63 68-0 Fax: 0228-9 69 22-99 E-Mail: mail@erelation.org Internet: www.pharma-relations.de Pharma Relations Das Magazin für modernes Healthcare-Marketing Gegründet 2001 Herausgeber: Peter Stegmaier ISSN 1862-1694 Anzeigenleitung und Abonnementverwaltung: Anke Heiser Tel.: 0228-7 63 68-15 E-Mal: anzeigen@pharma-relations.de Redaktion: Pharma Relations Kölnstraße 119 53111 Bonn Tel.: 0228-7 63 68-0 Fax: 0228-9 69 22-99 E-Mail: mail@pharma-relations.de Chefredakteur: Peter Stegmaier (ps) stegmaier@pharma-relations.de Ltd. Redakteur: Christof Schumacher (cs) schumacher@pharma-relations.de Redaktion: Jutta Mutschler (jm) mutschler@pharma-relations.de Wolfgang Dame (wd) dame@pharma-relations.de Grafik: Christian Höfels Druck: Kössinger AG www.koessinger.de Fruehaufstraße 21 84069 Schierling Kontakt: info@koessinger.de Tel.: 09451-4 99-1 24 Fax: 09451-4 99-1 01 Leonardo: 09451-4 99-166 Fordern Sie ggf. das Datenblatt für Offset-Vorlagen an. Erscheinungsweise: monatlich (12 Ausgaben/Jahr) Verbreitetete Auflage: 2.872 (IVW 1. Quartal 2008) Das Abonnement kostet jährlich 120 Euro, halbjährlich 60 Euro zzgl. MWSt. und Porto. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 5 (1.1.2008). Bank: Dresdner Bank, Bonn-Bad Godesberg, 264 53 2401 (BLZ: 370 800 40) Pharma Relations dient nur der persönlichen Unterrichtung des Empfängers. Gekennzeichnete Artikel von Fremdautoren geben immer die Meinung des jeweiligen Autors wider. Die Weitergabe oder Vervielfältigung ist nicht gestattet. Zitate sind bei Quellenangabe erlaubt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. 4 06/08 Aus: pharma Relations Das Magazin für modernes Healthcare-Marketing, ISSN: 1862-1694, erelation Content in Health AG -

Aus: pharma Relations Das Magazin für modernes Healthcare-Marketing, ISSN: 1862-1694, erelation Content in Health AG -

EDITORIAL Die neue Transparenz >> Wenn es in der Laien-Kommunikation um Gesundheit geht, haben alle eine klare Meinung: Einige, wie bestimmte Politiker und Verbraucherschützer, ziehen die Luft hörbar durch die Nase und warnen: Cave, die Pharma-Industrie steckt dahinter. Andere, zum Beispiel Ärzte, meinen: Wäre im Prinzip richtig, aber die Patienten werden nur verunsichert. Wieder andere, zum Beispiel Krankenkassen-Vertreter, befürchten, da werden Versicherten teure Behandlungsmethoden aufgeschwatzt. Schließlich soll es auch solche, zum Beispiel Pharma-Repräsentanten, geben, die glauben, Gesundheitskommunikation sei ausschließlich für ihre Produkte da. Die letzte Gruppe gibt für solchermaßen naiven Vorstellungen sogar viel Geld aus und beauftragt Agenturen, über ihre Botschaften nur das Beste berichten zu lassen, notfalls mit dem Scheck in der Hand nicht alle, nicht mal die meisten, aber dennoch. Offensichtlich gibt es im Medienalltag auf beiden Seiten, den Anbietern wie den Verlagen tatsächlich welche, die dabei mithelfen. Pharma Relations hat mit führenden Healthcare-Agenturen gesprochen, wie das denn sein könne. Schließlich heißt es doch immer: Geld fließt da keines. Unser Fazit: Vielleicht haben wir mit den Falschen gesprochen. Aber uns scheint, die Agenturen, die in der Healthcare-Branche einen Namen haben und die von uns kontaktiert wurden, kennen solche Praktiken nicht. Der Leser mag sich selbst ein Urteil bilden. Warum greifen wir im aktuellen Heft das Thema Gesundheitskommunikation so massiv auf? Nun, einmal gibt es in jedem Frühjahr das PR-Agenturen-Ranking. Wir berichten über das Auf und Ab bei den gelisteten Healthcare-Agenturen, die ihr Geschäft ja mit Gesundheitskommunikation machen. Doch das wäre kein ausreichender Grund, das Thema auf insgesamt sechs Seiten hin und her zu wälzen. Der eigentliche Grund ist die EU mit ihrem Diskussionspapier Patienten-Information. Es geht um eine Liberalisierung der Patientenkommunikation, was schon einige Jahre anstand und auch wegen der unterschiedlichsten Regelungen in Europa überfällig ist. Transparenz ist dabei ein wichtiges Stichwort, Unabhängigkeit und frei von Spezialinteressen sind weitere, die in dem Zusammenhang auf den Tisch kommen. Um es ganz platt auszudrücken: Gesundheitskommunikation, speziell über Arzneimittel, soll möglich sein, aber ausgewogen, Nutzen und Risiken darstellen, die Vorteile und die Grenzen aufzeigen, Alternativen nennen. Als Problemlöser, wer darüber wachen und entscheiden soll, wird eine amtliche Institution, weil qua Statut unabhängig, favorisiert. Agenturchefs, die später mit den neuen Regelungen, wie auch immer sie aussehen mögen, leben müssen, haben mit klaren Regelungen, mit Vorgaben, in welchen Bahnen Gesundheitskommunikation laufen darf, kein Problem. Nur klar sollen sie sein, damit nicht sofort wieder die Gerichte bemüht werden müssen. Probleme haben die Praktiker aber mit dem Konstrukt der unabhängigen Instanz. Und in der Tat, wer ist schon unabhängig? Eine EMEA, ein IQWiG? Letztere wird von ihren Vorstellungen über Kosten- und Nutzengesichtspunkten getrieben und ist genauso wenig unabhängig wie jede Krankenkasse, die Gesundheitsinformation immer an den Auswirkungen ihrer GKV-Finanzsituation spiegelt. Schlimmer noch die Gedanken an den Popanz neuer Bürokratie-Mechanismen, die typisch Brüssel eher in Richtung Kommunikations-Verhinderung denn in Richtung -Förderung gehen dürften. Gelingt der EU diesmal vielleicht, die richtige Balance zu finden? Schwierig. Aber man soll nie nie sagen. << > S. 20 > S. 16 ff. > S. 22 ff. > S. 8 ff. Ihr Christof Schumacher 6 06/08 Aus: pharma Relations Das Magazin für modernes Healthcare-Marketing, ISSN: 1862-1694, erelation Content in Health AG -