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0-14. Mortalitätsrate. und mehr 137,2 124,2 111,8. bis unter. bis unter 124,2 100,0 88,9. bis unter. bis unter 111,8 78,4 68,6

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Kapitel 3 - Darstellung ausgewählter Diagnosen

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Kapitel 4 - Überlebenszeitanalysen

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Absolute Neuerkrankungszahlen und Neuerkrankungsraten je Einwohner

Absolute Neuerkrankungszahlen und Neuerkrankungsraten je Einwohner

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ÜBERLEBENSZEITANALYSEN

Bösartige Neubildungen in Nordrhein-Westfalen 2003

Kapitel 4 - Überlebenszeitanalysen

Kapitel 3 - Darstellung ausgewählter Diagnosen

Zur aktuellen Krebsstatistik in Deutschland

Transkript:

GEMEINSAMES KREBSREGISTER der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und Thüringen Schriftenreihe des GKR 1 / 2005 Krebsinzidenz 2001 und 2002 im Erfassungsgebiet des Gemeinsamen Krebsregisters - Jahresbericht -

Gemeinsames Krebsregister der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und Thüringen (Herausgeber) Krebsinzidenz 2001 und 2002 im Erfassungsgebiet des Gemeinsamen Krebsregisters - Jahresbericht -

Inhaltsverzeichnis Vorwort 5 Zusammenfassung 6 1 Einleitung Das Gemeinsame Krebsregister - Geschichte und gesetzliche Grundlagen 14 Arbeitsweise und Meldewege 14 Datenquellen und Meldeaufkommen 15 2 Material und Methoden Datenmaterial 16 Vollzähligkeit der Registrierung 16 Erläuterungen zu Tabellen und Abbildungen 19 Gebiet und Bevölkerung 21 3 Krebsneuerkrankungen Tabelle 1A Krebsneuerkrankungen 2001 nach Lokalisationen und Altersgruppen sowie rohe und altersstandardisierte Inzidenzraten, mit DCO-Fällen GKR insgesamt 24 Berlin 32 Brandenburg 40 Mecklenburg-Vorpommern 48 Sachsen 56 Sachsen-Anhalt 64 Thüringen 72 Tabelle 1B Krebsneuerkrankungen 2002 nach Lokalisationen und Altersgruppen sowie rohe und altersstandardisierte Inzidenzraten, mit DCO-Fällen GKR insgesamt 80 Berlin 88 Brandenburg 96 Mecklenburg-Vorpommern 104 Sachsen 112 Sachsen-Anhalt 120 Thüringen 128 Tabelle 2 Häufigste Krebsneuerkrankungen 2001-2002 nach Altersgruppen, mit DCO-Fällen 136 Tabelle 3 Diagnosesicherung für Krebsneuerkrankungen 2001-2002 nach Lokalisationen 144 Tabelle 4 Stadienverteilung für ausgewählte Krebsneuerkrankungen 2001-2002 4.1 Lippe, Mundhöhle und Rachen 158 4.2 Magen 159 4.3 Dick- und Mastdarm 160 4.4 Bauchspeicheldrüse 161 4.5 Lunge 162 4.6 Malignes Melanom der Haut 163 4.7 Weibliche Brustdrüse 164 4.8 Gebärmutterhals 165 4.9 Gebärmutterkörper 166 4.10 Eierstock 167 4.11 Prostata 168 4.12 Niere 169 4.13 Harnblase 170

4 Krebstodesfälle Tabelle 5A Krebstodesfälle 2001 nach Lokalisationen und Altersgruppen sowie rohe und altersstandardisierte Mortalitätsraten 172 Tabelle 5B Krebstodesfälle 2002 nach Lokalisationen und Altersgruppen sowie rohe und altersstandardisierte Mortalitätsraten 186 Tabelle 6 Häufigste Krebstodesfälle 2001-2002 nach Altersgruppen 200 5 Grafiken und Abbildungen Geschätzte Vollzähligkeit 2001-2002 nach Kreisen, Krebs gesamt, ohne DCO-Fälle (Karte) 209 Inzidenz 2001-2002 nach Kreisen, mit DCO-Fällen (Karten) Krebs gesamt 210 Dickdarm und Mastdarm 212 Lunge 214 Weibliche Brustdrüse 216 Prostata 217 Inzidenz ausgewählter Lokalisationen 1961-2002 (Grafiken) 218 Mortalität ausgewählter Lokalisationen 1990-2003 (Grafiken) 222 Begriffe und Abkürzungen 226 Literatur 228

Vorwort Jährlich treten in Deutschland etwa 420.000 Krebsneuerkrankungen auf, allein in Ostdeutschland sind es annähernd 80.000. Darüber hinaus stellen die bösartigen Neubildungen nach wie vor nach den Herz- Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache dar. Das Risiko, im Verlauf des Lebens an einem bösartigen Tumor zu erkranken, beträgt derzeit mehr als 35% für Männer und mehr als 30% für Frauen, d.h. jeder Dritte erkrankt inzwischen an Krebs! Während nur ca. 250 von 100.000 Menschen unter 65 Jahren an Krebs erkranken, liegt die Erkrankungshäufigkeit der über 65-jährigen um den Faktor 7 höher. Ihr Anteil an den Krebsneuerkrankungen beträgt derzeit 60%! Um 1900 betrug die Lebenserwartung von Frauen 48 Jahre, heute liegt sie bei 82 Jahren. Anders formuliert: Der Anteil der über 65jährigen an unserer Bevölkerung wächst rapide. Lag er um 1900 noch bei unter 2%, liegt er derzeit bei über 15%; Mitte dieses Jahrhunderts sollte er bei gut 25% liegen. Oder noch anders gesagt: Während im Jahre 1900 rund 75% der Bevölkerung damit rechnen mussten, vor dem 65. Lebensjahr zu sterben, ist die Situation heute fast umgekehrt - über 70% von uns werden das 65. Lebensjahr erreichen. Damit nimmt das Risiko, an Krebs zu erkranken und daran zu versterben gleichermaßen zu. Immer wichtiger wird damit auch das Wissen um die Epidemiologie altersspezifischer Krebserkrankungen, deren Entitäten mit ihren Inzidenzen und Prävalenzen, zur Verbreitungsbewertung und Risikoabschätzung sowie nicht zuletzt auch zur Ableitung geeigneter Präventionsempfehlungen. Sowohl medizinisch als auch gesundheitspolitisch stellt die Bekämpfung von Krebserkrankungen nach wie vor eine der größten Herausforderungen dar. Mit der Erfüllung ihrer originären Aufgabe, das Auftreten und die Entwicklung von Krebserkrankungen in der Bevölkerung registrierend zu beobachten, die gewonnenen Daten statistisch auszuwerten und dann für die Krebsursachenforschung, die Gesundheitsplanung sowie auch die Bewertung von präventiven und kurativen Maßnahmen bereitzustellen, liefern epidemiologische Krebsregister ihren Beitrag für die Verbesserung der individuellen und damit der gesellschaftlichen Gesundheit. In den Ländern Berlin, Brandenburg, Mecklenburg- Vorpommern, Sachsen-Anhalt und den Freistaaten Sachsen und Thüringen erfüllt das Gemeinsame Krebsregister (GKR) diese Aufgabe. Mit seinen Berichten kommt das GKR seiner Pflicht nach, die ihm gemeldeten Daten der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Diesem Anliegen wird auch der hier vorgelegte dritte Jahresbericht "Krebsinzidenz 2001 und 2002" wieder gerecht. Mit dieser Publikation liegen für die ostdeutschen Länder aktuelle epidemiologische Krebsdaten vor. Sie sind von Ärzten, Epidemiologen und anderen onkologisch tätigen Wissenschaftlern sowie Gesundheitspolitikern, aber auch von interessierten Laien nutzbar. Die Publikation beinhaltet eine Fülle von epidemiologischen Basisdaten zu Krebsneuerkrankungen sowohl für jedes einzelne der ostdeutschen Länder als auch für das gesamte Einzugsgebiet des GKR. Neben Inzidenzdaten werden auch Mortalitätszahlen dargestellt. Grafische Darstellungen visualisieren das Zahlenmaterial in anschaulicher Weise. Diese Anknüpfung an den Vorgängerbericht sorgt für den gewünschten Wiedererkennungswert Basis dieses Jahresberichtes sind die gemeldeten Daten zu Krebsneuerkrankungen der Diagnosejahre 2001 und 2002 aus den beteiligten Ländern. Den aktiven Meldepartnern, Ärzten und Zahnärzten sowie den Tumorzentren und Onkologischen Schwerpunkten mit ihren klinischen Krebsregistern in den teilnehmenden Ländern und Freistaaten gilt an dieser Stelle der ausdrückliche Dank für die bisher geleistete Arbeit. Jedoch kann auch festgestellt werden: "Nichts ist so gut, dass es nicht noch besser gemacht werden könnte." Vollzähligkeit und Aktualität der Daten sind wesentliche Qualitätsmerkmale eines Krebsregisters. Noch bestehende Meldelücken zu schließen, die Vollzähligkeit bei allen Entitäten über 90% zu bringen und so den DCO-Anteil zu minimieren, sollte noch verstärkter die zukünftige Aufgabe aller Ärztinnen und Ärzte, Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie der Tumorzentren bzw. klinischen Krebsregister und Onkologischen Schwerpunkte/Leitstellen aus den beteiligten Länder sein. Gesetzlich geregelte Meldepflichten unterstützen dieses Ansinnen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des GKR garantieren mit den Jahresberichten, mit der Erstellung von Themenberichten und mit der Zusammenstellung von Daten nach "Kundenauftrag" die gewünschte Rückkopplung. Zukünftig wird auch dafür die Internetpräsentation eine zunehmende Rolle spielen. Entsprechende Arbeiten dazu haben begonnen neben den Jahresberichten wird sich zukünftig auch eine Datenpräsentation unter www.krebsregister-berlin.de ansteuern lassen. Im Namen des Veraltungsausschusses des Gemeinsamen Krebsregisters danke ich allen Beteiligten für die geleistete Arbeit und wünsche mir einen regen Gebrauch des vorliegenden Berichtes für die tägliche Arbeit und die Information. Gerhard Zenner Vorsitzender des Verwaltungsausschusses des Gemeinsamen Krebsregisters

Zusammenfassung Der Jahresbericht gibt einen Überblick über die Krebsneuerkrankungen der Jahre 2001 und 2002, gegliedert nach den am Gemeinsamen Krebsregister (GKR) beteiligten Bundesländern Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und den Freistaaten Sachsen und Thüringen. Neben allgemeinen epidemiologischen Daten zu Fallzahlen, Inzidenzen und zur Diagnosesicherung enthält er Angaben zur Stadienverteilung und zum Inzidenztrend für ausgewählte Tumorlokalisationen sowie zur regionalen Verteilung der Krebsinzidenz nach Kreisen. Der Erfassungsgrad konnte weiterhin gesteigert werden. Gemessen an den Schätzungen des RKI aus dem Jahr 2005 der in den Diagnosejahren 2001 und 2002 erwarteten Krebsneuerkrankungsfälle wurden für diese Diagnosejahre 74% aller Fälle ärztlich gemeldet. Im Jahr 2000 waren es 71% 1. Nach wie vor gibt es starke regionale Unterschiede in der Vollzähligkeit der Registrierung. So wurden aus Sachsen, dem Bundesland mit der stets höchsten Melderate seit 1995, bereits 87% aller in den Diagnosejahren 2001 und 2002 erwarteten Krebsneuerkrankungsfälle von den Ärzten gemeldet. Auch Mecklenburg-Vorpommern mit 81% und Brandenburg mit 75% liegen über dem GKR-Durchschnitt. Thüringen liegt bei 68%, Sachsen-Anhalt hat bei einer Vollzähligkeit von 67% die höchste Zuwachsrate gegenüber dem Jahr 2000. In Berlin ist die ärztliche Melderate mit 59% momentan am niedrigsten. Auch innerhalb der Bundesländer gibt es regionale (Abbildung und Tabelle, Seite 209) sowie lokalisationsbezogene Schwankungen (Tabelle M1, Seite 17). Der Brustkrebs ist mit einem Erfassungsgrad von 93% aller erwarteten Fälle weiterhin die am vollzähligsten gemeldete Tumorentität. Beim Lungenkrebs sowie beim Krebs von Lippe, Mund und Rachen wurden über 80% der erwarteten Krebsneuerkrankungen gemeldet. Die niedrigste Melderate für die Diagnosejahre 2001 und 2002 weisen Hodenkrebs (52% der lt. RKI- Schätzung erwarteten Neuerkrankungsfälle), Harnblasenkrebs (53%) und Magenkrebs (56%) auf. Für das Diagnosejahr 2002 sind insgesamt 80.653 Krebsneuerkrankungen registriert worden, davon 20,2% als DCO-Fälle. Bei Männern waren es 41.497 Fälle mit einem DCO-Anteil von 19,5% und bei Frauen 39.156 Fälle mit einem DCO-Anteil von 20,9% (Tabellen Z2 und Z6, Seiten 9 und 13). 1 Beim Vergleich des Erfassungsgrades mit vorangegangenen Jahren ist zu beachten, dass die Vollzähligkeit früherer Jahre durch Follow-back-Aktionen verbessert wird. Weiterhin können in früheren Auswertungen, z.b. im Jahresbericht "Krebsinzidenz 2000", andere Werte zur geschätzten Vollzähligkeit ausgewiesen worden sein, da diese auf älteren RKI- Schätzungen basierten (siehe Material und Methoden). Unter "Krebsneuerkrankungen insgesamt" werden hier alle bösartigen Neubildungen ohne nichtmelanotischen Hautkrebs (ICD-10 C00-97, ohne C44) verstanden. Darüber hinaus werden im GKR weitere Krebserkrankungen registriert (ICD-10 D00-09, D37-48), von denen in diesem Bericht einige Entitäten ausgewiesen werden (ausgewählte in-situ-tumoren). Im Jahresbericht "Krebsinzidenz 2000" war über 77.658 Krebsneuerkrankungen insgesamt mit einem DCO- Anteil von 24,4% berichtet worden [11]. Der zwar nur leicht, aber signifikant (p<0,01) höhere DCO-Anteil in den Jahren 2001 und 2002 bei Frauen gegenüber Männern ist darauf zurückzuführen, dass die Fallzahlen bei Frauen im fortgeschrittenen Lebensalter, wo die meisten DCO-Fälle auftreten, auf Grund des Frauenüberschusses deutlich höher sind als bei Männern. Die altersstandardisierte Inzidenz (ESR je 100.000) beträgt bei Männern 418,7 und bei Frauen 291,4 und hat sich gegenüber den Vorjahren kaum verändert (2001: 418,0 bzw. 292,2, 2000: 417,3 bzw. 290,8). Somit lässt die zeitliche Inzidenzentwicklung für Krebs insgesamt bei allem Vorbehalt hinsichtlich der Vollzähligkeit der Registrierung erkennen, dass sowohl bei Männern als auch bei Frauen der Inzidenzgipfel möglicherweise erreicht ist (Abbildungen S. 218-221). Die einzelnen Krebslokalisationen weisen dabei unterschiedliche Verläufe auf. Von den häufigsten Tumorarten hat der Magenkrebs sowohl bei Männern als auch bei Frauen seit Anfang der 60er Jahre einen rückläufigen Inzidenztrend. Eine ebenfalls stetig sinkende Inzidenz hat der Gebärmutterhalskrebs. Der Lungenkrebs hat bei Männern in den letzten 15-20 Jahren einen rückläufigen Trend. Bei Frauen hingegen steigt er weiter deutlich an. Im GKR-Gebiet betrifft heute bereits fast jeder vierte diagnostizierte Lungenkrebsfall eine Frau. Vor 20 Jahren war es lediglich jeder siebte. Bei den unter 50jährigen hat sich das Lungenkrebsrisiko der Frauen in den letzten 20 Jahren um mehr als 70% erhöht, während es bei den Männern um 40% gesunken ist. In Berlin ist der Lungenkrebs im Jahr 2003 erstmals häufigste Krebstodesursache bei Frauen (Abbildung Seite 224). Dies zeigt, dass im Verzicht auf das Rauchen nach wie vor ein großes Potenzial zur Vermeidung von Krebserkrankungen steckt. Bei Männern ist seit dem Diagnosejahr 2002 erstmals der Prostatakrebs die häufigste Tumorlokalisation. In den Jahren 2001 und 2002 zusammen beträgt sein Anteil 18% an allen aufgetretenen Krebsneuerkrankungen (Tabelle 2.0, Seite 137). Auf Rang 2 liegt der bis dahin stets führende Lungenkrebs mit knapp 18%, gefolgt vom Darmkrebs mit 14%. In Deutschland insgesamt liegt nach RKI-Schätzung der Lungenkrebs mit 16% sogar nur auf Rang 3 hinter Prostatakrebs mit 20% und Darmkrebs mit 16% [10]. Schriftenreihe des GKR 1/2005

Bei Frauen ist der Brustkrebs die häufigste Lokalisation mit 26% aller Fälle vor Darmkrebs (14%) und Lungenkrebs (6%). Hier liefert die RKI-Schätzung für Deutschland insgesamt die gleiche Rangfolge (24%, 18% bzw. 5%). Während sich an der Rangfolge der drei häufigsten Lokalisationen bei Frauen in den kommenden Jahren zunächst nichts ändern wird, ist bei Männern abzusehen, dass der Lungenkrebs auch im GKR-Einzugsgebiet bald vom Darmkrebs auf den dritten Rang verdrängt wird. Etwa 76% aller registrierten Krebsneuerkrankungen der Jahre 2001 und 2002 sind mikroskopisch, d.h. histologisch oder zytologisch, gesichert (2000: 70%). Betrachtet man nur die ärztlich gemeldeten Fälle mit angegebener Diagnosesicherung, d.h. schließt man die DCO-Fälle und die Fälle ohne Angabe einer Diagnosesicherung aus, sind sowohl bei Männern als auch bei Frauen jeweils etwa 97% aller Fälle mikroskopisch gesichert (Tabelle 3.0, Seiten 144-145). Im Jahr 2000 waren es ebenfalls knapp 97%. Dieser sehr hohe Wert ist einerseits Ausdruck einer sehr guten Datenqualität der gemeldeten Fälle, weist andererseits auf Meldedefizite bei ausschließlich klinisch gesicherten Diagnosen hin, wie sie oft bei Patienten im fortgeschrittenen Alter gestellt werden. Ausdruck einer weiterhin verbesserten Datenqualität ist auch der Rückgang des Anteils der Fälle mit unbekannter Diagnosesicherung von 3,1% im Diagnosejahr 2000 auf 1,6% in den Diagnosejahren 2001-2002. In Berlin, dem Bundesland mit dem höchsten Anteil dieser Fälle, konnte eine deutliche Reduzierung von 15% auf 9% erreicht werden. Die Auswertungen zur Stadienverteilung für ausgewählte Lokalisationen zeigen, dass das Bewusstsein für die Bedeutung der Krebsfrüherkennung offenbar gewachsen ist. So stieg z.b. beim Mammakarzinom der Anteil der in-situ-tumoren (Tis) und der invasiven Tumoren mit einer Größe von maximal 10 mm (T1a und T1b) von zusammen 12% im Jahre 1995 auf 19% in den Jahren 2001-2002 (Tabelle 4.7, Seite 164). Im Jahr 2000 waren es 17%. Der Anteil der nicht klassifizierten Fälle (TNM-Stadium nicht gemeldet bzw. nicht in UICC umsetzbar) konnte ebenfalls reduziert werden. Bei den vier häufigsten Lokalisationen (Darm, Brustdrüse, Lunge, Prostata) insgesamt erfolgte eine Senkung von 25% auf 22%. Auch bei den anderen in Tabelle 4 ab Seite 160 ausgewerteten Lokalisationen wurde hier eine Verbesserung erreicht. Wie schon in den Vorjahren, sind auch in diesem Jahresbericht Zahlen zur Krebssterblichkeit aufgeführt. Diese basieren nicht auf Daten des GKR, sondern entstammen der amtlichen Todesursachenstatistik. Danach sind im Jahr 2002 im GKR-Gebiet 45.093 Personen (23.771 Männer und 21.322 Frauen) an Krebs gestorben. Damit ist die Zahl gegenüber den Vorjahren geringfügig gestiegen (2001: 23.617 Männern und 21.026 Frauen, 2000: 23.206 Männer und 21.060 Frauen). Nach Altersbereinigung ist hingegen ein Rückgang zu verzeichnen. Die altersstandardisierte Mortalität (ESR je 100.000) beträgt 243,1 bei Männern und 138,9 bei Frauen gegenüber Werten von 249,0 bzw. 138,4 im Jahre 2001 sowie 250,7 bzw. 140,0 im Jahre 2000. Bei Männern und Frauen hat die Krebsmortalität in Deutschland seit Anfang der 90er Jahre einen rückläufigen Trend. Das gilt ebenso für die ostdeutschen Bundesländer mit Ausnahme von Brandenburg. Hier ist insbesondere bei Männern aber auch bei Frauen kein bzw. kein deutlicher Rückgang zu verzeichnen (Abbildungen Seiten 222-225). Die häufigsten Krebstodesfälle waren bei Männern Lungenkrebs mit 27% vor Darmkrebs mit 12%. Der bei den Neuerkrankungen mittlerweile führende Prostatakrebs liegt auf Grund der vergleichsweise guten Prognose mit einem Anteil von 9% an allen Krebstodesfällen auf Rang 3. Diese Reihenfolge ist in den letzten Jahren unverändert. Bei Frauen betrafen die meisten Krebstodesfälle den Brustkrebs mit 15%, Darmkrebs mit 15% und Lungenkrebs mit 9%. Auch hier ergab sich keine Änderung in den letzten drei Jahren. Schriftenreihe des GKR 1/2005

Tabelle Z1: Anzahl an Krebsneuerkrankungen 2001 nach Lokalisationen und Bundesländern, mit DCO-Fällen männlich weiblich Lokalisation ICD-10 GKR BE BB MV SN ST TH GKR BE BB MV SN ST TH Lippe, Mundhöhle, Pharynx C00-14 1.718 299 278 218 444 263 216 477 129 67 49 124 49 59 Verdauungsorgane C15-26 11.698 1.663 1.814 1.277 3.420 1.937 1.587 10.762 1.797 1.615 1.113 3.140 1.735 1.362 Speiseröhre C15 853 153 143 119 217 115 106 207 50 38 25 54 27 13 Magen C16 2.209 278 326 249 673 386 297 1.757 275 263 186 500 309 224 Dickdarm C18 3.316 463 526 353 984 526 464 3.651 615 564 365 1.099 547 461 Rektum, Rektosigmoid, Anus C19-21 2.421 258 399 265 737 436 326 1.941 283 284 205 577 312 280 Leber und intrahepatische Gallengänge C22 982 210 141 84 278 145 124 543 163 67 40 137 84 52 Gallenblase und extrahep. Gallengänge C23-24 407 44 54 51 138 70 50 1.044 117 129 133 345 190 130 Pankreas C25 1.352 230 204 143 339 238 198 1.403 264 227 135 366 228 183 Atmungs- u. sonst. intrathorakale Organe C30-39 8.020 1.295 1.283 906 1.990 1.472 1.074 2.321 696 333 231 476 350 235 Larynx C32 632 110 105 73 135 108 101 62 23 7 7 6 14 5 Lunge C33-34 7.213 1.160 1.153 815 1.803 1.327 955 2.163 660 308 216 444 318 217 Knochen und Gelenkknorpel C40-41 82 12 16 8 19 10 17 88 17 16 7 23 16 9 Haut C43-44 2.005 246 317 188 697 313 244 1.880 271 299 188 610 302 210 Malignes Melanom der Haut C43 996 152 176 78 309 147 134 1.053 188 153 98 327 165 122 Mesotheliales und Weichteilgewebe C45-49 468 105 69 38 124 73 59 355 82 62 31 87 63 30 Mesotheliom C45 120 38 21 9 27 16 9 53 9 8 4 15 14 3 Brustdrüse C50 77 14 12 9 27 7 8 10.073 1.907 1.472 1.026 2.775 1.443 1.450 Weibliche Genitalorgane C51-58 5.808 783 868 579 1.792 970 816 Cervix uteri C53 1.306 202 217 135 368 199 185 Corpus uteri C54 2.223 220 331 217 776 372 307 Ovar C56 1.643 244 219 163 481 285 251 Männliche Genitalorgane C60-63 7.772 1.033 1.378 882 2.249 1.214 1.016 Prostata C61 6.911 914 1.249 773 2.002 1.082 891 Hoden C62 726 107 111 90 213 105 100 Harnorgane C64-68 4.462 528 743 474 1.354 733 630 2.375 336 401 260 693 351 334 Niere C64 2.001 196 339 232 576 343 315 1.358 134 239 154 405 222 204 Harnblase C67 2.177 288 372 212 697 329 279 845 166 140 84 249 104 102 Auge, Gehirn und andere Teile des ZNS C69-72 760 128 127 79 226 103 97 709 125 112 69 194 120 89 Gehirn C71 696 120 116 73 198 99 90 598 103 95 59 164 107 70 Schilddrüse u. sonst. endokrine Drüsen C73-75 283 47 46 21 88 48 33 685 113 102 85 212 114 59 Schilddrüse C73 255 40 45 20 81 43 26 644 105 94 80 201 106 58 Sonst./ungenau bez./ohne Lokalisation C76+C80 1.057 214 141 118 296 144 144 1.274 317 156 136 354 170 141 Leukämien und Lymphome C81-96 2.987 549 459 339 806 449 385 2.843 524 428 285 778 459 369 Non-Hodgkin-Lymphome C82-85 1.098 222 162 116 283 177 138 1.132 220 165 116 323 173 135 Leukämien C91-95 1.129 207 175 150 302 147 148 1.033 175 146 112 277 184 139 C00-97 Krebs gesamt (ohne sonst. Haut) (ohne C44) 40.381 6.039 6.543 4.447 11.352 6.600 5.400 38.824 7.014 5.785 3.969 10.976 6.005 5.075 Schriftenreihe des GKR 1/2005

Tabelle Z2: Anzahl an Krebsneuerkrankungen 2002 nach Lokalisationen und Bundesländern, mit DCO-Fällen männlich weiblich Lokalisation ICD-10 GKR BE BB MV SN ST TH GKR BE BB MV SN ST TH Lippe, Mundhöhle, Pharynx C00-14 1.769 303 292 263 446 275 190 458 105 59 47 114 79 54 Verdauungsorgane C15-26 11.940 1.608 1.914 1.234 3.516 1.946 1.722 10.788 1.674 1.669 1.064 3.151 1.698 1.532 Speiseröhre C15 830 134 137 94 228 144 93 226 44 34 25 61 28 34 Magen C16 2.137 266 351 235 650 347 288 1.771 223 269 192 546 290 251 Dickdarm C18 3.476 428 603 367 1.030 529 519 3.660 602 572 314 1.091 561 520 Rektum, Rektosigmoid, Anus C19-21 2.623 302 414 258 829 427 393 1.939 265 303 226 561 294 290 Leber und intrahepatische Gallengänge C22 971 196 125 92 258 171 129 546 145 81 62 128 72 58 Gallenblase und extrahep. Gallengänge C23-24 438 54 55 47 135 76 71 1.023 108 159 109 326 188 133 Pankreas C25 1.318 202 203 131 353 228 201 1.456 264 227 119 387 236 223 Atmungs- u. sonst. intrathorakale Organe C30-39 7.989 1.341 1.259 910 1.992 1.433 1.054 2.521 736 370 254 498 403 260 Larynx C32 646 118 106 87 147 115 73 60 18 10 8 8 14 2 Lunge C33-34 7.228 1.206 1.136 813 1.804 1.301 968 2.356 700 346 237 463 367 243 Knochen und Gelenkknorpel C40-41 90 14 16 7 24 18 11 83 18 14 10 23 11 7 Haut C43-44 2.044 291 325 225 663 303 237 1.994 289 304 247 635 268 251 Malignes Melanom der Haut C43 955 160 151 81 280 155 128 1.068 171 146 120 334 143 154 Mesotheliales und Weichteilgewebe C45-49 406 90 63 38 103 63 49 371 76 53 38 104 60 40 Mesotheliom C45 100 38 16 4 15 17 10 55 15 10 2 14 11 3 Brustdrüse C50 89 23 13 3 29 12 9 10.272 1.871 1.592 1.012 2.755 1.570 1.472 Weibliche Genitalorgane C51-58 5.836 783 857 604 1.771 967 854 Cervix uteri C53 1.273 215 191 137 328 204 198 Corpus uteri C54 2.227 215 332 241 757 361 321 Ovar C56 1.640 241 237 157 486 273 246 Männliche Genitalorgane C60-63 8.726 1.108 1.618 1.059 2.460 1.307 1.174 Prostata C61 7.864 1.006 1.474 934 2.203 1.192 1.055 Hoden C62 725 86 120 109 210 97 103 Harnorgane C64-68 4.332 547 668 454 1.422 631 610 2.293 306 391 248 673 337 338 Niere C64 1.996 202 321 231 634 301 307 1.292 123 227 155 369 189 229 Harnblase C67 2.091 293 316 201 734 288 259 821 154 137 74 254 122 80 Auge, Gehirn und andere Teile des ZNS C69-72 756 136 115 76 200 130 99 646 116 110 77 167 93 83 Gehirn C71 687 126 104 72 183 120 82 569 106 98 65 146 80 74 Schilddrüse u. sonst. endokrine Drüsen C73-75 296 50 57 36 76 37 40 716 141 121 81 176 124 73 Schilddrüse C73 262 43 50 34 68 31 36 681 133 115 79 165 120 69 Sonst./ungenau bez./ohne Lokalisation C76+C80 1.104 194 150 119 300 182 159 1.194 288 141 108 333 178 146 Leukämien und Lymphome C81-96 3.043 556 505 325 758 484 415 2.908 506 465 275 779 463 420 Non-Hodgkin-Lymphome C82-85 1.160 243 187 133 276 183 138 1.147 203 190 124 281 195 154 Leukämien C91-95 1.132 173 189 116 300 176 178 1.013 174 157 81 278 163 160 C00-97 Krebs gesamt (ohne sonst. Haut) (ohne C44) 41.497 6.130 6.821 4.605 11.607 6.674 5.660 39.156 6.791 5.988 3.938 10.879 6.126 5.434 Schriftenreihe des GKR 1/2005

Tabelle Z3: Altersstandardisierte Inzidenz (ESR) 2001 nach Lokalisationen und Bundesländern, mit DCO-Fällen männlich weiblich Lokalisation ICD-10 GKR BE BB MV SN ST TH GKR BE BB MV SN ST TH Lippe, Mundhöhle, Pharynx C00-14 17,7 16,4 18,8 21,8 17,8 17,7 15,4 3,9 5,4 3,7 4,3 3,8 2,6 3,3 Verdauungsorgane C15-26 120,9 96,4 126,4 137,9 128,0 127,6 114,3 69,4 60,5 76,9 77,1 71,3 70,9 62,0 Speiseröhre C15 8,7 8,6 9,8 12,5 8,1 7,8 7,7 1,4 1,9 2,2 1,8 1,3 1,0 0,4 Magen C16 23,3 16,3 23,3 27,1 25,5 25,7 22,4 11,2 9,1 12,6 12,9 10,9 12,8 9,8 Dickdarm C18 34,4 27,3 36,8 39,6 36,8 34,8 32,8 23,2 19,7 26,1 25,3 24,8 21,8 21,2 Rektum, Rektosigmoid, Anus C19-21 24,7 14,6 27,2 27,9 27,4 28,5 23,3 13,3 10,1 13,8 14,7 14,1 13,7 14,0 Leber und intrahepatische Gallengänge C22 10,0 12,3 9,7 8,4 10,3 9,2 8,8 3,5 5,7 3,2 2,5 3,2 3,5 2,0 Gallenblase und extrahep. Gallengänge C23-24 4,3 2,6 3,8 5,7 5,2 4,7 3,5 6,5 4,0 6,2 8,9 7,5 7,1 5,8 Pankreas C25 13,9 13,2 14,1 15,3 12,7 15,5 14,2 9,0 9,0 10,7 9,4 8,2 9,4 8,0 Atmungs- u. sonst. intrathorakale Organe C30-39 81,2 73,0 86,4 94,1 73,3 95,5 75,9 16,8 28,2 17,0 16,8 12,1 16,3 12,1 Larynx C32 6,4 6,1 7,0 7,2 5,2 7,1 7,3 0,5 1,0 0,3 0,6 0,2 0,9 0,2 Lunge C33-34 72,9 65,5 77,7 84,8 66,1 86,0 67,3 15,6 26,8 15,8 15,6 11,2 14,6 11,0 Knochen und Gelenkknorpel C40-41 0,9 0,8 1,2 0,7 0,8 0,7 1,2 0,9 0,9 1,0 0,7 0,9 1,2 0,6 Haut C43-44 21,5 14,1 22,7 21,3 27,2 21,1 18,7 14,0 11,3 15,4 13,9 16,6 14,3 11,0 Malignes Melanom der Haut C43 10,4 8,4 12,0 8,2 12,3 9,7 9,7 9,4 8,9 9,4 8,5 11,0 9,5 7,4 Mesotheliales und Weichteilgewebe C45-49 5,0 6,0 4,7 4,0 4,9 5,2 4,5 2,9 3,8 3,4 2,2 2,7 3,1 1,8 Mesotheliom C45 1,3 2,2 1,5 0,9 1,0 1,1 0,6 0,4 0,3 0,3 0,3 0,4 0,6 0,1 Brustdrüse C50 0,8 0,8 0,9 1,0 1,0 0,5 0,5 84,2 83,5 84,5 90,5 85,1 77,4 85,2 Weibliche Genitalorgane C51-58 45,9 32,6 47,7 47,3 52,4 48,8 45,2 Cervix uteri C53 12,1 9,6 13,9 12,3 13,4 11,8 12,0 Corpus uteri C54 17,1 9,1 17,6 17,3 21,7 18,4 16,1 Ovar C56 12,6 10,1 11,6 13,0 13,4 14,0 13,7 Männliche Genitalorgane C60-63 80,6 60,1 96,7 94,8 83,9 80,8 73,7 Prostata C61 71,3 53,8 87,6 83,7 73,3 71,1 64,3 Hoden C62 7,8 5,6 7,9 8,9 9,2 7,9 7,6 Harnorgane C64-68 46,3 30,9 51,9 50,8 51,0 49,1 45,2 16,8 12,0 19,7 20,8 16,9 16,1 17,3 Niere C64 20,4 11,0 22,8 23,8 22,0 22,7 22,2 10,5 5,5 12,4 13,4 10,9 11,1 11,3 Harnblase C67 23,0 17,4 26,7 23,5 26,1 22,4 20,5 5,2 5,3 6,3 5,9 5,2 4,1 4,7 Auge, Gehirn und andere Teile des ZNS C69-72 7,9 7,3 8,8 8,5 8,7 7,1 7,0 6,1 5,6 6,5 6,1 6,3 6,4 5,6 Gehirn C71 7,3 6,8 8,1 7,9 7,7 6,7 6,5 5,2 4,6 5,5 5,2 5,5 5,6 4,7 Schilddrüse u. sonst. endokrine Drüsen C73-75 3,1 2,8 3,2 2,0 3,7 3,3 2,5 6,5 5,6 6,7 8,5 7,5 7,0 3,8 Schilddrüse C73 2,7 2,2 3,2 1,9 3,3 2,9 1,9 6,1 5,1 5,8 7,9 7,2 6,5 3,8 Sonst./ungenau bez./ohne Lokalisation C76+C80 11,2 12,5 10,4 12,9 11,3 9,6 10,6 7,8 9,8 6,9 9,5 7,4 6,8 6,1 Leukämien und Lymphome C81-96 32,1 32,2 33,2 37,0 31,7 30,7 29,4 21,7 21,0 22,7 23,9 20,9 22,4 20,1 Non-Hodgkin-Lymphome C82-85 11,5 12,6 11,7 12,5 10,9 11,8 10,1 8,4 8,8 8,6 9,1 8,5 8,2 7,2 Leukämien C91-95 12,5 12,7 12,9 16,8 12,1 10,5 11,8 7,9 6,7 7,7 9,8 7,7 8,6 7,9 C00-97 Krebs gesamt (ohne sonst. Haut) (ohne C44) 418,0 347,5 454,7 473,6 428,5 437,5 390,1 292,2 277,7 306,2 316,2 298,4 288,5 270,4 10 Schriftenreihe des GKR 1/2005

Tabelle Z4: Altersstandardisierte Inzidenz (ESR) 2002 nach Lokalisationen und Bundesländern, mit DCO-Fällen männlich weiblich Lokalisation ICD-10 GKR BE BB MV SN ST TH GKR BE BB MV SN ST TH Lippe, Mundhöhle, Pharynx C00-14 18,2 16,7 19,6 26,6 17,5 18,3 13,7 3,6 4,4 3,2 4,1 3,2 4,0 2,9 Verdauungsorgane C15-26 120,1 90,1 129,6 125,9 128,6 124,6 123,1 68,9 56,8 76,5 72,1 71,7 68,6 69,2 Speiseröhre C15 8,3 7,3 8,8 9,2 8,6 9,1 6,8 1,6 1,8 1,6 1,8 1,6 1,1 1,7 Magen C16 21,9 15,2 24,3 24,4 24,1 22,5 20,8 11,3 7,6 12,4 12,8 12,2 11,8 11,4 Dickdarm C18 34,9 24,5 40,8 38,0 37,1 33,7 37,1 22,8 19,3 26,2 20,9 24,3 21,8 22,9 Rektum, Rektosigmoid, Anus C19-21 26,1 16,4 27,6 25,8 30,3 27,2 27,9 12,9 9,2 14,1 16,0 13,5 12,7 13,7 Leber und intrahepatische Gallengänge C22 9,6 10,9 8,3 9,2 9,4 10,9 9,0 3,5 5,2 3,5 4,2 3,0 2,9 2,6 Gallenblase und extrahep. Gallengänge C23-24 4,5 3,1 3,9 5,0 4,9 4,8 5,3 6,3 3,5 7,0 7,3 7,0 7,5 6,0 Pankreas C25 13,3 11,4 14,0 13,4 12,9 14,8 14,2 9,5 9,5 10,6 8,1 9,1 9,7 9,9 Atmungs- u. sonst. intrathorakale Organe C30-39 78,5 73,9 82,0 89,8 71,3 90,6 72,5 18,5 30,0 18,9 19,0 12,9 18,1 13,5 Larynx C32 6,5 6,4 7,0 8,7 5,6 7,6 5,0 0,5 0,8 0,6 0,8 0,3 0,7 0,1 Lunge C33-34 70,8 66,4 73,9 80,1 64,2 81,9 66,5 17,2 28,4 17,6 17,6 11,9 16,5 12,6 Knochen und Gelenkknorpel C40-41 1,1 0,9 1,2 0,7 1,0 1,5 0,9 0,9 1,1 0,7 1,0 1,1 0,7 0,4 Haut C43-44 21,3 16,6 23,3 24,6 25,0 20,4 17,6 14,6 11,9 15,2 19,1 16,8 12,2 13,2 Malignes Melanom der Haut C43 9,6 8,6 10,3 8,3 10,7 10,0 9,2 9,3 7,7 8,8 11,1 11,0 7,7 9,5 Mesotheliales und Weichteilgewebe C45-49 4,3 5,0 4,3 4,2 4,0 4,5 3,7 3,0 3,6 2,6 3,3 2,9 3,2 2,4 Mesotheliom C45 1,0 2,0 1,1 0,4 0,6 1,0 0,8 0,4 0,7 0,4 0,2 0,4 0,5 0,2 Brustdrüse C50 0,9 1,2 0,8 0,3 1,0 0,7 0,6 84,5 81,0 92,0 86,9 83,3 82,3 84,2 Weibliche Genitalorgane C51-58 45,6 32,6 45,5 48,8 50,6 47,5 49,2 Cervix uteri C53 11,7 10,2 11,6 12,8 11,8 11,8 13,5 Corpus uteri C54 16,6 8,5 16,8 18,6 20,3 17,3 17,3 Ovar C56 12,7 10,1 12,5 12,2 13,7 13,2 13,9 Männliche Genitalorgane C60-63 87,6 63,1 107,2 108,9 89,3 85,1 83,5 Prostata C61 78,2 57,5 97,1 96,0 78,2 76,6 74,4 Hoden C62 7,9 4,7 8,3 11,3 9,3 7,4 7,8 Harnorgane C64-68 43,8 31,1 45,8 47,2 51,6 40,4 43,5 15,8 11,1 18,8 17,6 16,7 14,5 16,6 Niere C64 19,8 10,9 21,2 22,8 23,1 19,1 21,9 9,6 5,1 11,9 11,4 10,1 8,6 11,8 Harnblase C67 21,5 17,1 22,5 22,0 26,5 18,6 18,4 5,0 5,0 5,6 4,8 5,6 5,0 3,6 Auge, Gehirn und andere Teile des ZNS C69-72 8,0 7,8 8,2 8,2 7,8 8,5 7,5 5,4 5,3 6,8 6,4 5,1 5,0 4,6 Gehirn C71 7,2 7,3 7,1 7,5 7,0 7,9 6,2 4,9 4,9 6,1 5,4 4,5 4,4 4,2 Schilddrüse u. sonst. endokrine Drüsen C73-75 3,2 2,8 4,1 3,7 3,1 2,6 3,0 6,9 7,0 7,8 7,8 6,2 8,0 5,1 Schilddrüse C73 2,7 2,3 3,4 3,5 2,7 2,1 2,6 6,5 6,5 7,5 7,4 5,9 7,8 4,8 Sonst./ungenau bez./ohne Lokalisation C76+C80 11,4 11,2 11,0 13,3 11,0 12,3 11,2 7,2 9,3 6,0 6,9 7,0 7,0 6,1 Leukämien und Lymphome C81-96 32,1 32,1 35,8 35,8 29,2 33,5 30,4 21,9 20,6 25,1 21,0 20,5 22,6 23,2 Non-Hodgkin-Lymphome C82-85 11,9 13,7 12,4 14,2 10,4 12,1 10,1 8,6 8,3 10,4 9,7 7,6 8,8 8,1 Leukämien C91-95 12,4 10,5 14,4 13,6 11,8 12,7 13,3 7,7 7,2 8,1 6,2 7,0 8,4 9,5 C00-97 Krebs gesamt (ohne sonst. Haut) (ohne C44) 418,7 344,5 460,0 472,8 426,2 432,7 402,6 291,4 270,5 312,8 306,1 292,3 289,1 287,1 Schriftenreihe des GKR 1/2005 11

Tabelle Z5: DCO-Anteile (in Prozent) 2001 nach Lokalisationen und Bundesländern männlich weiblich Lokalisation ICD-10 GKR BE BB MV SN ST TH GKR BE BB MV SN ST TH Lippe, Mundhöhle, Pharynx C00-14 9,1 18,4 7,6 6,0 2,9 13,7 8,3 11,7 22,5 7,5 2,0 4,8 20,4 8,5 Verdauungsorgane C15-26 24,2 38,4 21,8 16,1 14,8 28,5 33,1 31,1 51,0 24,5 24,6 20,8 36,0 35,8 Speiseröhre C15 22,3 34,6 23,8 10,1 12,0 31,3 27,4 35,7 38,0 23,7 20,0 35,2 55,6 53,8 Magen C16 30,9 45,0 27,0 18,5 19,5 38,9 47,8 37,9 55,3 32,3 26,3 26,8 42,7 50,9 Dickdarm C18 13,4 35,4 10,6 9,9 6,6 10,5 15,1 20,8 51,2 13,7 13,4 11,8 18,8 18,2 Rektum, Rektosigmoid, Anus C19-21 9,6 26,7 7,0 4,5 6,6 8,3 11,7 14,4 35,7 12,7 10,7 7,5 12,8 13,2 Leber und intrahepatische Gallengänge C22 45,9 45,2 43,3 40,5 33,8 64,1 59,7 57,5 53,4 53,7 52,5 51,1 65,5 82,7 Gallenblase und extrahep. Gallengänge C23-24 36,6 38,6 50,0 17,6 18,8 55,7 62,0 43,5 53,8 34,9 39,8 27,5 62,6 60,8 Pankreas C25 45,3 46,1 44,6 36,4 30,4 54,6 65,7 50,0 62,1 38,8 45,9 38,5 60,1 59,6 Atmungs- u. sonst. intrathorakale Organe C30-39 17,8 35,1 12,9 11,6 11,1 20,7 16,7 25,6 41,5 18,0 22,1 15,1 22,9 18,3 Larynx C32 9,5 15,5 9,5 5,5 1,5 17,6 7,9 19,4 30,4-28,6-14,3 20,0 Lunge C33-34 18,4 37,3 13,0 11,8 11,4 20,6 17,4 25,6 42,0 17,9 21,3 14,9 22,3 18,0 Knochen und Gelenkknorpel C40-41 15,9 25,0 12,5 - - 10,0 41,2 17,0 5,9 12,5 14,3 17,4 25,0 33,3 Haut C43-44 4,6 6,9 3,5 3,7 1,7 6,4 10,2 7,2 12,9 5,4 6,4 3,3 7,9 13,3 Malignes Melanom der Haut C43 4,4 3,3 2,8 2,6 2,6 7,5 9,7 4,5 5,9 2,6 4,1 1,5 3,6 13,9 Mesotheliales und Weichteilgewebe C45-49 17,5 26,7 4,3 10,5 17,7 13,7 25,4 27,9 36,6 9,7 22,6 21,8 44,4 30,0 Mesotheliom C45 20,8 34,2-22,2 22,2 12,5 22,2 41,5 44,4 25,0 50,0 46,7 42,9 33,3 Brustdrüse C50 6,5 7,1 8,3-3,7 14,3 12,5 6,8 16,2 3,6 3,5 3,4 8,4 5,4 Weibliche Genitalorgane C51-58 14,4 27,8 12,2 10,4 7,5 20,8 14,0 Cervix uteri C53 8,4 18,3 8,3 4,4 4,3 11,6 5,4 Corpus uteri C54 4,7 12,7 3,3 1,8 1,7 7,5 6,5 Ovar C56 25,7 40,2 25,1 22,7 13,1 35,1 27,5 Männliche Genitalorgane C60-63 14,0 30,8 7,5 9,1 10,1 14,7 17,5 Prostata C61 15,2 34,4 7,9 10,2 10,9 15,8 19,2 Hoden C62 2,1-2,7-2,8 3,8 2,0 Harnorgane C64-68 16,7 31,1 11,4 11,2 11,7 22,0 19,7 20,9 42,0 18,7 11,2 12,3 25,1 23,4 Niere C64 15,1 26,0 10,6 11,6 11,3 20,1 17,5 17,1 37,3 16,7 11,0 8,9 20,7 21,1 Harnblase C67 17,4 29,9 13,2 10,8 11,8 24,0 21,5 25,7 44,6 19,3 11,9 17,3 33,7 27,5 Auge, Gehirn und andere Teile des ZNS C69-72 27,6 35,9 26,0 19,0 19,5 27,2 45,4 31,6 42,4 35,7 26,1 23,2 35,0 29,2 Gehirn C71 27,9 35,8 26,7 20,5 18,2 27,3 46,7 32,3 42,7 37,9 25,4 23,2 36,4 30,0 Schilddrüse u. sonst. endokrine Drüsen C73-75 8,5 14,9-4,8 4,5 10,4 21,2 7,7 8,0 7,8 5,9 4,7 8,8 18,6 Schilddrüse C73 6,3 12,5-5,0 2,5 7,0 19,2 6,5 7,6 6,4 6,3 4,0 4,7 17,2 Sonst./ungenau bez./ohne Lokalisation C76+C80 47,4 63,1 46,8 36,4 33,8 61,1 47,9 56,4 73,8 57,7 45,6 42,7 56,5 60,3 Leukämien und Lymphome C81-96 23,1 28,4 24,6 13,3 17,9 26,9 28,8 30,2 40,6 32,2 20,4 20,6 36,8 32,5 Non-Hodgkin-Lymphome C82-85 16,0 23,4 20,4 7,8 11,7 15,3 15,9 20,0 29,5 20,6 12,9 12,7 24,9 20,7 Leukämien C91-95 29,1 33,8 29,1 18,0 24,5 34,7 37,2 39,1 54,3 43,2 24,1 27,1 47,8 40,3 C00-97 Krebs gesamt (ohne sonst. Haut) (ohne C44) 19,3 33,3 15,2 12,7 12,8 22,7 23,9 20,7 35,0 17,0 15,3 13,1 24,7 21,2 12 Schriftenreihe des GKR 1/2005

Tabelle Z6: DCO-Anteile (in Prozent) 2002 nach Lokalisationen und Bundesländern männlich weiblich Lokalisation ICD-10 GKR BE BB MV SN ST TH GKR BE BB MV SN ST TH Lippe, Mundhöhle, Pharynx C00-14 8,3 15,5 5,8 6,1 4,5 11,6 7,9 12,0 21,0 15,3 17,0 5,3 5,1 11,1 Verdauungsorgane C15-26 23,9 33,7 19,4 16,5 15,0 30,3 35,5 31,3 45,1 26,4 24,6 21,1 35,7 42,3 Speiseröhre C15 24,0 37,3 19,7 16,0 18,4 24,3 32,3 28,8 29,5 20,6 16,0 24,6 42,9 41,2 Magen C16 27,2 34,6 23,1 19,6 18,5 37,2 39,6 36,1 46,6 35,7 26,6 26,0 45,2 45,8 Dickdarm C18 15,9 32,0 12,3 8,4 7,5 20,2 24,3 23,4 44,7 15,9 14,3 13,9 23,7 32,1 Rektum, Rektosigmoid, Anus C19-21 12,0 23,5 10,6 3,9 5,5 13,8 21,9 17,6 36,2 12,5 12,4 8,4 20,4 25,2 Leber und intrahepatische Gallengänge C22 44,9 36,7 39,2 46,7 38,0 53,2 64,3 52,2 50,3 53,1 56,5 41,4 55,6 70,7 Gallenblase und extrahep. Gallengänge C23-24 35,2 33,3 16,4 40,4 20,0 56,6 53,5 41,3 52,8 35,2 38,5 27,9 50,0 61,7 Pankreas C25 41,6 46,0 38,4 29,0 30,0 49,6 59,7 47,7 52,3 44,5 39,5 37,5 51,3 63,7 Atmungs- u. sonst. intrathorakale Organe C30-39 20,0 31,3 16,0 14,5 11,9 23,1 26,5 27,6 36,5 19,5 19,3 21,5 31,3 28,1 Larynx C32 9,6 20,3 4,7 6,9 6,8 11,3 5,5 20,0 38,9 10,0 25,0-14,3 - Lunge C33-34 20,9 32,3 17,1 15,5 12,0 24,0 28,2 27,9 36,7 20,2 19,0 21,8 31,3 28,4 Knochen und Gelenkknorpel C40-41 21,1 7,1 12,5 28,6 29,2 5,6 54,5 19,3-35,7 10,0 13,0 36,4 42,9 Haut C43-44 4,2 9,6 2,2 1,3 1,8 7,6 5,5 6,6 10,7 4,9 5,7 3,6 8,2 10,8 Malignes Melanom der Haut C43 4,6 8,1 2,0 2,5 2,1 9,0 4,7 5,5 7,0 2,1 4,2 3,6 7,7 10,4 Mesotheliales und Weichteilgewebe C45-49 20,4 30,0 7,9 10,5 13,6 23,8 36,7 23,7 25,0 22,6 13,2 23,1 26,7 30,0 Mesotheliom C45 26,0 34,2 12,5 50,0-29,4 40,0 21,8 13,3 20,0-14,3 54,5 - Brustdrüse C50 14,6 26,1 15,4-10,3-22,2 8,8 18,7 5,5 6,4 4,5 10,3 8,2 Weibliche Genitalorgane C51-58 13,2 24,3 11,8 10,3 7,5 19,0 11,9 Cervix uteri C53 8,5 15,8 7,9 5,8 5,5 12,3 4,0 Corpus uteri C54 4,8 14,4 3,9 5,0 1,8 6,6 3,7 Ovar C56 22,6 34,4 22,4 15,9 13,8 30,4 24,0 Männliche Genitalorgane C60-63 13,3 27,0 6,6 9,2 8,9 17,7 17,7 Prostata C61 14,3 29,0 7,0 9,9 9,5 18,8 19,1 Hoden C62 2,8 4,7 0,8 2,8 1,9 3,1 4,9 Harnorgane C64-68 17,5 34,7 13,0 9,9 11,5 22,3 21,3 21,5 42,5 12,3 14,9 15,2 26,1 26,0 Niere C64 15,7 29,2 11,5 6,9 11,8 21,6 19,9 19,7 39,0 11,5 16,1 13,3 24,3 26,6 Harnblase C67 18,3 35,8 13,6 12,9 11,0 22,6 24,3 23,6 42,2 15,3 16,2 16,9 26,2 26,3 Auge, Gehirn und andere Teile des ZNS C69-72 24,2 26,5 21,7 25,0 18,0 30,0 28,3 33,7 43,1 31,8 32,5 22,2 38,7 42,2 Gehirn C71 23,6 25,4 20,2 25,0 16,9 28,3 31,7 33,6 42,5 27,6 35,4 21,2 42,5 41,9 Schilddrüse u. sonst. endokrine Drüsen C73-75 9,8 8,0 7,0 5,6 6,6 16,2 20,0 3,8 5,0 3,3-4,5 5,6 1,4 Schilddrüse C73 7,3 7,0 4,0 2,9 2,9 16,1 16,7 2,9 5,3 0,9-3,0 5,0 1,4 Sonst./ungenau bez./ohne Lokalisation C76+C80 46,5 51,0 50,0 38,7 37,3 48,4 58,5 57,5 66,3 59,6 58,3 43,2 60,1 66,4 Leukämien und Lymphome C81-96 23,0 25,9 22,2 18,2 16,8 29,3 27,7 27,3 32,2 23,7 17,1 23,6 36,5 28,6 Non-Hodgkin-Lymphome C82-85 15,5 20,6 13,4 9,8 8,3 24,0 18,1 16,9 25,6 11,1 6,5 11,7 24,1 21,4 Leukämien C91-95 30,1 32,4 30,7 25,9 26,3 33,0 33,7 37,5 40,8 42,0 29,6 31,3 48,5 33,1 C00-97 Krebs gesamt (ohne sonst. Haut) (ohne C44) 19,5 29,8 14,8 13,6 12,7 24,4 26,9 20,9 31,8 16,9 16,0 14,3 24,8 24,3 Schriftenreihe des GKR 1/2005 13

Einleitung 1 Einleitung Das Gemeinsame Krebsregister Geschichte und gesetzliche Grundlagen Zum Einzugsgebiet des Gemeinsamen Krebsregisters gehören die Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg- Vorpommern, Sachsen Anhalt und die Freistaaten Sachsen und Thüringen mit einer Basisbevölkerung von 17,1 Mill. Einwohnern (2002). In über 50 Jahren Registertätigkeit sind derzeit 2,9 Mill. Krebsfälle dokumentiert worden. Das GKR verfügt somit über den größten Datenbestand eines epidemiologischen Krebsregisters in Deutschland. Ab 1961 liegen die Daten in elektronisch verfügbarer Form vor. Damit stellt das GKR nicht nur national, sondern auch international eine der bedeutendsten Datensammlungen auf dem Gebiet der Krebsepidemiologie dar. Das GKR ist eine nichtrechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts, hat seinen Sitz in Berlin und wird seit 1995 als nachgeordnete Einrichtung bei der für das Gesundheitswesen zuständigen Senatsverwaltung geführt. An der Führung des GKR wirken die beteiligten Länder durch einen Verwaltungsausschuss mit, dem je ein Vertreter der obersten Gesundheitsbehörde der beteiligten Länder angehört. Die Krebsregistrierung im Einzugsgebiet des GKR begann im Jahre 1952/53. Bis 1989 wurde das Nationale Krebsregister der DDR auf der Basis der gesetzlich verankerten Meldepflicht geführt [19,20]. Nach der politischen Wende 1989/90 war die rechtliche Situation des GKR zunächst unklar. Um die Einzigartigkeit der Datensammlung des Nationalen Krebsregisters der DDR zu erhalten, beschlossen die am GKR beteiligten Länder Ende 1991, dieses Register mit seinem Datenbestand gemeinsam weiterzuführen. 1992 wurde dazu ein Verwaltungsabkommen zwischen Bund und Neuen Ländern sowie Berlin abgeschlossen. Das GKR ist seitdem das einzige epidemiologische Krebsregister in Deutschland, zu dessen Zuständigkeit mehrere Bundesländer gehören. Am 01.01.1993 trat mit einer Laufzeit von 2 Jahren das Krebsregistersicherungsgesetz in Kraft, das die "Sicherung und vorläufige Fortführung der Datensammlungen des Nationalen Krebsregisters der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik" gesetzlich regelte [8]. Mit Inkrafttreten des Gesetzes über Krebsregister (Krebsregistergesetz-KRG) zum 01.01.1995 wurde die Arbeit bevölkerungsbezogener Krebsregister erstmals in ganz Deutschland auf eine bundesgesetzliche Basis gestellt [4]. Mit einer Laufzeit von 5 Jahren verpflichtete das Krebsregistergesetz alle Bundesländer, bevölkerungsbezogene Krebsregister mit dem Ziel einzurichten, verlässliche Aussagen über das Ausmaß der Krebserkrankungen in Deutschland treffen zu können. Ende 1994 wurde zwischen den am GKR beteiligten Länder ein Verwaltungsabkommen über die Errichtung, den Betrieb und die Finanzierung des GKR abgeschlossen. Berlin-West wurde in das Erfassungsgebiet des GKR einbezogen. Der vom KRG favorisierte Meldemodus ist das ärztliche Melderecht mit Informationspflicht gegenüber dem Patienten sowie dessen Widerspruchsrecht, wobei abweichende Regelungen auf ländergesetzlicher Ebene zulässig sind. Dementsprechend haben folgende Länder des GKR die Meldepflicht in Ländergesetzen bzw. Krebsregisterausführungsgesetzen eingeführt [5,6,7,13,14,18]: 1993 Freistaat Sachsen 1998 Mecklenburg-Vorpommern 2000 Sachsen-Anhalt 2003 Thüringen und 2004 Berlin. In Brandenburg wird seit 2004 die Einführung der Meldepflicht vorbereitet. Das GKR wurde in den Jahren 1995 bis 1999 durch das Bundesministerium für Gesundheit institutionell mit einer Anteilsfinanzierung von 30% gefördert. Seit 2000 fördert das BMGS Projekte der epidemiologischen Krebsregister mit dem Ziel, den Erfassungsgrad der Register zu erhöhen oder zu erhalten bzw. den Bekanntheitsgrad der Register zu verbessern. Zum 01.01.1998 wurde zwischen den am GKR beteiligten Ländern ein Staatsvertrag abgeschlossen, der das bis dahin geltende Verwaltungsabkommen ablöste und neben der Regelung von Organisationsform, Aufgaben, Arbeitsweise und Finanzierung des GKR das Fortgelten des Krebsregistergesetzes als Landesrecht ab 2000 sicherstellt [16]. Damit hat das GKR eine unbefristete gesetzliche Grundlage erhalten. Arbeitsweise und Meldewege Das GKR besteht aus einer Vertrauensstelle und einer Registerstelle. Die Vertrauensstelle ist hinsichtlich der Meldungen Ansprechpartner für die Ärzte und Zahnärzte sowie die in ihrem Auftrag meldenden Tumorzentren bzw. klinischen Krebsregister. Sie nimmt die Krebsmeldungen (Meldebogen, elektronische Datenträger, internetgestützte Meldungen) entgegen und prüft sie auf Vollständigkeit und Plausibilität. Unstimmigkeiten werden mit dem meldenden Arzt bzw. dem Tumorzentrum geklärt. Alle Meldungen werden in eine temporäre Datenbank übernommen. Nach der Erfassung bzw. Datenübernahme werden die personenidentifizierenden Daten chiffriert, mit bundeseinheitlichen Kontrollnummern versehen und der Registerstelle übergeben. Die in der Vertrauensstelle temporär vorhandenen Daten werden nach Ablauf einer halbjährlichen Bearbeitungsfrist vernichtet bzw. gelöscht. Für die Meldungen wird eine Aufwandsentschädigung gezahlt. Das GKR verarbeitet darüber hinaus die Leichenschauscheine aller Verstorbener der neuen Bundesländer und Berlins. Die Leichenschauscheine werden der Vertrauensstelle als Kopie, per elektronischem Datenträ- 14 Schriftenreihe des GKR 1/2005

Einleitung ger oder internetgestützt aus den Gesundheitsämtern übermittelt und wie eine Meldung bearbeitet. Die Registerstelle übernimmt die chiffrierten und mit Kontrollnummern versehenen Datensätze von der Vertrauensstelle. In der Registerstelle erfolgt über die Kontrollnummern das Record-linkage mit dem Datenbestand. Unter Anwendung eines stochastischen Abgleichverfahrens werden sowohl Mehrfachmeldungen zu einem Tumor zusammengeführt als auch Krebsmehrfacherkrankungen einer Person erkannt. Die Daten werden umfangreichen Plausibilitätsprüfungen unterzogen und auftretende Unstimmigkeiten über die Vertrauensstelle mit dem meldenden Arzt oder dem Tumorzentrum geklärt. Die Registerstelle führt den Abgleich mit allen Leichenschauscheinen des Einzugsgebietes durch. Einerseits ist dies die Grundlage für Überlebenszeitanalysen, anderseits werden auch die Krebsfälle erfasst, die dem Register nicht zu Lebzeiten des Patienten gemeldet wurden, d.h. die nur per Leichenschauschein bekannt werden (sog. DCO-Fälle = Death Certificate Only). Die Registerstelle führt die permanente anonymisierte Krebsdatenbank. Die Daten werden für die wissenschaftliche Nutzung aufbereitet. Regelmäßige statistisch-epidemiologische Auswertungen, z.b. Jahresberichte sowie Datenbereitstellungen für die Gesundheitsberichterstattung, die Dachdokumentation Krebs im Robert Koch Institut oder für die Publikationen der International Agency for Research on Cancer (IARC), gehören ebenso wie die Beantwortung wissenschaftlicher Anfragen zu den Aufgaben der Registerstelle. Die Daten werden darüber hinaus für analytische Studien im Rahmen der Krebsursachenforschung genutzt. Hinsichtlich der Meldewege lässt das Krebsregistergesetz (KRG) die direkte Meldung einer Krebserkrankung an das epidemiologische Register zu, gibt dem Arzt aber auch die Möglichkeit, ein Klinikregister bzw. ein Tumorzentrum oder eine Nachsorgeleitstelle mit der Weiterleitung seiner Meldung zu beauftragen. Die am GKR beteiligten Länder favorisieren den Meldeweg über Tumorzentren (bzw. klinische Krebsregister, onkologische Schwerpunkte/Leitstellen). Ziel ist es dabei, eine konkurrierende Tumordokumentation zu vermeiden und den Dokumentations- und Meldungsaufwand für den Arzt so gering wie möglich zu halten. Dieser Meldeweg hat sich in den neuen Bundesländern und Berlin seit Jahren bewährt. Datenquellen und Meldeaufkommen In den am GKR beteiligten Bundesländern Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen- Anhalt und den Freistaaten Sachsen und Thüringen haben sich seit Anfang der 90er Jahre etwa 30 Tumorzentren etabliert. Über 90% aller Meldungen erhält das GKR über die Tumorzentren. Die Mehrzahl der Tumorzentren verwendet dabei als Software das Gießener Tumordokumentationssystem (GTDS). Schnittstellen mit dem GTDS werden außerdem für die Übermittlung von Todesinformationen aus dem GKR sowie für die Aufwandsentschädigung von Meldungen genutzt. Weitere Meldequellen für das GKR sind in geringerem Umfang stationäre Einrichtungen oder niedergelassene Ärzte, die direkt an das GKR melden sowie die Gesundheitsämter des Einzugsbereiches (Leichenschauscheine). x 1000 250 200 150 100 50 0 Meldebogen Leichenschauscheine elektron. Meldungen 1995 2000 2003 2004 Abbildung E1 Meldungsaufkommen an das GKR nach Eingangsjahr Das Meldungsaufkommen hat sich seit Inkrafttreten des Krebsregistergesetzes kontinuierlich verbessert. Insbesondere konnte der favorisierte Meldeweg über die Tumorzentren, aus denen die Daten in aufbereiteter Form elektronisch übermittelt werden, stetig ausgebaut werden. Diese gemeinsame Strategie führte zum Rückgang der Direktmeldungen, da sich die entsprechenden Einrichtungen und niedergelassenen Ärzte dem Meldeweg über die Tumorzentren anschlossen. Die Übermittlung von Leichenschauscheinen aus den Gesundheitsämtern, die 1995 noch ausschließlich per Kopie erfolgte, wird in zunehmendem Maße auf die Übermittlung elektronisch erfasster Daten umgestellt. Eine weitere Meldequelle wird seit 2003 im GKR erschlossen. Es handelt sich um Krebserkrankungen, die per Leichenschauschein dem GKR bekannt wurden, zu denen zuvor aber keine ärztliche Meldung erfolgte. Recherchen zur Krankheitsgeschichte (sog. Followback) bei den entsprechenden Ärzten bzw. medizinischen Einrichtungen, die im Staatsvertrag gesetzlich abgesichert sind, führen zu einer Verbesserung der Daten. Gleichzeitig wird das Follow-back genutzt, um bislang nicht meldende Ärzte über das GKR zu informieren und in das favorisierte Meldeverfahren über die Tumorzentren zu integrieren. Schriftenreihe des GKR 1/2005 15

Material und Methoden 2 Material und Methoden Datenmaterial In die Auswertung gingen alle aus dem Einzugsgebiet des GKR ärztlich gemeldeten Krebsneuerkrankungsfälle der Diagnosejahre 2001 und 2002 ein. Zusätzlich einbezogen wurden die Fälle, die dem Krebsregister ausschließlich per Leichenschauschein der Sterbejahre 2001 und 2002 bekannt geworden sind und für die keine ärztliche Meldung vorliegt. Diese Fälle werden zunächst als DCN-Fälle (Death Certificate Notification) bezeichnet. Wenn für die DCN-Fälle im so genannten Follow-back-Verfahren keine weiteren klinisch relevanten Informationen (z.b. Diagnosedatum, Histologie, Primärtherapie) gewonnen werden können, werden sie zu DCO-Fällen (Death Certificate Only), die entsprechend internationaler Richtlinien als Diagnosedatum das Sterbedatum erhalten. Für die Sterbejahre 2001 und 2002 wurde im GKR Follow-back für Brust-, Lungen-, Darm- und Prostatakrebs durchgeführt. Für das Sterbejahr 2000 war in einem Pilotprojekt Follow-back für Brustkrebs durchgeführt worden [2]. Gegenwärtig läuft eine Follow-back- Aktion in einem Bundesland (Mecklenburg- Vorpommern) für alle Entitäten. Zukünftig soll Followback zur Routine im GKR werden, initiiert für alle Entitäten und alle Bundesländer. Der momentan noch unterschiedliche Follow-back-Status der einzelnen Sterbejahre ist bei Aussagen zu Inzidenztrends zu berücksichtigen. Registrierungsstand ist der 30.09.2005. Spätere Auswertungen zu den Diagnosejahren 2001 und 2002 können durch danach eingegangene Meldungen geringfügig von den Zahlen in diesem Bericht abweichen. Alle im Bericht ausgewiesenen Fallzahlen und Inzidenzraten schließen, soweit an entsprechender Stelle nicht anders angegeben, die DCO-Fälle ein, deren Anteil jeweils ausgewiesen ist. Die Auswertung erfolgte nach ICD-10. Für die Krebserkrankungen im Kindesalter (unter 15 Jahren) erfolgte ein Abgleich mit dem Deutschen Kinderkrebsregister in Mainz. Vollzähligkeit der Registrierung Das wesentliche Ziel eines epidemiologischen Krebsregisters besteht darin, dass von seinen Daten umfassend Gebrauch gemacht wird. Das erfordert neben einer hohen Datenqualität auch eine hohe Erfassungsquote. Es sollten mindestens 90% der im Erfassungsgebiet aufgetretenen Tumoren registriert sein, um wissenschaftlich fundierte Aussagen treffen zu können. Die Schätzung der Vollzähligkeit eines epidemiologischen Krebsregisters basiert dabei auf einem im Robert Koch-Institut (RKI) entwickelten indirekten Verfahren, bei dem Inzidenzen für das betreffende Einzugsgebiet auf der Basis der Daten eines anderen Krebsregisters geschätzt werden. Unter der Annahme, dass sich mögliche Differenzen in den Krebserkrankungsrisiken in der zu untersuchenden Region und der Referenzregion anhand der Mortalitätsunterschiede messen lassen, kann man die Quotienten aus Inzidenz und Mortalität verwenden, um Krebserkrankungshäufigkeiten indirekt zu schätzen. Dabei wird ein loglinearer Ansatz mit polynomialen Trends eingesetzt, um die Quotienten altersspezifisch zu modellieren. Die Datenbasis des Referenzregisters beruht im Wesentlichen auf saarländischen Krebsregisterdaten. Diese werden in einem so genannten Datenpool ergänzt um Daten weiterer Register, die in einem ersten paarweisen Vergleich mit dem Saarland als ausreichend vollzählig erachtet wurden. Das RKI stellt den epidemiologischen Krebsregistern auf dieser Basis jährlich Schätzungen für erwartete Krebsneuerkrankungszahlen auf Länderebene zur Verfügung, die die Register dann zur Vollzähligkeitsschätzung verwenden. Dabei können sich auf Grund der Fortschreibung sowohl der Inzidenz- als auch der Mortalitätsdaten modifizierte Modelle ergeben, die möglicherweise zu leicht veränderten Vollzähligkeitsschätzungen führen (auch rückwirkend). So wurde im Jahresbericht "Krebsinzidenz 2000" die Vollzähligkeit für Krebs gesamt im GKR-Einzugsgebiet auf 75% geschätzt [11]. Auf Basis der aktuellen, in diesem Bericht verwendeten Schätzungen des RKI beträgt die Vollzähligkeit bei gleicher Datengrundlage 71%. Die im letzten Bericht angewendete Modifikation des Verfahrens bei der Vollzähligkeitsschätzung für Brandenburg und Berlin wurde diesmal nicht angewendet. Die geschätzten Vollzähligkeiten für die Diagnosejahre 2001 und 2002 zusammen nach Bundesländern, Geschlecht und Lokalisationen können Tabelle M1 entnommen werden. Im gesamten Erfassungsgebiet beträgt die Vollzähligkeit auf Basis der ärztlichen Meldungen (im folgenden ärztliche Melderate genannt) für Krebs gesamt gegenwärtig ca. 74% (72% männlich, 75% weiblich). In Sachsen beträgt die ärztliche Melderate 87%, in Mecklenburg-Vorpommern 81%, in Brandenburg 75%, in Thüringen 68% und in Sachsen- Anhalt 67%. Berlin fällt mit 59% gegenüber den anderen Bundesländern deutlich ab. Betrachtet man die einzelnen Lokalisationen, ergibt sich ebenfalls ein breites Spektrum in der ärztlichen Melderate. Die Lokalisation mit der höchsten Melderate ist der weibliche Brustkrebs. Hier beträgt die Erfassungsrate insgesamt 93% mit Werten von über 90% in vier Bundesländern. In Berlin werden 77% erreicht. Bei zwei weiteren Lokalisationen, dem Krebs von Lippe, Mund und Rachen sowie dem Lungenkrebs, beträgt die Vollzähligkeit im gesamten Erfassungsgebiet über 80%. 16 Schriftenreihe des GKR 1/2005