Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen



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Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Hermann W. Haberkamp 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 1

Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Gliederung des Vortrags Definition der Navigation Geschäftsprozess des navigierenden Schiffers Vergleich der visuellen Navigation mit der Radarnavigation Ausstattung der Schifffahrtsstraßen Ausrüstung der Schiffe Ausbildung und Prüfung der Schiffsführer Maßnahmen zum Erhalt der Voraussetzungen und Fähigkeiten der Schiffsführer 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 2

Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Definition der Navigation Unter Navigation in der Binnenschifffahrt ist die Aufgabe des Schiffsführers zu verstehen, das Schiff auf dem gewünschten Kurs innerhalb des Fahrwassers bzw. der Fahrrinne zum Ziel seiner Reise zu führen unter Berücksichtigung der bestehenden Regeln und der Sicherheit aller Beteiligten. Dabei interessieren ihn weniger die geographischen Positionen der beteiligten Schiffe in Längen und Breitengraden, sondern vielmehr deren Kurs und Abstand mit Bezug zum eigenen Schiff. Im Gegensatz dazu navigiert der Schiffsführer auf Hoher See nach Wegpunkten, die im Allgemeinen auf dem Großkreis, der kürzesten Verbindung zwischen Start und Ziel seiner Reise, liegen (Route Planning, Route Monitoring). Die Wegpunkte sind durch ihre geographischen Koordinaten (Lat, Lon) definiert. www.nva flieger.de/index.php/theorie/ navigation/erde kartografie.html 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 3

Der Geschäftsprozess des navigierenden Schiffsführers Operationelle, Taktische und Strategische Navigation Im Geschäftsprozess des navigierenden Schiffsführers laufen zyklisch in drei Ebenen vier gleichartige Prozessschritte mit unterschiedlicher Aufdatierungsrate ab Navigierender Schiffsführer Prüfen Strategisch Taktisch Entscheiden Beobachten Operationell Steuern des Schiffes Handeln 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 4

Der Geschäftsprozess des navigierenden Schiffsführers Operationelle, Taktische und Strategische Navigation Der Operationellen Navigation ON zugeordnet sind das Steuern des Schiffes, also die notwendige unmittelbare Reaktion auf Kursänderungen durch Strömung, Wind, Richtungsänderungen der Fahrrinne sowie Ausweichvorgänge und Reaktionen im Rahmen von Begegnungen Manöver zum An und Ablegen, Stoppen oder Wenden. Die Taktische Navigation TN umfasst die Erfassung der Verkehrslage (Verkehrsteilnehmer, Fahrtrichtungen und Geschwindigkeiten), die Einschätzung der zu erwartenden Verkehrssituationen in den kommenden Minuten (je nach Revier auch länger) sowie die Absprache des eigenen Verhaltens (Begegnungen, Vorfahrtsregelung, Überholvorgänge, Wartevorgänge) mit den betroffenen Verkehrsteilnehmern. Die Strategische Navigation SN beinhaltet die Reiseplanung vom Start über den Weg bis zum Ziel der Reise, die Berücksichtigung von Verzögerungen durch den übrigen Verkehr, durch Umwege, Wartezeiten, meteorologische Einflüsse usw. Die Einschätzung der mittelfristig zu erwartenden Verkehrssituation, Verabredungen mit Auftraggebern und Lade Lösch Terminals. 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 5

Der Geschäftsprozess des navigierenden Schiffsführers Die Steuerung des Schiffes als Teil der Operationellen Navigation Die Steuerung des Schiffes gehört überwiegend zur Operationellen Navigation, zum Teil zur Taktischen Navigation und ist im technischen Sinne kein Steuerungs, sondern ein Regelungsvorgang, in dem der Schiffsführer nahezu kontinuierlich den Istwert des Kurses auf den Sollwert bringt bzw. auf dem Sollwert hält. Den Istkurs ermittelt der Schiffsführer visuell durch den Blick aus dem Steuerhaus und/oder ins Radarbild Den Sollkurs bildet der Schiffsführer aus der vorhandenen bzw. aus der aufkommenden Verkehrssituation und weiteren Zwangspunkten wie die Topographie der Schifffahrtsstraße und der Bauwerke. 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 6 S6

Der Geschäftsprozess des navigierenden Schiffsführers Regelkreis der Steuerung eines Schiffes Störung (Wind, Strömung) - Regelstrecke (Schiffskurs) Ist- Kurs + Regler (Schiffsführer) + Soll- Kurs - - + Mischstelle Verzweigungsstelle 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 7 S7

Der Geschäftsprozess des navigierenden Schiffsführers Vorausschauende Verkehrsbeobachtung als Teil der Taktischen Navigation Beispiel einer Streckenfahrt auf dem Rhein*) 1.600 m Beobachtungsraum 1.000 m Reaktionsraum 600 m Im Beobachtungsraum Erfassung und Berücksichtigung aller nautisch relevanten Ereignisse. Bei unklaren Situationen ist umgehend die Geschwindigkeit zu redu-zieren, denn langsamere Fahrt bedeutet mehr Zeit für Beobachtung und Korrekturen. Im Reaktionsraum müssen die Kurse feststehen, erkennbar sein, abgesprochen sein, bekannt sein. Die Weiterfahrt muss nach nautischen Regeln möglich sein Sicherheitsraum Pos SF/Radar Im Sicherheitsraum sind nur noch Notmanöver möglich. Stoppen, Fahrwasser freimachen, kommunizieren. Kein Kurswechsel!! Radarbild 800 m dez. 36 km/h = 10 m/s 600 m in 1 min! Fluß, 300 m breit *) Auf der Basis einer Ausarbeitung von Herrn Kapitän Josef Fleissig 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 8 S8

Vergleich der visuellen mit der Radarnavigation Informationsbedarf des navigierenden Schiffsführers bei guter Sicht Für die Navigation relevante Informationen sind: 1. Verlauf des Fahrwassers bzw. der Ufer 2. Verlauf der Fahrrinne 3. Bauwerke (Brücken, Terminals, Anleger, Leitungskreuzungen) 4. Ort und Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer *) Gegenkommer, Stilllieger, Mitläufer 5. Eigene Position, Kurs, Bewegung und Geschwindigkeit Den Istkurs ermittelt der Schiffsführer visuell durch den Blick aus dem Steuerhaus über die Gösch zu einem Punkt an Land. Den Sollkurs bildet der Schiffsführer aus der Umgebung und der aktuellen bzw. aufkommenden Verkehrssituation. *) Verkehrserfassung über den Sichtbereich hinaus bzw. Absprachen sind nur über Funk möglich! 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 9 S9

Vergleich der visuellen mit der Radarnavigation Ermittlung von Ist Kurs und Soll Kurs Ist-Kurs Soll-Kurs Ermittlung von Ist- und Sollkurs während der visuellen Navigation (Zentralperspektive) 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 10 S10

Vergleich der visuellen mit der Radarnavigation Informationsbedarf des Schiffsführers während der Radarfahrt Für die Navigation relevante Informationen sind: 1. Verlauf des Fahrwassers bzw. der Ufer 2. Verlauf der Fahrrinne 3. Bauwerke (Brücken, Terminals, Anleger, Leitungskreuzungen) 4. Ort und Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer *) Gegenkommer, Stilllieger, Mitläufer 5. Eigene Position, Kurs, Bewegung und Geschwindigkeit Den Istkurs erkennt der Schiffsführer aus dem Verlauf der Vorauslinie mit Bezug zum Land bzw. zur Wasserstraße. Den Sollkurs bildet der Schiffsführer aus der Umgebung und der aktuellen bzw. aufkommenden Verkehrssituation. *) Verkehrserfassung über den Radarsichtbereich hinaus bzw. Absprachen sind nur über Funk möglich! 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 11 S11

Vergleich der visuellen mit der Radarnavigation Ermittlung von Ist Kurs und Soll Kurs Ist-Kurs Soll-Kurs Ermittlung von Ist- und Sollkurs während der Radarnavigation (PPI-Darstellung) 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 12 S12

Aufgabenfelder Ausstattung der Schifffahrtsstraße Ausrüstung der Schiffe Bereich mit besten Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtstraßen Ausbildung der Schiffsführer 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 13 S13

Ausstattung der Schifffahrtsstraßen Visuelle Schifffahrtszeichen erhalten Radarreflektoren an Brücken werden Maßnahmen zur Verminderung von Mehrfachreflexionen durchgeführt Brückenpfeiler werden mit Reflektoren gekennzeichnet Leitungskreuzungen werden bei Bedarf mit Reflektoren markiert 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 14 S14

Verwendung geeigneter Radarreflektoren Die Systemleistung von Navigationsradaranlagen für die Binnenschifffahrt ist für einen Standardreflektor mit einem Rückstrahlvermögen von RCS = 10 m² ausgelegt. Der aus ebenen Metallblechen hergestellte Corner Reflektor ist die kostengünstigste Lösung. Er wird als Einzel Reflektor z.b. zur Markierung von Brückenpfeilern oder in einer Kombination von Corner Reflektoren zur Ausrüstung von Tonnen und Baken hergestellt. NB: Alle Reflektoren 50 cm Ø Dr. H.E. Speckter IALA 1980 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 15 S15

Günstige Trassierung benachbarter Brücken Zur Minimierung nachteiliger Auswirkungen von Mehrfachreflexionen zwischen benachbarten Brücken werden diese entweder unmittelbar nebeneinander oder mit einem Mindestabstand von 150m trassiert. Geisterbrücken ~ 0 m >= 150 m Radartechnisch günstige Trassierung benachbarter Brücken 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 16

Vermeidung / Verminderung von Mehrfachreflexionen in Brücken Brückenstreufeld durch Mehrfachreflexionen im Brückenunterbau 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 17 S17

Kolloquium: Entwicklung von Radar in der Binnenschifffahrt Maßnahmen zur Sicherung der Radarschifffahrt Vermeidung / Verminderung von Mehrfachreflexionen an Brücken Zentralkommission für die Ufer spiegelung an der Außenseite einer Brücke Gespiegelter Uferbewuchs Radarecho vom Uferbewuchs Mosel aufwärts unterhalb des Trierer Hafens 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 18 S18

Radargerechte Brückenkonstruktionen Vermeidung großer parallel verlaufender Flächen Radartechnisch ungünstiger Brückenquerschnitt (hohe Längsträger mit großem Abstand) Radartechnisch günstiger Brückenquerschnitt 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 19

Radargerechte Brückenkonstruktionen Einbau schräggestellter Bleche oder Beschichtung mit Radarabsorbermatten Radartechnisch ungünstiger Brückenquerschnitt (hohe Längsträger mit großem Abstand) 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 20

Eigenschaften von Radarabsorbermatten Reflexionsdämpfung von mindestens 13 db (95% Absorption) im Frequenzbereich 9,3 bis 9,5 GHz 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 21

Radargerechte Brückenkonstruktionen Verwendung schräg stehender Konstruktionselemente >= 5 Radartechnisch günstiger Brückenquerschnitt Radartechnisch günstige Brückenkonstruktion 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 22

Radargerechte Brückenkonstruktionen Vermeidung von Hohlräumen im Unterbau der Brücke Radartechnisch günstiger Brückenquerschnitt Radartechnisch günstiger Brückenquerschnitt, optimiert zur Vermeidung äußerer Reflexionen 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 23

Markierung von Brückenpfeilern 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 24 S24

Markierung von Leitungskreuzungen 4 3 2 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 25 S25

Markierung von Leitungskreuzungen 4 3 2 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 26 S26

Markierung von Leitungskreuzungen 4 3 2 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 27 S27

Markierung von Leitungskreuzungen 4 3 2 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 28 S28

Markierung von Leitungskreuzungen 4 3 2 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 29 S29

Ausrüstung der Schiffe Gewährleistung hoher Qualität und Verfügbarkeit der Navigationsgeräte sowie des Einbaus durch: Typprüfung und Typzulassung von Navigationsgeräten Anerkennung von Fachfirmen Einbau von Navigationsgeräten durch Anerkannte Fachfirmen Periodische Funktionsprüfungen an Bord durch Anerkannte Fachfirmen 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 30 S30

Ausbildung und Prüfung der Schiffsführer Ausbildung und Prüfung von Radarpatentbewerbern Erstellung und Aufdatierung von Lehr und Prüfungsinhalten Durchführung von Vorbereitungslehrgängen Mitwirkung bei Prüfungen zum Erwerb des Radarpatentes Spezifikation, Prüfung und Zertifizierung von Radarsimulatoren Erstellung von Lastenheften mit binnenschifffahrtsspezifischen Anforderungen Abnahmeprüfungen und Zertifizierung von Radarsimulatoren 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 31 S31

Maßnahmen zum Erhalt der Voraussetzungen Radartechnische Wartung der Schifffahrtsstraße Rückschnitt des ins Wasser ragenden Uferbewuchses vor und hinter Brücken, insbesondere bei Krümmungen Up to date Haltung der Wasserstraßenkarten (ENC s) Radartechnische Begleitung von Baumaßnahmen an Schifffahrtsstraßen Radartechnische Begutachtung von Brückenplänen, Uferbauwerken und Leitungskreuzungen mit dem Ziel radartechnisch verträglicher Konstruktionen. Typprüfungen für Navigationsgeräte beibehalten Jahrelange Erfahrungen mit Typprüfungen haben gezeigt, dass sie gerechtfertigt sind und sowohl von Herstellern als auch von Genehmigungsinhabern geschätzt werden. Radar Betriebsfrequenzbereich beibehalten Radarabsorber an Brücken sind auf den Frequenzbereich 9,3 9,5 GHz abgestimmt. Der Frequenzbereich ist ein guter Kompromiss hinsichtlich der Antennenlängen. Die Entwicklung geeigneter Radarsimulatoren fördern Radarsimulatoren müssen die spezifischen Eigenschaften der Radarbilder der Binnenschifffahrt realistisch nachbilden können. 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 32 S32

Maßnahmen zum Erhalt der Fähigkeiten des Schiffsführers Nutzung der Radaranlage bei guter Sicht! Schiffsführer sind gut beraten, die Radaranlage auch bei guter Sicht zu nutzen. Mit der Radaranlage können Entfernungen genauer, also wesentlich besser als mit dem bloßen Auge bestimmt werden, Funktionsstörungen an der Radaranlage werden frühzeitig entdeckt und können behoben werden, bevor es "ernst" wird, man bleibt in Übung mit der Bedienung der Radaranlage und mit der Interpretation des Radarbildes, die Ursachen und Zusammenhänge bestimmter Radarbildstörungen wie Scheinziele oder Abschattungen lassen sich bei guter Sicht besser erklären. Bedienungsanleitungen und Schulungsunterlagen (gelegentlich wieder mal) lesen! Erfahrungen und Erkenntnisse mit Kollegen besprechen! Regelmäßige Weiterbildungsmaßnahmen und Nachschulungen wahrnehmen! Radargeräte und andere Navigationsgeräte können nur optimal genutzt werden, wenn die Bedienung der Geräte und die fachlich korrekte Interpretation der Anzeigen gewährleistet ist. Da die Geräte komplexer und ihre Funktionen zahlreicher und umfangreicher geworden sind, ist der Zeitaufwand für Weiterbildungen erforderlich und gerechtfertigt. 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 33 S33

Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Hermann Haberkamp 19.12.2013 Voraussetzungen für eine sichere und leichte Navigation mit Radar auf Binnenschifffahrtsstraßen Seite 34