Ist die Pflege ehealth fähig? Daniel Flemming - Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen -
Ausgangslage Deutschland zählt nach Japan zu den OECD Ländern mit dem höchsten Anteil von alten Menschen [1] Abb. 1: Anteil Pflegebedürftiger Menschen Abb. 2:Eckdaten dt. Pflegestatistik 2007 [2] 2
Szenarien......chronische Wunden Zu den chronischen Wundenzählen insbesondere: Dekubitus (lokale Schädigung der Haut und des darunterliegenden Gewebes durch länger anhaltenden Druck) Ulcus cruris (Unterschenkelgeschwür) Diabetischer Fuß(Fußulcera bei vorliegendem Diabetes mellitus) Neuere Quellen schätzen alleine die Sachkosten auf über 3 Milliarden [3]. Akteure eines modernen Wundmanagements: Pflegekräfte in Krankenhäusern, ambulanten oder stationären Pflegeeinrichtungen ambulante oder stationäre Pflegeeinrichtungen Homecare Versorger (mit Wundmanagern) Hausärztliche Praxen, ggf. dermatologische oder chirurgische Facharztpraxen 3
Szenarien......MRE -Infektionen In den vergangenen Jahren haben sich multiresistente Erreger (MRE) zu einem schwerwiegenden Problem des Hygienemanagements im deutschen Gesundheitswesen entwickelt, insb. MRSA: MethicillinResistenteStaphylococcusAureus-Stämme ORSA: OxacillinResistenteStaphylococcusAureus-Stämme Über alle Krankenhäuser in Deutschland werden die jährlichen Zusatzkosten aufgrund von MRSA- Infektionen auf ca. 761,5 Millionen Euro geschätzt [4]. Akteure: Pflegekräfte in Krankenhäusern, ambulanten oder stationären Pflegeeinrichtungen ambulante oder stationäre Pflegeeinrichtungen Hygienebeauftragte in den Einrichtungen Hausärztliche Praxen 4
Warum ehealth? Gesundheitstelematik 5
ehealth und Pflege Gesundheitstelematik ist immer auch Telematik in der Pflege [5] Mit dem Aufbau des elektronischen Gesundheitsberuferegistersam Standort Bochum werden u.a. Pflegekräfte einen Heilberufs- bzw. Berufsausweis erhalten Damit werden sie zukünftig an der Gesundheitstelematikteilnehmen können. Es bedarf somit gesundheitstelematischer Anwendungen für die Pflege. Typische Anwendungen: standardisierte Transferdokumente 6
Pflegerische Transferdokumente Pflegebericht Zentraler Bericht der Abschlussdokumentation einer pflegerischenbehandlungsepisodebe i Entlassung oder Verlegung Basis für Kommunikation mit nachgelagerten Versorgern Datenaggregation Nursing Minimum Data Sets Pflegebericht Klinische Pflegedokumentation Abbildung 1: Von der Mikro- zur Meta- Ebene der Dokumentation [6] Voraussetzung für eine gesundheitstelematische Anwendung sind: a)standardisierung b) Einheitliche Fachsprache 7
Standard für den epflegebericht Inhalte und Struktur desstandards für den epflegeberichts auf Basis der HL7 ClinicalDocumentArchitecture[7] epflegebericht Header Body Pflegeprozess Pflegerische Scores Pflegediagnosen Pflegeziele Pflegemaßnahmen Pflegeergebnisse Soziale Information Biographische Informationen Sozialrechtliche Informationen Verfügungen Betreuungen Anträge Homecare- Status Wohnumfeld Hilfsmittel Medizinische Informationen* Medizinische Diagnosen Medikation * Muss von einem Mediziner unterzeichnet sein. 8
Pflegerische Fachsprachen Pflegerische Terminologien (Auszug) Pflegediagnosen Organization codesystemname International Council of Nurses (ICN) International Classification of Nursing Practice (ICNP) NANDA International NANDA-I Nursing Diagnosis World Health Organization (WHO) International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) SabaCare Inc. Clinical Care Classification (CCC) atacama Software GmbH apenio Recom Verlag European Nursing care pathways Pflegemaßnahmen Organization codesystemname International Council of Nurses (ICN) International Classification of Nursing Practice (ICNP) University of Iowa Nursing Intervention Classification (NIC) SabaCare Inc. Clinical Care Classification (CCC) Atacama Software GmbH apenio Recom Verlag European Nursing care pathways LEP AG LEP nursing 2, LEP nursing 3 9
Fazit 10
Kontakt Fachhochschule Osnabrück Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen (Leitung Frau Prof. Dr. U. Hübner) Postfach 19 40 49009 Osnabrück Dipl.-Kfm. (FH)Daniel Flemming Tel.: 0541 / 969-3196 Fax: 0541 / 969-2971 d.flemming@fh-osnabrueck.de 11