Pressekonferenz zum 1. Deutschen Equal Pay Day - Aktiv für Entgeltgerechtigkeit



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Transkript:

Pressekonferenz zum 1. Deutschen Equal Pay Day - Aktiv für Entgeltgerechtigkeit Datum: 16.04.2008 17:14 Kategorie: Politik, Recht & Gesellschaft Pressemitteilung von: BPW Germany e.v. PR-Agentur: corprint Kommunikation, Weinheim Pressekonferenz zum ersten deutschen Equal Pay Day am Vortag des Aktionstags in Berlin (Foto: BPW Germany) Prozent weniger verdienen als Männer. Rote Taschen in der Betriebskantine, vor dem Bremer Roland, auf dem Münchener Marienplatz, im Roten Rathaus in Berlin, Informationstouren mit dem roten Londonbus, Podiumsdiskussionen, Vorträge zu Verhandlungsstrategien, Workshops zum überzeugenden Einsatz der Stimme. Mit über 30 Veranstaltungen und zahlreichen kleineren Aktionen machen die Business and Professional Women (BPW) unterstützt von einem breiten Aktionsbündnis und gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) am ersten deutschen Equal Pay Day am 15. April darauf aufmerksam, dass Frauen nach wie vor 22 Die Einführung des Equal Pay Day in Deutschland war überfällig: Politik, Wirtschaft, Forschung und Verbände müssen an einem Strang ziehen, damit sich die Gehaltsschere endlich schließt, forderte Dr. Bettina Schleicher, Präsidentin des BPW Germany, am Vortag des Aktionstags auf einer Pressekonferenz in Berlin. Zur Halbzeit des Europäischen Jahres der Chancengleichheit im Juli 2007 hatte das Frauennetzwerk die Initiative gestartet, deren Symbol die rote Tasche ist. Seither haben wir intensive Gespräche mit Politik, Gewerkschaften, Betriebsräten, zahlreichen Firmen, aber auch mit betroffenen Frauen geführt, berichtete Schleicher. Auf die Bedeutung des Themas für die Unternehmen ging Dr. Martina Köppen, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, ein: Die Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen ist keine gleichstellungspolitische Arabeske, sondern betriebswirtschaftliches Kalkül. Gleiche Bezahlung und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie generierten Mehrwert für die Unternehmen. Zu einer ähnlichen Schlussfolgerung kam Professor Dr. Christiane Funken, Soziologin an der Technischen Universität Berlin, anhand ihrer Forschungsarbeiten zur "Gläsernen Decke". Mit diesem Begriff wird das Phänomen beschrieben, dass Frauen trotz hoher Qualifikationen durch unsichtbare Barrieren der Weg ins gehobene Management häufig verwehrt bleibt. "Die systematische Beseitigung der Gläsernen Decke dient nicht nur einer gerechteren Verteilung von Lohn und von Chancen auf dem Arbeitsmarkt, sondern stellt auch einen Beitrag zur Vermeidung von volks- und betriebswirtschaftlicher Verschwendung dar. Vor welche Hürden Arbeitnehmerinnen sich gestellt sehen können, wenn sie sich vor Gericht wegen einer mutmaßlichen Entgeltdiskriminierung auf das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz berufen, zeigte sich am Beispiel von Silke Kühne. Die Abteilungsleiterin Personal einer großen deutschen Verwertungsgesellschaft berichtete bei Seite 1

der Pressekonferenz in Berlin von ihren persönlichen Erfahrungen. Ihre arbeitsrechtliche Klage, zu der sie sich aufgrund der Beförderung und Besserbezahlung eines männlichen Kollegen entschlossen habe, sei in erster Instanz abgewiesen, die Berufung stehe an. Silke Kühne: "Deutsche Gerichte waren und sind offensichtlich nicht willens, die Frage der Gleichwertigkeit der Tätigkeit von Mann und Frau etwa durch Beweiserhebungen ernsthaft zu prüfen. Und das, obwohl ihnen der Europäische Gerichtshof diese Verpflichtung schon Mitte der achtziger Jahre auferlegt hat." Der BPW Germany will über den Aktionstag hinaus an einer Verbesserung für die berufstätigen Frauen arbeiten, kündigte Schleicher an: Wir kooperieren mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund zu dessen Bemühungen um diskriminierungsfreie Tarifbestimmungen, Frauen bieten wir Verhandlungstrainings an, mit Wissenschaft und Wirtschaft stehen wir in Bezug auf den Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis im Austausch. Und nicht zuletzt unterstütze der BPW Germany die anderen europäischen Verbände der weltweit in über 80 Ländern aktiven Business and Professional Women bei ihrer Einführung des Equal Pay Day. (3.863 Zeichen) Podiumsteilnehmerinnen: Dr. Bettina Schleicher Präsidentin des Business and Professional Women (BPW) Germany e.v. Dr. Bettina Schleicher studierte Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaft an den Universitäten Berlin und Bayreuth. Sie sammelte Erfahrungen bei der Deutschen Bundesbank und promovierte im Bankbereich an der Universität Bayreuth. Sie war viele Jahre als Rechtsanwältin in Düsseldorf und Berlin tätig, wo sie die Niederlassung einer überregionalen Kanzlei aufbaute. 2001 gründete sie mit Dr. Mathias Jung die Kanzlei Jung & Schleicher. Sie betreut die Gebiete des Bank- und Kapitalmarktrechts sowie des Gesellschafts- und Arbeitsrechts. Dr. Bettina Schleicher steht seit Herbst 2004 dem Verband der Business and Professional Women (BPW) Germany als Präsidentin vor. 2007 wurde sie von der Europäischen Kommission zu einer von sieben Diversity-Botschafterinnen und -Botschaftern in Deutschland ernannt. Die Wirtschaftsanwältin und Mutter zweier erwachsener Kinder lebt und arbeitet in Berlin. Entgeltgleichheit ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit. Die Gehaltskluft behindert auch die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Deswegen hat der BPW Germany die Einführung des Equal Pay Day initiiert. Dr. Martina Köppen Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes Martina Köppen, 1958 in Bochum geboren, aufgewachsen im Sauerland, Studium in Heidelberg und Hamburg, promoviert im europäischen Wettbewerbsrecht, Aufbau der politischen Repräsentanz der Deutschen Bischofskonferenz auf europäischer Ebene, Vertretung der Bischofskonferenz in Brüssel und Straßburg, seit dem Studium mit europäischen Fragen beschäftigt, überzeugte Europäerin, Liebe zu Frankreich, Joggerin Seite 2

(Laufen macht den Kopf frei). Segeln macht auch den Kopf frei, Part des Skippers übernimmt der Ehemann, hat zwei Kinder. Sie ist katholisch und konservativ und den dahinter stehenden Werten verbunden. Dabei hat sie ihren eigenen Kopf, ist modern und liberal, eine Kämpfernatur und durchsetzungsfähig. Themen, die sie anpackt, sind ihr wichtig. Für sie ist Diskriminierung ein Menschenrechtsthema und damit unabhängig von der Diskussion in Deutschland wichtig. Sie ist Überzeugungstäterin. Für Frau Köppen ist klar: Die Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen ist keine gleichstellungspolitische Arabeske sondern betriebswirtschaftliches Kalkül. Unternehmen, die in ihren Vorständen und Führungsebenen den Frauenanteil steigern, begeben sich in eine Win-Win-Situation. Gleiche Bezahlung und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sollten nicht nur eine Selbstverständlichkeit sein - sie generieren auch Mehrwert für die Unternehmen. Denn: Ein modernes, international wettbewerbsfähiges Unternehmen braucht gut ausgebildete und hoch motivierte Frauen. Prof. Dr. Christiane Funken Professorin für Geschlechtersoziologie an der Technischen Universität Berlin Ihre Studien der Soziologie, Psychologie, Politischen Wissenschaften, Pädagogik und Kunst in Aachen und Köln beendet Christiane Funken mit mehreren akademischen Abschlüssen und promoviert 1987 in Soziologie mit einer Studie zur Geschlechterforschung. Nach mehrjähriger wissenschaftlicher Tätigkeit an der RWTH Aachen wechselt sie im Jahr 1991 an das Institut für Informatik und Gesellschaft der Universität Freiburg, um ihren interdisziplinären Interessen nachzugehen. Am neu gegründeten Institut, dessen Aufbau sie wesentlich mit gestaltet, vertritt sie das Fach Soziologie. 1988 habilitiert sie sich an der RWTH. Frau Prof. Funken vertritt an der TU Berlin das Fachgebiet Kommunikations- und Medienforschung sowie Geschlechterforschung. Sie ist Mitglied von wissenschaftlichen Gesellschaften, Fachverbänden und Beiräten sowie Vorsitzende der Sektion "Wissenschafts- und Technikforschung" der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und wird zur Gutachterin des Schweizerischen Nationalfonds, des Österreichischen Wissenschaftsministeriums und verschiedener bundesdeutscher Ministerien berufen. Ihre soziologischen Studien zeigen, dass die systematische Beseitigung der "Gläsernen Decke" nicht nur einer gerechteren Verteilung von Lohn und von Chancen auf dem Arbeitsmarkt dient, sondern auch einen Beitrag zur Vermeidung von volks- und betriebswirtschaftlicher Verschwendung darstellt. Silke Kühne Abteilungsleiterin Personal mit persönlicher Erfahrung mit Entgeltdiskriminierung Nach Ausbildung und Studium der Betriebswirtschaftslehre war Silke Kühne mehrere Jahre im Bereich der Weiterbildung, unter anderem bei der Steigenberger Hotels AG tätig bis sie schließlich 1993 zu einer großen deutschen Verwertungsgesellschaft wechselte, um dort zuerst als Personalreferentin, später als Abteilungsleiterin Personal tätig zu sein. Zum Schwerpunkt ihrer Aufgaben gehören die Personalentwicklung, die Personalbetreuung, die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertreterinnen und vertretern sowie die Umsetzung und Einhaltung der arbeitsrechtlichen Richtlinien, insbesondere auch das Allgemeine Seite 3

Gleichbehandlungsgesetz (AGG). Frau Kühne berichtet in der Pressekonferenz über ihre persönlichen Erfahrungen mit unterschiedlichen Entgelten für Mann und Frau bei gleicher bzw. gleichwertiger Tätigkeit. Sich als Arbeitnehmerin auf das AGG zu berufen, bedarf einigen Mutes. Frau Kühne entschloss sich zu diesem Schritt, als sie bei der Beförderung eines männlichen Kollegen, der bis dato weitgehend dieselben Aufgaben wie sie wahrgenommen hatte, nie in Betracht gezogen worden war. Das war zugleich der Anlass, auch gegen die bereits zuvor erfolgte bessere Bezahlung dieses Kollegen gerichtlich vorzugehen. Die Klage wurde in erster Instanz abgewiesen, die Berufung steht an. Frau Kühne berichtet von den Schwierigkeiten, trotz der vorhandenen Rechtsgrundlage vor Gericht die Gleichwertigkeit einer Tätigkeit überprüfen zu lassen. Dr. Christiane Pfeiffer (Moderation) Pressereferentin des Business and Professional Women (BPW) Germany e.v. Dr. Christiane Pfeiffer studierte Publizistik, Psychologie und Theologie in Mainz, Leipzig und Dublin. Nach ihrem Magisterabschluss an der sozialwissenschaftlichen Fakultät absolvierte sie ein Volontariat bei einer Zeitschriftenredaktion und arbeitete anschließend als Journalistin in Deutschland und Südamerika. Ihr sozialer und ökologischer Themenschwerpunkt führte sie 1998 als Leiterin eines EU-Projektes zu nachhaltiger Entwicklung an die Universität Hannover, wo sie die Doktorwürde an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät erwarb. In ihrer Dissertation entwickelte sie ein Modell für das Kommunikationsmanagement von Kooperationen zwischen Nichtregierungsorganisationen, Politik und Wirtschaft im Bereich gesellschaftlicher Verantwortung. 2004 gründete sie das Journalistenbüro corprint Kommunikation in Weinheim, das sich auf Corporate Social Responsibility (Unternehmensverantwortung) spezialisiert hat. Dr. Christiane Pfeiffer ist seit 2005 Pressereferentin der Business and Professional Women (BPW) Germany und verantwortet den Bereich Kommunikation für den ersten deutschen Equal Pay Day. Diese Pressemitteilung wurde auf openpr veröffentlicht. Ihre Ansprechpartnerinnen: BPW Germany e.v. Bundesgeschäftsstelle Lange Straße 3 37127 Niemetal Dr. Bettina Schleicher, Präsidentin BPW Germany e. V. Tel.: 030-84 18 71 34, Fax: 030-84 10 84 84, E-Mail: b.schleicher@bpw-germany.de Işınay Kemmler, Leiterin der Projektgruppe Initiative Rote Tasche im BPW Germany e.v. Tel.: 06082-92 92 01, Fax. 06082-92 92 25, E-Mail. ikemmler@kemmler.net Dr. Christiane Pfeiffer, Medienkontakt 1. Deutscher Equal Pay Day Seite 4

Tel.: 06201-78 32 88, Fax: 06201-78 32 89, Mobil: 0179-44 59 7 59, E-Mail: christiane.pfeiffer@corprint.de Hintergrund-Informationen Zum Equal Pay Day: 2008 wurde der Equal Pay Day, der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen, auf Initiative des BPW Germany erstmals in Deutschland durchgeführt. Das Datum 15. April symbolisiert die Zeitspanne, die eine Frau über den Jahreswechsel hinaus arbeiten muss, um das Vorjahresgehalt ihrer männlichen Kollegen zu erreichen. Entstanden ist der Tag für gleiche Bezahlung in den USA. Initiatorinnen waren die amerikanischen Business and Professional Women (BPW/USA), die 1988 die Red Purse Campaign ins Leben riefen, um auf die bestehende Lohnkluft hinzuweisen. Diesen Gedanken griff der BPW Germany 2007 zur Halbzeit des Europäischen Jahres der Chancengleichheit auf und startete die Initiative Rote Tasche, aus der heraus die Idee für die bundesweite Einführung des Equal Pay Day entstanden ist. Die roten Taschen stehen für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen. In Europa gibt es den Equal Pay Day außerdem in Belgien und in Österreich. In Deutschland soll er künftig jährlich durchgeführt werden. Daten, Fakten, Verhandlungstipps und umfangreiches Recherchematerial zu Entgeltgerechtigkeit und zum Equal Pay Day unter www.equalpayday.de. Zum BPW Germany: Mit 38 Clubs und rund 1.750 Mitgliedern sind die Business and Professional Women BPW) Germany eines der größten Berufsnetzwerke für Frauen in Deutschland. Der in den 30er Jahren entstandene und 1951 neu gegründete Verband unterstützt berufstätige Frauen auf vielfältige Weise: Neben persönlichem Austausch, Vorträgen und Mentoring leistet das Netzwerk politisch-gesellschaftliche Lobby- und Projektarbeit auf nationaler und internationaler Ebene. Der BPW Germany kooperiert mit Wirtschaft, Medien und Politik und unterstützt seine Partner in Fragen der Unternehmensverantwortung und Chancengleichheit im Beruf. Der Verband ist Teil des BPW International, der in rund 80 Ländern vertreten ist und Beraterstatus bei den Vereinten Nationen und beim Europarat genießt. Weitere Informationen unter www.bpw-germany.de. Seite 5