Fragen und Antworten 1. Nennen Sie die drei häufigsten Todesursachen in Prozentzahlen und in absoluten Zahlen.



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Transkript:

News Aktuelles aus Politik, Wirtschaft und Recht 23.03.09 Lebenserwartung Schweizer werden immer älter Herzkreislaufkrankheiten häufigste Todesursachen Die Lebenserwartung in der Schweiz nimmt weiter zu. Gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS) ist die Gesamtsterblichkeit in der Schweiz 2007 weiter zurückgegangen. Herzkreislaufkrankheiten, Krebs und Demenz blieben die drei häufigsten Todesursachen. 2007 starben 61 089 Menschen in der Schweiz, was etwa der Zahl der jährlichen Todesfälle in Vorjahren entspricht. 37 Prozent aller Todesfälle sind auf Herzkreislaufkrankheiten zurück zu führen. Seit 1997 sank hier die Zahl um 3400. 26 Prozent der Todesfälle haben Krebserkrankungen als Ursache. Hier nahm die Anzahl um 862 zu. Von allen Krebsarten ist Lungenkrebs mit 19 Prozent der Krebstodesfälle weitaus am häufigsten. Gerade bei Frauen hat der Anteil in den letzten zehn Jahren stetig zugenommen. Zunahme der Demenz-Todesfälle Infolge der Alterung der Bevölkerung hat auch die Anzahl der demenzbedingten Todesfälle zugenommen, diese stehen 2007 erstmals auf dem dritten Rang der Todesursachen. 7 Prozent oder 4000 Todesfälle sind auf die Folgen von Demenz zurück zu führen. Die Zahl der Fälle hat sich seit 1997 nahezu verdoppelt. Allerdings ist auch anzunehmen, dass diese Diagnose heute von den Ärzten schneller gestellt wird, wie das BFS schreibt. Sterberate sinkt weiter Mit 3782 Todesfällen folgt die Gruppe der gewaltsamen Todesfälle an vierter Stelle aller Todesursachen. Männer sind wesentlich stärker betroffen als Frauen. Seit Jahrzehnten sterben in der Schweiz etwa 60 000 Menschen pro Jahr - dies bei wachsender Bevölkerung. Die Sterberaten sinken, die Lebenserwartung nimmt weiter zu, wie das BFS festhält. www.tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv Die Alten werden immer jünger Das Leben eines Menschen dauert drei Milliarden Herzschläge Wenn wir Herzschlagrhythmus und Lebensdauer verschiedener Lebewesen vergleichen, scheint es einen linearen Zusammenhang zu geben. Des Affen Herz schlägt im Durchschnitt 192 Mal pro Minute - damit kann er 15 Jahre leben. Das Herz der Maus schlägt 600 Mal in der Minute, was ihre Lebenserwartung auf 2 Jahre drückt. Auch innerhalb der Gattung Mensch scheint es einen Zusammenhang zu geben: Ein trainiertes Sportlerherz schlägt länger (weil langsamer) als das Herz eines Untrainierten. Unabhängig von diesem umstrittenen Zusammenhang ist es eine Tatsache, dass die durchschnittliche Lebenserwartung in der Schweiz dramatisch angestiegen ist und, was erstaunlicher ist, weiterhin stetig steigt. Ende des 18. Jahrhunderts hatten Stadtluzerner eine Lebenserwartung bei Geburt von lediglich 31,3 Jahren, etwas weniger als die Andermatter (38,4) und auch Entlebucher (39,8). Heute beträgt sie in der Schweiz 79 (Männer) beziehungsweise 84 (Frauen) Jahre. In den letzten 100 Jahren hat sich aber auch die Restlebenszeit von jenen, die das 65. Altersjahr erreicht haben, auf 20 Jahre verdoppelt. Und sie steigt weiter: Alle 10 Jahre erhöht sich die durchschnittliche Lebenserwartung von 65-Jährigen um ein weiteres Jahr. Die Zahl ist entscheidend für die Vorsorgeeinrichtungen (AHV, 2. und 3. Säule) - muss doch, etwa in der 2. und 3. Säule, das Kapital alle 10 Jahre ein Jahr länger reichen. Wir sind längst im Zeitalter der Langlebigkeit angekommen - aber noch nicht an ihrem Ende. Dabei hat sich nicht so sehr die maximale Lebenserwartung erhöht, denn auch früher gab es Menschen, die 100 Jahre alt wurden. Vielmehr hat sich der Anteil der Menschen, welche ein sehr hohes Alter erreichen, massiv erhöht: Fast vier von fünf Männern erreichen heute zumindest das 80. Lebensjahr, vier Fünftel der Frauen werden gar 85 oder älter. Das ist historisch neu. Langlebigkeit ist ein zentrales Thema unserer Zukunft - und damit zu Recht im Fokus etwa der Schweizerischen Vereinigung für Zukunftsforschung (Swissfuture), die in diesem Jahr Politik und Öffentlichkeit dafür sensibilisieren will. Besonders reformbedürftig ist das Bild vom Alter in unserer Gesellschaft: Die Alten gelten als volkswirtschaftlich unproduktiv, kostenintensiv, pflegebedürftig und bald auch politisch dominant. Dieses Bild aber ist selbst veraltet, wie Experten am Swissfuture-Workshop am Donnerstag erläuterten: So ist zum Beispiel jede 7. Person zwischen 65 und 74 noch erwerbstätig. Nicht vergessen darf man zudem die Freiwilligenarbeit von Pensionierten. Und schliesslich widerspricht die Forschung der weit verbreiteten Meinung, dass längeres Leben einhergeht mit längerer Pflegebedürftigkeit. Der Sozial- und Wirtschaftsrat Frankreichs hat schon vor einigen Jahren eine Studie erstellt, bei der Alter nicht mit einem fixen Lebensalter (zum Beispiel 65) gleichgesetzt wurde. Stattdessen definierte sie alt, wer tatsächlich körperlich und geistig eingeschränkt ist. Wundersamerweise ergab sich aus einer solchen flexiblen Altersgrenze, dass die Bevölkerung Frankreichs nicht älter, sondern jünger wird! Erst wenn wir das Phänomen der Langlebigkeit angemessener verstehen, wird die Bahn frei für neue Lösungen: So sollte beispielsweise nicht (nur) die frühzeitige Pensionierung geregelt sein, sondern auch das längere Verbleiben im Erwerbsleben. Die Generation 65+ wird zudem vermehrt eine Solidarität innerhalb ihrer Altersklasse aufbauen und pflegen müssen. Nicht zuletzt dürfen wir auch glücklich darüber sein, dass eine Mehrheit heute lang leben kann. In Zeiten wirtschaftlicher Depression erinnert uns das daran, dass wir durch gemeinsame Anstrengung erfolgreich an einer besseren Zukunft bauen können. Zentralschweiz am Sonntag, 22.03.2009 von Georges T. Roos, Zukunftsforscher, Luzern Fragen und Aufträge 1. Nennen Sie die drei häufigsten Todesursachen in Prozentzahlen und in absoluten Zahlen. 2. Entnehmen Sie dem Videoausschnitt die statistischen Zahlenwerte der tabakbedingten Todesfälle bei Frauen. 3. Weshalb steigt gemäss Video das Krebsrisiko bei Frauen an? 4. Vergleichen Sie die Lebenserwartung von 1800 mit heute. 5. Weshalb muss die sogenannte Restlebezeit in Bezug auf die Altersvorsorge thematisiert werden? 6. Nennen Sie Lösungsansätze, um das Problem der Überalterung zu meistern. Begriffe Demenz Solidaritätsprinzip Diagnose Depression Vorsorge der AHV, 2. + 3. Säule Lösungshinweise

Lebenserwartung Zum Film Fragen und Antworten 1. Nennen Sie die drei häufigsten Todesursachen in Prozentzahlen und in absoluten Zahlen. Herzkreislaufkrankheiten: 37%, 22 603 Todesfälle Krebs: 26%, 15 883 Todesfälle Demenz: 7%, 4276 Todesfälle Anmerkung: Die Meinung, dass Demenz als Todesursache zu bezeichnen ist, wird nicht von allen Experten geteilt.

2. Entnehmen Sie dem Videoausschnitt die statistischen Zahlenwerte der tabakbedingten Todesfälle bei Frauen. Tabakbedingte Todesfälle: - Frauen bis 64-jährig, Zunahme um 17% - Frauen, 65-jährig und älter, Zunahme um 5% 3. Weshalb steigt gemäss Video das Krebsrisiko bei Frauen an? Der Zigarettenkonsum bei Männern beginnt in den 40er Jahren. Die Frauen konsumierten erst 20-30 Jahre später verstärkt Tabakwaren. Frauen erkranken gemäss einer Studie des Kantonsspitals St. Gallen schneller an Lungenkrebs als Männer. Krebsdiagnose: - Männer erhalten die Prognose nach 50 Päckli-Jahren - Frauen bereits nach 30 Päckli-Jahren 4. Vergleichen Sie die Lebenserwartung von 1800 mit heute. Lebenserwartung um 1800: 31-40 Jahre bei Zentralschweizern Lebenserwartung 2009 in der Schweiz: 79 J. beim Mann, 84 J. bei der Frau

5. Weshalb muss die sogenannte Restlebezeit in Bezug auf die Altersvorsorge thematisiert werden? Die Restlebezeit - ab 65 Jahren - hat sich auf 20 Jahre verdoppelt. Alle 10 Jahre erhöht sicht diese um ein weiteres Jahr. Der Geburtenrückgang und die steigende Lebenserwartung gefährden die Rentenauszahlung. Mit der erhöhten Pflegebedürftigkeit steigen auch die Gesundheitskosten. 6. Nennen Sie Lösungsansätze, um das Problem der Überalterung zu meistern. Das fixe Rentenalter soll einer Flexibilisierung Platz machen. Es ist durchaus sinnvoll, wenn Pensionierte länger im Erwerbsleben bleiben. So kann eine Solidarität entstehen innerhalb der Generation 65+. Fitte Rentner helfen mit, körperlich und geistig eingeschränkte Pensionäre zu finanzieren.

Begriffe Demenz: Sammelbegriff für mehr als fünfzig Erkrankungen. Die bekannteste davon ist Alzheimer. Bei allen treten Verluste des Erinnerungsvermögens zusammen mit anderen Funktionsstörungen des Gehirns auf. Beides zusammen führt zum Verlust der Selbständigkeit. Diagnose: Verfahren zur Erkennung einer Krankheit Vorsorge der AHV, 2.+3. Säule: AHV: Alters- und Hinterlassenenversicherung, sie soll bei Wegfall des Erwerbslebens infolge Alter oder Tod den Existenzbedarf decken, dies mittels Altersrenten oder Witwen- und Waisenrenten. BVG (2. Säule): Pensionskassen sollen Betagten, Hinterlassenen und Invaliden zusammen mit der AHV-Rente die Fortsetzung der gewohnten Lebenshaltung ermöglichen. Private Vorsorge (3. Säule): Dies sind alle finanziellen Vorkehren, die eine Person freiwillig trifft, um für Alter, Tod oder Invalidität vorzusorgen. Solidaritätsprinzip: Viele Menschen zahlen regelmässig relativ geringe Versicherungsprämien für all jene Menschen, die teure Leistungen beanspruchen. Depression: Krise, Niedergeschlagenheit, Pessimismus